THE LIBRARY OF
EMIL KUICHLING, C. E.
ROCHESTER. NEW YORK
THE GIFT OF
SARAH L. KUICHLING
1919
U5Cii£Vf6iij (X uauiiiaiiii,
Kassels
l
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Gleise^ Weichen^ DreJischcibejiy
Spezial -Wagen für Wege-, Wassel^-
u. Canalbatcten.
Moorhahnen. Feldbahn en.
Industriehahnen.
Lieferung vollständiger Bahnanlagen^
mit dem gesanimteii liegenden
tcnd rollenden Material^ a7tch für
Loeomotivbetrieb.
Breinsberganlage7i. Hängebahnen.
Kalender
für
Strassen- & Wasserbau- und
Cultur-Ingenieure.
BegrttDdei Ton
A. Hheinhard.
Neu bearbeitet; unter Mitwirkung Ton FaehgenoBsen
von
B. Scheck^
König i. 'Wasser-BaitiuBpector iii(l'raii^ftiit a. d. Oder«
Fünfunilzmanzigsler Jalirgang«
Nebst drei Beilagen,
wovon Beilage I im geb. Theil eingehftjDgt Ist,
einer neuen Eisenbahnkarte In Varbendnick vnd
sahlreiehen Abbilden gen im Text.
WIESBADEN.
Verlag Ton J. F. Bergmann.
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4
* *
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VORWORT.
Der Jahrgang 1888 dei Katonders hat in dem Kapitel Wasserban
eine Erg&nzung fflr die Staaformeln und stftdtisehen Klftranlagon neben
verschiedenen bei der Durchsicht sich ergebondc-u Aeuderungen erhalten;
in dem Kapitel Eeldeisenbahnen sind die eiektriaoh betriebenen
Bahnen nen emfthnt. Ausserdem warden die Kapitel Brüokenban,
M a s c h i ]i e n b a u , Elektrotechnik und Nohen- u. Kleinhahnen
neu bearbeitet bezw. durch Ergänzungen auf Grund der inzwischen ge-
maehten Erfahrungen in nicht anerheblicher Weise stofflich erweitert.
Mit dem Danke an die Fachgenossen, welche durch Hittheilungen
mich freuu«ilich8t uuterdtiitzten, verbinde ich die llittt\ die Wliiiüche
bezüglich des JCaleuderinhaltes gefälligat möglichst frühzeitig über-
mitteln an wollen. Bei dem Umfange des sa bearbeitenden Stoffes
iBllssen einaelne Kapitel bereits in der ersten Jahreshälfte drnchfertig
hergestellt werden, um das rechtzeitige Erscheinen des Kalenders zu
ermöglichen«
Fraukiuri a. O., im Herbst 1607.
B. Scheck
XXy. Bhelnhard^s Kai. 1893. Qobunde ner Thell*
L^iyiu^cLi L/y Google
INHALT.
Schreib- und Termin-Kalender. — Notizen über den Verkelir mit
der Post und Telegraphie. — Zeitvergleichung. — Kalendarium mit
einer Chronik des Ingenieur- und Eisenbahnwesens. — Projectir-
papier. — Eisenbahnkarte.
Seite
I. Mathematik . . . , , . . . 1
II. Vierstellige Logarithmentafel 6
HL Quadrate, Guben, Quadrat- und Cubikwurzeln . . 11
IV. Kreisumfänge und Kreisinhalte 20
V. Tafel der Bogenlängen (alte Theilung) für den
Halbmesser =? 1 . . » , , i . . . s » . . » > * * ? 21
VI. Tafel der Sehnen und B ogenhöheu für den Halb-
messer = 1 . . . , . ^ . , . . ^ , . . , . ^ 22
VIL Tafel dertrigoaometrisc Ii en Zahlen . . . . . » . 23
VITT. MaaHH- und (IftwinhtRtafeln . . . . . , . . , . 2fi
A. Das metriacho MaaHS. B. JMaaase u. (ißwichto vorachiedcner
Länder im Vergleiche mit dem Motcrsyatein. C. Acltore
preussische Maasso und Gewichte. D. Aeltero österreichische
Maasso und Gewichte. E. Enulischo Maaaae und Gewichte 25 — 29
IX. Gewichtstafeln für Walzeisen 30
A. Band- und Flacheisen. B. Quadrat- und Bundeisen. ... 30
C.Deutsche Normalprofile für Walzeison .... 31
I. I-Eiaeu, II. £1-Eiseu, III. T.-Eisen. IV. Gleichsclionkolige
Winkeleisen, V. Ungleichschenkl. Winkeleisen, VI. J.- Eisen,
VII. Quadranteisen, VIII. Belag- (sog. Zores-) Eisen . . 32—36
X. Qewichtstafeln für Metall-Platten 37
A. Gerade Platten u. Bleche. B. WcUenbleche. C. Buckolplatten 38
XI. Gewichtatafeln für Ketten und Drahtseile . . JiS
A. Hanfseile, Drahtseile, Ketten. B. Kurzgliederige Schiffs-
und K"rahiieiiketten. O. Drahtseile .ans Gu^isstaiil .... 39
XII. Gewichtstafeln u. S.W. für gusseiserne Röhren. . . 40
A. !Normaltafel. B. Gewichtstafel für gusseiserne liohr-Eorm-
stücke. 0. Trägheits- und Widerstandsmomente ringförmiger
Querschnitte 40 — 43
XIIL Cubikta(el für Rund- und Kanthölzer 44
XIV. Wärme. Thermometorskalen. Tafel über die Längenaus-
dehnung verschiedener Körper bei der Wärmezunahme von 0 bis
100 Grad C. Tabelle über die specitisclie Wärme verschiedener
Körper. Längen-Schwindmaass der Metalle. Schwinden des
Holzes nach „Engineering" in Procenten 44—45
•yXV. RhAinhftrri»« Kalender 1898. Gebundener TheiL
IV
Seite
XV. Tafeln der Ilaumge wichte
A. Feste KOrper B. Gescliichtete Körper einschl. Zwischen- .
ränme. C. Flüssige Körper. D, Speziasche Gewichte der
-46
XVI. Tafel der mittleren Erdstowichte und des natür-
47
XVII. Tafel der zulässigen Beanspruchung bei der
47
48
04
I. Einige Angaben aus dem Hochbau. II. Bedi^rf an Mauer-
Matorialien. III. Muterialbedarf von Zimmerarbeiten in
Gebäuden. IV. Einige Prei8angal)en aus dein Hochbau.
V. Einige Angaben aus dem Tiefbau. VI. Einige Angaben
66
XXT. Gezoitentafeln für die Nordseoküste pro 1898 . .
68
72
73
XX:iV. Verzeichniss der Bahnen des Vereins Deutscher
Eisenbahnverwaltungen (zu der Karte gehörig) . . .
74
Beilage.
I. Theil.
I. Hydraulik.
IIa. Anleitimg zur Berechnung der (mitteleuropäischen) Quelleu-
und StromabfluaBmeugen aus der Kogcumuugc, Grösae und
Beschaffenheit der Quellen- und Flussgebiete.
IIb. Die grössten Wassermeugen.
III. Wasserbau.
II. Theil.
IV. Mechanik.
V, Vermessungswesen.
VT. Tafeln.
VII. Tafel zum Ueborgaug von der alten Kreistheilung in die neue
Vlli: Tafel zum Uebergang von der neuen Kreistheilung in die alte.
IX. Culturtcchnik.
X. Höhenlage der Mccro.
XI. Geographische Coordinatcn.
XII. Technische Vorarbeiten bei Laudesmcliorationcn in Prousson.
XTII. Strassenbau.
m. Theil.
"XIV. stütz- und Futtermauern.
XV. Ueber Gründungen.
XVT. Brückenbau.
yVIT. Mascliinoiibau.
WflJ. Notizüu über (Jrundcrwerb und Nutzuugs-Entschiidigung.
V
XIX. Neben- und Kleinbalmep
XX. Straesenbahnen.
XXI. Feldeisonhahnon.
XXIT. Lehr- uud ArboiUgerüßte.
XX III. KlektrotcchDik.
Gesetze und N o r i ji e n.
X. Normoa für einheitliche Xaeferimg und FxUfuug you Portlond-
Cement.
II. AtiszTig aus der Bahuordnuug fftr die Neben •Eisenbahuea
Deutächlands.
III. (JircularerlasB des preuss. Ministeriums der öffentlichen
Arbeiten, betr. die Mitbenutzung öffentlicher Wego zur
Anlage von Ei8enbahn('n untergeordnctfr Bedeutung.
lY. Auszug aus dem Gesetze über Kleinbahnen und Privat*
anschlusabahnen
Y. Honorarnormen für Architecten und Ingenieure»
Bezu gB quellenliftte«
Inserate.
Anseigen. — Beilagen von Carl Schleicher SchiUl^ Papierfabrik in
Düren, Mosst^^toeig <t Maumann, i^'arbeufabrik in Kaaael.
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L Mathematik
1. Arithmetik.
(a 4- b) (a — b) = — b*
(a ± b)' = a2 4- 2ab -|- b«
(a ± b)«^ = a^ + an - ib . + a^ " ± ^C^-^)
sin X = X — ■ ■ A — — U . .
1.2.8^1.2.6.4.6 ^
X2 . X<
CO« X =s 1 — . - „ H h . • •
i.a ^ 1.2.3.4 ^
1 I * I X* , X3 X*
lCi±x)=±x--^± — -— .
Arithmetische Reihe. Sii^d at ftg . • . »n di« Qlieder einer
arithmetischen Beihe, b| bj . . . bu — 1 itoo erste, C| . . . Cn^2 i^^o
zweite X>i£[exenzzeihe, so ist die Sajnme
Die hObere arithmetleolie Zahlenreihe yoi >!> 72 • • • « • •
bat alB Beihe der ersten Differonsen! ^yo= yi ~ To» Ayi =^7«— Ti --•••*
als Beihe der zweiten Dilferensen: ^»y^ = — ^y«, A'yi = ^y» — J^y^
u. s. f. Ist k eine beliebige ganse oder gebrochene Zahl, so Ist
allgemein
yn + k-yn + (S')i^yn + (2)^'yn + (3) ^•yn + . • wobei
/k\ _ k.(k-l).(k-2). . +
V'/ 1 . 2 . 3 . . , r
G eometrieche Beihe
2'(a + ax + ax»4- . . . ax») = ^
— 1
Zinseszinsrechnung. IstA der Anfangswertbf £ der ISndvcrtb
eines Kapitals nach n Jahren, p der Zinsfnss so ist
Bentenreohnnng. Ist jtthrliebe Bente a su Anfang des Jahres
zahlbar, so ist
Ist die jährliche Bente a am Bnde des Jabx«> zahlbar, zuletzt am
Ende des nten Jahres, so ist
[o+w)"-]
Quadratische Gleichung. Ist x^-i* ax s;? b, dann ist
XXY. Bheinliard's Kalender 1898, Qebandener Theil. i
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KnbiBohe Gleiohnng. z>-{-^*+bx + esO.
a
8etKt man x = y so ergiebt sich eine Gleichung von der Form
y3 = 3py 4- 2q.
Kaoh der Cardani' sehen JPormel ist dann
Brgiebt sieh hierbei kein reeller Wurselwerth, dann setst man
y = 2 V'p . sin ^, worin
sin = ~rr.
Ist + w eine gefundene reelle Wurzel, so ist die Gleichung durch
x^w theilbar und es ergiebt sich eine q^uft^'i^^^sche Gleichung.
Auflösung Ton numerisohen Gleichungen dnroh
Kftherung«
a. Kewton*B Methode: Sohnittpunkt der Funotionscurre mit der
x-Axe ersetst durch den Schnittpunkt der Curven-Tangente in
einem benachbarten Punkt. Die gegebene Gleichung sei F(x) = 0, a ein
Näherungswerth der gesuchten Wurzel^ {H 4" b) der verbesserte Werth,
so wird, mit F'(x) ss die Oorrectlon
' \ dx
b. Kegula falai: Schnittpunkt clor Fuuctiunäcurve mit der x-Axe
ersetst durch den Schnittpunkt der Sehne «wischen swei henaohbarten
Ounrenpunkten su beiden Seiten der x-»Axe. Es seien #< und swei
Kftherungswerthe^ swischen denen die gesuchte Wuriel der gegebenen
Gleichung F(x) s 0 enthalten istt *o ^ anaubringende
Gorreetion
(«'_(C)F(«)
h =
3. Trisonomeiiie«
Dreieck. Sind a, h, o die Seiten, ß, y die gegenüberliegenden
a j b f I c
Winkel, F der Flächeninhalt und wird — - ^ — = s gesetat, so gelten
folgende Besiehungen:
tff ^ — i/^'"" ^U^T^
»g Y - Y 8 (8 — a)
(a + b) Bin ^= c cos — ^
(a-^b) OOS =r o sin — — L
a» 4- b« — Sab . OOS r » ^
a: h : c s ein !]( : sin : sin y*
!L+i?=^tg^l±i.tg^-ri
•n 1 w a»sin/J.sinr
F = — ab sm / =
^ S sin fv
Repolniäosige Vielecke.
löt a die Seite, n die Anzahl der Seiton, II der Kadius des um*
schriebenen Kreises, F der Flächeninhalt, so gilt:
* na n
n
ass aSsin — •
a
= 8 (8 — a) (8 — b) (8 — 0).
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n
Flftoheninhalt 7 =
Seitenlänge a
8
0^80 . ftt SS l,Sd90 . Bü
1,7321 .B
1,WUUU . m* B iJ,UUUU . Ix*
1 ^ 1 < O T?
1,414^ . Jti
6
2,6981 . SS 2,5981 . R»
1,0000 . B
8
4^284 . a* = 2,8284 .
0,7654 . B
12
114988 . a»s= 8AMK>0 .B.»
0^178 . &
16
80^094 . SS 8,0616 .
4
0,8902 . B
3. Geometrie.
SLxeis vom HalbmesBer r hat den Umfang 2r/r und die Fläche x*^
71 = 3,141692664, log n = 04971499, log 2/r =^ 0,7d81&
Ereiebogen mit dem Oentriwinkel cc hat die Länge ^ i wobei
180 . 60 . 60
_ 180 _ 180 . 60
s — — "
TT TT
TT
-9 je nachdem a in Graden, Hinuten
oder Secunden nach alter Theilnng angegeben iat*
log (io = 1,75812
ISO« 60
180
SS = 67,2960
7t
TT
180 . ÖQ ♦ 60
TT
= 3437,76' log = 3,63627.
SS 206266'' iog = 6,81448;
Die Pfeilhöhe h einea flachen Bogens mit der Sehne 8 ist ange-
aUiertss ^-
8.r
KTeieanssohnitt TOm Oentr iwitikel F= -r. t^tt.
Kreisabschnitt Tom Centriwinkel aO;
F =s ( — 7Z — sin « ) — •
\180 / 2
360
2
Parabel fläche mit der Sehne s und der Bogonhöho U: F =s sh.
>> 8
Ellipse mit den Halbaxen a und b hat die Fläche a . b . ^ und den
4. Stereometrie,
Es bezeichnet J den körperlichen lulialt, F bczw. 0 die Inhalte
ebener bezw. gekrümmter Flächen, r den Halbmesser des Kreises, h die
Höhe des Körpers, TJ Umfang der Grundfläche.
Prisma J = Fh . O = Uh.
Schief abgeschnittenes, dreiseltigses Prisma mit den Seiten a, b u. c:
8
PriBjnatoid(V und f die parallelen Bndflächen, 0 der Querschnitt
in mittlerer Höhe parallel den Endflächen) J ^ (F + ^ 0 + 0
Cylinder J = r»^h; O = 2/rrh.
Ecim sobief abgesi^mitteiitti Cylidder ^at für b die mittlere Höhe zu
Qckiueu.
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1 ' '
Pyramide J = — Fh.
Abgestumpfte Pyramide (h der Abstand der parallelen Bndfläolieii
l'iindf)J = ^(B' + + f).
9
Kegel Jsri**^? 0 = ^rV'x« + h».
Abgestumpfter Kegel (B und r die Halbmesser der Endflächen)
Obelisk (a und b beaw. o und d die Seiten der parallelen Snd*
flttohon) J = ^ [(2a + c) b + (a + 2c)dJ •
Kugel J = r»7F ; o = 4r«7r.
o
Kugelabschnitt (O Halbmesser der Schnittfläche)
J as i- 7ih(3(» + h») = V W(8r — h); O ä S/Frh.
6 3
Kugelzone (a und b die Halbmesser der Endflächen)
71 h /
J (a« + b«+ -j; 0 = «Jrrh.
2
Kugelausschnitt (h die Höhe der KugelhaubQ) J = r^^b.
9
Conoentrisches Kugelgewölbe mit liehter Welte 2c, Höhe h und
Dicke d:
J = TT .h . d + Ii + 2d +
Umdrehungsparaboloid im Abstand h vom Scheitel reoht-
winklig abgesohnitten, so dass der Halbmesser des Schnittkreiaea = a
ist, hat den luhalt J = * ^* ^. Eine Zone mit den äcimittiialbmeaäorn
a' 4- b^
a und b, Höhe h hat den Inhalt J ss — ^ .TT , h.
Umdrehungsollipsoid mit Drehaxe a und Aequatoraxe b hat
den Inhalt ^ TT a b*. Bas dreiaxige ElUpsold mit den Axen a, b, e
dagegen 3 ss n > t^^h ,e*
8
Inhalt eines Fasses
(wenn h die Höhe, B der Halbmesser der Mitte, r der der Enden
und die Dauben nach einer Parabel geformt sind)
J Ä (8 4- 4 Kr + 3 t^.
36
Wegrampe (Keiguug der Bampe 1 : m, Bösohungsneigung dea
Dammes und der Bampe 1 : n, b Breite der Bampe)
J = j [ab 4- 2hn ^1 - ^^J (m - n).
Simpson*sohe Begel für Flächen und Körper. TTnregelmäsaige
Körper oder Flächen zerlegt man in 2n gleich grosse Abschnitte von.
der Höhe a, sind bo, bn b2 . • . b^n die betreifenden' Flächeninhalte
oder Höhen, dann ist
J beaw. F = ^ 11» + bm + * (bi + b^ + . . . bjn — i)
+ 2(bt + b4-|-. bm-a)]-
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5
Guldin'sohe BegeL Inhalt der Umdrehungsfläche, entstanden
durch Drehung der Iiinie 1 um eine Axe, ist Linge der Itioie X ^og
ihreB SohwerpmikteB. Ist <f der Dr^ungswinkel, (> Abstand des Schwer-
punktes TOtt der Brehaxe, dann ist; 0=^ (pdh Toller Umdrehung:
Inhalt des Umdiehiingskörpers, entstanden durch Drehung der
Fläche F um eine Axe, ist Flftohe X Weg ihres Schwerpanktes:
J = (/ (>F, bei Yoller Umdrehung J =: 8(i7r . F.
5« Metliode der kleinsten Quadrate«
Arithmetiflohes Mittel und mittlerer Fehler.
Wenn n gleioh genaue Beobachtungen A xur Bestimmung einer ün*
bekannten roriiegen, so ist deren wabrsoheinliohster Werth das einfoehe
aritlimetische Mittel:
n
Aus den n Differenzen cT = x — A berechnet man den mittleren
Fehler m einer einzelnen Beobachtung und den mittleren Fehler M des
arithmetischen Mittels aus folgenden Oleichungen:
m
Wenn zwei Beobachtunpen vorliegen, welche um den Werth d von
eui&nder abweichen, so ist der mittlere Jb'ehler einer Beobachtung:
d
m SS /— SS 0/707 d
mid der mittlere Fehler des Mittels selbst:
M = -j- = 0,5 d.
Wenn awei Grössen mit den mittleren au fürchtenden Fehlern mi
und ms gemessen sind, so ist der mittlere Fehler M ihrer Summe oder
Biffereni:
M=^
=s./m,« + m,^
9
Wenn mi m^^ dio mittleren Fehler der Grössen x, y, z . . « • sindi
so ist der mittlere ITehler M der Function ax4-by-f'<>s4'***
M =y'(am,)«4-(bma)» + (cmj)« +. .
Wenn in einem Dreieck die Summe der drei gleich gut gemessenen
Winkel um den Betrag w von der theoretisciieu Summe 180'^ (180 Ex-
oeas) abweicht, so ist w auf die drei Winkel gleich zu vertheilou.
Der mittlere Fehler m eines Winkels vor der Ausgleichung und der
mittlere Fehler m' eines Winkels nach der Ausgleichung sind
m = 1 w = ü,ö77 w. m' = Z w = 0,471 w.
8 8 .
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6
IL TierstelUge Logi^rithmen<iM^li* . ' . '
LogarithmeA der naiarlioheA Zahleii» *
1
N. !
i
1
0
1
1
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1
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004^
0128
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V A r V
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0253
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0294
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0334
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0374
40
11
0414
0468
0499
0631
0669
0007
0646
0682
0719
0755
87
12
0792
0828
0864
0899
0934
0969
1004
1038
1072
1106
33
xo
1173
1906
1239
1271
IHO'i
1 S35
1307
X vv #
1430
31
11.
14ß1
1492
1523
1553
15S4
lül'A
A V X X
1644
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1673
1703
X f vv
1732
29
1 ^
X r vX
1700
1818
1847
1875
1903
1931
X V V X
1987
2014
27
IG
2041
2068
2095
2122
214S
2175
2201
2227
2253
2279
25
17
2304
2330
2355
23Ö0
2405
2430
2455
2480
2504
2529
24
xo
mUwv
2677
2601
2026
3048
2672
2095
2718
2742
8766
28,
&78B
28111
2888
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41 V V V
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SO 42
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16
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4669
4683
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SO
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4ÄÜ0
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WAV
4IB89
4843
4857
4^71
4886
4900
14
81
4914
4928
4943
4955
4969
4988
4997
6011
6034
6088
18
82
5051
50G5
5079
5092
5105
5119
5132
5145
6159
6172
13
S3
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5185
5211
5224
6237
5250
6203
5276
V«l ff V
5289
V AI W
6302
13
S4
5315
5340
5353
5366
5378
6391
5403
5416
6^28
13
35
5441
R4f>^
5465
5478
5490
V • V w
5502
5514
5527
5539
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12
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Ix ist der uatürl. Logarithm. von log x der dekad. Logarithm. von x;
log z = m . Iz. m ist = log 6 = 0,4842045 = Modul des dekad. Logarith. syst
cix d loff X m
log m = 0 . 6377843—10. Das Diff. d 1 x = — i — ^-2 — = — .
■* X d X z
Der dorn ] in See. C^, = 200204,8 log = 5,3144251
Radius gleiche } « Min. (>,= 3437,747 log = 3,5302730
BogAn i « Orad. = 67,29678 log = 1,7681236
log 71 =0,4971409, log ~ = 0,6028601 J log 7»* =0,9942997; logx/Tl =0,2486741-
7t ^
TT .V ^
g- = 0,10472, log — Ä 9^2003i log 2 ss 0,70818; log V T = 9/00633
Schwere g ntitor 460 in MeereshOhe = 9^606; log g s 0,00140;
log V'Jg - OfMm.
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0,252
0,268 0,271
0,290
0,309
0,256
0,170,0,173
0,185, 0,188; 0,191
0,203:0,206 0,210
0,222 0,225 0,228
0,240 0,243 0,246
0,259! 0,262 0,265
Je 0,287
0,306
18
0,274^0,277 0,280 0,284
0,826 0,828
0,344 0,348
0,364 0,307
0,384! 0,387 0,391
0,404 0,407 0,411
0,424 0,428' 0,431
0,44510,449 0,452
0,293
0,312
0,381
0,351
0,371
0,296 0,299 0,303
0,315,0,318,0,322
0,335 0,338 0,341
0,354 0,367 1 0,361
I
0,374 0,377,0,381
0,394 0,39710,401
0,414 0,418 0,421
0,435 0,438 0,442
0,456 0,459 0,463
0,46610,470 0,473 0,477
0,488 0,491 0,495 '0,499
0,510 0,513 0,517
0,532
0,664 0,668
0,577
0,601
0,625
0,649
0,676
0,700
0,727
0,754
0,781
0^10
0,635 0,539 0,643 0,647 0,551
0,581
0,605
0,029
0,662
0,585
0,609
0,633
0,654 0,658
0,679 1 0,683
0,521
0,705
0,731
0,758
0,786
0,816
0,566
0,589
0,613
0,637
0,662
0,687
0,481 0,484
0,502 0,500
0,524 0,528
0,709 0,713
0,735 0,740
0,763 0,767
0,791
0,819
0,795
0,824
0,670] 0,573
0,593 0,597
0,617,0,621
0,641 '0,645
0,666 i 0,670
0,692 0,696
0,718 0,722
0,744 0,740
0,772 0,777
0,80010,805
0,829(0,834
0,839 0,844 0,849 ! 0,864 0,859 . 0,864
0,869 ' 0,874 0,880 1 0,886 ! 0,890 0,895
0,900 0,906 0,91110,916 0,922 0,927
0,933 0 938 0,943 0,049 0,955 0,960
0,966 0,971 j 0,977, 0,983
1,000
0,988 0,994
89
88
87
8C
85
84
83
82
81
80
79
78
77
76
76
74
73
72
71
70
69
68
.67
66
65
64
63
62
61
60
59
58
57
56
56
54
53
52
51
60
49
48
47
46
45
44
0 00
1 i 57,29
2 28,04
171,9
114,0
42,96 38,19
343,8
49,10
26,43 14,54 22,90
3 ;i9,08il8,07i27,17il6,35
4 14,30; 13,73 13,20l 12,71
5
6
7
8
9
ll,43j 11,06 10,71
9,614 9,255 1 9,010
8,144 7,96317,770
7,115 0,968,6,827
6,314,6,197 6,084
10 ;5,671 5,576 5,486
11 j 6,145 '5,066 14,989
12 [4,706 i4,638j 4,574
13 4,331 4,275 4,219
14 4,011 3,962 3,914
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
87
38
39
40
41
42
43
44
45
3,732
8,487
3,271 3,237
3,078 3,047
3,689 3,647
3,450
10,39
8,777
7,696
6,691
5,976
5,396
4,916
4,511
4,165
3,867
86,94 68,76
34,37 81,24
21,47 20,21
15,00 1 14,92
12,25111,83
10,08
8,556
7,429
6,561
5,871
5,309
4,843
4,449
4,113
3,821
9,788
8,345
7,269
6,435
5,769
5,226
4,773
4,390
4,061
3,776
2,904 2,877 2,860
2,747,2,723
2,606 2,683 2,660
2,475 2,455 2,434
2,356 2,337' 2,318
2,246 2,229^2,211
3,412
3,204
3,018 2,989
3,606 '3,566: 3,526
3,37013,340
3,172 3,140
,98912,960
2,82412,798
2,090 2,075 2,051
2,517
2,394
2,282
2,539
2,414
2,300
2,194 2,177 2,161
3,305
3,108
2,932
2,773
2,638
2,496
2,375
2,264
2,145 2,128 2,112 2,079 2,081
2,050 2,035 2,020 2,006 1,991
1,963 1,949 1,935 1,921 1 1,907
1,881
1,804
1,868
1,792
1,732 1,720
1,664 1,663
1,866 1,842 1,829
1,780 1,767 1,766
1,600 1,590 1,580
1,540
1,483
1,70911,698
1,64311,632
1,630 1,520
1,473 1,464
1,428,
l,376j
1,3271
1,280.
l,236j
J,192
1,150
1,111
1,072'
1,036,
1,000'
1,419
1,368
1,319
1,272
1,228
1,185
1,144
1,104
1,066
1,030
1,570
1,511
1,456
1,686
1,621
1,560
1,501; 1,492
1,446 1,437
2,066
1,977
1,894
1,816
1,744
1,075,
1,611
1,560'
1,41111,402 1,393 1,386
1,3601 1,351! 1,343 1,335
l,31l'l,803>l,295:i,288
1,266 i 1,257! 1,260 1,242
1,220 i 1,213 1,206 1,199
1,178 1,171
1,137' 1,130
1,098 1,091
1,060 1,054
1,024 1,018
1,164
1,124
1,157
1,117
1,085!],079
1,048
1,012
1,0421
1,006 1
80
88
87
86
84
83
82
81
80
79
78
77
76
76
74
73
72
71
70
69
68
67
66
66
64
63
62
61
60
59
68
67
66
65
64
53
52
51
60
49
48
47
46
46
44
60'
50'
40'
30'
20'
10' G.
60'
50'
40'
30'
20'
10'
OotangeiiB.
Tangens.
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25
Till. Haass- und Gewlehts- Tafeln.
A. Das metrische Maass.
IMetor (m) = lOO Centimeter (cm) r=r 1000 Millimeter (mm) =
0,001 Kilometer (km). 1 C^aadratkilometer (qkm) 100 Hek-
tar iha). 1 ha =: 100 Ar (a). 1 a =: 100 Quadratmeter (qm).
1 qm = 10000 Quadratoentimeter (qcm). 1 qom =s 100 Quadrat*
millimeter (qmm).
l. Cubikmeter (cbm) = 10 ITectoliter l hl — 100 Liter (1)
1 1 = 1000 Cubikceutimeter (ccm). 1 ccm. = 1000 Cu4>ikmilli-
Meter (cmm).
1 Tenne (i) = 1000 Kilogramm (kg). 1 kg = 1000 Gramm (g). lg=s
1000 Hütigxamm (mg).
] Pferdestarke (Pferdeeffect) (PS) = 75 Meterkilogramm (mkg).
1 Atmosphärendruok (at) =: 1,0334 kg pr. qcm. .
Bei den Zeichen werden Sehlusspunkte nicht heigefflgt.
Die Buchetaben werden an das Ende der vollständigen Zablenaus-
drücke gesetzt. Znx Trennung der £inerstellen von den Decimalstellen
dient das Komma.
Das metrische Maass gilt im Deutschen Beiche, in Oesterreich,
Trankreieh, den Niederlanden^ Norwegen, Belgien, Schweiz, Luxemburg,
Italien, Griechenland, Rumänien, Serbien, Spanien nnd Portugal, sowie
den meisten südamerikanischen Republiken. Es ist in der Einführung
begrifien oder zugelassen in Grossbritannien, Schweden, Dänemark,
TftrkeL
B. Maasae und Gewichte verschiedener Ii&nder im
Vergleiche mit dem Meter-System.
l£d.j □ jCub..
Dm 1 qDm | ch^ta
•
o
ca •
1. Bnthen-
•
Uaasse.
.Buthen eto.
enthalten
Met. j qm cb"*
enthalten
lfd.l □ |Cub.-
Buthen eto.
2. Feld-
Maas ■ e.
Morgen <
in Ar
^ d
Badisch.Rth.lO'
Bayrische « lO-'
Bm«chw. « 16'
Prkf.Feldr.l2»V
* Wald-B.
Hmb.Geestr.lO'
* « MaTBChr.l4'
HannoY.Bth.l6'
H.-Dm8t.Klft.l0'
Homburg. Bth.
KuihB8.Kat.-B.
liftbeck.Bth.l6'
Mecklenb.Bth.
Nass. Bth. 10'
Oldenb. Bth. 18'
« Kat.-B.10'
Preuss.Rth. 12'
8Äch8.Rth. 151/6'
S.-Weim. B. 10'
Wttrtmb. B.
Oestr. Klf tr.
« Ing.-Bth.
Dänische B.
BngLBth. lOi/s
« Yard
Ba88.8a8Chen 7
Pariaer Toiie 6
10
6
10
10
3,00' 9,0ü
2,92' 8,62
4,57; 20,8
3,66112,7
4,51120,3
4,69 21,0
4,01 16,1
27,00 I 3,33 i 11,11
24,86 I 3,43111,74:
95,181 2,19l 4,797
45,03 I 2,81 1 7,901
2,22! 4,915
90,40 I 2,18' 4,757
6,213
102,1
16,63
2,49
2,14
4,00
2,90
2,51
2,17
2,16
4,678
16,(»0
8,393
6,285
4,722
4,613
37,04
40,22
10,61
22,21
10,37
9,796
64,00
2,96' 8,75
3,77 14,2
4,30 18,4
4,51 2Ü,4
2,86 8,21
1,90 3,60
53,42
23,61
6,821
2,0014,000
1,88,3^26
3,38 11,42
2,66 7,050
2,33! 5,421
30,92
127,2
0,765
9,712
1,96 i 8^0 1 7,404
2,22
3,49
6,27
3,10
3,19
4,913
12,18
27,80
10,01
10,15
1,9913,964
10,9 119,6
4,G9 21,97
18,72
42,63
146,6
32,35
7,862
130H
103,
5,13^26,321136/1
iad. Morg.
Bayr. Tagew.
BrnBohw.Fld.M.
« Wld.-Mrg.
Frankf.Fld..M.
« Wld.-Mrg
lamb. Mrg.
Hannov. Mrg.
Toss.-Drmst.M
lomb. Morg.
iuxhess. Acker
tfecklenb. M.
Oldnb.neu Jück
« alt Jück
Preuss. Mrg.
Sttcha. Acker.
Weimar. Ackor.
Württcmbrg.M.
Oestr. Joch
Engl. Acre
36,00 2,778
34,07 2,935
25.02 3,997
33,3512,998
20,25 4,938
32,56 1 3,072
96,58,1,036
26,21,3,815
25,00 4,000
19,00,6,245
23,87 4,190
66/04)1,638
46,.*J8 2,203
56.03 1,785
25,53
66,34
28,60
3,917
1,807
3,509
31,52 3,173
57,65 ,1,738
40,47 2,471
109,3 0,915
Das nasHaulHche Ftldmaasa
Ut dem hesa.odarinst. gleich ;
in Lfibeck and in Dänemark
wird daa Land nach dem Maaas
d . Aussaat herechnet ; in Hchlea-
wig*Holstein sind verschiedene
Lokel-Feldm. in Gabraaeh.
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26
8* Meilen.
II Meile n=
Kilometer.
Q^eographische Meilen (15 — lO d. Aequat.) . .
See-Meilen (60 lo d. Merid.)
Baden, l Meile = d962M Faes
« 1 Wegstunde = 1500 Butiien
Bayern, 1 Moile = ? Wegstunden = 25422 Fuss
Brauusciiweig, 1 Meile 1625 Buthen . • . .
Hannoyer, 1 Meile s 1587>/i Buthen
Preussen, 1 Meile = 2000 Ruthen .......
Sachsen, 1 Meile = 3'iOOO Fuss
Württemberg, 1 Meile = 26000 Fusa
Oesterreich, 1 Meile = 4000 Klafter
Schweiz, 1 Wegstunde = IGOOO Fu8B'
England, 1 Meile = r,2P0 Fuss
« 1 Londoner Meile = 6000 Fuss . . .
Bussland, 1 Werst = 600 Sasohen
Schweden, 1 MeUe = 86000 Fuss
7,420439
1,861852
8,888889
4^00000
7,419644
7,419422
7419205
7,532485
9,0Ü2080
7,448748
7,585936
4,800000
1,609316
1,523972
1,066781
10,688486
1 Kilometer
Meilen.
0,134763
0,540000
0,119600
0,222222
0,134816
0,134781
0,134786
0,132768
0,110350- •
0,134251
0,131823
0,208833
0,621?. 82
0,656180 .
0,937400
0,098560
Die Schiäsgescii Winzigkeit wird nach Knoten bestimmt und, zwar
dTurchl&uft ein Schiff so yiele Seemeilen in einer Sttmde als Knoten
angegehen werden.
4. Yerwandlnng metrischer Maasse in alte Preussieche.
Meter in Fuss. (1*» = 3,1861999'.)
M.
1
2
8
4
6
6
7.
8
9
1
10
20
SO
40
0
31,86
63,72
95,59
127,45
3,19
35,06
66,91
98,77
130,63
6,37
38,23
70,10
101,96
133,82
9,56
41,42
73,28
100,14
137,01
12,74
44,61
76,47
108,33
140,19
15,93
47,79
79,65
111,52
143,38
19,12
50,98
82,34
114,70
146,57
22,30
64,17
80,03
117,89
149,75
26,49
57,36
89,21
121,08
152,94
28,68
60,54
92,40
124,26
156,12
60
60
70
80
90
159,31
191,17
223,03
254,90
286,76
162,50
1943
226,22
258,08
289,94
lü5,6ä
197,54
229,41
261,27
293,13
168,87
200,73
232,69
264,45
296,32
172,05
203,92
235,78
267,64
299,50
175,24
207,10
238,96
270,83
302,69
178,43
210,29
242,15
274,01
305,88
181,61
21348
245,34
277,20
309,06
164,80
216,66
248,52
280,39
312,25
187,99
219,86
261,71
283,57
315,43
5. Verwandlu n g alter preusslscher Maasse in Meterniaase
Fuss und ZoU in Meter, (1' = 0,31386860°*.)
Fee.
V*
2"
8"
4"
6"
7«
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0
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0,052
0,078
0,105
1
, 0,131
0,157
I
0,183
0,209
0,623
0,235
*
0,262
0,288
1
0,314
0,340
0,306
0,392
0,418
0,445
0,471
0,407
0,549
0,575
0,889
0,602
2
0,628
0,654
0,080
0,706
0,732
0,758
0,785
1,098
0,811
1,125
0,837
0,863
0,915
1,229
1^
3
0,942
0,968
1,282
0,994
1,808
1,020
1,834
1,046
1,072
1,386
1,151
1,177
1,2Q3
4
1,255
1,860
1,412.
1,438
1,466
1,491
1,617
5
1,569
1,595
1^22
1,648
1,874
1,700
1,726
1,752
1,779
1,806
1,881
1,867
6
1,883
1,909
1,935
1,962
1,988
2,014
2,040
2,066
2,092
2,119 1 2,145
2,171
7
2,197
2,223
2,249
2,276
2,302
2,328
2,354
2,380
2,406
2,432
2,459
2,485
8
2,611
2,537
2,663
2,589
2,903
2,615
2,929
2,642
2,608
2,982
2,694
2,720
8,084
2,746 , 2,77 2
3,060 l8/>88
2,799
8,112
9
2,826
2,851
2,877
2,965
3,008
Fra!jMeter!|'FM!|l!^^
10
8,189
. 19
6,968
28
8,788
37
11,613
46
14437
65
11
3,452
20
6,277
.29
9,102
38
11,926
47
14,751 .
56
12
3,706
21
6,591
30
0,416
39
12,240
48
16,065
57
13
4,080
4,894
22
6,905
7,219
31
Ü,729
10,048
40
12,554
49
15,379
68
14
28
82
41
12,868
50
15,693
59
15
4,708
24
7,532
33
10,357
42
13,182
61
16,007
60
16
5,022
6,336
25
7,846
34
10, fi?]
43
13,496
52
16,320
61
17
26
8,160
8,474
36
10,Ub5
11,299
44
13,810
1M83
63
16,634
62
68
18
5,649
27
86
45
54
16.948
17,262
17,676
17,890
18,204
18,617
18,831
19,146
„_ , 19,459
68 19,778
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37
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—
1
2
8
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6
6
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0,107
0,296
0,894
0,493
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0,690 1
0,788
0,887
10
0,985
1,084
1,182
1,281
1,379
1,478
1,576
1,675 ^
1,773
1,872
20
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2,0Ü9
2,167
2,266
2,364
2,463
2,561
2,660
2,758
2,857
30
2,965
3,054
4/>S9
3,152
3,251
3,349
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3,448
3,546
3,645
4,680
3,743
4,728
3,842
. 40
3,940
4,137
4,236
4,433
4^31
4»827
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4,925
5,024
5,122
5,221
6,319
5,418
5,516
5,615
5,713
6,812
60
6,910
6,009
'i,107
6,206
6,304
6,403
r>,r)Oi
6,600
6,698
6,797
70
6,890
6,994
7,092
7,191
7,289
7,388
7,48ü
8,471
7,585
8,570
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8,668
7,782
60
7,886
8,866
7,97«
8,077
8,176
8,274
8,373
9,858
8,767
90
8,064
9,002
9,161
9,259
9,456
9,655
*
9,658
9,752
Ve r h ä 1 1 11 i 8 3 z a h 1 e n für
denen liandes-Fusse
umgekehrt.
die Umrechnung der vorschie-
und -Zolle in Metermaasa und
a m e n
der
L&nder, Provinzen uud
Stttdte.
Landesmaasse.
Einthci-i
luug.
Zoll.
1 Fuss
enthält
m.
1 Züll
enthält
cm.
1™
enthält
Fuss.
euthäli
Baden, Nassau u. Sehweis
Bayern
Bheinbayem
Braunscbweig
firemen
l^raukfurt a. M. • . . . .
Hamburg
Hannover
Hesseu-Darmstadt . .. .
Kurhessen *
Lübeck.
Oldenburg
PreuBsen
Sachsen
Sachsen -Weimar . , . .
Württemberg
Oesterreich (Wien) , . .
England
Frankreich (Paris) . . .
Kumänien, 1 Palma . .
Schweden
10
12
12
12
12
12
12
12
10
12
12
12
12
12
12
10
12
12
12
10
10
0,30000
0,29186
0,33833
0,28536
0,23935
0,28461
0,28642
0,29210
0,26000
0,23770
0,28762
0,29588
0,31385
0/28319
0/282
0/28049
0/31610
0/30479
0,32484
0,19620
0,29690
S,000
2,432
2,778
2,378
2,411
2,372
2,387
2,434
2,500
2,398
2,397
2,406
2,615
2,360
2,350
2,865
2,634
2,540
2,707
1,962
2,969
8,8888
3,4263
3,0000
3,5043
3,4560
3,5136
3,4895
3,4236
4,0000
3,4767
3,4708
3,3798
3,1862
3,5312
3,546
3,4905
3,1634
3,2809
3,0784
5,0970
3,3681
0,8888
0,4112
0,3600
0,4206
0,4147
0,4210
0,4187
0,4108
0,4000
0,4171
0,4172
0,4056
0,3823
0,4237
0,426
0,3491
0,3796
0,3937
0,3 G04
0,5097
0,3368
^* Yerliftltnissirahlen für die Umrechnung der verschie-
denen Landes-Quadrat'Fusse u&4 -•^QUe Qaadrat-
^etermaasi und umgekehrt» . . .
Namen
*der
liftnder, Provinzßn und
Städte.
Xandesmaassel
Einthei- i QFuss * iQZoU
lung. , enthalt t enthält
qm.
qom.
Baden und Schweis
Bayern . . . • #
Ahelnbayern . .
Braunsenwelg . .
Hannover . . .
Hesseu-^armstadt
^^reutsen ....
Sachsen ....
Württemberg . .
Oesterreich (Wien)
Sngland ....
|rankreich (Paris)
Sohweden . . .
10
12
12
12
12
10
12
12
10
12
12
12
10
0,0900
0,0852
0,1111
0,0814
Ü,0853
Ü,Ü025
0,0985
0,0802
0,0821
0,0999
0,0929
0,1066
0,0882
I
9,0000
6,9154
7,7153
5,6550
5,9260
6,2500
6,Ö40Ü
54»692
8,2077
t;,Ü393
t;,45l4
7,3278
8^160
11,1111
11,7396
9,0000
12,2802 .
ll,72üü
16,0000
10,1519
12,4694
12,1837
10,0079
10,7642
9,4768
11^48
1 qcm
enthält
□Zoll.
0,1111
0,1691
0,1296
0,1768
0,1696
0,1600
0,1462
0,1796
0,1218
0,1441
0,1660
0,1364
0,1184
Digitized by Google
28
8. YerhältniaiBahlen für die TTniTetfliniiiig der verschie-
denen Landes «Cllbik- Fasse und -Zolle in Cubik*
Metermaass und umgekehrt.
■ • Namen
liandeäuiaasse.
1 cbm
1 Onb.-
1 Cub.-
1 ccm
der
Eintliei-
enthält
enthält
Lftnder, Provinsen und
Inner
FU88
ZoU
Cubik-
Cubik-
Städte.
enthält
enthält
Fuss.
ZoU.
Zoll.
cbm.
ccm.
Baden nnd Schweiz . .
10
0.02700
27 000
37,0370
0,037
12
0.0248ß
14.386
40,2235
0,0G9
12
0,0d704
21,433
27,0000
0,047
12
0,02324
43,0338
0,074
12
0,02492
14,421
40,1267
0,069
Hessen-Darmetadt . . •
10
0,0156S
16,63
64,0000
0,064
12
0,02381
16,674
41,0938
0,073
12
0,03092
17,893
32,3459
44,0318
42,6276
0,055
12
0,02271
13,142
0,076
0,043
Württemberg
10
0,02351
23,61
Oesterreioli (Wi^n) . . .
12
0,03169
18,281
31,6604
0,054
12
0,02882
16,388
36,3161
0,061
Frankreich (Paris) . . .
12
0/)3428
19,832
29J.738
0,050
0^)88
ehweden . , • «
10
0,02617
26,17
38^,2090
Aiiin«rktttiif. Ton den Avgefnhiten Hatsieii tind in den b«treffraden Hadem
nur noch da« Englische und Schwedische im Gebrauch, die andern durch das Metermaass
ersetzt. In Dfincmark and Norwegen gilt das bisherige Preassische Fossdimm,
welches auch in Anhalt und neben den Hamborgischen Maus in Keeklenbarg nnä
Sclileswig. Holstein im Gebrauch war; letztere Herzogthfimer besassen ausserdem mehrere
eigene Maasae. Der Badieche Fasa (0,3 m), welcher auch in Nassau eingeffihrt war,
gilt aoeh la der Scbwelz, der' Eagllsehe Fuss In Baaalsnd and Nordamerika.
9. H 0 h 1 m a a 8 s e.
Länder.
Getreide« 1
Maaae |
Litex
iHektoUM
Malter . , ,
160,00
0,6667
Scbeftel. • .
222,36
0,4497
Himten . • ,
81,16
8,2108
« ...
81,16
3,2101
Hessen-Darmetadt •
Malter . . .
128,00
0,7813
Viertel . . .
160,74
0,6221
Scheffel . . .
66,00
1,8194
« ...
106,14
0,9511
« ...
177,23
0,6643
Metzen . . .
61,49
1,6264
Bushel . . .
36,86
2,7512
Tsohetwerik .
26,24 ' 1 8,8118
Länder. |
Gr.FltlsBig-
1 hl
KL Flüssig-
1 hl
1 keitBmaasse
Litar.
keitsmaasse
Liter.
Baden . . .
Ohm
150,00
0,66667
Maasa
1,5000
Gß,C7
Bayern . . .
£imer
64,14
1,66906
1,0690
93,64
Brauaacb-weig
Ohm
149,90
0,66718
Quartier
0,9368
106,77
Hannover . .
«
155,76
0,64202
0,9735
102,72
He3?nii-Darmat
«
160,00
0,62500
Maass
2,0000
50,00
Kurhessen . .
Wein-Obm
166,96
0,64118
«
1,9600
51,29
PreuBsen . .
Ohm
137,40
0,72778
Quart
1,1460
87,33
Sachsen . . .
Eimer
67,36
1,4846
Kanne
0,9356
106,88
Württemberg.
« HIL
293,93
66,59
0,34022
Maass Hll.
1,8370
54,44
Oesterreich
Eimer
1,76713
Maass
1,4160
1^1859
70,69
England . . .
Gallon
4,64
22,01000
Quart
S8,04
8M1
Kasaland . .
Ahm.
147,69
0,67766
Kraaehky
1,22991
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10. aewichie.
Centner in
Zoll-Centner
in flAiitnoT*
Pfund iu
TCi 1 n irram tu
Ki lügrumnx
in f 11 iifJ
Iii X 1 tx XX vx
Knj^land ....
Oesterreich . . .
Eussland (Pud) .
6eliW6d0&
1,0160
1,1200
0,8376
1,0808
0,9842
0,8928
8,0695
0,0808
0,4535927
0,560000
0,4095110
0,4200847
2,204621
1,786523
9,441988
9,868478
11.
Bfliastnng en,
iMp. Gewtobte.
1 Pfund pro
Fuss IQF8S.I OZlLiOuW
CS Kilogramm pro
n i Qm j Qcm j obcm
1 Kilogramm pro
» I D™ I I ob«"».
= Pfund pro
FuB« OFsB.; nZU.! Oub.'
Baden ....
Bayern . . .
Brauuscbweig .
Hannover . .
HGäBen-Darmstadt
Kurhessen • •
Preussen . . .
Sachsen . . .
Württemberg •
Oesterreich ,
Eügiand . . .
Russland . . .
1,667
1,713
1J52
1,712
3,000
1,738
1,593
1,706
1,746
1,772
1,488
1/344 I
5,566
5,870
6,140
5,860
8,000
6,041
5,07«
6,235
6A>92
5,606
4,883
4,408
0,0556
0,0845
0,0884
0,0844
0,0800
0,0870
0,0731
0,08Ü6
0,0600
0,0807
0,0703
0,0636
0,0186
0,0348
0,0372
0,0347
0,0320
0,0260
0,0380
0,0918
0,0306
j 0,0277
0,0250
0,6000
0,6837
0,5707
0,5842
0,5000
0,5764
0,6277
0,6664.
0,5780
0,6644*
0,6720
0,7443;
0,1800
0,1704
0,1629
0,1706
0,1250
0,1655
0,1070
0,1604
0,1642
0,1784
0,204H
0,22üi) I
18,00
11,83
11,31
11,85
12,60
11,50
13,68
11,14
16,43
12,39
14,22
15,75
64,0
28,8
26,9
28,8
31,3
27,6
36,8
26,8
47,0
S2,6
36,1
4Ü,Ü
C. Aeltere preussische Maasse und Gewichte.
1 Fuss (0 » 13 Zoll CO k 13 Iiiniea (f") — 189,18 alte par. Linien s
0,31385360 in.
1 Elle — 25»/2 Zoll (c. Meter), 1 Lachter = 80 Zoll — 2,01)24 Meter.
1 Buthe ('^) = 12 l-uöä = 10 Decimal- (Feld-) Fuss = 100 Decimalzüil.
1 Meile = 2000 Bntfaen =: 34,000 Fuss. 1 Morgen = 180 nButhen.
1 Schachtrnthe =r 144 Ciibikfuss, 1 Klafter = 108 Cubikfuss.
1 Haufen Holz — A^h Klafter, 1 Haufen Torf — 3 Klnftor.
1 Oxhoft = l»/2 Olim = 3 iiimer = 6 Anker <4uart 64 Cub.-ZU.)
1 Scheffel 16 Metsen k 3 Quart = r/9 CnbikfasB.
1 Tonne (Kalkmss.) = 4 Schfl., 1 Wispel = 24 Schfl., 1 Last = 60 Schfl.
1 Pfund = 30Loth k 10 Quentchen k 10Centil0Korn = 600
Gramm, l Centuer = 100 Pfd., 1 Schiff »last = 40 Gentner.
D. Aeltere österreichiaohe Maasse und G^ewichte«
1 Wiener Fuss = 12 Zoll h 12 Linien = 0,310081 Metor.
1 Ingen.-Buthe = 10 Fuss, 1 Klafter = 6 Fuss, 1 Wiener £«lle
= 2,465 W. Fuss.
1 Meile = 4000 Klafter s 94000 W. Fois.
1 Joch = 1600 Qnadratklafter. 1 Schachtrnthe = 100 Cubikfuss.
1 W. Metzen = 16Maa88ol = 61,48682 Liter. 1 Maans = 1,414724 Liter.
1 Wein- (o. Branntw.-) Eimer = 41 Maa&s, 1 Bier-Eimer = 42i/a M.
1 Wiener Pfunds 83 Iioth:s= 660,06 Gramm, 1 Oentner — 100 Pfund.
Fi. Englische Maasse und Gewichte.
1 F u g s r= 12 Zoll = 0,3047945 m, lYard = 3 Fuj5S, 1 Ruthe = 5'/2 Yard
1 Meile = 8 Furtonga = 320 Ruthen = 1760 Yards = 5280 Fuss
SS 80 Chatne.
1 Acre — IGO Quadratruthen.
lImporial.Gallonrr4 Quarts = 277,274 Cubikzoll = 4,04346 Liter.
1 Quartür = 8 BusheU = 64 Gallons.
1 Pfnnd (avoir da poids) = 16 Unsen = 458,6937 Qramm.
1 Centner = 118 Pftend, 1 Tonne s= 30 Centner.
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ao
IX. Gewicbtstafeln far Walzeüsen*
A. Band« und Flaclioisen.
(<1 stärke, b "Breitp in Millimetern.)
d, 1
9
lü
11 I 12 13
14
16 IG 17
Gewicht in Kilogrammen pro laufenden Meter.
24iO,19!0,37 0,56 0,75 0,93 1,12! 1,31
1,21 ; 1,42
1,31* 1,63
1,401 1,63
26 0,20 0,410,610,81 1,01
28 0,22|0,44:0,65 0,87,1,09
30 0,23i0,47
32 0,24 0,50 0,76
0,70 0,93 1,17
34 0,27 0,53 0^79 1,00 1,32
86 0,28*0,6610,84 1,12 1,40
38 0,30 0,59'0,89i 1,18 1,48
1,01 1,25
1,49
1,69
1,74
1,85
1,49 1,68! 1,87 3,06 2,24i Msj 3,61 2,80 2,99 8,17
1,62! 1,82 2,02 2,23 2,43 2,03 2,83, 3,03 3,24 3,44
2,61, 2,83 3,05 3,27' 3,49, 3,70
2,80: 3,03 3,27
1,68 1,96 2,24' 2,62
1,77 2,07' 2,37' 2,06
1,74' 1,96; 2,18
1,87 2,10t 2,33
1,99 2,24 2,49
2,12 2,38 2,66
2,80
40 0,31 0,62 0,93:1,241,5611,87' 2,181 2,49 2,80
42 0,33 0,05 0,'J8 1,31
44 0,34 0,69jl,03ll,37
46 0,36 0,72! l,07jl,43 1,79 f2,16| 2,51
48 0,37 0,761,12 1,49
1,63:1,96' 2,29 2,61: 2,94
1,7112,051 2,40
1,87 2,24, 2,61
60 0,39 0,7811,17 l,üti 1,95 2,33| 2,72
2,43
2,52
2,61
2,71
2,83
2,94
52 0,41 0,81jl,211,62 2,02
64 0,42 0,841,26 1,68 2,10
66 0,4410,87 1,31,1,74 2,18
68 0,45|0,90 1,35|1,81|2,26
60 0,47|0,93 1,40;l/87 2;i;; 2,801 3,27
620,48 0,97 1,45|1,93 2,41- 2,891 3,3»
2,74| 3,08
2,80 i 3,22
2,99 3,36
3,11' 3,50
3,24
2,96
3,11
3,27
3,42
3,58
3,73
2,40
2,67
2,74
2,01
3,08
2,99! 8,24| 3,49
3,44l 3,70
3,17
3,36
3,25 3,55
3,50
3,73
3,73 3,97
3,981 4,23
4,23 4,60
3 97
8,641 3,92| 4^,20 4,481 4,76
3,84 4,14' 4,44' 4,73' 6,03
3,42 3,73, 4,05 4,36 4,67, 4,98 5,29
3,59, 3,92 4,25! 4,58 4,90 5,23^ 6,56
3,36
3,05 3,49
3,64
3,78
3,77| 4,11 1 4,45| 4,79 5,14
3,941 4,301 4,06 6,0ll 6,37
4,lli 4,48 4,86 5,23! 5,60
3,89i 4,28 4,67 5,06 5,46' 6,84
4,06j 4,45 4,86| 5,26! 5,06| 6,07
4,20' 4,62* 5,04 5,46' 5,88 6,30
64 0,501,00 1,49 1,99
66 0,5l!l,03 1,54 2,05 2,57 3,08
2,49 2,99 3,49
68 0,63
70 0,66 1,09 1,63;2,18 2,72 3,27
80
85
90
95
100
106
110
116
120
125
150
200
1,06 1,5912,12 2,65 3,17
72 0,66 1,121,682,24 2,80
74 0,681,16'l,73'2,:'.0*2,38
75 0,68 1,1611,75 2,33 2,92
2,50*3,12
2,65i3,32
2,81 3,51
2,96 3,71
3,36
3,92; 4,36i 4,79: 5,23
3,16< 3,611 4,06 4,51| 4,96 6,42
3,73 4,20, 4,67' 5.14; 5,60
3,86l 4,34; 4,82^ 5,31j 6,79i 6,27
3,981 4,48j 4,98 5,48 5,98| 6,47
4,11 4,62! 6^14
3,69
3,70
3,81
3,92
6,661 6,10 6,54
6,77
7,00
7,24
5,87 6,32
6,07' 6,54
6,76
4,23
4,36
4,48
4,76
4,90
6,04
3,98
4,21
4,46
— 3,12 3,90 4,08
3,45' 4,03 4,61 5,18
3,50' 4,00 4,07' 5,25
3,74 4,37 4,99, 5,62
4,64
4,91
5,19
6,30 5,97
5,62 6,32
6,93 6,67
5,40 0,24) 7,02
3,2Ö4,1Ü 4,01 5,73 0,55; 7,37
3,43 4,29 5,15 0,01, ü,86| 7,72
6,29
6,46
6,60
5,76
5,84
6,24
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7,02
7,41
7,80
5,05 0,10 0,08
6,82i Ü,.35 6,88
6,99
6,16
6,33
0,42
6,54
6,72
6,91
7,01
7,08
7,28
7,48
6,97' 7,47
7,19l 7,70
7,41
7,62
7,84
7,94
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5,48
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6,22
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9,21
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9,79
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7,72
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7,59 8,18; 8,76 9,S4
8,1 r 8,74 9,30 9,9810,60
8,62 9,28, 9,96 10,61 11,27
9,13
9,83|10,5313^3 11,94
8,16i 8,89 9,63 10,37!1142 11,86 12,60
8,58 9,36 10,14 10,92 HJO 12,48 13,26
8,19 9,01 9,83 10,05 11,47 12,29 1H,1Ü 13,92
8,68 9,44 10,30 11,15 12,01 12,87113,73 14,68
3,69 4,49j6,38| 6,28l 7,18j 8,07, 8,97j 9,87,10,76 11,66 12,56jl3,46ll4,35 15,26
3,74 4,68 j5,62| 6,Ö5| 7,49; 8,42 9,36 10,30i 11,23 12,17|13,10il4,04 14,98 15,92
— 3,90 4,88|5,85 6,83| 7,801 8,78 9,75!l0,73 11,70 12,68113,6514,63 15,60 16,58
— 4,68 5,85i7,02 ^,19 9,3610,6311,70 12,87:14,0415,21 16,3817,5518,72^9,89
j — |6,24j7,80 9,30 Iü/J2 l2,48jl4,04,16,60 17,16 18,72 20,2821,84|23,40 24,96(26^»
B. Quadrat- und Knndeisen«
AVid t'rstaiulsiiioincTit uiul (Tewiclit.
o m j Quadrateiseu.
® ü Wider- Gew.
"u o Stands- pro lfd.
mom. Meter.
Bundeiseu,
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QQ
mm
(cm)
kg
Wider-
stands-
moin.
(cm)
6
6
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8
9
0,021
0,036
0,067
0,086
0,122
0,195
0,280
0,881
0,498
0,630
0,012
0,021
0,084
0,060
0,072
Gew.
pro lfd.
Meter.
kg
0,153
0,220
0,299
0,391
0,496
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mm
10
11
12
13
14
Quadrateisen.
Bandeisen.
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Meter.
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stands-
mom«
Gew;
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Meter.
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kg
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kg
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0,611
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0,880
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31
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QiiAdrateieeii.
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mm
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kg
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kg
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25
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27
28
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46
47
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0,682
0,818
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1,143
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4,064
4,600
4,966
5,461
5,989
6,550
7,145
7,776
8,443
0,145
9,886
10,666
11,486
12,348
13,251
14,197
15,187
16,222
17,303
1,751
1,992
2,248
2,521
S^9
3,112
3,422
3,726
4,116
4,481
4,863
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5,672
6,100
6,543
7,002
7,477
7,967
8,382
8,994
9,531
10,08
10,65
11,23
11,83
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13,08
13,69
14,89
14,90
15,75
16,40
17,19
I
0,331
0,402
0,482
0,^73
0,678
0,786
0,900
1,046
1,194
1,367
1,534
1,726
1,932
2,155
2,394
2,651
2,925
3,217
3,528
3,859
4,209
4,580
4,974
5,387
5,824
6,283
6,766
7,274
7,806
8,388
8,950
9,556
10,19
1,375
1,564
1,766
1,980
2,20(>
9,444
2,696
2,057
3,2o2
3,620
3,H10
4,131
4,455
4,791
5,139
5,499
5,872
6,257
0,054
7,064
7,485
7,Ulft
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8,82:j
9,294
9,776
10,27
10,7d
11,80
11,83
12,37
12,93
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48
49
50
55
60
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70
75
80
85
90
95
100
105
110
116
120
18,432
19,608
20,833
27,729
36,000
46,770
67,166
70,312
85,333
102,354
121,500
143^96
166,666
192,937
221,833
253,479
17,93
18,68
19,45
23,28
28,01
82,87
3849
43,76
49,79
66,21
63,02
70,81
77,80
8n,55
93,14
102,0
125
130
135
140
145
150
156
160
165
170
288,800 I 112,0
325,520 1 121,6
366,166 131,6
410,062' 141,8
457,333 j 152,5
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562,500 176,1
620,646 186,9
682,<iti6 199,2
748,687
818,833
175 803,229
lÖO ' 972,000
186 U066,97
190 1 1143,16
196 1 1235,81
200 11333,33
209,6
224,8
238,3
252,1
266,3
280,9
296,9
311,2
10,85
11,55
12,27
16,33
21,20
26,90
83,67
41,41
60,26
60,29
71,56
84,17
98,17
114
131
149
169
191
216
242
269
299
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482
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786
I
14,08
14,67
15,28
22,00
26,82
29,94
34,37
39,11
44,16
49,49
66,16
61,10
67,37
73,94
80,81
88,00
95,48
103,3
111,4
119,8
128,5
137,5
146,8
156,4
166,4
176,6
187,1
198,0
209,1
220,6
232,3
244,4
C. Beutselie Uformalprollle für Walxefsen«
I. I- Eisen.
Es beseiohnet h die Höhe des Trägers, h die Breite des Fasses
d die Stegdicke^ t die mittlere FlimtBehstärke, R und r die Abrundungs*
lialT^messer je am Stecr bezw. aussen am Fuss in mm, F den Quer»
schnitt in qcm, G das Gewicht pro Meter in kg, Jx Trägheitsmoment (cm),
jrx Widerstandsmoment (cm) für die x — x Biegungsebone; Trägheits-
moment, Wtf Widerstandsmoment für die Biegnogsebene.
Eh ist fnrner t = 1,5 r7, R = r = 0,6 d,
l?ür Träger bis au 260'"«» Höhe ist. . . • = 0,4 Ä + 10""",
d = 0,03 h 4- 1,6'"'",
« « von mehr ale 260^^ Höhe ist . 6 = 0,08 h -|- ^(>^^,
a = 0,036 h.
Die Neiffunp im Flantsch l)eträgt 1'1"K »m
Wirkt ein Moment M in einer i']l)ouo, die um ^
gegen die y—y Ebene geneigt iat, so ist die grössto
paannng .
Wx
)
(7 nax. tritt eU bei tg o) = ^^^^
JV min. 3= 0,99 IT«.
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!Fttr fast sftmmtliche Normalprofile vou X-Trägern werden auch
Hoj^enau ->to Yorproftlc angeferti^'t, welche bei ^Inichfir oder einige Milli-
meter geringerer Höhe ein grftösored Widerstandsmoment als die Nornial-
proflle besitzen. Diese Profile — an sich nicht so rationell wie die
Normalprofile — werden dazm verwandt, wenn die ConBtmotioiiehölie
beschränkt ist
X — AV- — jc
II. c- Eisen.
Hier gelten dieselben liozeichuungon wie unter 1.
Für die um f/' J^r'noiKto Ebeiio wie unter J[.
Die Neigung im Flantöch beträgt 8*Vu>
h — 0,25 U -h 25'"™.
Die Abänderung dieser Profile dnrch Stellen der
Walzen ist wegen der hierdurch bedingten ungleloh-
iii.t
No.
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332^
in. T-Eisen.
Es bezeichnet Wi das Widerstanrlsmomcnt für senkrechte Belastung
bei Verhinderung seitlicher Auabiegung, Jfj bei freier Ausbiegung zur
Seite. Die übrigen Beseiohnnngen wie unter L
Fttr die mn gegen geneigte Ebene ist annähernd für die
Profile 3—10.
und für die Profile 12—16.
]>ie Flantsolifläohen sind einander parallel.
h =s 0,26 h -f 30'"™ ; d = 0,035 h + 3"™'
t — 0,05 7i R z= t; ^
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IV. aieichsehenkelige Winkeleisen.
« bezeichnet h die Sclienkelbreite, d die mittlere Schenkeldicke
M den Abrundungshalbmesser am inneren Znsammenstoss der Schenkel
und r den Halbmesser der Abrundung an den Sohenkelenden In mm.
F Quersghmtt m qcm, G Gewicht iu kg für 1 ra Lange.
Für h ^ lOfjran. igt ^ jjjj^^ — 0^1
« * > 100*»™ ist d min. = »/ii
d min, -f- <^ max.
Für die um (f gegen y—y geneigte JiJbne ist
B
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V» nnffleiohsclienkeliga Winkeleisen.
Bs bezeichnet B die Breite des grÖBserezif h diejenige des kleineren
Schenkels, d die mittlere Fleisohstärk« bei beiden Schenkeln in mm^
H und r, F und G wie sub IV.
3 wird — 1) Miidi B ^ 2 h angefertigt.
B = ^ + ^ .^^^ 4l Hiin. « jedoeh mit gegingfttgigen
Abweichungen.
No.
2>
! ^
1
1 d
r
F
G j No.
U
B
d
R 1 r
F
Q
2/3
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3
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1,41 i 1,10
1,84 i 1,44
6/10
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100
8
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U 4,5 11,36
1 1 14,00
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10,0
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2 1 1,71
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1
100
9
11
10
6
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16,94
11,0
13,2
14,4
17,1
«/4»;2
30! 45
i
4
5
4,6 j 2
2,84
3,50
2,22
2,73
G 1/2/ 13
66
130 1 10
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11
5,5
18,50
21,90
Sie , 80j 60
0
3
4,25
5,81
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4,53
8/12
80120 10 11
i |12|
6,6
19,00 "
22,50
14,8
17,0
416
40 6Ü1
1 1
1
6 1 3
'4,75
6,61
3,71
5,08
~6784~
7,00
8/16 j 80.160^2 13
0,5
27,36 i 21,3
31,04 24,7
4/8 ^
60|
8
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6,84
8,96
10/16
100
150il2 13
6,5
28,50
8H,04
22,3
26,8
6/7«/jj 60
'.1
' 1
4
8,26
10,44
6,4
8A
10/20
100 200 ; 14
1 |l6
15 j 7,6, 40,04
1 I «44
31,2
35,4
VI. J.-£Si86tt.
a) Breitfüesige X-SiBen.
Es bezeichnet h die Breite des FtiBSes, h die ganse H8ho des Stege und
Fussea, d die mittlere Stärke von Steg und Fuss, 7? luid r wie unter IV,
den Abrundungshalbmesser des Stegs in nnu. F und G wie unter IV.
d = 0,16 h -f. l«»»; Ä = cJ;r=*?.('=x^.
Z » 4
Neigung im Fase beidexeeits je 2"/o, an jeder Stegseite 4'*/ii.
Bei einer Biegnngeebene, die um 7* gegen x — x geneigt ist, sind
die grOssten Spannungen annähernd
M
8i = — 2,6 . cos W . X
s,=^ (0,78coe(p + sin (f). y ..-J--y
Sj = 82 für y = 61" 10'; s ^^^3^^ tritt ein bei y äO.
No.
h
•
h
d
t
e
1
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F
G
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Tx
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1 T
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2,91
10,4
7/3>/a
70
36
6
26,9
5,94
4,6
17,3
5,12 18,2
8,87 ! 31,4
8/4
80
40
7
30,7
7,91
0,2
30,1
9/41/t
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46
8
34,5
10,10
7,9
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14,4
50,6
10/6
100
50
8,5
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12,02
.',t
71,3
21,2
74,5
12/6
120
60
10
40,2
17,00
13,3
17,1^
145
43,2
152
14/7
140
70
11,5
53,9
22,82
205
79,1
277
16/8
160
80
13
61,7
29,51
23,0
446
134
405
18/9
180
90
14,5
69,6
1 77,2
37,04
28,9
700
213
737
20/10
200
100
16
45,44
35,4
1073
323
1118
b) Hochstegige x-Eisen.
Die Bezeichnungen sind dieselben wie bei Via, desgl. die Kciguugen
Fuss und am Steg. ^ ^
dTAO,lh + 1"; Ä Ä <l; r = ^ i Q =
3*
Digitized by Coogl
36
TT
82 = ^ (0,42 CO8 if + M7 sin <p
fr X
M
8t=s 8, fttr y' = 21o80';8imax. = 1^8 ^^.^ für r/) =: 74'»6'; IT^in. = 0,96 TPy.
G
2V
7;r
2/2
2«/a/2»/2
3/3
3»/2/3'/?
4/4 •
6/5
6/6
7/7
8/8
9/9
10/10
^2/12
14/14
8
3,5
4
4,5
6
6,5
6
7
8
9
10
11
13
16
13,9
17,5
21,0
24,G
28,2
31,7
35,3
42,4
49,6
5G,7
63,8
71,0
85,2
99,6
1,03
2,24
2,95
3,75
4,05
6,64
7,91
10,66
13,69
17,00
20,79
29,51
80,76
0,9
1,3
1/7
2,3
2,9
3,6
6,2
8,2
10,6
13,3
16,2
23,0
81,8
0,20
0,46
0,91
1,63
2,70
4,23
6,33
12,8
23,1
38,8
61,4
92,7
189
847
0,40
0,93
1,86
3,34
5,56
8,74
13,1
26,4
48,4
81,5
129
195
889
784
Neig, i. Fuss dvrohw. 2P/o, a. j. 8. Steg» 4%
VII. Cluadrant eisen.
Es bedeutet B den mittleren Halhmesser
(Mittellinie der "Wandung), h die Breite der
Lappen, t die Starke derselbeu, d die Wand-
Stärke des Quadranten.
5 = 0,2 JB+ 26»», r — 0,12 4?.
Prof.
Dimensionen
in mm.
*
w ^
:C
? ^ c
Po®
- § c ?
§ i^l %
•- tfi
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1 ^, «j 1«
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50
35 8
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G
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37,5
901
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ibi
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40, t;
8
u
54,9
42,9
2041
235
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• •
7'/-.>
76
40' 10
10
80,2
62,8
2957
329
246 .
♦10
100
45' 8
10
88,1
68,9
5434
499
865
10
100
45 12
12
12
120,4
94,0
7395
660
' 490
♦i2';2
125
50 10
12
15
12<>,3
101,0
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665
1
12', 2
125
50 14
14
15
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131,G
15591
1155
857
♦16
150
55112
14
18
178,9
139,6
23206
1407
1100
15
150
65 18
17
18
248,6
194,0
32283
2030
1600
1 *\
Bemerkung. Die mit ♦ bezeichneten Profile sind in der Burbadb^
Hütte bis Jetzt vorhanden.
VIII. Belag- (sog. Zores-) Eisen.
F i^uorscbnitt in mm; G Gewicht pro m iu kg; W Widerstandsmoment (cm).
- II
No. I H I a
t d
G W
i ^
60 120
33
21
5
3
6,8
5,3
9,6
! 6
00 140
38
24
6
3,5
9,5
7,3
15,9
, 7«/a
761170
45,5
28,5
7
4
13,4
10,8
88,3
1 9
90
200
53
33
8
4/5
17,9
24,2
13,8
45,8
11
1
110
240
63
39
9
6
18,6
76^
Digitized by Google
Nachdem die Htibamtihl der denlsolieii Karmalprofile fOr Walzeisen
nunmehr hergestellt .wird, empfiehlt es sich, bei Ansehl&gen nur diese zu
Grunde zu legen.
Die X-Trägor werden in der Hegel auf den Werken in Liingcii von
4 — 9"^ in Abstufungen, von 0,2™, über 9"* bis 10" in Abstufuugen von
0,26"'^ auf Lager gehalten. Bei liestellnngen werden die Träger mit einer
Längenabweichung von 4: 50™™ geliefert-, wünscht man auf genaues Maass
(4: 10™™) abgelängte Triiger zu lieziehen, so ist solches besonders au
bestellen^und bedingt einen Auipreis von Mk. 5 für looo kg,
Grundpreis für iiacii-, Ü-> [iiL-fT-lJ^iaen: 125 Mk. iur 1000 kg
« « X't U~ nnanZoreselsen: 100 « « « «
XJeherpreise Ton X'^^ff^'^ 1000 kg bezogen auf den Grondprois
bi.^ 10™ 11™ 12™ 13™ 14™
bis 200™™ Höhe incl Mark 0 3 6 9 12
2ß0 bis 300™"' Höhe einachl « 5 9 18 17 21
320 « 340™™ « « « 7>/2 12»/2 17'/2 22»/3 27 '/j
360 « 4oo"^ni ^ ^ ^ ' 18Vs 24»/^ 30»/a 30>/a
425 * 500'"™ * « « 20 28 36 44 52
Bei Trägern über 14™ Länge ist der Preis besonders zu veroinbarea.
X. Gewichtstafeln für Metall-Platten.
A. Gerade Platten und Bleche.
1 Quadratmeter wiegt Kilogramm.
Bihke
in
Mülimet.
Schmie-
deeisen.
Guss-
eisen.
öuss-
stahL
Kupfer.
j
Hessing.
Zink.
Blei.
X
2
8
'4
6
7,78
16,66
23,34
31,12
38,90
7,25
14,50
21,75
29,00
36,25
7,87
15,74
23,61
31,48
89,35
8,90
17,80
26,70
35,no
44,50
8,55
17,10
25,65
34,20
42,75
6,90
18,80
20,70
27,60
34,50
i 22,8
-34,2
45,6
57,0
6
' 7
S
9
10
46,69 ^
54,46
62^
70,02
77,80
43,50
50,75
58,00
05,25
72,50
47,22
55,09
62,96
70,88
78,70
53,40
62,30
71,20
mAO
89,UÜ
51,30
59,85
68,40
70,95
85,50
41,40
48,30
55,20
62,10
09,00
68,4
79,8
91,2
102,6
114,0
11
12
18
14
-W
85,58
93,30
101,14
108,92
116,70
79,75
87,00
94,25
101,50
108,76
8n,r>7
1)4,44
102,31
110,18
118,05
97,90
106,80
115,70
124,60
133,60
94,05
102,60
111,15
119,70
128,25
75,90
82,80
89,70
90,00
103,50
125,4
136,8
148,2
150,6
171,0
16
17
18
10
.20
124,48
132,26
140,04
147,88
166,60
110,00
123,25
180,50
187,75
146,00
125,92
133,79
141,66
149,53
157,40
142,40
151,30
1ÜU,20
169,10
136,80
145,35
153,yü
162,45
171,00
110,40
117,30
124,20
181,10
138,00
182,4
193,8
205,2
216,6
228,0
B. Wellenbleclie.
(DUlinger Hütte sn Dillingen a. d. Saar.)
d Breite, h Höhe einer Welle, d Bioke, B und L Breite und Länge
der Bleche, das Gewicht für 1 qm einschl. Ucbordeckung für l™'" liU ch-
dicke des rohen Bleches des verzinkten jr. ' )ieB G\; ir Widerstnuds-
moment bezogen auf «™ für 1™ Breite und 1" Blechdicko, p zulässige
gleichf. Verth. Belastung in kg Qim) far 1"»"» Blechdicke nnd einer
Beansprnchnng Ton 760 kg (^cm).
I
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38
No.
TL
O
h
xnm
mm
1
87
27
2
164
46
3
80
20
4
100
25
5
120
SO
6
80
40
7
100
50
8
120
CO
9
80
80
10
100
100
11
lao
190
d
mm
0,50; 0,5ü; 0,H2; 0,70; 0,75; 0,87.
1,0; 1,12; 1,25; 1, 57; 1,50; 1,75; 2,00.
0,75; 0,87; 1,0; 1,12; 1,2. 1,37; 1,50; 1,75; 2,0.
0,75; 0,87; 1,0; 1,12; 1,25, 1,37; 1,50; 1,75; 2,0.
0,75; 0,87; 1,0; 1,12; 1,25; 1,37; 1,60; 1,75 J 2,0.
0,87; 1,0; 1,12; 1,25; 1,37; 1,50; 1,76; 2,0.
1,0; 1,12; 1,26; 1,37; 1,50; 1,75; 2,0; 2,25; 2,50.
1,0; 1,12; 1,26; 1,37; 1,50; 1,76; 2,0; 2,26; 2,50.
1,0; 1,12; 1,26; 1,37; 1,50; 1,75; 2,0; 2,25; 2,60; 2,76 J 3,0.
1,6; 1,76; 2,0; 2,25; 2,50; 2,76; 3,0; 3,25; 3,6.
1,76; 8,0; S^26; 2,60; 3,76; 8,0; 8,8&; 8,6; 8,76; 4^0.
Preis des Wellblechs 380 Mk. far 1000 kg einschl. Aafbriugen.
W
p bei einer freitrag. Länge
No.
L
B
G
von m
m
mm
kg
kg
1,0 i 1,6 j 2,0 i 2,6 i 8,0
1
0,9
1666
10,0
11,0
8,2
-
2
3,1
924
10,1
11,0
14,22
853
379
213
13G
96
3
3—6
480
9,0
10,3
6,7
342
162
85
55
38
4
3— ö
tiOO
9,7
10,6
10,6
7,126
427
190
107
68
47
6
8—6
720
0,7
8,66
618
228
128
82
67-
6
3—6.
480
13,2
14,4
14,92
895
398
224
143
99
7
3—6
600
12,9
14,0
18,65
1119
497
280
179
124
8
3—6
720
12,7
13,8
22,3S
44,0
1343
697
336
215
149
9
8—6
480
20,9
22,7
2040
1178
060
422
298
10
4—6
600
20,4
20,9
22,0
22,6
66,0
3300
14G7
826
528
367
11
4—6
600
66,0
8960
1760
990
1
684
440
Preis des Tersinkten Wellblechs itk Stärke 860 Mk. für 1000 kg.
C. Buckel-Platten
von der Uillinger Hütte zu Dilliugcn a. d. Saar, und der Union,
Aotiengesellsohaft für Bergbau, Eisen- n. Stahl-Indnstrie in Dortmuiid.
(£ = Länge, B = Breite der Platte, b = Breite des geraden RandeSi
No.
B
L
b
h
& Gewicht für 1 Stück bei einer Bleehstärke von
6 1 6,6 1 7 1 7,5 1 8 | 8,5 I 9 | 9,6 | 10
1
14"J0
1490
78
130
104
112,5
21,5
130
139
147,5
156,5
165,5
173,6
2
lUO
1140
1 40
86
61
66
71
76
81
86
91
96
101
3
1098
1098
1 40
76
66,5
«1
66
70,6
76
81
86
90
94
4
1098
1098
78
7S
56,5
Gl
60
70,5
76
81
85
90
94
5
1000
1000
60
72
47
51
54,5
58,5
62,5
66,5
70,6
74
78
6
760
750
60
45
26,6
28,5
30,5
33
36
37
39,5
41,5
44
7
500
600
60
27
11,6
12,5
13,6
14,5
16,5
16,6
17,5
18,5
19,6
8
1630
1270
80
130
96,5
106
113
121,5
129,5
137,5
145,5
153,5
161,6
9
1100
770
65
80
39,6
43
46
49,5
63
56,5
69,5
63
76
10
1265
1265
80
100
75
|8I
87,6
94
,100
106,6
112,5
118,5
124,5
Bezeichnet P die zulässige gleichförmig yertlicilte Belastung von Buckel-
platten von 0f9 — 1,0*" frei tragende Länge für 1 qm und Cr das Gewicht
für 1 qm, d die Blechdicke.
ä 1
i- 1
1 ä
G
1 P
2
14,8
560
6,0
38,6
3400
2^
19,0
730
6,0
46,8
4900
8,0
23,2
1160
T,0
66,0
6800 .
4,0
81,0
2000
8,0
68,2
• 77Ö0
Preis der Buckelplfttlen ca. 270 Mk. für 1000 kg einseht Befestigung.
Profilirte Bleche u. s.w. Ton Jacob Hilgers s. Anxeigen i d. Beilage.
89
XI. Gewichtstafeln ffir Ketten u. Drahtseile«
A. Hanfseile, Drahtseile, Ketten.
Tragkraft in Kilogramm.
Dicke des
Timgkrart in Kilogramm.
Seils oder
K/etteneiseiiä
in nun.
Hanr.
seile.
För runde
Eisen-
Drahtseile.
Ketten
ohne
Stege.
Seils oder
Kettendflans
iu mm.
Hanf,
seile.
Für runde
Bisen«
Drahtseile.
KctUn
Olm«
Stese.
5
8
10
12
20
51
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116
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" 26"
30
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600
800
960
1100
1500
5800
S3Ö0
11500
15
20
180
320
400
700
2100
3700
60
1300
Diese Tafel gilt für bewegte Seile iiud Kotten; in rohiger Xuau«
apruciuiahme verharrende Haufscilc köuiion 1,8 »nal mehr tragen.
B- Kurzgliederige Schlfifs- und Krahneiiketten
(▼on der Daiftbnrger MaschinenbauactiengeBenschaft, Yormala Beohem A
Keetman in Duisburg a. Bh.).
Innere Lauge (Baulüuge) der Glieder =^ 2V2 mal die Keiieueiseustärke.
AenBfere Braite der GUeder = 8i/«ina1 die Ketteneisenstftrke.
Ketten-
eisen-
in mm.
Zulässige
BeL^OJOg
Uugef.
Oewichi'
von 1 m
in ko.
Ketteu-
eisen-
stärke
iu mm.
Zuliissijjo
üelastung
in kg.
Üxigef.
Gewicht
von 1 m
in ko.
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l"^'':; 250 ■
0,58
20
4000
8,98
'.i.,.'^ 3G0
0,81
22
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" 490
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6760
12,94
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1,44
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1,82
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17,(il
1000
2,2Ö
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24,46
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16
2660
5,75
4'J
24010
53,82
. 8240
7^28
62
27040
60,73
C. Drahtseile aus Gussstahl
(▼on Feiten A Gnllleaiiine in Mülheim am Bhein).
J DnrchmeBBer der Drfthte in mm, n Anzahl dev Brtthte^ d Dnrohmeseer
der Seile, G Gewicht Ton 1 m Seil, S Bruehbelastnng in kg.
J 1
n
d
G
- 1
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n
d
G 1
- 1
n
Ii
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9
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66
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12
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13
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16
68
7140
1,0
168
24
120
15960
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96
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141
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0,6
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17,6
68
8670
1,0
252
28
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23940
1,4
114
22
lüB
21090
0,7
96
13
34
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14
42
10
38
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42
14
71
8000
0,7
144
16
63
6626
1,1
72
13
05
8210
1,5
72
19
122
16266
0,7
210
,18
77
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1,1
96
16
87
10945
1,5
96
22
162
20360
0,7
252
20
93
11590
1,1
114
17
103
13000
1,5
114
23
102
24170
0,8
96
14
44
5760
1,2
42
11
45
6710
1,6
42
15
81
10120
0,8
144
17,6
69
8640
1,2
84
16
91
11425
1,6
72
20
1.38
17350
0«8
310
80,5
101
13000
1|8
168
i 20
175
22840
1,6
96
24
181
231 10
0,8
863
83
131
16130
1/2
368
86
368
84270
1,6
114
1 26
[319
1 27476
Digitized by G()
40
XU. Clewichtgtafielii h. s. w. IHr gnssdserneBoJtren.
Von dem Verein deutscher Ingenieure und von dem Verein
der Gas- und Wa sserfachmänner Deutschlands ist nachstehende
Kormaltabelle fUr gusseiserne Plantschen- und Muffenrohre
(sowie fftr FaQonstticke siehe die nächste Seite oben) ikofgestellt worden,
A. !N^or maltafei*) für gusseiserne Plantschen- und Muffenrohze. '
P
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14,5
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600 17 15,7
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680 30
74033
790 33
84033
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95033
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126
135
145
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416,5
416,6
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160' 4 15,5
15
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25,5
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178
206
238
273
306
343
376
415
456
484
539
582
18,3 1020'3G, Ü4u,20 29,5 32
22,5 19,7 ;il20'361040 22 29,5 32
24 j21,0 jl220j36 1140 24^29,5j 32
4351022,5i25 3
465 10 22,5 25 3
495 10 2ü,5, 25 3
620|l0{22,6l 26 3
54612[22,5' 26 3
570*12 22,5* 25 3
OOU 12 22,5' 25 3
ü25 12,22,5| 25 3
67614 26 128,5 3 | 723
726il6!26 128,5 31813
28,51 3 I 916
28,5 3 1034
28,5| 3 IHS
3 1297
3 1567
3 1872
' 2 8,75
2,2 10,58
2,7 13,26
2,9 15,20
3,5' 18,25
4 ' 20,30
4,4' 22,32
6,6 28,94
6,9; 36,45
8 44,38
9,6 52,91
9,9 61,91
11.6 71,61
12,9 82,80
13.7 93,00
17,2102,87
18,9112,75
21,5124,04
22,6136,85
24,5145,16
26,5162,00
28,6 173,80
024 30,7 187,6b
776;i826
830|1826
8S0'20'20
39
42
43
50
o3
U8
74
96
214,97
243,28
276,60
311,27
347,90
387,10
472,81
560,00
120
132
143
153
69
81
91
101
74
77
80
82
8,751
1Ü,58|
13,2«
15,19
104 112 83, 18,25
1751 122: 86| 20,30
186 133I 88 22,32
1581 91
213
28,94
2,0
2,6
3,16
3,7
9,75 2
11,88
14,83
17,06
4,32 19,70
21,83
24,25
31,38
39,0c
47,90
209 238 99' 52,91' 12,33 57,0
315 264 100 01,96 14,32 66,79
242 185 94| 36,45
5,0
5,8
7,34
8,90
270> 211 971 44,381 10,61
351 291101
378 317102 82,30
406 343 104
71,61
93,00
16,32
19,12
433 368105102,87
460 394 106 112,75
489| 421 1071124,04
618 4481109130,85;
545 473110146,16
24,91
77,03
88,67
21,93 100,0
111,17
27,90-122,06
30,00 134,04
34,09
147,21
97,27 157,68
40,46175,58
44,09
673; 49911l|l62,0
600 525112174,84
628' 551114187,68
682! 603 llü'214,97
730| 665|ll9!243,28 63,52
791 707 1221276,60
846! 759125311,27
897 812127,347,90
949; 806 129'387,lü;104,64 421,98
lOOÜ; 908134:472,81 135,04 518,15
1177jl074 140 560,06168,47 616,21
189,64
47,74 204,13
55,331233,4^
264,46
73,47 301,08
84,631339,46
94,40j379,44
2
2
2
8
3
3
3
3
8
3
3
3
3
S
3
3
3
3
8
8
3
3
3
3
9
3
3
3
3
S
*) Diese Tafel ergibt für AVerko, welche guten Guss liefern, voll»
stiiiKlig gönügeude Wandstärken. Hierbei ist augonommea, dass die
liübreu einem Üetriebsdruck von rd. 10 Atmosphären ausgesetzt und
einem Probedruck von 20 Atmosphären unterworfen worden sind. Nener^
dings wurde eine zweite Normaltafel (bei Oldenburg in München) ans*
gegeben, welche durchweg grössere Stärken au£weiat| sieh jedoch nooh
nicht einzubürgern vermocht hat.
t) Nach Wertheim. Wasserleitungen, welche einem Betriebsdrtiok
von 4—6 Atmosphären oder weniger ausgesetst sind» dürfen — gnten
L.iyui^cd by Google
4t
Die Fa^oBstfloke-wttvdeii gewOhnlloh mit gicuften Bnolutabeii
bezeichnet. Hiemaeh ist
eili A-Stück eine MnffeniObre mit einem mit Flantsebe Tersehenen senk*
rechten Abzweig,
« 13- « « •« . mit einem mit Muffe verfiehenen senk-
reehten Abzweig,
C- « ' •« • « mit einem mit Muffe Texsebenen schiefen
Abzweig.
Uebersioht deir A-, B- und C-Stlleke.
A- und B - Stücke.
C- Stücke.
D
Dnrcbmesser
• des
Haaptrohres.
mm
d
Durchmesser
des
Abzweiges.
mm
L
Ban-
länge.
m
D
Durchmesser
des
Hauptrohres,
mm •
d
Durchmesser
des
Abzweiges,
mm
L
Bau-
Iftnge.
m
40—100
40—100 t 0,8
40—100
■ 40—100 1 03
125—326 1 40-325 | 1,0
125—275 1 40—275 | 1,0
860— 600
40—800 .
826—500
1/0
1,26
300—425
40— 2G0
275—425
1 1/0
1,25
660—750
/*
40—250
276-600
660—760
m
1,0
1,26
1,50
450—600
40—260
276-426
450—600
1,0
1,25
1,60
660—760
40— 26b
276—425
450—600
660—760
1/0
1,25
1,50
1,76
Diejenigen Abzweigstttcke, deren Abzweig einen BnrcbmeBser tob
400™^ und mehr besitzt, sind von 2 Atmosphären Eetriebsdrack an sowohl
in ihren Wandungen als auch nöthigenfalls durch Bippen zu verstärken.
E-Stücke. (Plantschen-Muffenstücke.) Baulänge L = 300">"*.
B'-Stücke. (Flantschen-Schwanzstücke.)
Baulänge: L = 600™*» für D = 40—475°^"».
I* = 800™" für D =: 500—760"*™
I-8tücke (scharfe Bogenstücke von SO^).
B> Badius der KrlimmungsmitteUinie.
• Für D = 40—90"^'", R = 260™™; für D ^ lOÜ^^^^S K = 160 + J)""^.
Ijängem des geraden Spitzeudes: für D — 40— ,^75'"'", m = D -f 200™™.
« D 5 -iüü"'"', m = GOO™™.
K - S t ü c k e (sclilanke Bogenstücke 2 für 1 (Quadrant). Eadius R = 10 D.
Xi-btucke (äcliiauke Bogenstücke 3 iür 1 (Quadrant, zulässig für
D ^ 800™). Bss5D.
B-Stücke. (Uebergangsrohre.) Baulänge L = 1,0™. Länge des
cyiinderisehen Stückes am glatten £nde = 2 1 (t = innere Muffen-
tiefe).
U-Stücke. (Ueberschieber.) Ganze Länge = 4 Muffe ntiefen.
Bei der Berechnung der (Gewichte von Formstückeii ist dorn Gewichte,
welches nach den normalen Dimensionen berechnet iät, ein Zuschlag von
16%, Krttmmem ein solcher von 20 Wo zu geben.
Für Anordnung der ScbraubenlÖcher in den Elantscben gilt die Begel,
dass in der Yerticalebene durch die Axe dee Bobres sich keine
Schraubenlocher befinden sollen.
Guss vorausgesetzt — mit Röhren von diesen Wandstitrknn ausgeführt
werden. Solche licitungen sind auf 12 Atmosphären zu prüfen. i6aippf-
leituugen, welche in Folge der hierbei vorkommenden Wärmeonter-
schiede starken Spannungen aasgesetzt sind, sowie sonstige der raschen
Abnützung ausgesetzte Leitungen erhalten entsprechend grössere Fleisch-
stärken.
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XUI. Cubiktafel für Bund- nnd Kanthölzer.
JSm beddiitet: ü den mittleren Bnrchmesser, 47 den mittleren Um-
fang eines Stammes. i9 die Seite das quadratischen nnd bih (= V?)*) Breite
und Höhe des rechteckigen QuerscknittB eines Kantholzes, welches man
anä einem Stamm mit aem kleinsten BurcluneBser P bearbeiten kann,
in Gentimetern, AT^f AT] und die Cubikinlialte des BuiidholzeS) des Bai*
kons mit. quadratischem und des Balkens mit reohteokigem Qnersolmiit
in Gubikmetern für eine liänge von 10^.
D
U
S
m
^1 1
1
1
1
1
Ü
8
10
31
7 ! 5.8 1
0,079
0,0490
0,040
50
157
35
12
38
8
7.10
0,113
0,0640
0,070
52
163
37
U
44
10
8.11
0,154
0,1000
0,088
54
170.
38
16
60
11
9.13
0^01
0,1210
0,117
66
176
40
18
66
13
10J5
0/S64
0,1690
0,160
58
188
41
20
G3
14
12.16
0,314
0,1960
0,192
60
188
42
22
69
16
13.18
0,380
0,2560
0,234
62
195
44
24
75
17
14.2Ü
Ü,452
0,284
0,2ÖU
64
201
45
82
15.21
0^31
0,324
0,315
66
207
47
28
88
20
16.28
0^16
0,400
0,368
68
214
48
30
94
21
17.24
0,707
0,441
0,408
70
220
49
32
100
23
18.26
U,804
0,529
0,468
72
226
51
34
107
44
20.28
0,908
0,576
0,5 ÜO
74
232
52
86
113
26
21.29
1/019
0,625
0,609
76
239
54
38
119
27
22.31
1/134
0,729
0,682
78
245
65
40
126
28
23.33
1,267
0,784
0,759
80
251
66
42
132
30
24.34
1,385
0,900
0,816
82
'256
58.
44
138
31
26.36
1,521
0,961
0,90t)
84
264
59
46
144
38
27.38
1,662
1,080
1,026
86
270
61
48
151
34
2849
1,810
1,156
1,092
88
277
62
^1
29.41'
30.42'
31.44
32.46
33.47
35.49
36.61
87.52
88.54
99M
40.57
41.59
43.00
44.62
45.64
46.65
47.67
49.69
60.70
51.72
1,963
9,121
2,290
2,463
2,642
2,827
3,019
3,217
8,421
3,632
3,848
4,072
4,301
4,536
4,778
5,027
5,281
5,542
5,809
6,083
1,226
1,369
1,444
1,600
1,681
1,764
1,936
2,025
2,209
2,304
2,401
2,601
2,704
.2,916
3/)26
3,136
3,364
3,481
3,721
8,844
1,189
1,260
1,364
1,478
1,551
1,715
1,836
1,924
2,058
2,184
2,280
2,419
2,580
2,728
2,880
2,990
3,149
3,381
3,600
8,678
XIV. Wärme.
Thermometer Skalen.
n Grad Celaina 32 -|- »/s n Grad Fahrenhcit = ^/s n Grad R4aumnr.
n Grad R^aumiir = 32 -f- n Grad Pahrenheit = Vi n Grad Oelsins.
n Grad i'ahrenheit = (n — 32) Grad Celsius — ^/a (n — 32) Grad R6aumur.
1 Oalorie (= 1 e) ist diejenige Wftnnemenge, welebe zur Brw&rmiing
von 1 kg Wasser von 0^ auf 1° Celsius erforderlich ist. Dieselbe ent^ *
spricht uach Joule einer mechanisohen Arbeit von 424 mkg, nach Bartoli
einer solchen von 429,4 mkg.
Tafel über die Liängenausdehntiiig verschiedener Körper
bei der Wärmezimahme von 0 bis 100 Grad C.
Längen-
Ausdehn.
Benennung.
Benennung.
Läng<
Ausde
Benennung.
Blei .....
Gold ....
Gusseisen . .
Kupfer . . .
Vueo
»/«Kl
Messing . . .
Platin ....
Silber ....
Staboiaen , . .
Stahl, ungehärtet
Vlioo
Stahl) gehärtet
Zink ....
Zinn ....
Quecksilber . .
Wasser . . .
V516
V7I,4
*) Bine bti Tragbalken gewöbDlich aagettommeiie VerbältDisszahl.
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45
' Dia kftrpMliidi« Ansdeliiiiiiig Ton 0 Iii« 100 Grad 0. boteigt fttr
Qneoksttber = Wasser = >/im; L^i »u/^,
Dis AuBdehnung des ^^assors ist bei yersohiedenen Wftvmegraden
sehr Tersoliiedeii. Bei 4 Grad 0. ist die IHohtigkeit desselben am grössten.
Tabelle über die specifische Warme verschiedener Körper.
Benennung.
*4 2
'S a
Benennung.
Benennung.
0)
x5
00^
AlcoboL absoL .
Blei
Glas
Gusseisen . . .
Hols
Luft eo&sL ToL
0,7000
0,0?. 14
0,1777
0,1298
0,0500
0,1687
Luft 0» Celsius )
const. Druck . 0,2377
Kupfer . . , . 0,0962
Marmor .... 0,2099
Messing .... i0,0939
Quecksilber . . 0,0833
Scbmiedeeisen
Silber . • •
Stahl ....
Zink ....
Zinn . .
Wasser • • •
0,1188
0,0670
0,1186
0,0956
0,0666
1/m
Um einen Körper vom Gewicht G, von 0" und der sog. speciftschen
Wärme w um t° zu erwärmen^ sind angenähert G . t . w Oalorien
erforderlich. Die specifisohe Wftrme wechselt mit der EKyrperdichte, und
der Wärme.
Ijängen-Schwlndmaass der Metalle.
Guaseisen i/oe
Messing i/gs
Gloekenmetall i/o
Kaiiononmotall Visi
Zink i/e2
Blei 1/92
Zian i/m
I
Die Scliwiudmaasso nach
dor l- läche bei Metal-
len sind doppelt und
die nach dem Baum*
Inhalt dreimal so gross
als nach der Seite*
In Walzwerken rechnet man auf 1 Meter 12"'^ Schwindung.
Behwinden des Holzes nach „Bhigineering'* in Frocenten«
Bachen
Eichen
Bachen
Linden
Föhren
lichten
L
0,20
0,00
0,26
0,10
0,00
0,00
n.
0,00
2,66
6,35
6,73
2,49
Sl,08
ni.
7,06
4,13
6,90
7,17
2,87
2,62
I. In der Biohtuug der Fasern.
II. In der Bichtung des Stamm*
halbmossers.
IIL In der Bichtung senkrecht auf
die Ebene der Spiegel.
XV, Tafeln der Ranmgewichte«
Gewichte von 1 Kubik-Dezimeter in kg.
Aluminium
.Antimon .
Anthracit .
Asphalt. .
Blei . . .
Braunkohle
Brouze . •
Gokes
Bis .
Bxde:
fette Garten- 1,6 — 2,0
lockere, mager . 1,3
• ♦ •
. . 246
. . 6,72
M--l,7
. . 1,2
1,35—11.37
1.2— 1,5
8.3— 8,6
. . l,i
. . 0^2
A. Feste Körper.
Lehm, fetter 1,6—2,1
« crhärt. 1,46—1,6
band, fein u.
trocken . 1,40—1,64
Sand, feucht l ,90— i ,95
« grober und
trocken . . 1,43
Kies, trock. 1,37—1,49
« feucht 1,85—2,0
Töpferthon 1,%— 1,S9
Thonerde, trock. I,ö5
« nass . 1#9&
Feldspath. . . • 2,60
Glas, Fenster* . 2M
FHut- . . 3,33
Gicickennietall . . 8,8
Gold, gegossen . . 19,26
Gnsseisen, graues . 7,10
« weisses 7,50
n Luft.
Grün.
Holls:
Ahorn- . 0,90
Apfelb.- . —
B&ken- . 0,00
trocken.
0,67
0,73
0,74
. y i.u^ i.y Google
Hol«: «ritai.
Kothbch.-0,97 0,^6
Buxb.- . 1,00 . 0,94
Jfiben-. . — 1,19
Eioh<6n- . 1,03 0|62-o,85
Erlen- . 0,80 0,55
Eschen- . 0,85 0,67
Fichten- 0,90 0,47
Kiefern-. 0/91 0,55
Kork- . — 0,24
Lerchen- 0,85 0,52
Linden- . 0,82 0,56
Mahagoni 0,75
Nnssbm.- 0^ 0,66
Pappel- , 0,77 0,39
Pock-. . — 1,26
Tannen-. 0,89 0,56
Ulme . . 0/97 0,66
Weide 0,80-O,99 0,45-0,58
Weissbch.- 1,0 0,73
Holzkohle
Yon Nadelh. 0,28—0,40
« Hartholz . 0,47
Eichenholz. 0,57
Kupfer, gehämmert 8,94
Kupfer, gegossen 8,79
Mftuerwerk:
Bruchstein- 2,30—2,46
Sandstein- . 2,05—2,12
Ziegelatein- 1,47 — 1,80
Mergel • • • 2,4—2,6
Messing * ^ « . 6,55
I^ickel 8,8
Piatina .... 22,7
Salz (Koch-). 2,1—2,2
Salz (Meer-). . . 2,21
Schmiedeeisen 7,6—7,78
Schwefel . . 1,96—2,05
Steinkohle • 1,21—1,51
« Oaimel. i,42
Silber 10,47
« gehämmert 10,51
Stahl . . . 7/16—7,80
ChusBBtahl • . , 7,872
Steine:
Alabaster • . . 2,7
Basalt . , 2,7—3,2
Beton . . 1,6—2,8
Bimsstein . 0,9— 1,G
Bachsohiefer . . 2,74
Gneis . . . 2,4—2,7
Granit . . 2,54—2,85
Gypsstein . 2,16—2,20
Kalkstein . 2,36—2,84
Kiesel . . 2,3—2,7
Kreide . . 1,9—2,7
Laya 2,76
Marmor . . 2,6 — ^2,85
Nagolfluhe. . . 2,1
Sandstein . 1,9—2,7
Schiefer . . 2,6—2,70
Schwerspath 4^48—4,72
Serpentin . . 2,65
Porphyr. . 2,4—2,80
Qtiarsfelt • — 23
Harter Tuffstein 2,0
Wiamuth .... 9,83
Zink, gegossen. . 6,80
« gewalst . . 7,00
Zinn . • 7,29
Yerachiedene Ban-
maievialiea:
Kalk, gebr. 1,2 — 1^
Kalk, abgel.
fester Teig 1,33-1,43
Kalkmörtel 1,64—1,86
Cement, ge-
brannter. 1,38—1,64
Porti a u d -Cement-
pulver 1,4 — 1,7
« erhftrtet 2,7—8,0
Gyps, angem. 1,59
« getrockn. 1,41
Backsteine, ge-
brannte . 1,46^1,60
Klinker, ge-
brannter. 1,62—2,29
Ziegelygebranut. 1,91
Ghamottesteine • 1,86
T hon waaren 1,92—2,14
Steingut ... 2,3
Steinachotter. . 2»0
Beton, Mittel « 2/»
B, Geschichtete Körper einschl. ZwlscheDräume.
Buchonhola (in gross. Scheiten) 0,40
Cokes 0,43
Eichenholz (in gross. Scheiten) 0,50
Eioheuhols (geflOsflt) .... 0,42
Brdtorf 0,73
Fichtenholz 0,32
Holzkohle (hartes Holz) . . 0,22
Holzkohle (weiches Hole) . 0,16
Pechtorf 0,84
Steinkohle in klein. Stück. 0,85— 0,96
« « grob. « 0,90— l/)&
Steinkohlenasehe • • 0,6ft-^,68
Torfcokes 0,28
Weisstanuenholz 0,84
Aether b. 20» G. . 0,716
Alcohol, abs. b.
200 O. .... 0,792
Luft 0,0013
MUoh .... 1,030
C. Flüssige Körper.
Oel : Leinöl . . . 0,940
Büböl . . . 0,914
OliTCnOl . 0,916
Erdöl . 0,79—0,81
(Quecksilber b. 1^,696
Salpeter säure,conc.l,500
Salzsäure, oono. . 1,200
Schwefels., oono.. 1,860
Seewasser . 1,01—1,027
Schnee . . 0^66-^,070
D. Speziflsohe Gewichte der gasförmigen Körper»
bei 0" C. und 0,76°' Druck.
Atmosph, Luft
Kohlenoxydgas
Kohlensäure
1,000
0,941
1,529
Oelbildendes Gas 0,985
Sauerstoff. . . . 1,103
Stickstoff .... 0,976
Steinkolilengas 0,4 — 0,6
Wasserstoff . . . 0,06||
Wasserdmpf b. 100" 0,47j
Gewloht eines Kubik-Desimeters in kg gleich 0,0013 mal spezifisohes
Gewicht,
XVL Tafel der mittleren Erdgewichte uud
des natürlichen Boschnngswlnkels (?•
Bodenart
Werth
für Q
SpOZ.
Gewicht
JDanuuerde, luftfeuoht
« . fest hinterstampft . . .
« mit Waaser durchtrftnkt '
liehmerde, luft feucht
« fest hiiiteratampft ....
« mit Waaser durclitmjikt
Sand, laftfencht
4C fest hiuterstampft
« mit Wasser durchträ ikt . . .
Oerölle je nach Form der iiiinzeltheile
45
60— 05
36
45—60
70-80
ao
40
40
24
30—45
1,6
1,8—1,0
1,9
1,Ö
1,9
2,1
1.6- 1,7
1,7
1 9
1.7- 1,8
XVII. Tafel der zulässigen Beanspruchung:
bei der Berliner Baupolizei.
Beauspruc
h uu g
Material
kg/qcm
»
Zag
i Druck
1 Schub
760
760
60O
250
500
IfiO
Gussstahl gehärtet .
3000
3000
2200
120
66
80
60
eo
50
75
45
25
16—30
Gewöhnl. Zicgelmanerwerk in Kalk , , , .
7
Bestes Ziegelmauerwerk iu Ccmeut ....
11
Bestes Klinkennaiierwerk in Cement ....
12—14
•
12
2,6
. j ^ .d by Googl
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o Ä <M vo X r-i^t*oeo
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OCO^OC5<^J^OaOrH'»f!l^O CQ^
O r« Ol eo «O «o fe^
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XIX. Zum Handgebrauch.
I. Sinige Angaben aus dem Hochbau.
M a u e r u. Freistehend: Stärke miiid. ^'lo der Höhe ; Bruchstein Vs.
Bei 1 Stein starken Mauoru gewöhnlich alle 4—6"' ein 2 Stein starker
Pfeiler. Wohnhäuser durchschnittlich iu deo Ümfa8Bungbma.uorn; Keller
3 Stein stark, ErdgesoliosB and 1. Stockwerk 2Vt Stein, 2. and 8. Stock-
werk 2 Stein, bewohubares Dachgeschoss iV« Stein stark und Dachboden
durchgängig 1 Stein mit Verstärkungspfoiler. Balkentragoude Mittel-
maueru l^/s— 2 Stein. Treppenmauern äteiu. Scheidemaueru bis
1 Stein. Q-iebelmauern in den beiden obersten Stockwerken mindestens
1 Stein, die darunter liegende V{2 bez. 2 Steine. Pabxik^ Schornsteine
16" hoch, oben 15'=% unten 61^^ stark.
Stärke der Bögen im Scheitel
bei einer Sl>anuweite
halb kreis iormig
gedrückt bis zu.Vs Pfeil
Htthe
bis 13/4™ !
1 Stein
11/9 Steine
von 2 —3™
11/3 Steine
IV«— 2 *
3»/a— 5^/4™
2 «
2 —21/2 «
« C —
2>/a 4t
21/*— 3 «
Die Wideriagerstärke b boötinimt öich bei Hohen bis zu 3*" aus
= 1/4 1, für Halbkreisbogen, and aas b =s Vsl für Stichbögcu. Ist h > als
8™, so ist b = >/4 1 4- »/h h; bis »/a 1 + % h. \
Stärke der Gewölbe. Dieselbe gebt au.s nachstehender Tabelle^
hervor, worin bedeutet 1 Spannweite, 1 Pfeilliöhe, h Widerlagerhölio^
; B Scheitelstftrke, k Eämpferstärke, b Widerlagerstärke. : I
"Re-
neunung.
r 1
?orm.
(
Spann- lic-
weite. |iastung.|
St;irkü
im
Scheitel.
Widerlageratärkü. j
Tonneu-
gewölbe
halb kreis»
förmig
bis 4,0^'
Üb. 4,0"'
J'*USS-
bodon
Jo.
«/2 Stein*)
1 Stein*)
iur h ^ 3^"
1 fürli>afP l
b = i/6i;
b^i/el+VrK
a; Gurten
Stich
bogen-
förmig.
bis 2,0"'
« 3,5 «
« 0,0 «
« 9/0«
do.
f = V4 l
1 St.
V!i «
2 «
2i/> «
.b) Kappen
f=V6l 1
bis 3,0™
^ « 6,0"»
do. 1
1 «lo- {
s = 1/2 St.
k:. 1 «
S ^ 1 "«
k = li/a«
jj" aber nicht unter 11/2 St.
1) ' - \
Mittlere Stockwerkifhuhe = Tliüren und Fenster 1,8 — 2 Mal
so hoch wie breit. 1- Flu gel -Thür rd. 1,0— 1,1'", 2-FlügeIthüren 1,4" breit.
Penaterbreite 1,0— l,:i Krüstungshöhe durchschu. 0,8. Abstand des Fensters
von Decke 0,^13— 0,50"^ Treppen: 1 Auftritt -f 2 Steigungen =r
Steigung 10 — 20^""^. Breite der Treppe meist 1,25'". Flächen-
ortorderuiös für Zimmer 25—30 qm (für Coanitenwohnungen sollte
für Zimmer mind. 20, für Kammer mind. 10 qm gerechnet werden). 1
Sj)oicher. Beschüttungshöhe für Getreide 62— 7S^^, jBodenbreite
mind. 12, ilöho 3,0'".
Zimmerarbeiten. Balkenentfernung (J,üO — l?}^"'* Stärke bei
4™ freier Länge 16/21 bis 18/24<^n», bei 5'" 18/26«» bei 6*» 21/28 bis 23/29«»}
über ('»"' gewöhn!. A'erstiirkung durch Unterzüge oder Yersteifling. An«
näherfid Höhe d. Balken 4), Ib -f 0,02 1. 1 frtg- Länge. * • ' ^
Dachlatten, ü — 7,5"' lang, 4;U*^"' oder 4/b^"' stark; Lattenweite:
Ziegel 14—30*"*, Schiefer 24—2«, Zinkwellen 40—50. Sparren darch^
schnittlicli 4'" (Pappdach hia 4,7"^) freitragend. Bei 13^^"' Starke, Sparron-
weite: Schieferdach, Asphalt- und Pappdach l,2ö, Kronen- und.DoppeX-i
«) Alle 2,0— 2,5<^ Yerstarkungs-Kippen von 1— iVa St Breite.
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55
dach 0,9—1,2. Dachpfannen und einf. Ziegeldach 1,1 — 1,25, gewöhni. 13;16<^™
stark. Hauptaparreu 16/18<^°' bis 4™ freitragend, höchst. 6*" frei. Stuhl-
rahmen 4™ frei ie/18<»» bis 2 1/24 und 24/26«™ Stork. Stuhlaftnlen 16/I6«>n
bis 21/24*^"*, Saumsch wellen desgl., Stuhlp festen 18/18«'", Fetten
16/18 und 21/24«"^ stark, durchschnittl. 4»' freiliegend. Streben 13/21 bis
13/26^»". Kopfbäuder 10/13 ev. 10/18^"^— 1,6™ lang. Zangen 8/24, 10/24—10/26«™.
Daohneigungen: Breitobdeokang 1:8—1:4, Ziegeldach dnrchsohnlttL
1 : 2, Schiefer durchschnittl. 1 : 4, Metalldach 1 : 8 — 1 : 10, Pappdach
1:6 — 1:12, Holzcement 1:20 und darunter. Fachworks wände,
gewöhni. Abmessungen: Schwelle 13/20, Stiele 13/16^°^, Abstand bis 1,5°^.
Bckstiele 16/16«™, Binderstiele 90/20«™, Biegel 18/18—18/16. Höhe der
Fftoher bis i^™. Streben 18/16, BahmhoU 16/ia
II, Bedarf an Mauer-Materialieii.
a) Bruchsteine.'
1 cbm ToIles Mauerwerk erfordert 1,25 — ^1^0. cbm regelrecht aufge-
setzte Steine and 330 1 Mörtel 50/0 Verlast an MOrteL
b) Ziegelsteine. (19^onnaI*Tormat 6^ : 19 : 96«™.)
1 c])i)i volles Mauerwerk erfordert 380—400 Steine, 2801 M5rtel. Aaf
Bruch und Verlust, je nach BeschaJffenheit dos Materials 8 — Ö^/o.
fiov !
Mörtel.
Liter.
1 «ym 1,2 Stein starkes Ziegelmauerwerk
l'ikn'l Stein stark desgl.
1
1
1
1
1
1
qm lV'2 Stein stark dosgl
qni 2 Stein stark defgl
<l^m l^'achwaud '/i Stein stark auszumauern
qm desgL, Stein aussen verblendet . .
qm desgl. uns^umauern und zu vfrV»! enden
qm flaches Gewttlb(^, '/•? Stein stark, in der
Auläicbtgeiueö:^eneiuachl.lliiitei'ina.ut:ii'uug
1 qm desgl., ausBchl. Hinterinaaerung . . .
1 qm 1/2 Stein ätuikos Tonnehgewölbe . . .
1 qm 1 Stein starkes ürewölbe \
1 ,qm fl^ohseitigos ZiegelpÜastor in 12"'"^
;.\ i,]||!)5'r^t<-Bett J
X'qm'desgll in Sandbettung, Pugen vergo8seu|
1 qm Hochkant-Pflaster in Mörtel-Bett . .j
1 qm desgl. in Sandbettung mlt.Tergossenen'
. J^agen ^ .....•* ^
1 lfd. m Bollschicht
1 lfd. m Kollschicht und Plachschicht, zu
^«Kellertreppeastufen
.1 qm Bapputs
{Feldsteine
Ziegel
Fachwerk
Ji«4m»'glatter Wandputz, stark, mit Fugen-
•rj^^'frtSftnnTig -i I
i»^^:)pi^'adenputz ( "'^J scliwuchon Fugen .
* H*» €.v«^«"i/w*« ^ tieien Fugen . . .
1. qm Bohrdeckenputz auf Sohaalung erfordert:
0,9 qm 20 cm breite und 9 cm starke Bretter mit 9 cm Zwischen-
raam, 25 Nägel, C cm lang ;
einfache Bohrung 31 Stengel Kohr, 11 m Draht, 85 Stück ein-
fache Bohrnägel, entweder 20 1 Mörtel oder 17 1 Mörtel und 3 1 Gyps;
doppelte Bohrung 62 Stengel Bohr, 22 m Draht, 85 eiafaohe
und 86 doppelte Bohrnägel, 30 1 Mörtel und 4 1 Gypa.
.Thür oder Fenster zu verputzen, je nach Grösse 30—50 1 MörteL
qm Stufenlänge in Werkstein zu versetzen 3 1 Mörtel,
qm I^genflftclie bei WerksjMlcken in Gesimsen eto. lOd Mörtel.
Äfft nlr
Zum
Mauern.
Zum
Putzen
einseitig
50
35
"i7 '
100
70
150
105
2uü
140
35
25
16.
76
25
90
70
75
55
20 .
56
34
82
50
26 ^
165 J
100
81 i
17
' .1 ■
8
30
56
15
13
10
21
20
13
16
5
3
16
25
30
1
1
1
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56
o. Kalk und Oement.
1 Tonne gebrannter Kalk Ton SSO 1 Inhalt glebt Ms S70 1 gelöschten
Kalk. 1 Theil Kalk and 2 Theilo Sand geben liöchstens 2,4 Theflo
Mörtel; 1 Theil Kalk und 3 Theile Sand 3,0 Mörtel, l.qja Puta einmal
zu Bchlemmeu und zweimal zu weissen 2 1 Kalk.
1 Fa88 Purtlaud-Cement von 120— 12ö 1 Inhalt an loser Masse wiegt
^ 1:1 1:1,6 1:3 1:8
170-180 kg. Miechnngen: ^ ^^^^ iTÜMel, iXMiüi,
ICD qin glatter Fagadenputz erfordern bei 1 Thefl Gement nnd
3 Theüen Sand (bei 10 mm Starke) S^/t— 4 Ease Cement.
d. Bohr, Draht» NftgeL
1 Schock Bohr hat 2 Bunde Ton 20 om DnrohmeBser nnd 1,90 m Linge
nnd enthält 900 Stengel.
Es gehen auf:
10 qm bchaidccke oder Wand 0,36 ächook,
10 qm Fachwand 0,12—0,14 Schock.
lu qm geschalte Decke oder Wand erfordern 0,21 — 0,28 Binpe Draht.
10 qm i'aehwerkswand deapl. 0,12 — 0,18 Biuge Draht, wobei der Bing
mit 1,3—1,6 mm Stärke und 2Ö0— 37ö m L&uge gerechnet ist.
10 qm geeohalte Becke oder Wand erfordern an Bohr-NägelA 760 Stftok.
10 qm Fachwerkswand deigl. 270 Stflck, wobei derBohrnagel Tongern
L&nge gerechnet ist.
na. Materialbedarf für Mauerarbeiten im Wasserbau.
1 T Cement = 120 l = rd. 180 kg.
a. Bruchsteinmauerwerk iu Cement für 1 cbm sind erforderlich: bei
gut durch eigene Leute gesetzten Bruchsteinen 1,1 cbm Steine 330 1
Ceroentmdrtel (1:3).
Bei MörtelbereohnuDg wird angenommen, dass der Cemmt Jittr die
Zwischenräume des Sandos ohne Volumeuimderung der Gesammtmaue
ausfüllt, z. B. f(ir obigen Ansatz 110 1 Cement SaO i Mauersand.
b* Ziegelmauerwerk in Cement, für 1 cbm sind erforderlich : Ziegel-
steine 400 Stack, 360 1 Mttrtel (1:3).
c. Granitwerksteine zu versetzen, für 1 cbm sind erforderlich: im
Durchschnitt 0,06 cbm Cement, 0,15 cbm Sand.
d. Beton. Die frühere Annahme, dass für 1 cbm Beton 0,90 cbm
Betonklo in ächhig erforderlich sei, ist nach den Erfahrungen am Oder-
Spreekanal und an der Kanaliairung der oberen Oder zu hoch, dafür
ist anzusetzen 0,70cbm Betonsteiue (l cbm fest aufgesetzter Bruchsteine
giebt etwa 1,20 cbm Betonschlag von 4—6^" Würfölseite), Mörtelbedarf
(1:3) 0,625 cbm.
e. Stainpfbeton 1 Tb. Mörtel (1 : 3), 1 Th. Betonsteine, 1 Th. grober
Kies nach den Erfahruni^en wie zu d :
0,85 cbm Betonsteiue, 0,o6cbni grober Kidä, 0,46 cbm Mörtel.
III. Materialbedarf Ton Zimmerarbeiten in G^b&ttden,
Bipphölzer: Es sind erforderlich pro n™ i^odenliäche 1,35—1,71".
Q- e b ä 1 k - nnd Dachhölzer: (Treppenöüuungen werden in Abzug
gebracht).
Starke des Gebälks.
»forderiiisa anTJalkrn
und starken Wechsein
pro qm
in Metern. | in cbm.
Erfordornias an Thür-
u. Feuer wand wechseln
pro qm
in Metern. | in cbm.
<
17720 om
OfiU
0,073
O/XM»
17/23 om
M
0,062
0,17
— — — ■ - ■ — ■
0,0066
20/23 cm
0,078
0,186
0,0086
Keblgebälk 14/17 bis 1,S7"> = 0/)315 cbm bis 1,41»" = 0,0336 cbm,
17/17 bis MS*» = 0,0312 cbm bis Ml"" — 0/>407 cbm.
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57
1 qm Daohfllioli« «nihftlt ma Sparfen 1^6^, QnU und Kehlspamn
sind beBODders zu rechnen. 1 qm Biegelwaud lA^^ stark 2 Mal verriegelt
mit 1 Thür enthält bei Wohnhäusern 2,36™ = 0,046 cbm, 3 Mal verriegelt
0,04S cbm. Desgl. lO*'"^ stark 2 Mal yerriegelt 0/)31 cbm« Eine Rahm-
schenkelwand erfordart 3,6 lfd. m Bahmsohankel. Bin qm Dachfläche
antli&li an Latten (S(»"n gelattet) 6,0», (16«» gelattet) 6,66».
Gewicht einer Faohwand Vs St. stark in:
^äli^n ^ifian l beiderseits verputzt pro qm
§?h?z?egef " j Ansiohtslliäie .\ \ 180 kg
in Ziegelsteinen 220 «
IV. Einige Preisangaben aus dem Hochbau.
(MittL Berliner Preis in Mark auf die wesentlichsten Arbeiten beschränkt)
1. Manerarbeiten.
1) cbm Erdaashubnnd Transport bis 50*" = 0,60 bis 0,75. 2) Icbmgewachs
Boden abzufahren = 2,0. 3) 1 Fuhre = 2 cbm Schutt desgl. = 3,60.
4) 1 cbm Fundament- bez. Kellermauorwerk 4,0 — 5,0. 6) 1 cbm Ziegel-
mauerwerk ErdgeschoBS 4,50—5/0. G) Zulage für jedes Geschoss höher
s= 0,50 bis 1,0. 7) 1 -qm Verblendung während des Anfmauerns: Zulage = 0,60.
8) 1 qm desgL nachträgliche Zulage = 0,76. 9) 1 qm desgl. mit feinen
Verblendern, nachträglich Zulage = 2,3. 10) 1 qm Luftisolirung, Zulage
0,75. 11) 1 qm Va t5t. st. Mauerwerk = 1,50. 12) 1 qm Fachwerk >/3 St.
St. M. 18) 1 qm desgL mit 1/4 8t. an yerblenden = 1,50. 14) 1 qm desgL
St. zu verblenden = 1,50. 15) 1 qm Tonnengewölbe V2 St. mit Hinter-
mauerung, Lehrbögen und Schalung in d. Aufs, gemessen = 3,76
16) 1 qm desgL 1 St. st. 5,0. 17) 1 qm Kreuzgew. Kappen ^'a St. st. = 5,0.
18) 1 qm desgL Kappen 1 St st =s 7,0. 10) 1 qm Kappengew. Vs St. st
einschl. Hintermauerung = 2,50. 20) 1 desgl. 1 St. st. = 4,26. 21) 1 qm
Ziegelpflaster 1/4 St st. in Sand einsclil. Einebnung = 0,56. 22) 1 qm
desgL in Mörtel = 0,65. 23) 1 desgl. hochkanutig St. st. in Mörtel
= 1^. 94) 1"* Treppenstufe in Ziegel geputst =: 2,75. 95) 1"^ desgL ge-
fugt = 3,50. 26) 1 cbm Mauerwerk in Cementmörtel Zulage = 1,00 bis 1,50.
27) 1 qm Ziegelmauerwerk-Fugenverstrich in Kalk = 0,65, in Cement
= 0,86. 28) 1 qm Bapp-Putz = 0,2ü bis 0,30. 29) 1 qm glatten Putz bei mass.
Wand = 0,80 bis 0,46. 80) 1 qm desgl. auf Faohwerk einsohl. aller Znthaten
(auch Mörtel) 0,70. 31) 1 qm Decken- und Schalwandputz einschl. einf. Be-
Tohrung 0,90 bis 1,10. 32) 1 qm desgL dopp. Berührung 1,40. 83) 1 qm glatter
Facadeuputz = 0,80. 34) qm Wandputz während des Baues nachbessern
und Oeiinungen einsetzen = 0,18. 86) 1 Balkenanker Termanem 0,50.
86) 100 kg. Eisenträger in den beid. unt Geschossen fertig einzubringen
2,6 bis 3,5. 37) Zulage für jedes höhere Geschoss = 0,5 bis 1,0. 38) 1 Keller-
fenster fertig einsetzen = 1,16. 89) 1 Fenster für Wohnzimmer desgl.
= 1,25—2,50. 40) 1 Doppelfenster desgL ZJ61O. 41) 1 Thftrsarge desgl. 8,5.
49) Weeksteintreppe fertig an rerlegen 2^00.
Einige Mauerarbeiten in T aglohnschlchten = t
nach Prof. Sapper in Stuttgart.
43) cbm Fnndamentmauerwerk 0,8— 1,26 t. 44) cbm best. Ziegelmauer-
werk =s 0^ Malier» nnd 0,57 Handlangertohicht 46) qm platten innern
Wandputz = 0,07 Mauer- und 0,01 nandlangcrschicht. 46) qm glatten
äossexn desgl. s 0,08 Maner- nnd 0,016 Handiangerschicht
2. Isolirnngen.*)
I) Ghissasphalt: qm I^'b stark = 2,00. 2) qm mit doppelter Isolir-
pappe =5 1^0—1^. 8) qm mit Asphaltfilz = 1^0.
8. Bodenbeläge.
1) qm Cementfossboden 8,25. 2) Trottoirs 4,5—6,0.
4. Steinmetzarbeiten.
1) cbm Sandstein in Blöcken: Berkaer Ilmaandstein 55 — CO. Anderer
thüringer, sächsischer, schlesischer, hannoverscher Sandstein 80 -100.
Material für Asphalt-Isolimngen liefert A.W. Andernach in
Ben«! a* Bhein.
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.68
2) cbm diesolben in Fa^adentheilen ohne wesentl. Profile Berkaer 100 — 110,
die UM gen 140— 1*60. S^ 'cbin Fa^adehtliaU In Veieher Profilirang S()^250/o
mehr. 4) m gewöhnl. scharirte Trcppenatllfen: 6,00, thüringer desgl. 7,00
bis 8,0, die übrigen 8,00—10,0. 6) Für einf. Profil Zulage 0,50— 1A)0.
6) qm Podeste, Ansicht scharirt, thüringer 21,0, die übrigen 25—28,0.
6. Zimmer-Material und Arbeit.
1) cbm kief. Bauholz, Waldkaute diagonal gemessen 6^^ zulässig 60.
5) cbm desgl. scharfkantig 65—60. 3) qm kie^^ Bohlen 10^ statk nn-
besäumt 6,60, bes. 7,50. 4> qm dosgl. 8 unbes. 5,75, bes. 6,26. 6) qm
desgl. 6<^™ unbes. 3,G0, bes. 4,30. 6) qm kief. Bretter 21'=™ unbes. 3,6,
bes. 3,76. 7) qm des^. 2,6<^"* 2,00, bes. 2,20. 8) 1'" Balken, Mauerlatten,
Eachwandverbftnde,. DachTerband tu Tsrarbeiten n. sn Terlegen 0,60—0,60.
9) 1°* desgl. in Hänge* nnd Bprengcwerken 1,0—1,25. 10) qm Dach-
Schalung 2,5*^"^ stark, rauhe und bes. Bretter herzustellen einschl.
Material 2,00 bis 2,50. 11) qm desgl. 3,26«" st. Bretter 3,00. 12) qm desgl.
. Unterseite behobelt 3,76. 13) qm 25"*™ starke Bretterwand beiderseitig
' behobelt einschl. Material und Fugenleistcn etc. 4,50 bis 5,00. 14) qm rauher
Fussboden 2,5'='^ stark 2,60. 15) qm desgl. gespundet 2,80. 16) qra desgl.
auch gehobelt 3,50 bis 4,00. 17) 1"^ breite niassivo Troppenstufe mit
6<=™ St. Tritt- und 2,5«"» starke Setzstufe zu bekleiden einöchl. Wand-,
Spiegel- and Kopfleisten 7,50. 18) 1 desgl. ohne Setsstnfen 6,60.
19) 1 Steigung cinf. eingelochte gerade Treppe fertig mit cinf. ge-
drechselten üeläudertraillcn, gekehlt. Haudf^^riff (1"™ breit) 13,0 für je 0,1™
Mehrbreite ü,öü. 20) 1 desgl. aufgesattelte Treppe 16,0 für je 0,1™ Mehr-
breiie 1,00
21) l*" Schwelle auf Rostpfähle aufbringen einschl. Zapfenanschneiden
erfordert rd. Vn Tagewerk. 22) 1 cbm Btindliolz in mittl. Bxtloken*
rüstungen zu richten und abzubinden ~ 0,0 Tagewerk.
6. Staakerarbeit.
1) qm Balkendecke mit Schalstaakung, Lehm- und Strohüberzug u.
Sohnttfülinng 0,90. 2) qm desgl. mit LehmfOUung 1,10. 3) qm Kloben-
holzschalung mehr 0,30. 4) qra Kreuzstaakung mehr 0,40. 6) qm Wiudel-
staakung fertig mit Schnttfüllung 1,60 bis 1,80. 6) qm desgl. mit Lelun-
fülluug 1,G0— 2,00.
7. Dachdeckerarbeiten*) ausschl. Schalung j e doch einschl.
Lattnng.
1) qra Pappdach hersustellen 1,10. 2) qm Ziegeldach (einf. Spliess*
• dach 3,0—3,5. 3) qm Doppeldach 4,25. 4) qm unglas. Hohlaiegeldach 2,5.
6) qm SchieferdachscUuppen anfächalnng 8,0. 6) qm Holscementdach
7) qm Zink dach 4,50.
8. Steinsetzerarbeiton einschl. Lieferung der Steine.
Neupflasterung einschl. Material. 1) qm Fcldsteinpfiaster 2,30.
2) qm Pflaster aus geschl. Dammsfeinen 6,30. 3) qm Polygonalpflaetor 9,80
bis 6,60. 4) qm Pflaster aus rechteckig behauenen Quadratsteinen (Grämt)
8^—9,0. 5) qm Granitplatten fertig verlegt 13,00—14,00.
Ump fla 8 terung einschl. Aufbruch. 1) qm Feldsteinpflaster 0,70 — 0,90
2) qm Polygonalpflaster 0,00. 3) qm rechteckig Kopfsteinpflaster 1,00 — 1,25.
Binnen. 1) m Rinne in Klinkern Arbeitslohn 0^ S) m Veldstein-
bordsohicht mit Binne desgl. 0,60.
9. Schmiede- und Sohlosserarbeiten.
1) kg Balken- etc. Anker 0,30. 2) kg Schranbenbolzen 0,50—0,60.
3) 4 Stück Winkelbäuder 0,25—0,30. 4) 1 Haken dazu angeschlagen 0,20.
6) 2 Thürbäuder je nach Grösse und Arbeit 1,75—3.30. 6) 1 Einsteok-
Stnbenechloss angeschlagen 6,60. 7) i Kastenschloss desgl. 6,0. 8) 1 fertiger
einfenstriger Fensterbeschlag, einf. gewöhnl. Ausführung, halbe Vor-
reiber, 2,50 — 3,50. 9) l desgl. besserer mit Messingolive und 2 Ein-
reibern 4,00 10) 1 desgl. Buderbeschlag einfach 6,30, Messingknopf 7,60.
11) 1 4-flügl. Doppelfe8ter,*BaskÜlver8ohln8s,MessingoliTenl8,o. 12) 1 Keller-
thtlrbeschlag, lange Bänder Ueberwurf 3,5. 13) 1 Thür mit Stützhaken,
Bänder, Riegolschloss 8,50. 14) 1 Stubeuthürbeschlag, mittl. Ausführung,
einfach. Aufsatzbänder, Drücker und Schloss: 9—10 Mk. 15) 1 desgl.
mit Messingdrttcker und Schilder 10,60. 16) 1 zweifl. Thür, mittl. Ans-
fUlirungi Messinggarnitur 17,0. 17) 1 Hausthialieschlag (zweifl.) mittL
Ansftthntng 85--45 Mk. 18) 1 Thorwegbesohlag desgl. 70—100 Mk.
*) Material für Asphalt-. Papp- und Holzcementd&cher liefert
A. w. Andernach in Benel a. Bhein, welcher Firma unter Ko. 92808
ein Bentsches Reichs-Patent zur Horstelinn p besonders wetterfetlftr
«lerdiohter, feuersicherer Asphalt- Daoiipappen ertheilt wurde. _ ,
' Digitized by Google
10. EisengUBs und Walzoigon (vorpl. auch Anzeigen).
Preise . in 100 kg. 1) Gu.^soiäoruü Pfeiler etc. 21,00, 2) gedrohte
Siulen S) gewaixte z- und c Trftger bis 6"» Länge ie«-l8 Mk.
11. Klempnerarbeiten
(Zink TSo, 12, bei Ko. Ii erhöht eioh der Preis nm 8— lO^Vo).
1) m Hanptgesimeftbdeekang »nf Holsgesims 4^80. 2) m desgl. auf
massiv. Gesims 5,30. 3) m Schornstoinabdeckung 0,70. 4) m gcwöhnl.
Kastenrinnen, 15<^™ weit, fertig 8,50. 6) m frei liegende Kinne, gcwöhnl.
Abmessung, fertig 3^0. 6) m Abfallrohr (30«" Zuachnitt) fertig 2,10.
12. Tischlerarbeiten.
1) qm einfl. Jalousiothür 11,0. 2) qrn sweifl. 12,50. 3) qin verleimte
' und behobelt, nfiP^ st. Thttr eingeschob. Querleisten mit Bahmen 6^60.
4) qm Sechsfüllungsthür 8,60-10.0. 6) m behobelt, verzinktes Futter bis 13^' '
breit 0,90, fürl'^'" Mehrbreite 0,05. 6) qm gestemmt Fntter mit ICarnis 7,ü,
7) m Bekleidung bis 10^"^ breit, auf Gehrung, gekehlt, 2,0*'™ stark 0,75.
• 8) qm einfaoh. einfl. Fenster 8,5^ stark 6,60--8,00. 9) qm 2->6-flagl. mit
Mittelpfosteu 9,60->10,5. 10) qm 2,5C°> stark Latteibrett 5,0. 11) qm einf.
beho.b. a. verleimt. Fensterladen 6,0—7,0.
18. Glas er arbeiten.
1) qm Bohfflas 6— b™"» stark 6—8 Mk., 7—12'"'» 14—17 Mk. u. s. w.
2) qm gewOhnl. weisses Tafelglas bis IjöO*" oddirt. Länge u. Breite 8,00.
5) qm desgl. bis 210««" 4,0*4,5. 4) qm desgl. bis 260'^'" 5,0-0,0. 5)qm.halb-
- weisses Glas 2^.
14. Haler- und Anstreicherarbeiten.
1) qm Fnssbodenanstrich (Bretterwände eto.) 3 mal Oelfarbenstrioh,
Fugenverkitt 0,70. 2) qm Lackiron mehr 0,16—0,20. 3) qm zu grundiren
und 2 mal weiss, Oelfarbcnstrich 0,80 — 1,00, jeder weitere Anstrich mehr
0,15 — 0,80. 4) qm Jb'eusteranstrich beiderseitig einschl. Lackiren 1,60.
b) qm Facadenanstrich (Oelen, 8 mal Streichen) 1,0—1,40. 6) qm desgl.
3 mal in Kalkfarhe 0^85--0,80.
Itt. Tapezierarbeiten.
1) Btftek Tapete an Wand za kleben einschl. Leimen «.Bandstreifen
0,50—0,70. 2) desgl. anf Maknlatiix lA 8) Borde oder Fxies anan-
kleben 0,06—040.
16. Ofenarbeiten.
1) 1 Stack lein weiss. Ofeu SVs zu 2^1% Kachel bis 9 Schichten hocli,
fertig mit Untergesims und allen Baustoffen 1 20^180 Mk. 2) Jede
Kachel Mehrbreite 8,0—10,0. 3) Jede Schicht Mehrhöhe 8,0. 4) 1 Stück
halbweiss. Ofen 25— 30'Vn billiger. 5) 1 Stück bunt. Ofen gewöhnl. Ab-
messungen eint Ausfuhrung 90 — 100 Mk. t>) Kochherde, einfachster Aus-
fllhnmg in Kaoheln, je nach ChrOiee 00—80 Mk.
V. fiinige Angaben aus dem TietlDau.
Wasserdruck in bestimmter Richtung ist gleich dem Gewichte einer
Wassersäule, deren Höhe gleich dem Abstände dos Schwerpunkten der
gedrückten Fläche yom Wasserspiegel, deren Fläche gleich der Fro-
jeotion der gedrückten Fliehe auf gesuchte Druokrichtung aniunehmen ist.
Aaftrieb ist 'gleich dem Gewichte der yon dem eintauchenden Körper
yerdrängten Wassormasse; wirkt vertikal nach oben, Druckangrilfspunkt
im Schwerpunkt der gedrückten Flüssigkeit.
AasüUHS des Wassers bei c (instanter Druck höhe; dünne
Wandungen. W = Austiussgeschwindigkeit, Q = sec. Ausüusümcnge,
H bei. h Abstände Tom Wasserspiegel.
Grundformol theoretisch; W = V2gh.
1. horiaontale Wand:
W = 4,274\/h^.
In den folgenden Formeln sind Mittelwerthe der CoeiTicienten
und die AusflnsBofifuuug höchstens gloieb Vi» der Fläche des
Constanten Wasserspiegels angenommen.
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60
2. yeriikale Wand:
rechteckiger Qaerschnitt: H oberer, h unterer Abstand rom
WasserspiegeL
b SS Breite. ^
Kreisfdrmiger Quersolinitt. Baditts t; h = Abataiid vom
Wasserspiegel auf Mittelpunkt bezogen.
AnsfluBB des Wassers bei Mündungen unter Wasser s. Xheil Seite 6
der Beilage.
Stauweite, angenähert bei 2facbe Stauhöhe
mäSBigem Gexalle :
relative Gefälle des ungest. Wassers.
Stauhöhe.
Die Stauhöhe, welche durch Brückenpfeiler, Buhnen
n* dergL erseugt wird, ergibt sich angenähert ans der Formel
Q = )/2u |(^/3 ^ + t) y X 4.
worin x die Stauhöhe, b die lichte Welte zwischen den Brttck€»n«
pfeilern, den Buhnenköpfen etc., B die natürliche Flussbreite und t die
nngestaute Wassortiefe bezeichnet und — o,95, wenn die Pfeiler in
Halbkreisen oder spitzen Winkeln endigen, = 0,7, wenn die Bogen*
anfänger in's Wasser tauchen, = 0,90, wenn der Horizontalschnitt des
Vorderthoilfl pinon sttimpfon Winkel bildet, und /' — 0,85 bei Buhnen-
einbauteu und bei Pteiieru mit geraden Yordertheilen anzunehmen, ferner
Q
« — ^ > . setsen ist.
B (x + t)
Bewegnitg Am WaMen.
In freien Gerinnen:
V = Geschwindigkeit, a — relativer Gefälle,
F Querschnitt
h benetzter Umfang
nach Bazin, wenn r < 0,6 m.
Q J
' r
wobei a und b empirisohe Coöfücienten sind, deren Werth im Mittel bei
1) Kanälen ih sorgfältig guhubeltem Hulz oder iu Cement:
a = 0,00015, b = 0,000004{>;
9) Kanftlen in Baoksteinen, Quadern oder ungehobeltem Hols
a — 0,00019, b — 0,0000133;
3) Kanälen in itauerwork von Bruchstoinen:
a = ü,üüü24, b = 0,00000 i
4) Kanälen in ^de:
a SS O/MWaS, b = 0,00036.
Grösste Sohlengesohwindigkeit \
für feinen Sand 0,26— O,')'"
« crohcn Smul . ..... — r,7"» \ vergl. Theil I.
Lehmboden, leicht löslich . . —0,25'» j S. 31 d. Beil.
festen Lehm ^,8"»
Kies . ; 03-12" J
Angenähert ist die mittlere Gesohwindigkeit eines Brofiles filr Flüsaa
gleich 0,8 der Oberfläohengeschwindigkeit im Stromstrioh«
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61
In Bobrleitviigeii Dmokhölie, d = BöhiendaxchmeMer,
s Iieitimgilftnge.
F,4lx lango lieitungen d =
Ffir folg«nde Wertbe ron d in cm wird der Werth c:
1
1 '
1
«1
« 1
1 ^
1 « 1
1 ^
" 1
1
0
0,02b
0»60j
0,0033 1
0,0026|
0,100
1 0,200
0,0021 1
0/>0I9|
0,300
0,400
0,0018 1
0/)0X7|
0,500
1 0,600
0,001 g|
0^)016
0,700
1 0,800
0,0014]
0,0014
0/JOO
0,001
JDmckTerlnBte Tergl. Theü I, B. 16 ff, der Beilage.
Regen- und Abflussmeng:en für mitteleuropäische Gebiete.
In der nachstehend von Herrn Carl Pascher, luspector der k. k.
Staatsbabnen zu Wien berechneten Tabelle (vergL Zeitsohr. des Oeeterr.
Ing.- u. Arch.-Vereins 1892, No. 21) soll Kegenintensität, die während
oincr Stuudö entstaudeueu Begenhöhc bcfleutoti. Die grösate "Wasaer-
menge führt der Fluss, wenn die Begendauer so gross ist, dass in dem
Flussthale das Wasser von dem entferntesten ^nukte bis anr bea.
Messstelle gelangt ist. Dann Scheitelstand für Messetelle. Mit a sind
die Werthe Dacti Lanterburg's XlDtersuchangen, mit b diejenigen
nach Pascher für mittlere Yerhältuisse bezeichnet.
Hieder-
echlags-
flftohe.
Grösste
Begen-Intensität
für deu
Scheitolataad.
Grösste
Begenmenge für
See u. qkm.
Grösste Abfluss-
mengo bei höchstem
Waes erstände für
See. u. qkm.
qkm
mm
mm
cbm i obm
cbm
obm
m
a
b
a
b
a
b
1
2
5
10
126
122
112
98
90
85
72
60
36
33
31,1
27^3
26
23,6
20,0
16,6
24,5
27,7
21,8
19,1
17,5
16,6
14,0
11.6
2Ö 1
30
60
100
79
G6
50
37
34,5
24,0
17^0
21,9
18,4
13,8
8,5
12,5
9,6
6,7
i/7
15,3
12,9
8,3
B/1
8,?
6,7
4,0
2^
"^0
300
500
1000
17
12
8,5
7,2
12,8
10,0
7,5
. f>^7
'4,8'
3,4
2,4
3,6
2,8
2,1
2,9
2,0
1/4
-.^ 1/2
2,1 "
1/7
1,2
0,95
2t00
3000
4000
6000
10000
5,3
4,6
3,8
3,2
1,9
4,3
3,6
3,0
2,6
1,6
1,5
1,25
1,05
0,90
0J)3
1/2
1/0
0,83
0,72
0,42
0,87
0,75
0,63
0,54
0,32
Ö,72
0,GO
0,50
0,43
0,25
20000
30000
40000
50000
100000
1,04
0,90
0,69
0,49
0,46
1,15
1,05
0,96
0,85
0,60
0,29
0,20
0,1G
0,13
0,07
0,32
0,29
0,26
0,24
047
0,17
0,12
0,16
0,18
i 0,07
0,19
0,18
0,1«
0,14
0,10
Kanäle für Schi ff fahrt nicht über 0,0002 Gefälle der Sohle.
Kleinste Radien 200"', dann Verbrciternnp. SchleusengerftUe 2—
Vergl. »Die grösste 11 Wasserm engen.« Von E. (Jramer,
Kegierungs- und Banrath in Breslau, in Bheinhard's ICalender iür
Straseon-, Wasserball- und Onlturingenienre, Beilage I#
Abme8»nng:en der Schiffe.
Länge
Breite
Tiefgang
Tragfäliigk
m
m
m
t
4,60
1,26
150
7,0
1,76
400
7,5—8
1,76
500
Blba-Odermodellkahn . ,
Grttutar BheitiaolileFpkahn
, 65
8
1,76
400
. 74
9,8
M
oa. 1000
62
iFlugsregulirungen. BieKrono der SeguUiungs wecke nur wenig
über M. W, anzuordnen.
St einb Anten mindestens 2-fache Bösehnng an Stromieite, h&ufig
Kieskern.
Buhnen für feinere Qeschicbo, mässige Tiefe, inclinant anzulegen.
Abstand airnliliernd gleich der Kos-;uliniugsbreit'^> in ^Tittel-Wasaer-Streich-
linie. Koijfböschung bis Va; ^^eiten mit 1-iuciier Anlage im Pack*
werk. Steiubescliüttung. Krone iy2 — 2*/^"^ breit, bet'eatigfc.
Parallelwerk fUr gröbere Geschiebe und grössere Tiefen. In
Streichlinie Böschung 1:3 his l:lVs- Hinterseite 1:1 bis 1:1V2. Kronen-
breite 1,0—2,5"^ Je nach Höhe. Landansehlüsse alle 60—100"' gegen
Hinterspülung.
. G-mnd schwellen von dem Bnhnenkopf reclitwiuklig oder nach
oben gekrümmt zum Stromstrieb, in Steinschtittung oder FaBchiuciUaga
(Senkfaschluen auch wohl Sinkstilcke). Krone 1^2*"^. Gefälle snr
Strommitte.
Faschinenball ton. Normalfascliino 0,30™ i. M. stark, 2,5™ '
lang. Material darf nicht brüchig und sperrig sein. Glatte Holzsorteu:
Hasel, Weide, Tanne, weniger gut Buche und Pappel. Packwerks*
lagen 0,6—1,0" stark, mit Würsten odor Flechtzftnnon alle i^feter
▼erbnnden. Pffthle 0,60*° Abstand 1,2—1,6™ lang, 6«" stark.
S prent läge rd. 0,10"^ stark, in Abständen von 0,G0 bis 1,20 schach-
brett.d'tig 3\iit Würsten oder Flecht/äunen befestigt, f^riiiio Pfähle 1'" lang.
Senk tasch inen 3^—6,0™ laug, 0,6—1,2'" stark mit Steine oder
Kieskeru.
Senkstücke 1—2'^ stark, 10—20™ breit oder lang, oben und nuten
sohacb brettartige Würste, oben Flechtzänne fttr das Senkmaterial (Steine).
Gehänge == in N.-W.-Trö!ie, schwimmende Fascbinenlagon 2—10"*
lang, 2—4™ (1 Fasohinenläuge) lantf. Unaufgo]<^?^to Faschinen mit Draht
an Stangen verbunden, an eingorammten Pfählen gehalten.
Senk wellen ^ Senkfaschinen ohne Ende, am Ufer auf Gerüst berge-
Stellt und ins Wasser gerollt.
Matnrialbedarf bei Faschinenbauten.
1 cbm Faschinen aufgesetzt =8 — 10 Normalfaschiuen. lO^Wnrst
(Wippe) erfordern 0,5 cbm Faschinen, 60 Bindeweiden.
1 cbm Packwerk 1,16 — 1,25 cbm Faschinen einschl. Würste bez.
FlechUänne, 5 Stück Pfühle (event. 0,2 Hundert kleine Bindeweiden),
0,38 obm Beschwerungserde, 2,8"^ Würste.
1 cbm Sink t it r k: 1,26 obm P^aschinen, 3 Pfähle, Imntleine,
7™ Würzte, 0,2 cbm fcteine.
1 qm Sinklago: 0,4 cbm Faschinen, 25 Bindeweiden. l«ö Stück
Pluiiie, 0,15 cbm Erde, 0,1 cbm Steine
1 cbm Senk fasch ine: 1,1 cbm Faschinen, 0,3 cbm Schotter,
0^ kg Draht.
1 qm Spreutlage oder Kaub wehr: 0,12 obm Faschinen, 6 grüne
Pfähle, 0,18 cbm Boden, 4»" Würste. Material f. d. Würste siene oben.
Bei Flcchtzaiin sind 0,0S cbm Faschinen melir zu rechneu.
1 c b m P a ck w e r k i m T ro ck n e n (U forde ckuug): 1,1 cbm Fasch i neu,
j,2'" Würste (Material s oben), 2,6 Stück Pl'iihle, 5,2 Stk. Nagel, 0,4 cbm Erde.
10™ Senk wellen durchschnittlich 0,45"^ stark: 4,2 cbm Faschinen,
1/3 Cbm Kies, 2,2 kg Draht.
Draht rd. 6 mm stark: 6,2 cbm Faschinen, 2,0 cbm Kies, 4,5 kg Draht.
Angenäherte Durohschnittskosten einschl. MateriaL
1'" Wurst = 12 Pfg., 1 cbm Packwerk = 3,10 Mk., 1 cbm
Sink Stück 5,50— 7,u :Mk., 1 qm Sinklage 2,0 Mk., 1 cbm Senk-
faschine (ohne Küßtung 4,6— 6,ü Mk., 1 qm Spreutlage 1,0—1,6 Mk.
1 obn» Packwerk im Trocknen 3,0 Mk., l"* Senk welle 0,45'^ st.»
1,2—1,1^ Mk,, dsgl. 0,0« stark 1,70>-1,80 Mk.
Drainage. Wasserflihrung mit 0,65 1 pro See. und ha bu berechnen.
Gefälle der üauptgräben rd. 0,0003} der Drainröhr^n 0,0016 bis 0/)008.
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w
Entfernung der Sanger in Btrengem Thonboden 10*°, in mildem Sand-
boden 26™. Sangor nicht unter 4^^™ weit. Tiefenlage 1,26 bis 1,76™.
Kosten der Arbeiten (Mittel werthe): Qrabenaushub für Bokren .
20 Pfg. pro m, Yerldgen Ub Pt pro m, YerfttUen 3 Pfg. pro m« Auf
1000 Stttok BOhxen entfallen Kosten:
Licht-Durchmesser der Köhren . B«'™ 6,5<^™ S«^»" lO^ni lacm ißcm
Kostön des Materials SSM. 36 M. 47 M. 64 M. 95 M. 140 M.
Rohrlänge 0,314™, pro m Kohrstrang 3,6 StQck Bohre erforderlich.
Gesammtkosten d. Drainage läO — öOO Mk. f. d. ha.
Gründungen. .
■
Bodenpressung pro qcm zulässig: Fels 7 — 10 kg, Kies und Sand
4 — 5 kg, trockener Lehm und Thon 2—3 kg, Mntterboden 1—1,2 kg, bei
künstlicher Befestigung: Sanrischüttung und Schwellrost 2 — 3 kg.
PfahlroBt durchsch. 3 kg, nur in tieiem Moorboden bis 1,0 kg herunter.
Fangedämme bis 1,26™ mit Stülp wand, bis 2,6™ mit einfacher
Spundwand, bis 3,6™ Kasten fangdamm mit Stülpwand; darüber Kasten»
dämm awischen 2 Spundwänden.
Spundwände für Gründungen nicht unter 13^^™ stark biR ""'Länge, -
darüber für jeden m Länge inn 2^"^ stflrker. Meißtatärke 30*^"^, Outes
Mittelmaaaa 20^™ bei Keil- oder ([uadratiach. Spundung.
S andschüttung 0,75 — 2,5"^ hoch in Lagen von 0,10—0,30™ gestampft
oder besser gescblämmt.
SohwellroBi Holstheile mindestens 0,8"* nnter K. W. Bohlen-
roste bis 1,6 kg Pressung l—\ifi^ stark.
K a n t h 0 1 z r 0 B t c : TT o I zstftrken 20/20—80/30®"*, Mittelentf emnng der '
quadratischen Felder 1,2™.
Pfahlrost. Pfahlstärke bis 5™ Länge mind. 25*™ Durchmesser,
dann tur jeden m Länge 1,5^™ mehr. Eutieruung d. Pfähle: Auf 0,8 qm
ein Pfabl; bei tiefem Moor auf 0,6 qm. Tragfähigkeit im Mittel:
stark = 4000 kg, S5®*^ stark ^ 7600 kg.
Brunnengründung. Wenn tragfähige Schicht in 6 — 8™ zu
erreichen ist. Grundrissform: ITochbauten kreisförmig 1™ 1. Durchmesser.
Wasser- und Brtlckenbauteu rund 3 — 6™ oder quadratisch. Mauerstärke
Hochbau 0,25—0^7^, Tiefbau 0,6—1,0"*. Brunnenkran« Elsen oder Hole.
Äusbetoniren bis etwa ^Ji der Wasserhöhe. Mauerwerk nicht auf Brunnen-
mauer, sondern auf die Füllung setzen 1
Luftdruck von 10™ ab. Vergl. Theil III, S. 22 der Beilage.
Betoniren. 1 Theil Cement, 2—3 Th. Sand, 3—5 Th. Steinschlag
Yon 4^^'^^ Seitenfläche. Nur in unbewegtem Wasser. Steine rein waschen
und nass mit wenig fenobtem Mörtel misoben; nicht in kleinen Mengen
einbringen. Stärke etwa Vs des Wasserdruoks« Gewicht: Ziegelsteinbeton
1,6—1^ T., Bruchsteinbeton 9/>— 2,5 T. pro cbm.
Kosten der ßrandaiigsarbeiteji für angenäherte Mittelweribe in Mk.
Gegenstand. Material. Arbeitslohn. Zusammen*
cbm Sandsebltttung einschl. Transp. — 0,86^0,40 —
qm Schwcllrost — 3,20 — 4,00
cbm Senkbruunengründung .... — — 75 — 90
cbm Beton gründung mit Spundwand — — 100 — ^120
cbm Betongründnng auf Prablrost . — — 110—130
cbm Luftdrnokgründung — — 100—120
Desgl. b.wiederholt.Geräthebenutzung — — 70—90
cbm Fundamentmauerwerk in Oement — — SO — 35
cbm Mauerwerk i.Cement ohne Wasser»
haltung — — 17—25
Futtermauern« Bei hinterer gerader Begrenxung und yorderer
Neigung 1 : 6 wird die obere Breite b (bis i,m TTeberschüttung) für
frische Ilinterfüllungen : b = 0,438 4- h, für gewachsenen Boden
b = 0,292 4- Ol 17 h, wobei h = sichtbare Mauerhühe., (Bei grösseren
Ueberechüttiingshöhen siehe Tabelle in der Beilage.)
. j ^ .d by Google
6i
Bohlwerke bis 6,6*» hoch, Bnndpffthle 80— 46<^°^, oder KantpftUe
30/30 bis 36/36. Verankerung Rundeisen mindestens 2,6^^™ stark. Kosten
für qm Ansichtsfläche fertig rd. 32 Mk. Zurichten der Schnitthölzer fOr m
1,0—1,50 Mk. Anbringen der Bohlen einsohl. Nftgel für qm 0,80 Mk.
RammkoBten 6—7*° tief, bei Pfählen bis 0,45™ mittl. Durchschnitt
bei grösseren Arb<'iteo, fertig einschl. Amortisation cto. für 1™ mit Zug-
rammo 4,50 Mk., Kanstramme 3,00 Mk., Dampframme 1,60 Mk. Beim
Einspritsen sind etwa 0,80— l,Oa Mk. sn rechnen. Spundwand fttr 1 qm
10 — 16 Mk., je nach Rammgrund und Art der Baustelle.
Brtschnngs- (Ufer-) Pflaster einschl. Einplaniren ans gew. Steinen
für 1 qm fertig 2 bis 2,50 Mk.^ je nach Kies- und Steintransport. Desgl.
in Gementbettuug und Verstrich annähernd 6,60 Mk.
Baggernngen kosten im gew. Flussbett (Kies bis mittl. -Gerölie)
etwa 80-100 Pfg. für cbm einschl. aller Nebenkosten. Leistung des
kleinsten Flussdampfbaggers in 10 Std. mindestens 150 cbm bei 2,5 — 3™
Wassertiefe und 200 kg Steinkohlenverbrauch. Stärke 8 — 10 Pferdekraft.
Preis 22—26000 Mk.) Kosten der Prähme in Eisen für 1 cbm Trag-
fähigkeit 3')0— 460 Mk.
Bodeutransport. (2 Mk. Tagegeld.) Auf horizontaler Bahn er-
giebt 8ich, nach den Goring 'scheu Formeln berechnet, der Transport-
preis fflr 1 cbm Boden wie folgt. (Tagelohn 2 Mk.)
Trans, 'Ortweite m
10 20:50iö0;100 120 150 200 300 400i500jl000|
a. liaudkarrou
b. Handkippkarren
c. Pferdekippkarren
d» Handrollwagen
8
11
16 24
28
32
3Ö| ÖO
28 ! 32
1
! 27
42
35
61
42
60
46
66
bei 120m1cp
bei 400ml 9
bei 1600m fp
Von 1000 m an lohnt sich bereits die Anwendung des Dampf-
betriebes bei Massen trausporten. Bei Steigungen kann man annähernd
1 m Steigung für 20 — 80 m Länge rechnen.
Lösen und Laden des Bodens mit Schaufeln (Sand und Locker-
erde) 18 Pfg , mit Haue (leichter Lehm, Kies, Torfmoor) 35 — 45 Pfg., mit
Pickel (schwerer Lehm, MergeL fester Kies) 45 — 60 Pf., mit Kreuzpickel
(GerOlle, loses Gestein) 88—76 Pfg., mit Brecheisen (blätteriges Gestein)
90—130 Pf, mit Sprengmittel (fester Fels, Sandstein etc.) 175—226 Pfg.,
desgl. hartes- Gestein (Gtanit, Porphyr u. 8. w.) 260—300 Pf, Torfstich
und Aassetzen pro cbm etwa 30 Pfg.
VI. Einige Angaben ans dem Strassenbau.
Meist- Gefälle der Chausseen (Preussen): Gebirge 0,05. Hügel-
land 0,04. Flachland 0,025. Kronenhöhe mindestens Hochwasser frei,
in Preussen 0,60 m über Gelände. Gurren nnter 76 m Halbm. bedingen
Verbreiterung.
Tabelle
für die gebräuchlichsten Abmessungen bei Kunstsirassen.
Breite in Metern.
Blit Sommerweg. |
1 Ohne Sommerweg.
SonniifTwefj ....
Materiulieubaukott . .
Fussgaugorbaukett . .
6,0
3,0
2,0
1,6
3,0
1,6
1.0
4,5
2,5
1 1,5
1 1,0
4,5
2,5
1,5
|0,5
9,0
4,0
2,5
1,5
1,0
5,6
2,0
1/4
5,0
1,8
1,2
5,0
1,6
1,0
4,5
1^
1,2
4,5
1,5
1,6
4,5
1,5
1,0
Gesammtbreite . • .
IM jlO,0 j 9,5
9.0
[ö/O
8,0
7,6
7,5
7,5
7,0
Dimensionen der Gräben in Metern.
15aumpnanzung.
0,3™ Abstand der Eäiinie
von der Planumskante.
1,0—0,6™ Durchmesser u.
Tiefe der T^aiimlOcher.
2,5»" Staniniluiho.
0,05^'" iiuumstiirkc.
Obere Breite ....
Sohle ubreite ....
Böschungsbreite . , .
Tiefe
4,0 '
1,0
1,6
1,0
3,6
0,0
1,6
1,0
2,4
0,6
0,9
0,6
2,1
0,6
0,75
0,5
2,0
0,5
0,75
0,5
In Baden für Laudstrasseu I. Ordnaug Gesammtbr. 7,2, Fahrbahn 4|8,
Württemberg Gosammtbr. 8,0—6,0.
Digitized by Google
65
BexLarf an 8teinmateriaL
Bai 17*^^ holiem Steinpflaster pro CP" \
— 0,16 — 0,18 ch^ I je nach der Beschaffenheit
Bei 21^^ hohem Steinpflaster pro Q™ ( dea Materials.
— :- 0^1—0^ cb" I
Zu einer netten Steinbabn sind erforderlich sv dem beiderseitigen
0,06— 0,lni breiton und 20—25*™ lioheii Bind st einen pro Hektometer
— • - 3,4 cb"*, abgerundet für die Veranschlagung? 3,5 cb™.
BezcTcbnct a die Breito in Metern, b die tstirko h\ CViitimctern und
c den Cubikgehalt in Cubikmeteru, so berechnet aicii der öteinbedarf
(fUr die YeraaBoblagung abgerundet):
Durch*
schnitt-
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Stärke
in ««
Breite
inMtr.
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5^
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81
Dazu für die Bindsteine 3,5 cbm pro 100 m Strassenliing^e.
Die dorobschnittliche ötärke der Pack- und Zwicklage resp. der
Deeklage ist in der Mitte um 18*^ au yermeliren und an den Selten um
aben so viel zu Yermindem,
Bei Steiubah'nen aui einem Unterbau von Grobf^eschltg mit Stein-
schlagdeck© g^elten für das <lrf)T>geBchläg diejenigen Maasse und Stein«
quautitäten wie in der Tabelle für die Pack- nnd Zwicklage.
Bei der Unterhaltung der Strassen erscheint es zweckmüssig, die
Steine in Haufen Ton 0,5 oder 1,0 ob"", bei Kenbauten in Haufen von
einem oder mehreren ganaen Gubikmetem aufzusetzen.
Steingrösae: Packlage = Stärke derselben. Docklage 3—5 cm je
nach Materialfestigkeit. Für Klinkerbahnen : üntcrbettun-x : Kies 20—45 cm,
darüber Sandschicht 13 cm Pack zum Eiupflasteru, für Saudbettuug Stärke
13 cm, dazu 4 cm Pflastorsand zum Eiufegcn. Sommerweg möglichst
aus Ejos in Sinsellagen von 8 cm Stärke.
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XXY. BhainIiard*B Kalender 1898« Gebundener TbeU. b
66
XX. Die Monierbauten.
Die Mouier'sche Bauweise hat seit mehrereu Jahren wogen ihrer
vielen Vorzüge die grösste Bedeutung sowohl für den Tiefbaa wie für
den HochVian erlau|?t. Diosrllio besteht ans einer zwpclcmässifyon iunigcu
Vrritindiiiig eines Eisenpcriitpcs mit Cemoiitl cton und führt ihren Namen
nach ihrem Eriinder, dem, Gärtner J. Moniur in Paris. Zu ihrer jetzigen
Höhe wurde sie Jedoch Yon den dentsohen Ingenteuren G. A. Wayss
und Eegiorungs-Bauraeistpr Kooncn nntwickelt, welch letzterer auch,
die wissenschaftliche Bogrunfhins^^ zu den empirisch erreichten über-
raschenden Resultaten erbrachte und mit deren Hülle das Anwendungs-
gehiet der Bauweise bedeutend erweiterte. Dnrch einwandfreie amtliche
Versuche wurde der Beweis Reführt, tlass Cemeut und Eisen in der
Monier - ( 'Instruction eine so innige Yorbindiing ciiit^ehcn, dass beide
als ein Körper anzusehen sind, in welchem die statisch günstigen Eigen-
schalten des Gementbetons nnd des Schmiedeeisens in rationeller weise
ausgenutzt werden.
Das zur Verwendung kommende Eisengerippe besteht gewöhnlich
aus Rundeiseu von 5—25 mm Durchmesser.
Bei Biegung wird der Beton auf Druck, das Eisen auf Zug in An-
spruch genommen. Pür die Berechnung einer dnrch Last-, Wasser^, Erd-
oder Winddruck auf Biegnngsfestigkeit beanspruchten Platte kann
demnnch der Beton mit seiner Druckfestigkeit in Ansatz gebracht werden,
während auf der Zugseite des Plattenquersohnitts die gezogene Easer
dnrch die entsprechend starken Eisenstftbe gebildet wird.
Bei Gewölben erleidet der Beton Brnckspannnng, w&hrend das Bisen
auf Drnck- und Zugspannung, letzteres bei einseitiger Belastung und
bei sehr schweren Einzellasten, in Anspruch genommen wird.
Bei Gleichgewichtsformen, einfach oder doppelt gekrümmten Platten
(cylindrische Behälter, Köhren, Kuppeln u. s. w.) werden Beton und
Eisen bei äusserem Druck von der convexen Seite auf Druck Yon der
concaven Seite auf Zug beansprucht,
Das Anwendungsgebiet der Monier-Constructionen im Wasser- beaw.
Tiefbau erstreckt sich bis jetzt auf folgende Ausführungen.
Köhren von 0,20— 2,00 m Durchmesser für jede BolaBtnn'^'. Beservoire
und Bassins jeder Art, freistehend und in der Erde versenkt, bis au
ßOOO cbm Inhalt.
Uferbekleidungcn (Bollwerke) aus Monierplatten zwischen X-Stützen
an Stelle von theuren Futtermauern oder Tergängllchen Holzbollwerken.
Leichte Faljrbahn - Constructionen eir-rrTTor Brücken mittelst obcnor
Monierplatteu bis 2 m freitragend oder mittelst leichter Moiiicrka]jpen
zwischen den Brückenträgern bis 6 m Spannweite. Xieichte ussweg-
Constructionen für eiserne Brücken aus ebenen Honi^rlklatten bis 2 m
Spannweite.
Brückengcwölhr» für schwerstr s Lastfuhrwerk und für Eisonbahnou
ausgefülirt bis zu 40 m Spannweite, ausgezeichnet durch ungemeine
Loichtigkou und Elaelibogigkeit (Pfeilhöhe Vi*— V< der Spannweite).
Durchlässe nnd Unterführungen in halbelliptischer und anderer
Form. Schleuj^entliore und Sperrvorrichtungen für "Wehre, Gerinne ete.
Silos, dünnwandig und feuerfest.
Preise einiger Monier-Constractionen (D. R.»P.),
Actiengesellschaft für Beton- und Monierbüo.
BEBLIN NW^ Alt-Moabit 97.
1. Brttckengewölbe für schwerstes Lastfuhrwerk und für Eisenbahnen*
B m Spannweite pro qm Mk. 9,60—11,60
10 « « « « « 14,00-16,60
15 « « « € « 20,60-^24,00
20 « c « « « 26,50—30,50
30 « « € * <c 33,00-40,00
4i> « « « « « il.50— Ö0,5Ü
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67
2. GewOlbe und ebene BOden bMW. Platten als leichte Fahrbahn -Con-
Btmctionen TOn eisernen BitLeken:
1,60—2,00 m Spannweite pro qm Mk. G,50— 8,50,
2,00—4,00 « « « « « 7,50— 9,60,
4,00—6,00 « « « « « 9,00—12,50.
3» Kbene Böden bezw. Platten als leichte Fasswe^constraotion für eiserne
Bracken :
0,90—2,00 m Spannweite pro qm Mk. 6|00— 7,00.
i. Darehlttsse nud Unterführungen in halbelliptiseher Form, fertig an
Ort und Stelle:
0,90 ni 1. Weite, 0,00 m 1. Höhe, pro lfd. m :^Tk. 4n,00— 51,00,
2,00 « « « 2,00 « « « « « « « 87,öü— 90,60,
6^00 41 M « 4,60 « « « « « « « 320,00—370,00,
8,00 « « « B/IO « 4e « « « « « 660,00—600,00.
6. Beeerroire und Bassins Jeder Art und Grösse:
5 cbm Inhalt, rund 1200 kg, Mk. 210 fertig an Ort und Stelle,
10 * « € 2200 « « 330 < «
15 « « « 2600 « € 426 « «
26 « c c 4000 « € 620 € €
30— 500 cbm = pro qm Wand- und Bodenfläobe Mk. 14,00—24,00
500—1000 « = « « « « « < 18,50—27,60
1000—5000 «=:«€« « « « 23,00—37,00,
grössere nach besonderer Berechnung.
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68
XXI. Gezeitentafeln für die Nordseeküste
pro 189S.
(Aus den Texftnderlioheii Tafeln des Kgl. pr. NormallcAlenders.)
Die folgende Tafel entbält die Angaben der uiittelcuropäischen Zeiten
des Hoch- und Niedrigwassers in Cuxhaven für jeden Tag im Jahre 1B98.
Dio Zeit des Hochwassers ist der Augenblick, wo das Wasser seinen
huchsteu btaud. erreicht hat and wieder zu fallen beginnt j die Zeit des
NiedrigwasserB ist der Angenblick, wo das Wasser seinen tiefsten Stand
erreicht hat nud wieder su steigen beginnt.
In der Begel tritt an jedem Tormittage and an jedem Kaofamittage
je ein Hochwasser und ein Niedrigwasser ein. Da indessen swei Pluth«
wellen durcbsehnitUich im Zeitraum von 12 Stunden 26 Minuten auf-
einander folgen, 80 wird etwa zweimal im Monat das Hochwasser, und
ebenso das ^vTiedric^wasser, nur einmal an demselben Tage eintreten. In
diesem Falle zeigt ein Strich ( — ) an, dass das Hoch- besw. das Niedrig-
wasser an der betroffenden Stelle ausfällt.
Die Hafenzeit, d. h. die Zeit von einer Kulmination der Sonne,
welche mit einem oberen oder unteren Meridiandurchgange des Mondes
ausammeni&llt, Iis zum n&ohsten Hochwasser betrftgt für Cuzhaven
49 M.; der Zeitraum vom Hochwasser bis sum folgenden Niedrigwtfsser
ist für Cuxhaven im Mittelwertb su 6 St. 61 M. angenommen.
In dem dieser Tafel beigefügten Anhange sind für eine Beihe von
Orten der deutschen Nordseekttste die Unterschiede der Hafenzeiten mit
der Hafenzeit von Cuxhaven, also die Verspfitimgon (-\-) oder Ver-
frühungen ( — ) in dun niitteleurop. Zeitfn dps Koclnvassers der angefülirtcn
Orte gegen die mittclcurop. Zeiten dos entsprechenden HochwassorB in
Cuxhaven zu linden. Auch die Verspätungen oder Verfrüiiuugen in den
mitteleurop. Zeiten der Niedrigwasser gegen die Gaxhavener mitteleurop.
Zeiten sind für eine Ansahl derselben Orte daselbst angegeben.
Die letzte Spalte des Anhanges enthält unter der Beaeiohnung
„Mittlere Fluthgrösse**, in Metern ausgedrückt, den mittleren Untersehied
swischen dem Hoch- und Niedrigwasser^Stande
Beispiel. Für Korderney tritt das Niedrigwasser durdhschnittlleh
2 St. 7 M. früher ein als in Cuxhaven; am 24. Juli ist das sweite
Niedrigwasser in Cuxhaven um 11 U. 28 M. Abends, also in Norderney
um 11 ü. 23 M. — 2 St. 7 M. d. h. um 9 U* 16 M. Abends.
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71
Tafel der fiooliwasBer» und Niedrigwasser-Zeiten.
Verspätung odev Terfrttlivaff in d«n ndtteleurop. Zeiten des Hoohwasser«
und Niedrigwassers an yerschiedeuen Paukten derdeutsclion Nordseeküste
gegen die in der vorangeheDden Tafel für da^ Jahr 189S boreclineten
Kochwasser- und Iiiedrigwasser-Zeiten you Cuxharen mit Augabcu
▼oa mittleien FlntbgtSssen.
Ort
Helgoland
Borkum, Sildwesthöru ....
Borkum, Hohehöm
Kuork, nii dnr
Emden, NeBaerland-Schleuse .
Leer, Hafen .
Papenbnrger Schleuse ....
"Norderney, Ehede
Baltrum, lihede
Weaterackumersiel
Langeroogf Bhede . . . • .
Neuharliii}<crsiel
Spiekeroog, Kliedo
ITriedricbssohleuse
Wangeroog, Kirohtlinrm . . •
Horumersiel
Crildiimersiel
Hooksiel
Bttstringerslel
Wilhelmshaven
Bandtersiel
Marieusiel • . . .
Varelersiei
"Weser-Feuerschiff
Hohen -Wegs, Leuchtthnrm
Bremerhayen, Einfahrt . .
Geestemünde, Binfahrt . . .
Brake ,»
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Bremen, Freihafen
Elbc-Feuerscblff Ko. I. . . .
Scharhörn
Cuxhaven, Einfahrt
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GlUckstadt, Hafeneinfahrt . .
Brunshausen
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Schulau
Blankenese
Harl)ur{:j:
HambiH>?, Ponton bei St. Pauli
BuutehuiiB
«Slauort»8and, Kdrderpicp . .
Tiüsum, Hafen . ^
Meldorf, Hafen
Eider, Ansegeiuugstonuo . .
Yollerwiecl^ Yerlorenhörn . .
Tönning, Khede
Tönning, Dampfschiff brücke .
Hittelhever. Ansegeluugstonno
Pellwonn. Hafen
Südfall, Fahrwasserkante . .
Isordstrand, Fahr Wasserkante .
Husum, Schleuse
Mitteleurop. Zeit des
Hochwassers Niedrigwassers
— früher
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72
Ort
Schmaltief, AnsegelungBtonne .
Hooge^ Süderaue
Wyk (Insel Föhr)
DagebüU, Schleuse
Amrum, Kniephafen . • . .
Listertiof, AnsegalnngBtonne .
List, Khede
Hörn, Südspitzo
Mankmaxscil Loch
Hoyer, Schleuse ......
Mittolenrop. Zeit des
Hochwassers {Miedrigwassera
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XXU. Münz -Yergleichnngs »Tabelle.
Deutsche Hark,
Deutsches Reich: 1 H. ä 100 Pf. 1,00
(1 kg feines Gold — 2790 M.;
1 kg feiues Silber = 200 M.; 1kg
Gold ^ 16^ kg Silber.)
Aegypten: 1 Piaster k M Par» k
2 Couront'Piaster 0,21
1 Beutel k 5 Pftmd k 100 PiMter 100,00
Algier wie Frankreich.
Arabien: 1 Krusch ä 40 Diwsni ,
1 Mahuiudi ä 20 Gass
1 Mokkathalcr ä 80 Oabir
1,07
0,81
3,50
0,80
Belifien: 1 Franca 100 Centimes
Brasilien: 1 Mürels Silber i 1000
Beales . 8*84
1 Mürels Papiergeld 1,07
Dänemark: 1 Krone l 100 Oere . 1,180
Frank reich: 1 Franc u 100 Cent. 0,80
1 Zwanzig Francs-Stück Gold . 16,20
(1 kg Gold bei 0,900 Feingehalt
— 3100 Fr., 1 kg SUber desgl.
r_-; 198,50 Fr.)
Griechenland: 1 Drachma ä 100
Lepta (wie Frankreich) .... 0,80
Oross« Rrittannien u.1rlandt
1 Shilling :\ \-2 Prnre .... 1,00
1 Pfd. Stt-rlinfr Goiii a 20 Shilling 20,40
Japan: 1 Gold- Von ä 100 Sen . . 4,88
Italien: l Lira ä 100 Ccutesimi . 0,80
1 Ducato k 10 Oarlini & 10 Orana 8,44
Hex i k o : ! Piaster ä 8 Reales oder
100 Ccutnues 4,83
1 Unte Gold k 10 Piaster . . . 00,11
Kiederland e: 1 Quidcna lOOCents 1,70
1 Goldstück a 10 Gulden . . . 10,47
Deutseho Marie.
Oesterreich »Ungarn: 1 €hilden
Silber A 100 Kreuzer .... 2,00
1 Achtgulden - Stück Gold
(== 20 FrantM)
(1 kg Gold bei 0.900 Feingehalt
= ISO Aehtgalden-Btflel».)
Fersien; 1 Toman Gold i lOXna
k 2 Panabat , 9,30
1 Rnpie Silber 1^6
Peru: 1 Sol a 100 Cents .... 4,00
Portugal: 1 Milreüs a 1000 Bets. 4,50
1 Goiakxone k 10 Mtlnls . . . 45,00
Bamänien: 1 Piaster (Lei) & 100
Ban Para 0,80
1 Zwanzig Lei-Stfitk Gold . . 16,16
Ru.ssland: 1 Süber-Kubcl k 100
Kopeken ........ 55,22
1/2 Imperial Gold h 5 Rubel. . 16,14
Schweden und Norwegen:
1 Krone k 100 Oere lf18B
1 Goldstuck zu 20 Kronen . . 22,50
Schweiz: 1 Fr. a 100 Ct3. (RappOn) 0,80
Ser bien: 1 Dinar 4 100 Para . . 0,80
Spanien: 1 Peseta k 100 Genta . 0,864
1 Eseudo (Coronna) k 10 Reales
ä lODeciraa (oder U Maravedis) 8,10
1 Gold-Doblon de isabell = 10
Escndo 21,M
Türkei: 1 Piaster i 40 Para 48
Kurant» Aaper 0,19
1 Medif dl A Ooldm . r. 100 Ffastem 18,48
1 Mod.jididSilbf rm. V. 20Pia8teni 8,00
1 Beutel -= 5 Uoldmedjidiö.
Vereinigte Staaten Ton Kord-
A m e r i k a : 1 Gotd-Dollar k lOOOts. 4.20
1 Süber.DoUar 4,00
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XXm. Länder- Statistik. 78
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Afrika . 29909414 « 205 « « { Polar geb. 4Ö20400 « — « «
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XXy. Bheinhard's Kalender 1898. Gebundenex Theil. ^.^^S^^g^ Google
XXIV. Verzeicliniss der Bahnen
des Vereins Deutscher Eisenbahn- Verwaltungen.
Nach dem S^tande Tom 1. August 1897.
Die mit * l»ozeicbnotoii Yerwaltnngen gehören dorn Ansscbosse fftr
technischo An^e! Offenheiten an. Vorsitzende Verwaltung des Ausschnsses
für die Jahre 1ÖU0~1900: die Ungarische Staatsbahn. Die hinter
den Ifamen der Bahnen stehenden Zahlen ffeben die Betriebsl&nge in km «o«
Die Gesammtlänife aller den Verciiis-Mii^Ticdern unierstellten BaliBitve^Aen
(siehe nachstehend unter 1) beträgt 84277,60 km.
[EL-G. = Eisenbahn-Gesellschaft.]
/. Vereins; -Mitglied er
A. Oeultohe Verw. [46001,06]
Altdamm-Colberger Iv.-G. [113,27]
K. E. D. Altona. [1686,96]
♦Badische Staatab. \lbbO,U]
"Bayerische Staatsb. [5322,49]
♦K. E. D. Berlin. [577,24]
Braunschweig. Laiide8-E.-(T. [)32j08]
•K. E. D. Breslau. [1780,29]
Breslau-Warachauer E.-G. [65,34]
* K. E. D. Bromborg. [1681,87]
K. E. I). Cassel, [1100,78]
Crefelder E.-G. [61,40]
K. E. D. Danzig. [1500,69]
Dortm.-Qronan-Ensch. E.-G. [109,71]
*K. E. D. Elberfeld. 11102,01]
*Elsass-Lothringische E. [1798,98]
•IL E.D. Erfurt. [1604,62]
K. E. D. Essen a. K. [805,07]
Eutin-Lübecker E.-O. [40,86]
K. E. D. Frankfurt a. M. [1517,30]
Halberstadt-Blankeab. E.-G. [55,08]
K. £. D. Halle a. S. [1918,74]
•K. E. D. Hannover. [1691,43]
K. E. 1). Kattowitz. [1227,90]
Kiel-Eckernf.-Elousb. E.-G. [81,09]
•K. B. D. Köln. [1320, 58]
K. E. D. Königsberg i. Pr. [1581,08]
Ludwigs E.-G. (Nürnb.-Fürth). [6,04]
Lübeck-Buchener E.-G. [130,43]
•K. B. D« Magdeburg. [1680,:hi]
Main-Neckarbahn. [127,35]
Kgl. Preussische und GrossherzogL
Hessische E. D. [801,48]
Jklarienburg-Mlawkaer E.-G. [149,32]
Grossherxogl. Meckleub. Friedrich
Franz-E. [1020,86]
Militair-E. [70,68]
K. E. D. Münster. [1235,00]
'Grosshcrz. Oldenburgische £. [477|18]
Ostpreuss. Südb.-(J. [261,27]
•Pfälzische E. [7:^5,^6]
K. E. D. Poööu. [1478,65]
*8ftchsi8cbe Staats-B. [2914,88]
8targard-Cüstriner E.-G. [116,36]
•K. E. D. St. Joh.-Saar brück. [793,44]
K. E. D, Stettin. [1674,49]
Wflrttemborg lache Staatsb. [1764,16]
Abgekürate Aufschriften der Dienst-
telegramme.
Dir. A. D. C. Stettin.
K. Dir. Altona.
Gdir. Karlsruhe.
Gd. München.
K. Dir. B.Tlin.*)
Dir. Landcsb. Brannschweig.
K. Dir. Breslau.
Dir. Ools.
K. Dir. Hromberg.
K. Dir. Cassel.
Dir. Crofel-1.
K. Dir. Dauzig.
Dir. Dortmund.
K. Dir. Elberfeld.
Gdir. Strassburg.
K. Dir. Erfurt.
E. Dir. Essen.
Dir. E. L. Lübeck.
K. Dir. Frankfurt M.
Dir. biankouburg.
K. Dir. Halle a. S.
K. Dir. Hannover.
K. Dir. Kattowitz.
Dir. K. E. KieL
E. Dir. Eöln.
E. Dir. Königsberg.
Dir. L. B. Lübeck.
K. Dir. Magdeburg.
D'.r. Darmstadt.
Dir. Mainz.
Dir. M. M. Danzig.
Gdir. Schworin.
Dir. Milit. Berlin.
K. Dir. Münster.
Dir. Oldenburg.
Dir. 0. S. B. Kölligsberg.
Pfalz B. D. Ludwigshafen.
K. Dir. Posen.
Qdir. Dresden^
Dir. Soldin.
K. Dir. Saarbrücken.
K. Dir. Stettin.
Gdir. Staatsbahnen Stuttgart.
*) Für die gesell fiftsführ ende Vorwaltung des Vereins (Berlin W., Schöne*
bergux üfor 1—4); Gf. Verw. Berlin.
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B. Oestarr.-Uniiar.Verw. [8186g,71]
Ter. Arade? n. Gsanäd. B. r 382,21]
AvBsig-Teplitzer E.-G. [169,621
Banjalaka-Doberliner E. [106,06]
Bölim. Comraercialb. [192,51]
Blthinisolie Nordbahn-CT. [320,35]
DuBclit^rader E. [471,93]
*K.K.Eisenb.-Minist., Wien [9279,44]
Füafkirchen-Barcaer £. [63,00]
Qraz-KÖflacher E.-Q. [100,331
•Kaiser Ford.-Nordbahn. [1803, C>8]
• Kaschau-OderberKer E.-G. [548,73]
•Mohäcs-Fünfkirchner E. [67,551
•Oesterr. Nordwestbahn. [1060,81]
•Oest.-Ung. Staats-E.-Ges. [1376,72]
Kaab-Oedenb.-Ebonf. B. [11»,81]
•Südbahn-G. [2501.03]
Süd-Nordd. Verbindungs-B. [324,59]
Szamosthalbahu [224,35]
Torontaler Lokalb. [215,09]
• Ungarische Staatsbalinen. [12374,68]
Wien-Aspang E. [89,23]
C. Andere Verwaltungen. [7019,83]
Prinz Hoinrich-E.-G. [166,17]
Chimay-E.-G. [69,11]
Grand Central Beige E. [614,97]
•Holländische E.-G. [983,46]
Lüttich-Mastrichter E.-G. [29,00]
Isiederländ. Centraibahn. [103,09]
•Niederländische Staatsb. [1691,16]
Nordbrab.-Deutsche E.-G. [100,92]
Rumänische Staatsb. [2879,66]
Abgeklinta Aafaohrlftaa aarDlaast-
talagramaia*
P. H. Dir. Luxemburg.
Vorw. Chiraay.
Gdir. Gr. Central B. Brüssel.
Spcz. Dir. Holland, Amsterdam.
Direktor Lüttich-Mastricht, LütticU.
Dir. N. Centr. Utrecht.
Gdir. Staatsb. Utrecht.
Dir. Genuep.
Warschau- Wiener E. [492,29]
IL An den Vereins-EinHchtungen Theil nehmende Bahnen.
Benthoimer Kxeis-E. [29]
Oentral-Verw. fftr Sekond&rbalmeii
H. Bach stein, BerUn [170,61]
für folgende Bahnen:
Arnstadt-Ichtershausenur E. [6]
Bregth^bahn. (82]
Hohenebr»-Ebe1ebencr E. [9]
Ilinenau-Grossbreitenbacb. [19]
Kaiserstnhibahn. £40]
NeobraDdenbg.-FriedlandjrE. [2C]
Woimar-Bcrka-Blankenh. B. [82]
Wutlia-Ruhlaer E. [7]
Dahrae-Uckroer E. £13]
Eisenberg-Crossener E. [8]
Eisorn-Siegenor Eisenbahn. [12]
Fürth-Zirndorf-Cadolzburg E. [13]
£. des Georgs - Maricuhütten- und
Bergwerks- Vereins. £9]
Haasdor^Priöbus E. [28]
Lansitzer E. [9]
Meckl. Friedr.Wilhelm-E. [69]
München-Wolfratshausener E. [36]
Mnrnau-Garmisch:Partenk. [25]
Oberdorf b. B.- Füssen. [31]
]?aalinenaue-Neu-Happiaer E. £28]
Prignitzer E. [63]
Sonthofen-Oberstdorf. [18]
Süddeutsche E.-G. [40,83] für:
Osthofon-Westhofener E. [6]
Keinheim-B>eichelsheimer £« [18]
Sprendlingen-Wdllsteiner E. £6]
Worras^Offsteiner E. [11]
Westfälische Landes-E. [31]
Wittenberge-Perleberger £. £il]
Dir. B. Kr. B. Beutheira.
* Centr. Verw. f. S. Berlin.
Dir. Dahme.
Betr. Venr. Bisenherg.
Dir. E. S. E. Siegen.
L. A. G. MAnchen.
Dir. Grab. E. Osnabrück.
Ti. A. G. München.
Dir. Soraraorfeld.
Dir. Wesen berg.
I L. A. G.
München.
Dir. Neu-Ruppin.
Dir. P. E. Porleberg.
L. A. G. München.
Dir. S. B. G. Darnidtadt.
Betr. Dir. Lippstadt.
Betr.-Vorat. Perleberg.
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t
Kalender
Strassen^ & Wasserbau und
ieurei
• m
BegrdDdet von
A« Bheixiliard.
von
R. Scheck^
' K^Digl. Pirfetiss. WftSfter-BaiÜDspector in Breslau.
I. Abthcilahgr&
. FOüfandzwanzigster Jahrgang 1898*
I K H ▲ Ii T :
Seite
I. Hjd raullk. Tabelle über den Druck eiuer Atmosphäre.
Aticfliiss dM "Waüfee^s bei condtaDter Drnckhöhe. 'Ausfluts d«s
"Wassers bei veränderlicher Druekliöhe. Grösse der Ausfluss-
coefticiciiten. AubHuss bei vollkommcuen Ueberfälleu. Ausflusa
des Was&eis aus Flüssen oder Sceen iu Kanäle und andere
OWinfte.' Bewegung des WaBsers iu BohrleHungeni. Graphische
Bestimmung der Drnckverluste in Rolirleitnugen. 1. Der einfache
Kohrstraug. 2. Der zusamnieiigefcctzte Strauf?. 3. Vereinigung
vou zwei Quellen. 4. Das Xreisnetz. 5. Druck -Waesermenge
hdgI meehanische Afbeft. G. Anwendung obiger Sätze. Bewegniig
des Walsers iu Flüssen ü. Kanälen. Oedchwiiuligkeitamesftangen*
Stoss des Wassers. Stauhöhe iiud Stauweite 1
IIa. Auleitiiug zur Berechnung der (mitte lleiiropäi 8p hon)
Quellen* und Stro mabflussm en gen aus der BegeD-
menKC, Grösse und Beschaffenheit der Quollen - und
Flusbgebicte. Grundlage der theoretischen Quellen- und
Strombefechnuug . 84
IIb. Dfe grössten WftSflermengen. Von £. CT«mer, Reg.* o.
Baurath in Breslau 41
III, Wasserbau. Normalhorizoute. Meteorologische und hydro-
logische Nötisen. Hegeuhöhe u. Vertheilung der KiederBChlftge«
Niederschlags- und Abtiussverhältnisse der Oktale bit stttti EiiitriU
in die norddeutsche Tiefebene. Zu Wasscrversorgungsanlagen.
"Wasserbedarf pro Tag in Liter. Anlage der Sammel-, Filtrir-
^ Fortsetzung dw Inhalts-Vet'z^ichnis^es «iefte wnsMiend/
WlESBAÜläN
Verlag Ton J. F. Bergmann.
iOie jr^beXt#ten T heile allein können nicht abgegeben werden.
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Fortsetzung des Inhaltsverzeichnisses,
..und Yertheilungsbassins, sowie der Sainmclbruauca uud «Kaaälo.
Beiuigung des W&BSdrt. Hydraulisehe Widder. Sohmid'tohis ■
und Kröbcr'scho Motoren. Verttieilung des Waasera. Bestimmung
-der Bobrweiten. Wandstärke der Metall rfthren. Anstrich der
-gueseiaernen RöhrexL .Yerlegon der guasei^erneu und der Thon»
röhr«it. Beiuiguitg» der Bohrlaitnngen. Bttdctcfaläge in Bohr-
leituugen. Hydranten. Strelfkästeu. Wassermesaer. Wasserverlust-,
anzoiger. Hausleitunaen. Blcir^ihrlortungen.' Angaben für Kpsten-
Voranschläge über Wasserleituugsaulagea 44
Abzugskauäle in Städten • • . . . . . , « . • . . . 80
Kläranlagen, Bleselanlagcn «.....*•••«'.•..•.'. 89
Mauern gegen Wasserdruck j ^
Xiängen- und Querprofil der FlUsae. Anlage ron Werkskanälen und
...von festen Wehren. FluAttmiiten. Uferschutzbauten (Deckwerke).
Materialbedarf und Preise von Flussbauten. Deichbauten. Fisch- \-
wego. Kanalisirung von Flüssou und Anlage von SohifCfahrts-
kanälcn 91
Tergleichung der Frachtkosten auf Strassen, Siaenb ahnen- ttttd
Kanälen. Widerstände bei der Bewegung von Schiffen . . .106
• Jjadevermögen der Schiffe, Kanal- und Schleusendimenaioncu. Aus-
geführte Kanalisrungen und Kanalbauten. Bewegliche Wehr«
anlagen nnd Sohlensenbauten. Burchschhiusung von Schiffen«
Dimensionen von Flussschiffen.^ lUwalbaakosten. Bereclinnng
des Mauerwerks in Schleusen ... ....*.. 108
Geneigte Ebenen. Hydraulische Hebewerke 112
FlnsB- und Kanalschifffahrtsbetrieb. Zugskosten. Unterhaltungs-
kosten der Kanäle und Schiflo. Fostl^wegung. der Binnenschiffe 114
ISotisei;^ über Beesphifffahrtskanäle ••••«•••.•••'•« 118
• Verlag von J. F. Bebgäunn in Wiesbaden.
Zeitschrift
für das gerammte
Local- und StrassefvBahnwesen.
Unter Mitwirkung in- nnd auslandiscter Fachgenossen
herausgegehen. Ton!
Hostmaniu Jos. Fiseliei>Diek.
Chrosah. Sftehs. Banrath in Hennsdorf. . Ober-mgenieur in Berus.
Fr« CHeseeke.
staatlicher Fahrildnaj^ct^Mr^in Hamborg,
... ' »
JährUch J Heft7ä4 Mark.
AnkOndigunflen über säremtliche Bedarfs-Artikel für Strassen«
und Localbahn-Bau wie Beirieb finden durch unsere Zeltschrift
wirksamste Verbreitung, äa Versandt an sämmtlichg Interessenten
bewirkt wird.
Gebühr für eine Seite Mark j6,—; für V2 Seite Mark 2U:r-;
für die diirchlaufenäe Zeile 60 Pfg.
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I. Hydraulik.
Der Druck, den das Wasser ^egen ein Flachenelement nach Irgend
«iner Hiohtung ausübt, ist gleich dem Gewichte einer Wassersäule, welche
lUaBntfarnungdat SoDwerpuiiktei des Bleueirtt rom Wasserspiegel (die
Dmokhöhe) zur Höhe nnd die Projeotion das Btemenla winkalrecht anr
gegebenen Richtung zur Basis hat.
Ist die gedrückte Fläche eine Ebene, so sind die, im Allgemeinen
mit der Tme unter dem Wasserspiegel vaehsenden Freasangen senk*
leeht zu dieser Ebene und alle gleich gttiehtet; sie laeaan «ioi also an
einem Gesaramtdrucke, der Normalpressung, snmmircn.
Bei einer beliebigen krummen Fläche ist die Gesammtpressung
allgemein nicht su ermitteln, sondern es kann nur die Snmme aller
Pressungen nach irgend einer Dichtung festgestellt werden; unter dieses
Richtungen sind die horizontale und die vrrticale ausgezeichnet. Für
die horizontale Druckrichtuug ist die Summe aller Pressungen gleich
jener einer Wassersäule Ton der Tertioalen Pro|ecUon der gedrückten
Fläche, multiplicirt mit dem Abstände ihres Schwerpunktes vom Wasser»
spiegeL Für die verticale Druckrichtung ist die Summe aller Pressnnjjen
gleich dem Gewichte der Wassermasse, welche durch die gedrückte
Fläche, durch eine verticale Gylinderfläche nnd die Wasserspiegel-
Oberfläche begrenzt wird.
Der GesaiDmtdruck, d. h. die Summe aller Normalpressungea des
Wassers gegen eine ebene Fläche ist dein Drucke einer Wassersäule
gleich, welche diese Ebene zur Basis und den Abstand ihres Schwer-
punktes vom Wasserspiegel aur Höhe hat; er Ist eine, aoa den ver-
schiedeneu Pressungen gegen die Ebene hervorgehende Resultante,
senkrecht gegen die £/bene und von bestimmter Richtungslinie. Der
Funkt, in welchem diese Richtungslinie die ebene Fläche schneidet, heisst.
der Mittelpunkt des Druckes. Schwerpunkt und Mittelpunkt dea Druckes
liegen nio an derselben Stelle; wegen der nach unten zunehmenden
Grösse des Wasserdruckes ist der Mittelpunkt des Druckes immer tiefer
gelegen, als der Schwerpunkt.
Legt man, um die Coordinaten Xf, Ji des DmAndttelpnnktes au
bestimmen, die Axe der x in die Schnittlinie der gedrückten ebenen
Fläche mit der freien Wasserspiegeloberfläche, jene der y an beliebiger
Stelle senkrecht zur zAxe, so dass dieselbe im Allgemeinen eine
K^gungslinie der Fläche und nur beim Verticalstehen der letzteren *
eine, zur Wasserspiegeloberfläche senkrechte Linie ist, so wird, unter
Yo die Ordinate dea Schwerpunktes der ebenen FXäche F verstanden,
allgemein :
^''^—^'Tf^' F.yo •
Ist die Axe der y so gelegt, dass sie zur Symmetrieaxe der Fläche F
wird, so ist Z| = 0; die y Axe enthUt sodaaia SokwOTpuakt und Druck«
mittelpnnkt.
Für ein vertical stehendes Rechteck von der Höhe h, dessen obere
Xante mit dem Wasserspiegel zusammenfällt, ist die Entfernung y des
Druokmittelpunktt von diesem = ^/s h, ist aber die ober« KanM noeli
an die Iiftage e vom Wasaerapiegel entfernt, lo ist
e« + eli + ^
y^s 7-S
» Fttr eine vertical stehende Kreisfläche vom Halbmesser r, deren
hMhatev Punkt glatehfalls um e vom Wasserspiegel abstebV
^' 4(r + e)'
FftUt der höchste Punkt dea Kreises mit der W^serepiageloberfläche
tfta»u«n, so iHrd 71 *
Befindet sieh ein in eine Flüssigkeit eingetauohier Kdrpec lfl»1}lel«^
g^wieht, so hßf^en sieh die horiaoitalen Drucskkräfte^ wwhp tmi 4e»'
Ur^BlieinlMfdta KaL Oehef teter TheU I. 1
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I
selben wirken, gegenseitig auf. Die Mittelkraft aus allen Druokkrilften
(der Auftrieb) wirkt hierbei in rerticaler Richtung, und es geht ihro
Richtuiig durch den Sch\v(>rpiiiikt der verdrängten ' J^lÜ&sigkeifc. I^as
Gewicht der letzteren ist gleich dem Auitrieb. , • •
> Der Bruck der Luft entspricht unter mittlerer Breite bei O^- C,
am Meere dem Druck einer Quecksilbersäule von 0,76*" und einer Waesar*
Säule Yon 10^08"^ Höhe, oder einem, Druck Yon l,03d6.k> pro qjnm,
Q7abell6 über den. Druck einer Atmosphäref
gemessen durek die Höbe einer Quecksilbersäule besw. einer Wassersttuiet*
Pariser
Zoll bezw.
Fuss.
Centimeter
bezw. Meter
Englische
Zoll
bezw. Fuss.
Oesterr.
Zoll
bezw. Fuss.
Preussische
Zoll
bezw. Fuss.
Bayerische
Zoll
bezw. Fuss.
OD • <V,
.,.1 r-H f*<
<0 O .
S J
Württemb.
Zoll
bezw. Fuss.
Badische
Zoll
bezw.Fu88.
28
76,8
29,84
28,77
-
28,98
81,16
32,12
26,46
-81,73
10,308
33,82
32,61
32,84
35,32
3G,40
36,05
Di« Spannung und Dichtigkeit der Luft ist bot cozistanter
Temperjitur der zusammendrückenden Kraft direkt, das Volumen, das
sie einnimmt, dieser Kraft umgekehrt proportional.
* Trockene Luft dehnt sich unter constantem Druck bei gleichem
Temperaturzuwachs um glelchyiel aus und zWieur. um. 0,00367 ihres Voln^
lioiens pro 1" 0. Die mechanische Arbeit welche nötbiqr ist, um eii;i
Liiftvol innen V aus der Spannung p in ein Volumen V mit der Span-
nung p' au überführen, ist " ■ , * '
A s= V p lognat» ^ =s 2,8026 V. p. log. j
sind 9^ und y* die entsprechenden Dichtigkeiten, sc ist
A = V p' lognat.
Be^i den Temperaturen % und t|,, ferner bei den 3ärometerst&nden
h und h| ist ' '
Y ri"^ 1 -f- 0,00867 t * h, '
Soll aus einem Gefäss'Waaser mittelst eines Hebers ausfliessen, so
uss die Ausflussf^ffnung stets tiofor als der Wasserspiegel liegen. Die
ro
Druckkraft, weiche den Ausüusä, bewirkt, ist gleich dem Gewichte einer
Wassersäule, welche den Abstand zwischen Wasserspiegel und Ausfluas-
Offnung.zur Höhe hat. ' . - ^ • . " -
• •
' Ausfluss des Wassers bei constanter Druckhöhe.
1) AuB horizontaler Wand.
Wird mit Wi die theoretische und mit w die wirkliche Ausflussge-
Bchwindigkeit, mit F der Querschnitt der Ausflussmündung und mit A
derjenige der Olierfläche des Gefässcs, mit h die sogen. Drnckhöhe,,d. Ib
die Entfernung der Mündun.Lr vom Oberwasserspiecrel und mit <l (=0,96
bis 0,97) der Coöfiicient bezeiclinet, welcher der üeibung des Wassers
an den Gefässwänden entsprich^, so ist, soferne A > 10 . F:
Wi= V^gh, w = (/ V 2 gii und das theoretische Ausflussquau tum Q= F.w
und. g ftbr Metermaass = 9,81"*. *
Der .hydraulische Druck au einer beliebigen Wandstelle des Aus-
flussgefässes ist gleich dem hydrostatischen Druck an dieser Stelle ver-
mindert um die Differenz 4er Geschwindigkeitdhühen ebendaselbst und
an der Oberfläche der im Gefäss befindlichen Flttssigkeit. _
• * ' ' ' 2) Aus yerticaler Wand.
Ist b die Breite elber rektangulären Oeffuung in dünner Wand, B
der Abstand der untern und h der Abstand der obern . Kante der vom
Wasser angefiUlten Ocffnung unter dorn Wasserspiegel,' so ist, wenn
der Querschnitt lür den Wasserzufluss mindestens zehnmal so gross ist
als (H--h)..b und fi f|nen empirischen QQ0^flci^4t«n« 4i«i,a(itsfljLejvw4e
Wassermenge bedeutet:
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8
'6
Für eiue kreisförmige Oeffnung vom Kadius r und dem Uöheuab-
stand Ii X wischen Hltielpiinkt und Wasserspiegel ist
a =s iU z> TZ v^agh Ii — — .
^ r ' ** I 33 hl 1024 h*/»
gewöhnlieh ist ,u = 0 . 6&
Bei niedrigen rektangulären Seitenmtindungen darf, so lange die
SchwcrpnnktisdrTickhöbe nicht kleiner wird als die doppelte Mtinduiips-
bOhe, als mittlere Druckhöhe der Abstand des Schwerpunktes der Müu-
dnngisAftohe vom Wasserspiegel angenommen werden, somit
AusfltiSB des Wassers bei Teräiiderliclier Druckhöhe.
Wird wie oben der Querschnitt der Mündung mit I*\ derjenige der
Oberflftche des Gefftsses mit A bezeichnet, und senkt sich der Wasser-
spiegel von der Höhe H auf die Höhe h (Tom Gefftssboden ans gemessen),
■o ist die hierau erforderliche Zeit
* = 'Tvt' {^^-^^) =o-«»F {^^-^)-
Pie Entleerung erlolgt in der Zeit
Dies« Formeln gelten aneh für das Aufsteigen des Wassers in einer
eommnnicirenden Etthrf^, wenn der Wasserspiegel in dpr anfänglich j»o-
füUten Böhre durch weiteren Zufluss in constanter Höhe erhalten wird.
Grösse der Ausflussooeffloienten*
Bei Oeifmingen in dünnen ebenen Wänden setzt sich der Atisflnss*
ooöfficient znsammen ans dem sogenannten Geschwindigkeitscoöffioien-
ten 7 dem sogenannten Contraktionscoöfticionten ff, crsterer be-
aeichnet das Verhältniss der wirklichen Geschwindigkeit w zu der
theoretischen HobcIi wintligkeit Wj — V 2 gh, letzterer hänirt von der Form
der Ausflussoftnung ah, welche die Wanserstrahleu in cunvergircndeu
;p*äden auszutreten (Contraktion) veranlasst, so dass der Querschnitt F
der durch eiue Oeffnung fliessenden Wassermenge in einiger Entfernung
von der Oeffnung kleiner ist, als in derselben.
Bezeichnet man mit F' diesen kleineren Querschnitt, so ist
w F,
^ Wi F
u =z (p a.
Als WiderstandscoMficient ^ wird ferner das Yerhältniss der ver-
'torenen GesohwindlgkeitshÖhe — — - su' effeotiven Geschwindig-
2g 2g
w*
keitthöhe bezeichnet.
Es ist ferner die sogenannte Wlderetandshöhe
h, = L ^r—
Für den Ausfluss durch Oeffnungen in dünner Wand ist im Mitte
ff = 0,97; (t — 0,64; ^t* = 0,62, L = 0,003. .
Für kleine Druckhöhen und Oeffuungeik wird ^ > 0,62.
Bei sehr glatten und gut abgerundeten Ausflussöff
Hungen in horizontalen Wänden fliesst das Wasser mit eiue^
gegenüber der theoretischen nur um 1— 4<Vo geringaren GtesoKwindigkei
. j ^ .d by Google
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^Mlr rekiauffuläre verÜcale Seitenöf fnungen In dünner
Wand bei ' ▼oIiBtAndi^er und ▼ollkoinmener Oontraktion
und AuaflusB iu die freie La ft sind die Tabellen auf der nächsten
Seite von P o n c o 1 e t und L e b r 08 tiber den AnaflnBscoef fielen ten
durch Versuche ermittelt worden.
Partielle Contraktion.
Tritt eine Oontraktion der WasßpTstrahlen nicht an allen Xanten
der Oeffnung ein, bo findet eine nnvoilständige oder partielle Contrak«
tion statt.
Wird mit p der Umfang der Oeffnung bei yollkommener Oontraktion
bezeichnet, mit Pi der Theil des Umfangg, an welchem die Contraktion
aufgehoben ist, z. B. wenn die Oefinuug im Geläsäc bin an eine oder
mehrere Beitenwände reicht, mit ^| der Ausflnsscogfficient ffir die par>
tielle Oontraktion, so iet fttr rektangnllre Oeffnnngen im BuTohaolmitt
Mt =ii (l -h 0,166 ^)
und für krelifönnige Oelftoimgen
Vollkommene und unvollkommene Contraktion.
Befindet sich das Wasser vor der AusflnssöfEnung in Buhe, so findet
tfftte TOllkotninene Oontraktion statt, etreloht dagegen das Wasser die
Ansflussstelle mit beträchtlicher Geschwindigkeit, so wird die dann
stattfindende Contraktion eine unvollkommene genannt, l^ie durch-
fiiessende Wassermenge ist bei letzterer eine grössere als bei Ausfluss-
öffnnngen mit vollkommener Oontraktion. iBt F der Querschnitt
der OeAiiing, A der Qnecsolmltt des ankommenden Wassers und ist
F
— = n, bezeichnet man ferner mit den AusflusscoSfficienten für
unvollkommene Oontraktion und mit den betr. Coöfficienten ftlr voll*
ständige Contraktion, so ist
= ^ Ii + 0,04664 (14,821^ — 1)) fttr kreisförmige Oeffnungen,
fi^ = (Jl\i 4- 0/)76 (O^o'^ — 1)} far rektangnl&re Oeflhnngen.
Bezeiühuüt man dßu Paktor von ^ mit x, so ergeben sich für letz-
teren folgende Wertbe:
1) Für rektanguläre OeÜ'uuiigen.
TBL
0,05
0,10
0,16
0,20
0,25
0,30
0,36
0,40
0,45
0,50
X
1,019
J,030
1,042
1,056
1,071
1,107
J/128^
1,162
"ir
0,66
"(MF
0,65
0,70
~ö;'75~"
0,80
0,85 "
' 0,90 "
0,96
T,ÖÖ~
M7d
1,841
"wr
JÖlö"
1,366
1^16
1,478
l/&i»7
1^608
2) Für kreisförmige Oeffhungen.
n
0,06
040
0/15
0,20
0,25
Ü,3U
0,36
0,40
0,45
0,50
1,007
1,028
1,03^
l,04ä
1,069
1,076
T,Ö9'2"
1,112
1,134
~n
0,55
0,öO
"0;i)5
ü,70"
0,75 ~
0,80
"0,85 ~
^0,90
'0,95""'
1,00
X
1,101
1,189
1,223
17260"
T,303~
"1,351 "
1,408
"1,471"
1,540
1^613
Hierbei ist vorausgesetzt, daga die Driickhöheii an Stollen ^.^emcssen
werden, wo das Wasser ziemlich stille steht, aiLderiiia.llä t iiacliWe i 0 b a c Ii
= (1 + 0,64ln5) F . / 2g — 2 —
"^ird der ITaktor von ^eder mit x beseiolinet} so gilt nacb-
tiehende Tabelle:
n
0,05
0,10
0,16
0,20
0,26
0,S0
0,35 1 040 1
0,60
z
1,002
1,006
1,014
1,02G
1,040
1,068
1,079 i 1,103 ; 1,130
1,160
n darf den Werth V) in obiger Formel nieht ai>ersieigeiü
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Bei go 110 igten Schützen mit zngeschärfter Unterkanto, wobei
jedor am Bodeu nooh au'^beiden Seitenwändeu eine Coutrakiiiin statt-:
Audet| ist , '
2g
H -f- h
und nach Ponoeiot der Ausfliisöcoeiüoieut^ bcieiner Sohützenneigung«®
von 40 45 50 55 (50
/X 0,83 0,81 0,79 0,7Ü Ü,74
Steht der Schützen vertical, so ist die atisfliesaende Wassermenge
unabhängig vom Gerinne, so lange der Wasserstand Über der Mitte
der Oeffnung
mind. 0,6—0,6"' beträgt bei Ueöuungen von u,1ü— 0,2"' Höhe,
« 0^—0,4"^ « « « •« • 0^0*''^ «
« 0|2"^ « « « « 0,Oft°> «
Mündungen unter Wasser.
Werden mit M u. £1 die i^uerEchnitte
an der OefRiung und ao der Stelle be*
seiohnetf woselbst der Abstand der
oberen Kaute der Oeffnung vom tTnter-
wasserspiegel = ist, so ist das Aus*
flnssquantum
Fig. 1.
2g (h - ff)
\a(o J
a ist ein empirischer CoSffioientf dessen Werth im Mittel ^0,65 ger
setzt worden dnrf. Ist das obere und das untere Gerinne gleioh breite
so kann ohne erheblichen l<'ehler gesetzt werden; . • •
Q = Ä . 0,62 v'Sg (Ii— IJ),
Sind die SchützenOffnungen beiderseits unter Wasser, so gelten die*
selben Formeln.
Ausfluas bei vollkommenen Ueberiallen.
Wird mit b die Breite der TJebnrfallkauto, mit B die mittlr-ro Breite
des Znflnsskanals und mit H die senkroclur Eutfernuug des uuRceeukten
Wastieräpiegeis von der AbüuBskante, mit iv die Höhe der letzteren Uber
der Fluesbettfloble, mit Q die über das Wehr abflieseende sekundliche
Wassermenge, mit 7 der Winkel, welch ou die erhöhten, vom Wasser
nicht überströmten WehrÜügel mit den abwärts gelegenen Fhissufern
bilden, mit ^ ein Ausfluescoefftcient und mit c die mittlere Gescliwin-
digkeit des Wassers im Zuflusskanale bezeichnet, so ist bei voll-
kommenen Heber fftllen, bei welchen die Ueberfallkante höher liegt
als der ünterwasserspiegel*):
3 3
In dieser Formol bezeichnet s die Summe aller hydraulisclien Drücke
am Wasserspiegel und s^ die Summe aller bydraulischen und hydro-
statieehen Drttoke in der untersten Schichte an der Wehrkrone. Xi
ist femer
S. VVex Hydrodynamik, Leipzig bei Sngelmann.
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8 g ^ b . g
3o«BK
und 8, s= • + ffb.Hi + bTgTH 'Z'**
Center ergibt tioh hieraus
-) 00.
ag (j
,B(K + H)
Sj = s -j- H ^
0 *
OOS
and
i)
2 l|;2
COS
b.g.H \B(K. + n)J — 2 '
worin 1^ den Winkel ang^b^' unter welofaem die ftnuaniwttrts gerichtete
WehrbOeohnng gegen die ihnaBsoble angelegt wurde.
Ist ein Wehr geradlinig und ' senkieoht anm Strometrioh angelegt
eomit ip und \ff s Wfi^ so wird
= 8 4- H 4-
(b(k: + H))'
b.g.H
fehlen die Wehrflügel gans, so das« das Wasser Uber die ganae Wehr-
Unge abfliegst,' so wi^d
2g V.b(K-i-H)J
b(K 4- H),
• ü
8| = S + H +
Q
g . H Vb(K 4- H)^
In den Gleichungen für s und B| behält c den Werth
(b(K 4- H)) •
nur
dann, wenn die ganse Wassermenge bis unmittelbar yor dem Wehr die
Geschwindigkeit c hat, aud^nfalls sind die hydraulisehen Drttcke
entsprechend zu modificiron.
Ist das Welir schief und ohne erhölite WehrtiÜgel und bezeichnet
den stumpfen Winkel, welchen die Wehrkrone mit der abwürts gerichteten
Uferlinie bildet» so ist ebenfalls nach We
81U
»US naon w e x
und s » sin
Siss4-H4-
3g VB(K 4- H) J ™
^—1 %\ja?ip cos — •
g . H VB(K +
Die Formeln für vollkommeiie üeberfälle Über gebrochene und
gekrttmmte Wehre sind bei Wex S. 43 n. 1 enthalten. Zu bemerken ist
hifboi, dass \)A gro!53eu Hochwassern die vollkomm eu«n Uebcrfälle
sich in xi u v o 1 1 k o m m e n o zu verwandeln und dass die Vortheile <ler
schiefen und gebrochenen Wiehre bezüglich der Verringerung der ::>tau-
htthe alsdann nahezu au TersChwinden pflegen.
j&'ür Ueberfälle von 0,2™ Breite ist nach Vereucheu von Lesbros
0,01
0,02
0,03
0,01
0,06
0,08
0,10
0,15
0,20
0,22»"
0,42i
0,417
0,412
0,407
0,401
0,397
0,396
0,893
0,890
0,385
far Ueberfälle von üfi^ Breite
H =
Ü,Ü6
0,08
0,10
0,12
0,15
0,20
0,30
0,40
0,50
1 0,60"»
'Vs/*s=
0,412
0,409
0,406
0,403
0,400 1 0,395 1 0,3i»l
0,301
0,391
1 0,390
Bei wifollfcommenen Ueberfälleii, (TiMiiidweliren und bei .
Flussbettverengnugen .
wird der auf die AuaflussöfTTLung ausgeübte hydro^itati8che Druck auf
^S mit der Geschwindigkeit^ v abfiiesscmde Unterwasser durqh die Xach-
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8
I
saugQDg d6B letstereH um b Termindort, worin ii= 0,67 aosnnebmen A
ist. Das ÜberfliesBende Waaser = Q hat man sich aus zwei Theilen Q,
und Q2 zusammengesetzt 7ai dnnkon, von welcliGn Qj als frei in das
Unterwasser (über doni ÜTiti rwasaerspiegel), der Kest alß unter dieser
Linie auBäiesscnd betraclitet werden kann, so dasä aläo Q = Q|
an setaen ist. «rgibt sioli wie oben 4a« der Formcü
2 r A A 1 / TT \
■ t,,s_.>J(j;rsl
-"■=5 ['+{75 )-'!,■]
«i*» + H + ^
3c''£ . £ oos^ Z.
•1 = ■! +
worin Tt die mittlere Tiefe des nooh nicht geatanten ^Insaea nnd K die
Höhe des Gmudwehra, aowie den Ansflussco^ffloienten fftr den einge-
tauohten TheU dei^ Anaflussöffnnng beseiehnetj und die Tiefe der Wehr-
krone nnter dem natürlichen Wasserspiegel = — K ist, im Uebrlgen
aber die obigen Bezeichnungen gelten. Ist der eingetauchte Xheü der
AnafiiissOffhang nicdit hooh| so Ist
Q2
Die zuletzt angegebenen Formeln lassen sich anch zur Berecbnung der
Wassermengen gebrauchen, welcbe durch Einbauten, Buhnen. Brücken-
pfeiler u. dergl. verengte Profile abfliessen, wobei die Summe der Pfeiler-
breiten u. s* 1r. = der Iillsige des Binbans an aetieii ist.
Berechnung der aus Schleusenwehren und Grniul schleusen
ahniessenden Wassermengen, s. Wex 8. 64.
Ist w'iedeniTii B die Breite des Flussbetts, b die Summe der Schützen-
weiten und a die Hiihey auf welche die gchütsen Avfgeaogen werden,
so ist
worin
0* Bo' nv^
8=4- + r-?— (B ~b) + [Ti -i- H — (K 4- a)] + H + ^
2g^4.b.g^ '^4.abg'' *^ \ -r /j t ^ 2g
und Si =: 8 4- e— cos
* * b.a. g »
Wenn die Urundscbleusenschwelle im Niveau der Fiusssohle liegt,
wird
Q = ^u,ba V'2g8.
Wenn der Unterwasserspiegel niedriger als die Oberkante der
Sohütaenttifnung und letatere unter dem gestauten Wasserspiegel liegt,
wird ebenfalls Q = Qi + und
Q, = /i,b (X, - ^) V'2g.,.
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9
Itt ä6T hjdroBtatiscIie and hvctrAuHscIie Druck ddff Obetwasserfl sehr
gross und die Schützenöffnung klein, oder die Wassergeschwindigkeit
beaw. die Wassertiefe im Uuterkanal kleiuj so entstehen durch das Aas-
treten des WaeseTS die bekannten Wellenberge.
Beim Austreten des Wasmn aus eiuem See in einen Kanal dnreh
einen offenen, unToUlcoaBieneB UeberDall TerainiMien eioh obige
Formeln wie folgt:
• SS » und B| s H +
2 g
StrOmt aber das Wasser aus einem See durch SobleusenOffnongen in
einen XanaA, «otel^et det OM^WMsenpi^grt ttbef d«r Oberkante der
SolileiiMnOfnittiff tleiil nnd di« H51ie de« lelftmn m m U% ae wird
Femer, wenn die Oberkante der Auiflnseöffnting über dem Untef-
w^aeserspi^gel nnd die8ehleu8en«chwelle in der Höhe der Kanalsohle liegt
s = H + - a
^ 2g
Q = Qi + (4, nnd
8
2g y
Bei Wassermessungen doroh kttnatliohe Wollte sind vollieottniette
0eberfftl]e Torzuziehen.
Atuiflus» däs WKsB^i^ «a» Flüssen oder 8ee«ii in -Kafi&le
tixid andere Gerinnä.
Fig. 2.
Beaeiolinet ▼ die im Profil AO erlangte mittlere AnsflnsiigeMhwindig-
kcit, m einen ^Jrfahrungs- (Contractions-) ('oöfficienten, Y die Geschwindig-
keiL n^t welcher »ioh das Wasser an der Kanalspitie bei A ersistat, so ist
1 ▼» V
e — Ol SS , — — — oder, wenn V sehr klein ist, e — et = —— •
^ 2g m2 2g ' ' ' 2ra2g
Beseiohnet ferner A£ = 1 die Länge des Kanals bis zu der Stelle D,
wo das Wasser eine gleichförmige Beweguug angenommen hat, femer 17
den HÖhannnterschied zwischen dem gestauten Wasserspiegel und dem
Waaeerapiegel im Kanal bei dem Punkt hg = AB das absolate Gef&U
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'10
.d/er Kftualaohle zwischen A and Ej a die Qaer8chuittäflAc.he .ui^d.p» den
1)01161x1011 Umfaug des Gerians, so ist das rolaxive Gefäil ' * •
— (e — et) „ V' L P 1 * '
T i ' ^= 2ni^e ä • ^ ' K^'
w6rlii K ddu Brfahrimgs-Goöffioieuten in des Formel ossKVr.a bedeutet.
Aus obigeu Formeln findet man als mittlere GesclnviDcligkolt, taait
welcher das Waesej aus dem Profil AC in deii Kanal abfiies&ti
= my 2g [(e - e,) + .
Letztere Formel ist jedoch iiit lit ganz ricljtis?, da v auch noch von
dem Gefälle, dem Querprofil und der Beschaffenhoit der Wände in dem
anstossendcn Kanal bezw. von der Abflussgeschwindigkcit in demselbou
abbängtf welohe gegenüber der AuBflussgeeohwindigkeit besohleiinifft
oder vorzögert sein kann, indem das ahfiiossGnde Unterwasser thoilwcise
einen hydrostatiftcben Gegendruck, thailweiae eine x^acbsaugende Wirkung
ausüben kann.
Für das aus einer Schleusen- oder Schützenöffnung in ein kurzes
Gerinne fliessende 'Wasser ist die oben für den Ausfloss aus Schleusen
angegebene Formel zu beiititzen, wobei der höchste Punkt des im Ge-
rinne gestauten Wasserspiegels als dio Unterwasserboho und die in
diesem Proül voihaudene Geschwindigkeit als die AbÜussgcsciiwiudig-
keit Im Profil su betrachten ist
Auf die Dimensiouirun'g und das Gefälle der Werkskan&le ist niohi
allein der Unterschied zwisclien Ober- und Gnterwasserspiegel, sondern
auch die aus der Finlassschleuse zuflieasende Wasaermenge inaB'igebend,
wobei die Bazin'sche Formel für die mittlere Geschwindigkeit:
au Grunde zu legen ist.
Will iiiai) die secuiidlich durch eine Schleuse in einen Kanal fliesseudc
Wassermenge bestimmen, so hat mau zuerst die Abmessuugen des
letzteren und das Gefall zu bestimmen, welches bei Oberkanälen Ton
Wasserwerken gewöhnlich — l : 2000, bei Unterkanälen aber = 1 : 1000
angenommen wird, und nach Wex, s. Hydrodynamik S. 78, zuerst die
Annahme zu machen, als flösse das Wasser aus der Schleuse frei in die
Luft aus. Die so gefundenen, etwas zu grossen Werthe von Q werden
schätxungsweise entsprechend vermindert, sodann in die Formeln von
V und t eingesetzt, worauf durch mehrm nlige Wiedldrholung der Bechnung
der genauere Werth von Q ermittelt wird.
Vorstöhendo Formeln haben zur V^oraussetzung, dasa die Kanäle
unmittelbar von den Schleusen ausgehen, also die Axe der letzteren in
der Fortsetzung der Kaualaxe liegt.
Wird jedoch ein Kanal von einem Wehr unter einen spitzen Winkel 0>
zwischen Üferlin;- und Kaualaxe abgezwritrt, so sind für den Wasser-
abtiuss aus der bclilcuse in den Kanal unter der Annahme, dass kein
Wasser über das Wehr abfliesst, nach Wex nachstehende Formeln za
wählen, worin t die Tiefe der Kanaleinmündungasohle unter der Wehr*
kröne, h die verglichene Qucrschnittslncito dns Kanals, K — t die Höhe
des Uferstreifens, auf welchen der hydraulisch«! Druck des im unteren
Fluösbcttqucrschuitte üiessenden Wassers ausgeübt wird, die der Nach-
saagfung des abfliessenden Unterwassers entsprechende Dmckhohe wie
n . v^ nv'
oben = ~ — , endlich ti ~ — die Höhe der getauchten AusfluaaÖffnung
bezeichnet, bis zu welcher obiger Druck reicht, so findet man die duzoh
den getauchten Theil abüiessende Wassermenge
^ • _ . „ = l-p.w^ \^^~^] iJ^S'
. j ^ .d by Googl
Die frei in die Luft aiufliefiseade-Was^erineiige iit wieder wie früher
3 ' 3 "
und Q = q, 4- q^,
worin s, sj uud 82 die fHLher gefundenen Werthe Vorstellen.
Wenn die Oeeohwindigkeit o des im Flneebetl infliestenden Waltere
sehr gering ist, wae bei Stauwehren sehr häufig .der Fall ieti 40 wird
ny*
« = 0, », Ä t — tj + 2g und B, = 8„
also q, - ^b v^ag ^t . t, -h »
■-u = /'.'>(*'-C)\/^«('-^+S-
StrOmt ein Theil des gostauton Wassers über das Wehr ab, -so daas
dessen Krone um H überströmt wird und ist die Wassertiefe des Soiten-
kanals an der MUuduug t -p die Wassertiefe im Kanal t|, SO ist die
in den Kanal Ire! iu die Luft fliesseude Wassermenge
= I /<b VS5 (t + H + 5j _ t,)T
und die unter hydraulisohem Druck ansflieseende Waasermenge
nT*>
UT^
worin »i = t -i- H- 4* — t| und
=s sj 4. ^ ^ UTT« I ein coe«
worin den Böschungswiuicel des Flussufers unterhalb dem Kanal
beaeiolknet. Ist die Zufluesgeschwindigkeit o sehr klein und die Wasser-
tiefe unter der Slanalsolüe E — t gering, so ist ftitch aus der Formel
SU berechnen. Bei schiefen Wehren ftndern sieh die Werthe nur in
geringem Maasse.
Der bei einem vollkommenen Ueborfall: zu. wählende Austiuss«
coefficient ft\r über dio ganze Ereite des Zutlnsskauala reichende Wehre
werden nach einer von Wez yereinf achten Formel für Metermaass
A it = « -[- ^ 4- (f , b bestimmt,
worin w = 0,4001, y 0^011 u. s 0/>0048 anaunehmen ist, wenn die
H
Grenzen des Faktors zwischen den Werthen 0,u4066 bis 0,19069 liegen.
Wenn die überströmenden Wasserstrahlen immittoll)ar unter dem
Ueberfall sich nach den Seiten ausdehnen können, ist nach Francis
statt b der Werth b -f- O^MS H einausetaen.
Wenn die Breite des XJeberfallwehrs b kleiner ist als diejenige des
Zuflusskanal« B, so wird nach Wex
a b 0,002384 .
II = 0^665 + 0^)2307 + + 0,00306- b.
Als CoäffLcient für den Aubüuss über ein unvollkommeues Uobpr-
* fallwehr wurde von W e x für Druckhöhen von O^O«™— 0;841"" ermittelt
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^ = O4OQI + — + 0,00048 it und
St ■ H
^1 = 0,6274 4- 0,00040 bi
für gröBaerG DruckhOheu
2 A^AA* I 0,00244 ,
y ^ 0,4001 -i ^rg h 0,00048 b
und = 0,5346 + 0,00048 b.
Der Ausfluss-Coefficient für aus Gruudtichleusen und Schtttzen-
Offnimgeii ansstrAmende Wassermengen
fll ist = 0,4088 -f 0,14966 ^ h 0,00306 b,
worin a die liebte H5he und b die Breite der Durclilassöffnuug unter
dem Schützen und H2 die Wasserstandshöho unterhalb dem Sobtttsen
Uber dem normalen ungestauten Wasserspiegol bezeichnet.
Zn timf assenderen Bereebnnngea ist das sebr wertbvolle
Werk von Wex „Hydrodynamik" (Verlag bei Engelmann in
Leipzit?) zu beschaffen, welches zablrGicliG hierauf bezüprlicho Tabelleity
Beispiele u. s. w. enthält, und iu welchem vorstehende ii'ormelii anf
analytischem Wege nftber entwickelt worden sind«
■ •
Bewegung dee Wtmaem in Bolirleitungen,
■
Coutraktions- und Ausfluascoefficienton.
für kurze cjimdrische Ansatzröhren normal zur Gefässwand, welche
wenigstens sweimal so lang als weit sind, ist der Oontraktionscoöfficient
= 1, also fl = dem Geschwindigkeitacoeificionten, im J^Iittel = 0^2, und
der Widerstandscoefficient i; — 0,505. Bezeichnet iv den Winkel der
Böhrenaxe mit der Normale zur Münduugsebene, so ist
C z= 0^06 + 0,30a sin u 0,22ü sin 2a
and U =z - ^ .
Bei konischen Böhren mit einem Winkel von W Couvergena wird
fi = 0^6 ein Maximnm.
Tritt das Wasser mit unvollkommener Contraktion in die Böhren ein,
was geschieht, wenn der Köhren querschnitt dem Querschnitt der Ge^
fässwaud nahekommt, so ist. wenn n das Yerhältniss zwischen beiden
ansdrltokf, der Ansflnssoödfneteirt
^1 SS (1 4. 0,102 . n + 0,067 . n« + 0,046 . n«).
Beibungswid erstände in der Kohrleitung.
tat H die wirksame Drnckhöhe für eine Bohrleitung. d die Licht«*
weite, I die Länge derselben, w die mittlere OeschwindigMf <fis Watiem^
so bMTtebt die Beziehung:
Dabei ist: C ein empirischer Coöfficient tur den Eintritt des Wassers
in die Leitung, welcher bei gat abgerundeten Mündungen, wie sie in
der Regel angewendet werden, den Zahlenwerth 0,08 annimmt, im Mittel
Aller = o>6 gesetsi «n werden pflegt.
ein empiriselier Coeffieient, welober dem Beibnngswiderstand in
der Kohrleitung entspriclit.
Ist w <^ 2 Metfor, so köuuen die ersten zwei Glieder der recliten Seite
obiger Gleichung ohne erheblichen l^ehler, besonders bei lungeren
Leitungen, remaoblftssigt werden. Bs wird dMm einfaebet:
2g. d d» H r
4 Q
wenn statt nv der ideutische Werth - ' 7, geschrieben, g = 9,8J gesetst
. d"
ünd unter Q die pro Secuttde durch die Leitung aiessende Wanermmige
verstanden wird.
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13
Die letztere Formel iel bei den AnwendiuigeA die •weelunftetigite
Die ZablenF«^? voi^ c werden:
nach Dupnit: c = 0,0026 s= i
« Weiiebaoh ; o = 0/M)1180 +
. Daroy: e = 0,001041 +
. Hagen: c = 0,0019481 4.^-??!^
9
wobei t die Temperatur det WaBsere In Beanmnr^sohen Oraden be-
seichnet.
In Frankreioh wird meistens die Ton Leyy entwickelte F4)rmei
— angewendet, worin dae^lefUI and ▼ die Oesohwlndfgkelt
des Wassers in der Kohrleitung, k aber einen CoeificioQten bezeichnet)
wacher bei gebrandhten &l)liren ss 20^ ^/y ^i + ^ V^ g } ™^ ^ Msea
gassoisernen Söhren = 36,4 ^ ^ +
Ftir die gewöhnlich vorkommenden Temperaturverh<nisso bei
Wasserleitungen sind die der TemperatarTcri^uderung entsprechenden
Aenderungen von e ohne jede' Bedeutung, selbst wenn man die
Ha gen 'sehe Formel als vollkommen richtig annehmen wollte, was in
Rücksicht auf den entschieden zu grossen ersten Zulilenwerth für den
Codfficienten c unthunlich ist; das Minimum von c müsste nämlich
hiernach 0,0010481 sein, wührend tbatsächUeh beobachtete Werthe )>ei
weiten Leitungen 0,0013 ergeben.
Unter allen geuaunteu Formeln ist keine, welche dem Baiibigkeits-
grade der Innenwand einer Kuhrleitung Hechnung trägt; sie sind des-
Mb sämmtlich unvollkommen. Für reine Leitungen von 0,026 bis zu
0,M0°^ Lichtweite gibt jene vuu Darcy die zuverlässigsten Wertbe, weil
seine Beobachtungen an Röhren dieser Dimensionen gemacht wurden;
ffitr grössere Lichtweiten sind von D a r c y keine 3eobachtungen an-
gestellt worden.
Legt man für glatte Böhreu bis zu no<^<" die Darcy 'sehen, für
grössere Lichtweiten tlin amorikanischen Erfahrungen (Fanning, a treatise
of water supply) zu Grunde, so ergibt sich folgende Tahe.Ue für den
Goöfficienteu c:
0
i ' ^ " i M ■ J ■ I " "I
|dto|d|o|d o|
0,0016 1 0,700
0,0015 lo^
Ü,00i4|0,9ü0
0,00141 1,00
0,0013
0,0018
0,025 1 0,0033 1 0,100 0,0021 1 0,300 iO,001Ö 1 ü,6ü0
WO |OA»025|0,800 jO/MU 1 0*400 {0^17 1 0,800
Nach Versuchen von H. Smith in N. - Bloomfield, welche an auf
der ionerei^ l^^äoho noch nicht inkrustierten gezogenen schmiedeisernen
kleiaeren and i^n grösseren Bohren aus genii^tem JÜsenhleoh von
0^013—0,375*" Durchmesser angetstellt wurden, ifürde 6|ch der obige
vofiiftoient X bestimmen lassen aus der Formel
1 ^«.«1* I /nA«* I 0,00014 \ 1
A = 0,0182 + / 0,008 + — -= )
\ ^ J k/w
für stark inkmstierte Leitungen iend ^mith
, ^ . . / 0,00014 \ l
il s= 0,0258 4- 0,009 -f- / ' - ] — •
\ ^ J Vvf
Knauff hat aus den Kutter'acbon Formeln für die Bewegung des
Wassers in neuen eisernen Kohrleitungen nachstehende FormeU^ abgeleitet
für d < 0,5"» d > 0,6« ^
58.dy/j 53<dy/j
y/d + 0^ |/d + 0^
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14
ferner für iLbflussIeitungen aus glasirlbn ^iioitföhren. ' * ^
yolllaufend Nldli^ VoUlanfcrnd' ^ '
67 . d 1/ J. 114 R y/ J' *
Y 2= V ■ ^—
y/ d 4- 0,613 ' \/ ^ -h 0,2666
Zur Bestimmung der Weiten von Wasserleitungen, und Kanälen
werden neuerdings sehr praktische TabeUenVerke augewandi,'nÜmlion
1) die von A. Frank in Hünohen verfassten logarithmo-graphisohen
Tabellen, sowie
•2) die graphische Darstellung der Bewegung dQS Wassers in Müssen ,
und Kanälen von W. Kutter in Bern. • - . •
Pür die Beatiinmung des Druckverlustes in uareincu Leitungen gibt*
es kein allgemein gültiges Gesetz. Die Inkrastation der Bohrw&nde ist
bei der Wahl der Lichtweito einer Kohrleitung durch Vergrössemng
des Durchmessers um das von den Niederschlägen später eingenommene
Maass zu berücksichtigen. Man soll insbesondere bei kleinen Liclit-j
weiten den Zusclilag zum- Durchmesser reichlich wählen. Durch Yer-
grössorung dos Coofficienten c einer Inkrustation Rechnung EU" tragen^
ist unmotivirt und fiilirt zu ganz unrichtigen Kosultaten.
Bei 19- 26 Jahre alten, theilweise innen nicht gctheerten Rohrleitungen
des Hamburger Wasserwerks fand sich der Mittelwerth für c bei 0,102^,
Durchmesser um das 23 fache, desgleichen bei Durchmesser um
das IG fache, bei 0,305™ Durchmesser um das (J fache und bei {^508"^ Durch-
messer um das 3V2fache grösser, als sich nach der D arc y ' sehen Formel
für reine Leitungen ergeben hätte. Zu bemerken ist. dasa das in den
Leitungen enthaltene Klbewasser sich nicht durch oesondere Reinheit
autizcichuet. Der bedeutendo Einfluss des Rohrdurchmesscrs auf die
Widerstände durch Vereugutipon in Folge von Inkrustationen und dergl.
sowie der hohe Werth der zeitweisen Streifung, namentlich der engeren *
Köhren geht aus den letztgenannten Ziffern deutlich hervor. Die hohen
Werthe der bei den Hamburger Versuchen gofundenen Reibung^scoeffi-
cienten müssen übrigens als Ausnahmen bezeichnet werden und dürfen
2. Ii, bei Quellwasserleitungen, satt getheerten Röhren von guter Qualität
des Eisens ubd hei nicht zu harten, namentlich nicht ocker- und gyps"
haUigon Wassern nicht in Rnchntnig gezogen werden, auch da niclit,
wo die Röhren regelmässig gestreift werden. Dagegen empfiehlt es sich
z.B. entsprechende Zuschläge zu den Lichtweiten für Röhren, welche
Kanalwasser auf Rieselfelder zn leiten haben, su machen. KnoUen-
bildungen von Eiseuoxydhydrat und dergl. ist durch gute Theerung
möglichst vorzubeugen.
Dem mit der Zeit vermehrten Rauhigkeitsgrade in einer Rohr-'
leitung kann durch Vergrössermi? des Coefficienten c atif darl'fft» bis
2 fache genügend entsprochen werden. Unter Umständen, namentlich
bei solclien Leitungen, durch welche das Wasser nach höher gelegenen
Reservoirs gedrückt wird, kann es sich empfehlen, ältere, stark in-
krustirte durch n^ue Leittingen zu ersetzen, sobald der Kraltverlnst in
Folge der Reibuugswiderstände im Rohr etc. die tJmlegungskosten
compcnsirt.
' Bei geschlosseneu Rohrleitungen, welche in welligem Terrain mit
fCrÜmmnngen nach oben angelegt werden, darf der Berechnung der*
Rohrweiten nicht das ganze geodätisehe Gefüll von der Abfluss- bis zur
Austtussstelle, sondern nur das Gelall zu Gründe gelegt werden, wclchos'
sich durch Verbindung des Abflusspunktes mit dem höchsten Scheitel-
punkt der Leitung ergibt, falls letzterer Ttinkt Üh^tler Verbindungs*
linie zwischen Ein- "und Ausfluss liegen sollte. Wenn die Leitung
übrigens so angelegt wird, d;tss zugleich eine sangende Wirkung in den'
unteren Leitungsstrecken sich ausbilden kann, so d;irf die Rohrweite
dementsprechend ermftssigt werden.
In dem Aufsatz von Forchhoimer: „Ueber Bohrn etze** (siehe
Zeltachr. deutscher Ingen, v. IHyp. H. 10 u. 18), in welchcin mit Q die
durch einen Rohrstrang täglich durchlautende Wassermeuge in cbm und
mit q die hei künstlicher Hebung des Wassers oder bei natürlichem
Zufluss sekundlich (im «laliresmittel) durchfiiessendö grösste Wasser-
meuge in cbm, h dar Drueklioheiivcrlust und v die Durcbströmungs-
geachwiudigkeit in m und mit d die Rohrweite, mit 1 die3ohrleitung8«
länge heseioh^^^ wird, werden als Grundformelu .angeführt:
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15
d
h
. /d*h
= 20^ y— ,
0,001« i V»,
n
V —
VohoT die BeattiYimung der Kohrveitea Siehe Wassorbau,
Abschiiitt nWaBsorversurgangBweften".
Yerswoigung von Rohrleitungen.
Der Querschnitt der Hauptrohrleitung d muea = den Querschiiitteu
dj, d2 etc. der yon ihr direkl . ausgebenden Zweigleitungen sein, d. h.
es mu^s sein
+ etc.
Wenn Ton einem Hanpistrang von der Weite d zwei Havptsträuge
von kleinerer Lichtweite d| und dj sich gabelud .ibzweigon und der
Winkel, welchen diese Stränge einBchliessen, =: 2« ist, so erreichen die
Kosten der Anlage ein Minitniim fttr cwt€t =
2d.
Wo man unter ein
bestimmtes Maass fdLr d| nicht heruntergehen kann, wird man zuweilen
d'i = d] machen. Bei gleicher Stromungsgeschwindigkeit muss d| s= d^ V i
werden, und der Gabelnngswinkel 2(i s= zwischen 120<> und 00<> liegen.
Oeht aber der ^auptstrung d in gleicher Weite geradlinig weUer,
sodass d| und d^ als Seitenstränge wirken, so wird « am sweckmässige^
='90° angenommen, bei einer Theilung in drei untereinander gleich weite
Zweige dagegen :.- 70^, füj eine einzige Abzweigung wird' zwischen
66« und 90° zu wfthlen sein.
Bichtungsvcränderungen, Verengungen. ' t
Beim Durchgang des Wassers durch gekrümmte Köhren be-
rechnet Bich der Bruckverlust h2, wenn ß den ÖeUtriwittkel, r den Halb»
d
messet der Krümmung und ~ die halbe Bohrweite bezeichnet,
nach Weissbaoh
2g
1800 '
und es ist ^3 aus nachstehender Tabelle für cylindr. BOhren zu ent»
nehmnn:
*
d
a,r ^
0/1
0^
0^
0,4.
0,6
0^
0,7
1 0,ö
0,9 .
.l'O
Ca = -
0431
0,138
0,158
1
0,20G
' 1
0,294
1
0,440
0,661
« 1
j 0,977
•
1,408
1,979
Nach den heute üblichen Begeln der Technik ist der Krümmungs*
radius des Kohres stets gr^^.^ser, als die Liclitweitc der Röhre, meist
5 — 10 mal so gross. Die eben j^cdachte Widcrstaudshöhe wird desshalb
meist sehr gering und kann, besonders in Rücksicht auf den mehr oder
weniger nur annähernd richtigen CoOfflcietiten e, yernaoblftssigf werden.
t ■
. Beibungswidersti^ndo in Külireu mit veränder Lichcm
Querschnitt.
Die hierfür gültige i^'urmel iat nach Grashof
d*'
OOS
16
worin C den WiderstandscoSfficienten beseicbnet, desgl. d den Dnrchmesaor
der Ausmündunf?, 1 die Eöhrenläuge (des Bohrkegels), v die Aubüubb-
geschwiudigkeit, ^ den halben spitzen Winkel, der durch die Tangenten
an eiDcm Böbrenquartehnitt eingeschlossen wird, y den BiurehmesMr an
einer beliebigen Stelle des RohreSi x dessen Abstand Ton der MttndnDgi
h die Widerstandshöhe, t die Temperatnr des Waasers, endltoh für einen
Durchmesser y und eine Geschwindigkeit u nach Hagen
u.y
(A iat im AUgem. s0,098677 n. B = 0,000 11519 •^0,«0000 410 t-h 0,0000000 0929 1^.
Widerstände durch Verougungen.
Geht die G r^schwindigkeit Wj des Wassers beim Uebergang vom
Röhreiiiiuerbchiiitt in den Querschnitt P in w über, so ist P w = Pi Wj
and die ▼erlorene Drnekhtthe h s (^i — w^^
Beim Durchgang des Wassers durch Sehieber, Hähne, Kegelyentile
etc. ei^teteht ein Verlust an Druolüiölie ^
Bei Schiebern und Hahnen wechselt der Cofifficient ^| vom gans
offenen bis zum ganz geschlossenen Zustande von 0 — oo und ist sb
sehr von der Construction dieser M^schinentheile abhängig, daes all-
femeine gültige Werthe nicht anzugeben sind. Da man überdies weder
ei Boreohnung des Durohmessevs, noch bei Berechnung des Brgelmlss««
oder des Druck Verlustes einer Bohrleitung einen Schieber ganz oder
theilweise geschlosBOTi unterstellen wird, in praxi aber die richtige
öchieberstelluug nie anders als durch Probiren ermittelt, haben dies-
bezaglicho Becnnungen fOr den «nsfaiirenden Ingenieur auch keinen
Wertli.
Bei Kegelrentilen ist
(P \'
1,045 ~~~ ^ ^ ) wenn Pj den Querschnitt der ^Jbif im Vefit^lalU
und P den Querschnitt der Böhre bezeichnet. Die Erhebung des Ventils
muss hierbei mindestens = der halben Weite des YentUsitzes seiiu
Bei Klappenv^ntilen ist
£i = ^^p^ 1^ * worin P und Fi dieselben Querschui^e wie in Vor*
stellendem bezeichnen, a über nns nachstehender Tabelle zu entnehmen ist.
Oeffuungs-
WinkeL
20»
26P
ao«>
36»
45«
00»
700
a =
f =
0,178
90
0,210
68
0,250
42
0,289
30
0,342
20
0,394
14
0,458
9,6
0^24
M
0,670
M
0,811
h7
Auch diese Widerstandshöhen sind bei vollkommenen Gonstructionen
ohiio Bedeutung gegenüber dem Oe^nnimtwiderstando in eiuer längeren
Iieitunt^ bozw. der Unsicherheit in He/.ug auf die richtige Wahl des
CoÖfiicicQteu c. Wenn aber derartige Ventile nicht gefedert sind, bezw.
durch die Bewegung des Wassers im Rohre schwebend erhalten werden
müssen, so verursachen sie durch ihr Eigengewicht manchmal Wider-
Standshohen von grossem Belang. X'^nnt man V das Volumen eines
solchen Ventiles, yi das speciiische Gewicht des Materialcs, ans weloham
dasselbe hergestellt ist, so ist dessen Gewicht unter Wasser {y^ — y),
y und die dadtireh veranlasste Pressung im Bohrquerschnitt entspricht
eiuer Wassersäule von der Höhe h:
h = -^
. j ^ .d by Google
17
Bezeichnet man im Allgemeinen die Summe aller besonderen Wider*
stftnde in einer ROhrenleitung von der Länge L mit s, so ergibt sioh
der Geeammtwiderstand , welcher gleich der wirksamen DnickhOhe H
B«in rnuts, mit:
* ^ d»
und weuu, wie dies in der Begel bei bedeutender Länge 1 uubodeuk-
lich geschehen kann, z gegenüber dem «weiten Theile des Auf der rechten
Mfett stehenden Auadfnokes ▼ernachUUtaigi wird:
Angaben über Wasaerleitunga-Anlagen«
Bei Leitungen, welche an n gleichweit von einander liegenden Zweig«
ütellen Wasser abgeben und an der letzten Stolle überdies noch ein
Wasserquantum q 2um Weitertransporte führen müssen, ist, wenn die
letzte Zweigstelle in der EntfemungL = nl vom Anfange der Leitung
gerechnet, abliegt nnd m Cubikmeter wasser unterwegs rertheilt werden:
Ist die Ansahl der Theile n sehr gross, so Ters^winden die Glieder mit
Ist überdiesi wie beim Yerästelungssystem, q = Oy so wird;
c.m'^.L
3.d*
Wird also vom Anfange bis zum Ende einer Leitung ein Wasserquantum
m gleichmässig durch eine grosse Auzaiü Ton Abzweigungen vertheilt,
so beträgt der Dniekverlust nur den dritten Theil dessen, der entstehen
würde, wenn das Quantum m vom Anfange sum Ende der Leitung ohne
2wi8chenabgabe durch geleitet werden müsste.
Bezeichnet bei küiistliclier Wast^erhebnn'^ h die Differenz zwischen
dam öaugwasserspiegel und dem Wastteräpiegel des Abiieferungsoirtes,
B die Lehfuigswiderstandshöhe, entsprechend dem Bruckrerluste im
ItaiitgnUir und Drnckrobr, a die vorlitufig abgeschätzte Summe aller be-
sonderen Widerstandshrtben, so ist der erforderüciie Nntzeffect der Kraft-
maschine um per Becundo (4 Cubikmeter Wasser au den Abliefexungsort
SB fij^dsm, in Pferdestärken:
1 AAA
N=i^.Q.(h + «+B).
Tersteht man ferner:
1) Unter a| die jfthrlichen Kosten einer Nutzpferdestärke, entstehend
aus dem Kohlen verbrauche, welche, wenn pro Stunde und Pferdestärke
Nutzleistung k Kilogramm Kohlen verbraucht werden, n Stunden per Tag
gearbeitet wird, und m Mark pro Küogr. Kohle (auf den Eost gelegt) in
Anschlag sa bringen sind, 86&.m.n.k Mark besagen.
2) Unter % die jfthrliohen Kosten aus dem Aufwände für Talg, Oel,
Yerpackungs- und Yerdichtungsmatcrial nebst zugehöriger Arbeit, für
Anschaffung und Anbringen Ton Ersatztheilen, für Beparaturen etc. pro
Nutzpferdestärke.
3) Unter den jährlichen Aufwand pro Nutzpferdestärke aus Ver-
sinsun^ und Amortisation für den Anschaffungspreis yon Maschinen
nnd Kesseln und für die Herstellung der Gebäude, des Kesselmauer-
werks und des Schornsteins.
4) Unter den jährlichen Aufwand aus Verzinsung und Amorti-
sation eines Meters Rohrleitting, deren Lichtweite 1" beträgt (die
ZXY. Bheinhaid's Kai. 1898, Qehefteter Theü X. 3
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18
KoBten eines Bteters Bohrleittmg . von 1*** Liditweiie, oomplet Aamml
Grabarbeiteni Verdichtung etc. etc. betragen Z. rund 8Ö Mk., ai| wt^de
also bei 6<V<) VerziusuDg und Amortisation ca. i,8Mk.), so ist die zweck*
luäSBigste Lichtwelte der Druckleitung:
' • •
Y 3 .
Innerhalb der praclieclien Anwendnnpon schwankt der Zahlenwerth
von f gewöhnlich zwischen 1,4—1,8, was einer Gescliwindigkeit im Rohre
von 0,4 — entspricht. Die Lichtweite, ist unabhängig von der
absoluten Förderhöhe und der Länge der 'Druckleitung, Vorzugsweise
abhängig von dem zu- fördernden 'Wasserquantuni.
U^rapkischa Bestimmung der Druckverluste in
Bohrleitunffen.
▼on Otto Spiest, lafentenr in BaaeL
Mit einer auf der liiiukseite der j^UeberuicUt der pro qkm
* abf liessenden Waes er mengen** gedruckten Tafel. Seite 84. -
Die Bestimmung des Druck verlnstes in Kohrleitnng^n durch Beibung
des WassorB an <lcn Bohrwänden kann nach den Tabellen von Darcy,
Weissbach u. A., und 2war in einfachen Jj^iUlen unmittclbari bei
schwierigeren Fragen aber durch wiederholtes Versuchen gelöst werdVn.
Die folgende Methode gibt weitere allgemeine Lösungen auf unmittel-
baroni Wocro an. Unter Wassermenge ist in Nachstehendem der in der
Zeitsecunde sich ergebende. Ausfluss versitanden,
1« Der einfaolie Rohrstrang (s. Fig. l u. 2).
Der mit vier Steigröhren versehene Strang AiB,C| — E. soll mit
Wasser gefüllt, die Wasserstandlinie hori/^ontal sein. Lässt man
nacheinander die Mengen q| — — q3 etc. ausströmen, so sinken die
WaBgerspiegel in den Öteigröhren, so dass die Druckiinie die neuen
Tragen AaE^, A4E3 etc. einnimmt, d. h. um den Drehpunkt A4 schwenkt.
'Die Drucklinie nebst dem geometrischen Lftngenprofilo dos Stranges bilden
zusrnnmen „das hydnuilische Längenprofil" (\o^ jeweiligen StrfinniTiLTs-
zustaudes. Trägt man an irgend einem Piezometer, bei jedem Wasser-
stande die entsprechende Wassermenge als Abscisse auf, so erhält man
„das liydranlischeQnerprofll** Fig. 2 der betreffenden Stelle. Wenn man in
'der Entfernung Eins 100^ von der Quelle die procentischen Gefälls-
"verluste (». die Tabellenwerthc) der Wasserraengen q«, q^ bis aufträgt,
und von der Quelle aus Strahlen hindurchzieht, so erhält man die Druck-
linien eines jeden Strömungszustandes. Aus den Längenprofilen erhält
man durch Projcotion die Quorprofilc oder umgokrlirt. Die Querprofllo
tragen die niimlicljc Uezeichnung, wie ilie zugehörigen Kohrstränge. —
Im i?unkte iii Hchneidet das Querprofil den Horizout, daher wird hier die
Abscisse Htaj — q maximum.
■ *
2. Der znsannuengesetzte Strang (Fig. 3—5).
*
Wenn ein und diese! i»o Wassermenge q, nacheinander die Stränge
A, B, U durchläuft, so summiren sich die Gcfällsverluste Zj 4-212
Tndem man die Querprofile A — B — C der einzelnen Stränge Fig. i
^sumtiiirty entsteht Fig. 3.
Das Querprofll des Piezometers TSIo. 1, als Ourve A fUr x qi; yt -^Z]
* ' « c. « 2, « € A-fB ftir X -qi; S| + Zf
* * • « < « • < a, « « A 4- B 4- C für X - q,;
73 " Z| -f- Z2 -f 23.
• ' »
Trägt mau die W ertlio z«, zt-^-z^ u. 8. w. auf den entsprechondeii
Plezometern auf, so ist F,G|H|j| die Drucklinie des Strömungszustandes q}
und F]MNE die Brucklinie der Maximalströmuug TgEu— 4 i^^^^*» iudem
mau die Schnittpunkte £| und projicirt. Wenn man die glelcheli
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Stränge A, B u. C iu der Beiheufolge C, A, B aufstellt» so ist F|KLJ|
die neue Drncklinie.
Kegel: Beim ZuBammeiisetzen vou Bohrsträngen addirt mau die
zu gleichen Absoissen qt, qf gehörenden Ordinaten, d. h. die, gleichen
•WasBermengen entsprechenden, GeftUsvcrluste.
3. Vereinigung vou zwei Quellen (l^'ig. 5—7).
Im G«abelpnnkte S, der Vpreinignngsstelle der zwei Quellen K, uud
Hl, ißt der Piezometer P, sowie oiiie Vorrichtung S3 orrichtot, um dasolbst
Wasser seitlich ausströmen zu lusseu. An die vereinigten i^uellsträuge
A and B schliesst sich der Strang G an, der mit dem Schieber S4 an
det Entnahraestelle M endigt. Znor?.t bestimmt man die einer jeden
Wasaermenge »ij ent»»precheude Druck In )he am (iabelpiezometer V und
betrachtet dann dieselbe als ein die beiden l^uelleu ersetzendes Wasser-
becken mit Terftnderlicher HOhenlaige.
Man seichne die Qnerprofile A und 6 der gleichnamigen Stränge
und schwenke die Gurve +B um 180". Die durch die Curven -|-A und
-f B und ~B eingeschlossene Fläche ist dann da« bydranlische Quer-
profil dus Zusammenflusses.
W^enn alle Seitenöffnnngen goschloesen sind» so fliesst nur Wasser
ans der Hocfadrnckqnelle in die Niederdrnckqnelle — in dem Maaese
ah, als man den seitlichen Erguss anwachsen lässt; nimmt das Üeber-
flicsaen ab, dann kommt der Uebergangszeitpunkt, in weloliem die Nioder-
druckquelie zu wirken anfängt, bis dann beido gleichzeitig sich orgiessen.
Die folgende Zusammenstellung erläutert die Zeichoungeu«
Piezo-
• meter-
stand.
•
Längen-
p r u 1" i 1.
Lieferung der
Hoch- 1 Nied er-
drück- 1 druck-
Quelle.
Erguss
in die
Nieder-
druck-
quelle.
Ausfluss '
am Soiten-
schieber Sg.
8d,6
Sd,3
8d|o
Sd«
Sdo
KidißK,
BjdtnK,
E,d4R,
BidoH]
a,6h,ß-^ 6
a,3h,3— 8
a4h4 :r-13/)
aiho 3^15,2
0
0
0
h4b4 " 5
habo-M
aiG^i« — 6
0
0
0
0
»13^13— ^/ß
ainhio=2l0,0a
a4b4 -- 18,5
agbo - -21^
Wenn sich an die Gabel ein Strang G anschliesst, so bestimmt man
die Drnckverlusto am Ende derselben nach den Hegeln des §. 2, d. h«
man fügt zu dem Drnckverluste djQam au der Gabel noch den Druck-
verlust der Strecke C an.d^ für ein und dieselbe Wassormengo hinzu
und erhält alsdann Punkt (L einen Punkt des hydraulischen Querprotiles
A + B 4* 0 für den Bndschieber 84 (Fig. 7).
Begel; Beim Znsammenflasse sweier Quellen addirt man algebraisch
die glächen BruckhOhen entsprechenden Mengen.
4. Das Kreisnetz (Fig. 8-13).
Wenn die beiden Quellen im gleichen Vivean liegen, so gilt die
biRherige Constmction. Lässt man an der Gabel (s. d. Fig. 8) die
Wassermenge qj -|- ausfliesseu, so crfolirt dies ur.ter dem Druck S,TT,,
mit dem Druckprofile QHjR, die beiden Quellen liefern hierbei die Theilo
qi und r, (s. Fig. 9 oder Fig. 10). Wenn, ohne au der Quellhöhe noch
an den Bohrlängen etwas zu ändern, die Quellen einander genähert
werden, bis sie zusammenfallen, so liegt der VaW vor, das» von einem
Punkte zwei Stränge ausgeheu, welche sich später wieder vereiuigen,
für welchen Fall somit obige Gonstmotion noch angewandt werden kann.
In Fig. 11 schliesst sich an den iStrang A eiu Kreisuetz B uud C an.
Im Trennungspunkte R, sowie im Wiedervereinigungspunkte Ho sind
die l'iczometer Ei und IIu2 errichtet. Tiässt man ;nn Schieber S eine
Wassermenge q| ausströmen, so kommt dieselbe au der (iabol unter dem'
Drucke EHj = H0H3 an. Hier tritt Spaltung ein. Demnach construirt
2*
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20
man in Hg die swei Strangprofile B und C, trantformirt dieselben zu
B + 0 (Fig. 12) uud zieht PjPj wobei H,P, = HjPjss q,. Es spaltet sich
hier qj in die Theilströine II|D| = C| uud I>^V^ = b| unter dem Drucke
H0H3 und wird im Puukte Ho uuter dorn Drucke HoHi wieder ver-
einigt. Bas entsprechende Läugenprofil Mersn ist QH3H1. Znr Be-
stimmung des Majdmams kehrt man die Garßen um (Fig. 13) und erhält
alsdann H2P3 = q max. mit dem li&ngenprofile QHsHoi die Maximal-
theilströme sind O^lOba-
5. Drack-WassemiAiige und meoliaiiisclie Arbeit (Fig. 1 o. 29).
Am Ende S eines einfachen geBchlossoneu Bohrstranges A^BiCi bis
(Fig. 1) werde ein Loch gebohrt und so weit ausgerieben, dass per Secuude
eine Wassermenge qt ausfliesst. Es stellt sich alsdann die Drucklinie
A4E3 ein, am . Ehrende ist E4E2 ~ dem Gef^sverlust und EjEs ~ die
Piezometerh^e, bis su welcher der Wasserstralü itei aufsteigt^ liie
n
Geschwindigkeit im Kohr nimmt nnn die Grösse D^ ^ X V = q an.
Die Ausfiusspeschwindigkeit geht ans der Gleichung n =V'2gX
iiervor uud das Bohrloch, bezw. die Schieberöä'nuug erhält somit den
Qnersehnitl ai X = 4* meehaaiselie Arbeit des anBstrtaiendeii
71
Wassers ist = D2 X EjEj X = Q X E|^^3- Wenn man bei einer
1000 m langen Leitung, die den Durchmesser D = 0,3°^ und die Druck-
höhe H = 25™ hat, der AusliusBÖffnung nach und nach zunehmende
Werthe gibt, bis das Maxinram des Ausflusses erreicht wird, sodaan
die obigen Werthe ansrechnet und nach Art der Fig. 29 graphisoh auf-
trü^'t, so erhält man ein Bild aller vorkommenden Tay^ai^^^«« lyi*«,^
welchen folgende besonders hervorzuheben sind:
a) Bei geschlossenem Bohr herrscht am Ende das MazinHuat des
Druckes mit dem Minimum der Geschwindigkeit;
b) bei ganz, bezw. soweit geöffnetem Bohr, dass die grösste Qe-
sehwindiakeit im Bohr auftritt, wi?d das Minimum des Brackes
und das Kaxininm des Wasserausflnsses erreiobt;
c) bei einer mittleren Schieberöffnimg a bei einer Geschwindigkeit
des Wassers von 1,5°^ erhält man das Maximum der mecha«
nlBoheu Arbeit.
Je nachdem man durch eine Wasserleitung ein Maximum an Druck
bezw. an Wasseriiienge odor mecliuiiiacher Arbeit gewinnen wiU» hat
man die entsprechenden (Geschwindigkeiten herheizulUhren.
6. Anwendung obiger Sätze.
In den Figuren 14—27 ist ein Beispiel durchgeführt, in welohem
zwei Consumstelleu Si und So (die Dörfer Bassecourt und Berlinoourt
im Bernisohen Jura) von einer gemeinsamen Quelle gespeist werden^
und woselbflt jede der Bntuahmestellen ein piezometerartig eingeschal-
tetes Beservoir besitzt. — Die am gemeinsamen Hauptstrange gMCgeneu
Ortschaften beziehen ihren Durchschnittsbedarf unmittelbar aus der
(j>uelle, nur der üeberschuss an Wasser steigt zu den Besorvoirs hinauf
und flieset toa diesen aus in's IPreie. Uebersohreitct in irgend einem
Zeitpunkt die augenblickliche Wasserentnahme die mittlere, so treten
die "Reservoirs sogleich iu Thiltigkoit, so dass die Zwischenstation
bedeutende Mengen beziehen kann, ohne dass die Endstation hiervon
berührt wird. In der Figur ist gezeigt, wie stark in jedem Falle sich
die Quelle und jedes der beiden Beaervoirs an der Wasserabgabo bs»>
theiligen. Näheres hierüber ist in dem hezüglichen Aufsätze desYerCassaxs
im Journal fUr CJas- und Wasser-Fachleute 1887 nachzulesen.
Die Fig. 28 gibt eine Skizze über die Wasserversorgung des Dorfes
Bieheu bei Basel, woselbst vom Verfasser drei in verschiedenen Höhen
gelegene Quellen vereinigt und durch zwei yerschieden hoch gelegen«
Beservoirs ausgenntst wurdexL
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Bl
Bewegung dett WaseerB in f^üseen und Kan&len.
Tob Brntmaa^thn,
Wird mit Q die Wassermenge in cbm, mit F der Durchflussquer-
sclinitt bei der fitleichfftrmigen Bewegung des Waseeri in FlIlBSen und
Q
Kanülen bezeichnet, so noiint mau den Quotieiitou ^ v die mittlere
Geschwindigkeit des Wassers. Jener Umfang' drs Wasserquerschnittes,
welcher nicht mit der freien utmosphäriBcheu Luft in Berührung 8teht|
heissi benetster Umfang p und der Quotient aus dem WasierQuertehniMe
F
P durch diesen benetzten Umfang r = Iicisat die mittlere hydrau-
lische Tiefe oder der Profilradius. Ist h das Gefälle der Wasserspiegel-
oberflAehe auf die liftnge 1, so ist y =s cc das GefUle pro Iittngeneinbeit.
Zwischen den genannten Grossen besteht nach allgemeinen Annahmen
die Besiehung :
T = k. y a
Eytelwein nimmt k konstant zu 50,9 an (für Metermaass), während
der CcH'fficient von der Geschwindigkeit und der Art des Bettrs ab-
hängig ist, wie ans der auf Seite 104 mitgetheilteu Tabelle zu ersehen.
Basin setzt
/ r . «
^ (gut für r < 0,6 mt),
+ T
wobei a und b empirische Codfficienten sind, deren Werth im Mittel bei
1) KaiiMmt in sorgfältig gehobeltem Holz nder in dement:
a — 0,00015, b — 0,000004,');
2) Kanälen in Bacicsteiuen, i^uadern oder ungehobeltem UoIk:
a SS 0/)Oei% b = O;0000198(
8) jECanftlen in Mauerwerk Ton Bruchsteinen:
a ^ 0,00084, b 0,00006,
4) Kanälen in Brde:
a SS 0,00028| b = 0,00035.
Sasse iOlutfftr r die Wassermengen cnrventiefe ein» Die Messungen
von HumphrejB Und Abbot am Mississippi |;aben Veranlassung zur
Aufetellutjg neuerer Formeln, bei denen die Eoibiiug ambenetzten Um-
fange als wesentlicher Factor auftritt. Die ^Mcäsungeu und Original«
fonoeln dieser Ingenieure sind theils nicht ueuau genug, theils zu um-
stündlich, besser anwendbar die Formel von G au g u il le t und Kutter
welche diese Beobachtungen berücksichtigen, danach ist
FOr den BstihigkoitseoSflicienten n gelten folgende Werthe:
1) n = 0,010 für Kanäle von sorgfältig gehobeltem Holz und von glatter
Cement Verkleidung.
2) n = 0,012 für Kanäle aus l?rettern.
8) A = 0,013 desgL aus behauencn Quadersteinen oder gut ausgefugten
Backsteinen.
4^ n s 0,017 desgl. aus Bruchsteinmauerwerk.
6) n SS 0,026 desgl. in Erde, sowie für Bäche unrl T' lüsse.
0) n s 0,030 für Gewässer mit groben Geschieben und mit Wasserpflanzen.
Messungen an der oberen Donau und deren Seitenflüssen (Gebirgs-
flös«?o) ergaben n = 0,0220 bis 0,0'2?1. Bei den nvjivn Klhmrs-'Tiii-.'ii hnt
sich herausgestellt, dass der Werth von n zunimmt trotz der Abnahme des
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22
Korns in dem Geschiebe, daher die Coeffloieiiten nur mit Vorsicht zu
gebrauchen sind namentlich, wenn Eiu)>auten im Flussbett vorhanden;
ausflerdem scheint n in ein und demselben Qaerschnitt mit der Tiefe
zu wachsen, oder auch noch von dem Gefälle abhängig zu sein; (a. d.
ilannov. Ztg. f. Ing. u. Arch. von 1885, S. 621, worin dem Coöfficieuton
in überhaupt eine andere Bedeutung als derjenigen eines blossen Baubig-
keitftoo9ffloienten Bugesproohenwird, s. ferner Zeusehr. für B»iiweieiilti86^
Heft 10—19.)
Die ältere Kutter'scho Formel, welche bei nicht zu geringem'
Gefälle, etwa (C > 0,0005, sehr gute Kesultate ergiobt, leitet sich
aus der Forael x = k Vt (< her, in dem darin für k ein Ausdruck ,£ür
den Kauhigkeitscoefficienten gesetzt wird. Sie lautet:
100 V
Für n geben Kutter und Grob.en au folgende Werthe an:
gorie.
I.
IL
III.
IV.
V.
VI.
vn.
VIII.
IX.
- X.
XI.
«
Forin
des Ge-
rinnes.
halb
kreis-
förmig
recht-
winklig
«
«
trapez-
förmig
XII.
Ranhig-
keits- '
coSffi-
cient.
Beiner, glatter Oement • . .
Beiner Oement u. sehr sorgfältig gehobeltes Hol«
Gut gefugte Bretter
Oewfthnliobe rauhe Bretter, sergOltig * hecge-
stelltss Buekstein- und rein gearb. Quader^
Mauerwerk . .
Ordinäres Backatein^auerwerk u. Bohlenwände
QewOhnl.Mörtelmanerwerk von gespitsten Steinen
Bestochenes BrachsteinmanerverlCi' Sdhle dtwas
mit Schlamm bedeckt • • •
Bauhmauerwerk mit schlammiger Sohle • • •
Aelteres Mauerwerk, moos- und pflansenfirei
mit schlammiger Sohle • • ' . '
In felsigem Boden, Sohle unter 1,50™ breit, wenig
Wasserpflanzen • .
Sehr regelmttssig, sauber ausgeführter Erdkanal
ohne Pflanzen
InBrde mit schlammiger oder steiniger Sohle mit
wenig Wasserpflanisen, Sohle Über S^O*"*. breit
Mangelhaft erhaltenes, mit Moos nnd Pflanzen
bedecktef Trockenmauerwerk und schlam-
miger Sohle; Sohle nicht über 1,50™ breit
Erdkanal mit ziemlich vielen Wasserpflanzen,
Sohle nicht über l,5ü'" breit; BächC und Flüsse,
wie die Seine, die Weser, dor Linthkanal . .
Erdkanal mit vielen Wasserpflanzen, sohlecht
unterlialten, mit schlammiger Sohle,unter 1,60°*
breit. Gewässtsr mit Q0sttfaisben,wie derBhiill
oberhalb des Bodensee^s
.0,12
0,15
0^0
0,25
0,36
0,46
0,55
0,76
1,26
IjftO
1,76
2^0
2/H>
*
In nicht mit den obigen genau übereinstimmenden Füllen müt&en
mit Bücksicht auf die Läugenentwicklung der Sohle und Böschungen
und auf die verschiedene Bauhigkeit derselben die nachstehenden Oo8fd<
oienten der einen oder andern Kategorie entsprechend genähert werden.
Bouiorkung. Boi ^^oscliiobofinironden Bächen und Flüssen faiid
Grebenau die Coefficiontou der Kategorieen X — XII nicht mehr zuver-
lässig. Für Gewüsäcr mit Gefallen unter 0,0005 sind die Worthe nicht
mehr anzuweiyden. ^ . • « *
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?3
• r
in '
Metern.
Werthe des'Goftfflc. k in der Formel Y ä k /rTft. ^
HI
IV
V
VI vn VIII IX i X
XI ixii
0,01
•0,03
0,05
• 0,07
0,10
; 0,11
0,12
0,18
0,14
0,15
- 0,16
0,17
0,18
0,1»
. 0^0
0,25
0,30
0,35
■0,40
0,45
0,60
. 0,65
0.60
0,05
^ 0,70
. 0,80
' 0,88
0«90
. 0,06
1,00.
1,50
2,00
2,60
3,00
a^.
4,00
.4,60
5,00
5,50
6,00
45,5
59,0
ß5,l
68,8
72,5
73,2
74,0
74,7
76,5
76,3
76,8
77,3 ,
77,8
78,3 i
78,8 '
80,4
82,a j
83,0 '
84,0
84,8
85,5 I
86,0 !
8G,Ü I
87,0 I
87,5
87,9
88,2
88,5
88,8
89,0
80,3
40,0
53,6
59,9
03,9
67,8
68,6
60,5
70,3
71,2
72,0
72,5
73,2
73,7
74,3
74,9
7G,7
78,5
79,7
80,8
81,7
82,5
83,2
83,8
84,3
84,8
85,2
85,6
86,0
86,4
86,7
87,0
33,3
46,4
62,9
57,0
61,2
62,1
63,1
64,0
66,0
65,9
66,5
67,1
67,8
68,4.
69,0
71,1
73,2
74,6
76,0
77,0
77,9
76,7
79,5
80,1
80,7
61,2
81,7
82,2
82,6
83,0
83,3
27,0
39,0
45,3
49,5
63,0
64,9
55,9
56,9
67,9
58,9
59,6
60,3
60,9
61,6
62,3
04,7
67,0
68,6
70,1
71,3
72,4
78,3
74,2
74,9
75,6
76,2
76,8
77,4
77,9
78,3
78,7
23,2
334
39,0
43,1
47,6
48,5
49,5
60,6
61,6
62,5
53,2
63,9
•64,7
66,3
56,1
58,6
61,0
62,7
64,4
65,7
66,9
67,9
68,9
69,7
70,5
71,^
71,9
72,5
73,0
73,6
74,0
18,2
27,8
33,2
37,1
41,3
42,3
43,3
44,3
45,2
46,2
46,9
47,6
48,3
49,1
49,8
62,3
54,9
66,7
68,4
59,8
61,1
62,2
63,3
64,2
65,1
66,8
66,6
67,2
67,8
68,4
69,0
16,2
23,6
28,6
32,1
36,1
37,1
38,0
39,0
39,9
40,9
41,6
42,3
43,0
43,7
4U
47,0
49,6
61,3
63,0
54,4
65,8
57,0
68,1
69A>
69,9
60,7
61,5
62,2
62,9
63,5
64,1
12,2
19,4
23,7
26,9
30,5
31,4
32,3
33,2
34,1
36,0
36,6
36,3
36,9
37,6
38,3
40>8
43,2
46,0
46,7
48,1
49,5
60,7
61,8
62,8
53,8
54,0
65,4
56,2
56,9
57,6
58,2
9,7
15,7
19,4
22,2
26,4
26,2
27,0
27,8
28,6
29,4
i*0,0
30,6
31,2
31,8
32,4
34,8
37,1
38,8
404
41,8
43,2
444
45/5
46/4
47,4
48,2
49,0
49,8
60,5
61,2
613
66,1
60,3
62,7
65,0
66,7
68,3
69,6
70,6
71,6
72,6
7,6
12,4
16,6
17,8
20,6
21,3
22,0
22,7
23,4
24,1
24,6
26,2
26,7
26,3
26,8
28,9
31,0
32,6
34,1
36,4
-86,7
37,8
88,0
89,8
40,7
41,5 I
42,3
43,1
43,8
44,4 j
45.0 I
49,4 )
63.7 r
66,2 I
68,7 ;
60,4 j
62.1 I
63,4 I
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66,8 1
6,6
9,4
11,8
13,7
15,9
16,6
17,1
17,7
,18,3
18,9
19,3
i9,a
20,2
20,7
21,1
22,9
24,7
26,1
27,6
28,6
29,7
30,7
31,7
32,5
33,4
34,2
34,9
36,6
36,2
30,9
37,5
41,7
45,9
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62,7
64,5
56,9
67,3
68,4
69,6
3,9
6,6-
8,4
9,8
11,5
11,9
12,3
12,8
13,7
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IM
14,7
16,3:
16,5
17,0
•18,4.
19,5
20,6
21,6
22,6
23,3
24,1
24,8.
26,6
26,a
26,8
27,4'
28,0
28,6
29,1
32,9
36,7
39,1
41,6
43,3
46,0
46,4
47,8
49,0
6t), 1
(Weitere die Rechnung vereinfachende Tabellen sind.. Jüa^ B ü h 1 -
manu* 8 Hydromechanik 1888, Seite 413 — 417 enthalten.) f
'Hagen stellt 2 Formeln auf: für Gräben in Erde wobei tt ^ 0,001
tS 0,20 ra ist: T= 4,0 r fOr Flüsse und Ströme dagegen v =3: 3,3^ y^V'U
H ar der, dessen Formel verhältnissmässig gute Bepultate 'geliefert
haben soll, trennt den Coöffioieuten k der Formel v: =r\.k Vr.rt lin
k =5= k| -|-^ V r und gicbt für k folgende "Werthe an: ; '
\- 1. Kanäle mit sehr glatten Wänden k = 70,5 + 7/254 x
'2, f • ■« glatten Brettern oder ■ ; ^ j - •
; ' ' '. .\ glattem Mauerwerk k = 56,0 + '7,264iV r
3« .f in :6rde o.ier rauhem • ' i
Bruchsteiftmauerwerk k = 36,27.-)- ^,264 V
Alle diese Formeln aetisen wenigstens aiinilhernd regelmässig aus-
gebildete Profile und nahezu gleichmässige Geschwindigkeit der Wasser-
.läufe.in nicht zu kurzen Strecken voraus; wo diese Bedingungen nicht
^Vorhanden sind, werden die Besultate mehr oder weniger ungenau und
'bedarf es der directen Messung, auch scheint es unrationell, ein und
'dieselbe Formel sowohl für kleine Bäche als für grosseStrOme zuben.utzen.
24
Nach den Beobaohtongen you r.Wa gner und Oberbaurath S c h m i d «oU
Bich die 0Aagaillet-KiitieT*8ohe Formel am betten bewihrl haben^
Das Yerbtltniee der mittleren Seechwlndigkelt ▼ des ganzen Flneil
qnerechnitteB znr gröseten Oberflächen gesch windigkeit v max ist fast bef
allen Gewässern verRchieden und wechselt mit den Wasserständen; eine
allgemeine brauchbare Jb'ormel ist dafür bis jetzt noch nicht yorhanden
Bie HagenUefae Annahme ▼ = y Ym«x = rd. 0,86 yhwz trifft im.
Allgemeinen bei Flossen und StrOmen zu, ist auch dnreh die Sasse* sehe
Veröffentlichung in der Allgem. Bauzeitung 1888 — woselbst y = 0,75
vmax als hÄnfig wiederkehrender Näherungswerth gefunden ^ wohl
nicht als unbedingt widerlegt zu bezeichen.
Für die Geschwindigkeiten in einer Vertikalen eines Stromprofils
giebt Sasse an: 1. wenn die Meistges^wlndigkeit im Wasserspiegel
liegt c = -~ (2 cm -f- Cj), worin c = mlttl. Geschw., cm = Meistgeschw.
und 0} = Bodengeschw«, alle in derselben Vertikalen; 2. wenn Meist-
geechwindigkeit nm a unter "Wasserspiegel c=:^(2em+e^-4-* °* 17 ^
worin noch c« = Wasserspiegelgesohwindigkeit, t = Bodentiefe.
Die Messungen innerhalb des Flnssbetts sind von denen des Ueber-
sohwemmnngsgebiets zn trennen.
G-rebenau fand in kleineren Gewässern v = 0,67 y max, nooh andere
Angaben v = 0,80—0,92 v max, für den Khein bei Strassburg y = 0,872
Vmax; ähnlich yon Wagner an der Weser y = 0,865 v max. Stab-
Schwimmer geben das Verhältniss in der B<egel zu gross anl Vergl.
BürkiiU Messungen «a der Bhome nnd Limmat. Leidlich pasaende
Beenltate ergiebt die von Wagtier*sohe Form^ t 0^67 ▼msa +
OlOSTy . l^ach Barlacher war an der Blbe bei Tetsohen für
max
normales Wasser y = 0,65 v max, für Hochwasser y = 0,75 v max.
Derselbe bestimmte das Yerhältniss der Oberflächen- zur mittereu Ge-
schwindigkeit in einer Verticalen zu 0,93 bis 0,67, im Mittel zn 0,85. Die
letztere Verhältnisszahl fand auch 13ürkli bei l'Higolmessungen in der
BhonCp bei Genf und in der Limmat. Wird nun für jede Messung die
Cnrye Sübt OberflAohengeschwindigkeit der ganzen Strombreite nach
gezeichnet und die von dieser Curve und der zugehörigen Abscissenaxe
eingeschlossene Fläche durch die Wasserspif gelbreite dividirt, so erhält
man das wahre Mittel der OberHächengeschwindigkeit und mittelst obiger
TeAftlinfsszahl dann auch die mittlere Profilgeschwindlgkeit eines Fhisses.
Darcy u. Bazin haben für verschiedene Tiefen und Waudbescliaffen-
keiten nachstehende Tabelle über die Weithe yon T;Tmax anfgetlallt.
1^7: Ii' >
Werthe von
Tmax
n m
^ I ^ 1 I
III
IV
II n 19 ni
.-4* P-
0^03
0,80
0,74
0,78
0,62
0,85
1
0,82
0,77
0,65
0,06
0,83
0,67
0,61
4b88
0,80
0,71
0,09
0,83
0,79
0,70
0,54
0,80
0,74
0,12
0,84
0,80
0,72
0,56
0,80
0,76
0,16
0,84
0,84
0,81
0,74
0,58
0,81
0,76
0,18
0^1
0,81
0,75
o,co
0,81
0,77
0,84
0,85
0,82
0,70
0,62
0,77
0,24
0,82
0,76
0,63
0,78
0,27
0,86
ü,82
0,77
0,G4
0,79
O^SOfKd
0,90
1,20
1,60
1,80
2,10
2,4—8,3
8,6 — 0,0
Die 1. Kategorie besteht aus sehr glatten Profilen, welche aus Cement
ohne Sand oder aus sauber gehobeltem Holz hergestellt aind, die II. aus
£latt geschafftem Mauerwerk, Beton oder Brettern, die HI. ana «aaberem
BruohsteingemAuer, die IV. aus Kanftlen in Brde.
Digitized by Google
«
2r
s
- « -
- fr ^
. —
i i/t/^i y^ J
I
* ~ -rrjr
I
s I
Digitized by Google I
Digitized by Google
i
25
Weitere Mittheilungen über die Werthe der Formeln finden sich
is „Hydrologisebe Untonttohungeu an den OifMitUchen FIttasen im König-
reich Bayern, vom Oberbaurath Sohmld**, woielbtt die LaTala'achdn
Untersuchungen mitgetheilt werden.
* Die Tiefe der mittleren Geschwindigkeit soll sich nach Hagen in
des Abstandei vom Watserspiegel yorfindea und Iftsut aioh aui der
Parabel für die Yerttoalgesekwiiidigkeii (Tertioala oder horiaootale As-
lage) bestimmen. O
Nach den Geschwindigkeitsmessungen von Öchmid am Inn, der
oberen Donau u. 8. w. wurde das YerMUaiisB dar Tiefe der mittleren
Geschwindigkeit zur GeBanunttlefe an 0,59 ermittelt und Schwankte
zwischen 0,6 und 0,816.
Werden die seitherigen Bezeichnungen zu Grunde gelegt, so ist die
\l~ t
Ordnung derVertiealoarabel n = 1 4- 4^8 V/ . f ilr muss der
V Tmue ▼BMC
exbaltene Werth noöh mit d€m Vaktor O^dlS \/ — nraltipUeirt werden.
V V max
Die Ordnung der Horizontalparabel ergibt sich durch Substitution des
b t
Werthes ^ an Stelle von , wobei vorausgesetzt ist, dass das
H . ▼ nuz T roalc
aufgetragene Fhissprofil in ein Rechteck von gleichem Flächeninhalt und
von der Breite b verwandelt wird. Dann ist die mittlere Geschwindigkeit
n l m -4- 1
QaaoiiwIiadigkettegwBrengeiL
A. Instrumente.
1. Schwimmer. Für Oberflächengeschwindigkeit sollen Schwimmer
nicht Uber 0,30 m bei grössern Gewässern (bei Bächen C— 10 cm) ein-
tauchen und über Wasser durch. die LuftUewegung nicht bceinüusst
werden. Jlaäelien und beschwerte SiOcKolidn ttögUcbst senkrecht zn
fuhren; besser Kugeln oder kreuzförmig aus Zinkblech hergestellt!^
Schwimmer, letztere durch Korkstück über Waöser gehalten. Röcht
grelle Färbung der über Wasser stehenden Theile bei geringer Fläche
geboten I Ueber Ermittelung der nifttleren Geschwindigkeit des 0i61sftnkmii>
qaertcbnittB daraus siehe oben. Für beliebige Tiefen: DoppelBchwimhier,
der untere an dem kleineren an "Wasseroberfläche befindlichen aufge-
haju^en: wirken jedoch «tets ungenau. Für mittlere Yertica^gesch windig«
Id^ : Scnwlmmstab <G ab e au 'scher Stab), senki-'^ohte. Lage bis möglibhlt
aulF^ j^lusisohle erforderlich. Messungen mit Stabschwimm«^ sind uh-
gehuuer wie die mit Oberflächenschwimmer, nur in ganz regelmässigeJr
ohlenausbildung einigermassen brauchbar. Fehlerquelleu: Stoss des
Wassers und zu geringe, nicht den Boden erreichende Längendimension
des Stabes. Runder, möglichst nicht über 2 cm Durchmesser betrAgptader
Querschnitt ist dem Jteobteok Torsuziehen. F tanci« giebt als Oorr«cftttr
den Oofiffioienten an: B = 1»0— 0^116 |^ -~ 0^1^, wobtaitzc W«iaei^
tiefe, tt = Tauchtiefe dos Stabes, ßchwimmormessungen erfordern ein
auf mindestens 300 m möglichst regelmässig ausgebildetes Prufll uhd
genaue Beobachtung der Durcbgangszeit (cvcnt. mittelst Theodolit, um
festzustellen, ob Schwimmer auch in demselben Abstand vom Ufer bezw.
in derselben Geschwindigkeit wie bei Anfang der Messungen sich be-
wegen). Mittlere Qasehuandigkeit in einer Vertikalen etwa 0,86 der mit
Stabsokwiauiier gemeaanan. .
2. Hydromstiriache Bühren. Der längere Schenkel vertikal
der kürzere horizontal. Durch letzteren tritt das Wasser in die
Bdbxe und treibt in dem vertikalen Schenkel die ^Yassersäule dem
SiqsB des tfaieers entsprechend in die Höhe (Darcy-Pitot> sehe Ebbte).
Qmte Resattate^.so lange der vertikale Schenkel unverrückbar festgehalten
werden kann, erfordert sehr genaue und zahlreiche Vorbuche, um aus dem
Ueberdruck den Coeifizienten für die Geschwindigkeit zu findest
Wibhtig für SahlangeechwindigkeitsmesBUngen. Die von Frank ver-
bewarte Bohra baitimmt die mittlere Gesohwlndigkelt in einer Yer-
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til^alen dnrch eine einzige Messung, Der In einer geschlitzten, also
öffenezi, viii dem Schlitz dem Strome zugewendeten inöhre auftretende
hydniulieche Braök wird durch die m einem swBlten, mit dem'
ersteren in Verbindung stehenden Rohre eiageBchlossene Luft auf einon
Manometer tibertragen und an letzterem die Gescbwindipkeit unmittelbar
abgelesen, e. Deutsche Bauzeitung 8. 609. Die Böhre wird von
Fälter A Soliii in Mttnohen cum Preise Ton 70 Mk. geliefert Anf
demselben Prinzip beruht ancb der Fränkische Oberflächen-
geschwindigkeits-MoBsapparat, welcher besonders zu Hoob.«
wassermeßsungen zu gebrauchen ist und etwa 80 "Mk. kostet.
.* 3) Woltmaun' 8 c h er Flügel mit Zählvorrichtung. '
Für Qeschwindigkeiten bis 1,5 m noch für grössere Tiefen gut ver^
wendbar. Das Zugseil ^r die Einrttck^orrichtung sollte durch Oesen
an der Rückseite der Haltestauge befestigt sein, damit der Strom das
Seil nicht vorzeitig straff spannt; bei grosser Geschwindigkeit wird die
Beobachtungsdauer ungenau durch den beim Anspannen uud X'OslasBeil'i
dieses Beils elnrtretenden ZeHverltist. Des Woltmann'scbe Flügel ist
wegen seiner einfachen Einrichtung und seines bequemen Transportes noch
jetzt ein durchaus cmpfnhlensworthes Messinstrument, namentlich, weuu^
die Schaufeln nach SchraubenÜächen geformt sind. Genaue und wieder- '
holte Konstantenbestimmung erfordecliolu Die Terbesserte SlnrHok*;
Vorrichtung (wie beim Amsler^schen Flügel), wobei durch den ersten
Zug das Zählwerk eingerückt und selbstthätig festgehalten, durch einen-
zweiten Zug wieder gelöst wird, lässt die Anwendbarkeit auch für .
grössere Tiefen und Geschwindi^eiten su, wenvi für tiohere Befestigung '
der llultostango gesorgt wird. Der Aufstau des Wassers am Boote wird'^
durch Utifestigung an einem über das Vordertheil ausgekragten Brette .
oder durch Anwendung von 2 gekuppelten Booten unwirksajm gQinacht.'
Preis 60—100 Mark.
4) Flügel mit Schallvorrichtuug. Zuerst durch von Wagner in
„Hydrologische Untersuchungen** etc. besohriebeii Woohenblatt für
Architekteu und Ingenieure S. 479, Jahrg. 1882).
Ein auf der Flügolwelle beAudliches Ilämmcrchen schlägt auf einen
;»oh oben gefifhrteu Draht und Iftsst die Sehläge jedekrTTiudzehung dem
Beobachter nörbar werden.
Noch einfacher, wenn Hammer an einer Feder sitzt, welche durch
den Daumen der Flügelwelle ausgerückt wird. Der Hammer schlägt
dann dfrect an die Haiteetange, welche un besten aus Gasrohren von
2 — 2^6 cm Stärke hergestellt wird. Hammer und Feder kann mit einem
Gehäuse umschlossen werden. Der Apparat filnctionirt selbst bei Tiefen
bis 8 m durchaus z.uverlässig. Uobung im Zähleu ist erforderlich. £r
kann auch an einer fest eingesteckten Stange yertikal bewegt werden snv'
Ausführung von Integrationsmessungen. S. Unten. Zur Vermeidung der
l!)rehung aus der Stromrichtung entweder ein Ruder an der Führung
des Apparates oder eiu vertikaler Schlitz in der Böhre in welciier ein
.'Zapfen am App&rat eingrelfl, fthnlioh wie beim HarlAohftx^sohan FlhgaL
JEIreis 150—200 Mark. :
6) Flügel von Amsler mit elektrischer Leitung.
Der Apparat hängt an einem Drahte und wird durch ein unterwärts
befestigtes starkes Gowicht seukrecht gchaltonj bei. hundert Flügelum-
drehuugen ertönt ein Olöbkensignal; ein Buder stellt* den Apparat sfett
in "die Stromrichtnng ein.
Der Trausport wird durch das Gewicht erschwert; die Einrichtung
ist ziemlich komplizirt uud das Aufstellen erfordert die Bewegung'
trahlreioher Schrauben. - Die das Wasser benutzende Leitung versagt >
leicht, wenn Unrcinigkeiten auf dem Taster im Waaser sich niederschlagen.:
Das Instrument zciclmct sich durch eine ausserordentlich genaue Arbeit
aus und ist, w^enn einmal aufgestellt, in nicht zu grosser Strömung selbst'
l>iei bedeutenden Tiefen auch far Integrsitiött eebr 'brauöhbar (vgL d«n'
Artikel im Wochenblatt t Baukunde au 4). Preis etwa 600 Hark. *
6). Flügel von Ha r lach er mit elektrischer Leitung.
» •
Bei dem Harlacher'schcn Glockenapparat bewegt sich der Fluvio-
*meter au einer verticalen, in die Flusssohio gesteckten holilen Bisen-'
'Stange vermittelst eines in letzterer enthaltenen Zugseils. Eine an der-
Stange angebrachte Scheibe begrenzt die Senkung des Flügels. DnvlAi>
'.Verbindung des Zugseils mit einer glcichmüHsig sich bewegenden Trom-
tnel,dorarL dass der Flügel sich mit oonatanter Geschwindigkeit auf- und
'■**.'..•' • '
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^bbewcgt, kann die mittlere Oetohwiudigkeit in einer Yerticalen direct
ermittelt werden (Integration). !Riu elektrisches, mit dem Zählwerk ver-
bundenes Läutewerk giebt die Umdrohuugou au und functiouirt zugleich
als Integrator.
Dieser Apparat ist der vollkommenste aller bis jetzt vorhandenen
und giebt durch Eiuschaltuncf eines Schreibapparats (nach Morse) im
Verein mit dem Chrouogrupiien Auskunft über die Art der Bewegung
See Wassers in beliebiger Tiefe. Die elektrische Leitung versagt auch
hier öfter, so dass jede Ankerbewegung in der elektrisch bewegten An*
Zeigevorrichtung mitgezählt werden muss ; auch tritt bei grossen Tiefen
leicht Waaser in den Coutact ein, dessen Dichtung uumentlich nach
längerer Pause in dem Gebrauche sorgfältig nachzusehen ist. Ausser-
dem ist die Aufstellung ziemlich zeitraubend. Preis rd. 900 Mark *}.
b. Bestimm ungdcrCf) Offizien ten.
Oberflächen- und Stabschwimmer ergeben die Geschwindig-
keit direct durch Division der Zeit durch die Weglänge. Bei beiden
lilsst sich die mittlere Profllgeschwindigkeit zu annähernd 0,85 der ge«
messenen Thalweggeschwindigkeit annahmen.
für die Pitot'sche Böhre entwickelt KUhlmann die Formel
Y =: n ^ 2 g (hl 4- hi) i
hierin bezeichnet hi und h2 die bez. Differenzen zwischen Wasserspiegel
und Wasserstand in der Röhre bei stromauf- und stromabwärts gerich-
tetem horizontalem boheukel. Derselbe fand bei l,G6 m Geschwindigkeit
n = 0,880 und wenn h« s 0 gesetat wurde, n = 0,007. VOr die nach
W o It m ann ItonstrnirtenJFlügelapparate Istidi Allgemeinen die Sleichnng
a Dannehmen. ' ■ ' - - '
▼ s» n 4- m.u,
wenn n und m OoSfllsienten, u die Aueahl der in der Zeiteinheit be«
obachteten Fliigelumdrehungen bedetitet. Kach beifolgender Skisse läset
eich die Gleichung der Flügel-
Umdrehungen und Geschwindig-
keit bis SU einer gewissen Grense
alb ' Gerade auifaasen, wobei
m SS tg^. die Keigung derselben
gegen die Abscisseuaxe wieder-
giebt. Ueber diese Grenze hinaus
bleibt in nicht konstant, wächst
vielmehr mit abnehmender Ge*
schwindigkeit. Je genauer der
Flügel gearbeitet und Ileibungs-
widerstand Termieden ist, desto
kleiner wird n und desto länger
bleibt die Bichtigkeit obiger
Gleichung auch für kleine Ge-
sol^windigkeit bestehen.
Bezeichnet vi, va u. s. w. die
Geschwindigkeiten, ti, tj u. s. w.
die Zeiten und m, u3 xi. s. w. die
siugehörlgen Flügelumdrehungen, dann ist fUr Bewegung der Flügel iu
•ÜllBtehehdenLWaeiel* «n emdttdln bei der Woglänge = 1 ^ :
' '.^^jr(n^)2'(t.l)-^(t.u) ->1)
_ •2'(t')2'(u^)~[V(tu)p ' ^ K .
./ . ... . ' ^ (t<)^(ui)^^ (tO)^ (t . 1) ' -v ^
m-i=:. ir<t')^;^^«)v- [V(tu)f;- * **
'* "BTm der Veränderung der Wert'hejUr abuehmendo Geschwindigkeit
gerecht zu worden, entwickelt Exn er '[Zeitschrift fdr Bauwesen 1876]
aaf Grund ausgedehnter Untersuchungen For&elwerthe unter Berttck-
ßic^tignng der, VeränderUchkeit €es Werthes ''^ ,
♦ w . . Ganghöhe der Schaufeln.
*' ^ ♦) Bei allen diesen Instrumenten muss die Flügelwelle senkrecht auf
das Messprofil gerichtet sein, sonst u. U. bedeutende Untjen.uH^jkeiton
\m Besultate. Wenn irgend möglich| ist auf das Anbringen des
Budars Stt' Tetsföhten,* da der Apparat dadurch fortwährend seitlichen
^Böhwanknngen ausgetetst ist * "
i. ♦ t • I I
f
' 9 1'
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28
Es encbeint sweoltmftBBig, die bei der Konstanienbesliminung ftlr
ein und dasselbe InstrmueDt gefuntleneu Werthe praphisch atifzntragen
zu welcher Methode Verfasser im Wocheablatt für Bauknnde 1887,
S. 382, Anleitung gegeben. ^ , , , ^ «
(Bei der zahlreicben Literatur ttber diesen Gegenstand und der Ver-
gchiedeubeit der zur Anwendung empfohlenen Formeln dürfte eine er-
schöpfende Behandlung den Rahmen des Kalenders zu weit überschreiten),
c. Bestimmung der Wasaermenge.
Barch Einlanfin geaicbte Gef&sse nur bei geringen Mengen mög-
lich WelBbach*8 hydr. Becher (Civil-Iug. T.d. 1., S. 20n).
Wasserzoll. In der vollkommen dicht ;il)sc hliessenden dttnnen
Abschlusswand eines Baches werden in bestimmter Kölie unter dem
Wasserspiegel KreisOffnungen eingeschnitten von Tcrschledenem Düren-
meseer; vou diesen werden so viel geöffnet, als hinreicht, um den Wasser-
Spiegel 111 konstanter Höhe zu halten Bornemann theilt für 26,16 mm
Oncohmeuer der
Oeffnung in Millimetern.
Was 8 er menge in Gnbikmetem
pro Minute. | pro Tag*
26,15
13,08
6,54
3,27
0,0138
0,00378
0,00098
0,00027
19374
5,444
3,413
0,391
i<ür MeßSTUigen mitteist Ausnuss aua jixLunuuu^t.u in. «»ueiu jumuwauv
ist der Beharrungszustand abzuwarten, ehe die bez. Formedn «Ir Aus*
Anas snr Anwendung kommen. In Gerinnen empfiehlt es sich, das Bett
durch ein Querbrett zu versperren und das aufgestaute Wasser überfallen
nder unter dem Brett ausfliessen zu lassen.
In letzterem Pall ist nach Weisbach die abfliesaende Wasser-
menge, wenn das Brett nach aussen abgeschrägt ist,
Q s 0,6 a bVagh,
worin b die Breite des Gerinns und der Mündung, a die Höhe der letz-
teren und h die Höhendifferenz zwischen dem Oberwasser- und XJnter-
wasaerspiegel im Gerinne bezeichnet. Bei einem unten e^akt abgerun-
deten Brett kann der Coöfflzient von 0,6 bl« «U 0,89 wai^sen. Ist 4mm
Ansatsgerinne ganz knrs und fliesst das Wasser £ast üwi ah| ao ist
statt h : h 4- einzuset^^en.
Ist ^ nicht klein, so dass sich das Unterwassar über die Mftudung
a erhebt, so ist bei abgeschrägter Kante
Q — 0,4G a b v-g^i bei abgerundeter Kante
Q = 0,68 a b \/2'^h, wobei h wieder die Differenz zwischen
der Hölie des Ober- und Unter Wasserspiegels bezeichnet.
Aus den Geschwiudigkeitsmessuugen wird die Wasaermenge
berechnet nach der Pormel Q = F.v, worin y die mittlere Pvott*
geschwincliulceit bedeutet und wie oben au ermitteln ist. Bei Wasser-
messungen un FlüBsen und Strömen theilt man dagProfil in eine Anzahl
möglichst gleicher Theile (Verticaie), misst in jedem derselben in
mehreren, möglichst
¥ gleichen yerticalen Ab-
ständen die Geschwin-
digkeiten und oon-
strnirt daraus die Üm«
hüUungskurye für die
Verticalgeachwindig-
kei^ wie nebenateliead
in I, n und HI ge-
schehen, indem man
die Wassertiefen als
Ordinateu, die Ge-
schwindigkeiien als
Abscissen auftr>. Aus
Idzteren lassen sieb
die in der ITiicur mit 1,
S.8 beseichueten Durren
gleicher Geschwindig«
10
Fig, 4.
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kelien, s. B* 0/8*^, 0,6"^ u. 8. w-, Iil dem Stromprofll ermitteln und da*
selbst wie nebenstehend verzeichnen. Durch dirsc-, Jsotachen genannto
Curyen vvird aber der secundiich vorgeschobene Waaserkörper dar-
gestellt, wenn luan nur die Curven 1, 2, 3 als Projectionen von anf
der Körperoherfläehe Terzeichneten krammen Lioien betrachtet, welche
gleiche Tlorizontaldlstanzcn a = 0,o^\ 0,6"* u. 8. w. haben. Es aind also
die Curven 1, 2, 3... Terrainschichtenlinien zu vergleichen. Wird mit
t iy etc. die ITläche bezeichnet, welche von den Curven 1, 2. 3... und
«er Geraden AB eingesehloesen wird, so iit das Votnmen einer Zone
-!±li uwidat 1 o _ , ^ I * . *
^ ' * lOesammtvolnmen:! " "** 8 "^"^ "^"^ :
worin f n die Mftche der letsten Zonen ist. Die Brmlttlnngf der Zonen«
Aftchen erfolgt am einfachsten mit dem Planimeter.
Die mittlere Geschwindigkeit v in den Vertikalen in einem
der Profile I, II, III etc. ergibt sich, wenn die aus den Figuren I, II,
HI ete. mittelst des Planimeter» ermittelten FlAoheninhalte durch die
Wassertiefe dividirt werden. Der geometrische Ort von v liegt im
Schnittpunkt der Geschwindigkeitscurveu a b c mi% der im Abstand y
von der Ordinate ad gezogenen Parallele.
Teiobmann schlägt (Zeitschrift de« Vereine dentaeher Xngfenienre
1888, S. 6) auf Grund der Parabelform vor, das Profil in gleiche Theile
von der Breite b au theileu und im Abstände 0,211 b vom Eande jedes
Feldes die mittleren. Geaohwiudigkeiten V| und v^ zu messen, die in dei^
Felde abfliessende Wassermengo ist dann angenfthert
Q = l! 5!_f3_^ . b.
Bei Kanälen von rechteckigem Querschnitt vrird das ^anze Profil in
solche 1^' eider getheilt, bei solchen von trapezförmigem Querschnitt und
bei natttrUohen Wasserlftufeu bleibt auf beiden Seiten ein Breieck ttbrig,
fttr welches die Gesohwindigkeit im dohwerpunkt bestimmt wird, welche
rwar etwas zu gross ist, ein Fehler, welcher jedoch weuignr in Betracht
kommt, da das durch dies^e Dreiecke abfliessende Wasser ein verhältniss-
mässig kleiner Bruchtheil der durch das ganze Profil abfliessenden
Wasseirmenge zu sein pflegt.
Um die mittlere pTeschwIndig- V ■■■■ ■
keit in einer Senkrechton zu "ijl" " ~
ermitteln, wird aus verschiede-
nen direeten FltLgehnessnngen
von einer Ordinate AC jede
gefundene Geschwindigkeit
bezw. die Geschwindigkeits-
karre BSIG-LB aufgetragen,
man hat alsdann unter der
Annahme, dass letztere eine
Parabel darstellt, H J = 2/3HG
sn machen, nnd BD || BF su
ziehen, so ist das Parabel-
segment EFLaK=:EDFB
und somit das Trapez AB OD
SS der Geschwindigkeitsflftche
AFLGKBC und DJ ss
Mk4-NIi
— ~ = der mittleren j^ig, 5
Geschwindigkeit, wobei M k
und NIj je 0^11 h von dem obersten und untersten Bande entfernt sind.
Eine ähnÜohe Annahme wird auch bezüglich der horl/ontalen Geschwindig-
keitskurve gemacht und hieraus obige Hegel abgeleitet, welche sieh zur
Anwendung in der Praxis als hinreichend genau besonders emjjfiehlt.
Bei dem Intogrationsverfaliren wird die Umhüllungskur r© durch ein
Bechteok dargestellt, dessen Inhalt sich zur direeten Ermittelung Ton
Wassermerigen eignet. Sind dieselben fo» fi, ft o. s. w., bo, bi, b^ n. s. w.
die Abstände, dann ist
Q = h±Ji . b„ + fL+ b b, + h±h . + b^l±±. .
Die Integrationsmethode gieht jedoch, da das Instrument nicht auf den
Boden hinabreicht, etwas zu grosse Werthe (vgl. Harlaoher's Werk).
Bbendaselbst wird die directe Btmittelang auf nein graphisohem Wege
qeschrieben.
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30
Wasserbauinspector Jasmuäd kommt auf G-rand salilreieher Mea*
sungeii in der Elbe zu dem Resultat, dass die Gurve der in einer Verti-
kalen liegenden Geschwindigkeiten am besten der logar. &leicliung an-
zupassen wäre. Vgl. Hann. Zeitscjir, 1893.
; "Wassermengenermittelong.dnroh ThermometermesKungen hat Bitter
vorgenommen, hei kleineren sich vereinigenden WaBserlftnfen, wenn ^e
Wassermenge des einen bekannt ist, indem die Wassermengen sich umge-
kehrt verhalten wie die durch Mischung hervorgerufeuen Temperatur-
ftnderungen. ' , *
I Bezeichnete Q| und die in den bdiden Bftchen fliessenden WAzeez^
mengen, t| und tj deren Temperaturen vor ihrer Vereinigung, %
desgleichen nach derselben, so verhält sichQi:Q2 = to — tjrtj — t^. Die
betreffenden Temperaturen müssen einigermassen verschieden sein, wenn
die Resultate genau werden sollen, auch müssen sie in der N&ne- der
yereinignngsstelle gemessen weiden.
Berechnung? des Abflussprofils.
Ist das Querprofil und das Gefulle eines Pluases oder Kanales ge-
geben, so sind Geschwinditrkoit und Wasscrmentxe nach vorstehenden
Formeln leicht zu ermitteln ; ebenso leicht kann das nöthige Gefälle- bei
bekannter Wassermenge und Wasserqnersohnitt ermittelt werden. 'Sind
clap:cj:;^en die Dimonsniüon des Q'inryirofils für eine zu transportirende
Wasscnnengo Q bei gegebenem reiati\oin Gefälle a zu suchen, so muss
die allgemeine Gestalt des Profils zum vornherein angenommen werden.
Gestaltet man das Profil symmetrisch gegen seine durch den Schwer^
puukt 'jrehpiido Verticalaxe, so lassen sich für die am häufigsten vor-
komm pihIph geradlinig boj^renzten und eiförmigen l'rofile Formeln auf-
at'elloo, diü sodann ftlr zusammengesetzte Querschnitte auch .verwendet
werden können. Bei' letzteren, z. B. hei Plussprofllen mit Vorland sind
jedoch die mittleren Geschwindigkeiten und Wasser-
mengen zu unterscheiden, welche für das Vorland
und jene, welche für den eigentlichen Ötromschlauch
sich ergeben. Der gesammte Querschnitt ist hierssSF^
4-F|; die mittlere hydraulische Tiefe ist sowohl für
Fj als für Fl getrennt zu berechnen, weil in Ä eine
Unterbrechung der Stetigkeit stattfindet.
In Bezug auf die' geradlinig begrenzten Profilformen reprftsentirt
das Trapez den Grundtypus. Sei 2 b die Wasserbreite, t die Höhe
des gegen die Verticalaxe symmetrischen Trapezes, dessen Böschungen
gege^ die Horizontale den Winkel ff einschliessen, so ist der Wasser-
quei^chnitt F =s 2 . bt — 1> . ootg <f , der benetzte Umfang p = 2b -f<
- -^Stcotg (py mithin der Profllradius r:
■> F (2bt — t« . cotg y) . sin y Ft sin <f
"~ P Tat + 2b sin <p — 2t cos ^ Tain<p+ t» (2 — C08(y>)
Wird (p SS 900, verwandelt sich das Trapez
8 Wird r = . , In
b -|- t
erreicht r seinen Maximal*
t t
Werth mit r = —-9 b =: — — . Das Maximum
Fig. 7. 2 gjj^ ff,
tritt also ein, wenn die halbe Wasserbreite b plcic}i der vom Wasser
iierüliiteii Röschuugsfläche ist; beim Trapeze findet dies statt iür das
halbe regelmässige Secliscck, beim Rechteck für b = t.
Dom Maxinialwerthe von r ent>}>ric]it goradliuig begrenzten
Fi^nireii des Protilcs sowolil die gröäste mittlere Geschwindigkeit als
augli diu
Fig. 6.
in ein Bechteck und
beiden Pl^Ilen
ruasLe Wassermeuge.
Bei eiförmigen Profilen ist allgemein, wenn
h dor Halbmesser der Kanalhaube, b, = m . b der
Halbmesser der Tioibung, b^ = n . b der Halb«
messer des öolilstückes:
. sin = » V s= arc 1 sin = h
m — n ^ V m — n /
a m , b . cos (/^y h = b . [n + (m — n) . cos 7 J
und die ganze, nnterhalh der Kämpferllnie
gelegene Flache:
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81
* * ~
der dntsprecbende benetzte Umfang po wird;
Po = 2 . b * J^J^Y' + ^ Y ~ " . b.
Fflr .dtikfl bU cum Soheitel gefttlUe FrofiL wifd:
iSimmt man die Kämpferliuie MN zur Absciabeu-Axe, ao gelten für
emen beliebigeti, ili der Tiefe y nnter derselben gelegeneu und in d^n
Grensen von 0 bis a schwankenden Wasserstand die Beziebimgen:
Fy«b»:[o-ma.arc(8m = -X^)]+b.,.[2(m-l)-myi-(jX.y]
•py = b . [c,-2in.arc (sin = j^j^)] .
Erstreckt gich die Füllnng über KAmpferhöhe hinaus und bezeichnet
man mit w den Centriwinkel dv.r von S aus gegen die Berührungspunkt^
zwischen Wasserspiegel u^d Frofilrand gcusogenen Fahretrahlen SK und
8I4, so wird:
Pjjjss y . (2c + ß> — W — sincü) •
Die Mrixima für GeHchwindigkeit imd WaaserTiiPiige im Kiprofil treten
ein zwischen der Kämpferfüllunt? und dem ganz volllaul'euden Profllet
Das Maximum der Geschwindigkeit uitt ein, wenn;
sin (JJ — (Ci -f- — ^0 • cos ('} — 2c Cj = o,
für duö Maximum der Wasaermenge entöclieidet die Gleichung: ^ .
3cj -f- 2('w — ;r — o) 4- sin ft — 3(C| -f w — ^) cos w = o.
In allen Fällen, sowohl bei geradlinig als bei krummlinig begrenzten
Querschnittsformen wird, wenn man mit 2 b die grösste horizontale
Breite d§8 Wasflerpxpfils bezeichnet:
F = c . b*, r = Cj , b.
£inen angeuülierten Werth von b liefert die Formel, wenn Q und
CK Jb^annt sind : . • .
25Ö0 . c'^ . C| .
• - Den genauen Werth von b findet man sodann, entHprechend der
Teveinf achten JCutt er 'sehen Formel fttr den Beibungscoöfficienten, mit;
y 10p . c . C| . ^ 10000 . . 0, . a '
Bei Anlage von Kanälen ist der C^uerbckuitt so zu wühlen, dass bei der
gTössten zu erwartenden Geschwindigkeit die Profilform nicht zerstört
wird. Nach Büb Imann ist als iiusserste Grense ansunehmeu:
für Material Geschwindigkeit -
Schlamm, aufgelöste Erde «... 0,076
fetter Thon 0,152
Sand . ^ r .... - o,SOr»
Grand 0,C()y-
abgernndeto Kieselsteine^ . . • 0^914 '\
eckige Kieselsteine 1,220
Conglomerate, Sbhiol!ßr . < . , . 1|620
geschichtete Felsen ; > • • • • • 1»880
harte Felsen . ,/ . . . \ S,060
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32
Stqaa des WasserB,
Wird mit P der SioBS oder Brack eines Wasserstrahls gegen eine
Fläche, mit a der Querschnitt und mit v die Geschwindigkeit des Strahls,
mit c die Geschwindigkeit, mit der sich, die getroffene -Fläche in der
Bichtiing des Strahls fortbewegt, mit h die dem Btoes entsprechende
Oeechwindigkeitehöhe, mit Y Gewieht der Guhlkeiahelt Wasser nnd
endlich mit Q die Wassermenge des Strahls pro Seounde heseichnet, so ist
1) fttr den Stoss normal gegen eine ebene Mftohe P = • Q • /
befindet sich die Fläche in Ruhe, so ist P = 2 . a . h . /
2) für den Stoss gegen eine hohle Fläche, wobei der Strahl in der
atrahlriohtang anrückgeworfen wird, ist P ^ 2 . und bei ruhen»
der Fläche := 4 . a . h . 7^
Die M&ximalleistttng des Stosses in 1> u. 2) tritt ein, wenn wird.
Für den Stoss des unbegrenzten Wassers wird P = K . — . a . J',
worin K einen Yon der Form des getroffenen Körpers abhängigen Coßffi-
oienteu und y die relative Geschwindigkeit des Wassers gegen den von
ihm getroffenen Körper heseichnet.
Bezeichnet ^> den BeibungscoSfficienten ron Stein auf Stein bei Ge-
schieben in Flüssen (— 0,5) und /i das Gewicht der Kubikeinheit des
gerollten Körpers, J das Voiiunen desselben in cbm, so ist
Wird mit 2a die längere, mit 2b die kürzere Axe des als Umdreli*
ttnffsollipsoid gedachten Geschiehs und mit F der Inhalt der zur Strom*
rioEtang senkrechten Projection des KOrpers in qiu beaeichnet^ so ist
F = 71 . b2 P = 128 . b«, ^2
V = 443 V^2b = f V^ab
t ist verschirdon nnd abhängig von Grösse, Vorm und Beibongs*
coöfficient des GeröllS| im Mittel = 4>Q.
StauJbiöiie und Stauweite.
Zur nrechnnng der Stauhöhe x bei Werks wehren n. dgL
dient die Pormel:
= x3 + (h +3t) X« + (I t« + 3th) X - (I- ^ -
- 2g U X)
worin h = ^- I =~ I zu setzen ist.
Da die Geschwindigkeit des unterhalb den Pfeilern austretenden
Wassers grösser als die KintrittstroFchwindigkoit ist und nn orsterera
Ort leicht schädliche Wirbelbildungeu entstehen, so sind die Hintez»
theile der Brückenpfeiler abzurunden oder zuzuschärfen.
Unter der Voraussetzung, dass die Flussbreite gegenttber der Tiefe
sehr beträchtlich ist und tlnr Fhiss ein constantes Gefiill und Profil auf
der zu betrachtenden Strocke aufweist, gelten für die St au weite nach
Kühlmaun nauliätelieudü angenäherte Formeln, wenn t die ungestaute
Wassertiefe, h] die Stauhölie an dem Wehr, h die Stauhöhe in irgend einem
Punkt A oberhalb des Wehrs, L die Entfernung dieses Punktes vom
Wehr und dan relative Clefälle des Flusses beseichnet, nnd unter der
Yocaussetsung,. dass eine Stauhöhe (pro Einheit der natttriichen Wasser*
tiefe) =1 0,01 den Ausgangspunkt bilde, also eine Stelle, woselbst der
Stau fast verschwunden ist, den Ursprong des CoordinatensTstems bilde
{iHtfi \ J und/^ [j^ ) vergl. Tabelle):
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Kaob -Dr » . GiO d e k dr UV veno 'C^ ^ gaseist wird,
a Ii s= 1,71836 + ü — 0^7642 . lg . ^'"^^ "^^ — 0,0100760 W,
ü
weim tg . W =
geteiat. (W ausgedraokt in Graden).
(Ü4-2)V^ 3
Wenn Ü — < "J'
« L ^ 1,71036 - 0,3837642 lg . — ^ -f U —
3(ü + 2)
^ j beaw. auch y'^A^'^l^ nach-
^ "^^^ Stauungen.
> stehende Xabelle die Werthe
Diff.
h
0,01
0,0 i
0,03
0,04
0,05
0,06
0,07
0,08
0,09
0,1
0,2
0,0067
0,2444
0,3863
0,4889
0,5701
0,6376
0,0958
0,7472
0,7933
0,8353
1,1361
2377
1419
1026
912
675
582
514
461
420
3008
2067
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1.0
1/1
1,2
1,3
1,3428
1,5119
1,0611
1,7980
1,9266
2,0495
2,1683
2,2839
2,3971
2,5083
2,6179
1691
1492
1369
1286
1229
1188
1166
1132
1112
1096
1086
1,4
ho
1,6
1/7
1,8
1,9
2,0
2,1
2,2
2,3
2,4
2,7264
2,8337
2,9401
3,0458
3,1508
3,2553
3,3594
3,4681
3,5064
3,6694
3,7721
1073
1064
1067
1050
1045
1041
1037
1033
1030
1027
1024
T
2,5
2,6
2,7
2,8
2,9
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
Diff,
3,8745
3,9765
4,0789
4,1808
4,2826
4,3843
4,8914
5,3958
5,8993
6,4020
1023
1021
1021
1018
1017
6071
5044
5036
6027
Angenfthert ist die Stanweite bei mässigem Gefälle
2 X Stauhöhe
relatives Gefäll des ungeatauteu Wasserspiegels.
J5eispiel. In einem Pluss 1:500 Cefäll und einer Wasser tiefe von
0,6*" soll durch ein Wehr der Wasserspiegel um 2,0"* gestaut werden
In welcher Entfernung vom Wehr hört die Stauung auf?
1 . L
600 . o7o
somit Ii = 600 . 0,6 . 4,7192 = 1415,76".
600" oberhalb des Wehrs beträgt die Stauung
1 ^ ßOO
600 * 0,6
h
somit nach der TubelJe -■ = 1,70 und h — 1,U2'".
= - (i) = M (8W - 0 = 4,7192.
= Vm~^* (A)i.u (±j) = 3,0526,
Dio Stauhöhe, welclio diircfi B r ü c k o n p f o i 1 o. r , Buhnen
u. der gl. erzeugt wird, ergiebt sich angenähert aus der Formel
Q = |llb \/2g I (2/3 X + t) y/x +
2g I
worin X die Stanl-.ölip, 1> die lichte Weite zwischen den ]>rückon-
pfeilern, den Buhnenköplen etc., B die natürllclie Flu ssb reite und t dio
ungestaute Wassertiefe bezeichnete und = 0,95, wenn die Pfeiler in
Halbkreisen oder spitzen Winkeln endigen, fi = 0,7, weiin die Bogen*
anfängor iu's Wasser fauchen, — 0,90, we^in der Horizontalschnitt des
Vordcrthells einen ntumpfen Winkel bildet, und /' = u,h5 bei Buhnen-
einbauten und bei Pfeilern mit geraden V'ordertheilen anzuuohmeu, ferner
Q
o = ^ ^ , — zu setzen ist.
• ' B (x 4- t)
Saeae fand am TTarncliu i AYchro und an der Saale, dass das Strom-
gefälle da aufhört, bezw. Btaukurve beginnt, wo dio Horizontale ^urch
Wehrhobe den Fluödbodeu des Oberwassers anschneidet.
XXY. Jäheinhaid'ft Kai. 1898, Gehefteter Theü I.
3
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84
IIa. AnleitanfiT zur Berechnung der (mittel-
enroimhchen) Quellen- nnd Stromabflussmengen
aus der Begenmenge, Grösse und Besch alfenlieit der Q^ueUen-
und i'lussgebiete.
Von Rob. Ltat«rborg, Ingenieurin Bern*).
(S. auch deu besttgl. Anfsata In der Allg. Bawrtg. t. I887f Heft 8—4 u. 12.)
Dio nachstehenden Folgerungen bemhen weniger auf analytischen Er-
örtcrnnpeu als auf langjährigen Beobachtungen nnd zahlreichen Quellen-
uud btromm^asungeu sowie auf der gegenseitigen Ausgleichung der £r-
" fahntngsrostiltate, gestützt auf die feststebenaen oder ▼erftnderliehen
Zustäudo der Einzugsgebiete. Das hier beobachtete Verfahren ist ein
vorherrschend empirisches. Dasselbe gibt unter möglichster Meithing .
aller hypothetischen Annahmen die wenigen, bis jetzt nur auf empirischem
Wege erhültlietaen Zatalenwerthe als AnnSHeraogawertlie oder ali Wertbe
der erfahrungsgemäasen Abschätzung.
DieBes Verfahren liefert jedoch Formeln- und Zahlonwerthe mit der-
jenigen (jenadigkeit, welche fUr die Praxis genügen, Freunden specu-
latiyer Wiseenscbaft aber werthTolle Naohweienogen über maaobe Yor-
gftuge in der Katar.
In dem Maasse als dio Zalilenergebnisse unter den verschiedensten
Umständen aus der Erfahrung abgeleitet wurden sind, entsprechen die*
ielben auch dea meiftiens unmessbaren Weclieelo in den atmosphäriachen
Vorgängen, in der Vegetation u«8. w. Soweit sich dieselben aber erforselieii
oder abs hiifzen Hessen, haben wir überall dio Natnr, Stärke vtlkd
Zeitdauer der Kräfte imd deren zeitliches Eintreffen u. a. w., sowie
die Mitwirkung aller sonstigen susammentr äffenden Nebennrnstande in
Betracht gezogen.
Der Hauptvortheil des gewühlten Vprfahrenf^ besteht in der leiehten
Bestimmung aller Haupt wasserbtäude und Wassermeugcn eines Ge-
wässers, ohne auf Pegelbeobachtungen und Wassermessungen angewiesen
zn sein.
Um die hierbei in Betracht kommenden Naturerscheinungen zififern-
mässig darstellen zu können, wurden die Zustandsfaktoren zu
erniittoln gesnchti welche die Wirkung der atmosphärischen
Ii iederaonläge beherrschen und regeln Im Folgenden heissen wir
die den unmiitelbaren AbÖTi^s belörderjulen Ursachen oder Kräfte
„Abf lussfak tor en'^, desgleichen dio deu augenblicklichen Bückstand
(das Grund-, Verdunstungs« und Pflanzenspeisungswasser vermehrenden)
Zur iickhaltuu gs faktoren.
Die Zustandsfaktoren sind Bruch/ ililcn < T, mit welchen die
Niederschlagsmenge, d. h. die über das C^ueilcugcbict ausgebreitet gc>
dachte Niederschlagsschichthöhe, zu multiplicireu ist, um den unmittelbar
zu Thal fliessendon Theil derselben zu erhalten. Solcher Faktoren gibt
es im Wesentlichen drei, welche mit (dy (:2 und ccs bezeichnet werden
Süllen. Ist ci-^ n2-\~ = so ist a der gesammte Abf lu s sf akto r
und 1 — ff die Ergänzung von ((, der Z ur ück h al t u n g sfaktor, d. h.
der Theil der im Bodeu zurückbleibenden, in Folge der steten Nach-
Bpoisung jedoch rhnnfallts alhniilig abfiiesHenden, theilweiso auch ver-
dunstenden Uder von <ier Veuetatiun au tgosogenen Wasscrinenge. Die
Grösse der letzteren Wassermeuge btellt jeduch einen Wasser v e rl us t
dar, wofür der Verlustfaktor (> ('i -}- 1'2 eingeführt worden ist. Die
stetig abfliessenden Grundwassermeugen bilden die Mittel- und Nieder-
Wasser, die unmittelbar abüiessonden Nioderschlaggmengen (nl^- Zuschlag
zu den Niederwaööorständcn) die yerschicdcncn ilochwasserätaudo.
Die Zustandsfaktoren haben also die Neigung, entweder den
Fofortigen Atifln-^ n-i- einem Thal auf Kosten der Grnndwasserspeisung
y.u befördern oder zum Vorthoil des Grundwa^^serunterhalts zu be-
sohl-aukeu, zuweilen auch auf Kosten beider Theile eine gewisse
Wassermenge anftutiebren. SelbstTeretändlioh dürfen die Faktoren iri,
it% und f'i :m n rnmougenomnioii den Werth von 1 nicht (\berschreiten.
Wekiic i^aktureu für Mitteleuropa anzunehmen sind, ist aus der
bchiubbtubcllo zu ersehen.
*) Vergl. die neben angehängte Tabelle,
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Q4, in Litern bezw. Cabikmetern pro Secnnde.
\$VLng der Seiten- und LftagsgefUle.
Sehr dnioblttasiger Untergrund.
eil od. üaoh.
>.
. Sehr steil.
Mitteleteil.
Wenig steil od. dach.
Qt
140
Qo
Q2 1
Q4
18
i 1
20
21 1
22
23 1
24
25
26
27 1
28
cbm
cbm
lit.
cbm
cbm
lit.
cbm
cbm
lit.
cbm
cbm
1
! n en
fl AQJ.
3-27
1 ^ »
1
2,50
0,044
1,9 »
3,21
0,U37
1,G »
—
—
1,07
0,UiS
2,03 »
1,43
0,041
1,74»
—
—
—
•
1,020
i
1,01 y
\
2,8-4,5
0,020
0,9 »
3,3-5,2
0,014
0,72 y
M. *
2,70
0,025
1,20»
3,18
0,020
1,02 »
1,6 »'
2,C5
0,031
1,50 »
3,13
0,025
1,30 »
1,20
0,034
1,84»
l,i7
0,028
1,45»
nach der Boscha tT» jibeit ihres Austlasse^i ii:i.lie/u alles uiclit verduustoiido
rzögepimg.^ Ueber das Verdaastuagsvermogeu der See- uud Erddäciicu.
gegen können unabhttngig von h oder sur Beatinimting des ordent-
Len) Minirnnme die CoSffioienten unter Qo 2—3 Mal böber angenommen
■denkbarkleinete (in 100 J'abren kaam einmal eintretende) Minimum.
\ Tabelle besieben sieb nur auf die Hauptabfl&sse der N ie d e r s o hlä g e, ohne
'irnecbmelze, welche Torkommenden Palls aus der betreffenden Tormel
asflaBB zugeaclilagen werden mues. Einen ähnlichen Zuschlag erleidet die
die notbwendige Himsurechnung der to r b er abgeflossenen Wassermenge.
Abfluesmengen ist die Gescblebmasse der Ströme nicht — daj^'cgon die
velcbe neben und unter den Strombetten hin ausfliesst — sowie au^b das
ion Wasserläufen 2u gewiesen Jahresseiten in erheblichem Maasse ent-
ungen nicht zu übersehen ist).
Q4 vorkommende vjueiücient ist ein von der (rebietsgrösso abhängiger
- 0,007 (ohne Beduotion auf die grösstbekannte tägliche Begenhöbe des
Seeen passen die Werthe von Q4 nur für die See-Zuflttsse.
^ 0^ ^ifyfj Zu Seite 34 Ton Bbeinh. Kai. 1898. Gehefteter TheU I.
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» s, lügenieur in Basel*)«
I
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FllM«l«ll<x^ at, an tiaiL wm ft^dlran. weil jede Waeeer snf-
laageDde Eigentebeft des Bodeot gleich seit ig mit und neben
den andern sich geltend juadit.
Orundlftffe d. theoretisohen QoieUen-a. Strombereohnung*).
Die in berechnende Abflnssmenge einee Quellen- oder FInsegebietes
hängt ab: 1) von der Grösse, Lat^e nnd Bcnchaffonh eit dieses
Gel)iete3 ; 2) von den klimatiscliBn V o r h äl t n i 8 s o u dos Gebietes,
d. ii. vou der Schnee- und Begenmenge, dio darauf fällt, und vo^ den
TemperatQz*9 Wind- nnd Yerdnnstnngssnstttnden.
Bei der Untersnohnng des Einflnsses der Lage eines Gebietes ist
«anflehst dessen gcographisclie Lage und der Charakter der botreffen-
den Gegend in'a Auge zu fassen. Bezüglich der Höhenlage niuss die
Gletscher- und Alpeuregion von der Niederung scharf unterschieden
werden, da in der enteren die Steilheit der Gebirgshftnge, die Öfteren und
plötzlichen Aeuderungen der Niederschla^'sfortnen (Regen oder Schnee),
der Kichtungen und Stärke der Winde, der Temperaturen, dio Grösse der
Niederschläge und der Verdunstung, die Bodencultur u. s. w. einen gane
anderen Gharacter als im Hügelland oder in den Nledemngen habeo.
Aehnlich wie mit der Lage verhält es sich auch bezfiglich des Ein-
flusses der Bodengestaltung, iuabescndere der Steilheit der HJlngo, welche
durch den besonderen aus der Erfahrung entnommenen £*aktor m be-
rücksichtigt werden soll.
Einige Bücksicht ist noch auf das Yerbältniss der Thalläuffe zur
Thal breite wegen des Fevlaafens nnd der Yertheilnng der Aneohwellnngs*
massen im Thalwege an nehmen.
Von besonderer Wichtigkeit ist die durch den Faktor r^z bezeichnete
Bodenb e sch af f 0 nh c i t eines Quellgcbietes. Ganz abgesehen von den
zuweilen bei Seitenthälern vorkommenden Fällen, dass ein Quellougebiet
seinen Wasscrzuflnsa noeh ans einem anderen Bcgcn gebiet nnter dear
Wasserscheide hindurch empfängt oder durch dio nacli einer andern
Seite abfallenden Schichten in ein benachbartes Gebiet theilweise verliert,
kommen noch Erscheinungen vor, welche nur von einem Geologen und
Hydrotekten erkannt werden können, insbesondere soweit es sich um den
Lauf oder Aufhalt des Wassers bei Verwerfungen, Senkungen und dergl.
handelt. Hierfür können selbstverständlich keinerlei allgemein giltigoii
Sätze aufgestellt werden. Es versteht sich von selbst, dass da» auf-
gefangene Quell- und Sickorwasser stets dem Streichen der wasser-
leitenden Schichten folgt und zunächst an denjenigen Stellen und durch
diejenigen Wege seinen Abfiuss ins Freie findet, welche ihm den
kürzesten und ungehindertsten Abzug gcstatton. Das Maass der Durch-
lässigkeit oder Undurchlässigkeit des Untergrundes wii^ hemmend
oder befördernd auf den raschen ThalauslUiss, der letztere ändert sich
je nachdem das Quellengebiet einen porösen, abwärts durchlassenden
nnd zerstreuenden, oder einen wasscrsammelnduu und wasserfUIiroudeu
Untergrund aufweist.
Ein dritter Naturzustand, der die Abflussverhältnisse wesentlich
beherrscht, ist der Faktor f<3 für den ('ultur- oder Storilitäta-
zustand des Fiussgebietes. Es kommen hier folgende .8 Hauptab-
stufungen vor:
1) Bewaldetes Terrain. 2) Waidland. 3) Aufgebrochenes Oultnrland
nnd leichtes Gehöla. 4) Unkanalisirtes Sumpf- und Seegebiet. 5) Sterile,
Btemigo (durchlfiasende oder undurchlassendo) Ocdung. 0) Schutthalden,
Geröll boden. Q) Kahles (durchlassendes oder undurchlassendes; Feis-
gebiet.
Für die Unterscheidung des Terrains bezüglich der Steilheit ge-
nügt iu der Bogel dio Angabe, ob Hoch-, Mittel- und Flachland, zumal
auch mit der Höhenlage Kiederschlagsmengc und Vordujiätuug sich
ftndern. Ist der Charakter einzelner Flussgcbiete sehr verschieden, so
wird am zweckmässigsten eine getoennte Berechnung fttr jedes derselben
durchgeführt.
Der grössto und uumitloüiarato Einfluss auf die Al llnsHuicngo der
Quellen und Strümo, Seen und Gletscher wird von dem Alaass und
der Vertheilnng der leüerschläge in Bogen nnd Schnee
bedingt. ]>ie dnherigen Abstufungen sind folgende:
♦) Vorgl. auch geb. Thoil S. üO d. Herauag.
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86
1) Mittel aller 'bfi^fiiBr beobaoliteteii ifthrllohen Nieder«
SOhlagsmen gon in Schnee und Hegen (h),
2) grö88ter bekannter und weit verbreiteter Iiandreeon
(= Hl),
3) grOsster bekannter Kfedereohlag per Tag (= Hz),
4) grösBtor bekannter plötzlicher Sohlagregen (Hs%
5) gr^sste bekannte Zeitdauer ununtezbroohener
Trockenheit.
Bezüglich der aus den meteorologisoben Mittfaeilungen erhobenen
jährlichen Begenmeugen haben wir vorauszuschicken, date wir alle
darauf gestützten Besultate, mit den eigentlichen Wassermessungen
verglichen, selbst in den einfachsten F&Uen zu klein erfunden haben,
und dase der 0nind hlerron wobl darin su euehen ist, dass ein gewisser
.Thcil der Niederschläge von den Ecgonmcssern nicht gemessen bezw.
nicht aufgefangen wird. In nachstehenden Formeln wird daher h
.überall mit multiplicirt eingeführt ersclioinen, da nur dann eine
genauere Vebereinstimmong mit unseren Quell- und Strommessungen
eich er/ielcu lAest. Wir Terwelsen zur Begründung dieser Annahme auf
die Ausführungen in unserer Hauptarbeit^ die wir unter Umst&nden snr
Verfügung stellen.
Die mittlere jtihrliehe NlederschlagshOhe eines grosseren Fluss-
gebietes wird erhalten, wenn die Summe der Producte der Niederschlags*
höhen aller einzelnen Stationen des Gebietes mit den Flächen der zu-
gehörigen Beobachtungsbezirke ermittelt und durch die Fläche des
Gesamratgebiets diridirt wird.
Aue den angestellten Beobaohtougen ergibt sich, dass, von den
steilen Hochalpen abgesehen, das ununterbrochene Anhalten eines
mittleren Flutregens in den Niederungen weit grössere Verheerungen
anrichten kann, als ein kurser abnormer Begenniedersohlag. Die
atftrksten im Hügelland der Scliweiz beobachteten Begenmeugen be«
trugen bis zum Jaliro 18B1 : 15ü'"'" in 2i Stunden und bei einem vier-
.tägigen ununterbrochenen Landregeu 30'"'" per Tag. Seit 1881 wurde
.in St. Gallen ein Niederschlag von 250"^*° in 24 Stunden und ein vier-
tägiger Landregen Ton durchschnittlich 60^^ pro Tag beobachtet.
In der vorzüglichen Schrift „Ueber die grössten Abflussraengen hol
städtischen Abzugskanälen" von Dr. A, BUrkli wird ein Niederschlag
von 2001 per Sekuude und ha (= 0,02'<>"> Begenhöhe) als diejenige Eegen«
menge beselchnet, welche unter den ungünstigsten Umständen bei Be-
rechnungen zu Grunc e zu legen ist.
Es wurden ferner Schlagregen von 2"™ pro Minute (1876 in Zürich)
und für einige Augenblicke sogar von 0/035™™ per Sekunde gemessen.
Solche Niederschläge verbreiten sich indess selten über Landflächea
von mehr als 25 qkm und dauern auch selten mehr als 1 Stunde. Da
stärkere Flutrer^en und zwar selbst solche, die noch zu den Landregen
im Gegensatü zu den Schlagregon zu rechnen sind, ein grosses Sammel-
gebiet in seiner ganzen Ausdehnung um so seltener zu bedecken pflegen,
jd grösser es ist, so ist diese Eegeiihöhe mit einem Beduotions-
coefficienton zu multipliciron, welcher mit der Grösse des Gebiets
abnimmt. Bezeiclmen wir denselben mit y und die Gebietsoberflächo
in Quadratkilomatern mitF, so ergibt sich für die stärksten Tages regen
der Schweis:
liriu'^t man den grössten sekundlichen Niedersclilag von 0,035"^*"*
auf den Umfang von Iqkin, und von 0,02™" auf den Umfang von 26qkm
32
inliccUuung, so ergibt sich der Eeductionscoöfficient ^^gf^Jp*
Dieser Pdf^fficient pibt ntir für Quellengebiete < 400— 450qkm praktisch
brauchbare und j^r^'ssero Abfluasmengon als die grösste Niederschlaga-
menge von 1250 "^"^ in 24 Stunden. Die aus obigem Ausdruck abgeleiteten
Wussermengon sind übrigens als Ul t r amaxi na aufsufassen.
Zur Hos.timiining der kleinsten Abflussmengen wurde seither selten
die län^'ste Zeitdauer vollständiger Trockenheit und der grössten
(in den Sommer fallenden) Bpdenverdunstung in Hechnung
gebracht. Bei' Seen und wasserbedeckten SumpfHächen kann die Ver-
dunstung an einzelnen besonders heissen und windigen Tagen bei 600™
Nachtrag auf S. 40.
biyiii^ed by Google
87:
Meereshöhe r= 10""» und deBgleiohen bei 1000» Höhe = 13""" betragen,
während bei längere Zeit audauerndor Trockenheit das Mittel 5— 6'"*'^
nicht SU ttbereteigen pilegt. Ander» Terhftlt es sich mit der Verditnstuig*
von nioht ÜberBchwemmtem Boden. Dieselbe nimmt bei ausbleibendem
Rogen sehr rasch ab und sehr bald einen geringen >^leichl)Ir!bnndon
Werth aa. Nach unseren Erfahrungen ist fUr die Niederungen wie für
die Alpenregion das Mmsb der Yerdnnstiuig duroli die Fozmel bestimmt:
1-P
worin v die Höhe einer rom 1. bis zum nten Tag eines langen regen-
losen Zcitraumsiin Ganzen verdunsteten Waaserschichte in Millimeterit,
4e8gl. H die Höhe des am ersten Tag dieser Periode verdunsteten
Wassers uild
p das (je nach der Porosität der ausdunstenden Erdmasse von 70 — 38
. sich verminderntle) Procent der tä^flicheu Gewichtsabniihme im Ver*
gleich mit der vortägigen Al)wügung bezeichnet.
Ülr die gleiche Verdnnsttingsmasse und Yersncbsreihe ergab sich
p ziemlich genau constaut, und bei einer Meereshdhe von 500™ sowio
für frcwöhnliche Erde =0,63, l)ci einer Mcoreshfthe von 1000"* aber = 0,45.
Ersetzt man H durch das Maximum 10™™, so ermässigt sich doch schon
nach einer Woche die tägliche Yerdunstnog auf ca. 0,1 Die Gesammt-
▼erdnnstnng wird, so lange auch die Tro ckeup e riode dauern
mag, vermöge der prosten Fähigkeit des Erdbodens die Feuchtigkeit
•zurückzuhalten, den Werth von 21— 22"*™ nicht .tibersteigen; fallt vor
Ablauf dieser zeit ein neuer Regen, so wird zwar der hiervon nicht
sofort tief eingesickerte oder von der Vegetation aufgesogene oder
oberfläehlich abgeführte Theil dem Boden durch Verdunstung entzogen
werden, es wird jedoch der von der Erde und l'äuuzenwelt aufgesogene
Theil stets der grössere seizL
Die in Vorstehen dem behandelten atmosphärischen K^iederschlftge ver-
ursachen sehr verschiedene Abfluss- und Wasserstandsverhältnis^e. Die
äusser ston Grcuz« und Mittelwerthe sind in der Bchlusatabelle durch die
drei Hani)tkategori6n: 1) denkbar kleinster, 2) denkbar grösster
und 3) wirkllch'er Mittelwasserstand ausgedrückt worden.
Werden von proBgen Stromgebieten dio fMir/olnen Znflns^t/obiote
besonders berechnet, so dürfen ihre Hochwassermeugeu, um das Gcsammt-
ergebniss zu erhalten, nicht ohne Weiteres summirt werden. Es istriel-
mehr, wenn Q die gesuchte Gesammtabflussmenge, £ (q) die Summe der
einzelnen Abflussmengen, y den HeduotionscoSfflcienten und F den
Fliichcninhalt des Gesammtgebietes, >'l, ^2, /s, . . . die Roductionscol^ffi-
cienten und f|, fi,{3,,, die Inhalte der EinzeUigebieto bczeiciineti <^ aus
der Formel: _^
(i = 2: (q) ?2-
SU berechnen. ^ + ft + f3>'3 + .
Der durch eine Hochwasseranschwellung verursachte Hehr abfluss
eines Wasser- oder eines überschwemmten Sumpfbeckeik« ron
8 qkm OberfliUihe per Sekunde ist angen&liert
SS , pX ▼ermehrten Seeaufluss.
Diese aus mehreren Beobachtungen an schweiserisohen Seen
abgeleitete Näheruugsformel ist indessen sehr empirisch und durch
weitere unmittelbare Mess^nnv'f'u not h ii;iher fostzuatcllon *),
Ist während eines K^'>^^t( u lie^^t a falls die tägliclie l{eu(onhöhe (h,)
und die gleichzeitige Seesteigung (h) lu Metern beobachtet worden, so
ist genauer:
dieeeknndlic^he Abflnssmassess der sekandUohen Zuflussmasee
Dieses Maass der ausgleichenden Wirkung der Seen auf
den Abfluss der Hochwasser dar€ bei der Berechnung der Abfluss-
mengen nicht übersehen werden.
Bei derHerloitunK der Hanptformeln sind znnächst die s t än - *
digeu AUÜUBsmengen ins Auge zufassen, wobei 5 Hauptabflussstufen zu *
unterscfafliden sind. Wir gohen*^ innerhalb bestimmter Grenzen — hierbei
von derjenigen Stufe ans, welche in trockenen und nassen Jahren die
■ ^ f "
*) Vergl. Oramers Uniorsuchungen CentralbL 08, No. S6 A d. Hergb.
Digiii^Lü uy v^OOgie
SB
frOBste BebUTliehIc«!!, dae sogen. QoellAimmaitt svfvn^ 1^1c1ie9,
6) Niederwasserstaud die Gewässer fast ausschliesslicli speist. Diesos
Maass qu ist nach nnsorcn Erhebungen bei einer jährlichen Nieder-
schlagshöbe von 1*" bei undurchlässigem Untergrund im Alluvialgebiet
«ad Hilter mittloren Yerhftlinisseii pro qkm nnd pro Sekonde s 0,007 ehnu
FOr das Gebiet F in qkm und die j&brllche Kiederscblagshöhe h erhält
man also die beim stündigen Niedrigwasser abfliessende Wassermenge
Q, — qn hP.
FiXr jede andere Abflussstufe ist die Niederschlagshülie aber noch
mit einem Zustandsfaktor sn niiiUipliciren, welcher ebensowohl den durch-
schnittlich abf liessenden als den au g e iiM i c k ! i c h im Erdreich
zurückbleibenden Theil der Niederschlagshöhe vertritt. Diese Grosso
ist sehr veränderlich und < l,wcil derBodon nie mehrWasser abgeben kann,
als or selbst erhalten hat. Bezeichnet a die vorab fli essende Wasser-
n^cngo, so wird umgekehrt die snrückbleibende (theils^aiar Yer-
dunstung gelangende, theils durch Boden- und Pflansen»
.Sättigung aufgebrauchte, theils auch durch Versickerung
«nterirdisoh abfliessende) Wassermenge = l — €c. Um die nachher
noch abfliessende Wasser menge zu erhalten, ist jedoch ausser 1 — a noch
die auf die angegebene Weise verloren gehende Wassermenge in
Bechnung zu bringen. Die kleinste (in 100 Jahren vielleicht einmal
eintretende) Abfinssmenge ergibt sieh demnach aus der Formel:
^0 = 0 — «) (1-0 qu hF.
worin F auch auf Gletsohergebiete sieh erstreclct.
£ine zweite ziemlich beständige Stufe ist der wirkliche Mittel«
Wasserstand, welcher der Theilung der durchschnittlichen Summe
aller Jahresniederschläge in Hegen und Schnee durch die
jährliche Sekundensahl entspricht. Es wäre dcmuack die Ab-
flttssmenge bei diesem idealen Mittelwasserstand, mit dem Zastanda*
lonnooo F
faktor « multiplicirt; — — ~,'-;>~^,TP7^ — ^^h = 0,0317 «hF.
Da jedoch statt h, siehe oben, h zu setzen und in den Glctscher-
gebieten noch der Gletscherzufluss suzureclmen ist, welcher nach unseren
Untersuchungen durchschnittlich 0,037 cbm pro Sekunde und qkm
Gletscherfläclie (y*) beträgt (die durch die Grundsohmelze abtiiesscnde
Waesermeugc ist hierbei im Kiedrigwassor sohon inbegriffen), so ist die
wirkliche mittlere Abflussmenge
5h
• . Q« =1 0,0317 « — F + 0,037 /= 0,0306 «hF + 0^37
Es iht jodoch dieses Mittel ziemlich tief nntor dem durch den
Pegel ermittelten iMittelwass^er stand und I4uter der letzterem ent-
sprechenden Abflussnieuge zurück.
Bei der Berechnung der veränderlichen Hoch was ser mengen
sind namentlich die yon plOtslichen HochJluthregen oder yon lange an-
haltenden und weitverbreiteten Tjandrpgpu oder von ausserordentlichen
Schnee- und GletscherBchmel/on horrüln-enden Anschwellungen zu unter-
scheiden. Die bekannten höcliäten Kegeufälle in den ^Niederungen und
im HOgelland der Schweis betragen, wie bereits früher augegebea:
1) bei ununterbrochenem Xiandregen von l Tagen Dauer darohsolin»
5QiotD Tag, wobei u. l'^mst. schon am vorletatea Tag die
volle Kegenmasse zum Abflnss kommen kann,
2) bei starken tagelaugen Hegen 250"^™ in 24 Stunden und
8) bei sehr kuraen heftigen Schlagrcgen 2,12™"> pro Minute^
Bezeichnen wir diese Begenhöhen mit Hi, Hs und Bs, so dllrfen wir
Ulli Bücksioht auf die sehr Yerschiedene Ausdehnung dieser Begenfälle Hi
nur mit dem ßeductionsfaktor = ^ _|_ ^ p -f- 0,OQö und Ha mit j 2 —
114 ' 32 ' ^
X16 -I- 0 06 F endlich Hs mit /s =: jf ia Bechaung bringen,
welche Faktoren empirisohe Interpolationscuryen darstellen, die durch
gewisse durch die Erfahrung bestimmte Punkte hindurchgehen. Diese
Formeln hioton wenigstens denselben Genauigkeitsgrad wie die direkten
*) 3. Nachtrag auf B. 40.
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Wätfsermesgaiigen bei HochwABoer, da die GesohiebfahTun^ keine auch
nur auf 10 bis 8Q^h genaue Messung der wirklichen Abflussmengen au«
lüs8t. Selbstverständlich muss hei dorn Maa'ss der Anschwoll u 11 ir der vor
ihrem Beginn schon vorhanden crowoKeue WasserKtand, nameutiieh in
Folge der GictticherBchiiielzei iu iiechiiung gozugeu werden. Die durch
letztere zugef Ohrte Wassermenge ist -~ eine Gletseherlafttemperaliir von
14 bis 26" C. vorausgesetzt ~ zu circa 0,0' /", 0,12 /"bis 0,2 /* au«unohmcn.
Wrnn Qf^ die vor der Aiisch wrlluTi^r abi^elaul'cno Wasserinr ii^^e bezeichnet,
äiud dcu für die drei ausäerurdeutiichcu Kiederschiüge zu exwurteudeu
Abflussmengen folgende Formeln zu Grunde su legen:
1) Q3 (maximaler Landregen) = Qm -|- ;^iHiF -f- 0,20 /, wobei ^ih» =
(7 \ *) 0.060"
n r^-^n + 0/006 1 ^ . In dem Ausdruck fürCia ist der Coefflcient
0*^0/001 Jr / 80*00
C( weggelaasen worden, weil die Regenmongo dos letzten Tages als voll
ablaufend zu betrachten ist. Da bei diesem Fall auch der Abfluss (Q,u)
Tags zuTor ein höherer ist, so ist Hi 1^3 Mal hoher, d. h. ^O^OSS"^ an-
genommen und dafür Qm elimlnirt worden.*)
2) Q4 (maximaler Tagesregcu) = Qj„ -f (cyiBüF + 0,12 /, wobei
? I 0,260™ ^ _ ... ,
8) Q» (ausserordentliober Sohlagzegen) = Q« + ^^Ha^^aF + 0/)0 /*»
32
worin = 8140? * 0/000086 pro Sek.
. Hieraus ergeben sieh folgende Haupt-Abflossformeln:
I. Al>flu ssmen ge be i ni denkbar n i e d r i <t t e n (kann alle
100 Jahre einmal eintreten) Niedertstand:
Qo = (l — «) (1—0 quliF.
II. Abflussmengo des mittleren NiedrigstwaBserstaudes;
Qi =quhF.
III. Abllussmouge dos theoretischen, aus der Jährlichen
Niedersoblagsmenge abgeleiteten Kittelwasserstandes:
lY. Ansserozdentlicbe Hoohwasserabflussmeag'eti:
1) (4tftgiger Landregen Ton tttgUah 60»»* Hi^he)
= '''' ^ (0 + 0,001 F + + ^'
3) Q4 (ausserord. Tagett regen von 260'""» per 24 Stunden)
= Qu, -1- « F (n5-:roro6 F + "^'"''h '''' ^' '
3) (ausserord. Istündiger Schlagregen von 0,036"**" per Sek.)
32
= QtD + « ^^Tsi • 35 + 0,05
I^e merkung. Die snb IV stehenden Foriiuln beruhen atif den
grössteu erlebten ^Niederschlägen, der Schweiz. Für Länder mit
Hl
andern MaximaUKiederscblägen muss Q.3, Qi, mit -g- multl-
plicirt werden^ wobei H die obigen (sohweiaeeiselien) und die aus-
liüidischen Fluihregenhöhen bezeichnet.
Von den drei letzten i^'ormela ist nur die erste tiir Flusdgeblete
über ca. 6000 qkm anauweuden*
Die stärksten Soblagregen (Q4 und QO vermögen die unteren Strum-
Itlufe — sehr grosse Eegen^jnbiote vorausi^esetzt — nicht auf ihre
höchsten Wasserstände zu erheben, wie dies bei Qj der Fall ist.
Handelt es sich um die Bestimmung von Profilen, wobei keine Uober-
scbwemmting vcrrkommeoa darf, so ist nach der Formel au rechnen,
welche für den bptreffendeu Ort die prttRste Abllu-^smenüfft ergibt.
Von besondc rcr Wichtigkeit ist die Kinsclialtung des Znrückhaltungs-
faktore ftlr solche Gebiete, welche grössere ;r>ee- oder Sumpfflächen ent-
halten.
*) S. Nachtrag auj[ S. 40«
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40
Ausser' schon oben angegebenen GoSüfiotenten ist noch der
VerzögeruTi psfaktor (f, Vtodiugt durch die Länge des "Waaaerlanfa
in do7i lanp^'id(»lmteu Fluss^^obieten, uud ein auf die Jahreszeit sich
bezieh tiuder Faktor <l in Kechiiung zu ziehen, welche hauptsächlich
Am Maass der Verminderung oder Vermehrung des abfliessenden Theiles
der Niederschläge beeinflussen.
Tu Botreff des Verzögern ngsfaktors lassen sich nach den
bisher gemachten nngcnügenden Untcrsnohnn^eu eimgermaasgen zuvor*
lässige uud allgemoiu verwendbare Angaben nicht machen.
Der je nach den Jahreszeiten sich ändernde ^Faktor 7 beträgt für
schweixerisohe Verhältnisse für die Monate
Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec.
Ö,Ö3 0,89 0,80 0,63 0,5S 0,5G 0,55 0,66 0,59 0,72 0,98 0,96.
Mit diesen Coustanten sind aber nur diejenigen augenbÜcklichen
BegenfäUe sm multipliciren, deren Einfluss mit demjenigen in anderen
Jahreszeiten verglichen werden kanu.
Die bei diesem A^erfabren vorkommenden Berechnungen können
selbstverständlich ud vorhergesehene klimatisohe Vorgänge, 2. B. das
Einfallen eines kalten, Begen in Schnee umwandelnden Windes und •
dergl., oder den Eintritt eines warmen Begens auf Idseh gefallene
grosse Schneemassen nicht berücksichtigen und ebenso »ach keine'
anderen Ausnahmsfälle.
... ^
S c h 1 u 8 s b e m e r k u n g e n.
Um die Anwendung der vorstehenden Formeln su erleichtem, ist
dio anf Seite 8i eingeheftete ITebersicht zusammengestellt worden, welche
für alle Arten von l'luss- und Quellgebieten din entsprechenden
denkbar grüäateu, mittleren und denkbar kleinsten
Ahfluasmengen pro qkm und Sekunde angibt.
Eine TJehereiustinimnnp' der theoretischen Formel werte
mit den Ergebnissen der Strommessungen wird so lange nicht
erzielt werden, bis in beiden Verfahrungsweisen nicht gewisse einheit-
liche Grundsfttze und wesentlich Terbesserte Methoden angenommen
werden. So dürfen z. B. zu Strommessungen Flügel nicht yerwendot
werden, wenn das strömende Wasser Sand mit sich führt.
Bezüglich der noch uuerörterten Zwischenstufen zwischen den
Abflussmengen Qp bis Q4 lässt sich vorerst das fQr die Industrie
wichtigste Mittel der Klein wasaermengen durch die Formel Hif^=
0/5 (Qi ermitteln; während die mittleren Hoc hwasseratftndeTon
der Terrainbeschuffenheit und von den stärkeren uud allgemeineren
Niederschlägen beeinfiusst werden. Biese Mittelstuto lüsst sich als eine
Function von Q9 und Yon F durch die Gleichung :
ermitteln, ein Ausdruck, welcher jedoch ftkr See gebiete noch su
reduciren ist.
Obgleich die Toranstehenden Bereehntingen in erster Linie auf die
Gletscher- und Alpenwelt passen, deren StrOme überdies zu ganz anderen
Zeiten und in ganz anderer Weise anzuschwellen und abzunehmen
pücgeu, als die Machlandströme, so werden sie doch bei gehöriger
Berücksichtigung der Örtlichen Niederschlagshöhen (s. Bern. 4 der Schluss*
•tabelle) auch fttr die Niederungen annehmbare Zahlen Üefem.
Nachtrag.
Seit dem ersten Erscheinen dieser Abhandlung hat sich hei der
weiteren Ausdehnung unserer Untersuchungen ergeben, dass die Fiirmel
((.^3) für die lang dauernden maximalen Landregen noch etwas
n&her präcisirt werden sollte, dieselbe ist nun (nach Wiedereinfflhnmg
von und (t) in folgender Gestalt auf B. 86 am Platse des firttheren
Ausdruckes einzusetaen: ' ,
Q. = Q„ + «F r, '+ 0,2/= ri„ + ajf --^±^^S^^^ + o,a f,
wobei Fl = 0,0001 P anzunehmen ist.
Auch hier ist Q3 schliesslich durch Multiplikation mit — auf die
analoge Eegenhöhe H* des zu berechnenden Flussgebietes zu reduciren,
wobei H> die grOsstbekannte tägliche Eegenhöhe eines 3- bis 4 tägigen
allgemeinen und ununterbrochenen Landregens bezeichnet. D. YeA ,
Digitized by Go<i ^le
IIb. Die grössten Wasserm engen.
Von Gramer, Begierunprs- und Baurath in Breslau.
Bezeichnet F die Grösse eines Niederschiagsgebietes, f die Grösse
seines Ueberschwcmmtingsgebietes in qkm, h Beine mittlere jfthrilohe
Niptirrschlagshöhe in n seine mittlere Höhenlage, ni die Höhenlage
seiucr AbänssHtelle und 1 die mittlere Lflnge des Weges, welchen die
Kiederdchläge bio zur Abfiubsstelle zurückzulegen haben, so dass mit
Bin a = — n — ^das mittlere Gefälle des KiedersohlagBgebietes beaeichnet
werden kann, so ist die grOsflte sekundliehe Abfluflsmenge deBaelben in
obm annähernd:*)
* „ g U.h.kVBin «
9 + F^ h
In dieser Formel bezeichnet k eine Zahl, welche bei Kiederschlags-
gebieten von natürlich rauher Oberfläche, wie solche bei Fliissen und
Bächen fast allein in Betracht kommen — 80, bei solchen mit geebneter
und 'befestigter Obertläche, wie Bolche die Dächer, Straseen und Plätxe
einer Stadt in der Kegel asrbieten, = 300 zu setzen iFt.
Der Werth /u ist in gewöhnlichen Fällen, wenn das TToberflohweui-
mntigsgebiet aun^ernd gleichmäädig in dem Miedersckiugägebieto ver»
theUt iBt,
II. ^ = 1 — sin^tg. 18"jrj[i dagegen
fi '"^
ni. fitssl-^ Bin.tg.86— ^ ^ wenn es sich darum handelt, den EinfluBB
einer einzelnen am unteren Endpunkte des Niederschlagsgebietes F|
befindlichen UeberBcbwemmungBfläohe fi, beiepielBweiee den EinfluBs dee*
Bodenseee auf den Hochwasserabfluss aus demselben, zu bestimmen.
Dem Einflüsse der in dem Niedcrscblaps^'obicto etwa vorhandenen
Oletscherfläohen ist dadurch Bechnuug zu trugen, daös 0,9 dieser Flächen
TOn dem NiedersohlagBgebiete in Abzng gebracht werden.
Einige Beispiele mögen die Anwendung des Vorstehenden erläutern:
1. Für das 6 qkm grosse Miedersohlagsgebiet einee kleineu <}eb4rgs-
baches habe man ermittelt:
f Ä 0,02 qkm, h = 0,9™, nia.as^ 0,216,
SO erhält man:
18.0,02
^ = l~sin.tg. -^7^ = 0,92,
daher
5.0,92.0,9.80 V 0,216 ^
M ' ~ -• = 18^ cbm,
9 4- 6.0,93.0,9 ,
18 8
d. i. — = 8,76 ebm auf das qkm.
5
2. Kar die Spree bei Berlin ißt anuäiiuiiid i = ü 700, f= 436, h = 0,50,
Bin, a = 0,000186» daher
18.486
= 1 — aiu . tg - - = 0,1 i'J und
9700 . 0,6
„ 9700 . 0,149 . 0,5 . 80 V 0,000106 -
H SS ' ■ ^ — = 188 obm,
9+ 9700. 0,149.0,6
183
d. i. — — = 0,019 cbm auf 1 qkm.
9700
^. Das Niederschlagsgebiot der Aare bei ihrer Mündung in den Bhein
umtasst 176ir' i[kiA. Von diesen liegen etwa 10000 qkmmitöOO qui (xletscher
oberhalb der grossen, gegen 710 qkm umfaBBenden Seen des Aaregebietes.
Für diesen oberen Theil des Niedersohlagsgebietes ist h = 1,60^. Man
hat daher für diesen Theil zunäohBt
Fttr die Anwendung s. Tabelle 8. 43.
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4a
710
fil^ J - MÄ . tg .36 (10000 - 0^,500) ijsO
daher Fi fti = (10000 — 0,9 . 500) . 0,123 ^ 1222 qkm,
d. h. der obere 10000 qkm umfassondo Theil des Niederschlagsf^cbietes
ist bei (lor Jicrechnung clor j^rössten sokuudlichnn Abflussmenge oinein
von Gletaolieru uud Seou frcieu Gebiete von 1222 qkm gleich zu rechiieu.
Der tmtere 7615 qkm grosse Theil des Kiederschlagsgebietes hat die
mittiexe Begenhöhe 1,10; daher ist die mittlere II egenhöhe deB in B«oh«
nnng zu stellenden 1222 -{- 7615 = 8837 qkm grossen Gesammtgebietes
^ 1222 , 1^0 + 7615 . 1.10 ^
^ = ^87 ^^'^ •
f
Man hat femer =s 0,015; sin = 0,0015,
18 . 0,uiü ^
daher ^ l — ein . tg . ■ — — — — =s 0,772 und
l,l9
9 4- V^8837 . 0,772 . 1,16
4. Wenn das Ueberachwemmiingsgebiet eines Flusses durch Kin-
deichungeu oder Beseitig ang von Deichen eine Veränderung f erleidet,
80 bezeichnen die Ausdrucke sin . tg . 18 besw. sin . tg 36 an-
nähernd die Vcrhältnisszahl, nm welche die sekundliche grösste Abflusi-
mengo durch jene Veränderung vergrössert oder verringert wird.
BcispieLsweiso simi (\em Ueberschwcmmnn^'sgobiete der Oder ncit
dem bekannten grössteu Hochwasser des Jahres 1654 zwischen Odurberg
und Breslau annähernd 150 qkm dürch Eindeiohxing ent/.ogen worden.
Die grösste sekundliche Abflussmenge dieses HochwaBsers ist bei Breslau
auf 230O cbm pro-cliritzt worden. Ks ist forner F = 21580 qkm, h = 0,68™
und daher die in Fuige jener Kindeichuugen zu erwartende Vergrösserung
der sekundlichen Abüußsmengo
18 . 150
m = 23Ü0 . sin tg . = i2i cbm.
21580 . 0,68
Würden dem Ueberschwemmung» gebiete nnmittelbar oberhalb Breslau
noch weitere 20 qkm durch Eindeichung ontssogen, so würde hierdurch
eine abermalige Vergrösseruug der sekundlichen Abflussmenge um
So 20
(2800 + 428) ain . tg . »,,„/-r:;T = 183 cbm zu erwarten sein.
21580 . 0,6o
6. Da in gut ontwäsBerteu Stiidten Ucberichworamungen diirch
tJcberiuihiug der Kanäle nicht vorkommen sollen, so ist hier f = 0,
daher = i zu setzen. Man bat alsdann :
F . h . 3C0 V^sin . ff
M — —
9 4- \ I'' h
und die grösste Abüussmengo auf das qkm
^ 800 sin . (C
Ml = h . ■ r-.
9 4- Fh
Zur Bestimmung des Wcrthcs sin C- darf man annehmen, das« das
Niedersclilag^gehiot durchschnittlich a'" über dorn llochwaösersjiiogol
der Kanäle liegt. Bezeichnet nun sin f> das mittlere Gefälle des Kiinul-
netses, dessen grösste Abflussmenge bestimmt werden soll, so kann mau
mit ausreichender Genauigkeit sin « = Aii setzen.
/
n 4- 10' to V F
Mau erhält dann für h i,o"^ und rncliioduue VVertho von F und
sin ß die in der i'olgondeu Tabelle augogebeneu grössten sekundlichen
Abliaflsmengen in städtischen Kanälen
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4d
F =
_1 1
qtkm
1
i
1 0,020
1 0,010
0,008 1
0.006 1 0,004 1
0,002 !
0,001 i
0.0005
1
1
1
Grösate A])rtu
asmeugen auf 1 qkiu in cbm.
50
G,8
5,2
4,4
3,9
3,2
2,7
2 3
10
7.4
U,0
5,0
5,1
4,6
3,9
4,2
^'t 1
5
7.8
6,8
6,0
6,4
4,9
3,7 1
2
8.2
6,7
6,3
63
6,4
4,7
4,3
4 0
1
8,5
7,0
0,6
6,2
5,7
5,1
43
4,5
0^
9,0
7,6
7,2
ö,b
7^
5,8
6,6
6,3
0,2
9,3
8,0
7,7
6,9
6,6
6,2
6,0
OA
9,8
8,5
8,2
7,9
7,6
7,3
0,9
6,8
0,01
11,7
11,0
20,6
33^
10,8
10,6
10,5
10,3
10,2
10,1
0,001
20,8
20,5
20,5
20,5
20,4
20,4
20,4
1
33,3
33^
33^
33,3
33,3
33,3
88,3
00
Fflr andere Warthe von h erhält man die grössten Abfliissmeugen hin-
reichend genau, wenn man die entspxeclieadea Zahlen der vorsteheaden
Tabelle mit h multiplicirt.
Der Werth 88,3 h, welcher dem Niederschlagsgebiefc P ss ^ angehört,
bezeichnet gleichzeitig die grös8te sekundliche "Niederschlagsmenge auf
1 qkm und eiitspricbt der Bekundlichou Niederschhigshöhc 0,0333 h Milli-
meter. Dieselbe ist naturgemäss etwas grösser, als die durch Begeu-
messer beobachtete sekundliche Niederschlagsböhe, da der Abfluss in
letsteren durch die Form derselben stets etwas verzögert wird.
Die Berechnung der Wcrtlit^ von und beiw. fh wird durch den
Gebrancrli der TKi('li-t<-lH';H]<Mi Tat'f»! prioichtert.
00
ÖD
a
II
o
CO
to
5- fl
0,001 0,982 0,964 0,026 0,576 0,317 0,0511 0,324 0,122 0,076 0,193 0,060
0/>02 0,964 0,928 0,027 0,563 0,303 0,052 0,817 0,118 0,077 0,189 0,050
0,003 0,94G 0,893 0,028 0,550 0,290 0,053: 0,310 0,1 U 0,078 0,180 0,058
0,004 0,928 0,857 0,029 0,637 0,278 0,054, 0,303 0,111 0,079 i 0,182 0,056
0,006 0,910 0,823 0,030 0^25 0,266 0,055 0,296 0,108 0,080 0,179 0,066
0,006 0,893 0,789 0,031 0,618 0,255 0,050 0,290 0,104 0,081 0,176 0,058
0,007 0,876 0,75G 0,032 0,501 0,245 0,057 0,284 0,101 0,082 0,172 0,054
0,008 0,857 0,724 0,033 0,489 0,235 0,058 0,278 0,098 0,083 j 0,109 0,052
0,009 0,840 0,692 0,034 j 0,478 0,226 0,059 0,272 0,095 0,084 0,106 0,051
0,010 0,823 0,601 0,035 0,407 0,217 0,000 0,206 0,093 0,085 0,163 0,060
0,011 0,806 0,632 0,036 0,457 0,208 0,06lj 0,260 0,090 0,086 0,160 0/)49
0,012 0,789 0,003 0,037 ' 0,447 0,'200 0,062 0,255 1 0,088 0,087 0,157 0,048
0,013 0,772 0,570 0,038 1 0,137 0,193 0,003 0,250 0,035 0,088 0,155 0,047
0,014 0,766 0,560 0,039 0,426 0,186 0,064 0,248 0,0831 0,089 0,152 0,046
0,015 0,740 0,516 0,040 0,416 0,179 0,065 0,240 0,081 1 0,090 0,149 0,046
0,016 0,724 0,501 0,041 0,406 0,172 0,060 0,236 0,079 lO,0oi 0,146 0,044
0,017 0,708 0,478 0,042 0,397 0,166 0,007 0,230 0,077 lo,Uü2 0,144 i 0,043
0,018 0,692 0,457 0,043 0,388 0,160 0,068 0,226 0,075 0,UD3. 0,141 0,042
0,019 0,676 0,437 0,044 0,379 0,155 0,069 0,221 0,073 0,Ö94| 0,189 0^)41
0,020 0,681 0,416 0,045 0,370 0,W 0,070 0,217 0,071 0,095 0,137 0,040
0,021 0,646 0,397 0,046 0,362 0,144 0,071 0,212 0,009 0,090 ! 0,135 0,040
0,022 0,632 0,879 0,047 0,354 0,139 0,o72 0,208 0,037 0,097; 0,133 0,039
0,023 0,618 0,862 0,048 0,346 0,185 0,073 0,204 0,065 0,098 0,180 0,038
0,024 0,603 0,346 0,049 0,338 0,130 0,074 0,200 0,063 0,099' 0,128 0,037
0,025 0,889 0,331 0,050 ! 0,331 ' 0,126 0,075 0,196 0,0C2 0,100 0,126 , 0,036
n o r a u g ob e r 8. Die nach den Gram er 'scheu
^ „ , bei prcuböibchen Meliorationen in der Keuzeit
vielfach erprobten Berechnungen weisen in vielen Fällen, ebensö wie
die Untersuchungen von Pascher, rocht erhebliche Abweichungen
gegen die Berechnungen nach Lauterhurg auf.
Anmerkung des
Angaben aufgestellten,
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III. Wasserbau.
Normalhorisonte.
Der prensgische Normalhöhenpnnkt befindot sfch an der Stern-
warte in Berlin und soll 87°^ über dem I^uUuunkt des Amsterdamer
Pegels (dem Kormalnullpunkt ^ KK) liegen. Auf letsteren Pnnl^t sind
alle das öffentliche Interesse berührenden NiYeUements eu beziehen.
Nach Baeyer Hegt jedoch der für Pretissen angenommene NormalnuU-
ptinkt NN noch um Q,im°^ tiefer als der N.-Paukt des Amsterdamer
Fegeis (PNA). Da nnn HK txm l^oeo"^ über dem Pegelnnll von
Swinemttnde (PNSw) liegt, so liegt PNA um 1,246™ über PNSw (siebe
Wocheuschr. d. Oesterr. Ing.-Yex. 1886, No. 42), ferner 8,513°* über dem sn
Neufahrwasser.
. Der Nullpunkt des bayrischen Normalhorizontt liegt 862°^ Über dem
Ueeresspiegel in den Lagunen bei Venedig und 861,0798^ über dem
Amsterdamer Pegel. Der Bodenseepegel bei Lindau liegt 466,976"*
unter dem bayrischen Nornialhorizont, also auf den Amsterdamer
Pegel bezo^'eu in einer Hoho vou 394,104™.
Der österreichische Normalhorizont ist auf den Mittelwasserstand in
Triest basirt und liegt ca. 0,499°* unter Mittelwasser von Swinemünde
(MWSw).
In Elsass-Lothringen Hegt das Kivellement gen oral de la France
bei Bestimmung der Meereshöhen zu Grunde, und zwar liegt der Null-
punkt vou Marseille um 0,809"^ und der von Havre 0,620™ tiefer als der
Amsterdcgner Pegel. Nach den neuesten Nivellements liegt das Mittd-
Wasser (MW) tob MarBeille um 0,661"* niedriger als da^enige von
Swinemünde.
Nach den im Jahre 1883 ausgeführten Gradmessnngsarboiten liegt
der Wasserspiegel, der Ostsee nach dem von Swinemünde aus Über die
Schweiz geführten Nivellement um + 0,6G4*>* höher als der des Mittel-
meere besw. nach dem über Amsterdam geleiteten nn| 0^68™»
und der o-Punkt des Amsterdamer Pegels -)- O^V^ Über dem Mittel-
wasser von Swinemünde,
das Mittelwasser der Nordsee am Amsterdamer Pegel 4- 0/093"" über
der Ostsee, desgleichen bei Osiende um 0,066™;
nach dem Mvellement von Swinemünde über Eger nach Triest liegt
die Ostsee Uber dem adriatisohen Meere + 0,498"*.
2f eteorologiaolie und hydrolosisohe H^otisen*
Begenhölie und Vertkeilimg der Niedersoliläge«
Die Dichtigkeit des Begenfalls und die seitliche Yertbeilnng der
Niederschläge ist eine äusserst ungleichmässige. Die meteorologischen
Beobachtungen sind zur Zeit noch sehr lückenhaft, namentlich so weit
es sich um die für hydrotechnische Zwecke so wichtigen Meist-
niederschlüge handelt, ebenso fehlt es an Tielen Orten noch an Erhebungen
über die bei verschiedenen Wasserständen und su verschiedenen Zeiten
abfliesseuden Waßsermengen, weshalb eine zusammenhängende Darstellung
der betreflFendeu Verhältnisse noch nicht gegeben worden kann.
Nach Mur r ay ergibt sich ein Wachsen der Begenhöhen beim Ueber-
gang aus den kälteren in die w&rmeren Zonen, dae besonders beim
Eintritt in die Zone von 50—600 nördlicher geogr. Breite, noch mehr
aber uju h dem Acquator zu stattfindet, derart, dass z. B. die jährliche
Hegenhoho in °"** in der Zone 60— 70« N. geogr. Breite 370****% desgl.
bei 60—60» — 660»"»», 10—200 — 950""*, 0—10«» 1970"*"* betrftgt. Die
jährlichen auf die einzelnen Erdtheilo entfallenden Regenhölien betragen
nach Miirray in Südamerika 1670™«», in Afrika R'>5""n in Nordamerika
7^0***"*, in Europa aiö""", in Asien 666«*" und in Australien 620'""*,
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45
Ueber if«ii Blafluss dor HOhenlait^ üieflt Stndnlelta mit.
dasB für Böhmen finf jo i'O"* Höhenz^innhmpi dio HegenhOho um CD'"™
wächst. Lage der Bodenueigung gegen herrscheude Bcgen-Wiudrichtuug
▼on grossem Einflnss (Begensohatteo). Im Walde grössere Nicderschlags-
hOben (nach Stndnicka 26^83 nach Mathiea und Fautrat nur
6 — 8% mehr) im froicn Lande, aber dafür geregelterer and wesentlich
geringerer freier Abfluas.
Die jährliche BegenhOhe wechselt sehr beträchtlich, sie beträgt in
Berlin 60«™, in Süddeutschland 80<^">, im westlichen Preussen 68«™, in
den Kheinlanden Qb^^, im Durchschnitt in Deutschland 67 — 68«™; hiervon
entfallen I80/0 auf den Winter, 23 ^/o auf das Frühjahr, 86% auf den
Sommer (Juni, Juli und August) und 23% aiif den Herbst.
Die kleinste Kegcnmenge fällt nach Hellmann in Büddeutschland
auf den im Begenschatten des Hunsrücks und der Haardt liegenden sehr
waldreichen Theil von Bheinhessen, in Nordd« utHohland auf dai Gebiet
nördlich von Thorn, in Mitt<?lflentschlanf! auf die Umgebung von "Bern-
burg nnd von Hiesa an der Mbe. An letzterem Ort beträgt die Begen*
menge mir 42^"^.
Die gross ten Trockengebiete befinden sich im mittleren Böhmen und
In den Grenslanden Ton Hihren und Niederösterreich, woselbst der
Jahresniederschlag an einzelnen Orten 38 nicht übersteigt. Nach
Hell mann bilden ferner einzelne Bezirke in den (llatzer, LauHitiser
und £Ibsaiidäteingebirgen, im Bothhaargebirge, bpesaart, . Thüringer
Wald, Erzgebirge, Teutoburger Wald, auf der RhOn nnd der eehwäbischon
Alb mit 100— 130 ^^'^ Ts'iedorschlap den Uebergang zu den regnerischen
Gebieten Dentsc-hlanda, ^velc;he hauptsHchlich au den bayriHchen Vor-
ulpen (Kreut 2i0'^"^> und am West- und Nordwestabiiaug »ier Ailgäuer
Alpen (BefebenhaU 180^™, leny Ul^™), am Südabbang der Schneekoppe
(150 «"'"j, im Oberharz (Clausthal 187*^", Brocken ^ripfcl 167*5'"), Theile des
Böhmer und bayri.-chen Waliies (150'^™), hauptsächlich aber im Sobwarz-
wald, Schweigmatt (167^^; und in den Vogeäen anzutreffen sind.
Zwischen Bi^Len-Baden und Frendenstadi beträgt der Niederschlag
140— M6«".
Nach „van Bobbor** beträgt die jalirüche Begenhöho im nord-
deutschen Tiefland im Mittel 613"^™, im jnittHldeutschoa Ciebirgsland
OjjQinin süddeutschen Tiefland 826 die mittlere Begenhölie vou
gans Dentscbland kann zu ca. 660"^"*, diejenige von OeBierreicb au 76$"^*"
angetioxnmen werden.
In Süddeutschland bestellen erhebliclie Unterschiede zwischen Ebene,
Hochplateau und Gebirge; dies ist ■|)e8onder8 in Baden bemerkbar, wo
selbst die dem Bhein bezw. dem äudwestwind zugekeiirto Seite des
Scbwarswalds besonders reich an Niederschlägen ist. Das Bheintbal
weist z. B. Niedcrschlagshöhen von GOO — 800""*, der östlich austosseade
Bchwarzwald dagegen von 1200 — 1800"'"^ auf; die Kegenmen^o nimmt
hier mit der Bodenerhebung zu. Im ITiuchlaud herrschen die bommer-
regen, im Gebirg die Hierbst- und Wintexniederscbläge Tor,
Nach Hell mann darf eine monatliche NiedersohlaiTsmenge für
das ebene Norddoutschland von 200™"" als niclit eben selten angenommen
werden; zuweilen wird sogar der Betrag von :juo überstiegen.
In den monatlichen Niederschlägen zeigt sich eine gewisse r^t^tigkoit,
indem hier Juli nnd August am regenreichsten^ dio Monate Jauuur und
Jfi&n am regenftrmsten zu sein pflegen. In Klaustbal im Harz wurde
dagegen ein Monatsmaximum von 45G'"'" im Januar beobachtet. Im ge-
birgigen Schlesien wurden die Monatsmaxima im Juli, in Neurodo 'a* B.
mit 320™, auf der Schneekoppe mit 444'"'« gcfun li n.
Kach 0. Xiang beträgt das Monatsmaximum nach einem 34jährigen
Durchschnitt in Bayreuth 88.54 in München 122,48"*°^ Je für den Juni.
Ein ira Schwarzwald (Freudenstadt) beobaclitetes Monatsmaximum
betrug GGö™'" (vergl. auch für das westphälischo Becken die Abhandlung
von Michaelis, Zeitschrift für Bauwesen von 1882).
In Norddeutschland darf man annehmen, dass von der gesammteu
Begenmcngc ca. 20% auf den Winteri 2S% das PrUhjahr, 33 "'/q auf
den Sommey nnd 26% auf den Herbst cnlfallen»
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M^lstwerthe der stündlichen und tägliehen Niederscliläge..
Nach IT pH mann (s. Zoitschrift dps prenss. Statist. Bureaus, Jahr-
gang 1884) wurden an nachs-tobenden Orteu die bpifjreset?:ten Maximal-
Siiederschläge in einem ca. Süjahrigeu Eeobachtuugs/ieitraum beobachtet:
1^ fc:
0)
P reuesen.
Tilsit . . . .
Köuigsberg . . .
Klaussea b. Lyck
Berlin
Prankfurt a. d. O.
78
GU
100
Ü7
U4
28
69
Kööiin '79
Stettin j 85
Kolberg , ... 102
Bromborg . . [47
Toson 83
Görlitz . .
Batibor , .
Brealau . .
Beuthen . .
Hausdorf
Schneekoppe
Tornau . .
balzwedei .
Halle . . .
Flensburg .
Kiel . . .
Hannover .
Kmdeu . .
IClaustbal .
Büchenberg
Frankfurt a,
Öchluchteru . .
Köln
Trier . . . . .
liostock . . . .
Schwerin , . ,
Hamburg . . .
Oldenburg . . .
(iotilH . . . . .
lia I len.st.edt . . .
(lies-tMi . . . .
K g r. S a c h s u u.
l'roiborg
JjOipicig
Dresden
Planen
68
89
95
110
110
227
ti3
78
89
65
100
02
Gü
116
248
69
126
63
73
no
7Ö
86
62
58
102
Uü
50
71
84
(.9
lol
50
72
45
37
60
71
86
42
73
Bayern.
Hof
Speyer . . . .
Nürnberg , . .
Itogcnsbarg . •
Augsburg . • .
31itncheu . . •
Traunstein . .
liindau . . . .
\V ii r 1 1 e m b e r g.
Hoilbronn . . .
Kirclihoim u. T.
.^(iittgart . . .
Ti'ibin^'ön .
Froudenstadt
Ulm
Friedrich ßhafen .
Baden.
WorthciiH . . .
i5rott<'ii . . . .
Maimhoiiu .
Heidelberg . ,
Karlsnilio . , ,
Frfiibnr'^- . . ,
Ikiden-Uadon
BonaueschiDgen
Mcrsburg . . .
Kl sass.
Kelilor Kriickc .
S. Amariu . . .
0 estcrreich-
Uugarn.
62
Ü9
70
50
50
92
08
112
61
71
114
t t
IlOG
58
115
86
100
115
80
92
99
124
66
136
60
106
90
17l>
Pra- . . .
Stubcuhach
Cza^lau . .
ElbfaJ Ibaudo
Biala . . .
Lemberg
Czcrnowitz
Bochnia
W ion . . .
Haderödorf
Krcmsmüuster
Ga stein .
ßrogenE •
Trirnt .
i anlers .
Ausssee .
GraK . .
Edelgchrott
St. ppf-^r
St. ,l.ikub .
Ltiligau .
HaclisonbuTg
Pontalel .
Kaibl . .
Im Mittel
Laibach .
Gradetz .
Görz . .
Tri 08t .
Pola , .
Lissa . .
l\at{Uria .
Hu<lai)est
S<;hemnitz
Trentscbin
Szeged .
Oravic/a
i'ancso va
Lokve
Fu/ine
l'iunio
53
110
138
212
73
103
96
134
104
174
108
102
108
110
113
110
63
142
121
174
132
106
143
175
bis
240
143
122
110
149
140
101
|l78
1298
|l08
1133
[267
1123
126
155
110
174
160
r^o
UMl . . .
Froi^taiit . .
Lcökuwctz .
82 Brünn . . .
Ostrawitz . .
IJo/. na
Die iVleistwertho der täglichen Niederschläge betrugen in
einem 30jälirigeu Zeitraum für München rechts der Isar 09,7"*™ bezw.
während der l '/4 8tllüdigen Dauer desbetrrffenden vVolkcnbruclis o9,7"'™ pro
Stunde, dcs^loirhon ffir Miinchcn links der Isar 92"^"' hr/w 19"'"^ pro
Stunde; endlich tür Bayreuth 78,3"'"» täglich. Die gröbste in diesem
Zeitraum beobachtete liegenmenge betrug iu München 3»™ in 35 Minuten.
Die stärksten NicderBchhige traten hior in d^^n jVlonaten Juni und Jnli auf.
Für das ebene Nurddcutschland darf ein Tagesmeistwerkh von min-
destens 100"^"* angenommen werden, im gebirgigen Norddeutsclüand von
ca, 160"»ra
Die Bynoptlaohen Karten der deutacUen Seewarte enthalten eeit einigen
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«7
Jahren Nachwoisiingon über jährliche Nied erRctilapsm engen, über dla
täglichen Maxima und Über die grössten Monutsinittei für eine grössere
Zahl von deutscbeu Stationen. In Mitteleuropa beobachtete Nieder-
schlage bei anhaltenden Landregen betragen bis su 7""", bei
Wölk cnbrü eben 40 bis eO"™™ pro Stunde. Niederschläge von 4'""»
pro Stunde ))ezw. von lOO'"™ pro Tag bei den ersteren, und von 23'""*
pro h^tULide bei Wolkenbrüchon sind nicht gerade selten.
Die Dauer der stärkstenNiederBchläge ist gewöhnlich
kürzer als eine Stunde, weshalb selbstrej^istrirendo Kegenmesser
mit mindpstcnB Einviertelatundentheilung zu genauen Rpobaclif tmueu
nnerlasBÜch sind. Der Meistwerth eines wirklieb in einer Stunde ge-
fallenen NiedeiBCiilag:^ in Deutschland wurde in Waltersliausen bei Gotiia
mit 75"**" gefunden. 24 stflndtge ftabaltend starke Begen geböten «u
den grossen Seltenheiteii.
Von ganz bcsondoror Hrösse waren dio NiederPcTiIrige in drr
särbsi scheu Ober l an sitz im Mai 1887 iitmI im oberen Öchlesicu iui
August ISöS. S. Centiulblatt d. Bauv. 18v^8 S. 375.
Es ist jedoch hierbei ausdrücklich darauf hiuzuweiaeu, dasä derartige
KlederschlagSTerhftUniflse nur In bestimmten IjandatKicben irGrsnkommen
pflegen, also nicht nllgomeine Gültigkeit haben; und dass daher für
jedes Regen;:cf'^^i6t dio Niederschlags Verhältnisse boson-
ders ermittelt werden müssen (vergl. Kap. XVII geb. Theil).
Iii Xiansanne ging im Juni 1888 ein Wolkeubruch nieder, welcher
in 3/4 Stunden eb"^^ Kiederecblagshöbe erreichte und grosse Verwüetnngen
anrichtete. Im Jahro ISCB betrug der NiederBehlag auf dem St* Bern«
hard in d^r Schweiz in 24 Stunden 264"*"'.
Tägliche Niederschläge von 100"'"' sind namentlich in den Öster-
reichischen Alpeniftndern nicht selten, in den Ostalpen, auf der Büd*
Westseite der Earawanken selbst solche von kh)"^"* nicht.
Im Mai 1885 wurde in W i e n an einem Tag ein Niedersch!:ig von
ISl^e""" beobachtet, das Stnndonmaxinunu betrug hierlxi u"". Am
12. Mai betrugen die Tagesmaxima in der Umgebung von Wien 125—172™"*
in Hadersdorf sogar IdÖ^^*». Am 2L Juni 1896 in Bobezsbcrg in 2 Stunden
I28^iiim Niederschlagshöhe beobachtet
llegenmesserstatioueu
gibt OS in Böhmen je ri?(o auf öO qkni, de?£rlrioTion in England auf je
150 qkm, in Belgien und Dänemark auf je 275 iikm, iu ]*'ran)creich auf
440 qkm. Warttemberg hatte im Jahre 1888 72.
Ein gewöhnlicher Begenmesser von 0,2—0,25 qm Plrtcho kostet ca.
18 Mk., ein aelbütregistrireudcr von R. Fuchs iu Berlin (alte Jacobstr.
108) ~ ; • 380 Mk. Wo die Bcgenmesser im Winter wogen starken Sohneo-
wahnngen keine xiohtigen Ergebnisse lieferni ist iu einer Entfernung von oa.
2^ von dem Messgeräthe ein einfacher Staketensftun yon solcher Höbe
zu errichten, dass die Gewalt des Windes TOn demselben gebrochen wird.
Die Fortpflanzuns'8^i.*esch\vin(ii^keit der (iewittcr
beträgt nach Lang sowohl in l'^rnnki f i; Ii nls mich 'm\ Doutsciilnud im
Mittol Ton 5jährtgen Beobaclituugeu 41 kiu in der biuude und schwankt
awischen 10 und 7B km. Bei kalter Witkerosg iet die (Geschwindigkeit
grösser als bei waimer.
Verdanstang und Versickernng der Niederschläge. Abüiessende
Wassermeilgen.
Von dem Bogenwasser verdunstet ein Thoil, ein weiterer versickert
(oder wird ron den Pflansen absorbirt)« der lotste Theil fliesst oberflttch*
lieh ab. Je nach der BeschafTeuIieit und der Gultur des Bodens sind die
betreffenden Wa'serniPii^'on verscbiedcti. Nacli räve soll durchschnitt-
lich nahezu die Hältte der Bcgenmouge verdunsten, i/j ubfiiessen und
Ve von den Pflanzen absorhirt werden.
Die Beschaffenheit des Bodcuä, ob undurchlässig oder nicht, ist
vom gröSKtoii Eiufluss auf die Vorsic-kerung nud auf dir Orrts.so des
VVasserabtiusses, sowie auf die Ausbildung der Rinnsale. Nach iH> Igr aud
(Uydrografie des Seiuebeckeug) saugt trockener und durchlässiger Boden
' NiederechUge von 20*>^"^ Ti^ständig auf.
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48
Frisch gefUlexMr Böhnee liefert beim Sohmelsen Vis seiilet Tolimi«ns
Wasser.
Im Wald gelangt nur ein l'iieü des I^iedersclilags auf den Bodoii.
Der Laubwald hält im Winter nur etwa 12% Schnee auf den Zweigen
zurück. Der Nadelwald 5— 6 mal mehr. Aehnllch verhttlt CB sieh in der •
übrigen Jahreszeit bezüglich des Kegons.
Im Winter dringt im Wald erlieblich weniger Wasser in den Boden
aU' anf dem freien Feld, während in der Vegetationsseit das YerhiUtiiies
ein umgekehrtes ist. Die Gesammtmenge des im Boden befindlichen
Waasers gleicht sich jedoch schon in einer Tiefe you 1,2 " nahezu aus.
Kine absolute Vermeürung dea in «.Quellen eiutrctuiideii V«'uä6ur« lassi
sich hiemach Weder für den Wald noch das freie Feld nacli weisen. Da
aber iu der Yegetationszeit der streufreie Waidboden etwa 2 mal nnd
der ßtrcTibedockte Bodeu etwa 3 mal mehr Wasser iu den Untergrund
einsickern lässt als der Feldbodcn, so erklärt sich hieraus die grössere
Nachhaltigkeit der von Wäldern gespeisten Quellen in trockenen Sommern
und im Kerbst.
Achnlich wie der Wald verhalten sich auch Wlesenj sowie mit hohen
Gewächsen be.Btockte Felder.
Wollny fand für verBcliiedone Orte der Schweiz, dass der AVald-
boden während des ganzen Jahres durchschnittlich 16"/0| vom April bis
Ende October 16"/o weniger Wasser ans der Atmosphäre empfing als der
Boden des freien Feldes. Nach Ebermayer betrug dieselbe Differens
in Bayern SO^/a
Die Verdunstungshöhe oini'r den Winden zugänglichen Wasser-
fläche ist in Deutschland im Froieu mindestens zu 60^™, im Walde zu
ca. 25^™ anzunehmen; dieselbe kann sich bis auTs Doppelte steigern.
Stark fand als Hjähriges Mitte! für dio Verdunstungshohe in den
Sommermonaten 20^'". Die Verdnustiui}.? einer mit Gras bostocktcn Flache
fand Schübler 2,2 mal grosser als die einer freien WasserÜäche. Im
Wald ist die Verdunstung um ca. 60^!o geringer bei streufreiem Boden
als im freien Felde, bei streubedecktem Boden um ca. 85%. Dio Vor-
dunstuncr eines freien Feldes ist etwas grösser als die einer freien
Waöt;ierlluclie. Ebermayur fand als Mittel von 2 Jahrgängen, dass
ein kapillarisch mit Wasser ges&tttgter Boden im Freien 40,9^"*, im Walde
bei raan£,'olnder Streudecke 15,9 inul hei voller Strcudecko T*'"* jährliche
VerdunstungsTiöhe nnfweist. D a 1 1 o n fand die jäliriicho Verdnnst ii n^'s-
höhe bei natürlich feuchtem Uodcu — (33,9, bei freier Wasserüach©
8= 76,2«".
Die Luftfeuchtigkeit ist im Walde im Jahreimittel iwlaohen
8— lOWo grösser als im freien Felde.
Von Möllendorf will gefunden haben, dass die grösseren deutschen
Flüsse 47"/o der Jahresniederschläge abführen. Nach i^bersckläglichen
Ermittelungen des Herausgebers nimmt die dnrohsehnittUehe Abflnw*
menge der preussi sehen Ströme von Osten nach Westen um ca. 20 o/o
bis 40% zwischen Memel und Khcin zu.
Da in trockenen Jahren die Verdunstung eine viel grössere ist als
in Tin -peil, so ßteigt und fällt das Verhältniss zwischen Abflussmenge
und ilcj^enmenge mit der Zu-, bezw. Abnahme der letzteren.
Dio aus Quellen zu gewinnende Wassermenge darf gewöhnlich nicht
.über V(i— der Gesammtregenmenge. angeschlagen werden (vorausgHsetzt,
dass dio Schichtungen des Gobirgs nicht einen nnterirdi :^chen Abfluss
TKich einem andern Kegeugebiet be(iingcn). Nacli Kulturinspector Bockel
kann die mittlere bezw. kleinste Ergiebigkeit pro qltm und becuude
für günstige Yerh. des (^Teilgebiets mit 2,86 bezw. 0,92 Liter
- * « mittlere « - « 4e « l^i « 0^ «
« ungünstige « « « « 0,90 « 0,S18 «
▼eransehlagt werden.
In hügeligem und bergigem Terrain werden bei kürzeren Wasser-
Ifiufen dnreh lluchwasser nm das 100— IfiO fache grössere Wasserraengou
abgeführt als bei Isiedrigwasscr, im Flachland ca. 50 — 70 fach grössere.
Im Mittel sind iu Deutschland die von Flüssen mit längeren Wasser-
Iftufen pro qkm abgeführten grössten Hochwassermengen in mässig be-
waldeter Landschaft :> nzuschlagcn in gebirgigen Gegenden zn ca. 0,60
hia 0,80 c)>m, in bergigem Terrain zu ca. 0,40 — 0,50 cbm, iu hUgelii^er
Gegend zu ca. 0^20 — 0,25 cbm, in llachem Terrain ^u ca. 0,10 — 0,14 obui.
. j ^ .d by Google
49
In sehr wenig bewaldetem Terraiu und bei wenig durolüaBseudem liudeu
mUsBen Toxatehende Sfttae bei BeBtimmang der Maximalabflüssmengen
um ca. 60% erhöht werden. .
Murray berechnet das Yerhftltnies der in einem Strom j&Urlich ab*
flj'essenden Wassermenge zu den gesammtcn auf das Stromgebiet über«
hanpt entfallenden jährlichen I^iederschlags menge angeuähert:
Geogr. Breite. Abflussverh.
60— 60« N.
40 — 60" «
30—40» «
20—300 «
10 0 S.— 100 N.
1 :2,9
1:3,1
1:8,0
1 : 6,9
1;4,&
Für Rhein, Oder, Weichsel, Memel . .
« Donau, Wolga, Seine, Rhone, Dniepr
« Janksekiang, Hoangho, Nil ....
« Mississippi, Iliogrande, Indus, Ganges
* Orinoko, Amazonas, Congo ....
Diese Angaben haben jedoch nur zwcifelhatton Werth.
In manchen Gegenden, z. B. in der Öahara und in Abessinien, ver-
dunstet der ganze Nicdcrsclilag.
Hiezu bemerkt Sasse im Ceutraibl. d. Bauvorw. von 1388, S. 241,
woher auch Torstehende Angaben stammen, dass man, um die Wirkung
der Verdunstung beurtheilen zu können, nicht die Zahl der Regentage,
sondern nur die wirkliche Regenzeit ia's Auge lassen dürfe, da alsbald
nach dem Aufhöreu des Regens die Verdunstung beginne. Hieboi
ergebe sich nan, dass bei uns höchstens ein wirklicher Regentag auf
12r~i8 Yerdnnstungstage eatfalle.
Ein ziemlich gleich geneigter oder flacher Landstrich desselben
Breitengrads, wie z- B. das norddeutsche Flachland, muss auch eine
angenähert gleiche Verdunstung aulweisen, dagegen wird die Vereicke-
mng der Begenhöhe entsprechen, d. h. e? wird bei stärkerem Eegeu
auch mebr ▼ersickam. Bei geringer Regenhöhe ist auch die Ab-
flusshöhe eine vorhältnissnifissig viel geringere, als in Gebieten
mit grösserer Regenhöhe, weshalb letztere auch viel wasserreicher er-
söheipen. Ein Schwanken in der JahresabflnsshOhe tritt um 6ifih nach
oben und nach unten gegenüber dem Jahresmittel ein, je nachdem ein
Jahr sehr nass oder sehr trocken ist. Den Murray'ßchen bezüglichen
Angaben kann daher nur ein sehr bedin'jftr'r Werth zuerkannt werden.
Das Verhältuiss zwischen den bei Isioder* und Hochwusserstaud
abfliessenden Wassermengen beträgt ferner uacli Frauenholz:
für die Jsar bei München .
« « liier M
« den Main «
« « Bhein m
« « « «
« « « «
« die Donau «
•« * Weiclisel bei
brack
« die £lbe bei Torgau . .
« « Oderunterh Breslau
« « « « Küstrin
Kempten .
Frankfurt
Basel . . .
Kehl ....
Lauterburg
Emmerich.
Wion . . . . :
ivurzo-
36
80
:49
14
14
11
; 1:6^6
1:3,6
1
1
1
1
1
1
26
1:39
1 :84
1:27
fürdieGaronne b.Toulouse = 1 :lö8
c « Alller bei Gu6tin . = 1 : 376
« « Loire « Nevers ^ =1:331
« « « 4t Bluis . . =1 :216
« « « oberh. Tours =1:150
« ♦ « unterh. « .. = 1:41
« c Rhone bei Lyon . . = 1 : 29
♦ den Neckar Offenau —1:200
« 4t Main bei 1^'raukfurt = 1 : 103
« die Mosel « Coblenz . =1:80
<n « Lahn "« Diez . . . . 1 : 107
« « Ruhr « Mülheim .= 1 :192
« « Lippe <t Wesel . . . = 1 : 64
Die ungünstigen, namentlich auf die uiangelliafte Bewaldung zurück-
zuführenden Abflussverhältuisse der französischen Flüsse sind besouders
bemcrkenswerth j ebenso gebt hieraus her^^or, dass das Verhältuiss
zwischen Hoch- und Kiederwasser mit der Grösse und mit der Länge
des Laufes der Flüsse abnimmt, indem das Eintreten der Hochwasser
der Nebenflüsse nicht gleichzeitig stattzufinden pflegt.
Die amtlichen Veröffentlichungen ergeben folgendes Verhältniss
zwischen Niedrig-, Mittel- und Hochwassenacnge :
XII«- „x,.^^!,^ sec. Wassermenge cbm Verhältniss
a iussstrecke ^ jj^ l^j jj^^ ^ ^.-W. H.-W.
Memel, Unterlauf .....
Weichsel, Mündung . .
Nogat bei Marienberg . . .
« « Breslau
« 4c Schwedt
XXy. Aheinhftrd's Kai. 1898, Gehefteter Theü I.
160
2ö0
1260
1
: 1,6
: 7,8
430
950
r>ooo
1
: 2,2
: 11,G
120
380
3250
1
: 3,3
: 20^
10,5
69,6
1800
1
: 6,7
: 171,2
27
200
V30l>
1
: 7,4
: 85,2
190
545
2600
1
: 2,9
; 13,7
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50
„, ^ , seo. Wassermeuge cbm "Verhältuiss
Elb© bei Torgau 64 266 3410 1 : 4,1 : oS,S
« « Lanciibnrg ... 247 640 3360 1 : 2,0 : 13,6
Weser bei Münden . . .. 2ß 92 1755 1 : 3,7 ; 42,9
« onterh. Allermdg. . 92 296 8150 l : 8,2 : 88,0
Bh ei n utiterh. Mainz . . . 780 1530 7000 1 : 2,0 : 0,0
ۥ 4t Coblonz . . 900 1720 7900 1 : 1/J : 8,8
« « Emmerich . lOGO 200J 9100 1 : 1,9 : 8,6
Der sec. Abfluss in liter/qkm berechnet sicli danach für das bez.
gesanunte Stromgebiet zu
Stromgebiet . MT.-W. M.-W. H-W.
Memel M 2^8 11,8
Weichsel 2,8 18,5 41,2
Oder 1,6 4,6 28,8
Elbe 1,6 4,4 23,0
Weser 1,9 6,2 66,6
Bhein ....... 4,5 9,0 40,6
Bei ganz uudurchlftseigen Bodenarten kann das Terh<niss des
niedrigsten zum höchsten Wasserstand in cbm bis 1 : 4000 steigen.
Bei den Untersuchungen über die Niederschlags- und Ab-
flussverhältnisse der Saale bis zu ihrem Eintritt in die nord-
deutsche Tiefebene fand der Herausgeber nach eigenen Messungen*)'
fQr Bothenburg a. d. Saale:
Im Sommer. Winter. Kleinster Pegelst. 0fi2J^ i ^ ] 24,8 cbm
Pegelmittel = 1,38» 2,02>» Hittelwasserstand +lfiS^ 1 1 [ ll8/> * «
SecAbfluss cbm = 74,4 188 Grösster Pegelst . -)-84!8"* Sc Bj 1115,0 «
In der im November 1872 begonnenen bis 1886 fortgesetzten 14jähr.
Beobac-htungsperiodc wunloii nächst Niederschlags-, Abfluss- und Ver-
tluuBtungsmengen für das liSStio (jkia grosse l{egf'ng«'l)ict onnittolt, wobej
das bommer-Halbjahr von Mai bis Uctuber, das Wiuter-llalbjahr von
November bis April gezählt und die Abilussmenge unter Berücksichtigung
einer lOtägigen Ablaufszeit berechnet wurde. Es bezeiclinct in nach-
stehender Tabelle (t die mittlere Wassermeuf^o in cbm pro ha,
b die Jjiterzahl pro Secunde und pro qkm,
e den Procentsatz der Jahresmenge und
d den Procentsatz des Niederschlags.
Niederschlag.
Abfluss.
Verdunstung.
Winter. {
Sommer.
Jahr.
Winter. |
Sommer.
Jahr.
Winter.
Sommer.
Jahr.
b
c
d
2406
15,4
89,7
100,0
3669
23,1
60,3
100,0
6075
19,2
100,0
100,0
1228
7,8
66,9
51,0
635
4,0
84,1
17,3
1863
5,9
100,0
80,7 1
1178
7,6
27^9
49,0
3034
19,1
724
82,7
4212
13,3
100,0
09,8
Beobachtnn^en an Sammelweihern nnd an Drainagen.
Bei dem lieservoir von Montaubry ist das liogengobiet 1600 ha, die
Wasserspiegelflftche 100 ha gross. Der Inhalt beträgt 5 Millionen cbm,
die grösste Tiefe 15,2'". Die ursprüngliche Annahme, dass 00 'Vn des
0,(iü'" liohen Niederschlags pro Jahr aufgefangen werden, hat sich als
nicht richtig erwiesen. Xu einem 10jährigen Zeitraum betrug der Maximal*
uiederschlag 1,31™ pro Jahr, der Minimalniedersciüag 0,51'», im Mittel
0,84*"; die wirkliche nutzbare Begenhöhe entsprechend 0,174"^ bezw. 0,118"
und 0,288"\ also ca. < der Gesammtregenhrtbe. Es ergibt sich hieraus
auch der grössere Einflur^s der Verdunstung in den trockenen Jahrgängen.
Nach Beobachtungen, die bei mehreren in Lothringen ca. 250"* über
dem Meer gelegenen Sammelbassins, deren Begengebiet zur Hälfte
bewaldet ist, gemacht worden sind, beträgt die vom Lande — also von
*) Vergl. II. Scheck Die Niederschlags* und Abflussverhältnisse
der Saale* Wiesbaden, J» F. Bergmann«- -
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. öl
der nicht mit Wasser bedeckten Fläche — abfliesscndeu Wasaenneiige
3(Ph dea gesammten Niederschlags, iiud zwar entfallen 41'V(i der wirk-
lichen Ahfiuaaineuge auf die Zeit vom Januar bis zum Marz, 2V% auf
die drei folgenden Monate^ T*lo auf die Monate Juli bis September und
3lo/o auf die Zeit vom October bis zum December incl. Bei grossen Seen
ist noch das direct auffMllfnde Tagwassor Iiinzuzurt^ohuen. Als W.isser-
verluste iu Folge der Verdunstung, welche hier jahrlich nicht tiber üO*^"*
beträgt, entfallen hier BPh anf den Winter, SO^/o auf das II., 44«i/o auf daa
JÜJL und endlioli 12<Vo auf das IT. Quartal.
Von den zur Speisung der Wasserleitungen Liverpools
angelegten 12 — 24™ tiefen Keservoirs worden C7"/o dea r;oR ini'ntn!oder-
schlags (0/884'") gesammelt. Bei einer Niedersehlagshöhe voji ü/j(U)'" ent-
fielen 1>ei den für Edinbnrg angelegten Beservoirs (Regengobiet
1495 ha) 0,206™ der Begenhöhe auf die Wasserversorgung, 0,180*" auf
Werkbeaitzer, 0,130'" auf Verdunstung und Yersiokerung, 0,482" flössen
über die Ueberreichwuhre ab.
Beim Alfeldstauseo (Dollerthal, Elsa es) mittlere Vcrduustungshöhe ~
der Niederiehlagshöhe. Verdunstung steigt 1. Juni bis 1. October auf
9S*Vo des Niederschlags. Kegengebiet 520 ha, grösste Stauhöhe 21,7"^»
nutzbarer Inlialt: 1100000 obm. Jiilirlich 3(iO0OU cbm für Abtlnss von
600 1 See. bei N.W. zurückbehalten. Nach Hecht Stauweiher iu den
•Vogesen: Altenweiher 120ha Regengebiet, 2,02'" jährliche Begenhöhe
725000 cbm Püllnng, 7,7 ha Füllohorfläche, 14,10" Tiefe. Konten (>,37 M.,
je c'bni Fiillnng. Schiessrotliricil : 124 ha Kegongebiot. 3'2r)000 oluji Füllung,
5,0 ha Oberfläche, 11,5"* Tiefe. Koston 0,45 je uhm. Forellcnweilior:
90 ha Begengebiet, 102000 cbm Füllung, 3,0 ha Oberfläche. Kosten 0,^0 AI.
Je cbm.
Durchsiokerung unter Dämmen bei Thalsperren etwa 0,36 cbm j.e
Tag und qm senkrecht geniessone Damniflächc
Die Kosten von go mau ertön Thals per reu belaufen sich je
nach den örtlioheu Verhältnissen auf 40 — U2 l't. pro cbm nutzbaren
Inhalts. Bei dem Probet einer Thalsperre Im FttUbeokotha^ stellt sieh
.der betreffende Satz unter günstigen VcrhältuisBen (fester Untergrund
und grosser Passungsraum) auf nur 34 Pf. pro cbm.
Beim Alfeldsee kam der cbm nutzbarer £laum auf 40 Pf., belm'Weihor
iu Vourens auf 9S Pf., bei dem in Pas des Biot auf 76 rf, dc^gl. bei
Baint Chamond auf 43 Ff, desgl. bei Bouzey anf 68 Pf., bei der
Gileppethalsperro in Belgien anf :<2 Pf. zu stehen.
Bei der im Eschbachihal bei Kemscheid zur AusfUhrung kommenden
Thalsperre würde nach Intse der cbm auf 88 Pf. hei einem nutzbaren
Gesammtraum von 1000000 cbm, desgl. auf 80 P£ bei 8000000 chm zu
stehen kommen.
Durch D rainirun g können bei Thonboden bis zu30"/o, bei Lehm* * .
boden hie su 40% und hei Kiesboden mit darüber liegender Humusschicht»
ca. 45<'/n dor Niederschlagsmenge, im Mittel pro Secunde und ha 0,00076 cbm
abgeleitet werden.
Durch Drainage tritt eine bedeutende Lockerung des Bodens ein,
welobe den letitaven anr Aufnahme bedeutender Wassermengen fähig
macht. Man darf auf ein durchschnittliches Absorptionsvermögen von
5"/o des drainirten Bodenvolunicns rechnen. Drainagen in schwerem
Boden, dessen Spalten aicli bei liegen alsl^ald schlieäseu, wodurch daa
Tagwaster cum oberirdischen Ablauf genöthigt wird, sind also ein sehr
wirksames Mittel zur Verringerung der Hochwasser, da der Abfluss aus
den Drains ein ziemlich gieichm gasiger ist und sich augleioh anf
mehrere Wochen vertheilt.
2Su Wasserrersorguneaanlagan
wird gewdbnlich Quell- bezw. Grundwasser oder Flusswasser, welch»
letzteres zuvor auf küustlicliem oder natürlicliem Woge filtrirt werden
muas, oder Wasser von been und Sammelbasdins verwendet. Das Wasder
▼on artesischen Brunnen entspricht zumeist nur dann den Anforderungen
an ein brauchbares Trink- und >«'utzwasser, -wenn es uiclit aus grosser
Tiefe stammt; selir tiefe aito?ischo Ströme führen warme inoral wasser,
welche zu häuslichen und indubtrieilen Zwecken schwer verwendbar sind
An hochgelegenen oder sehr wasserarmen Orten wird auch das Begeu
Wasser in Cisternen gesammelt und nach zuToriger Filtration mit 8ac
•owohl *to Tftok- wä auch als Nutawasser verwendet
4«
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52
Gewinnung des WikSieri.
Kleinero Quellen, sowie das Grundwasser worden entlang den
Gängen bezw. den wusaeri'ührendcu Schichten durch Anlage von go<
mauerten oder in Beton-Gues au5gcfäfafien und auf eine undurchlässige
Schichte gegründeten öammelkanälen oder durch Sammelbrunnen ge-
faset; die letzteren sind entweder durch horizontale Rohrkanäle (Sammel-
röhren etc.) unter sich verbunden oder werden in Gruppen bezw. durch
eine einzige Saugleitung abgesau^^t.
Jede zu Tage tretende, nicht aus einer Gebirgfispalte kommendd
Quölle ist ein Beweis ftir das Vorhandensein einer undurchlässigen
odei' wenig durchlässigen bchichie in unmittelbarer Nähe der
Clnelle; im Allgemeinen Bind .die Urgebirge als -w«nig durchlässige
Gesteine anzusehen, sodann die Thone» Granite, Porphyre etc. Die
meisten Quellen erscheinen dort, wo leicht durchlässige Gebirge
über schwer durchlässigen gelagert sind. Die Horizontalprojection d^r
Oberfläche dee Überlagernden uesteindB und deren Oultur ist für die
Grösse der Infiltration ausschlaggebend. Je grösser die Masse des wasser-
sammelnden Gebirges ist, um so nacbhnltiy:cr eind die demselben ent-
Btanimendeu Quellen, weil hei längerer Trockenheit die letzteren alles
"Wasser diesem Sammelbehälter entnehmen.
Eine genaue Erforschung des Yerlaufe» der unterirdischen Gewässer
hat der Projectiriing von Wasserge'winnungs- Anlagen vorherzugehen.
, Die Wassermengo eines Gruudwasserstromes im Alluvium ermittelt
man aus der Geschwindigkeit und dem Wasscrquerschnitt desselben; der
letztere ist stets 0,20 — 0,40 jener Querschnitts&äche, in welcher überhaupt
r»riindwasT?er getragen wird, auch bei guiz feinen Sauden. Die Ge-
schwindigkeit u, mit welcher sich das Grundwasser bewogt, ist bei
gleichartigem Gerölle erfahruugsgemftse;
wobei et das G«fölle pro Längeneinheit, k ein empirischer Cogfficient
ist, der dem Korne des Grundwasserträgors entspricht. Die praktisclio
Bestimmung von k geschieht wie folgt. Wenn in irgend einem Geiäööe
©in«3 Lage Sand über ein feinmaschiges Drahtsi^b gleichmässig in der
Dicke 1 verbreitet ist und sodann reines Wasser mit einer wirksamen
Druckhuho TT durchfiltrirt, so ist der Tlaupt -Widerstand, gegenüber
welchem (bei correkter Anordnung) die anderen entstehenden Wider-
stände vernachlässigt werden können, die Beibung im Sande. Ist Q die
durchfiltrirende Wassermenge, V der wasserdurchlassende Quereohnitt,
so muss sein:
Q=sF.n, H=sl.«e
und mithin, da u = k« :
Q, F, 1 und H können gemessen und hieraus k berechnet werden.
Die Bewegung des Grundwassers in AUuvionen wird beurtheüi ans
der Oberfläche des Grundwasserspiegels und der Beschaffenheit des
Grundwnsserträ;4ers ; die erstere befindet sich in conti nuirlichem Gefälle
gegen den Thalwcg und gibt die Strömung des Grundwassers als nahezu
normal gegen den Flusslauf gerichtet an, während die Beschaffenheit
des Grundwasserträgers ein Urtheil fiber die getragene Wassermenge
zu fällen gestattet.
Beträgt in einem GrundwasBerträger von gleichartigem Gerölle und
der Breite Kin 3 das Gefälle des Grundwusserstromes, welcher normal
gegen den Flusslauf gerichtet sei, y auf die Länge x, wobei für x = o
die Tiefe bis zur wasserundurchlässigen Schichte (oder Sohle des Sammel-
kanalerf) h wird, ist forner Q die getragene Wassermenge, u die Ge-
schwindigkeit und (/ das Verhältniss zwischen dem Vom Onindwasser*
träger eingenommenen Baume und dem in diesem enthaltenen Wasser«
Volumen, so wird (mit Vernaehlfissigung des Einfluss-^s der Aenderung
der Geschwindigkeit) naeh den vorhin entwickelten Beziehungen:
« = '^^_- - = = •
dx k k . F k,(f (h— yj
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Bie Neigung « des Grundwasserspiegels an beliebiger Stelle kann
gemeBSen werden; ebenso h, y, k und und mithin auch die Wasser-
menge Q.
Bnreh Integration der Bifferentiftlgleiclrang erhUt man:
7 = h-X/h'--*«
Die Staucurve ist also eine ParabeL
Aendert sich das Material im Orttndwasserträger, oder yerläuft die
undurchlässige Schichte nicht regelmässig, oder wechselt die Breite des
Grundwasscrstromes, so wird die Staucurve im Allgcinciuen ciiio mit
• continuirlichem Gefälle gegen den Thalweg verlaufende Wellenliiuo.
Der Grundwasserstrom entleert sich in den Fluse, welcher im Thalwego
sich befindet*).
Alle Einrichtungen zur Abfangung des Walsers müssen so gotroffen
werden, dass die Wasser theilchen sich normal gegen den Saugapparat
bewegen. Geschieht die Wassersammlung durch Kanäle, so sind dieselben
senkrecht zur Stromrichtnng des Grundwassers einzulegen; geschieht
die Sammlung durch Brunnen, so muss die Verbindungslinie ihrer Mittel-
puakte senkrecht zur Stromrichtung des Grundwassers bezw. parallel
sam Flnsslaafe sein. Ist B der Wirkungskreis eines einzelnen Brunnens,
60 muss der nächste in der Bntfernung 2 71, angelegt werden, wenn
er das Ergebniss des ersteren nicht booinüusaen soll.
Werden zu den Sammelkauäien Köhren vorwoiidc t, so erhalten die-
selben an ihrem Umfange Schlitze oder Bohrungen (ca. 2V2 cm weit);
bei gasseisernen Böhren rosten Schlitze und Löcher zu, wenn nicht eine
Inoxydation, eine Messingverkleidniij^^ oder derLrleiclien dcrsolben vor-
gesehen ist. Die JCöhrcn werden mit Kios umgcbon, der uacli aussen
immer feiner werdend, schliesslich m groben Saud und mit diesem in
das Alluvialgeschiübe Übergeht. Die Ergiebigkeit richtet sich nach der
Tiefonlage, der Absenkung und der vorhandenen Grundwassermenge.
Bei den Brunnen tritt das Wasser entweder durch Schlitze im
Mauerwerk, weiciie unterhalb der Grenzen sich bctiuden müssen, in
welchen der Boden noch verunreinigt werden kann, oder von der Sohle
ein. Die letztere Art von Brunnen haben anf die Höhe, in welcher eine
Büdenverunreinigung stattfinden kau7i, einen wasserdichten Mantel. Die
Filterbrunnen werden meistens mit Hohlziegeln gemauert, welche einen
äusseren und inneren, einen Stein starken Kranz mit einem Zwischen-
ranm von 0,5«— 1,0» • bUden, der mit Filterkies nnd Sand ansgefttUt
wird. In der neueren Zeit ersetzt man solche KilterbrUnnon mit Vor-
theil durch Kohrbrunnen. Es wird eine Bohrschale (von Gusseisen
oder Eisenblech) eingetrieben, ein besonderes Bohr, au dessen unterem
Bnde sich ein mit Metollgaze ttberzogener Filterkorb befindet, eingesetzt
und sodann die Bohrschale so weit aufgezogen, dass sich der Grnnd«
Wasserträger ditoct an den Filterkorb anlegen kann. In sehr feinem
Sande, namentlich bei tiefer Entuahmestelle bewähren sich solche
Bnmnen besonders.
von^n''''ci.*!fJ dentschen Bauzeitung 1871, S. 111, T^-ar die Ergiebigkeit
T? getriebenen Brunnen ndfc uudurchlÄisigem Mantel von
3,1—5"; Durchmesser bei einer Senkung dos Wasserspiegels von 0^8-45,1»
Bodenfläche. In Kiesboden ist die Ergiebigkeit eine grössere und lieferte
n« 1,®^^ T^ieadener Wasserversotgnngsanlage von 2>25>n
Durchmesser 235 cbm pro Stunde nnd pro qm Bodenflächef
^A^P§^^ lieferte ein Brunnen in Sandhoden mit durchlässigem Mantel
ron 4,3 äusserem und 1,C"» innerem Durchmesser in Berlin bei l r;'»
TU^"^f^?®5 Wasserspiegels nnd 17« Wasserstand stündlich 185 cbm,' in
{im S^l * ? • om^o ®? »o^ö^er von 2,5"» innerem Durchmesser ind
15 Wasserstand bei 2«» Senkung stündlich 33 cbm, dagegen bei 3"» Senkung
to?f . l'^®^ darauf Bedacht zu nehmen, dass die Senkung nicht so
ll^ aufgetrieben bezw. ausgespült wird,
eniähnf« P "'Jr®'*' welchen die Eintrittsgeschwindigkeit die eben
iShflStl^^^'^f dem ICintritt des Sandes durch eine
Umhüllung mit Metallgaze abzuhelfen gesucht,
•) S. die Brochüre „Theorie der Bewegung des Grundwassers"
Lueget» Stuttgart» P. J^eff, 1883.
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54 • . •
Die Senkung des Orundwassers in den Brunnen wird gew5hnlioli
im Maximum auf 2^ festgesetzt; doch wird dieselbe auch vielfach Aber-
schritttn, namoutlic]i Vjoi j^robein Geschiohc nnd bei Anwendung' von
liohrbruuncu. In jedem eijizclnen Falle kann die wahrscheinliche fir«*
giebigkeit eiucs Brunnens von bestimmter Beschafifenheit voraus lierechnet
werden; diese llie ist ann&hernd einfach proportional der Grösse der Ab-
senkung des WusRcrspir^cls, dagegen keineswegs proiiortional der Licht-
weite. Dnreh Vor^'rösserunjr der Liclitweite eines Brunnens wird in det •
B?gel keiiio erhebliche Vormehruug der Ergiebigkeit erzielt.
Joner Brunnen, von welrliem aus die Pumpen zur Druckleitung
Rchüpten, hnisst Sumnielbruniien und befindet sich stets unmittelbar bei
der Puinp.stutiou; diesem pflegt man sodaiui auch eine grössere Licht-
weite zu geben.
Bei der Wassor^n^wJnnuu^ atif dem We£?e der natürlichen Filtration
werden dio conoaveu üfer der Fliisso zur Hauuulung des Wassors ge-
wilhlt, weil au diesen bei entsprechender Strömuug die Veraöhlammungen
durch deu Flusa selbst entfernt werden.
Die Fassung von Quellen erfolgt in der Hegel in gemauerten und
verschlossenen Brunnenstuben, welch' letztere selbstwirkende Ueberlauf-
Vorrichtungen und Einrichtungen zur Entleerung haben müssen; ebenso
sollen die Brunueustuben dem Zutritt der Luft zugänglich gemnclit
und durch Luftkamine ventilirt werden. Die Quellen sollen thuuUchst
auf der undurchlftssigen Schichte abgefangen werden; jede einiselne
Quelle muss nach der Fassung im Minimum 2*" unter Terrain-Ober-
flächo Herren. Gegen das Zutties^fn von Tagwasser (Wildwasser) ist
jede Quellenfassung auf das sorgj^ältigste zu schützen; ebenso gegen
bösartige Verunreinigungen von aussen. Es ist ferner ein besonderes
Augenmerk darauf zu richten, dass in die Sickerungen keine Baum-
wurzelu gelangen können, weshalb Bäume, natnentlich Pappeln, Weiden,
Erlen u. dcrgl. eine Entfernung von mindestens 6"* einhalten müssen.
Die Bohrleitung, welche von der Brunneustube zum Versorgungsobjecte
führt, erli£^lt au ihrer oberen Mündung einen Seiher von Kupfer oder
Zinkblech zur Abhultung von Unreinigkeiton; die Summe der freien
Eiutrittsöffnuugeu au einem solchen Selber soll mindestens dem iVtfacheu
bis doppelten Querschnitte der Rohrleitung gleichkommen. Jede «inieXne
Quelle einer Fassungsanlage muss für sich ausgeschaltet und die Beini-
SVLi\^ einzelner Kammern und Seitenkauüh« hevrirkt werden k<>nnen, ohne
ie Ableitung der anderen Quellen zu hindern. Die lichte Höhe vom
Stolleu ist im Minimum = 1,0'", die Weite == 0,7^; gewöhnlich an 1,8™
auf t,^^ anzunehmen.
Bei der Fassung von Quellen ist ferner darauf Bedacht zu
nehmen, daas ein Bückstau des Wassers bis an die Stelle^ wo die Quelle
in den Fassungsraniii eintritt, vermie'den wird.
Wasserbedarf pro Tag in liiter«
A. Privatgebraucb.
Gobraucbwasser in Wohnhftusern pro Kopf zum Trinken,'
Kochen, Eeinigen . . . , » 20—301,
zur Wilsche 10—161.
« Olosetspülung einmalig o — 61,
Pissoirspttluntj intermittirend pro Stand 801,
« continuirlich pro lfd. M. BpÜlrohr und
pro Stunde , . 200
ein Wannenbad 350 1, ein Sitzbad 30 1, einmalige Brause
oder Strahldoucbe 20^801,
einmalige Gartenbesprengung an trockenen Tagen
desgl. Hof- lie'/w. Trottoirbegiessuntj pro qm je . ^fih
ein Pferd oder ein Stück Grossvioh tränken und
reinigen ohne Stallreinigung pro Tag 60 1, Klein-
vieh 10 1, ein Kalb, ein Schaf je 8 I, ein Schwein 13 1,
ein Wagen aum Penonentranspor t, Beinlgung pm Tag 200 1 ,
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5Ö
B. Oeff eotliolie Anstalten.'
Pro Fchülcr ohne ZerBtflnbung fftr Lnlibefeuchtong . . JTl,
in Kasernen pro Mhiiu 20 1,
« « « Pferd ' 401,
•« KrankenhAnsem pro Kopf \ 100—160 1,
« Gastli^^fcn pro Kopf 100 1,
« Badeanstalten pro Wannenbad samrnt R^^iTii-^'ung 5001,
« einem Dr. Lassa r'schen Brausebad pro Peröon . 10—261,
« Waschanstalten pro 100 kg Wäsefae 400 1,
« Schlachthäusern pro Jahr und pro Stück goschl. Vieh 800 — 400 1,
« Markthn llon pro qm behaute Fläche n. pro Markttag 5 1,
Aichamt pro Juhr undprocbmgeaichten Holzgefässes liüü 1,
Batanh0fe,Spei8evasserf.LocoinotiTenproStüok U.Tag 6000^8000 l.
C. Commonale Zwecke.
' Pro qm einmal bespr. Strassenflftohe für gepflasterte Strassen 1 1,
chaussirtB Strassen^ Öffentliche Gartenanlagen je . . 1,5 1.
Veutilbrunnen pro Auslauf nnd Tag 8000 1,
Pissoire mit intermittirendcr Spülung pro Stand und " .
Stunde «... 00 1,
« « contin. Spülung pro lfd. Meter E^ttlrohr
und Stunde 200 L
m
D, Gewerbe und Industrie.
Brauerelnn, npsnmTnt vorbrauch pro Jahr und pro hl ge-
blauten Rhtcö, ohne Eisbereitung 6001,
Verbraucii an Jxesseläpoiücwasser Ittr Dampfmasohinen
«. . ohne Kondensation pro Bttude* und Pferdestärke 20—801.
Bei npiif^ti Anlügen für grösscro Städte (mit wenig Waterclospts) ist
durchschnittlich ein Tagesconsum von mindestens 130 1, im Maximum
ein solcher von 160 1 pro Kopf, fttr kleinere Iiandgemeiuden mit vor-
wiegend ackerbautreibender BcTOlkeraui; dagegen nur von 60 1 pro
Kopf anzunehmen. Der Bestimmung der Köbrenweiten ist der grösste
Stundenverbrauch am Tage des grössteu Tagesverbrauches zu Grunde
^u legen, ersterer betriigt ca. das Doppelte des durchschnittlichen Ver-
brauchs au diesem Tage und letzterer etwa das iV^fache des durch-
schnittlichen 'I'airf^'sverbranchs. Wf) vi»^! Wasser an Industrieen, Fon-
tainen etc. abgegeben wird, sinkt diesed Verhältuiss. Der Maximalconsum
an Wasser tritt im Sommer ein und beträgt durchschnittlich 12ö<>/o des
Durchschnittsoonsnms; hiernach ist auch die OrOsse *der Beservoirs su
bestimuien.
Zu Feuerliiscbzwecken int i>ro Si>rUzc und Minute oino Wassermenge
von 300 — 400 1, bei Dampiieuerapritzuji von 1000 1 erforderlich, bei Hy-
draantta ca. 360 1. .Gewöhnlich laufende Brunnen consnmiren pro Minute
8 — 10 1, 1 Schnellzugniaachine verbraucht 3,3— 4,0 cbra pro Stunde; eine
Gtitorzugraaschine desgl. 2,1 — 3,6 cbm, einp ^laachinc für gemischte, Züge
3,0 — 3,6 cbm, für ein zweirädriges Frachtiulirvverk sind täglich 40 1, für
ein vierrädriges 100 ), fttr eine Chaise 200 1, in Bechnung au bringen.
Die angegebenen Zahlen sind reichlich genügend, wenn die Bezahlung'
des verbrauchten Wassers auf Grund eines Ausmasses (nach Angabe
▼om Waasermesser, durch Füllung geaichter Kcservoire, calibrirte
Hahnen etc. etc.) ^olgt; wo dies nicht geschieht, steigt der Verbrauch
6rfahrungsgemäBS auf das Doppelte bis Dreifaciie und ist überhaupt
unberechenbar. Ans diesem Grunde empfiehlt es fich auch bei allen
Anlagen zum Vornherein die Nothwendigkeit einer Messung dod Waasers
fest anstellen und wo dies nicht thunlich ist, oirca das Doppelte der an^
gegebenen Zahlen fttr den Gonsum zu unterlegen.
Beschaffenheit des Wassers.
Beinheit des Wassers. Trinkwasser soll durch schnittlich nicht
35
über — organische Stoffe enthalten: über den Werth eines Wassers
1000000 *
zum menschlichen Gebrauch können übrigens nur eingeliendo tliomisclio
Analysen und bakterloscopische Untersuchungen richtigen Aufschluss
üigiiizoü by CjüOgle
56
ßoben, wobei jodoch dio Orgauismen nach ihren Gattungen zu unter-
sohoiden sind. Stammen die Unreinigkeiten vou Bxctementeu, fattlenden,
organischen Substanzen und dergl. her, sn ist die Verwendung eines
swlcheii AVasserg zti TTaushaltTnigszwockeii !iit;ht zu gestatten.
iJio auBscrsto zulässige Cxreiize des Gehalts an — uud zwar uuschäd-
lichen Mikroben — wird zu 300 pro ocm angenommen.
Die durch unreines Wasser im Jahre 1835 in Zürich auscfebrochene
Typhusepidemie hat zu einer Reihe vou Untersuchungen Anlaas gegeben,
aus welchen hervorgeht, dnss die VerunreiniguQg des Wassers des
Züricher Seos durch Mikroben au der Entnahuicstcllo bei 4™ uud 12"'^
Tiefe nahezu gleich gross ist. Auch die aus reitiem Boden entspringenden
Quellen entlialten solche Kleinwesen, jedoch von unschädlicher Art.
Ks ist jedoch noch nicht gelungen, ühfr die Anstcckungsstolle in den
zum häuslichen Gebrauch bestimniteu Wassern sichere Anhaltspunkte
zu erhalten, namentlich konnte der den Typhus hervorrufende Bacoillus
noch nicht im Wasser nachgewiesen werden.
Uoher die VorunrciniGfung der Gewässer und d eren
Reinigung b. auoii dAS gieichnamige Werk vou König, Berliu, bei
Springer.
Härte desWabaers. Der Gehalt an anorganischen Salzen, wie
z, B. an kohlensaurem Kalk und an Gyp8 etc., bedingt die Härte dea
Wasse rs Mit 1^ Iliirte wird der Gehalt von 0,01g erdiger Sr^lze iu einem
Liter Wasser bezeicliuet. Ein Wasser heiast weich, wenu es 10— lö**j
hart, wenn es über 20", sehr iiart, wenn es über 30'' Härte hat. T^'ur
weiche Wasser eignen sich zu industriellen Zwecken. Trinkwasser darf
bis zu 25*^ Harte haben. Harte \V;i^- -er schützen die eisernen Rohrlei-
tungen vor Bostbildung und nehmen weniger leicht organische Stoffe
auf, als die weichen, bei mehr als 20" Härte treten dagegen Kalknieder-
sohläge in den Röhren aul '
I>urch Filtration, s, imten, wird die Härte dea Waasers vermindert«
Abkühlung des Wassers in liohrleitangen.
Bezeichnot 1 die Länge der Loitnng in IMotprn, r den Ausaenhalb-
messer des Kohrstrangs iu Metern, h die Entfernung der Bohraxe von
der Bodenoberflttche in Metern, Q die .in einer Stunde durck dieLeitung^'
gehende Wasaermenge in Litern (l), die Tempexator des Bodens in
i^ex Tiefe der Bohraxe, jedook in einiger Bntfemnng von derseibeu, die
Temperatur des Wassers beim Eintritt in die Bokrleltung, t^ desgL beim
Aastritte in Gr. Gels«, k die innere WftrmeleitangBfähigkeit des Bodens
bezogen auf Meter und Stunden, so ist angenähert log
to-tr
*o *« ♦
' * ; k ist bei nassem Saud = 2^95, bei nassem weichem
Q (log 2h -log r)
Thon = 1/.2G, bei lufttrockenem Thon == 0,90, bei sandigem Iiehm mnd
Ackererde 2/i anzunehmen.
Eine Ki: iiierhaltiing des Wnssrrs wird auch durch entsprechende
Wahl der Trace der liohrleituug (in winterlicher Lage), durch Bepflanzung
des Bodens in der Umgebung der Leitung mit Schatten spendenden
Pflanzen und durch tiefere Lage der Röhren bewirkt.
Bei unter keinem odor doch i^ur niedrigem (ca. '/a Atmospliären)
Druck stehenden liuhricitungeu umpüchlt sich die Anwendung von
wenig porösen gut gedichteten Oementmnffenzökren zox Kflhl*
erhaltang des Wassers.
Anlage der Sommel-» Filtvir- und Tertheilungabassina,
sowie der 8ammelbnmxien und -Kanäle. Beinigung des
Wassers*
Das oberflächlich abfiiessende Wasser fttr Sammelbassins wird
dnrcli Mauern und Erddäuimo abgoschlosscn, welche, wenn thunlich, an
den engsten Stollen der Thriler anznle^^on sind. Sie erhalten Grundab-
lässe und Uebertalle, welche am zwuckmassigsteu in den gewachsenen
Grand gelegt werden. Die Kfone der Absehlnssmauern und Bcddftmflb»
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67
ist mindestens Uber dem höchsten Wasserstand anzulegen. Die
Krono von P>d(lämmen soll der Höhe zur Breite erhalten, mindestens
aber 4'" breit, die Dossirung dersolUou mindestens SfUftsig sein. Die
innere DosBiruug ist mit einem Pflaster su vereebeo, unter welchem eina
Kies- und eine Puddleschicht zur Befestigung und D.chtuuf? anzubringen
ist. T)ic> Küsten wachsen aber sehr rasch mit der Dammhöhe (der Masse
des Erdkörpers); da die Anschüttungou mit grosser Sorgfalt gemacht
werden müssen, so ist es erfahrnngsgemftss nie ein VorÜxeu) Dämme «Of
Erde aufzuführen, sobald II > 30™. Die Anschüttungen müssen mit »^t
ausgewählter Erde, die am besten aus etwa 40 •V" Thon und GO"/f) Sand
besteht, hergesteilt werden. Jßs ist nicht ratbsam, ein Stauwerk zu er-
richten, welches thellweise ans Erde, theilweise ans Mauerwerk besteht,
weil an allen Berührungsstellen der Zusammenhang fehlt uu l dem
Wasser zum Aufsuchen eines Weges Gelegenheit geboten ist. Kbenso-
weuig und aus denselben Gründen sind Lohmkerne und ähnliche geson-
derte Einlagen etc. au empfehlen.
Zur Dammschattnng darf nur SjUkz gleichartiger Boden verwendet
. werden, der In Lagen yon ca. 0/3" anfaubrlngen und zu stampfen
ist*).
Die Hauptsammelbassins sollen einen Wasserbedarf von vier Monaten
fassen köiineu.
Die Lage der Böhreufahrten ist bestimmt durch das mittlere Gefäll
der Wasserleitung. Höh«r als die mitttere OefUUinle (awiscben Sammler
and Ver wendnngsstelle) soll kein PnnktderSöhrenfalirt su liegen kommeu.
Wo dies deunoch nicht zu umgehen ist, bestimmt sich die wirkliche
Gefällalinie aus den Verbindungslinien der liöchston Kücken der Leitung
und ist demgemass die Rohrweite den in den verschiedenen Strecken
wechselnden Wassergeschwindigkeiten entsprechend Yariabel anzunehmen.
An Stellen, wo die Druckhohe in den Leitungen sich wesent-
lich ftndert« sind leicht controlirbare Manometer auzubringen.
Gemauerte (schlupf- oder begehbare) Wa sserleituugskanäle er-
halteu in Entfei'nungen von je 300"' Einstcigbchächte, ca. 0,70 auf 0/JO'" weit.
Zu Wasserleitungen, welche keinen erheblichen Druck auszuhalteu
haben, werden ausser den eisernen Bohren Thon-, Steingut-, Beton- und
Asphalt'röhxen yerwendet.
Bei der Entnahme von Wasser aus Seen muss eine vor
Verunreinigungen aller Art gesicherte Stelle in möglichster Tiefe aus-
gewählt werden.
Die im Züricher See angestellten Temperaturuntersuchuugen haben
ergeben, dass die Temperatur in einer Tiefe Ton 4" Ton S^>^20,d/* 0.,
bei 12'" Tiefe von 3,7—14,1« C. schwankte, und dass bei 16™ Tiefe uocli
um 2^—4,0" niedrigere Temperaturen sich vorfinden. Bei der Wahl der
Bntnahmestelle darf man sich jedoch dem Seegruude nicht zu sehr
nShern. Die W&rmeanfhahme des Wassers in den Bohrleituugeu betrug
auf einem in 8 Stunden aorttokgelegten Wege 1^ 0.
Bei der Beinigung von Wasserleitnn gswasser darf man sich
auf die Hausfiltration wegen der Unzuverlässigkeit der meisten mit der
Bedienung beauftragten Personen nicht vorlassen. Am besten wirkten
die centralen Anlagen mit Sandältratiuu und mit einer Wassergeschwiu-
digkait von ca. 12^ pro Tag. In den Filteranlagen in Zürich ergaben
sich Gefällsverluste von 0,11—1,08"', im ISIittcl von 0,33"^, am grössten
sind diese Verluste, wenn die Seeoberflächeu mit lilütheu, Häuten von
Crustacoeu u. dergl. bedeckt sind, welche die Filter verstopfen. In
Ztlrich fand man, dass durch die Sandfllter die organischen Stoffe um
15"/o, die Pilzcolonien um 82^/0 und die Amm<.niakvorbindnngen um SO'/o
abnahmen, und dass eine bestimmte Anzahl I>accillen die Filter passirte,
ob nun rasch oder langsam filtrirt wurde oder ob das Wasser mehr oder
weniger releh hieran war.
Die Beiuigung des Wassers insbesondere zum Trinken kann
sowohl durch mechanische wie chemische Fällung (Clark's
Yorfahreu mit Kalk, s. Dingler's Journal von 1884, S. 2ö3 u» s. w.)
bewerkstelligt werden^ Bei der chemischen Fällung werden die Mikro-
*) Ueber die Ausführuugsweise der Erdarbeiten siehe die Capitel
„Anlage von SohifffahrtSrKanäien** und „JÜeichbauien",
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Organismen am besten entfernt. Bezflglioli der mechanischen ÜE^Ünng sind
folgende Stoffe, welche ihrer Güte nach aufgnführt sind, zu erwähneu:
Kokos, Hammerschlag, Grünsand und Knochenkohle von der üblichen
Haudkorngrösse. Diese Stoffe halten auch die Mikroorganismen zurück,
wenn die Filterstofto von Zeit zu Zeit erneuert werden. Meht als einen
Monat sind diese Filtormaterialien, namentlich das letztgenannte, nicht
zu benützen, \yenigor günstig ist das Verhalten von Silbersand, Glas-
pulTer und Ziegelmehl befunden worden.
Als das beste Filtermatorial hat sich dasjenige bewährt, welches
in kürzester Zeit am meisten ozydirt, 8. Dingler's Journal von 1880,
S. 178. Diese Oxydation kann schon durch Verwendung einfacher Filter,
noch besser aber durch solche aus chemisch verschiedenen Verbindungen
entstehen, von welchen das eine oxydirend und das andere reduoirend
wirkt. Biese Processe gehen bei Verbindungen mit galvanischen Batte-
rleen rascher vorwärts. Nach Frank I and sollen besonders Kokcs die
Mikroorganismen aus dem Wasser entierncn, wobei ein gewisser Eisen-
S ehalt auf die Beinigungsfähigkeit von grosser Wirksamkeit ist. Durch
'iltration wird auch die Härte des Wassers veriniildert. '
Friedrich Breyer in Wien hat neuerdings einen sogen. Mikro*'
membranf il ter aus feinen Mossiugdrahtgcwoben mit Asbestlamellen
oonstrairt, welcher nicht nur alle Unreinigkoiten, sondern auch die Farb-
stoffe znrttckhält tind daher sn hygienlseneh und industriellen Zwecken
sich sehr gut eignet. Ein Hausfllterapparat von 5 Membraudoppelelomeuten
und 0,26 qm Filterfliicho liefert 20 — 30 1 pro Stunde und kostet ca. 50 Mk.,
desgl. mit 10 Elementen 40— üO 1 Leistungsfähigkeit ca. 110 Mk.; femer
bei 200 1 Ijeistnng ca. 820 Mk. Bnmnexmlter erhalten noch besondere
Sohutzplatten und kosten alsdann ca. 40 "/o mehr.. Die erforderliche
Druckhöhe darf nicht unter 30^"^ sinkeiu Die Iieistungsfähiglceit
dieser Filter ist jedoch eine beschrankte.
Auch bei den Pief ke'sohen ächnellültern habea sich ABbestsohoibeik
gai bewiChrt.
Filtrirbassins. Mosswasser, überhaupt «nreiiies Wasser. muU
vor der Verwendung filtrirt werden ; unter Umständen wird dasseloe, ehe
es über die Filterhotton geleitet wird, in IGiirbassins durch einfachen
mederschlag und durch Vorültor aus grobem Kies \ind dergl. Materia* '
Uen von den gröberen in ihm saspen«lirten Sinks.toifeu befreit. In der
Begel begütigt man sich mit einer 24— 80 stündigen Ablagerungszeit, da
-eine weiter gehende Fällung der im Wasser enthaltenen Sinkstoffe sich
meistens als nicht lohnend herausgestellt hat. Zu bemerken ist, dass der I
das ^Insswasser so bftiillff trübende Thonsohlamm imviBKliaifcniBSjmftssig
lange Zeit zum Niederschlagen braucht
Durch Anlage von KlärbaBsins wird keine Yerapindetiuig der er-
forderlichen Filtorn.icho erzielt.
Bei natürlichen Filtern in den Geschiebablagerungen der Thäler
rechnet mau pro qm Sickerfläohe der Sifcmmelbrunnen und Sammelkanäle
anfeinen Wasserzuflu SS von ca. 0,6 cbm pro Stunde; nach den in Toulouse,
Lyon, Angers gemachten Erfahrungen betrug die Minimalergiebigkeit
6-^12 cbm pro Tag. Die Filtergäuge werden gewöhnlich massiv her-
gestellt und unten offen gelassen, ihre Sohle soll unter die Flnsssohle .1
reichen, jedoch nie so tief, dass duroh den Auftrieb des Wassers Sand
mitgerissen wird. Wenn d die KomgrOsse des Sands, beseiehnet« ao
mnss die Eintrittsgeschwiudigkeit des Wassers ▼ < 4.6 sein« Die
Klärung des Wassers erfolgt nur durch den Filtersand, wesshalb, um
öftere Kciuigungen zu vermeiden u. s. w., letzterer oft in einer Stärke
bis zu uu'^'" eingebracht wird. Der Filtersand muss ein gleichmässiges
scharfes Korn haben, zu feiner Sand verschlammt an leiobt| wfUurend
zu grober Sand zu rasch, also ungenügend flltrirt. Es empnehlt sich
daher, den Sand durch Siebe von entsprechender Maschenweite (zwischen
i/a — imm Durchmesser) vor der Einbringung zu prüfen und solchen, der
Über 15 "/o gröberes Material enthftlt, aurch Sieben su Terbessern, deo
feinkörnigen Sand von i/o™'^^ Korngrösso und darunter aber durch Schlem-
men zu entfernen. Der Preis des Filtersandes sollte immer nach Sieb-
proben bestimmt werden. • ' "
In die Filtrirbassins tritt das Wasser in der Begel von der
Seite ein, um dnroh eine 1,6—9/)™ hohe Filterschicht durohzusi^keXD.
Für letstere kann folgende Zvsammensetsnng empfohlen werdest
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• • • • * • ' *
' Scharfer Quarzsand • . • . ca. 0,4—0,6" hoclL
grober Sand von . • 0». 4™"* Stärke . . « 0,15'" *
Kies Ton « 1«°» « • • • « Q/15"» «
Kies von « 2— 3^™ « • , « . . 0,20™ «
Kies von « G^'" « . . « 0,20™ «
Wacken von .... * 12^™ « . . « 0,20™ «
' * Statt des Kieses kann auch gewaschener Kokesgrus von verschio-
flenem Korn Tervreudet werden.
Die neuen Tegeler Wasserwerke in Berlin haben eine Stärke
der Sandschichto von 0,ü^", darunter eine Kies- und I'eldsteinschichte
von 0,G™. Der Wasserstand über der Filteroberfläche beträgt im Max.
1,2™. Die Maximalleistung beträgt hierbei pro 24 Stunden 3 cbm pro qm.
Die Filter sind überwölbt, die Decke ruht auf in Entfernungen von
3,5"* aufgeführten, 0,5™ starken Pfeilern, zwischen welchen Gurtbögen
gespannt sind, welche wieder böhmische Kappengewölbe mit einer im
cheitel der Kappen 0,5™ starken Erdüberschflttiuig tragen. Ii^uerw6rk
und Sohle erhielten eine Tlionschlagdichtung.
Das filtrirte Wasser iiiesst nach der Mitte des Bassins nach einer
Im tiefsten Punkt desselben angelegten Sammeldoble ab, welche es dem
Beinwasserbassin zuführt. Zu diesem Behnfe wird in die unterste, gröbste
Kiesschichte eine Beihe von Drainröhren oder von kleinen Backstein-
kanälen mit offenen Pugen in Entfernungen von ca. 2™ eingelegt, welche
in die Sammeldohle einmünden.
Am höchsten Ende der letsteren werden In der Begel yertioale Luft»
(Ventilations-)Röhren angebracht.
Die Sohlen dieser Bassins bestehen gewöhnlich aus Beton, auf welchen
mohrero Lagen in Portlandcementmörtel versetzte Backsteine anfgebraoht
werden.
Die Höhe dos Wasserstandes über dem Filterbett ist zu ca. 0,6™— 1,0™
anzunehmen. Bei grösserer Druckhöhe wir4 das filtrirte Wasser leicht
unrein, auch Torstopfen sieli die TOter lelir rafluli« Durch Zuföhrang
Ton "Wasser unter hohem Druck werden ttberdiea die Filter zu sehr
angestrengt und daher durch Durchbrechen der verschlammten Sand-
decke bald verdorben. Das Maximum der Wasserhöhe sollte aber nur
i^lmälig, nftmlich dann erst erreicht werden« wenn die yenoblaintnung
des Filterbetts am weitesten Torgesohritten. ist^ also yor Bntfemiuig der
Filterdeck schichte.
Um die Depressionshöhe (Abstand des Wasserspiegels im Filter und
im Beinwasserkanal) dem Grad der Yersohlammnng der Sanddeoke und
einem gl cichmässi gen Wasserabflnss entsprechend reguliren zu können,
empfiehlt sich die Ausführung verstellbarer üeberfälle in Schieberform.
.' Da wo Flusswasser ohne Yorfiltration in die Filtrirbassins eintritt,
werden die gröberen Stoffe durch eine vertical gestellte Schichte Ton
Üebariig durchlöcherten I^ltrirsteinen zurückgehalten.
Bei der neuen Secwasser-Filteranlage in Zürich wurde die Kammer-
sohle 0,Zü^ stark und mit 2,6^iQ Gefäll nach den Sammelröhren herr
gestellt. Auf der Sohle liegt elai aus swei Lagen Backsteinen bestehender
Rost, welcher die ans 0,1™ grobem und 0,1™ feinem Kies, ferner aus
0,15™ grobem und 0,8™ feinem Sand bestehende Filterschichte trägt. Auf
letzterer. steht das Wasser 1,0°* hoch. Die Kammern werden von 1,5™
weiten Kreuzgewölben Yon 1|26™ Pfeilhöbe und 0,2™ Soheitelstftrke über«,
deckt. Die Pfeiler sind 8,6™ hoch. Jedes Gewölbe hat einen O^^™ weiten
liUftschacht.
' Die Filtrirfähigkeit pro qm Filterbett und pro Tag beträgt
Je nach der Höhe der Sand- und Wassersohiohte, der Beinheit des Wassers
und der Frische der Saftdsebicht zwischen 3,0 bis 5,5 cbm, der Aufwand
auf die Filtration pro cbm ca. Pf. Unter 60*^" Höhe sollte die Stärke
der Sandschichte nicht heruntergehen. ^
' Bemerknng. Wegen der schmutzigen Beschaüenhelt des Elbe-
Wassers in Hamburg ist daselbst die FiltrirfiUügkeit von 1 qm nnr zu
1,5 cbm pro Tag angenommen worden; in Altona beläuft sich dieselbe
durchschnittlich auf 2,3 cbm.
Baurath Gramer hat bei dem Wasserwerk in Brieg eine neue
Filteranlage zur Anwendung gebracht, um die Filterfläche bei thun-
lichster Ansnützung des Baumes möglichst zu vergrössern (s. Centralbl.
d. Bauverw, von 188G, S. 42). Hierbei wurden Sfacli übercinandergolegte
rostartig durchbrochene, je 1,12 qm grosse Holztafeln üboroinaudcrj^elegt,
welche Tafeln mit l,a<^^ starken Brettchen au/ 2«5^"> starke« Leisten*
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▼erbunden werden. Die Brettchen jeder Tafel Bind von Mitte zur Mitto
9cm entfernt, w.lTirend ihr Abstand in dcj oberen Tafel 14™'", iu der
Tinterou 21,3"^'", 34'""' und 40"»'" beträgt. Ks wird nun so lange Saud durch
die Schlitze von oben zugofllUt, bis uichtä mehr durchfällt und die oberste
Holstafel. 2*^"* hoch mit Sand Überdeckt ist. Mit einem Aufwand von
750 Mk. wurde die FilterHäche um 380 qm vergrössert. Der Saudverbrauoh
i&t nm ca. 20%^ geringer, ala nach dem sonst üblichen Verfahren.
Wenn der Schmutz in die Sandschichte des Filterbetts etwa 4'^"' tief
eingedrungen ist, so ist die oberste Lage derselben von ca. 5— 8<^"^ Höhe
abznnebnipn und durch gereinigten Rand zu ersotzon, sofern bei stärkeren
Saudschichten nicht vorgezogen wird, die Abnützung lagenweise bis auf
eine Stärke von Oßb^ fortzusetzen und dann erst die Ergänzung des
Filterbqtts wieder vorzunehmen.
Die Geschwindigkeit des WriRsors beim Durchgang durcbi die Filter*
lässt sich zu ca., 0,1™'" pro Socundo annehmen.
Filter- und Rein wasserbassins, sowie die Terth eilungs*
(Hoch-)jfe8er V o i re sind womöglich zu überwölben u[id sodann noch
mit einer ca. 1,2"* hohen Krdschichtc zu Uberdecken. Diese Bauton wer-
den gewöhnlich auf natürlichen Anhöhen in gewachsenem Grund und
mit wasserdichtem Mauerwerk (das mit senkrechtem Anlauf herzu-
stellen ist und zwockm-issig noch einen glatten Portlandcementrerputx
von ca. 1,5'^"' Stärke im Innern erhält) hergestellt.
Wo Hochreservoire z.B. in Ebenen nur mit grossen Kosten her*
gestellt werden könneU} greift man, um ^e erforderliche Druckhöhe zu
erhalten» häufig zur Anlage von ummauerten, eisernen Standröhren mit
grossem DnrchiTief'i^or, welche oft bis zu 300 cbm zu fassen vermögen,
um Feuerlöschz wecken zu genügen. J3ei derartigen Anlageu müssen
jedoch an die Pumpen und Maschinen höhere Anforderungen bezüglich
der Solidit&t, Leistungsfähigkeit etc. gestellt werden, als bei Druckwerken
mit Hochreservoirs. Audi empfiehlt sich alsdann die Aufstellung meh-
rerer von einaiider unabhängig arbeitender .51aschinen, welche entweder
als OoinwalPscIie, als Wo off* sehe oder als horizontale Maschinen mit
Condensation und mit Expansion construirt werden. Die beiden erstoren
empfehlen sich bei hohen Kohlonpreisen und bei sehr grossen Anlagen^
da sie einen geringen Kohleuverbrauch haben.
Den Abmessungen von Beinwasserbassins und Verthei*
Inngsreservoirs wird bei mittelgrosseu und kleinen Anlagen ge«
. wohnlich der "Wasserbedarf eines Tages zu Grunde gelegt.
Der Boden solcher Bassins wird gewöhnlich aus zwei iu Portland-
cementmörtel versetsteu, flachen Baoksteinschiehten, welche auf eine
Beton- oder KoUschicIite gelogt werden und einen 25""° Starken ge-
glätteten Portlandcomeiitverputz erhalten, hergestellt.
Bei der neuen Augsburger Wasserversorgung wurden 4 Druckwind*
kessel von 10^ Höhe und 1,76^ Durchmesser in den DrnckrOhrenstrang
eingeschaltet, um bei grösseren Bränden dem im Röhrennetz enthaltonca,
mit 4 Atmosphären gepresstcii Wasser einen um 1^2 Atmosphären
höheren Druck geben zu können. •
Ueber Pumpen und Windkessel, 8. Maschinenbau«
Hydraulisehe Widder« Sohmid'aoho und Kröber'sdhe^
Motoren.
Zur Wasservorsorgu u g von kleinereu Ortschaf ton, Höf en
u. dergl. eignen sieh h&ung die nachstehenden hydraulischen Motoren:
1) bei grösseren Gefällen
die Hydromotoren von Schmid und Kröber» F. Iiohr^
Baveusburg.
Die Wassermotoren von K r Ob er in Stuttgart sind K(^benmaschinan
mit durch den osciUirenden Gylinder bewirkter Steuerung. £s bestehen
zwei Gonstructionen : 1) die doppeltwirkende wassorkraft-
masohiue zur Verwendung für beliebigen Bedarf^ 2) die pat.
Wassersäule np umpe. Der Wirkungsgrad der Kröber'schenMotoren
ist auch bei kleineren Gefällen bis zu 6*" eiu sehr hoher und betr.lgt
mind. 80'Vo. Die Einfachheit der Constniction 2 macht letztere als Förder-
maschine, z. B. zur Wasserversorgung hochgelogeuor Gemeinden cto.,
sehr geeignet. Die Wassersäulenpumpe ist Motor und Pumpe in einem
Stficko und besitzt nur einen Kolben, welcher den auf seiner hinteren
Seite im vollen t^uersohnitt eiApfaiigenen Wasserdruck unmittelbar auf
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61
dM im TOTderenr'Banme In der Biagflftelie switchen Oylinderwand und
verdickter Kolbeustange (Plnnger) befindliche Wasser überträgt und
letzteres als Körderwasser in das Steigrohr presst. Pumpenventiln sind
nicbt vorhanden. Kin Triebwasser- und ein Förder wasaer- Windkessel
■ind mit der Anlage TerbondeD. Das Terbranchto Triebwaster fliesBt
durch ein Kohr ab. Der Gang ist stossfrei und regelmässig; die Anlage
bedarf selbst bei ununterbrocheutnn Gang der Mabcliinc keiner Aufsicht.
Bei der Wasseryersorgungßanlage in Dennach betrug der effectivo
TriebwaBBordmck 28***, der effecttve FOrderdnick Über Maechiuenmittel
201"^', wobei die Maschine bei 50 Touren pro Minute 1251 Triebwasser ver-
brauchte und I6V2I au{ obige Höhe förderte. Der Gesa mint Wirkungsgrad
bezifferte sich demnach auf den hohen Betrag von - -~- • - ^ - = 0<84.
Der Masohinenranm ist, |m Lichten 4/4"* laug und 3,7*** breit. Die Kosten
der ganzen Pumpstation betrugen nur 6200 Mk., wovon 2870 Mk. atif das
Pumpwerk selbst entfallen. Das Werk ist für eine Einwnhner/alil von
340 Seelen berechnet und vermag bis zu 30^000 l Wasser täglich zu lördern.
Diese Maschinen werden für jede Förderhöhe bis su 300<" und von
den kleinsten Trinbwas?erniengen an bis zu 30 Sek. -Liter durcli nel)rnder
Sulzer in Winterthur (Filiale in Ludwigshafen a. }<h.) geliefert. ]ici
grösseren Triebwassermengeu kommen zwei udar mehr Maschinen zur
AiKwendnng, welche Je eiaseln oder auch gekuppelt lanfen können.
S) Die by d rauliachenWiddersindsohon bei cinerDruckhölio des
Wassers im Triebrohr von 0,5*" anzuwenden. Der Nutzeffect beträgt
40— BO'^/o. Bezeichnet h die vorliandeno Gefäll liölie, ]\ die Steighöhe
Tom Wasserspiegel im ISpeisereservoir bis zur Ausmunduug in Metern,
Q die Terlorene, 4 die geförderte Wasscrmengd in Litern pro Minute« so
ist der. maschinelle Wirkangsgrad 1/
q.H
Nach Eytelwein ist 1^ = 1,12—0,2 y^^-
Der Durehmesser di des Zuflussrohres in "*"'* soll sein di=9,9 V^Q+Q»
seine Länge ]| in 1, = H 4- 0,3 — , der Durchmesser d, des Steigrohrs
da ^ dl, der Inhalt des Windkessels soll gleich dem des Steigrohrs sein.
Wird hei Widderaulagen das YerhältnisB zwischen h und H grösser
als das 9 bis 1 1 fache, so wird der INutzeffect geringer, z. B. beträgt
derselbe nur etwa 20^io, wenn H s= dO.h ist, dagegen steigt er bis auf
7b^!oj wenn II 2 bis 8 h ist.
Im Allgemeinen kann man mit den Widdern das Wasser etwa 30 Mal
höher treiben als die Gef&llshöhe des Betriebswassers beträgt; die
Druckhöhe richtet sich selbstverständlich auch nach der ISlcnge des zu
fördernden Wassers. Der Wicdkessel mit dem Absperrventil wird der
Kopf, das Zuflussrohr der Körper des Widders genannt.
Widder liefern W. Gar Yens, Ilaunovor, die deutsche Wasserwerks-
Gesellschafl, Höchst a. M., das. Gas- und Wasserleitungsgeschäfti Stutt-
gart, Bopp und Hcutter, Mannheim, F. Lohr, Bavcnsburg, u. A*
Bei hydraulischen Widdern ist die I^rtriebswasscrlcituug so anzulegen,
dass die in ± oigo ächliessens des Stossventüs rückläufige Bewegung des
Wassers schon beendet ist, bevor neues Wasser dem Stossventil zufliessL.
Die Länge der Triebleitung ist somit abhängig vom Durchmesser der-
selben. Längere Triel>leitniigen müssen auch weiter sein oder man
schaltet einen besonderen Zwischenschacht ein. Die dem Widder zunächst
liegendeuBöhren der Trieb! eitung werden durch Flanschenund Schrauben
verbunden, da die Bleiverpacknngen der Muffen durch die Stösse des
Widders gerne hinausgeschoben werden. Gute Stossvcntilc aus Hart-
bronce sind unumgänglich nothwendig. Bei sehr variabler Betriebs-
Wassormenge thut man gut, zwei Widder von verschiedener Grösse und
verschiedenem Wasserbedarf auizustelleji. W^echselt das Betriebwasscr
innerhalb engerer Grenzen, so genügt es, für einen Widrler zweierlei
StOBSYcntile mit verschieden grossen AusÜussötfnungen zu iiabon. Auch
durch Acnderung am Ventilhub und durch Beschweren des Ventils kann
eine Begulirung stattfinden«
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()2 ,
Bei einor von H. Bheinhard im Jahro 1886 auf der Staatsdomäne
Bronnhaupten in Württemberg ausgeführten Widdoranlage wurden zui;
Vermeidung von Betriebsstörungen zwei Widder nebeneinander auf-
gesteUt. BioBelben hatten die No, 6 der Höchster WasserwerlcBgeeell*
aohikft und zwei S.to8SveiiMle mit verschieden grossen AusflussOffnungen. .
. Das TriehwassergeföUe betrag 6,B™, die Länge der Triehwasserleitung
25"^ und ihre Lichtweitc 50"*°^, die Stri /ii V!ir ih-; Drnckwassers 46°", die
Lange der Druckwassorleitung 335"^ und deren Weite 50"'*". * .
Von einer von den Quellen* gelieferten Gesammtwassermenge von
1031 pro Minute wurde durch beide Widder gefördert bei 70~7ö Schlägen
X)ro Minute 9,1 1 oder pro Tag 13,1 cbiii. . . ,
Ein Widder förderte bei einer Wassermenge
von 55,21 pro Minute 51, pro Tag 7,2 cbm,
« 4ii,21 « * 41, *. * 5,8 cbm,
« 25,01 « « 2,251, « « 3,2 cbm.
Die gesammto Anlage kostete sammt dem lOcbm Wasser haltenden
Beservoir und der 270"^ langen, 50™ weiten Zuleitnng zum Hofe nebst
den Hausleitungen 2800 Mark.
* * •
Bei einer vom Civilingenicur F. Lohr in Ravensburg (Bayern) aus<%
geführten FTochilruckwidderanInge in Beinhardsweiler beträgt das Druck-
gefällc 19,5'", die Steighöhe 59,Ö, das Betriebswasser, im Sammler ge-
messen, 731 f. d. Minute, das Förderwasser 18,7 1 desgl., Wirkungsgrad.
0,782. Stossventlle nach 2 jähriger Arbeit noch tadellos. f
Vertlieiliing des Wassers.
Es ist in der Begel gleichgiltig, ob die YertheÜung des Wassers
durch einen einzigen Böhrenstrang oder durch mehrere geschieht, stet'
ist aber darauf zu achten, dass die Geschwindigkeit im Rohre den Werth
Von 3"' nicht übersteigt, weil bei diesem Werthe der Asphaltüber-
2Ug der Rohren abgerissen wird. Ist also Q das au vertheilende Wasser-
quantum, d die Lichtweite des Bohres, so xnuss die Ungleichung erfüllt
sein: d > 0,G5 V^Q. Die Zuleitung eines bestimmton Wassorquantiims Q;
nach irgend einer Stolle kostet am Avenigsten, ^voun sie in einem einzigen
Bohre erfolgt. Leitet man dasselbe Quantum in 2 1'öhren, ulso iu jcdeia
Q
-rt 80 betragen die Kosten etwa das anderthalbfache etc. Bei der Wasser-
» • ' .
vertheilung innerhalb eines grösseren Versorgungs-Objectes bildet jede
Hauptleitung mit ihren Abzweigungen einen, von einem Punkte aus
gespeisten, abgeschlossenen Theil des Köhrennetzes und ist die Berech-
nung der liichtwoiten für diese Bob ist ränge so zu behandeln, als ob das
sogen. Verästelunpfssystem aug'e^vendet würde. Die Hauptstriinj^e sind
jedoch unter sich zu verbinden und mit ihnen ein Rohruetz ersten
Banges über das Versorgungsobject zu logen, wobei dessen Leistungu-
fähigkeit so bemessen werden muss, dass jederzeit eine Bohrstrecke
unterbrochen sein darf, ohne dass die übrige VerBorgung leidet. An die
Hauptstrange scliliessen sich die Stränge zweiter Onlnuug un. dic^ inner-
halb der vor den Hauptsträngen umschlossenen Kayons in ganz gleicher
.Weise zu behandeln sind, wie die ersteren in Bezug auf die ganse Ver-
sorgung. Bei Festsetzung der Minimal-Dinicusion im Kohrnetze ist zu
beachten, dass, falls dasselbe benützt werden soll, um direct aus den
Hydranten gegen Peuersgefahr einzugreifen, kein öffentlicher Kohrstrang
unter 100""" Lichtweite haben darf, wenn die Geschwindigkeit des
Wassers in demselben nicht mehr als 1^ (das übliche Maass) betragen soll.
An den Kaupttheilpunkten eines Köhrennetses worden in der Begel
Theil kästen mit Luftschraube und Entleerungshahn in gemauerten
Schachten angebracht; an diese schliessen sich die Vcrthciluugssehiebor.
an. Bei secundären Strängen werden dieVortheilungsschieber in den Buden
. eingegraben und der Kopf der Spindel von oben durch eine Schlüsselstauge,
welche mit Schutzrobr und Strassenkappe versclieu ist, zugänglich ge-
macht. Jeder oiu^eine btrang soll für sich entleert werden können unc^
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63
* •
erhält deelialb, wenn er nicht gegen einen Thoilkasicu abfllH, beBondereu
Leorlaitf (Spülschlicssf*). Wo eiti Abfuhren dos WaBserB aus den Leer-
läuteu und Spüläcliliesscn nach Kanälen uuthunliuh ist, pflegt man
sogen. Senkseliftcfate (YerBitzgruben) znr Wasserattf nähme 8ti benutzen.
J>a8 Yerästelungssystem wird heutzutage nur noch ausnahmsweise
(bei langgecTehnten, flchmalen Versorgiingsobjecten etc.) angewendet,
weil die Wasserqualität gegen die Enden der Rohrstränge achlecht'
wird und ftberhanpt je nach Lage der Entnahmestelle varürt.
In Städten, in welchen die Hebung des Wassers yiel^ Kosten ver-
ursacht, t^nipfiehlt es sich häufig, die Ve r t he i 1 ii n c? s r p s c r v o i r s in
verschiedenen Höhen anzulegen, d. h. eine Eintheiluug nach Druckzouen
TOTzunehmen, Ton welchen aus das Wasser in die einzelnen Stadtthelle
mit dem der Höhenlage derselben entsprechenden Brack geleitet wird.
Auch hier ist eine Verbindung der Leitungen, namentlich etwaiger Feuers-
brünste halber, wünschenswerth. Da bei 15'euersbrünsten oft ein höherer
als der normale Dmok erforderlich wird, so bringt man amveilen bei
Pumpwerken neben einem kleinen, den Bedarf für 1 Stunde fassenden
Hochreservoir noch ein Stundrohr in einem Wasserthurm an, um
Uber die Dauer des Brandes einen höhereu Druck bewerkstelligen
SU kflimen.
Bestimmung der Bohrweiteu.
a) BeiZuströmnng dos Wassers unter natürlichem Druck
8. auch den Aufsatz Forchüeimer's in der Zeitächr. d. Yer. deutscher
Ingenieure, Koft ic von 1889.
Das Eohrnetz ist stets so anzulegen, da^F? cinestheils die Driickhöho
unter ein bestimmtes Maass nicht herabsinkt, audcrutheils die Jvosteu
möglichst gering werden.
Sind in der Entfernung x vom Sammelbehälter u Leitungen
vorhanden und bezeichn. 1 in m dessen Entfernung von dem mit
Wasser -zu versorgenden Punkt, q die fj[rö«ste sekundlich zufliesseude
Wassermenge in cbm, so ist der Druckhöheuverlust bis zum End*>
punkt h zrz I 0,00243 dx, welcher Ausdruck also eine bestimmte
Grenzzahl nicht überschreiten soll. Hieraus u, a. a. E. ist die weitere
Formel d = — ^ — abzuleiten, worin c eine Constante bezeichne! Es
n e
geht hieraus hervor, dass man die Durchmesser proportional der dritten
\Viirzel von q und umgekehrt proportional der sechsteu Wurzel der
Zahl der in Betracht kommenden Leitungen anzunehmen hat.
Die Durchflußsgeschwindigkeit v wird alsdann = Cjn ' d~c^q ^ n ^ ,
worin c^ und c.2 neue Constauton l)edcuten, worin die der Einheit sich
näheruaen Werthc von c, c, und C2 durch Probiren zu ermitteln sind
8. die in obiger Quelle durchgeführten Zahlenbeispiole.
b) Bei künstlicher Xlebuug dos Wassers, wobei die Wider-
q2
Standshöhe h = 0/00243 1 ist, zu deren Ueberwindung eine tägliche
Arbeit von h . Q erforderlich. Die Anlagekosten sind am geringstun, wenn
d« = 1060 und
T = 0^26 \/ i wird.
Für westdeutsche Verhältnisse ist der Werth der Oonstanten K au
60 Mk., desgl. von k su 1,3 Mk.- anzunehmen, woraus sich v = (^46<"
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4ß
aU die durchflchnittliehe JahreBgescIiwiudigkeit ergibt, welclia sich im
Sommer bis auf das l'/^-fache und darttber erhöhen kann.
FttrK:k= 40 50 c>0
wird V = 0,43"» 0,46™ 0,49»'.
Dio vorthcilhaftcste Goschwindigkeit in Druckleitungen ist von
deren Länge uahczn unabhängig.
Dissolhoff wählte f. cL KomgcheiUcr Druckrobr v = 0,36*°, 8 m r e k e r
desgl. für die Mannheimer Wasserrersorguug v = 0,491 und für die jeuige
in Laibaeh =. 0,502.
Fink andet, dass die vortheilhafteste Geschwindigkeit nicht Tiel
TOn 0,63"* abweiche.
Wenn ein Druckstrang sieb in mehrere nach verschiedeu hocb
gelegenen Behältern führende Stränge theilt, so ist die Widerstands-
hohe womöglich gleich ansunehmen, da die Pumpe nur einen gleichen
Druck ausübt. Wenn ein Hauptdruckstrang sich in mehrere verzweigt,
so ist für alle eine und dieselbe, ohcn für Westdeutschland zu 0,46*°
gefundene Geschwindigkeit anzunehmen.
Ueber die Wahl der Bohrweiten bei solchen Druck*
leitungen, durch welche das Wasser unmittelbar au dem
Vor branchso rt getrieben wird, femer hei wachsendem Ver-
brauch sowohl bei unter natürlichem Druck stehenden
Leitungen als auch bei liCitungen mit küustlicher liebung
des Wassers s. den oben erwähnten Aufsatz Forohheimer's.
Der Werth des Anlagekapitals von WasserTCrsorgungs-
anlagen mit Pumpwerken, welcher zur Bestimmung der Werthe
von K und k, &, oben, gedient hat, wurde von Thiem für die Stadt
Pürth zu 12 Mk. für 1 mkg wirklich geleistete sekundliche Arbeit, und
das zugehörige Betriebskapital zu 152 Mk. berechnet, ferner der Aufwand
pro 7^lnt«M Rohrleitung von 1"* Durchmesser zu 75 Mk.; hieiiach wftre
K 75 Mk., k ],Ö9 Mk. und v = 0,43»".
Wegen des ungleichraässigen Betriebs wird eine Metcrtonno durch-
schnittliche tägliche Keibungsarbeit etwa 500 Metertonnen wirkliche
Jahresarbeit (statt 365) erfordern und zur Verrichtung dieser Arbeit ein
£ohleaverbrauch von 4 kg stattfinden.
Aus Disselhoff's Berechnung der Steigrohrweite für die Bem-
schoider Wasserversorgung ergab sich K= 65 Mk. und k=s 1 Mk.2L Ff.
bei einem Zins Tu ss von l^lo.
Bei gleichbleibender Durchflussmenge lassen sich hienach bei ver-
schiedenen G-esohwindigkeiten die Bohrweiten und Bohrkosten, sowie
die Kosten des Pumpwerks und der kapitulisirten Betriebsauslagen
berechnen, wonach die Wahl zu treffen, namentlich die Geschwindigkeit
zu bestimmen ist.
Wird der Berechnung der Lichtweiten Ton Wasserleitungsrohren
die Kutter*Kohe Formel (s. Hydraulik) und mit Bttcksioht auf die
unvermeidlichen Inkrustationen der Innenwände der BOhten die lY.
Kntf^L^orie mit dem Bauhigkeitscoöfficienten m r=: 0,26 zu Grunde gelegt,
so wird
K = — ^ ^ ^ > woraus für D in Metern
0,6 -fVD
D =
i 0,04^ 0,05
0,0öj 0,07! 0,08j 0,09| 0,10| 0,125^ 0,15| 0,175,
0,20 1 0,225
K = |
28,6 1 80,9 1 32,9 |
34,6 [ 86,1 1
37,5 ].38,7 |4I,4 [
43,7 |46,6 1
1
48,7
D = Ii 0,25| 0,275
1 0,30
0,825) 0,86
0,875 040\ 0,45
0,60
0,55
1 0,60
0,66
K =
|50,0 |51,2
52,3
j63,3 j 54,2 |55,1 | 65,9 | 57,3
[58,G
59,7
j60,8
1 Cl,7
Aus der J;'ormel y =: 0,707 K ^ i, worin i das Qefäll, pro Meter
Länge und v die Geschwindigkeit des Wassers in den Bohrleitungen
bezeichnet, ergibt sicli die pro Sekunde aus volllaufeudeu Leitungen
in Litern abfliessonde Wassermenge <4 aus nachstehenden Tabellen:
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I
6b
Darchm.
in Mtrn.
0,04
0,06
0,06
' 0,07
0,06
0,09
0,10
Gefäll.
u
Q
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DieMinlmAl-BAhrenweite beiStrasson-Leituugen soll
nieht weniger als 76^>n (3'' engl.), in der Begel aber 100™ (4^' engl.) be-
tragen, e. ferner bier&ber Hrdranlik*
Wondst&rke der MetallrAhren.
Bio grössto Inaiispruchualiiue der Röhreu findet sowohl bei luuertim
als bei äusserem Ueberdruck an der Intieiifläehe statt.
Die zur Ec Stimmung der Wandstärke giiSBeiBenier Röhren seit-
her gewöhnlich angewandte formel lautet:
worin die Wandstärke und d den lichten Bohrdurchuiesser in
n den SleberheitsooSfftcieuten (= 10), f den £*estigkeitBco6ffloienten für
Gnssoison (ca. 13 t pro q™™), Po den inneren, den äusseren Druck,
auf die Böhrenwand bezeichnet (Atmosphärendruck = 0,01033 k pro q™"*).
Diese Formel gibt für kleinere Durchmesser nicht ausfahrbare Wand-
stärken und es mnss daher die Ansführbarkeits «Wandstärke substituirt
werden.
Nach Bach wird diese Formel bei der Berechnung dickwandiger
cyliudrischer Oefässe (mit Einschluss der Fresscyliudeij durch nach-
stehende einfaohere Formel
X> = dV| + ^
" K — 1 .8 p
ersetzt, worin D den äusseren Rohrdurchmesser, p den inneren Tlebor-
druck, K die zulässige Inanspruchnahme des Cylindermaterials he«
zeichnet. Bei einem ftueseren Ueberdruck po wird
J>=r d\/~^ ^.
V K — 1.7 Po
Die Fabriken pflegen die Wandstärken nach der empir. Formel
(F = a b . d zu berechnen, wobei selbstyerständUch die Cogificienten a
nnd b je nach Beschaffenheit des Hateriales verschiedene Werthe an-
nehmen und a die dem einzelnen Materiale angepasste minimale Stärke
bedeutet. Diese minimale Stärke ist:
Für Böhren aus Gusseisen 5—8™™
« « l( Eisenblech 3—4 «
« « « Blei, Zinn und Zink . . . 2—3 «
« « « Kupfer und Messing • . . 1—2 «
Für gutes Gusseisen kann, unter p den inneren Ueberdruck in
Atmosphären, d die Lichtweite und iT die Wandstärke in Centimetern
▼erstanden, gesetst werden:
cf SS 0,70 + 0,008. p.d.
J = 0/)0388 , n . B -f 0,7 bei mehr — >
und J == 0,020 D 4- 0,7 bei weniger als 6 Atmosphärenüberdruck (= n)«
Die Dicke einer Flantsche = 13""" -f- 0,003 D.
Die von dem Verein deutscher Ingenieure und von dem
Terein der Q-as- und Wasserfachmttnner Deutschlands auf-
Sestellte Normaltabelle für gusseiserue Flantschen- und
Lnffcnrohre, sowie für Fa^onstiieke ist auf den Seiten 40 — 42
des geb. Theils enthalten.
Anstrioli der gusseisernen Böhren. Verlegen der gussi*
eisernen und der Thonröhren* Beinigung der Bohrleitungen«
Anstrich der Gusseisenrohre. Die Böhren sollen unmittelbar
nach dem tiiessen und nach dor uothwendigon Erkaltung sauber ge-
reinigt und probirt werden, worauf sie auf beiden Seiten zum Schutz
gegen Bosten entweder heiss zu machen und zuerst mit einer Netz-
flütfsigkeit (Alkohol, Erdöl, leicht siedende Destillate von Boherdöl
u. dergl.), sodann aber mit Tbeer oder mit einer Mischung von 1 Tbeil
Qoudrou, 2Va Theilen Asphalt und 4 Theilen Gastheer zu überziehen
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70
sind. Es können die Böhren auch in ein heisses aus diesen BtofTen ge-
bildetes Bad eingetaucht werden, auf welches die leichteie Netzflüssigkeit
ca. 4*^>° hoch aufgegossen 'idrd. Unter allen Umständen ist das ITeher-
ßtroiolion oder Ueborziehen an. gerosteten Stellen und die Bildung von
Theerblätteru oder Bläschen auf den Böhren zu vermeiden, da diese
Theerblftschen zerreisBen, wodurch das Wasser in unmittelbare Bortthrung
mit dem Eisen tritt und letzteres zum Boston bringt.
Die Bildung der so schädlichen Pcostknolleii rührt theils
von der mangelhatteu Beinigung der Böhren, theils wie eben erwähnt,
Ton dem senleohten Theerüberzug; nameatUeh aber auch Ton pflanz-
lichen Yom Wasser mitgefahrten Stoffen (Aigen) her. Je reicher ein
Wasser an den letzteren ist^ um so grösser ist die Gefahr des raschen
Zuwachsend der Böhren durch KnoUenbildongen.
Verlegen von gusseisernen Muff enriVhren. Zum Bchnts
gegen die Einflüsse der Temperaturwechsel müssen die Wasserleitnngs«
Böliren mindestons 1,5"^ tief in den Boden eingelegt werden.
Die Dichtung der Muflenröhren geschieht mittelst Einstemmen von
geöltem Werg oder vou getheerten Hanfschnttren etwa auf die halbe
Länge der Muffe und durch Ausgiessen des übrigen Theils derselben
mit Elci, welches nach dem Erkalten gleichfalls verstemmt wird. Die
Länge der Bleidichtung vergl. S. 74 B. Das Gewicht der Bleidichtung
ist ca. lOmal grosser als das des Theerstrlcks, s, anoh unten S. 74.
Bei Leitungen mit geringem Druck wird statt Blei auch eine l>icb-
tttiig mit Keilen von Eorchonholz angewciidet.
Flautscheurohrcn worden mit Kautschuk- oder Ledcrringeu (zuweilen
auch mit Oelpappe) und Schrauben verbunden, bezw. gedichtet.
Lufthähne werden an allen nach aufwärts gekehrten Biegungen
der Ilöhrcnstränge angebracht, um die in letzteren sich ansammelnde
.Luft eutweichon zu lassen.
Thonrohrleituugen werden am zweckmässigsten aus glasirteu
Thonr&hren hergestellt; Steiugutröhren oignon sich wegen ihrer Brttchig-
koit Inerzu weniger. Die Röhren sind vor der Verwendung in's Wasser
zu le(:ron, theils um kalkhaltige Böhren ausschiessen zu können, theils
um die liohr müsse Wasser ansaugen und sich entsprechend ausdehnen
zu lassen. Um Dehnungen im liofaarstrang unschädlich zu machen^ sind
in Entfernungen von ca. 25"^ Compensationsvorrichtungen anzul^nngen,
indem Kork- oder Ivautechiikringe eingelegt und die Zwischenräume
zwischen Köhren und Muffen mit einer zähen, aber dehnbaren Masse
ans^fcfüllt werden, oder man bringt Stttcke von Asphaltröhron von
gleichem Eöhren-Kaliber ein. Die Dichtung der übrigen Böhren go-
scliieht mit getheerten Hanfkordein und Cementmörtel aus 1 Th. Port-
landcement und 2 Th. feinsten Sandes. Ein treibender Gement darf
hi(!rbt i nicht verwendet worden. Das Verlegen sollte womöglich bei
n.iodriger, der mittleren Wärme des durohfliessenden Wasserz ent*
aprecJiender Temperatur stattlindon.
Die Beinigung von Wasser leitungsröhren geschieht theils
auf chemischem, theils auf mechanischem Wege. Im ersteren Falle
müssen die Inkrustationen zuvor untersucht werden, um die richtigen
Lösungsmittel (Salzsäure hei kolilensaurem Kalk, verdünnte Schwefel-
säure hei Eisenoxyd und EiseuoiLydul etc.) zu flnden^ im zweiten werden
zuweilen die Böhren aus dem Boden genommen, auseinandergelugt und
durch Erhitzung und üachheriges Abklopfen und Auskratzen der durch
die Hitze spröde und pulverig gcwordonon Massen gereiingt. Die
Kosten des Beinigens auf chemischem Woge sind sehr verschieden; bei
der erw&hnten zweiten Methode dürfen die Kosten de« Herausnehmens,
der Beinigung und Wiederverlegung durchschnittlich zu ca. dO^h der
Kosten einer neuen Leitung angenommen werden.
Am hüTifigsten wird das Streifen der Röliron da ano^ewendet, wo
die ^Niederschläge in den Böhren haupttiächUch organischer Natur
sind und aus Schlamm bestehen, wie z. B. bei VIuss* und Seewaeser-
Versorgungsanlagen. Die Beinigung erfolgt hierbei mittelst Kratzen
und Bürsten. Hierbei wird in der zu reinigenden Fahrstrecke von
den sog. Spunt- oder btreitkästen aus eine Schnur mittelst durch
Wasserdruck vorwärts geschobener Holz- oder Gummikugeln, welche
2cni kleiner sils die Bohrweiten sein müssen, durchgezogen, und mittelst
dieser Sclmur wieder die Streifkette oder das Streifseil, auf welchem sich
der Krutzer bezw. die Bürste befindet. Damit diese Art der Beinigung
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Dleht durch Bfldung etarker Krtuteu erschwert wird, muss dleaelbe
ttflm Torgenomxnen werden. Fehlen die Stielfkästen, to mflseen ent-
Bprocbendo Rohrstücke heraustfehanpii und erstere uachträgllch hier
eiusesetzt werden Zum Abwickeln der Schnüre werden in Büirelti
SeBiellte Seilrollen auf den geöffneten Streifkästeu aufgeäeUt. Beim
ablassen der Kngeln iet grosse Yorsicht zu beohaohten, me Lftnge der
Schnüre if3t genau zu megaen etc., damit jede zu sehr vorongte Stelle
oder eia sonstigeB Hindermss leicht erkannt wird und die KukcI aammt
der (dvrch den Stoee dee Wassers sich oft um die Kugel aufrollende)
Sohnnr nicht stecken bleibt. Beim Streifen werden die Kratzer nnter
Wasser^^tiflusB hin- und hergezogen, woliei die Ketten oder Seile durch
Uber den btreitkästen aufgestellte Bockwinden hin- und hergezogen
werden. In Karlsruhe genügte durchschnittlich om dieünaligea Hin«
nnd Hersiehen. Dio Btkrsten bestehen hier theila aus geraden Hols-
walzen von 18— 25«™ Länge, auf welchen In Schraubenlinien Borgte nbür che 1
aufgesetzt sind, oder (zur Bewegung in Curven) aus mit Gummischeiben
verbundenen Blirstensohelben. Die Drahtseile erhalten ca. id"^^ Stärke.
Nach Merz (s. Deutsche Bauzeitong 18B3, S. 287) kostete das Streifen
▼oa !■* Bohr von 90™™ Durchm. ca. 10 Pf., bei 120—160™" Dnrchm. ca.
8 Pf^ bei 180—240™™ Durchm. ca. 7 Pf., bei Süü'"'" Durchm 13 Pf, bei
330™™ Durehm. S6 P£, hieran kommen noch ünterhaltunga- und Zu-
richtungskosten mit ca. 0,8 Pf, pro Meter, im Mittel der Meter auf
10,5 Pf., nach erfolgter Verbesserung.' der Bookwinden tt<ill sich der Anf*
wand künftig um oa. 20% ermutiäigeu.
Die mcchauischc Reinigung gusseiserner Wasserleituugaröhreu kostet
in Berlin bei 75—100™™ Rohrweite pro lfd. Meter Rohr einschliesslich
aller Arbeiten, aber ausschliesslich der Fflasternrbcit 85 Pf. nnt allen
sonstigen Kosten (neue Kohrstücko, Diclitnnc^en) 70 Pf. bis 1 Mk. pro Motor.
Der Claysou'sche Apparat zum Heinigen von Röhren mittelst durch
den Wusserdruck selbstthätig vorwärts getriebenen Kratzern und Bürsten
ist beschriobeu im Gesundh.-Ing. von 1887, S. 170.
Besondere Vorsicht i=!t darauf zu vorwenden, dass der ThooviXhor/.ruf
beim Streifen nicht verletzt wird, da dio Bildung von KisenrostknoUen
die unvermeidliche IPolge hiervon wäre. Ueberhanpt muss ein gewalt-
sames Durchstreifen .auch bei mit Kalkinkrustationi n l)ehafteten Böbren
vermieden wer lon, da die hierl>ei entstehenden Unebenheiten zu rasch
wachsenden Kalkknollenbilduugen und damit zu einer nachtheiligen
Verengerung der Licbtweiten Veranlassung geben wttrden.
Bück schlage in Koiirleitungen»
BUckschlftge finden in Rohrleitungen beim raschen Abschluss bis
auf eine Länge von ",2 Vh Metern von der Abschlussstelle statt, wobei
h den Drack des Wassers im liuheätuud in k pro qm bezeichnet.
Stesse sind bei Wasserleitungen thunlichst zu vermeiden; es muss
daher namentlich bei der Füllung von Druckleitungen sehr langsam
vorgegangen werden, damit die Luft entweichen kann und dass das
Wasser, wenn es am Ende der Leitung zur Ruhe kommt, nicht in Folge
zu rascher Füllung noch eine Stosswirkung ausübt. An den Scheitel-
punkten der Leitungen muss für regelmässigen Luftaustritt durch Luft*
Ständer oder Entliiftmtgsventile Sorge getra^ron werden. Bei Schiebern
und bei der Steuerung von Wassersäuieumaschiuen ist der hier bei der
Handhabung auftretende Wasserstoss durch Windkessel zu paralyslren,
welche vor den Ventilen den Vorzag haben, dass kein Wasser und keine
Arbeit verloren geht.
Hydranten. Streifkasten. Wasaermesser« Wasserverlust*
anseiger. Hausleitungen.
Die Drnokhöhe des Wassers in den Hydranten soll ca.
40™, raiudesten^^ aber 30"^, über der Strassenoberililcbe gemessen, botrauron.
Der Verlust an Drucklifthe, den das Wasser beim Pussireji von Mydran-
teuschläucheu von eo*^"^ Durchmesser (von iTUinmi mit DrahtBpiralen)
erleidet, beträgt ca. 0,1"^ pro Dänffsmeter. Bei normalem Strahlrohr von
15—18™'" Weite soll der Strahl noch eine effective Höhe von ca. 20'"
erreichen. Wo das Wasser den LeitniiLr^n untor hohem Dnu'k zutiiesst,
und wo dasselbe zugleich als Motor iür Kleingewerbe billige Ver-
wendung finden kann, soUte eine Verringerung der Druckhohe, otwa um
nn der FloisclißtUrko der RT^hren etc. zu sparen, nicht eintreten, SO lange
die Druckh<>he nicht melur als 50"* beträgt«
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.72
Uno die verschiedenen TTahnon In den nauswassorlelttingen unä
ßonstigo Bestaudtheilo der letzteren nicht zu bald abzunützen, sind
diese Leitungen durch entsprechende Wühl der Höhenlage der Hoch-
reservoirs, durch EinBohaltung von DraokregvlaloTeii und dergleiolieii
Maassregeln soweit thunlich nur unter den zu l'euerlöschsweckon er-
forderlichen Druck von etwa 4—5 Atmosphären zu stellen.
Da wo ein stärkerer Druck nicht zu umgehen ist, pflegt mau hei der
Anwendung galvanisirter schmiedeiserner Böhren sogen. doppelBtarka
Bühren von mindestens 4™"^ Wandstärke sa verwenden.
Hydranton zu Feuerlöschzwecken und zum Strasseuhesprengeu
sind in Entfernungen von ca. 40^^ höchstens von 50*", ansulegeii. Die
8ftandr0hren derselben erhalten gewöhnlich 65"*^ und BO^^, die Abzweig-
Stutzen für die Hydranten ca. 80™™ Durchmesser.
Die Abzweigstutzen für öffentliche Brunnen und Ilansleitungen er-
halten Durchmesser nach Bedarf, fttr letzteren Zweck gewöhnlich 25"""
Durchmesser
Für die Spülsohliosson und Bntleerungeu sollen Ab-
»weigstutzeu von 60°^™ Lichtweite nach abwärts gelegt werden.
Sftmmtliche Stutzen müssen mindestens wagrecht, wenn thuulich aber
mit Steigung gegen die fitrassenoberfl&ohe eingelegt werden; stehen die
Stutzen vertical aufwärts, 80 ist dies die beste Anordnung fttr die Entp
Ittftuug des Böhrenuetzes.
Str ei fk ästen oder, wenn mit Luftschraube versehen, Spuntkäston
werden zuweilen hei Zuleitungen, welche nicht angebohrt sind bezw. der
Wssservertheilung nicht dienen, angebracht, hauptsät^ich aber in solehen
Bohrleitungen, welche nicht immer vollständig oder zeitweise mit stag-
nirendem Wasser gefüllt sind, je nach der Rohrweite in Entfernungen
von 50—100™. Bei Böhren von weniger als 6^™ Lichtweite lässt sich
das Streifen nur noch schwer bewerkstelligen und es werden daher
die Streifkästen hier weggelassen oder nur nnd swar in geringerer
Zahl zur Revision benutzt.
'^Wassermesser dienen zur Controle des Wasserverbrauches und
werden in Dnrchgangsweiten Ton 7™" ab Us m jeder gewOnsohten
Dimension heute hergestellt. Je geringer das zu messende Qaantum,
um so kleiner muss der Wassermosser sein, weil derselbe sonst unrichtig
anzeigt; es gibt Kolbonmesser und Turbineumosser, von welchen aber
die letzteren meist verbreitet sind. Sind die zu messenden Mengen bald
gross, bald gering, so wird ein kleiner Wassermesser mit einem grossen
combiuirt. Die Instrumente werden geaicht und müssen bei passender
Verwendung den Verbrauch bis zu 3 Wo genau anzeigen; sie sind daher
sehr solid zu versetzen und zu montireo« In nicht ganz firostf^eien
Lokalitäten sind sie mit einem schlechten Wärmeleiter und einem Holz- !
>aantel zu umhüllen. i
Die gegenwärtig^' am ineiBteu gobriiiichlichon Wassermesser werden j
von Droyor, lloseukrauvs «3c Droop in Hannover, Julius Stoll in
DQBseldorf u. a. m., sowie von Siemens A Halske in Berlin an-
gefertigt. Friedr. Lux in Ludwigshafen a. Bh. fertigt guterprobte
Hartgunjmimeaser Pat. Schinssel-Lux.
Ein Wasaormessor lässt durchschnittlich bei 36"* Druckhöhe und
pro Stunde hei 7'""» Weite 16 cbm, bei 40°*™ 20 cbm, bei 10«"^"* 68 obm
und hei 200'"'" 275 cbm passiren. Die Fehlergrenze beträgt hei den
besten Apparaten 4^9<*/o j-, ^doch nur beim Messen Kleinerer WMser^
mengen als zuvor angegeben wurde.
Wassermesser werden gewöhnlich nur zur Controle des Wasser-
verbrauchs grösserer Consumenten angebraoht.
Distriktswassermesser werden zum Zweck der Beschrftnkung
der AVasservergeudung und der leichteren Entdetdning von Wasser*
Verlusten in Folge Undichtheit der Leitungen angewendet, sie dienen
gleichzeitig also auch zur Controle der Hauswassermesser. Früher
wurde gewöhnlich der Bistriktswassermesser Ton Deacon in Liverpool
augewendet und hierzu ein Umleitnngsrohr in einen Schacht angeordnet
TjH müssen hiebei drei Schieber zum Abschluss der Haupt- und der
Umleitung eingesetzt werden. Durchschnittlich wurde ein Distrikts-
wassermesser ^r einen von 9000—8000 Menschen bewohnten Gomplex
angenommen. Die Untersuchung der durch Lecke verursachten Verluste
geschieht hiebei in den ruhigsten Nachtstunden, nachdem zuvor alle
laufenden Brunneu u. dorgl. abg<»stelit worden sind. (ö. a. d. Aufsats
Ton LIndley im Journal fUr GasbeL «nd WMservm ron 1886») i
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79
T<ni Uoineoktt wurden, t. d. Zeittehrlft d. Teretnt deaftob. Xng*
Ton 18S9, S. 273, neuerdings WaBBerverlnstanzeiger zu dem
Viweck construirt, den in einer Wasserloittingsstrecko bezw. in einem
Versorgungsbezirk während einer bestimutou Zeit stattfindenden Wasser-
Verlust anziueigen. Da die D e a c o n 'tchen DistriktswMsermesBer sehr
theuer und umständlich in der Bedienung sind, wurden von Mei u ecke
elektrische Begistrirvorriclitungen an den Wassormessern angebracht,
wobei der Zeiger des Zählerwerks des Waasermessers durch Berührung
mit Koutaktstiften des Zifferblatts der Vorrichtung Stromtehlnst erseugt
nnd mittelst Schreibstift auf einer durch Uhrwerk in Bewegung gesetzten
Papierscheibe die während einer bestimmten Zeit durch den Wasser-
messer geflossene Wassermenge anzeigt. Dies geschieht also auch dann,
wenn kein Wasser aus der Leitiiiig entnommen wird, iolches vielmehr
durch einen Leck entweicht.
Diese Wasserverlustanzeiger erfordern keinen Schacht, sondern
können an den Gobrauchsort getragen und hier sofort durch Schlauch-
yerschraubungen mit der zu untersuchenden Leitung in Verbindung
gesetzt werden. ^Man hört hiebei nicht nur sofort, ob eine Undichtigkeit
in der Leitung vorhanden ist, sondern kann auch den wirklichen
Wasserverbrauch messen. Es genügen 1~2 solcher Verlustanzeiger für
einen Stadtbezirk. Es gibt auch kleinere Apparate für Hauswassor-
leitnngen, in welche man sie beliebig einschalten kann. Durch jede Vor-
oder BUckwärtsbewegung des Zeigers erkennt man, in welcher Biohtuug
der Leck bq tnchea ist.
Hau s 1 ei tu n g e n werden vom Hauptleiiungsrohr in der Begel durch
Einsetzung besonderer Fa^onsttlcke, seltener durch Anbohrung dessalben
behufs Kiusetzung von „Saugern** oder Kähnen, weiche in sogenannten
Bohrbügeln mittelst Yersohrauhnng ihre Ftthrung finden und an welche
die Hausleitungsrohren befestigt werden, abgezweigt, sie mttssen oon-
tinuirlich gegen das zu versorgende Grundstück ansteigen. Der Ver-
schluss der Uausleitungen geschieht am zweckmässigsten mittelst
Kiederechraubhfthnen. An dem tieftten Punkte der im Winter
gegen das Einfrieren wohl zu verwahrenden Leitungen ist ausserdem
ein Ablasshahn anzubringen. Die Lichtweiten der Zuloitungsröhren
betragen 26 seltener 60"»™, für Küchen und Waschbecken 13*""», für
Waterolosete 20™™, fQr Zapfbrunnen 10™™ für SohlauchTerschranbungen
und B&der 23""; die der Abflussröhren für Küchen und Bäder je 50™'"
nnd die von Waschbecken SS'"™. Zu Hausleituugen werden in Nord-
deutschland gewöhnlich Bleiröhren verwendet, während in büddeutsch-
land fast allgemein versinkte, flohmiedeeiBerne BOhren sur Anwendung
kommen; in Frankfurt werden unter der Strasse gusseiserne Haus-
zuleitungsröhren von 5^™ Lichtweite angewendet. Die Bleiröhren haben
den Vorzug der Billigkeit, da bei ihrer Verwendung keine f'agon stücke
ei^oxderlioh und eie leicht einaulegen sind.
Bleirohrleitunfiren.
Dieselben dürfen überall da unbedenklich angewendet werden, wo
die Iieitungen nicht unter einem sehr starken Druck (6 Atm. und darttber)
stehen, welcher zu Ausbauchungen und Verziehungon Anlass geben
könnte, ferner nach Knorre da, wo die Röhren nicht mit fettem Kalk
(in Mauerwerk), mit durch organische Stoffe stark verunreinigtem Boden
n. drgl. in Berührung kommen, indem sie durch Aetzkalk, Ammoniak
u. drgl., jedoch nur bei Luftzutritt, corrodirt werden Kleine Mengen
Kohlensäure und Bicarbonate verhindern die Bildung von Bleioxyd,
während Chloride und Nitrate im Wasser die Löslichkeit des Bleis er-
höhen. Ganz besonders ist sauerstoffhaltiges Wasser geeignet, die Bildung
von Bleioxyd herbeizuführen. Wo also diese ungünstigen Umstände
nicht anzutreffen und wo die Leitungen stets mit Wasser gefüllt sind,
sind nach den in Paris, Berlin und a. a. O. gemachten Erfahrungen
BleirOhren auwendbas, s. Ges.-Ing. von 1887, S. 162; selbstverständlich
aber Überall da, wo, wie z. B. bei Bade- und Wasch-An stalten, Pi88oir.^
nnd dergl., keine Gefahren bezüglich einer Bleivergiftung zu befürchten
sind. Bleirohrleitungen bis zu 60"" empfehlen sich besonders in
Wohnungen und an solchen Orten, wo der Kaum beschränkt ist, wo
viele Winkel u. dergl. anauhringen wären nnd scharfe Biegungen ver-
miede n werden sollen«
BleirOhrenleitungen Ton mehr als 60™™ Weite sind nur ausnähme*
weise »n empfehlen. Überdies auoh Toa 40™™ an aufwärts viel theurer
eis üe Oossrohrleitungeo*
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18 Mk. 20 tf.
74
r Angaben für Kostenvoranseliläge über Wasserleitungs-
Anlagen*
Mittlorer Proia pro 100 kg Muifenröhren loco Werk:
Bei Iiiditweiten von 40"»"» . .
« * € « 60"" .
€ t « eo"''"
« « < 70—80'°™ .
€ « « 100-160"« .'lCMk.bi8l6Mk.50Pf.
« « « 200"»" u. mehr löMk.50Pf.bift leMk*
Mittlerer Preis pro lOO Fa<^onr5hren mit Muffen loco Werk
von 40—100"^'", uubearbeitet 26 Mk.
über 100"™™ 24 «
Bearbeitete Fa^onröhreu küsten pro iOü kg 10 Mk. mehr.
Nach ftuderweitigeu Mittheilungen werdeu iu Süddeutsclilaud die
Preise der BOhreu von 300"*^ Weite und mehr nach einem von den
joweiligf^ii Handclscoujuncturcii ahhängigcu Gruudpreia bestimmt, die
Preisp fnv die schwäclieron Kaliber aber diircli Zuschlage l>pstinimt,
welche jpro 100 kg betragen bei Böhren von 250—290»""' Weit© ÖO Pf.,
desgl. von 200-240»™ 1 Mk., desgl. von 100—190»»"» 1 Mk. 60 Pf,, desgL
von 70—95""" 2 Mk„ desgl. bei GO"'™ 2 Mk. 50 Pf, bei 60"" 8 Mk,, bei
30—40"" 3 Mk. 60 Pf. und bei 25"" 4 Mk.
Die Kosten des Bohrens der Löcher etc. richten sich
nach den Dimensionen und den Vorschriften. Die be-
treffenden Arbeiten müsBen exira bezahlt werden.
Streifkästen, Sohachteinfassungen, Sehlammkästeu, Syphons ii. dergL
werden wie MasohinengusB besalilt, und kosten looo Werk:
Bei Stücken Uber 150 kg . . • pro 100 kg ca. 34 Mark.
« « « 50— 150 kg ... « 100 kg «26 *
« « 25—50 kg . . . « 100 kg « 30 «
« « « 12—25 kg . . . «100 kg « 32 k
« « 4t 5—12 kg . . . « 100kg «86 «
Schlammkästen mit metalleneu Luft- und Ablasshahnen und je
2 durchgehenden Muffenstutzen:
Grdsate Sorte ca. 126 Mark, mittlere Sorte ca. 50 Mark, kleinste Sorte
ca. 25 Mark. Wenn mit 2 Flantsohen, m statt mit 2 Muffenstutzen, je
5 — ^10 Mark höher, für je einen Abzweigätutzeu je 5 — 8 Mark mehr.
Wassermesser kosten pro Stück ab Werk durchschnittlich bei
12^»« Bohrweite 36 Mark, dto. für 20'""^ 40 Mark, für 25"" 56 Mark, für
80"" 73 Mark, für 40"" 86 Mark, für 60"" 110 Mark, für 66"" 160 Mark,
für 70"»" lyo Mark, für 80"" 310 Mark und für 100""" 300 Mark, für
Fnndation, Verpackung u. s. w. sind durchschnittlich 30 Mark, für
Sohmutzkasten 15Mk. zuzusclslagen. Die Apparate von H. Meinecke jr.
in Breslau kosten durchschnittlich bei '^U Zoll Weite 40 Mk., desgl.
bei -'A Zoll 72 Mk., ferner diejenigen von Leopolder 40 Mk. bezw,
72 Mk. bei bezw. V4 Zoll Weite. S. auch Fr. L u x - Ludwigshafen Rh.
Die zölligen Waase rnjess er von Spanner (Pat. Faller) kosten
ca. 40 Mk., desgl. die •V4züIIigen ca. 72 Mk.
Luftsciirauben für Öteifkästeu oa • . 1 Mk. — Pf.
iiuf thalmen, kleinste 2 Mk. 50 Pf., grösste ....... 6 « — «
Hydranten f von 40»" Iiichtweite 82 Mk., \ . r 34 Mk. 1
mit * 50"" « 46 « I .i^ 'IS
Bajonnct- ] <^ 05"" « 60 « f ^.tX-l 1 C2 «
verschluss I « 80"" « 75 « j 8™*«" [ 78 «
Die Preise der Krümmer betragen hiebe! 6 Mk. bezw. 7 Mk.,SMk. u. 10 Mk.
Desgl. der Strassenkappcn 10 Mk. bezw. 11 Mk., 18 Mk. und 15 Mk.
f Abschlnssventilen von 50—66"" Weite kostet 120 Mk. \
« « RO"'"i « « 140 « I ab
m"u""' ] VersohluBskappen « öo— 65"" « « 75 « f Werk,
l « « 8ü"" « « 100 « J
StandiObren mit einer Aus-
strömung von . . . . ' 38"" 40"" 60"" 66"" u. 80"" Bohrweite
35 Mk. 4üMk. m Mk. 86 Mk.
ab Werk
Ein
Standrohr l
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75
StrahlröhrenfUr Hydranten
ohne Venohraubnng . UMk. 20 Mk. 25 Mk. 30 Hk. 80 Mk.
u.die Verschraubaiigshälft« 4« 5« 6« 7« 7«
Soh lau ch V p r c hr&ubang
uro Stuck 5 « 7 « 12 « 16 « 20 «
Strahlrohr mit Spritsblech mtd Hahn pro Stück von 20"^'" Weite 10 Mk.,
desgl. von 25'"™ 16 Mk., desgl. von 30'"'" 20 Mk.
Sohieber-Strasseiik ippoit von 24 k;^ Gewicht kosten pro Stttck 8 Mk« 26 f f.
desgi von 34 kg a Mk. 20 Vi.
Die zugehörigen Schutsröhren pro Meier von 20 kg (gewicht 4 Mk.
Sohittzglockeu von 8 kg Gewicht kosten 2 Mk., desgl. Ton 80 kg 7 Mk.
50 rf. ab Werk.
Uydrauteustange pro ätück durchscimittlich . . oa.
Stangenschlttssel pro Btftck l,?*^* lg : • l2Mk., pro kg
Blei zum Yerdichten der Muffen pro k. • * . •
£infaclie gusseiseme Schaohtplatten Ton 62*^*^
Durclimesser
Gerippte gusaeiserne Schaehtkästeui Stheilig« oa.
10 Mark — Pf.
• • •
• • •
* .
Ohtio Verschluss
Desgleichen 135 kg schwer 4 . .
Desgleichen mit Verschluss und Dornechlttssel
10 Mark mehr.
DeagloicVicn 3thcilig, ca. 160 k schwer, pro Stück
und der Stheilige gusseiseme Schachtkasten hinau
1 einfacher gusseiseruer Stock für laufendeBranneu
DcBg^l eichen mit SelbstverachluBS
und der Brunnenschacht hierzu incl. äteiuerner
Schaohtplattc , ,
1 Meter 8«" weit gebohrter Forchenteiohei .
• >
• *
80
4t
45
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« 18
« 30
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m 120—200
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« 100—120 «
«
« 1
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Gussei<^erim E 1 n I a n fk 1 n ppenTorriohtong mit Tenümtem Kupferseiher
sammt Zugkette uud Gewicht:
^ 2W 3" 3V2" 4" engl, weit
60 Mark pro Stück.
46
48
51 55
Klappenve utile*)«
Licht- 1
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40
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275
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In mm )
180
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Preis \
. . * < - < .
20
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36
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200
Selbstthfttiges LuftTentil*).
3au< 1
jMt^ge
^1^0
250
260
270
280
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400
425
1
450
475
500
Preis
ia.Mk^
32 j 36 I 40 1 60 l 80
100 120 140 160 185
200
Anbohrsohelle mit gusaeisernem Bügel uud seitlichem Auachluss
loGO Werk»).
Gewicht 1
in kg J
II 3,0
3,5
4,0
6,6
7,3 j
8 1
8,6
0^1
11
12
13^
1"
19
Preis )
in Mk. i
2,ö
2,7
2,9
3,4
3,8'
1
3/9 j
4,3
4^1
5,0
|m|
5fi
6,8
*) S. auch den von Bud. Böcking & Cie. auf HalbergerhUtte bei
Saarbrücken herausgegebenen Taschenkatalog.
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Lichte Weite
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da
Bo
CD
B. Die zum Dichten erforderlichen Bleivinge- erhalten
bei 40—50»"'» Weite 35»» Tiefe
« 7fr— 120"*°* « 40»""» «
« 160—200"»™ « 46"»™ «
bei 220—450«» Weite 60»» Tiefe
« 500—600»» « 56»?* «
Gummiringe zum Verdichten kosten pro kg G Hk. 50 Pfg.
0. Der y«rbranch an Blei bezv. an TheerstHcken betrügt
bei 40'""» Weite 0,6 kg
« 6ü « « 0,7 «
<c 76 « * 1,0 «
« 100 « « 1,3 «
« 150 « « 2,1 4C
200 « 4C 8/0 «
i an Theer-
^^^l^i stricken
0,05 kg
0,07 «
0,0a «
0,14 «
0,20 «
0,32 «
an Blei
bei 250"^"» Weite 4,3 kg
"« 300 « « 5,2 «
« 360 « m 5,6 •r
« 400 4C « 7,5 «
« 460 « « 8^4 «
« 600 « « 10,2 «
an Theer-
etricken
0,39 kg
0,48 «
0,65 «
0,80 «
0,90 4t
1,00
Digitiztxi by Google
77
Theil-, Entlüftnngs- und Schlammkasten. '*
Dieselben werden von der Halbergerhatte in 5 Grössen gefertigt:
a) für liichtweiten von 40—100"^, b) desgl. von 186—200«"», oX Ton
225—300'"'", d) von 395-400'"'", o) von 425 -^00""".
Theil- n.
EntlÜftnngskasten.
1
Schlammkasten.
W
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* .
Preis.
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ser.
Preis.
•
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Muf-
fen.
Flau-
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schen.
Jede
Flar
mm
mm
kg
Mk.
Mk.
'mm
mm
Kg.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
a
250
300
97
29.50
30.50
250
400
lOG
31.50
32.50 1
2.76
3.15
b
300
400
144
41.00
43.50
,300
500
155
43.50
46.00 1
6.50
6.66
e
400
500
290
79.60
88.00
|400
600
308
88.00
87.00 1
7.90
9.86
d
500
600
497
131.50
137.00
600
700
518
136.00
141.50, ,
12.50
14.86
e
tfOO
700
679
180.00
188.00
jOOO
800
707
186.00
194.50 1
22.60
21.86
Die Preise verstehen sich ohne Luftschranbe.
Mit Luftach raube erhöht sich der Preis um Mk. 6.— \ ttoo»««!
Mit Lufthahu erhöht sich der Preis um Mk. 3.— | P*' Ä-Mwn.
Die angegebenen Gewichte yerstehen sich für Kasten mit 2 Stutzen
der grösstznlftssigen Dimension.
Windkessel mit AbsperrTorriehtung snm Absperren ron
üeitnngsstrecken zu Druckproben:
a) für Bohre von 50— 90 mm Weite ä Gl Mk., Gew. 116 kg
b) « 4e « 100—150 « « & 86 « « 164 «
Preise TOtt schmiedeeisernen Röhren nnd Zabehdrden in mittel-
gros.sen Städten.
(Alles fertig verlegt und vcrdichtot, auf 12 Atuiospliiiren Druck geprüft,
Hahnen in die Leitung eingesetzt.)
Beträgt die Oesammtsumme der Arbeit weniger als 100 Mark, sind
oa. 10<^/o anzuschlagen. An Orton, wo keine Installationsgeschäfte vor-
^upnden sind, sind die Preise durchscluiittlicli um weitere 20",u zu orliölien.
Bei YcrwenduAg von sogen, dop p c l s tarken, d. h. mind. 4'"™
starken Söhren sind den Preisen der Köhren von 19*"™ an aufwärts 20%
xnznschlagea^ •desgl. bei den Bogen-, Tee- nnd Winkelstücken.
Lichte
Weite -
engl. Zollen . . .
s/h
3/4
1
*/4
1V2
2
2Va
i.iMüUnietem . . .
10
13
19
25
32
38
51
«6
Gerade Böhren, ( »chwarz .
* \ ]rr:ilvanisirt .
Teestücke, Winkel- r schwarz,
stücke, Bogenstücke l galvanis.
Bednnctiosmuffen,Langgewinde,
galvanisirt
Gerade Muften, Nippel, galvan.
Plantschen mit Verpackung
pro Paar • . .
Stöpsel und Kapseln.' . •. . .
Kohrschellou . , • , l . .
Bohrhaken . '
Messingdeckscheiben zum Be-
festigen der Hahnen ....
Anschlusshahnen sammt Ver-
packnng(BQi1;»erhalinen) einer-
seits Mnlfe, andererseits
IMantsclie
Abstellniederschraubhahueu
AnslanfnlStlSiNjilMinbhabnen .
Entlcerungshalu^eiL « • . .
^chlanohludme^»/,,. ,. . . . .
C,80 1,0011,25
0,9«! 1,2(J 1,G0
0,35jü,40 0,5ü
0,60 0,60 0,80
! I
0,30 0,:]5' 0,40,
0,30 1 0,30 0,35
1,60
2,00
0,G5
1,00
0,45
0,40
0,90
0,20
0,30
0,08
MO
i,io'i,30| i,f;o
0,25 0/1-) 0,10
0,40 0,45 0,50
0,15! 0,15 0,20
3,00
2,75
2,75
3^0
1,50 2,00
— 8,00
3,80 0,00
3,50 G,50
3,00 5,50
5,00 7,50
2,70
11,50
7,60
8,00
10,00
2,00
2,40
0,95
1,35
0,55
0,50
2,00
0 50
0,0
0,25
^5,00
13,50
12,50
15,00
2,50
3,00
1,30
1,90
0,70
Ü,ü0
2,40
0,00
0,75
0,30
3,40
4,20
1,90
2,80
0,95
0,80
3,00
0,80
1,00
0,35
1G,50 22,00
lb,00 20,00
18,00
24,00
8,00
7,60
3,50
3,00
5,50
;5,00
2,00
Digitized by Googl(
78
.starke sohmiedeeiaerne Bohrbügel tVüc ▲nbohraagen bei ■
Liohtweiten TOn 2— ZW* engl. . . 6 Mk. \ incl. Anbohren und Be-
« * 4—6" « . . 8 « j festigen dor achmiede-,
« «: 6V2 — 8" « , , 11 « J eisernen Bohrleitung.
Gartenschlttuche von Gummi mit 2-~Bf acher Tjßinwrindeinlage
*/9" = 1 6™°* = 22"> ™ »'»/s" = 32™"* weit
Wandstärke 3>6"°"» 6™ 6"°
1^0—3,20 3,40—7,60 6,80— 12,60 MkTpro Mtr.
llanfsohläuche von
Va" W 1" Weite
1^0 1^20 ~140 Mk. pro äleterT"
Feuemormalschlftache (auf 12 Atm. Druck geprüfte) Ton Hanf 1,60 Mk.
pro Meter.
1 Paar SoblaacbTerscbraubungen 7 Mk.
1 Strahlrohr mit Mundstück 9—18 Mk.
Pouerhahnen mit Hoch r^nickventUfTeraohlusskapsel und Kette 26 Mk.
(Wttrtt. Normalgewiiulo).
Eine Auschlussleitung an Privathäuseri 3^"^ weit incl. der beiden
AbBchluBsbabneu am Hauptrobx und innerbalb des Geb&udea, sowie* inoL
der Nebenkosten für die Wiederherstellung dor Strasse^ kostet ca. 160
Markf excl. der erwähnten Nebenkosten ca. 130 Mark.
1 Streifapparat incl. 80™ langem Drahtseil kostet ca. 120 Mark.
Kupfcruc verzinnte Halbkugelseiher für 2-^'' engL weit« Böbrea
kosten 5 — 15 Mark.
Bleirohrleitnngeu kosten bei Zuflussrdhreu incl. Verlegen etc.
bei 18 20 26 30 40 50™"» Weite. -
1,90 2,80 4^0 MO ~ 6,60 8,00 Mark pro Mtr.
Bei Abflussröhren ncl. Yerlegen und .Dichten
von 40 60 60 76 lopinm Weite.
^SöÖ 8^80 4,60 6,0Ö 8,60 Mark~pro Mtr.
Kosten j^ewöbnliclier eiserner Pnmpbmnnen.
Bis zu einer Tiefe von 7™ sind schmiedeeiserne, galvanisirte Sang-
röhren von 38™™ ~ 011?!. Tiiohtwoite nnd für die weiteren Tiefen
guaseiaerne, heifis gotlicorte und beiderseits abgedrehte Plautscheu-Steig-
röhren 80™™ weit oder galv. schmiedeeiserne Köhren von 2" engl. Weite
ausuwenden. Die Fumpenstiefel sind 86 resp. 100"'^'^ weit und mit einer
starken Messincbüchse zu v^rsrlion.
Zum Schutze gegen daa ülulrieren des Stocks soll jeder Brunnen
einen Eisbahnen erhalten.
Die Leistungsfähigkeit der Brunnen bewegt sich swisoben 25 und
40 Liter pro Minute.
Beispiel.
Brunncutiefo 7™. Länge des Pumpenstiefels sammt Abstand vom
Boden l™. Somit bleibt eine Kohrläuge von 6".
6™ öaugröhren k 4 Mk. 24 Mk, — Pf.
1 Brunuenstock*) 100 « — «
Transport und Aufstellungskosten bis auf
60 km Bahn-Entfernung nachweislich . 50 « — «
Suniinä~ . T 174 Mk. — " Pf.
1 kleine Brnnncnschaale 25 Mk. — Pf.
1 Kiuhteigplatte (ca. 38 kg 4 40 Ff.) ... 15 * — «
1™ Steigröhre 80™™ weit von Gussei.sen .11 « «
1"* Bchmiodeei8.galv. Steigrohr 2" engl, weit
incl. Qestftng und Befestlgungseisen . 7 « 50 «
^) Der Preis der Brunuenstöcke varlirt ca. «wischen 100 nnd 200 Mk. j
dieselben müssen mit innerem Aufsteigrobr verseben sein.
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79
Kosten der Berliner BohrbnumeB (ans Eisen)
8, Baugawerksseitmig von 1881, S. 466.
Tiefe
in m
HF'
lollO— 20120— 80160— 40,40— 60
T
60— 60;60— 70
70-«o|80— eo|oO— 100
o f
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'S
^ l 16«™
2 l26«°»
Kosten der Bohrung in Mark pro Meter.
4,5
5,26
6,25
7,25
8,6
9,5
IS^
10,5
12,0
13,5
15,0
G,0
8,0
12/)
7,5
9,0
10,5
12,0
16^
15,0
17,0
19,0
21,0
10,0
1*^
12,0
17/)
14,0
20^
19,0
22,0
Die Kotsten der Bohrung der lO'^"™ weiten Brunnen wachsen bei Tiefen
▼on über 100"* für je 10^ Mehr-Länge um Je 2 Mark pro Meter. Hlf rl)ei
sind norniulo EodenvorhiiltniFsn vor;in8f?esetzt. Bei grösseren Tiefen
werden mehrere Bohrsätze teleskopartig in einander gesteckt.
Ein Meter eisernes Brunnenrohr wieder heraussnziehen wird ohne
Bücksicht auf die Tiefe für Bohxröhren von
ca. 10*^" 15«"* 20«™ 26«™ Weite mit
1,0 Mk. 1,2 Mk. 1,5 Mk. 2,0 Mk. bezahlt.
*
Ein Sauger aus Messinggaze anznliefern und einzubrini?cn kostet
pro kg des Gesammtgewichts des Saugers 3,7 Mk., Zul.if^e pro qm ein-
fache Gaze 30 Mk., bezw. 60 Mk. und 70 Mk. bei doppelter und drei-
facher G-aae.
Ein knpfernes Sangrohr fertig montirt und verbunden pro kg =: 2,9 Mk.
Ein Tollständiges Pumpwerk nebst allem Zubehör incl. Brunnen-
pfosten, Herstellung der Brunnengrube etc., jedoch excl. Bohrlcitung
und Bohrung kostet bei Flachbrunnen (bei welchen der niedrigste Grund-
wasserstand nicht unter 10™ Tiefe unter der Erdoberfläche sinkt) mit
ÄnflchlnssTorrichtung fttr die Eeuerspritzenschlftucbe = 1000 Mk., ohne
letztere Vorrichtung = 900 Mk. Bei Tiefbrunnen kommen noch hinzu
die Kosten für die Mantelrohre, für Steigrohr und Gestänge. Ein Flach-
bxunnen von 70'" Tiefe der Sauger uuterkaute mit Feuerspritzenanschluss-
▼orriobtnng kommt im G-ajuen durohschnittUofa auf 2700 Jtk., ein ebenso
tiefer Tiefbrunnen im Ganzen auf 3300 Mk. au stehen.
i
Bei den Flachbrunnen sind Sauger und Sauj^erohr für Spritzen und
Pumpe gemeinsam, bei den Tiefbrunnen niclit. Hei 7(i— 110™ Tiefe tritt
in der Begel reines Wasser auf. Die Sauger für die Feuerspritzen er*
halten 2—3 qm Oberfläche.
Kosten der Widderanlage in Bronnhaupten (s.S.60). Die Preise
▼erstehen sich fertig verlegt an der sehr entlegenen Baustelle.
5omiD weite Flantschenröbren pro Meter 6 Mk. — Pf.
50min « Muffeuröhren pro Meter 2 «20«
Fa^onstflöke mit gebohrten und gedrehten Flantschen
pro 100 kg 40 « — 4'
Desgl. für Muffenröhren pro 100 kp 30 « ~ «
Kautschukverpackungen hierzu pro Stück — « 50 «
Mutterschrauben liierzu pro Stück — « 25 «
Absperrschieber mit Handrad für 5ü""" weite Röliren mit
beiderseitigen Fiantschen, Messinggamitur pro Btttck 82 « — «
Kleinerer Schieber in die Verbindungsleitung aus Both-
metall . 12 « 50 «
Schmiedeisornc abgedrehte Gegenflantsche n»itRohrgewiud
und Ansatzstück für die Verbindung von Schieber
nnd Widder — «
Widder No. 5 der Hüclister Was8erwerk8-(iesell8chaft
mit 2 starken Stossventilen, Spindeln aus Bronce,
Entleerungshahn etc 160 « — «
1 Sammclwindkessel mit Entleorungshabn 70 « — «
1 Torbindnngsrohr zwischen Windkessel und Widder . . 10 « —
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80
Kotten der Wldderaiiiage In BaTeneburg (t. B. 62).
1 einfacher Widder No. 3 ) der Höchster Wasser- f . . 42 Mk. Pt
1 « « No. 4 \ werks-Gesellschaf^ { . . 50 « — «
1 äammelwiudkessel No. 5 f fertig verlegt l . . 46 « — %
1 AbschlQsssehieber mit Handrad fflr 82>""> weite BAhren 15 « 60 <■
1 « « 4( « OS™" * « 18 « 50 4
Treibleitung aus gusseisernen Muffenröhren von 32'"""
Weite pro Meter 2« — •
Treibleitvng ans gusseisernen HuffenrOhnn Ton 25®*"
Weite pro Meter l4t50«
Galvanisirte 20'"'" weite Steigeröhren 1 « 20 -«
1 Paar Flantscheu 1 « 60 «
(2) Beeerrestoesyentile pro 8tttok 14 « 2S «
BcBerveklappen pro Stück « 60 «
Kupferfcdoru pro Stück ^ « 60«
(2) Joukiugsschieber für 12'"'" Weite zwisoheu den beiden
Widdern pro Stttok q«^«
Desgl. in der Steigleitung für Ifl«™ Lichtweito 9 « _ «
(3) Abstellhahnen an den Windkesseln pro Stück ... 8 « > «
(2) gewöhnliche Sclüeber im Keservoir tür 2ü""" Köhren
mit Handrad pro Stflck • . • . • 15 « 60 «
1 Streifkasten, am tiefsten Funkt mit Ablasshahn ... 15 « ~ «
100 kg Fa(;onrr)liren 40 « — «
Abzweigstutzen mit 2 Ansätzen von 30"^*" Weite pro Stück 5"6 « — «
1 Regnlirschieber am Yentilbnumen (80"^> ...... 15 « 60 «
1 Yontilbrunnen mit Umgangsleitung 160 « — «
Schiel)erschlÜ88el mit Führung im Keservoir pro Stück . 3 « 50 «
Bruuneustöcke für die laufenden Brunneu 50—90 Mk.
Die Koaten von
eleotri sehen Wasserstandsanzeigern
betragen bei den Fein 'sehen Apparaten 1) fttr das Oontaktwerk mit
Gegengewicht und Schwimmer 196 Mk., 2) für das Zeigerwerk mit Ziffer-
blatt exol. Aliarm Vorrichtung 220 Mk., für das letztere mii liäut-
werk 75 Mk., zusammen also 4U0 Mk.
fiel den Siemene'sehen Wasserstandtseigern kostet der Indnotor
360 Mk., die Ausgleichkette 46 Mk., der kupferne Schwimmer 120 Mk.,
der Zeigerapparat 100 Mk., die Coutaktvorriclitung hierzu mit Weckcr-
signal für Maximal- und Miniuial-Wasserstand 60 Mk., ein Wecker 30 Mk.,
snsammen mnd 800 Mk.; ein telegraphisoher Waeserstand sregistrator
nach dem System Ha s 1er in Bern ca. 890 Mk.; die Tolcgraphenleitung
bei Vorwendung von 3'"'" ntarkom Eisendraht pro km ca. 160 Mk., jeder
weitere Draht pro km 60 Mk., lUO kg 3'"™ starker verzinkter Eisendraht
ca. 56 Mk., 2,1—2,7"^ dioke Guttaperchadrfthte pro 100>" ea. 8—9 Mk.
Abzugskanäle in Städten.
Der Dimcnsionirung der Strassenkanüle sind die für jeden
einzelnen Ort aus Kiederschlagsbeobachtuugen besonders ermittelten
grössten, aber öfters eintretenden Begonhdhen, nicht aber die möglicher*
weise in mehr als 50jährigen Zwischenräumen etwa vorkommenden
abnormen Nieders^chläge zu Grunde zu lej^en, ferner eine Zntlnssmonge
von 0,00üi)02 cbm pro Secunde und pro Kopf der Bevölkerung, Auf
einen Sinwohnor entfallen durchschnittlich 25 qm G-mndfläehe. Jfttr die
Kanalisation in Hannover wurde pro Kopf und Tag die Ahflnssmenge su
83 1, wovon die Hälfte innerhalb 9 Stunden abzuleiten ist, angenommen.
In München können die Kanäle 3,47 1 pro ha und Secunde, mit Hilfe
der Nothaiislässe aher 15,68 1 abführen. An Haaswasser gehen hier
0^1 1 pro ha und Secunde ah.
Die 111 die Kanäle crelaiicrende Uepenmenpe ist je nach der "Repchaffen-
heit des überbauten Terrains sehr verschieden. In Stadttheilen, in
welchen das Wasser ansschliesslloh Ton Dächern, Strassen «nd ge-
pflasterten Hof räumen abfliesst, werden ca. üO"/n des gesammten Nieder-
schlags abf^ofiilirt, von horizontalgelegenen (üirtcn, iiaumgütcrn u. dergl.
ohne Cirrubeuanlagen aber mit ziemlich undurchlässigem Untergrund nur
ca. 35 "/o. Wenn der Boden sehr durchlässig und trocken ist, so werden
Niederschläge ron 90"**^ und weniger Höhe Tollständig aufgesaugt
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Die seoundlich abfliessende Maximal •Wassermenge wächst mit dem
Terraingefäll, in steilem Gelände mit dorn letzteren auch die Masse dos
abgefiöästen Bodens bezw. GerüUos. Es ist daher hier vor dem Eiulauf
der mit Bchlamm boschworten Oewft8B6Y in die Kanäle snf die Anlage
genOgehd grosser Schlammfiinge Bedacht zu nehmen. Die Sammelkauälo,
nach welchen das Wasser von grösseren mehr oder weniger überbauten
iTläohen zuflicsst, erhalten gewöhnlich (Querschnitte, wSohe einer zu-
fliesienden Begenmeuge von oa. 0^2^0^020 cbm pro Seounde und ha ent»
sprechen. Da, wo Regenniislässc (mit ca. 3— 4™ breiten Ueborfälllen) ange*
bracht werden können, die das Wasser nach tiofor gelogeiien WasserlttnnMi
abfuhren, werden die Quersclmitte entsprechend verringert.
Bei der Berliner Kanalisation wurde die Annahme gemacht, daas von
den Hauptkanäle n eine Wassermenpe von 22,341 pro ha und Secunde
abzuführen sei, wovon 1,151 auf das Haus- etc. Wasser und 21,19 auf
das Eegenwaaser entfallen. Hierbei ist angenommen, dass gleichzeitig
nnr Vs des zu 26""" pro Stunde berechneten Niederschlags abzuführen
sei. Diese Annahme hat sich bei sehr starken Wolkcnbrüchcn als zu
nieder gegriffen erwiesen. Von obiger Wassermeugo sollen nur 31 pro
Secunde den Bieselfeldern duroh Pumpen zugeführt werden, der Best
wird den öffentlichen WasserlAufen mittelst der Begenauelttsse Überwiesen.
Der Minimaldurchmesser von Strassoudrains ist zu
0,21°* = 8'' englisch anzunehmen. Zweckmässig ist es, diesen Kanälen
mindestene 45^™ Welte in geben, so dass solche noch schlupfbar sind.
Bia ma 46^™ Daiohmeeier werden in der Begel glatirte Steingut- oder
ThonrOhren (mit gansen odev Halbmufien) oder anoh OementrOhren
* verwendet.
Die kieiBfOffmigen Quereehnltte der kleinen Thonröbren-
kanftla in Berlin haben 2ic>», 24«™, 27— 48«"> thirchraosser. OrOsiere
Thon- bezw. Steingutröhren wurden hier bis zu 0,ö3*^™ Durchmesser,
jedoch nur ganz ausnahmsweise angewendet, da sie einem grösseren
Brddraek und den dureh den Verkehr herrorgemfenen Stösaen nicht
widerstehen. Wenn hier ein 48<^">-Rohr nichi mehjr aatreichte, wurden
eUTörmigo Profile von 0,9—1,0'" Höhe angewendet.
Die Minimaldimensionen der lichten Weite und Höhe von
•ehlnpf baren XanAlen sind an 0/55"* beaw. o^Tö"^ und von solchen, In
welchen auch Arbeiten sollen vorgenommen werden können, au 0,82>"
bezw. 1/25'" anzunehmen.
In der Begol soll jeder Hauskanal mindestens löO'"'" Lichtwoite
erhalten, die Weite des letateren kann bis auf 800""" eteigen, nOthigen-
falls sind mehrere Yerbindangskanftle awiiohen Hans- nnd Straasen-
kanal herzustellen.
Olosetstränge, welche gespült werden, erhalten mindestens 16^"^,
andemfella mindestene 20^ Iiiehtweita* Zu enge HausIcanUe sind zu
▼ermeiden, da in ihnen leichter ein hoher Oasdmck auftritt als bei
weiten Bohrleituugou.
Alkalische oder saure, wenn auch sehr verdünnte Flüssigkeiten
dürfen nnr dann iu stftdtische KanSle eingeleitet werden, wenn auvor
die Widerstandsfähigkeit der hierzu verwendeten Materialien gegen die
Wirksamkeit der gedachten Stoffe constatirt ist. Cement- und Betou-
röliren, sowie der Comentmörtel der Backsteinkanäle etc. sind gegen
Sfturen nicht widerstandsfähig. Sehr gut halten sich glasirte Thon-
röhren, sowie manche Ziegelsteinsorten. Cementröhren können durch
Goudronaustrich, welcher heiss aufzubringen ist, gegen die Wirkungen
der gedachten chemischen Stoffe geschlitzt werden.
Die Dichtung der Thouröhren mit Muffen erfolgt am besten
dadurch, dass ein Wergzopf, der mit Theor getränkt ist, in die Muffen
leicht eingestemmt und darüber blauer, fetter Thon aufgebracht wird.
Hi^utig wird die Muffe noch mit einem Lettenschiag umgeben, bezw. iu
solchen eingebettet. Kinn Dichtung mit Cementmörtel ist nicht au em-
pfehlen, da letzterer leicht zu Muffeusprüiigeu Veranlassung gibt.
Hauakanale sind überall da, wo sie im Innern der Hauser frei Uber
die Erde zu liegen kommen, von gusteisernen B5hren herzustellen.
Der Haup t Ii auskanal ist bis in ^en Hofraum zu verlängern,
woselbst das Meteor- und Brauchwasser in einem bedeckten Scblanim-
kasten aufgefangen und sudauu nach Passiruug eines iSyphou dem
Strasse nkanal zugeleitet wird. Die in ersteren Kanal einmündenden
Seitenkanäle von geringerer Weite als der Haupthauskanal müssen in
letstcren miltelet eiaoa ifa^onrohrs im üefail unter einem «pUseu Winkel
einmünden.
( XXV. Bheinhard*a Kai. 1806^ Gehefteter Theil L b
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82
Wo, wio bei Kellcrcntwiisüorungeii, die Kanäle vorhältnissniässiff tief
anzulegen sind und ciue Verbindung der letzteren mit den übrigen Haus»
kanttlen dadurch erschwert wird, empfiehlt 8ic)i gewöhnlich die directo
Kiuleitung der Kellcrkanälo in den Strassoukanal.
Scitcnlcitunj^eu, wclclio das Wasser von JJrunnen- und Ilegonröhren
und Xüchen autzunrhnieu liaben, erhalten von 8 — 15*^™ Weite.
Die Abfall röhren, welche in obige Röhren eingeleitet werden,
können unter dr^r Erde aus Thonröhren, Über derselben aus gusseisemen
oder bloieriiGD Köhren, die K o genr Öhren aus Zinkblech bestehen. Am
AuschluBS beider wird gleichfalls ein Fa<;;on8tück nebst einem Byphou-
verachliiBS angebracht. Ein einzelnes Abfallrohr gell in der Begel nicht
mehr als 10^"^ Durchmesser haben. Einlattbecken mtttten einen eng«
maschigeu Gittorvorschluss erhalten.
Das Minimalgcfäll von Hausdrains darf nicht geringer sein als
21^0/0, dat Ton tchlupfbaren Kanälen soll nicht unter 0,5<>/a, das von be-
gehbaren Kanälen nicht unter 0,25o/n sinken. Unter gewöhnlichen Ver-
bflltniasen empfehlen sich hierführ Gefälle von 2"/o bezw. von l^h, in
Kebenstrasscukanälon und in Ilauptkanälen mit reichlicher und stetiger
Wasserepcisung 0,6 — 0,3S^lo. Wo letzteres Gefäll nicht erreicht werden
kann, ist Spülung zweckmässig, bei den (geringer dimcnsionirten) Röhren-
kanälen dagegen solche durchaus erforderlich. Hierbei ist für möglichst
gleichmässige Ycrtheilung des Gefälle Sorge zu tragen. Ausnahmsweise
kann für Hauskanäle noch ein Gefäll von 0,6'Vo zugelassen werden, wo-
bei jedoch eine Spülung nicht entbehrt werden kann. Anderseits sind
Kanalisationsröhrenlcitungeu mit grösserem als 2^/o Gefäll da, wo nicht
reichliclie Spülung vorhanden ist, der Gefahr des Trockenlaufens und
dadurcli der Versandnng antgeaetzt.
In München wurde das geringste Gefäll der eiförmigen Kanäle
= 1 : l&OO, das der Thonrohrkanäle zu 1 : UüO, endlich daa Maximal-
gefäll der letzteren zu 10% angenommen.
Bei sehr grossen Abzngakanälon (Sielen), welche constant mit
Wasser gefüllt sind, ist ein zweckmässiges Gefüll 1 : 1000. (Bei wenig
Wasser und 1% Fall bilden sich in grösseren Kanälen schon leicht ^Nieder-
tohläge.) Das Mlnimalgeftll toloher Kanäle beträgt 1:8000. Geht ein
Kanal von oinem flacheren in ein steileres GefäU tlber, oder umgekehrt,
so ist an der Uebergangsstelle ein Luftrohr anzubringen, im zweiten Fall
ein Schlammfaug mit Bciniguugschacht. In Kanälen, in welchen zeitweise
wenig Watter meatt, tind ttarke Gefälle unTortheilhaft, weil durch das
Vorauseilen det Wassers die in letzterem enthaltenen Slnkttoffe sich
leicht ablagern. GefäU und Riclituncr der Kanäle sollen namentlich
zwischen 2 Einste igschächten möglichst geradlinig seiU) Curven sind in
tchlanken Uebergängen oder durch FagonrOhren nerzattellen.
Die Strassenkanäle worden gewöhnlich in die Mitte der
Strassen verlegt; wo jedoch letztere eine grössere Breite haben, wird
neben dem Bürgcrsteig je ein Kanal hergestellt, wodurch der Yerkelir
während der Ausfühmng und bei Ausbetterungen weniger gestört wird
and die Hausleitungen eine erheblich geringere Länge erhalten.
Bei der Anlage von Hanskan älen ist darauf Bodacht zunehmen,
dass die Hauptleitung sowohl hinsichtlich des Visirs als der horizontalen
Lage in möglichst gerader Bichtung gefQhrt wird und starke Krilm-
mungen und Visirbrüche thunlichst vermieden werden. Der Hauptstrang
sollte nicht quer durch das Gebäude, tondom in die jeweilige £in£ahrt
gelegt werden.
Bei der Einmündung eines grötteren Seitenkanala in
e i II ou Hauptkanal itt dagegen eine auf eine längere Strecke sich
ausileliTiendo Erbreiterung derSolile an der Einmündungsstelle thunlichst
zu vermeiden, indem sich hier leicht grössere Schlammablagorungen
bilden. Es empfiehlt sich daher; den Seitenkanal mittelst einet kurzen,
etwa unter 45^',, einmündenden Bogent anzatchliessen.
In Comciitmörtcl gemauerte eiförmige Kanäle kommen hei
grösseren Lichtwoiten als von iü*^'" vor, wobei zu beachten ist, dass das
Wasser in der Bogel nicht ttber den Kämpfer des oberen Halbkreit-
gcwölbes roiclien soll. Solche Kanäle erhalten gewöhnlich Sohlstücke
:m« glasirteni Steingut (mit Lippen); namentlich bei starken Gefällen ist
letzteres 3latcrial zu verwenden. Ueber die Construction der Eiform
siehe nebenstehende Figur.
In Hamburg haben gemauerte Hausdrains sowie Ab fall Schächte eine
Starke von Vh Stein erhalten. Die Kanäle daselbst erhielten naohttehende
biuieuaioiicu:
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83
Klaasa
I
n
III
IV
V
VI
Dimensionen
in Metern
Bei Klasse I— III war das Gewölbe nuten l^/s, oben 1 Stein, bei IV^-V
1 Stein, bei VI oben V«, nnten 1 Stein stark. Die GewOlbe wurden in
Bingen gerauuert.
Die Kämpf erstarke von eiförmigen Kanalgewölbon aus Beton und
dergl. kann bei 3,7™ Durchmesser (D) zu 0,65% ron 8,0^ — 3,5^^ D su
0,5^, bi i 2,4»» —2,1"^ zu 0,4"^, bei 2,0'" — 1,6'» zu 0,30"», bei 1,4"»- 1,0™ zu
0,2"\ die Stärke von kreisförmigen Cementgewölben bei 2™ D zu 22^"»,
bei 1,7»» D zu 20^»»», bei 1,0»" D zu lö«»»» und bei 0,ö»" D zu 12^»» ange-
nommen werden.
In München wurden kreisrunde Kanäle von 1,2»»*, 1,0"», 0,8"» und 0,7»"
und gerauuerte Aiislasssiele von 2,2"» Durchmesser jo mit nur 12""
Wandstärke aus Klinkern und einer Kliukersohle hergestellt, ausserdem
aber noch mit einem Betonunterbau und einer Betonumhüllung versehen.
Die eiförmigen Kanäle erhielten cum Tfaeil gedrückte Profile von
^^%6, ^^^/aio ^^*^W" ^öhe und Weite und 26-^36«» Wandstärke,
ferner ebenfalls einen Betonunterbau oder Klinkcrsohlen.
Die eiförmigen Hauptkanäle erhielten glacirte Sohlsteino und
'%S0, "^luo, %86 »»d 8»/uo"" die NebentonUe ^O/joe »ad '^IwT
Weite und Höhe.
Die 30, 38 und 45^"» weiten Thourohrkauälo erhielten sämmtlich eine
starke Betonummantelung.
Der Mörtel für die Klinkcrsohlen besteht aus 1 Theil Portlandcoment
und 4 Theilen Band, der Beton wurde aus 1 T. Cement, 2 T. Sand und
4 T. Kies hergestellt.
Bei sehr breiten Strassen wird h&ufig auf jeder Seite derselben ausser-
halb der Fahrbahn ein Sammeldrain eingelegt, um die kostspieligen
^Zweigleitungen nach den Hrtnsern abzukürzen,
auch wird der ötrassenvorkehr hierdurch
weniger unterbrochen, als wenn der Saramel-
drain in der Mitte der Fahrbahn liegen würde.
Die Berechnung der Dimensionen ei-
förmiger oder kreisrunder Kanäle sollte ma
stets so ausführen, dass beim Volllaufen de
Kanalprofiles die Maximal- VVassormonge a»>-
geführt worden kann. Da thatsächlich ein
TolUaufendes Kaiialprofil woniger Wasser
transportirt, als wenn das Profil noch ein
kleines wasserfreies Segment hat, so ist damit
dem Wellenschläge noch ein kleiner Spielraum
gegeben (s. auch das Capitel Hydraulik). Fig. 9.
Für das volllaufeudo eiförmige l'rofil nach Fi*2fur 9 ist:
der Wasserquerschnitt F •= 4,59413 . r- ^ u = a 49« K Vr^ J
der benetzte Umfang p .= 7,92989. r l /_ , — V'
der l'rofilradius B = 0,5793 .r ) ^ = 0,701. K.Vr.J
Ist dieses Profil nur bis mir Kämpferhöhe mit Wasser angefüllt^
so wird:
^
F " 3,02333
p = 4,78B30
Das Gefälle J :=
Bss — =s 0,6314
P
I Ci = 2,400. K. v'r^
der Wasserqiierschnitt
der benetzte Umfang
der Profilradius
' v = 0,795 . K . V r • J
Für eine Füllung, welche die Kämpferhöhe nicht erreicht, sondern
in einem Abstände y unter derselben sich befindet, wird:
Fy=ar».
[
3,02333 — 9 . arc
}jsix, 1^4,78830 — 6 . arc ^sin = 37) J
6'
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81
PUr das volllaufendo kreisförmige Proül ist: v = 0,707 . K . / r . J
F = 3,14159 . r« , p = 6,28318 . r , R = 0,5. r, Q = 2,221 . K . Vt^J
ftir K ist der Werth aus der vereiuf achten Kutter' scheu Jform^I
SU nehmen*
Nach Wiloke, b. Iiandkalturztg. 1886, B. 197, fliesst durch ein Tolles
kreisförmiges Profil die gleiche Was&ermeuge wie bei einem minder
benetzten iTmfang, dessen sagehöriger Winkel 308^ 10' betrftgt.
Hieraus wird die Formel tssO/685 o . d y/ abgeleitet» worin ffir c
der Eytelwein*80he Coöffioient 60^ su Grande gelegt wird nnd d den
Böhrendurchmesser ^ 2r bezeiobnet.
Bs wird ferner Q = 2,333 r» , c y^r. J.
Statt des Co^Mcienten o ist bei genaueren Rechnungen 0i= 0,014:30
0,0094711
SU setsen» nachdem suror ▼ aus obiger Formel n&herungs»
Es bestimmt sich ferner die Grösse von
weise berechnet worden ist.
d = 1,088
Durch Wiederholung dieser Rechnung erhält man noch genauere
für die yorliegenden Zwecke genügende Resultate.
In Berlin wurde zur Berechnung der Dimensionen noch die bekannte
Eytcl wein'Bcho Formel augewendet, welche grössere Dimensionen als
die Vüu Kutter und von Bazin gibt.
Ueber die Bewegung des Wassers in Rohrleitungen s. auch Hydraulik.
Für gemauerte voll und nicht voUlaufende Abzugskanäle hat Knauff
folgende Formel entwickelt:
V SS
103,7 . R J
"7
'B + 0,8
und für eiserne DruckrohrleituLgeii nach Rieselfeldern:
für d < U,5 d> 0,5
55 . d y/ J
V =:
und V = — =:r
51,6 X d y' J
y^ d + 0,580
V/ d + 0,54
S. CuUiiriug.-Ztg. 188G, S. 192.
Mank in Dresden legt die Bazin' sehe Formel zu Gründe (siehe
Hydrauiiic). Derselbe nimmt bei den Berechnungen der abüieösendtiii
Regenmengen geschlossene Häuserreihen mit gepflasterten Hofrftumen
als wasserdicht an hjj<1 bestimmt für andere Quartiere schätzungsweise
die gleicher Weise zu bcliandelude Mäche. Nach ia Dresden gemachten
Beobachtungen über die liegtnihöho und Abflussmengen, sowie über die
Abflusseogfticienten bei verschieden grossen gesclilossenen Quartieren
\:-f Villi <]'']]] < ; fri:i ruilr-ii fr d 'j:en<l f- 'rnJir-l 1p n. ir-'L'omittelt worden:
Entwässern II gsfläche F
in qm
Abzuführende
Regenhöhe in mm.
Abzuführende
Wassermenge in obm
pro Secqnde.
0—25000
58,0
0,000016 F
25—50000
48,3
0,000013 «
50—100000
41,0
0,000012 «
100—200000
81,9
0,0000081 «
200—800000
25,2
0,0000070 «
300— 400ÜÜ0
20,5
0,0000057 «
400—500000
17,5
0,0000049 «
0,000004S «
500—600000
15,8
14,7
0,0000041 «
700— bOUOOO
14,2
0,ÜUU0030 «
800000 und darüber
14,0
0,U00UÜü9 «
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85
Yen tilationsohftohte Bind In Entferntin ff en rnn 50—60" anzu-
legen. Die Absorptian, besw. Zerstörung der aUBBtrOmenden schlechten
Oase kann dnreli Kohlenfilter oder durch Zuleitung der Gase in vorhan-
dene Feaoressen bewirkt werden.
Jn München wurden neben den mit ventilironden Mannlochdeck-
kAsten Tersehenen Einsteigsch&ohten alle 60™ besondere aus 23®*^ weiten
ThoorObren beetehende ventQaliontsohftohte ausgeführt. Ausserdem
worden hier die Dachrinnen zur Ventilation herangezogen.
Die Mannlöcher erhalten hier wie atlch bei den Sevisionssohftohten
gewöhnlich 84^"* Durchmesser.
Am meisten empfiehlt sieh die Tentilatton durch beeondere
Iinftröhren (verzinkte Eisenblechröhren) von mindestens 4*^™ Licht-
weite, welche bis über Dach geführt werden, da die manchmal hierzu
Terwendeten Abfallröhren durch Undichtheit oder bei Regenwetter den
Bienst Tersagen und dadurch ein Aufsteigen der ICanalgase, namentlich
bei starkem Winddrucke, heftigen Niederschlägen, bei Tcmperatur-
wechseln etc. ermöglichen. In letzteren Fällen werden uümlich die
Wa&serverschlüBse durchbrochen, zuweilen »auch heberartig entleert,
manche ▼erdimsten auch. In der Begel soUml eftnimtliolie AbfallrOhren
in voller Weite über das Dach hinaus verlängert werden. Es empfiehlt
sich ferner, an jedes Ventilationsrohr ein Zuleitungsrohr für frische Lnft
anzuschliessen und zwischen Strassen- und liauäkaiial einen sog. unter-
brechenden, d. h. aus 2 Syphons bestehenden Waeserrorschluss anzu-
bringen und zwischen beiden Syphons ein nach anssen führendes Snt-
ittftungsrohr einzuschalten.
lu Berlin geschieht die Ventilation durch die direkt in die Kanäle
geführten Regenfallröhren^ durch die in Entfernungen von 80—100*^ an-
gebrachten Einsteigsch^lchte und durch die iu GO^ Eutfernung angelegten
gemauerten, 2 — 2,3'" hohen, 0,65 qm weiten llinasteinoiüläufc (gullios).
Der unterste Theil der Begenabfallröhren (unmittelbar über dem
Trottoir) besteht aus einem 2theiligen gusseisernen Fa^onstück, O^*"
hoch, GAB™ weit und 0,1—0,13™ breit, mit emem inneren, schief gestellten
durchbro( hcneu Kost und mit einem oberen Und onteren Mnffenansati
cur die anschliessenden Köhren.
Die Qullles erhalten hier eine obere Schachtweite von 0,1—0^^,
eine nntm tob 0/>2— 0,66"*. Die Manetvtftrke beträgt ebeneo wie bei
den Einttelgscbächten 0,26*^. Die Strasseneiuläufe werden in
Münclien aui Steingutkttaten hergestellt und mit lohmledeisetnen Slmorn
versehen.
Die W^s^^ielotets dürfen nnr mit höchstens 7®"* weiten Mund-
ttllcken In die bU Ober Dach an Terlttngernden AbfallrGhren einmflnden«
Seitcnkauäle sollen unter einem flachen Bogen von mindestens
. 1,0—1,8"* Kadins in die Hauptkanäle eingeführt werden (bei Hausdrains
ist dies nicht erforderlich), wenn nicht vorgezogen wird, die Nebeu-
MinDgen im den Kreuanngspunkten der Strassen In die Hauptleitung
ausmünden zu lassen und hier sog. BeviBionsbrunuen anzulegen
Letztere ßchliessen mittelst besonders geformter Abzweiguugsrohro unter
einem spitzen Winkel an den ^trassenkaual an. Dieses Fa^onrohr muss
thft seiner Mündung Uber der gewöhnlich höchsten Fttllnng des Strassen-
kanals, bei Hauptkanälen mindestens 0,4—0,6™ über deren Solile liegen.
Spätere Anschlüsse müssen durch Kinloguug von provisorisch mit
Thoustöpselu zu schliesscnden i^'a^onröhreu in die Strassenkanüle be>
rflcksichtigt werden.
Die Anbringung von Wasserver Schlüssen in </*form empfiehlt
sich zur Vermeidung des Eindringens Ubier Gase in die Qebäude au den
Ausmüudungen der Hausdrains, ferner in Verbindung mit festen Gittern
(Sieben) auch am Beginn derselben sur Yerhatung von Verstopfungen
der Drains. Die Anbringung mehrerer Syphons an einem Bohrstränge,
um eine grössere Sicherheit gegen das Eindringen der Gase /u erlangen,
bat sich in solchen Fällen nicht bewährt, in welchen in den Bohrstreckeu
oberhalb des höher gelegenen Syphons zeitweise ein geringerer Luftdruck
auftritt, als in denunteren Strecken, wie dies bei Küchenahwas^^rrlcitungen,
in welche heisses Wasser eingeschüttet wird, zuweilen vorkommt.
Die gehrSlichlichsten Syphonstücke sind die nach oben einen sog.
Bllenbogen darstellenden Syphonverschlüsse, welche durchschnittlicli
ca. 67*^" Höhe erhalten. Dieselben sind meist so constrnirt, dass sie sich
lu 25*^™ starke Schach twände leicht einfügen lasseui auch die sog. Tutz-
S/phoM 1r«rdili «bnlleh angewendet.
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86
Die Aubriuguug solbstthäiiger Klappenverschlüsse, welche
etwa von dhu Kellern aas leieht sugänglich sein aoUien/ empflelilt sich
bei der Anlage der Haupthaaskanftie.
S ch lam m k ä s t 0 II mit SypIiDiis worden zwnckmüssig an eleu Ein-
mündungen der llinnsteino von Strassen und llötVii iu die Kanäle ange-
bracht und gew(>Uiilich gemauert. Das iu Strat^scuriuueu sich sammelnde
Wasser soll alle 60^70"* in die Kanäle eingeführt werden i in München
wurden dieselben in Etitferaangen von SO*** angeordnet. Die Bohrwelie
betrug hier nur 20*^™.
Eiiisteigschächto boUcu seitlich von den Kanälen an allen Haupt-
abzweigungeui namentlich an Strassenkreuzungcu angelegt werden.
Dieselben wurden in Berlin in Entfernungen von 80^100™, in MtLnohen
bei den grossen Sammelkauälen alle 200 — 220°^, bei den Uauptkauälen
alle 150->l7a% in den Nebenkanälen in Entfernungen von 120—140*^
augelegt.
Die obere Weite der Einstoigschächte beträgt in Berlin 0/56"°, wo
dieselben unmittelbar auf die eifiirmigen Kan&le aufgesetst werden,
erweitern sie sich nach unten auf die lichte Weite des Kanalprofils in
Kämpferhöho; in anderen l^'allen auf 0,95'° in einer Distana Ton rund
1,1™ unter dem gusseisernen Schachtdeokel.
Die Deckel der Einst eigschäc Ii te und Einlaufe sind in ver-
kehrsreichen Strassen nicht in der Fahrbahn, sondern in den Trottoirs
anzubringen; die Einläufe stets unter der Kante der erhöhten Trottoirs,
welche hier 17^*" über der Strasseniiuno anzulegen sind.
Iiamp e n 1 ö c h e r genügen an weniger bedeutenden Kanalstrecken.
In Berlin worden innerhalb der einzelnen b »^bauten Grundstücke,
iu der Hegel in unmittelbarer Nähe der Trottoirs, noch sogenannte
Inspectionsgruben, 1,0"^ lang und 0,6"> breit angelegt In dorn hier
durchführenden Hauptrohrstrang ist ein gusseisernes Fa^onstück mit
durch einen aufgeschraubten Bügel gehnltcnom Deckel eingeschaltet,
welch' letzterer leicht abgehoben werden kann.
Die Tiefe der Kanäle unter der Oberfläche beträgt gewöhnlich
ca. 3,0*^, jedenfalls sollen die KoUor duroh sie traoken gelegt werden,
weshalb in Hünohen 2« B. die durehschnitUiohe Tiefe b/^f^ betr>.
Behufs Drainirung des Untergrunds sind die unterirdischen Hauf-
kanalröliren in durchlässiges Material (Kies) fest einzubetten.
Kölirtui, welche über die Krde zu liegen konimen, dürfen in Hatis-
manern nicht fest eingemauert werden. Alle Kanalstreckeu sollen eine
frostfreie Iiage erhalten.
Zur Spülung dienen Schützenvorrichtungen (in ca. 800°* Distanz von
einander), welche an den EinstcigFclwichtcu angebracht werden oder
die Hydranten der städtischen Wasserleitungen. Zuweilen werden auch
besondere Spülbchälter angelegt, wie z. B. in i«'raixkiurt, wüselbst die
Kohrleitungen und Kanäle des sog. Bergsystems mit dem ans diesen
Behältern entnonmienen Wasser und die Leitungen des tiefer liegenden
Thalsystems wiederum mit dem Abwasser des Jicrgaystems gespült wer-
den. Die Höhe der Stauung ist abhängig von den Kellersuhienhöhen.
Auch zur Spülung der Hausdrains werden manchmal besondere Ein-
lässe angelegt^ welche von den städtischen Wasserleitungen ans geepetst
werden. .
Gasleitungen dürfen nicht in die Ötraesenkauäle eingelegt werden.
Preise einiger Eanalisationsarbeiten und Bestand'theile.
G lasir te Thon- oder Stein gutröh reu kosten durchschnittlich
ab Werk pro Meter Banlänge:
Mark.
bei 50""" liichtw. 10 kg 0,60—0,60
* 75
Mark.
bei 260«"» Iiichtw. 60 kg 3,40— 3,80
« « 14 « 0,70—0,85 * 300 « « 05 « 6,20—. 5,60
« 350 « « 75 « 6,80— 7,20
« 400 « « 90 « 8,60— 9,00
« 450 « « 100 « 11,30—12,00
« 5O0 « « 115 « 14,00— I.-jüO
« 600 « « 1S6 « 21,00~22|00
* 101) « « 18 « 0,85—1,00
« 125 ■« « 23 « 1,36—1,50
« 160 « « 28 « 1,75—1,90
« 175 « « 3a « $,10—2,25
* 200 « « 3ü « 2,35— 2 r.O
« 226 « « 48 « 2,80— 3,iü
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87
Bogenstüoke bis incl. 100^^ Iii<ditweite worden mit ^/i, fOr griSa-
aere Lichtweiten znm Metorpreise goredniot. Kinfacho rochtwiuklige
oder schräge Ausätze zu 1 — l'i3 des Meterprtiigea ; doppelte Ansätze des-
gleichen zum doppelten Meterpreia des geraden Kohrs.
Bei grösseren Galibem empfiehlt sich die Verwendung tou C erneu t-
röhren.
Znm Schutz der letzteren gegen etwa in ihnen abzuleitende schwache
Säuren empfiehlt sich die Anbringung eines Goiidrouanstricha auf dor
Sohle, bezw. auf der von den Hausabwasseru benetzten Fläche. Zum
Anstrich von 1 qm sind ca. kg Goudron erforderlich, welcher pro
100 kg auf oa. 38 Mk. zu stehen kommt.
Im Mittel kosten die mit Falz versehenen Cementröhxen ab Fabri-
kationsBtelle pro Meter Banlftnge:
bei 10*"» liiohtw. 19 kg Mk. i. — bei 45«"* Iiiohtw. 220 kg Mk. 0. 00
« 60 « « 266 « « 0. 80
« 60 « « 370 « « 8. 40
« 36/54'^"' « 240 4f ß. 80
« 48/72 « « 440 U. 80
« 16 « « 84 « « 1. 40
«20« « 64 « « 1. 90
«f 25 « « 75 « « tl. 50
«30« « 110 « « 20
« 86 « « 140 « « 4. 20 j « 60/90 « « 700 « « 14. 00
« 40« « 100 « « 6, 10 I « 72/108« « 070 « « 20.
MulTeuröhren sind um oa. 7% höher anzusetzen.
1 Syphonauslassst. 16**» weit Mk. 9.— j iSyphonrohr U^'^wei
1 rutzsyphon 16« « « 6.— | ltJeberlaufrohrl6« «
16*1° weit Mk. 2. 60
« 1.S0
Bogenstücke erhalten gu wohnlich 80''™, 50*^'" und 30*"» Kadius und
46*™ Sofarlftnge, und kosten pro Stück: bei lö«^™ Weite ca. 1 Mk. 66 Pf.,
bei 20*>" Weite oa. 2 Mk. 6 Pf., bei 26*"^ Weite oa. S Mk.
Unter gcwnlmlichen Verhältnissen
werden von einem Kohrleger und einem
Handlanger incl. Dichtung der Maffen
mit Letten und Wergzöpfen täglich
satt vorlegt
85—40 Stück 10«"* weite Bühren
26—30 « 16 4( « «
20—25 « SO« « «
18—20 « 26 ^ « «
10—12 « 45« « «
und kosten die jSTutorialicn
(Letten, Wergzöpfe, Steine zum
Unterlegen) i>r() Bohrstüok von
60«"' Lunge:
dnrchschnlttUch 25 Tf.
« 35 «
« 45 «
« 50 «
« 80 « ■
Der Mörtelverbratich bei Eanal- nnd Schaehtgemäuer be*
trägt durchsobnittlioh 25*/o des Cubikgehalts des Mauerwerks.
Zu 1 cbm Kanalgewölbe aus Steinen, welche 6,5^'" Stärke nirgf^nds
übersclirpiitei), und unter der Annahme von Bruch sind 430 Stück,
zu Schachtmaueruugen 42u Stück, zu Kanaiwändon 410 Stück Normal-
aiegel erforderlich.
Sin tüchtiger Kanalmaurer fertigt mit einem Handlanger pro Tag
incl. Ausfugen und aller Arbeit (bis zu 5"^ Kaualtiofe) 1,1—1,3 cbm Kaual-
gemäuer von eiiiPin, oder 1,3—1,6 cbm von zwei Ring Stiirke; bei Schacht-
gemäuer 1,1— l,2cbmi bei 6—7*" Kanaltiefo sind 0^2 Haudiaugertugo zu-
•Bueoblagen«
Eine geübte aus 4 Maurern und 4 Handlangern bestehende Arbeiter-
colonne ißt bei 10 stündiger Arbeitszeit im Stande, 4—0»" eines 1,1G'"/1,7G'"
weiten eii'orznitiGn BacksteijikaiKils oinschliej^slieh des T;e'j;ens der Sohl-
steine und der zur iiiutwäaöeruug eriiuderiicheu Drainröbreu herzustellen,
desgh 6—8« von 1,0/1^™ Weite, 9— 12'*^ von 0^/1,26™ und 12—16™ von
0,7/1,06™ Weite.
Für AiifsiclitJ- lind Messkostcn sind S^^/o, für sonstige Uukoston 5®/o,
für Unternehmergewinn und Eisiko lO^/g in Bechnung zu nehmen.
Bei der Anlage der Robrgriiben für Röhren von 8—25=^"' Lichtweite
und bei geringer Tiefe ist die Ürabenbreite zu üO^"^, bei grösseren Tiefen
zu TU— «O""!^! bei Bobrweiten von 30-^46®'^ au 86—100^™ ansunehmen. Wo
Yersolialung erforderliob ist, sind auBBerdem noeh 10^*^ «axuseiilageDtf
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88
Bei dem AoBbtib der Kanaltjatrglfii'beii tn mit der ttsue itnd mit
dem Pickel zu gewinn. Bodcin ainti 2 Arbeiter täglich im Stande, bei ca.
gm Tjpfo noch 7—8 cbm Boden auszuheben nnd seitlich zu werfen. Zu
derselben Licibtung sind bei 4 — 5"^ tiefen Kanälen 3 t und bei 6 — 7"* Tiefe
4~6t erforderlich (exel. Einachaalen nnd Waseerpumpen).
Zwei tüclitige Arbeiter sind duroheelmittlich täglieh im Stande,
40 Stück jo 4'" lauge, r>^'" starke Dielen mit 60 Stück 10—20*" stärkten Spriess-
hölzern und den dazu L:oh«)rigon 120 HolzlasclieiL von 60'^™ liänge, 16*™
Jiroito und 6^'" bturko einzubringen.
Für daa Hülzwerk ist bei jeder Benützung 20*^/0 des Werths in Abzug
SU bringen» dasselbe kann also etwa fOnfmal verwendet werden.
Bei einer Tieflage von 5—6"^' nnd einer Länge bis sn 10"^ ist der
Tunnolbrui mittolst eiserner Bogengestolle nnd im Uebrigen vollständi-
ger Holzt'inschalung dem Betrieb im offenen Einschnitt, namentlich
in engen Strassen, vorzuziehen. Bei geringerer Tiefe ist der Tunnelbau
tbenrer; bei grösserer dagegen billiger. Dagegen hat der Tunnelbau
don Prossen Nacbtheil d<T erschwerten Controle der Arboitnn, auch ist
deraelbe bei Andrang v<jn vielem Grundwasser schwierig durchzuführen.
llin tüchtiger Minonr fiihrt mit 4 Handlangern einen Stolleuluiii von
o'^^ Liäuge für einen ca. 1,25"' weiten Kanal in mit der Haue zu gewinnen*
dem Boden inöL Verschalung in einem Tage aus.
Unter gewöhnlichen Yerhältniesen darf der Preis eines Meters mit
Steingutsohle yersehenen HaTj'^- und Strassonkanals aus Backsteinen
incl. Zubehörden (Keviaionaschiichte, äyphons etc) bei ö™ Tergl. Tiefe
ungeschlagen werden bei einem Kanal
von r>o "Weite und OO^'" Il.^he zu
•«( 70 « « « 1,05 « 4c «
« 84 « « « 1^26« « 4t
« 1,0 « 41 « 1^ 4( 4e 41
4( 1,24 41 4t 4( 1,76 4t 4t 4(
50—60 Mk.
65-70 4t
70—90 4t
85—106 «
95^116 41
1 cbm Portlandcementbeton Ton der Mischung 1 Theil Cement und
0 Tlioile Sand uud Kies kommt in trockenem Briden bei ca. 5 — ti"' tiefen
Grüudniijjten durchschnittlich aut 20 Mk, zu stehen, desgl. das Verlegen
von 0,5^" breiten und iuuyen Steiugutriuhlsteinen pro Meter auf 2 Mk«,
1 cbm in Portlaudcementmörtel versetztes Kanalgem&uer aus Backsteinen
excl. Steinlieferung auf ca. 2G Mk,, l cbm Pfeilcrjremäner aus Backsteinen,
in Schwarzkalkmörtel versetzt ohne Steinlieferung auf ca. 12 Mk. .
In Freiburg im Breisgau wurden die Kosten vo!i Strassenkanäleix
excl. der zu lO^/o geschätzten Kosten für Jiauaufsicht für die Wieder-
instandsetzung der Strassenbelenchtnng, Spül Vorrichtungen, Aenderungen
an Gas- und Wasserleitungen ete. ineinander geredhnet angeschlagen
pro Meter Länge
bei 0,-r.™ Weite zu 16 Mk^ bei 0,co™ Weite su SO Mk^
« 0,40"» 4t « 16 ■« « 1,20'" « « 39 4t
« 0,46" 4t 4t 17 4C « 1,50"» 4t « 58 4t
desgL 4t 0,4/0,6" 41 4t 10 41 4t 0,7/1,06» % « 28 4t
41 0,6/0,75"» 41 « 21 41 « 0,8/1,20™ m * 88 «
4t 0/6/0^90"» 4t 4( 24 41 « 1,0/1,5"» 4t 4t S9 4(
« 1,0/1,65™ 4f 4f 48 4e
ferner ein Bovisionsschacht zu 200 Mk. und ein doppelter Strasseneinlanf
zu 200 31k.
Die Kanäle bestehen hier aus Beton.
Betriebskosten der Kanalisation in München.
Die Kosten der Handarbeit (Beinigung n. Spülung) betr. jährl. 0,32 Mk. ,
pro Meter Kanall&nge.
Die Heioigung eines Strasseneinlaufs kostet Jährlich pro Stüek 6^ «
* « der Mannlöcher u. TentilrOhren « 4t 4i 0,97 «
Die GesammtreinigungskoBten belaufen sich pro Meter Kftnal auf 0|68 «
FerB»r die Kosten der bauliehen Unterhaltung nUetn auf « . 04« «
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8»
Kläränlagen.
Kur bei genügender Wassermcnge des Flusses und starkem Gefälle
ist auf did Selbstreinigung der PlQste für die Leitnngsabwässer sn
rechuen; z.B. MClnchcu, wo auf P ettcnkof or^s Kath dirccte Ein*
leitiing in die Isar erfolgt. Zur Vcrnifhtnug d<*r .schädlichen Abwfisser-
stoffe werden vielfach Kläraulugeu angelegt, die jedoch nur bei klciuem
Umfange genügen, schon für mftssfge Fabrikanlagen nur unter sehr
günstigen Verhältnissen nicht versagen. Prinzip : Duroh Beimengen
von Chemikalien sollen Bazillen etc. gotötet werden, ohne das» das
Scblammproduct an Werth für Düugätollo verliert. Die Schlamiutheile
werden abgefahren, das Klärwasser geht in die Vlttsse. Erfolg entweder
fClr die Bemigung oder für die Landwirthschaft bis jetzt durchgehends
mangelhaft! Chemikalien: am billigsten Kalk, schwefeis. Thonerde, auch
ii^isens.ilz s. B. Eisenchlorid. bchluutm ist nur hei ganz geringen Kut-
fernangen noch ▼erkftuflioh, daher Versuehe sur Industriellen Ver-
werthuugf z. B Bruch (Wiesbaden): übermässigen Kalkzusatz, das
abgestochene Product zu Cemeut verarbeitet; Friedrich (Lcip^ig-
Plagwitz): Klärung mit gesohweelt. Braunkohle, Verfeuern der Kohle.
Ausführungen: a. Klärbecken. Schmutswasser fliesst in einen
Vertheilungsgraben, aus diesem in (ausschaltbare) Klärbecken und aus •
letzteren durch Uebcrfall in Klärwasserabtluss. Becken 30—80'" lang,
0—12"^ breit, geneigte Sohle, tieiötcr Punkt äcblammabzug. Becken offen
oder fiherwOlbt (Frankfurt a. Main). Wassergeschwiudigkeit 8 — 6""".
b. Klftrbrunnen. Aussen grosser Bninnou mit kugelförmiger
Vertiefung in der Solilo für Schlammabzug; hineiuragt innen kleiner
Brunnen, in weichen die Abwässer von unten aus dem äussern Bi uuuen
aufsteigen und oben geklärt abgeffthrt werden. Wassergeschwindigkeit
c. System R ö c k n e r-Ro t ho vermeidet die tiefen Brunnen dadurch,
dass es in einem rings geschlossenen, halb über der Erde stehcndou
Kessel durch LuftverdOnnnng oben das Wasser ansaugt bis sum Klär-
wasserahflnss; unten Sohlanimahsug, Im unteren Drittel Sohmutzwasser*
SUflUBB.
Ausgeführte Kläranlagen z. B. in Wiesbaden, Dortmund (Klär-
brunnen), in Frankfurt a. Main (sehr theure Anlage und hohe Betriebs-
kosten bei mässigem Srfolgt Klärbassins), Böckner«Bothe fissen, früher
Braunsohweig»
Bieselanlagen
sind 8. Z, die ToUkommensten Einrichtungen für Pesinfection und Yer-
worthnng der Abwässer. Erforderniss : dm clilässiger Boden, ebenes
(Toiäudo in Nähe der Stadt bei nicht zu tlieuien Erwerbskosteu. Daun
billiger aut die Dauer wie Kläranlagen. Bedarf an Gelände: auf 1 ha
Bieselfeld in Berlin 300, Danzig 450, Breslau 400, Freiburg 250 Personen.
Breslau treibt vorwiegend Weidenkulturon, die Bieselanlagen sind trotz-
dem zu klein, VergrOeserung geplant, 300 Personen pro ha dürfte äusserste
Qrenae sein.
Mauern gegen Wasserdruck.
Bei Quai- und dergl. Mauern wird das Erdreich als mit Wasser durch-
sogen angenommen, wesshalb der Reibuugswinkel if> = 20*^ zu setzen ist.
Die Mauern sind mit und ohne Wasserdruck auf der äussern Seite
SU berechnen. Weiteres siehe den Abschnitt über Stüta* und Fntter-
ttanern.
Die Thalsperren sind auch auf ihre Stabilität fUr den ^all zu unter-
suclien^ daei das Reservoir leer ist.
Bei der Berechnung ist maassgcbcnd, dass im Mauerwerk keine Zug-
spannungen auftreten dürfen, dass die t;iiig. des Winkels, den die Verti-
cale mit der Resultanten einschliesst, ^ 0,5 ist und dass der Maximal-
äruck an den Kanten der Mauer 8 kg pro qcra nicht flbersteigt. FQr
den Untergrund wird eine Belastung bis zu 5 kg zugelassen. Die Figur 10
leigt ein für Thalsperreu öfters angewandtes I'rofil.
Die Drucktiäche ergibt sich durch Auftragen der Wassertiefeu an ver-
fohiedenen ^Punkten der gedrOckten WandÜ&che in der Richtung der
Noniialea aar Wandflftche. Durch DiTision dieser fiilngen mit dem speo»
Gewicht der Mauer s= y wird das Druckprofll gteiohwerthig mit dem
MaiMtproAl.
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90
A B
Pig. 10.
, Theili maa iiua das Mauerprofil durch Horizontale und das Druck-
{»ofll duroh die anschlieseenden Normalen sur Wandfläohe in einselne
Flächen, so kann durch Zusammensetzung der Gewichte der Mauorwork?;-
flächon mit den eutspn ( hcuden FlÄchen des Druckprofils eine Kräfte-
polygon und eine (in Fig. lü gestrichelte) Drucklinie für das Mauer-
^rofll constralrt werden. Die' einzelnen WaaBerdrftcke greifen in den
Schwerpunkten dor rntapre-
chenden Flfichcu an mi<l ist
ihre Biohtuiig normal zur
Wandflftohe.
Enthält der Untergrund in
nicht allün^rrofiser Tiefe eine,
für die Fuudation einer Mauer
geeignete Basis, so ist die
Mauer das beste Stauwerk.
Da eine ans Quadern lierge-
stellte Mauel in der Begel
drei- bis vionnal so viel kostet,
als eine solche ans Bruch-
steinen in liydiaulischem
Mörtel, dabei aber höchstens
die doppelte Pressnng pro
Flächeneinheit erträgt, so ist
es rationell, die Staumauern
. aus Bruchsteinen in hydraul.
Mörtel rersetzt herzustellen.
Mauern mit Hintnrwasser von
5 bis zu 35 Meter Höhe ge-
nügen allen, in statischer Be-
ziehung an dieselben gestellten
Anforde rung(?n, wenn die fol-
genden Dimensionen einge*
halten werden:
Fig. 11.
AB = 1^ + 0,1 . H, BC r= 0,1 . H, ED = 0,2 .H,
ÜF = 0,15 . H 4- 0,01 . H?;
alle Maaase in Meter. Die Punkte V und D bezw. J und G werden
durch Kreisbogen yerbunden, welohie in J b und C angiren, deren Badien
also dadurch präcisirt sind. Bei Mauern mit Hinterwasser Ton mehr als
flöhe ist die Kronenbreite oonstant und zu 6°^ anzunehmen; bis zur
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91
Tiefe von 35™ gilt das ohon angeprebene Profil. Des Weiteren pflegt man
sodann in der Tiefe you 35™ sowohl an der WasBereeite wie au der Thal-
seiie je eine Bernte yon 1*" Breite snsnbringen nnd die Maner an der
Thiüseite mit einfacher, an der Wasserscite mit ^Isfacher Anlage absu*
böschen. Bei Anwendung dieser Dimensionen und dem Gewichte eines
Cubikmeters Mauerwerk von 2ü00 bis 23U0 l^ilo erreicht die maximale
Pressung die Ort^sse yon 6 Kilo pro Qnadratoentlmeter, Toransgesetzt,
dass die Cnbikeinheit des hinterlagemden Wassers nicht mehr als
1000 Kilo wiegt. Eine stärkere I'ressnng im Mauerwerk ist bei der
ungeheuren Verantwortung, welche mit dem Bau solcher Stauwerke
verknüpft ist, nicht rathsam.
I«ängdn- und Q^uerproül der Flüsse.
Aus der Betrachtung der GrOsse der Geschiebe in den I'lüssen, der
Arbeit, welche zu deren Fortbewegung erforderlich Ist (s. oben Hydraulik),
hat Sternberg in der Zeitschrift für Bauwesen vom Jahr 1875, S. 483
sehr wertiivolle Folgerungen gezogen. Da nämlich die Abschieifung
der GeröUe proportional mrem Gewichte im Wasser und dem zurtlck-
gelegten Weg vor sich geht, so darf zum Zweck der Portbewegung
derselben das Gofiill der Flüsse von obon nach unten abnehmen; jeder
Flussstrecke kommt somit ein bestimmtes, von der Wassermenge, der
Beschaffenheit seiner Geschiebe u. s. w. entsprechendes, nach oben
coucaves Längenprofil zu, welches nur etwa durch natürliche oder künst-
liche Schwellen unterbrochen werden kann, unterhalb derselben sich aber
wieder regelmässig auszubilden strebt. Dieses richtige Längenprofil schon
▼OT Inangriffnahme von Flusscorreotionsbauten zu ermitteln, ist eine
-Hauptaufgabe des Ilydrotecten. Bezeichnet man einen Punkt des Fluss-
luufs mit X, so ist die Ab?('hlpifuncr eines, als Fmdrchungsellipsoid ge-
dachten Steins beim Weiterrollen, wenn 2b das Maasd der kleinen Aze
desselben und 7 das speeiflsche Gewicht des Wassers, das des Steins
aiisdrückt = b^ (yi — y) dx. Hierbei ist vorausgesetzt, dasa die Gestalt
des Steins beim Rollen sich gleichbleibt. Bezeichnet ferner ^ eine von
der Natur des Steins abhängige Constante und e = 2,71828, wird ferner
l s f. — — gesetzt nnd sind "b^ nnd xq zwei znsammBngehOiig«
l^erthA, so ist A s — i — In ~ oder ä — - — In — • Bezeichnet
ferner u und Uf, die mittlere Geschwindigkeit des Wassers in den Profilen
bei z undzo, p 4en benetzten Umi'ang eines Profils, k die Constante der
Geschwindigkeitflformeln für die Wasserbewegung, Q die Wassermenge,
F den Flussquerschnitt, (( das relative Gefälle der FlnssObCrfiächei so
ergibt sich, wenn in der Geschwindigkeitsformel
4
n bestimmt, z. B. nach Stt^^wein, I^aroy^ .Gangutliet nnd Andern
dy
= 2 angenommen wird» da C^e s: j^'^t»
sn
die Formel ftlr das Xjängenprofil der Flüsse
Sind die Flussbreiten p gegeben, ebenso die Wassermengen Q,
jedoch mit der Einschränkung, dass zwischen den Einmündungen zweier
Kebeitfllsse jeder Flnssstrecke ein gleiches p und Q^ukommt, und setzt man
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92
Ä w and A
4
i = o.
so ist y s w . o *
e 4* Const»
•(••--)
— 6
Es ist somit die Curre eine logarithmischo Linie.
Die Bestimmnng von A ans der Grösse der Geschiebe ist wegen der
wechselnden Gestalt und Grösse derselben nur angenähert zu erreichen;
es erübrigt daher nur die Möglichkeit der Ernirung von A ans den
Ijängenprofllen Toninr Bnhelage gekomm«n6n, regelmftsBig »asgeblldol«!!
Flnssstrecken ans der Gleichung y 7t
1 — 6
1 — e
V{\r cinon Stromlauf, dessen Längenprofil den Oleichgowichtszustand
erreicht hat, ist auch ein entsprechend ge?t;?ltctes Qucrprofil und
zwar für die verschiedeneu, bukauuten AVasbermon t;cu Q uuszubildeu.
P
Das gesuchte Querprofll ist dasjexdge, wobei — =: r constant ist.
Anmerkung deB Herausgebers. Es ergibt sich hieraus auch
die Zweckmässigkeit der praktischen Eegel bei weniger belangreichen
Oorrectiouen kleinerer Flüsse unter sonst gleichartigen Yerhaltuiäseu
für Jeden FI1188 zwischen swei Nebenflnsselnmündongen wo immer mög»
lieh diejenige Strecke zu ermitteln, in welcher sich das Bett normal
ausgebildet zeigt und die Sohle gleichförmige Geschiebe unter Aus-
schluss von Kiesbänken oder sonötigen Unregelmässigkeiten, Untiefen
oder Anekolknugen auftreist, worauf dann die hier gefondeniMii Lin^eii-
und Qnerproflle als Typen der Correction aufgestellt werden.
Anlage von Werkakanälen und von festen Wehren.
Das vortheilhaitoHto Qucrprofil eines Kanals ist das-
jenige, dessen mit Wasser benetzter Umiang bei bestimmtem Inbalt ein
Minimam wird. Bezeichnet man mit r< den BOsohnngswinkeL mit t die
Wassert! pfo, mit b die Wasserepiegel- und mit b| die Sohtenbrelte, ferner
mit a den (^nersohnitt, so ist
cotg.
0.
b, = — t cotg. a.
t
Für a = 1 Bind die vortheilhaftesten Werthe Ton t, e. Tab.
T a T) c 1 1 (' (1 n r v o r t h c i 1 h a f t e s t g ti T) i m e n s i o n c n von Kanäle n.
Böschungs-
Winkel.
1 Kelatire
1 BttBchnng*
1 Tiefe
I t-
1 Untere
! Breite b|.
Benetzter
Umfang.
90"
0
0,707
1,414
2,828"
000
0,677
0,760
0,877
2,632
45^
1,000
0,740
0,613
2,704
400
1,192
0,722
0,625
2,771
36Ö52'
1,333
0,707
0,471
2,828
350
1,402
0,697
0,439
2,870
80»
1,78a
0,664
0,356
3,012
26034'
2,000
0,0 ■iO
0,800
3,144
HalbkreiB
o,7oa
MOf
Digittzed by GoO;
jle
93
Bei grössr>ron AofsoblagswiMMroiftiigeii in FabriHkunälett bqU naob
üe dtonbacher
^ = 2,7 + 0,9
9k werden.
Dnrohstiehe. Werden mit t besw. t| die Waeaeriiefen in der zu
eorrigirenden Stromstreeke, bezw. im Borchstiohe und mit 1 besw. 1| die
L&nge der ereteren, besw. dea Darchsiiobs beseiobnet, ao ist angenähert
Ueber den fiinfiaas Ton Flnsskrümmnngen gibi nacbsiehende Formel
AulscUnfta, worin (> den Halbmeiaer der betr. Krfinunnng beaeiohnet:
Ab ^ /b^
— *-T ' ~T7^ = 0/H)040ai + 0^2881 V— ^ Metermaaaa.
p 1 V V V o
Bei Fabrikkanälen ist die Gösch windigkeit zwischen 0,4*"— 0,8™
anzunehmen. Den ZnleitnngBkauäleu wird ein Qefäll yon ^Ivm~^l2smt
den TTnterkanlilen yon i/soo^Vtam gegeben. Vm Soblammablagernngcn
zu verhinderm, muss die Geschwindigkeit an der Sohle mindestens 0,25"'
betragen, gegen Sandablagernngeu achutzt eine Qeacbwindigkeit an der
Öohle von 0,5™.
Die Dammkrone soll bei gemauerten Kanälen 0,3™, bei ±^rdkauälen
mindeatena 0^« Uber dem Waeaerapiegel liegen und bei letzterem nioht
unter 1,5™ breit sein. Tührt das Wubser Grundeis mit sieb, so ist die
Krone höher zu legen. Wo der Kanal im Einöchnitt Hegt, musa in Bamm«
kronenhöhe eine Berme von mindestens Breite zum Eiaen etc. duroh-
gefübrt werden.
Lange Dammacbttttnngen aind, weil aehwer dtebt an erhalten, bei
Oberkanälen thunlichst zu vermeiden; lange Unterkanäle haben denYor»
theil« dasB der BUokatau bei Hoobwaaser weniger fühlbar iat.
Tabelle über die Geschwindigkeiten! weiche das Wasa??
in Kanälen, ohne die Sohle anangreifen, nioht Uber*«
schreiten darf.
Bescbafifeuheit
der Sohle.
OeMhwInditkeit
Bescha£[enheit
der Sohle.
OeMhwIndJgkelt
fm Wasaer-
•piefal.
am
Boden.
im Wasser-
•pitgel.
1 am
Töpferth., schlam-
mige Erde . . .
Feiner 8and. . .
Abgelager tor Thon
Lehm und fester
Fiusssand . . .
Kiesiger Boden .
0,16^
0,20«
0^0«
0,60™
1,20«
0,08"»
0,10™
046*"
0,30™
0,«6«
Ecki^^e Ötoine von
Hühnereigrösse .
Gonglomerat nnd
Schiefer ....
Lagerhafte Gebirgs*
arten . . . .
Harte nngeaohich-
tete X'elaen • • •
1,60™
MO«
2,76™
4,2»
1,0™
1,6«
1,8«
8/»«
Nach ümpfenbach enthält das Bett kleinerer Flttaae bei einer
Oesohwindigkcit v^ im Wasserspiegel
Kiea von 0,02C™ Durobm. wenn
« « 0,052™ « « V«
Steine « 0,00516 cbm «
4c « 0/081 « «
« m 0A>618 « « yo
0. 942™
1, Ö6Ö™
2,107™
3,14™
4,71™
Nach Vnnk iat fttr Granitgeachiebe Ton 0,048—0,08« Bioke s
1,74™. Bei den diesbezügUohen Yerattchen wnrde die Bodengeachwindig-
keit = 0/6 y" angnnoniTuen.
Beim Eintritt des Wassers aus Stauanlagen, Sammelweihern in die
Kanäle entsteht ein Bruckhöheverlust, welcher angenähert = 0,0510
^ ist, worin v die Geachwindigkeit im Kanal, aber einen Goöfficien-
ton bezeichnet, welcher je nach der Gonstruotion des Kanaleinlanfa nnd
der Grösse dea Kanals zwischen 0,86 nnd 0,86 differixt.
/
i>.
t •
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Wehre, uameutlick die beweglichen A^Tehre, werden in der Begol
normal zur Flnssriohtnng angelegt. Zweckmftmig ist die Anlage von
Schütsen (Schleusen) in den festen Wehren, sowohl zur leichteren Ab-
führung (\f^T Hooiiwasser etc.. aif? auch xttni Zweck der SelbstrAumang
des Flusabetta oberlialb des Welira.
SchUtaen, welche zum fassiron von LanghoU-ITIössen von i'"
Breite und ca. 800*^ Länge angelegt werden, erhalten in der Begol 4,2 — 4,6™
Breite. FlossgassonscliUtzon werden aus 8 — lO^*" starken nicht gefederten,
ga!)z ausgetrockneten Bohlen Iiergestrllt. Dor Führungsfalz in den
beiderseits vorhandenen Schützon (Fallea)-Piosten ist mit Eisen zu be-
schlagen.
Für Eliein- und HainflöMe rnftssan Auslftese Toa 13/^ Breite bei
OefKDen Ton bdehetens 1 ; 100 angelegt weiden.
Wa ssermotoren, s. Maschinenbau.
Flussbauten.
Im Allgemeinen werden bei Flusskorrektionen nachstehende
Grundsätze zu befolgen sein:
Die Korrektionen sollen allmälig abtheilungsweise flussabwärts fort-
schreiten. Die Normalnferltnie soll mit Benutzung von Concaven,
Untiefen und Inseln ausgewiihlt und hierbei — wo keine Kutsumpfung.
bezweckt werden soll, jede Senkung des Flnss bezw. Grundwasser-
spiegels durch Einlegen von Serpentinen vermieden werden.
Um bei G^ebirgsbächen Yertiefnngen zu vermeiden, sind hdlzerne
Grundschwelloji vor Spundwanden einzulegen.
Wenn ein l'luss oder Bach längs Gehängen sich hinzielit, welche
zum ButscUen geneigt sind, wird die Korrektiousiinie thunlichst vom
Hang abgerfickt. Die von den Gehängen znfliessenden Wasser sollen
die zwisclienliegenden Auflandnngen bewttesern.
Stromtheihmgen sinri thnnlichst zu vermeiden, die Mündungen kleiner
Bäche sind an concave (Jfcr des Hauptgerinus zu verlegen.
Der richtigen Frofilbestimmung für den Kiederwasserstand Ist na«
mcntlich bei Gebirgsflüsseu die grösete Sorgfalt anzuwenden, da die
Uferbauwerlvo dem Abbruch ausgesetzt sind, wenn die Tipfe zu gross
nnd die Breite zii klein ist, im umgekehrten Palle aber der Verlust
an St089kraft zu gross ist, woraus Verkiesungen nnd alle sonstigen
hieraus sicli ableitenden Flusskrankheiten entstehen.
Wenn Gefilll, Wassermenge und Geschwindigkeitscoefficient bekannt
sind, so wird zunächst bei NW ein Proül aufgenommen und solches in
ein ktinstlichcs mit wagrechter Sohle verwandelt, das aber gleiche
Wasserspiegelbreite und gleiche Fhiche mit dem aufgenommenen (natür-
lichen) i'rofil hat. T^ozeichuet n das Verhältniss der mittleren Breite
zur mittleren Tiefe, so wird
_ _ F
( h4-yb»~4/g . fV
\ 2ß )
worin F die ProfilfliUshe, b die obere Breite und ß = ctg ß das um-
gekehrte BöschttngsverhMtniss bedeutet. Es wird nun n aus ver-
schiedenen aufgenommenen Profilen berechnet. Da
so ist
V ^ K V r . 7i iöt, =^ ^ und r = ^,
_ bj'n _ b.n
F = " und r = - — — — _ -
(n -f ßr (n 4- ß) (II - 4- 2 1 4- ß^)
worin b| die Kormalwasserspiegelbreato beseichnet; es ist femer die
^1
mittlere Wassertiefe t, = — ^•
Werden nun für bj und u versuchsweise Wertho angenommen und
wird hieraus v bestimmt, bis die Bedingung F . v = zutrifft, so ist das
Profil gefunden.
GobirgRbäche, welclie in Seeen ansmttnden, erhalten im Stattgebiet
allmälig sich vorengende Mündungen.
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95
Beider FeBtstellung der Kormalprofile an der Elbe bat
Bich gezeigt, dass der Coöfficient n der Kutter' scheu Formel in den
unteren Stroms trecken zunahm, obwohl das Geschiebe hier feiner ist,
woraus geschloaaen werden mveSy dass die Widerstftiide durch die Sand«
bäuke und Buhnen hier von grösserem Einfiuüso sind, als der Umfang
des Geachiobckorus. Auch zeigte sich, dass n für einen und den-
selben (Querschnitt veränderlich ist^ und unter sonst
gleichen Umetftnden mit wachsender mittlerer Tiefe annimmt, sowie
wesentlich vom Gofäll in den einzelnen Flussatreoken abhängig ist,
S. d. Hannov. Ing.-Zeituug 1885, S. 621, wo dem Factor u überhaupt eine
andero Bedeutung als die eines reinen Eauhigkeitscocfficionten zuge-
echriehen wird; s. femer noch die Zeiteohrift fttr Banwesen 1886, £Mft
10^12 und Wochenbl. f. Baukunde, 1886, No. 87 und 89.
Parallelwerke werden bei geringen Wassertiefen und an viel
grobes Geschiebe führenden Flüssen, Buhnen besonders bei grossen.
Wassertiefen und an grösseren Strömen mit sehr schwachem Oeful aus-
geführt. Letztere erschweren bei unriclitiger Anlage die Schifffahrt,
sind aber in der Hegel billif?cr in dor Unterhaltung als die Parallel-
werke. Ausserdem haben dio Buhucubuuton den grossen Vortheil, dass
bei Ihnen die Normaluferlinien nicht von Anfang an, sondern erst nach
erfolgter Ausbildung des Flusssclilanchs fcotgosetzt werden müssen.
Bei einem Buhuensystem niüBSun dio Köpfe in die Correctiunalinie
fallen. Die Bichtuug der Buhnen ist gewölinlich inclinant, nur bei
Flnss* oder Kanalausmündungcn declinant, derart, dass der Winkel
zwischen Crrrectionsliuio und XUihne ca. 7')'' beträgt. Die Fntfcrnung
der Buhnen unter »ich nimmt mit der Breite des Flusaca und der Länge
der Buhnen zu und ist an coucaven Ufern geringer als in convexen,
im Mittel = der IV? — 2V2facl»f^n Bnhncnlflnfro.
Der Buhnenkopf erfordert besondere Sorgfalt in der TTorstcllnng;
Sicherung des Fusses gegen UnterHxiülung durch Sinkstücke, Senk-
faschinen, ausgedehnte Steinschüttuugeu. Am besten Steinbeschüttung
— auch bei Packwerksbnhnen — meistens bis in Höhe des gew. Sommer-
niedrigwassers, dürübor Pflaster.
Böschungen im Stroniprolil recht flach 1:3 bis 1 : B; stromabwärts
1 : 21/2 bis 1 : 4, stromaufwärts steile 1:2 bis 1:1, auch darunter bei reinen
Steinbanten.
Höhenlage der Buhnenköpfe 20— cm über Sommerniedrigwapser,
vom Kopf bis zur "Wurzel steigt Bulino 1:50 bis 1:200 an, so dass
Wurzelanschluss thunlichst niclit viel (40-60 cm) über M.-W. zu liegen
kommt, wegen Weidenanwachsen und Profilverrengungen.
G r u n d s chwolle n bilden Fortsetzung der Buhnen unter N.-W.,
müssen sehr flach (1 : liO) in da» Bett Inneiufallen, (Anschluss an
Parabeiprofil ) Sic sichern die Sohlenlage, werden anfangs meistens
0,6 — ^1,0 m unter der anzustrebenden Tiefe in der 8chifffahrtsrinne ge-
:halten und event. später erhöht. Anwendung derselben, sclieint in letzterer
IZeit sich auf mittelgrobe (JescJiiebe zu bescliviinken, hängt von Proül-
gestaltuug ab. Nie einzehi, stets gruppenweise — mehrere hintereinander—
anzuwenden, ausser bei Ausfüllung plötzlicher Schlanchvertiefungen.
Mit der Aufhöhung der l^'lusssohle w^erden dann auch die Grund-
Bchwcllcn erhöht, woiiuioh die Kosten der eigentlichen Buhnenanlage
wesentlich verringert werden. An der mittleren und unteren Elbe
werden die C^undschwollen bis auf 1,5"^ unter Niedrigwasser herauf-
geführt. Ihre Krone erhält nacli der Flussmitte zu ein (iefäll von
1:25 bis 1:12. Die Wurzel der Buhnen (am Lande) wird hier gewöhn-
lich 0,6'" über Mittelwasdcr (woiclies 2™ über Niederwasser liegt) an-
gelegt, der Buhnenkopf kommt dagegen in Mittelwasserhöhe zu liegen.
Am Rhein werden die grossen Tiefen mit Grundschwellen vorbaut,
deren Krone anfänglich 0,5— 1,0'"^ unter der Normalsohlenhöhe liegt.
Hierdurch werden die vorhandenen Bänke, welche durch rinnen-
förmige Baggerungen zum Abtreiben vorgerichtet werden, durch die
ihnen alsdann zugerichtete Strömung angegriffen. Bei Braubach beträgt
z« B. die Entfernung solcher Grundsclnvellcu ca. 125™.
Ein weiterer Vortheil der Grundschwellen ist die Ablenkung der
Fahrrinne von den Ufern nach der JSlitto des Stromes und die Aus«
bÜdung einer gleichmässigen Tiefe der Fahrrinne.
Bei der Gorrection der Weser oberhalb Minden wurden dio
Traversen in Entfernungen von je ca. 60™ eingelegt und erhielten die*
selben in der Krone 1 : 25 Gefäll. Dio Breite der Krone betrug 2™, dio
Seitendossirung Iii. Die Neigung der Buhneuköpfe und der Strom«
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96 *
6chwellv^n vor den Dock- und Parallclworken, welche einander gegenüber
angeordnet wurden, betrag 1:10. Die Traversen schliessen hier an die
Kronen der Parallelwerke an. Die abgepflaeterten Buhnen, welche auf
Grundschwellen ruhen, erhielten hier an der Vorderseite eine einfache
Böschung, 1™ Kronenbreito und wurden wie die Grundschwellen unter
IQf^ iucliuant angelegt. Die Köpfe der letzteren gehen mit 1:10 Neigung
herab.
Die Buhnensysteme wurden hier an den convexen TT fern bis auf
eine Länge = der Nornialflussbreite, in den Concaven bis zur Hälfte
dieser Breite von einander angelegt. Die Entfernung zwischen den
Omndschwellen betrug ca. SO"*. Um schädliche Strömungen sa ver-
hUten, wurden mindestens drei Grundschwellen hintereinander angelegt
Stein bauten erhalten bei grösserer Stärke im Innern häufig der
Kosteuersparniss halber einen Kern von grobem Kies. Jo mehr die
Schfittung der Aussenfläche des Baues sich nähert, desto grösser mtissen
die eingebrachten Steine sein. Die 'BBsohnngen sollten womOglicli,
namentlich, wo solcho starken Strömungen ausgesetzt sind, eine 2fache
Anlage erhalten. Der Bücken von Buhnen soll abgerundet und nach
erfolgter Setzüng der Stelnschattung bli sum niedrigsten Wasserstand
abgepfiastert werden, In welcher HOhe dae Pflaster sioh an ein sohmalei
Bankett anlehnt.
In Holland erhalten die Büschungspflasteruugeu, welche anf eine
ca. 20^"> starke Lage Klinkerschotter gesetst werden, an exponirten.
Stellen 30<^™ Stärke, in der Begol wird an den so geschätzten Dftnuuen
anter dem Schotter noch eine 1,0"^ starke Lettenlago angebracht.
Faschinen werden am besten von Weiden entnommen und
liierzu möglichst gerade btämmchen und Zweige, deren unteres £ndo
höchstens 5"° stark sein darf, genommen; ihre Verwendung empfiehlt
sich hauptsächlich im Spätherbst und vor dem zweiten Trieb (Juli).
Bei Bauten unter Wasser ist auch die Verwendung von Nadel holz-
laschluen, welche ihres Harzgehalts und des dichteren Schlusses halber
solchen Ton Eschen*, Erlen- etc. Hols Torsnaiehen sind, angezeigt.
Packwerk wird in der Begel aus 2 — 3 fach geneigten, 0,6 — 1,0"*
dicken Lagen Faschinen und Wip})en, hergestellt, welche schwimmend
zusainineiigosützt und sodann n)it Kies oder Erde beschwert werden.
Die Ausschuss-, und Ilückschusslage des Packwerks wird
durch nicht über von einander entfernte on. 16^"^ starke Wippen
oder Plechtbänder gehalten, durch welch letztere 1,25—1,5"* lange, ca.
6<^'" starke Buhueupfähle in Entfernungen von ca. 0,65"* geschlagen
werden. Der äussere Band des Werks erhält eine doppelte Wippe.
Sobald das Belastungsmaterial aufgebracht und gestampft und dadnroh
die Packwerksanlage, welche bei niederstem Wasserstand einzubringen
ist, unter Wasser kommt, boginut sofort die Herstellung der nächsten
Lage u. s. w. Die Ausdehnung derselben richtet sioh nach der Breite
und den Böschungen des Baues (Buhne event. auch PanUlrtwork)» sowie
nach der Wassertii^fo.
Die Kopflage erhält Steine als BesohweruDgsmaterial und f lecht*
säune statt Wippen. Buhnenköpfe werden am basten abgepflastert (nach*
dem sich der ganze Buhneukörper etwas consolidirt hat) oder mit
Spreutlagen bezw. einer Rauhwehr versehen.
Spreutlageu werden aus einer oder aus mehreren zusammen
10— 'lü*'*^ starken Lagen von Fasohinenreis, welche mit 10^ slarken
Wippen gehalten werden, hergestellt. Die Wippen werden in Abstän-
den von 0,G— 0,7"* aufgebracht und durch in Entfernungen von 0,5 — 0,ö^"
eingeschlagene ca. ü,b'" lange, ca. 6^"* starke Pfähle gehalten. Soll die
Sproutlage ausschlagen, so wird sie aus Weiden hergestellt und im
Trocknen noch mit etwas gutem Boden ca. 15*^" hoch bedeckt. Am Fuss
der Böschung bezw. am Wasserspiegel wird eine doppelte Wippe ein«
gelegt.
Statt der Wippen werden neuerdings yersinkte Eisendrfthte, welehe
um die gekerbten Pfähle geschlungen und mit diesen eingeschlagen
werden, verwendet, da mit diesen JDriihten die Pack- bezw. Spreutllkgen
sehr dicht auf die Böschungen aufgedrückt werden können.
Bauhwehreu werden ähnlich aber in mehreren Lagen rou Vtk*
schineu von zusammen 15^'" Stärke hergestellt, wobei die einselneii
Lagen mit Erde bedeckt werden.
Die Elechtzuune werden namentlich zum Schutz gegen Wellen-
schlag angewendet. Hiebei werden in Entfernungen Ton 90—80*°^ Spreizt»
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l55S?^if?"Vr^^'i**'"*'*'*lLl^ eingeschlagen, deren Köpfe dürfen
mcnt Uber Mittelwasserhöho liioauBragen. Hierauf werden diese Pfähle
mit 2— 3^"» ßtarken Ruthen umflochten. Am Ufer wird die anterste Läse
in den Boden unmittelbar eingetrieben, sind die Reiben aber vom Wasser
aus einratreiben, so «cht man die Pfähle 10«™ hoch ein und »töset sie
auf eme mögUchst grosse Strecke möglichst gleiclimässig mit Holzcrabeln
limunter. Unter Wasser wird bei diesen Zäunen sem noch ein 8t«in
▼orwurf angebracht. *"
Stotzenfiecht werke werden bei kleineren Flüssen häufic ansro-
wendet, und je nach der Wassertiefe aus PIfthlen von 7-12«™ Stärke und aus
möglichst langen biegsamen, versolirAnkt geflochtenen Weiden- Sal«
weiden-, Erlenzweigen u. dergl. von ca. 2—3'=™ Durchmesser hfergeVtellt.
Diese 5;jechtwerke sollen ia der Regel in der Richtung der Böschuniz
angelegt, die Pf&hle also schief eingeschlagen worden, woz» man sich
grosser eiserner oder auch hölzerner Schlegel bedient Die Entfernnnff
der Pfähle richtet sich nach der Beschaffenheit und 8t&rke der Zweifle
und wechselt zwischen 40 und G0<^". "
Senkfaschinen erhalten gewöhnlich eine Länge von 3 5—6™ bei
einem DurchmeBser von 60-120«» femer einen Kern von Kies oder
Steinen und Eisendrahtbänder; dieselben werden schräg zur Stfomrioh*
tung versenkt. Die Senkfaschinen werden mittelst Würgeketten zusammen-
geschnürt und sodann mit 3""™ starkem Draht oder mindestona 16»«
starken langen Weidenmthen gebunden.
Senk stücke werden da, wo Ebbe und Pluth auftritt» gewöhnlich
TUT Herstellung von Buhnen verwendet. Dieselben beatehen aus 1— 2"
dicken, im ÄUjdmum 20" langen und 10^ breiten Lagen von Faschinen,
welche durch Sterne beschwert werden. Die Senkstücke worden auf
der unteren und oberen Seite doreh krenawelse^ in Entfernungen von
ca. 0,8—0,9™ gelegte Wippen zusammengehalten, indem Wippenpfähle
diuroh die Kreu^ungspunkte und die ganze Faschiuenlago durchge-
•ehlagen und mit Eisendraht oder Leinen daselbst befestigt werden.
Ausserdem finden sie Anwendung aur Ausfüllung tiefer Kolke oder als
unterste Lage bei Buhnenköpfen und Coupirimgen. Ihre Versenkung
geschieht vom XJfer oder von Gerüsten aus, von welchen sie mittelst
«ntergebraohter Walsen ablaufen.
Bei der von Wolf an der Isar erstmals angewendeten Bauweise
aur Regelung der Bewegung und Ablagerung der Siukstoffo werden
schwimmende, aua einer Anzahl Faschinen zus ammeugcsotzte Baukörper
(Gehänge) an in den FIuss eingerammten Pfählen derart befestigt, dass
sie je nach der Strömung mehr oder weniger geneigt über der Sohle
des Flusses schweben (s. Zeitschr. f. Banw. 1886, S. 616 u. f.). Die
Faschinen werden mittelst Draht an Stangen befestigt und hierdurch
SV einem BaukOrper verbunden, über und unter sowie zwischen welchen
das Wasser noch abfliessen kann. Je nach Bedarf werden sie 2—5 und
mehr Meter lang und — einer Faschinenlängo breit. An in dem Fhias
eingerammte Pfähle werden diese Gehänge mittelst Stangen und Draht
gewöhnlich in HiedrigWasserhöhe im Wasse« schwebend festgehalten.
Dadurch entstehen örtliche Stauungen vor den Gehängen und vör den-
selben Vertiefungen und Querschnittserweiterungon, hinter denselben
aber Geschwindigkeitsverminderungen und Sinkstoffablagorungen. Je
nach ihrer Stellung aur Baulinie unterscheidet mau Eüngs-, Schräg-
und Quergeh ängo. Die deklinant gerichteten Schräggehänge wirken
am kräftigsten auf eine Kiesablagerung hinter sich und eine Vertiefung
des Flussschlauches vor sich, können also als deklinante Buhoon
betrachtet werden. Solche Gehänge gewähren also auch, und *War mit
geringen Mitteln Schutz gegen Uferabbrüchft.
Die mit ca. 1 kg schweren Eisenschuhen versehenen Pfähl» werden
mittelst eines mind. 135 kg schweren Bammklotzes 3—4™ tief iu die
Sohle eingetrieben und S™ vor die Baulinie gesotat. Der Abstand
der Pfähle in der Längsrichtung beträgt gew. 2,5™. Die Gehänge werden
anfänglich so eingebraclit, dass je 5™ lange Geliängo und ebenso weite
i)effuungen wechseln. Mit der fortschreitenden Verlandung hinter den
Gehäugen werden die Oeffnungen nach und nach ebenfiills Terhängt,
derart, dass z. B. auf je 15'» Gchcänpe ö»" Oeffnung kommen. Die Her«
Stellung der Gehäuge auf etwa 5,5"» langen, 6~]2C"i dicken Stangen-
abschnttten erfolgt von SchifiFon aus, wobei die am Kopf und in der
Uitte mit Draht No. m festgebundenen Faschinen auf die Stange
aufgeschoben und siUt«A»i Draht auf letsterer festgebunden Verden
ZZY. Bheinhard's Kai. 1898j Gehefteter TheU I. 7
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S8 . • • .
Die FeBtlialtung der Gehänge In bestimmter Höhe ftbor dem Boden
^'ogchiebt durch in die Pfähle geschlagene Holz- oder Eisennägel nnd
dreimal geseilte Drähte No. 16. JBei aimähernd mit der Baulinie gleich-
laufender StrOmung genügt eine Pfahlreihe, bei (^nerstrOmnngen wird
in einer Kntforaung von 2"^ eine zweite gegen die vordere versteifte
l'fahlreihe angebracht. Zur Verstärkung äcr Wirkung der Gehänge
wird auf die Gehäuge ihrer gau^eu Länge nach eine 0^3'^ dicke Faschine
oder mit Faecliinennols umwickelte Btange aufgelegt.
Wo Beschädigungen durch Kisgänge zu hefürchten sind, müssen die
Gehänge imtei Is.-W.-Spiegel gelegt und auch die Pfähle auf dieses
Maass abgeschnitten werden. Wenn Yerlanduugcu unter den Gehängen
eingetreten sind, so senkt man die Gehänge düreb Beschwerung mit
Steinen auf die Kiesbcischung herab. Im Anschluss hieran wird auch
ein benachbarter Streifen der Kiesbunk noch durch eine Weidcn-
faschinenlage mit darauf geuagelten Wippen gegen ein Abtreiben
geschützt. Die Yersenkung der eohwebenden Gebttuge erfolgt liierboi
i Längen von S-^lO"*.
Die Holl ändischen „Zinkstu ck o", welche in einer Breite von
ca. 0,0" angefertigt wordpTi, bestehen aus zwei Lagen eines Wippennotzes
(wobei die 12°™ starken Wippen sich alle 0,9"' überkreuzeu), zwischen
welche 8 Lagen Faschinen von zusammen 45^"* Stärke eingebracht
werden. Die Wippenkreuzungspunkto beider Notzc werden mitgothec^rten
Stricken verbunden. In die Kreuzungspunkto des oberen Netzes werden
sodann ca. 6*^™ starke Pfähle eingeschlagen, solche durch Flechtwerk
verbunden, wodurch das Zinkstnck versteift und zugleich die Fftohor
zur Aufnahme der Steinschtlttuug gebildet werden. Die Beschwerung
der von Schiffen aus versenkten Zinkstuoke beträgt bis zu 130 k pro qm.
Die ganze Stärke des Stucks beträgt ca. 76^"* und betragen die KosteA
daselbst pro qm ca. 2 Mk. 20 Pf. (der Arbeitslohn ca. 80 Pf.), inoL Stein-
ballast ca. 4 Mk. 25 Pf. 20 geübte Männer können in einem Tag 1 Zink-
stuck von 60"^ Länge und 18^ Breite herstellen und in der Zeit von
oa. 2 Stunden versenken.
SenkwAlI^n werden kreisrund ans Faschinen und Kies ange-
fertigt und mit BisendrahtbAndern in Entfernungen von ea. nach
Znsammenpressung der Wurst durch einen Würgel zuRnmmengehalten.
Bei einer Stärke von mehr als 0,8"^ erhalten die Wellen noch ein bis
swoi Beisigzwisohenlagen. Die Wellen werden ohne Ende dargestellt
und vom Ufer oder von Gerüsten aus versenkt; auf dem oberen Ende
11IU88 die Welle in das Ufer hereingezogen oder durch Pfähle festge-
halten werden, um ein Hinausreissen der ganzen Welle durch die
Strömung tv. verhüten.
Bie Sibherung der Ufer von sehr langsam fUestenden
und an den Ufern nicht über 0/1^ tiefen Flüssen kaun auch durch
Anpflanzung von Schilfrohr bewerkstelligt werden, welches sich bei
Hochwasser umlegt und dadurch den lioden gegen das Wegspülen schützt.
Zu diesem Behufe werden reife Bohrsamenbttschel im Kovembeir aerhackt,
in Lehm getreten und sodann lotzterer in Ballen zcrtheilt, welche den
Winter Uber au einem trockenen Ort aufzubewahren sind. Im Frühjahr
werden Uanu diese Ballen au die zu schützenden Stellen iu's Wasser
gobracht. Anf diese Weise werden auch Bchilfonlturen in abgestocbenen
Üooren ausgeführt.
Vau Hiuleros Mittel besteht darin, die Schilfrohre in Ballen auszu-
heben, lutztore mit starken Basen zu umhüllen und zusammenzubinden,
worauf erst das Versenken stattfindet.
UfersoliutBbauten (Deokwerke).
Uferhösch ungen an Flüssen sind thuulichst flach zu halteui
in Mergel und dergleichen Buden mindestens l*/4fac]i, in lehmigem Boden
ca. l'/2lach, in sandigem Boden 2 — 3fach. Die Sicherung der Böschun-
gen geschieht in Kiederwasserhöhe gewöhnlich mit einigen Lagen
Kopfrasüi) cvoiit. auch mit einer Weiden spreuUage, Über Mittclwasser-
höhe iiüL l'luehrasen; unter Wasser werden Faschinon, Sojikwellen oder
6 einwürfe von (namentlich auf der Anaaeuseito) grossen Steinen au-
gebracht. Soweit die Ufer durch Flösse oder Eisgänge beschädigt wer-
den können, ferner an Plüssen mit starker Strömung sowio gegen Welleu-
Bchlag sind rflasterungen als TJlorschiit/ zu empfehh'ii. Das Pflaster erhält
hierbei eine Unterlage von Steiuscliuit oder grobem Kies und als Fuss
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Ö9
entweder eine Steinschüttnnj? (oft mit 1 "nermo in Kioderwaaserhöhc)
oder eine Holzacbwelle von ca '"?.'»" Stärke odor in die Flusssohlo
eiogegrabene grosse Ptlasteruasatzstciue. In maucheu Fällen empfiehlt
es tiofa, * das Pflaster gegen eioe (bis unter NiederwraBser getriebene)
Spuntwand oder gegen eine Wand von HalbliÖIzern, vor welche Pfähle
gerammt werden, zu lehnen. Gegen starke Strömungen mit Eisgang em-
pfiehlt sich eine 1— 2fache, gegen Wellenschlag eine 4 — ifacho, bei Kanälen
und Flneebftfen eine ca. 1 fache Anlage der Pflasterung. Bei Hafen»
bauten kommen vorzugsweise Pflasterungen, Statsmauern und Bohl-
werke in Anwendung.
ÜCiftterialbedarf und Preise Ton Flassbauten.
Die Anfertigung von Faschinen, je 8,0"* lang und 0,8™ stark, er-
fordert je nach der Beschaffenheit des Reisigs unu der Zugänglichkeit
der Gewinnungsstellc o,oi— o,ü2 t pro Stück. Zwei Pferde sind zur Ab-
fulir von 70—80 Faschinen erforderlich.
3>a8 Hundert Faschinen entspricht ca. 15—20 cbm und 'kostet bei
einer Entfernung von ca. 6—7 km zwischen Gewianungs- nnd Baustelle
durchschnittlich 14—18 Mk.
1 cbm Packwerk erfordert ca. 9 Faschinen mit zus. 1,26 cbni,
'Wippen inol. Draht & 10 Pf, 7 Pf&hle 0,86>" lang und 0,06» stark k 3 Pf.
und 0,35 cbm Erde oder Kies bezw« 0,23 obm Steine. Die Handarbeit er-
fordert ca. 0,4 t. Das Beschwerungsmaterial nimmt etwa V i des kubischen
üehalts der Faschine ein. (Von den Faschinen wird auch das Material
n den Wippen genommen.^
Ueber Baggerarbeiten, s. Capitel „(Gründungen''.
T cbm Senkfaschinen erfordert 1,0-1,25 cbm Faschinen (incl
Biudeweiden), ca. 0,6 k Draht, 0,25 — 0,4 cbm FuUmaterial.
1 Gbm Seukstück erfordert ca. 1,15— 1,35 cbm Faschinen (incl.
Wippen, wovon ungefähr 0,2 cbm bezw, 6 — 7*" erforderlich werden), ca.
4 Pfähle, 4—5™ lieinen bezw. 4—5"* Eisendraht, 0,2 cbm Steine und
20—25 Stück Bindweiden. Arbeitslohn incl. Versenkung pro cbm ca.
50 FL, Zuschlag für Geschirr etc. 50 Pf., zusammen also 1 Mark.
Der zur Verwendung konnneudc Draht muss geglüht werden. Zum
Binden von Faschinert wird Draht von 1—2"*"' Stiirko, zur Herstellung
von Senkwelleu und täenkfaschincu Draht von .3"**" Stärke verwendet.
Der Preis von 3"*>u Draht beträgt bei grdsseren Lieferungen durch-
schnittlich 15 Mk. loco Werk; durchschnittUch kommt dieser Draht loco
Arbeitsstelle auf 20—25 Mk. zu stehen.
IST a t e r i a 1 b 0 fl ri r f il e r S
0 n k \v 0 1 1 0 n ]> r
o 10^" Län'-re.
Stärke
in
Metern.
Fascliaicn- Kies-
bedarf in cbm.
Gewicht des ver-
wendeten Drahts
in Kgr.
Arbeitsaufwand
in t.
0,4—0,5
0,6 — 0,6
0,6-^,7
0,7—0,8
0,8—0,9
1,0
' J:
fi,2 2. o
0,0 cy
*P o
7,5 5*
8,2
3/2
1,6
1.9
2,6
2,8
2,9
2,25—2,5
3,25
5,25
C,5
) ca.l,S t
CO O P &9
} M t § s
Die beiden letzteren Wellen erlialton noch Zwischeniagen von Fa-
schinen. Bei Verwendung von Weidenfaschiaen erhöht sich der Fa«
sehinenbedarf um 16o/q, während der Kiesbedarf um einen gleichen Be-
trag sinkt.
Werden die Wellen auf Gerüsten angefertigt, bo erhöht sich der Ar-
beitsaufwand um 0,8 t. Das Einlegen von 0,8"> starken Wellen in den
Fluss erfordert ca. 0,8 t.
Spreutlago pro qni bedarf iVs bezw. 0,05—0,1 cbm grüne Faschinen
S Hakenpfähle, 1,8—2,8"' Wippen nnd 0,15 cbm Deekerde: 1 qm Bauh-
w ehr ca. 2 Faschinen. 4 Pfähle, 4 Hakenpfähle und Bindeweiden*).
Der Materialbedarf der Flechtzäune wechselt mit ihrer HOhe. Bei
0,85°* Höbe sind 0,1 cbm Faschinen und 8,5 Stück Pfähle erforderlich. Der
Arbeitslohn beträgt 0,09 t pro Meter.
*) Statt der Hakenpfähle werden besser schräg gestellte Pfähle
Terwendet.
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100
Die Anfertigung tou 1 qm Spreutlac^e erfordert oa. • • « . 0,06 t,
« « « 1 « Bauhwehr « « ..... 0,06 t,
« « IC 1 « pflasterartige Versteinung Von
Dammkronen erfordert oa. . . <i,l7 t}
« « < 4t 10 « Wippen erfordert 0,06 t.
1 qm Stotzenf lechtwerk erfordert zum Schlagen der Pfuhle und
zum Flechten des Zauns mit 2—3"^'" starken Zweigen ca. t.
Kosten der Wol fachen ü eh äug hauten nach deu an der Isar ge-
machten Erfahrungen: 1 Pfahl TOn Fichtenholz, 6"* lg., 18/26*^" st., 1,5—2 Mk.
pro Meter; 1 Glockenschuh, 1 kg schwer, 0,4 — oj, Mk.; Einrammen des Pfahls
1,8—2 Mk.; Fichtenstangp, 8— IC^'" st., 5—0 Pf. pro Meter; 1"^ Geh&npe
erfordert 4 — 6 Faschinen zum l'reihö von 0,8 — 1,0 Mk. im Ganzen, die
Herstellung pro Meter kostet 0,4—0,5 Mk. Der Meter Bau kostet, .je
nachdem man i oder 2 Pfafalrelhen anordnet, 8—6 Mk., bei sehr etaixem
Stromaugri£f 8 i\lk.
Zur Herstellung von 1 chm Bteinschüttung sind ca. 1,25 ohm Bruch»
steine erforderlich.
1 (|m polygonales B ö s c h u n g s p f 1 a 8 ter ans möglichst grossen,
20 — 25'""' starken Sand- oder Kalkhruch-Steincn, wplclie mit dem Hammer
noch etwas nachgearbeitet werden müssen, erfordert bei den Bauten am
Oberrhein 0,30 ohm Bruchsteine, 0,2 cbm Kies zur Unterlage, 043 Pfl&sterers-
und 0,05 Handlangerstagschichten. Für Geschirr una Aufsiehtskosten.
sind 10^',, zuzuschlagen. SoHen die Pflustorsteine dagegen in regelmäs-
sigen, auf die schmale Xante gestellten Schichten von 15—20^°* Breite
20—30'"'^ stark, mit dem Hammer zugerichtet, versetzt werden, so sind
ca. 0,4 cbm Bruchsteine, 0,3 4*045 = 0,45 (Kichten -}- Versetzen) Pflasterer»-
tagschicbtoii nnd 0,1 Tfandlangerstagschichtt^n erforderlich. Bei Pfiasterong
auf Faschiuaden sind ausserdem noch pro qm ca ö Pfähle erforderlich.
Bei der Entnahme von Xies aus Kiesbänken oder aus seitliohen
Kiesgewinnungsplätzen müssen die gewöhnlichen Transportpreise um
ca. 20'^;o da erhöht werden, wo der S c Iii f f t r an spo r t mittelst Nachen
vo'n 2—2,25 cbm Fassuugsraum an die Stelle der sonst üblichen Trans-
portweisen tritt. Die Bewegung der Nachen erfolgt meistens durch
Menschenhand, da die Verwendung von Pferden durch lokale Verhält-
nisse und durch die geringere Geschwindigkeit des Transports bei Thal-
fahrten beschränkt wird.
Deichbauten.
Die sog. VV iuterd eiche werden zum Schutz gegen die vor-
kommenden f^ssten Hochwasser, die sog. Sommerdeiche nur
zur Abhaltung mittlerer, fast alljährlich wiederkehrender Hochwasser
errichtet. Die AVi jitr i It icbo verhindern das Verlanden und die Er-
höhung des Inundatiuusgobiets durch die vom Hochwasser mitgeführten
Sinkstoffe nnd bewirken an manchen Orten durch Abhaltung des Was-
sers selbst ( ino Senkung des Terrains. Die Entwässerung des durch die
Winterdcicho abgcsclilossenen Landes wird sehr kostspielig, da hierbei
das Wasser in der Üegel gohobeu werden muss, ausserdem verujcßacht
die fortwährende Erhöhung nnd Verstärkung der Deiche und der Deich-
schütz sehr bedeutende Kosten.
Die Doicbc sind auf festem Boden zu errichten und in flüssigen
Linien ohne schroffe V^erengungen oder Erweiterungen anzulegen. Bei
Flüssen sollen die grössten Hochwasser ohne schädliche Stauung zMmhen
ihnen abgeführt werden» Durch ein genügend breites Vorland sind die
Deicbe gegen Unterspülungon zu sichern.
Gräben dürfen nicht unmittelbar neben dem Deichfuss angelegt'
werden, sondern sind je nach der Festigkeit des Bodens 2--3"* yon
letzterem entfernt zu halteu. Die Höhe der Winterdeiche an Flüssen
i?t mit Rfleksieht auf etwaige, durch Eisstopfungon bedingte Wasseran-
echwellungen zu bestiuimeu. In der Kegel reicht die Deichkrone 0,6 — 0,8™
über den höchsten Hochwasserstand, bei Sommer deichen nur ca. 0,3*"
über den festgesetzten Wasserstand, in dessen Höhe an geeignetea
Stellen breite Ueberfälle aus Stein oder Holx augebracht worden.
Dio K r on e n - 1? r 0 i te der Deiche betrügt bei Winterdeichen ca.
2—3'", bei Sommcrdeichon 1,0 — 1,5'". Soll die Deichkrone auch zum
Fahren benutzt werden, so erhält dieselbe mindestens 5,0™ Breite.
Bankette werden auf der inneren Seite sugleioh als Fahrwege
angelegt
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101
IM« BOiehaagen werden bei Winterdalohen an Flüssen auf der
Anssenscite je nach der Beachafifenheit des angeschütteten iSIaterials,
der Stärke der StrOmung und dos Wellenschlags 2~4fach (au der Seo
noch flacher), aaf der iuneren Seite dageRen nar l>/^Sfach angelegt.
Sommerdeiche erhalten beiderseitig 2— Sfache Bödchtukgon. Ueberfahrten
über die Dämme erhalten 2,6—3,0™ Jhcitc. Werden an deren Stellen
Durchfahrten augeordnet, so sind solche aus Mauerwerk herzustellen
und dnrefa doppelte Banunbalken oder Drehthllreii sti sohliesson. Die
Böschungen werden in der Begel mit Basen verkleidet oder wie bei
* den übrigen Uferbauten mit Stcinvnirf und rtlasterungcn, bei intoriniisti-
echeu Ausbesserungen auch durch sog. Strohstickuug (von ca. 10*^*^
Stftrke), femer durch Vorwerfen Ton SanoeHoken« durch Faschinen u. s. w.
geschützt.
Zu Deichbauten dürfen torflialtigo Erden oder reiner Sand nicht vcr-
*wendet werden. Sandige Erden sind dann hierzu uutauglich, wenn nia dem
Wellenschlag oder abspülenden Strömungen anmittelbar ausgesetzt sind.
Die Winter- (Bann-) und Soinmerdeiclic am Niederrhoin
werden meist aus in der Begel aus dem Vorland cutnuinmcncn Lehm-
imd fettem KXaiboden hergestellt. Mu.ss der Uodou aus dein Binnenland
entnommen werden, so ist die Erde so weit als thunlich vom Deich cnt«
fernt zu gewinnen, mindestens aber in eiuer Entfernung von 12*" vom
inneren Deichfuss, zur Vermeidung von Quollbildungen darf die Aus-
schachtuug alsdaun nur eine geringe Tiefe erhalten. Bei Ilorstclluug
der Dftmme ist in Lagen Ton 25—30*^™ Höhe derart su schütten, dass die
Lagen nach der Stromseite eine l:4facho Neigung erhalten. Durch
Befahren und Stampfen mit hölzernen Handrauimon, durcli öfteres Ver-
legen der Dielbahnen, namentlich aber durch Hinübertreibon von Pfer-
den whrd die Comprimirung (im letztereu Fall auch eine gute Verbin-
dung der Lagen unter sich) bewerkstelligt. Bei Schüttungen auf san-
digem Untergrund wird zur Verhütung von Quellungon ein 2,b^ breiter
Graben bis zum Klaiboden herab ausgehoben nncT mit solchem (ge-
stampftem) Boden wieder aufgefüllt, worauf erst die eigentliche Damm-
schüttung beginnt. Bei Dammveratärkungon ist der Boden cbenialls
in Itagen von unten herauf und auf die ganze Breite anzuschütten und
wie' oben angegeben sn comprlmiren.
Alle Hecken, StrAnehe, Bäume sind mit den Wurzeln aus dem Damra*
körper zu entfernen, weil sie die Beraaung verhindern, das Austrocknen
erschweren, Höhlungen verursachen, die Mäuse heranziehen u. s. w.^
dagegen sind dieSOsehungcn mit einem dichten, kräftigen Basen sa be-
kleiden^ welcher üeberfluthungen am besten widersteht. Es sollen dalier
auch die Dammkronen nicht als Wege verwendet werden, da durch
Gleisebildungen und durch den Wandel der Menschen und Thiere Be-
schädigungen der Dammkörper unvermeidlich sind.
Die Dämme erhalten in der Regel aussen eine 4fachc, innen eine
Sfache Anlage, bei Verwendung von sandigem Boden wird die Ausson-
böschung 6 fach angelegt; wo DammüberÜnthungon zu gewärtigen sind
ode¥ wann auch auf der Innenseite bei Binneuwasser ein starker Wellen-
schlag zu befürchten ist, werden auch die Innonböschnngen mindestens
6fach dossirt. Die Krone der Wintordeiche soll 3,8'" breit sein und an
der inneren Kaute um 0,3"^ höher als die Aussenkanto liegen. Dieselbe
mnss mit dem besten vorhandenen Boden bedeckt werden. Die HOhe
dieser Deiche soll die höchste eisfreie Flu Mi um 0,3"^ ültcrragen. Ccgeu
Eisstopfungen ist durch Aufkadung (Aufwurf kleiner ^rddämme auf
den Kronen) Vorkehrung zu treffen.
Das Längengefftll der Baundeichkronen bestimmt sie Ii aus den Wassor-
spiegelstäudcn an den Gefällswechseln bei hohen Wasserständen und
aus den Projectionen der ersteren auf die Deichlinio.
Wo Strassen die Deiche kreuzen, werden zuweilen behufs Vermeidung
▼on. Kampenanlagen und Contresteigungon Durchfahrten ( Wasserthore)
angebracht, welche bei Hochwasser durch 'JRoilic!» Dammbal];. n, / wfsdicn
welche Dtlnger oder Klaiboden eingestampft wird, gesuhloi^seu worden.
Winter-(Bann-)Deiche sind Überall da su Yermelden, wo die Sohle der
Flüsse sich stetig erhöht und dadurch das nieder gelegene Binnonland
seine natürliche Entwässerung verliert. In solchen Fällen sind daher
nur Sommerdeiche anzulegen, welche eine Erhöhung des im Inundutions-
gehiet gelegenen Landes durch den Tom Hochwasser mitgeführten
ohlick ermöglichen.
Die Sommerdeiche werden am Niederrhein wie die Bann-
deiche hergestellt. Die Aussenböschung wird 4fach, die Inneuböschung
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102
we^on der grösseren Sicliorhell beim Ueberfluthen 6facli angelofrt- Auf
httlior geiogeiiem Torrain, wo das Uoborfluthen keinen öchadcu
anrichten kann, werden dann die Ueberläufo zum Einlassen des HocU-
wassefB und »or rafleberen Ausgleichanff der beiderseitigen Waaserstftnd«
angelegt und wird dio rückseitige Bösciiung hier noch flacher gemacht.
Die Kroneiibrcito beträgt gewölinlich (je nacli flcr Höhoi 1,25'" — 2,5'".
Die Ilühe der Deiche hangt von dem Abfiuss deä Hochwassers ab, welcher
möglichst wenig behindert werden soll.
In den Banndeichen sind Eutwässeriings-, iu den Sommerdeichen "Re
WÄsseruiigsschleuscn (um auch bei niedrigen, die Deichkrone nicht über-
ragenden Waöäerständen die Sommerpoider mit Bheiiischlick düngen zu
könueft) anzulegen. Dia ersieren Bollen sich bei sinkondem Aussen-
wasserstand selbstthätig öffnen kOnuen. Die Drempel sind 0,3"' tiefer
als die Sohle der zugehörigen Hauptentwitsserungsgraben zu legen j
diese Schleusen sind mit Stemmtliuron und Dammbalkennuten zu ver«
sehen. Wo ein höherer Wasserstand sowohl im Unter- als auch im Ober*
kanal auftreten kann, sind 4 Tliorpaare erforderlich. Bei kleineren
Sommerdeichschlcuscn wird, da eine Uutorspülung hier nicht zu be-
fürchten ist, in der Kegel von einer künstlichen Fundirung abgesehen.
Die Bewässerung der Sommerpoider dauert vom November
bis März. In der übrigen Zeit werden dio Schleusen durch doppelte
Dammbalken und dazwischen eingestampfte Erde geschlosßen, eventuell
werden mehrere mit Zahnrad und Zahnstange bewegte Schützen zum
Bchliessen verwendet.
Zum Zweck der Deiohbowachung müssen Faschinen, Stroh,
Draht und Pfähle vorräthig sein, um die Wirkungen des WeUenschlaga
von Durohquellungen und von Senkungen rechtzeitig abwenden su
können. Gegen Abspülungcn durch Wellenschlag dien^ mit
Pfählen befestigte Stroh- und Fuschiuenwippen. Quellungen werden
durch K achgrab ungon, durch Verstopfung mit Stroh und Sxde und
mittelst Besehwemng durch erdige Materialien beseitigt. Senkungen
sollen durch Aufbringen von Erde, Faschinen und Stroh möglichst
unschädlich gemacht werden. Bei abnorm hohen Wasserständen werden
endlich die Dämme durch niedrige Dämmcheu, sogen. Kaden, welche
aof die Kronen aufgesetzt werden, geschützt.
Fisohwego
erhalten rencirfedene Constmctionen, je nachdem sie zum Aufstieg dev
Salmoniden (Lachse, Forellen, Aescheu u. dorgl.) oder der Aale zu dienen
haben. Als Stelle des Aufstiegs der Salmoniden darf in der Begel nur
diejenige Stelle gewählt werden, woselbst sich im Flussbett die tiefste
Auskolkung und wo sich zugleich eine kräftige, von den Tisohen ohne
Beschwerde zu überwindende Strömung befindet, also gewöhnlich neben
den Schleusen, Flossgassen u. dergl.; bei solchen schiefen Wehren,
welchen letztere Anlagen fehlen, meistens an der Stelle, woselbst Wehr-
fuss und Ufer einen spitzen Winkel bilden. Sonst mitd in der Begel
der Stromstrich zu der richtigen Stelle des Aufstiegs hinführen, zuweilen
kann es sich auch cmpfelilrii, besondere Einbauten (Zeilen u. dergl.) zu
diesem Zw^ecke anzulegen*). Fischwege für Salmoniden sollten schon
bei Höhenunterschieden zwischen Ober« und tTnterwasser von OJBP^
angelegt werden. An den Stollen, wo Fischwege über höhere Wehre
oder Abstürze zu führen sind, empfiehlt sich entweder deren Zerlegung
in mehrere kleinere von nicht über 0,4'" Höhenunterschied (Fisch-
treppen) oder die Anlage geneigter Ebenen im Fluss, worin jedooh
die Strömung nicht zu heftig sein darf (Fischp ä s s c). Die früher
üblichen^ nach dem sog. Bunniug-System angelegten Fischwege
haben sich nicht bewährt, lici diesem System treten aus den meist
gemauerten Seitenwandungen auf beiden Seiten steinerne Sprossen derart
hervor, dass sich einzelne Kammern l IMon, welche das Wasser in
Serpentinen durchmesst. Die Steigung der Treppe in der serpentinirenden
Mittellinie der Kammern beträgt 1:6 — 1:8, dio Länge der letzteren
1,2">-1,5"^, ihre Breite ca. 1,3™-1,5'°. Da die Strömung hierbei meistent
eine zu starke ist, dio Fische also durch Springen von Kammer zu
Kammer zu gelangen suchen, hier aber nicht überall eine genügende
Wassertiefe Torfinden und sich daher aufschlagen, so ist man neuerdings
*) S. auch H. Keiles: JDi» A^g9 von jr^iphwegpkn". BwUlu VM]«g
^n Ernst A Korn.
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iC6
itngemeip lO dem sog. CaBcadensystom t^bergQgoAg^, bei
welchem mehrere mit Wasser gefüllte Behälter dermrt fit>erei]iAnder
• angelegt werden, dfiss dio Fische heim Ueberspriiigen der — des
leicbtoreQ Aufstiegs kleinerer Fische halber — nur ca. 25^"^ hohen Absätze
nirgends anstossen können und überall eine Wassertiofo von oa. 0,6"^
nodi vorfinden. Die Sperrbretter oder Sproseen erhalt cu bohufs Ersielung
einer genügenden Spülung meist kreissegraeutförmlge Aussohnitte. Dio
liachswego erhalten gewöhnlich eine Steigung von 1:10 — 1:8, dio
Breite der Bassins soll nicht Txnter 0,8"* betragen, die Länge 2,6—3™, dio
Tiefe ca. 0/0°^— 0^"* bei 0,3»" hohen Abs&tzeu. Hei Lachswegen, woselbst
der Fisch wegen wechselnder Lage der Schlupflöcher im Zickzack auf-
steigen muss, darf die Breite nicht unter 1,G'° heruntergehen. Der
Boden der Bassins kann eben oder geneigt sein, in letzterem Fall ist der
Fischweg leichter zu reinigen. Der oberste Behälter enthält einen oa. 0,6!^
breiten nnd hohen Schützen für die Regulirung des Wasserzuflusses.
Bei dem Müller 'sehen Fischweg erhalten die Sperrbretter ab-
waofafolnd SohlupflOcber auf der unteren und Ausseliiritte au^T der oberen
fielt« derart, daes die Fische in Folge der hiedurch herbeigeführten
geringeren Abflussgeschwindigkeit den ganzen Fischweg durchschwimmen
können. Der Wasserverbrauch wächst jedoch hlebei bis zu 8— 10 1 in
Afer Bekunde.
Die Sohle der Ein- nnd Ausmündung darf nicht hOher als 0^"^ unter
den nicflrigsten Wasserständen während der Wanderzeit liegen.
Da wo aus den Sperrbrettern Lücken ausgeschnitten werden« um
den Gsellen das Durraschlüpfen zu gestatten^ macÜit man die littcken
mind. 0,3™ breit. Die Stärke der Uber die Oberkante der Bretter
strömenden Wasserschichte soll bei Dachsleitem irömOglleh nkiht unter
0^^ betragen.
Bei Forellenwegen muss dieliAnge der «inaeinen BehAUernlnd«
0,9", die Breite 0,6", ihre Tiefe mind. 0,3" und darf die Steigung nicht
mehr als 1 : 4, die Höhendifferenz derselben nicht über 0,25" betragen.
Die Salmoniden sollen ohne au springen in die unterste Kammer
dlrect eiuBclilttpfen und ebenso toa der obersten m direel in das Ober-
wasser gelangen können.
Die Aale lieben meistens längst dem Ufer hin und entlang den
seichten Stellen zu wandern und vermeiden ^ede starke Strömung. Die-
jenigen A.alwege, in welchen sich eine mit 1:6—1:8 ansteigende
feuchte, mit Moos überzogene, zwischen Holzleisten eingestellte Kiet«
schichte, welche auch in Cementmörtel versetzt werden kann, als Sohle
befindet, werden gerne angenommen, hauptsächlich von der sog. Aal-
bm^ ' Iiae untere Bnde der meist nur 16-^90^ breiten, 10<^" hohen Aal«
wege wird auf ca. 0,6" verbreitert und worden dio Aale durch ein-
gelegte Dielen dem Aufstieg zugeführt. Das obere Endo dca Wegs wird
am besten aus Holz gemacht und mit einem Gharnier versehen nur so
weit in's Oberwasser eingetaucht, dass ein durch ein Torgelegtes Fils*
stück oder durch eine mit schmalen Kerhen versehene Holzleiste noch
weiter gemässigter schwacher Eintritt des Waasers statttiudet und dio
,Aale noch bequem iu's Oberwasser gelungen können. Auch uiittelst
diner Art FissoirspülrOhre kann die erforderliche schwache Anfeuchtung
der Sohle der Aalleiter bewirkt worden. Hierbei muss die Böhre durch
rückwärts gekehrte Seiher gegen Verätopfungen verwahrt worden. Die
Aalwegrinne erhält so viele einige cm hohe Abblitze oder Wülste, dass
fn ihr nur eine schwache Strömung noch stattfinden kann.' Die obere
und dio untere in's Wasser tauchende Mündi^ilg vixd dnprCib .hinterlegte
luftleere Blechgefässo schwimmond erhalten.
Wo überflCUsigos Wasser zur Verfügung steht, werden in die "J^ebr-
toblen ausserdem nocIiBöhren yon 15-20^" Lichtweite angelegt, welche
Ton den von oben naoh nnten wendenden Pisolien du^ohaphwommen
werden kOnuen.
Kaualisirun«; von JB^lüsseji uud Anlage von SoJUifi'ltiJUxta*
kan&len.
Durch die KauAlisirung von Flüssen oder durch die Anlage yon
Schifffabl^Uikanftlen soll dem Bedürfniss, Massengüter zu befOrdera,
Rechnung getragen werden. Die der Anlage der Kanäle und Schloiiaen
zu Grunde zu legenden Dimensionen richten sich nach der Beschaffenheit
und nac^ dem Umfang des zu erwartenden Terkohrs, bezyr. nach den
MdttrftiiiQen des BDändels nnd naoh der' 0rOMe def JP/^u- qn^L 0,njt^-
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101
liibltiiiigskoifdii. BiefTön liängt denn auoli die GrGsie der Soliiffdgefftses
mid ihr Tiefgang ab.
Schmalo Kanäle für Schiffe mit grösserem Tiefgang sind billiger
herzustellen als breite und seichte. Die Kaualschiffe haben daher in
der Besel einen grosseren Tiefgang als die anf' den BfainenflltMen '▼er-
icehrenden Schiffe, welche wegen der in trockenen Zeiten oft geringen
Wassertiefe in den Flüssen und wegen der in letzteren vorhandenen
Kiesbänke meistens für eine geringere Eintauchung construirt werden
müBsen.
Wo Schiffe von einem kanalisirten PIuss auf einen Kanal übergehen
sollen, sind die Dimensionen der Bauwerke den Dimensionen der Fluss-
schiffe anzupassen, während umgekehrt die tiefer eintauchenden Kanal-
sehilTe hei genügend tiefem Waeseritand die kanalisirten Fiasse befahren
können.
*
' WennKanäle, welche dem dnrehgehenden Verkehr zwischen
^zwei Hauptverkehrapuiikten dienen, nur schwierig oder mit grossen
'Umwegen, welche nicht ohnehin behufs Vermeidung von Schleusen-
anlagen erforderlich wireu, an grösseren Orten vorbeigefohrt werden
können, so sind Seitenkanäle nach diesen Orten anzulegen.
Da wo Dampfmaschinen zur Fortbewegung der Schiffe bezw. ganzer
Schiffszü^e verwendet werden sollen, ist auf Hersteilung möglichst
langer Haltungen und anf thunliohste Verringerung der Sohlensen Be-
dacht <bu nehmen. .
Kanalhaltungen müssen zu ihrer E n tl a s t ung an geeigneten Stellen
mit breiten Uebereichen (deren Krone in der Normal wasserspiegelhöhe
liegen soll), sowie mit Qrundablässen yersehen werden.
Wasserlftnfe, welche einen Kanal krausen, dürfen nicht dnrch
tetsteren, sondern müssen über oder unter dem Kanal dnrch (eyentuell
einen mit Schlammfang versehenen) Düker geführt werden. Solche
Wasserleitungen müssen die grössten ihnen zufliessenden Wassermengen
Ohne Aufenthalt abanleiten Im Stande lein.
. Da die Durchs Ohle nenn g mit erheblichem Zeit* nnd Wasser-
▼erlnst verknüpft ist, so wird oft behufs Umgehnng einer Schiensen-
anlage der Kanal bis zu 3 km verlängert.
Das Füllen und Entleeren einer Schleuse soll je nicht über 6 Minuten
in Anspruch nehmen.
Winterhäfen sind nach Bedarf anzulegen, bei Strombanten ist
hierauf Bedacht an nehmen.
Silo*8 und Lagerhäuser sollen an den XTmschlagOXtetl mit thna-
liebst geringen Kosten hergestellt werden können.
Die erforderliche Zngkraft anf Schiiffahrtskanilen ist s= ^ der
1500
- Bmttolast anzunehmen. Bei Verwendung von Tferden wird anf offener
Strecke pro Stunde durchschnittlich ein Weg von 8— 8,2ft km snrück«
gelegt, bei Dampfschleppern ca. G— 7 km.
Bei grösserer Geschwindigkeit als von 2'" pro Secunde lassen sich
Schiffe in Kanftlen nicht mehr mit der nOthigen Sicherheit Stenern.
Bei einer Stromgeschwindigkeit von 1,0^ kann Schilßfahrtsbetrieb
mit Leinenzug (Treidolschifffahrt) noch lohnend betriehen werden.
Die Dampfschifffahrt lässt sich bis zu 3,0™ Wassergeschwindigkeit
noch betreiben.
Die stärksten für Schiffe noch passirbaren Gefälle sind 1 : 600— 1 : 500.
Bei der Begulirung und Correction der Weser zwischen Minden
und Uarlshafeu wurde 1 : lOOU noch als zulässiges (Maximal-)GefttU zu-
Selassen nnd das Normalprofil für gewöhnliches kleines Sommerwasser,
as 25^™ über Niederwasser liegt, festgestellt. Die Vahrrinne wurde in
den Geraden 18"', in den Curven 20"' breit angenommen.
Das Sohlengefäll des projectirton Bhein-£a n^ils zwischen
Strassbnrg nnd Lndwigahafen wurde an 2^ pro km nnd die Oeschwin-
digkeit des Wassers im Canal 0,35"^ angenommen.
Der kleinste K r ü m m u n g a Ii a 1 b m e s se r wird gewöhnlich r= 120"^
angenummen; es empüehlt sich jjsdoch, nicht unter 200"^ Badius herab-
angehen.
In Curven ron mehr als 600"" Badlns kann die normale Kanalbreite
belassen werden.
Eine Profilerweiterung wird in der Begel auf der oonvexen
Seite vorgenommen«
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■106
Baa trefft 11 der SchleuBen beträgt gewöhnlich 2—3™, das Oe*
f ft 11 der Kanalhaltangen O^/o ausser da, wo dieselben zum Boiuigen
abgelaaien werden oder sngleioh als Entwftsserungskanftle dienen besw.
Wasser su Bewässerungsanlagen oder an niedriger gelegene Haltungen
absageben haben und dann ein — jedoch schwaches Gefäll von ca. 0^004 *'/q.
erhalten. Die Kanalsoheitelhaltung ist, namentlich wegen der in der
Begcl schwierigen Zubrin^nng Ton genflgendem Wasser naoh der
Wasserscheidei tbonlichst nieder zu legen.
Der Wasserbedarf der Schiff fahrtskanäle hängt von der
Terdonstung, dem Verlust durch Versickerung und von dem Verbrauch
beim Durchschleusen ab. Die Grösse der Verdunstung richtet sich
nach localen Verhältnissen. Für di« Sommermonate betrftgi dieselbe
durchschnittlich pro Monat.
Ueber die Wasserrerluste durch Verdunstung s. auch „meteo-
rologische und hydrologische Notizen'* S. 63 ff. dieses Theils.
Nach Beobachtungen an französischen Kanälen beträgt der Wasser«
TOrlnst dvroh Filtration nnd Verdunstung durchschnittlich 5,15^ pro S9-
ennde und Kilometer in der heissen Jahresielt, dagegen im Winter
nnr ca. 2,6K Die Verdunstungshöhe ist an den norddeutschen zu KmsulI»
Speisungen dienenden Seen zu 60<^"^ jährlich ermittelt worden.
Der Terlvst durch Versickenmg hingt yon der Bodenbeschaffenheit
ab und itl m» B.=o da, wo der Kttnal im Grundwasser liegt, dagegen be-
sonders gross (bis zu 60"/u Wasserverlust) in klüftigem Boden. Für die
Darchscbleusung and für zwei sich begegnende Schiffe darf ein Consam
Ton Je einer BoUöusenfailang, auf der Scheitelstrecke für elnSohüT
Ton je Füllungen angenommen werden. Hierbei ist die in der Bogel
antreffende Annahme gemacht worden, dass die Hälfte aller Schiffe sich
in den Schleaseoi die andere Hälfte aber in den Haltungen sich kreuzeiu
Zum Speiseii tos lEkiheitelhaltungen sitid öfters Besenroirs nothwendlgi
Ueber deren Oonstruction s. 8 • 68 ff, ' Solohe Beserroirs sind zur Nieder«
schlagung von Sinkstoffen anch da nothwendig, wo andernfalls von
Schlamm und Sand verunreinigtes Wasser in die Kanaihaltungen ein-
golawen werden mUsste.
Bei dem geplanten Bheinkanal swlsohen Strassburg and Ludwigs-
hafen wurde das Maass der Versickerung und Verdunstung zu 0,14 cbm
' pro Seounde und km. im Sommer dagegen sn 0,18 cbm angenommen. .
Um Wa«serTerluste durch Ye-rsiokerungauTermeideiitWlrdder
KaiialyWO immer thunlich, unter den Grundwasserspiegel gelegt. Kanal-
* dammschüttungen mit durchlässigem Material oder an steileren Hängen
sind wegen etwaiger Dammdurchbrüche bezw. Abrutschangen zu ver-
meiden, Steine, Baumwuraeln und dergleichen dürfen in schmale Dftmme
nicht eingebracht werden. Kanal-Dämme sind, wo immer möglich, durch
Anschüttung von schwerer, gleichförmiger Erde herzustellen, welche in
Schichten von ca. 15*^ Höhe zu stampfen ist. In Mooren ist unter dem
I^unm ein entsprechend tiefer Graben ansauheben, und letaterer mit
dem gleichen Schüttmaterial auszufüllen, wie der eigentliche Damm,
welcher genügend zu überhöhen ist. Ueber die Ausführung wasser-
' dichter Dämme gelten auch die unten unter .Deichbautea" aufgeführten
Begeln.
Zur Kanalisirang von Flüssen werden zur Erzeugung der
erforderlichen Wassortiefe bewegliche Stauvorrichtungen zur Ausiührung
gebrachL welche bei Hochwasser und bei Eisgängen umgelegt werden,
In der Bogel werden hiebe! die Systeme von Foirö (l^'adelwehre)
• und von Onanoine (Klappenwehrc) angewendet; neuerdings kommen
ausser an den Schiffsdurchlässen auch solcho Konstruktionf u zur Geltung,
wobei von einer festen hochwasserfreien Brücke aus, au welche sich
umlegbare 8tftnder anlehnen, die Ton letzteren geführten Schützen-
tafeln aufgezogen werden. Die Nadelwehre werden von Hand entfernt,
bei den Chanoin ersehen Klappenwehren erfolgt das UnilcK'pn der
um eine horizontale einige Centimeter übe^ einem Drittel ihrer Höhe
befin^iohen Aze drehbaren Klappen schon bei einem die letzteren
um ca. 16*" übersteigenden Wasserstand in Folge des Ueherdrucks.
Wegen der schwierigen Handhabung der Klappcmvcliro werden sie
selten noch angewandt. Auf der kanalisirten Maas und ähnlich an
der jkanalisirten oberen Oder schliesst sich an die Schiense der
SchiffsdurchlasB und an letzteren das TJeberfallwchr an. Das Durch-
flussprofil des letzteren muss so gross sein, dass beim Schliessen
kein Hindemies im Aufrichten der Ständer und Klappen eintritt ; er darf
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im
ferner bei vollständig niedergelegtem Wehr einschliesslicli d^s Schiffs-
durchlasses der Stau in letzterem den passirenden Fahrzeugen da9 Isfort-
kommeu nicht erächwereu.
An der Einmttndnng von Kanftlen in Flllflse sind in derBeg^l Schleusen
erforderlich, welche beliufs Verhütung von Versaudungen an die Fluss-
concaven gelegt werden. Jo nach der Höhenlage des Wassers^Megels in
der austosseudeu Kaualhaltung gegenüber dem Wasöerstaud des Flusses
bei Niedrig- bezw. Hochwasser sind Kuppolsehlenfen nnd Flnththttren
anzulegen. Bei einem Verkehr von nicht über "SO Schiffen pro Tag
erhalten die Schleusen gewöhnlich nur eine Kammer für ein Schiff, bei
stärkerem Verkehr eine zweischiffige Kammer. Bei minder bedeutenden
Kanälen werden die Schlensen manchmal durch eine schiefe Ebene
ersetzt, Uber welche die Schiffe gezogen werden.
Derartige, namentlich in Amerika mehrfach zur Ausführung gebrachte
Schleusen erhalten gewöhnlich horizontale Drehthore (Tumble gates).
Hohe'Pämme sind wegen der BohwierigMt der DiohthaUung ete^
thunliolizt zu vermeiden; wo solche dennoch vorkommen, sind in Ent-
fernungen von höchstens 3 km sog. SichorheitsthÜren anzulegen.
Die Dichtung der Kanäle erfolgt in klüftigem Boden durch Auf-
bringung von Beton oder von Tlionschlag, welcher zur besseren Bindung
eine genügende Menge scharfen Sand enthalten muss. Der Thonschlag
muss in dünnen Schichten mindestens 30 — iO*^'" hoch aufgebracht werden.
Wenn die Seitendämme Wasser durchschwitzen lassen, so werden Beton»
oder Puddiekerne, welche unter dio Kaualsohle greifen, in die Kanal*
bösohungen eingelegt. Abflöasbarer Boden, wie z. B. Letten, wird durch
eingestampften Kies vor dem Wegspülen geschützt. Durchlässiger Bo-
den wird durch mechanisch im Wasser fein verthoilten Letten, welcher
bei ruhigem Wassor sich als Schlamm niederschlägL gedichtet.
Mauilöoher, O^iränoh und Baumwuiohs, sowie Unkraut dftrfen nir-
gends an Dämmen geduldet werden, welche undun^Ussend sein aollen,
Vergleichung der Frachtkosten auf Strassen, Sisenbahnen
und Kanälen.
Die Fra.chtkudteu auf Strassen und Eisenbahnen und
Kanälen ergeben sich im' Allgemeinen aus der Eormel:
•worin K die Frachtkosten pro Tonne, T den Taglohn für die Zugkraft
sammt dem hiemit verbundenen ^Fuhrwerk, a die tügliche Arbeitszeit in
Stunden, 1 die Iiadungsffthigkeit des Fuhrwerks in Tonnen, x die Ter-
führungsweite in km, v die Geschwindigkeit in km pzo Stunde und a
die Zeit zum Auf- und Abladen pro Tonne in Stunden bezeichnet.
Hiebei sind ferner die ^Frachtkosten für eine Nutzfahrt ohne BtLokfracht
entwickelt, so dass also die Zahl ü innerhalb der Xlammer bei ToUer
Rückfracht ant l herabsinken wttrde, alatt a dagegen 2s zu flcdhien
wäre, also
T / X \
E = - ( - 4. 2a I werden wtürde.
a . 1 \ V ' /
In diesen Formeln sind jedoch die ei gentlichen Verladungskosten nieht
inhefjrriffcn. TTionach würden kleinere Frachtbeträgo bei kurzen Eni«
feruungcn am stärkstoii belastet werden. In letzterem Fall sind daher
Wasserstrassen nur dann einträglich, wenn Schifte mit verhäUnissmäasig
kleiner Tjadungsfähigkeit Verwendung finden.
l\o\ Eisoiihalinon kann das zweite (llied durch Trennung der Zug--
kraft vom Wagen während des Ladens verkleinert werden, das erstere
dagegen durch Vergrösserung der Geschwindigkeit v und der Arbeits-
sett a, was beim Schiff wenigst bezw. nicht sumfft.
7?ci den Wusscrstrussen wachsen die Zugkraftkosten T annähernd
mit der zweiten Potenz der £intauchung t
T = f<t2,
während die Ladung&fähigkeit 1 mit der dritten Potenz aunimmt ß . t^.
((
es ist somit, wenn ^ — gesetst wird,
Die Vermehrung der Eiutauchungstiefc ist somit hier auf die Ver*
minderung der Transportkosten vom grössten Eiuliusse.
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Widerstände bei der Bewegung von Sehiffen.
Der S chif f 8wi d erstand f ergibt »ich aonähoind aas der Formel:
* IC j' A (V -l- v)^
P = — '—' ~ worin A den grtaten eingetauchten Quer*
schnitt, Y die Gosohwindigkeit des Schiffes und v die des Wassers,
X aber einen Cu6fficicntcu bezeichnet, welcher bei sehr gut gebauten
Schiffen ca. 0,24, bei eleu ffcwöhnlicheu KlbschifiFen ca. 0,38 (nach
Bei I iugrath), desgl. bei .dioselbchifien 0,33 betrug Und bei Zillen
u. dergl. bis auf 0,5 wachsen kann.
Bcdtenhacher fand, dass die Bcibuugswiderstäii li .iw den Schiifs-
Seiten fläihnn die andern bedeutend übertreffen und will K = 0,00606
X ^- + ^3 ^^^^"^ worin L die Lftnge des Schiffs in der Schwimm-
ebene gemessen, B die Breite seiner Hauptspanten, T die Tauchung
bezeichnet.
Für gut gebaute I'Unssdampfor ist K — 0,16—0,18,
« « « tieedampfer * = 0,11—0,07,
« Kanalsefailfe « « s; 0,31-^,27,
Für Wellenschlag (wobei P am Meer mit 29000 kg pro qm schon
beobachtet wurde) = 1,8(35.
Als Maximnlgesclns'indigkpit der MeereswoUen wurden schon 17% als
Maiimulwelleulioho 15"^ beobachtet.
Die Schiffsgeschwindigkeit y in fliessendem Wasser ist, wenn
\gu daa relative Gefäll bezeichnet, nach Bnttmanujbei der Thalfahrt
TS. \ *
V k . A~"
worin X eiueu gewöhnlich zwischeu 15 und 25 liegenden Kriuhrungs«
LV
cofifflcienten ~ Y die Wassergeschwindigkeit, A den grOssten ein-
Setauchten Schiffsquerschnitt, q das Bruttogewicht des Schifft nnd /
as Gewicht von 1 cbm "Wußser bezeichnet.
Die grüssto (Toschwindigkeit auf deu Kanälen beträgt etwa 16 km
pro Stunde (Walchereu) und zwar für Schitie von 2*" Tiefgang, det^gl.
Ifi km bei 3,75<^ und mehr Tiefgang, desgl. IS resp. 6/7 km bei %^ besw.
2,7ö™ tief gehenden Schiflfeu im Kanal Gent-Terueuzen. Bei diesen
Kanälen beträgt aber die Wasserspiegel breite bei NWS mind. dau 8-facbe
der Tauchtiefe der Schiffe. Die Wassertiefe soll hier grösser als bei
den Sehleusendlrempeln sein, die Sohlenbreite mindestens das 4«faohe des
zulässigen Tiefgang» betragen und die miudeBtcn» 1'" breit anzulegende
Berme 0,2*" unter dorn niedrigstou Wapsnrspiegel liegen.
Nach Sonne dart für deu Widerstund einzelner Flusa- und Kanai-
kfthne bei Geschwindigkeiten von 0,26*^|ö^ unter thellwetser Zugrunde-
legung der obigen Bezeichnungen P~ ^KA ni ^^^^V gesetzt werden,
worin die Coöfflcieuten m angeiiii)iert : - o,08, r^ 1,75 nnd K als zwischen
2ü und 25 liegend ermittelt wurden, nnd D die Verdrängung in cbm
bezeichnet. komm dem Urundftchxuit des Xabns in der Höhe der
halben Tauchung n&herungswoise gleich. Der Widerstand fttr Kttbne
in kg fttx jo 1 1 Verdritttgung wird gef uudoxi aus der "Botmfil
wobei die von Belli ngrath empfohlenen Xorjualkälino von 1,-15"' voller
Taiichnug, 0,75"^ Breite und 54'" Tjfln<ifo oder die fmii^fisiaclien Normal-
kahue von 1,6™ Tauchung, ö'" üreite und 38,5"' i^ange hauptäächlich
berücksichtigt wurden. Sonne fand ferner, dass bei einer Geschwindig-
keit von 1,1"* der Widerstand der Eisnnliahnwagen 4nKi1 ^ grona ii^t,
als der von Schiflen, dass aber schon bei l,b'" Geschwindigkeit beide
Widerstäude gleich worden.
Der Schiffswiderstand bei der Fortbewegung soll ein gewisses Maasa
nicht Tlhnratoigon, wenn durch Wollcnächlug die Oo.scb windigkeit und
Lenkbarkeit des Schiffes iiiclit sehr be«'i!!tr;ichtigt uud eine Beschädigung
,der Ufer vexmiedtm werden aulii es dari auch daher das VerhäUuisft 4e8
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108 . .
gneiBOlmittB des SobiffiiktfTpen zum EanalqueMolmiit eine bestimmte
iKsse niGht ftbeTBohreiten. Diese? Verliältuisa
Waaserqucrschnitt
^ eingetaüchter Schiäsquerschnitt
soll nach üntorsucliungen von Belliugiatii etwa = ö auiu.
Derselbe etelUe für den Schififswiderstand W die S^ormel auf
2.g
worin iL einen von der Scliiffsform und von n abhängigen Faktor, F
den grOsBten Schiffaqaeraehnitt, 7 die Geschwindigkeit des Schiffs (nioht
> «'■^ in der Sekunde), / das Gewicht der Kubikeinheit Wasser bezeichnet
.DeT internationale Binnenschififahrtscongresi in Wien von 1886 hat
das Verhältniss n des 1,76™ tief eingetauchten grösston St hiffsqncrsclmittes
2UU1 benetzten Kaual(j[uerschnitte mindoateuH ~ 1 : 4 angenommen.
Von Deutsch in Wien wird die Bichtigkeit des obigen Verhält-
nisses ^t^t- - Querschnitt =s 4 für das hierbei au 0xund gelegte Normal-.
schiir von 460 t bekämpft (s. Wochenschr. d. österr. Ing.- u. Arch.-Ver. 1887,
S. 76 u. 102), da hierdurch die Dimensionen der Schleiiscn zu gross werden,
bezw. beim Durchschleusen manch or Flussfahrzeuge ein unnöthiger
Wasserverbrauch entstehe. Deutsch stellt daselbst noch weitere ver-
gleiohende Berechnungen Über das Verhältniss der Geschwindigkeiten
zu dem eingetauchten Querschnitt u. s. w. an, welclin an der angeg.
Stelle näher erörtert, aber im Auszug nicht zu gel f u siudj er erwähnt
hierbei noch die von dem Ing. Sweet aus Messungen am Eriekanal
ermittelte Formel
n--0,697 *
worin P ilen Widerstand in kg, v die Fahrgescliwindic^keit des Kahns
in Metern und ()' dessen getauchte Oberfläche in q.m, u aber die obige
Verhältnisszahi bezeichnet.
Waldorp verlangt für grosse Bheinschilfe von 80™ Länge, 10« Breite,
2,4™ Tiefgang und 24 qm Querschnitt eine Wase^erspiegelbreita von 82"*,
3,1°^ Tiefe und ISQ qm benetzten Kanalquerschnitt.
Ladevermögen der Schiffe, Kanal- u. Schleusendimensionen.
Ueber die Zunahme von Tragfähigkeit und Zugkraft, mit welcher in
nahezu gleichem Verhältnisa auch die Zugkraftkoaten wachsen, hat
Sympher (s. Centralblatt der Bauverw. 1885, S. 180) folgende Tabelle
für tö*)^ lange Schiffe aufgestellt, worin a das gewöhnliche von Pferden ge-
zogene Kanaibootyb das Dampf b. nach Jacqu el'schem System bezeichnet.
Ver-
hält-
niss-
zahl
n.
3,0:1
3,6:1
* 4,0 : 1
4,5 : 1
5,0 ; 1
Querschnitt.
Breite Tiefe
in m.
Flttohe
in qm.
Tragfähig-
keit von
a ' b
in Tonnen.
Verhältnisszahlen
der für das der Trag-
ganze Sohiff ffthlgkeit
erforderlichen von
Zugkraft. a 1 b
I
8
6,9
5,4
5,0
1,75
1,76
1,76
1,75
1,75
1
18,3
IM
10,0
8,9
8,0
608
525
464
411
360
1
525
463
414
347
2,40
1,60
1,88
1,52
1,33
1,79
1,43
1,22
1,19
1,18
1,08
1,07
1,00
1,00
1,00
Nach den ebendaselbst enthaltenen Untersuchungen wäre für den
Ems-Dortmunder Kanal, welclter für Schiffe von 1,75™ Tiefgang und
6^ Breite gebaut werden und einen benetzten Querschnitt von 40 qm
erhalten soll, das günstigste Verhältniss von n ss 4V|, wobei Sehiffe von
400 t bei Fferdebetrieb und Jacquel'sche Schiffe mit 850 t Iiadever«
mögen noch gut verkehren können.
Nach Mocquery soll die Kanalbreite b (in der Unterkante der
I ahrzeuge gemessen) in Curven unter der Voraussetzuug, dass von zwei
sich begegnenden SeUffen das eine sich am conoaven Ufer festlegt,
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m
während das andexo sieh auf d^r oonreiten Seite Torbeibewegt» ermittelt
.werden durch die Formel
r
worin r den Radius des convexen UferH ))i^zeichiiet. •
Für Schiffe von 38,0» Länge nnd D'" Breite wird
für r = 0 75™ 100»" 150^" 200'" HOO"' 600» uud
* b = 32,26™ 15,25"' U,38"' 13,3"' 12,8"* 12,2'" 11,6" 11"».
Die Minimaibreite des Leinpfads soll für Menschen; 1/25"', für
ein Pferd : 2,0% für zwei Pferde : 3,0"', die Höiie deaselbeu über dem Mittel-
Wasserspiegel mindestens 0,8"^, in der Begel 1,6—9^ betragen.
Die lichte Höhe unter den Brfioken soll mind. Z/!'^ betragen.
Uferböschungen erhalten Im Einschnitt eine It/»— 2ihfache (unten
8teil**r als ohon), hoi Diimmen eine 2 — 3facho Anlage. T^nter Wasser,
ausser der (ireuze des WoUensoMags, dürfen die Böscliungen steiler
gehalten werden.
Iii der Wasser spiegellinie mnss die t nnubreite mindestens 2,0** be-
tragen. In Einschnittr-ii wird in ca. 1ü<^"' Tiefe unter dem Normalwasscr-
stand ein 1,0» breitos, gewöhnlich mit Weiden oder Schilf angepflanztos
Bankett ausgeführt.
Für Schiffe, welche sieh selbst vorwärts bewegen, soll der ICanal-
qnorschnitt mindestens = dem 8fachen des SchifEsquorschnitts sein.
"Fichlinrn hnt nntrr (Irr AriTinhinr, rla = s, wenn h den Tiefgang des
SchiÜes bezeichnet, die Breite des^äeibeu = 4 h uud dessen Länge =^ 30 h,
die Trag^igkeit =r 75 h8 und der Sehiffeqnerschnitt = 4 h>, der Weg
des Schiffes in der Schiense = 3G h und die Schleusenbreite = 0,3 -j- 4 h
f^ei. folgende Tabellen berechnet, a) für den Fall, dass die Geschwindig-
keit im Kanal = 2 km in der Stunde beträgt und b) dass diese
Oesohwindigkeit mit zunehmender Ladefähigkeit etwa ss (3,25— h) km in
der Stunde abnehme und dass die Zugkraft in der Schleuse um das
l,8fache gegenüber der auf offener Strecke gesteigert werden könne.
Tragfähigkeit des Schiffes 75 t 150 t 250 t 400 t,
Tiefgang des Schiffes 1,0» 1,26» 1,6» 1,76»
Breite des Schiffes ........ 4,o«> 6,0» 6,0» 7,0»
eingetauchter Querschnitt des Schiffes 4,0 qm 6,25 qm 9,0 qm 12,25 qm .
a) 2 km i. d. St. = 0,66 m. pro See,
b) = 2,26 = 2,0 = 1,76 = 1,6 km
a) 32 kg 60 kg 72 kg 98 kg
b) 36,6 « 60 « 65 « 55 «
Fahrgeschwindigkeit des Schiffes
Im Kanal erfordert Zagkraft .
In der Schien seTerfttgbare «
II) 53
90 «
130 «
176 ¥
b) 65,7 4f
a) 4,7 qm
00
9» «
99 «
7,7 qm
11,4 qm
16,2 qm
b) 4,7 «
8,0 «
12,7 «
10,0 «
a) 1,18 «
1,23 «
1,27 ^
1,32 «
b) 1,1B «
1,28 m-
1,41 M
1,56 «
a) 4,3"'
5,3»
5,3»
6,3»
7,3"»
b) 4,3»
6,3»
7,3».
a) 1,09»
J,46»
1,81»
2,22»
2,6»
b) 1,09»
1,61»
2,02»
Schleusenquerschnitt .....
Seil Iniisenquerschnitt
Schiffsquerschnitt
Sohleusenbreite ••«.«..
Wassertiefe in der Schleuse . .
Der im Jalire 188G inWien ahgohalteno internationale Binnen-
schiff fahrtscongress hat für Hauptkanäle folgende geringste
Kormal-Dimensionen vorgeschlagen:
1) Yerhältniss n des 1,75» tief eingetauchten grössten
Schi iTöq u er ä Clin itt9 zum benetzten Kanal querschnitt . . ss 1:4
2) Nor mal wassertiefe;
a. in freier Strecke == 2,0»
b. unter Brücken, in Aquäducten und Tunnels ... s 2,6«
8) Nor m albreite:
a. Sohlenbreite in freier gerader Strecke =s 16,0«
b. Vermehrung der Sohleubrcito in Curven um die
sweifache Höhe des Bogens, dessen Sehne die
grösste Schiffslänge bildet;
c. untor Brücken , = 1G,0*
d. in Aquäducten und Tunnels . . , = 7.5 *
4) Normalhöhe unter Brücken ^ 4,6«
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110
*
6) B»scbuDgsverhältnis8 in teier Stxeeke 1:8
6) Kormalgchlcuse:
Drempeltiefe imter dem Normalwasserspiegel . . . = 2,6°*
b Lichte Weite in den Thoren = 7^«
c. Läugc der Kummer Yon Drempelepitie luBrempel-
Bi>itze ~ 75,5«
Die Dimensionen sub b nnd c &ind| falls breitere und längere FIubs-
frachtscbiffe auf dem Kanal verkehren sollen, entsprechend zu yergr^tosem.
Für kanalisirte Flfiese sind die obigen Minimaldimenaionen
ebenfalls zu Grunde zu legen.
Die beim Entwurf des linksuterigen Bheinkauals angestellteu Ver-
suche haben gezeigt, dase auch das oben angegebene YerhältniBS des
eingetauchten Schiffsquerschnitts zu dem benetzten Xanalqnerschnitt
nicht finsrclchend ist, weshalb für ein Schiff 11 — 13"' i^ohlcnbreitc, mit
Bück sieht auf das Ausweichen bei zwei sich begegneudeu grossen
Bheinkähnen und des hier zu erwartenden statken Verkehrs aber eine
Sohlenbreite von 24?^ anzunehmen sei.
Ausgetührte Kanalisinmgen und Kanalbauten. Bewegrliche
Wehranlagen und Schleuaenbauten. Durclisciileusung
▼on Sohiffen. Bimentiionen von FlussscMffeix. Kanal«
baukosten.
Bei der oben erwähnten Kanalieirung der MaaB beträgt die
nutzbare Länge der Schleusen 100"", ihre lichte Weite 12,0*". Die T^öcke
des Nadelwehrs sind hier bei einer Stauhöhe von 3,1*" Entfernungen
von 1^™ angeordnet, die LaufbrUcke liegt 50®"> Über dem gestauten
Oberwasser; das Gesammteisengewicht pro Bock beträgt 503 kg. Das
Aufriohten der Böcke geschieht mittelst einer tragbaren Windevorrich-
tnng. .Die Nadeln haben bei 3,76«» Länge 10*^*" Breite, 9^="* obere, 12«">
mittlere und 30<^"> untere Stfttke«).
Durch die' Kanalieirung des Mainv zwieoben Frankfort und
Mainz wird eine WaBsorticfe von 2,0'" in den Schleusen von 2,5"* über
den Drerapeln herbeigeführt: auch hier kommen Nadelwehre mit je einem
Schiffsdurchlass zur Ausführung. Die Soitenkanäle zur Umgehung der
Wehre erhalten 20"^ Sohlenbreite und Schiffsschleusen von 86*° nutzbarer
Iiänge» 11^" lichter Weite. Neben jedem AVehre befindet sich noch eine
Plossrinne von 12"^ Sohlerihreite und l,ßo/n Gciiill. Die SchllTe haben bis
zu 1000 t Nutzladung. Ein Main«Kottendampfer kubtet etwa bOOOO Mk,
hat 45,21*» Länge, 7<» Breite und 0,62"^ Tiefgang. Die Maschine hat 180 ind.
Pferdekräfte. Das Schiff kann mit Anbang G km stündlich zurücklegen.
Die Abmessungen flo? kanalisirten Mains haben sich jetzt schon als
nicht hinreichend erwieüen, weshalb die Schleusen zum Passiren von
SchiffzOgen 360°^ Ii&nge und 12™ Breite erhalten sollen, t»le dids an der
kanaliairten Seine und Maas der FaU ist.
Der projcctirte links ufer i ^^o Kbeinkanal zwischen Strasfl*
bürg und Ludwigshafen soll 1000 — lioo t haltende Kheiiischiffe von
80"» Länge, 10»»» Breite und 2,2—2,4"» Tauchtiefe und in den Schleusen
ausserdem noch einen 20*** langen Schraubendampfer aufnehmen, wez-
halb, die Schleusen 110™ Länge, 12°* Breite und 3—3,5" Tiofe, der Kanal
selbst aber mit Bücksicht auf die unvermeidlichen Sclilammablagenmg-en
eine Tiefe von 3,0»»» erhalten sollen. Die Geschwindigkeit der durch
Schraubendampfer vorwärts bewegten Schiffe soll zu Berg 5,4 km, zu
Thal 7,1 km nicht übersteigen.
Bei der Kanalisirinig der Seine von Paris })U Bönen wurde die
geringrste Tiefe zu 3,2'", die M ininialliingo der Schleusen zu 161'", die
Breite derbelbeu zu 17»»» bestiiuiut, um ganze Schleppztige kleinerer
Seeschiffe passiren lassen zu kOnnen. Die Schleusen bei Bougival und
Suresnes haben 200*** bezw. 180*** Länge erhalten.
Kanal von Dortmund nach den Emshäfen. Neueste Profile
in EinHchuitten 20'»» S{»blenweite, 2"» Wassertiefe ; im Auftrug Sohle bis 14"»
zusammengezogen; grösste Tiefe 3,5»»» -j- 0,50»»» Üeborstau. Normal-Wasser-
spiegelbreite SO***. VoUes Profil unter den Brücken. Lichte HOhe 4^*".
Sclileusnn 8,00*** weit, 67»»» Kutzlänge. Drempeltiefe oben 8,0***| unten 3|5.
Gefälle 2,5—4^«*. Ualtungslänge 1,5— km.
**) 8. die „Eanalisirung der HCaas" von Martial Hans, Übersetzt
von Düfling» Verlag von J. F. Bergmann in Wiesbaden.
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III
Beim Otf0r-8pr66-KaiiAl bat «Im Qnerprofll in der Kanaletreoke
14™ Sohlen- und 23,2"^ Wasserspiepolbreite bei 2" Tiefe erhalten. Die
Schleusen sind 8,6"' in den Thoren bez. 9,6'" in der Kammer breit, bei 65'°
Nutzlänge und 2,5"^ Drempcltiefe. Tragfähigkeit der Schiffe 400 t. Kanal-
proill kann auf Spiegel-, 16"* Sohlenbreite nnd 2^ Drempeltlefe
erweitert werden für grosse Klbkfthne von 500 t.
Kine der grösaten Si-hiffsuchleuBen bei St. Mary (verbindet Horonsee
mit oberem See) 243'" lang, 30»" breit; Gefälle d. ö,*"».
Kanalisirang der oberen Oder. Schienten 9,6™ breit, 66^
Nutaslänge, Drempellage 2,0'" unter normalem Stau. Gefälle 2,0"'. Klapp-
schütze in den Thoren, DrohscbÜtze in den Umläufen. Füllkanäle mit
o\}ercm Schlitz in der ICammersohlo (wie beim Oder-Spree-Kanal). h'iXlU
kanäle .einfacher dnrch Sehlitze im Mauerwerk der Schleneenkammer
sa ersetzen, z. B. Harburger Schleuse, Schleuse St. Denis, neue Ober*
schleuse zu Breslau. Trafffähigkeit der SthiftV 40U t
Ans den neuen Kaualprojecten sind folgende Begelu herzuleiten:
QnerBchnitt. Sohlenbreite etwa 2™ mehr wie das Doppelte der
grössten Breite der verkehrenden Schiffe. Waisertiefe =: Tauchtief© des
Schiffes -[- Böschungen unter Wasser au der Sohle 1 : 2'/2, nach
oben bis 1 : 8 auslaufend, über Wasser 1 : Vl2 bis 1 : 2. Berme von 1,0 bis
0/60™ in Kormal-Wasserspi egelbreite bes. h()her, je nach Wasserstand»;
Wechsel häufig in Einschnitten mit Weiden otlbr Schilf bepflanzt. Damm-
breite in N.-W.-Linie mindest. 2,0'". Leini>fad: für Menschen 1,25, für 1
Pferd 2,0, für 2 Pferde 3,0»" brei^ liegt 0,80 bis 2,0»" über N.-W. Kleinster
Badins thunliohst 400"^, wobei schon Sohlenerweiterung erwünscht, selten
nur 200™. Lichte Durclifahrtshöhe unter Brücken mindest. 3,7"«.
Im Allgemeinen beträgt die Länge der Schleusenhäupter von der
Thorkammerniscbe (ausschl.) ab, für das Uberhaupt ca. 6,0™, für das
Unterhaupt ca. 7,5™.
*I>er D r e m p e 1 anschlag beträgt zwischen 10— 20 der Spiel-
raum unter dem Schleusenthor 15—30'^'". Der Drerapelvorsprung ist ge-
wöhnlich = 1/6 der Lichtweitc. Die Höhe der Thore >vird nach dem
höchsten Wasserstand, der noch von der Schleuse abgehalten werden
soll, bemesson. Die Seitenmauern überragen die Thore in derBegel um
ca. 0,5'°. Ilolzthore, welche ca. 20 Jahre halten, werden bis zu 13™
Schleusenweite angewendet. Bei eisernen Thoren erhalten die Bleche
nicht unter 0">^ Stftrke.
Die Schleusen thore sollen sich unter einem Winkel von ca.
140 — 145" gegeneinander stemmen. Klappschütze und Drehschütze ver-
ursachen viel Wasserverlust, bei starkem Gefälle schwierige Bedienung.
In neuester Zeit durch Bollschütze (Kaiser Wilhelmskanal) oder ffTr
Umläufe durch die durchaus bewährten Cramer'schen Oylinderschütze
(auerst bei Bürgerwerder Schleuse /n Breslau 1878 anfrcwaTHlt) ersetzt.
Die französische Umänderung in Yentilöchütze ist keine Verbesserung
des Cylindcrschützesi Mehrarbeit, Aufmerksamkeit bei Frost erforder-
lich. Schleusen von 5,2'" Liohtweite, 42'" Nutzlänge und 1,8'" Tauchung
gestatten noch den Durchgang von Schiffen mit "00 t Trugkraft, desgl.
solche von 65«" Nutzlänge^ und 8'" Breite und 2'" Tiefgang von Schiffen
mit 600 t Nutzladung.
Schleusen sind so anzulegen, dass die anstossende obere Kanal-
haltung höchstens um die halbe Wasserhöhe des Kanals Uber das
Terrain zu liegen kommen.
Bezeichnet a die Fläche der Schleusenkammer, h die anfängliche
Druckhöhe (vor Oeffnung des Schützens), f den Ausflusscoöfücienten,
so ist die Zeit, in welcher eine Sohlense durch den Sohfttsen Tom Quer«
schnitt f gefallt beaw. entleert wird:
^ _ 2. a^h
Mittelwerth /n — 0,60. Siehe Seite 8 ff.
Das Tttllen und Entleeren einer Schleuse soll je nicht über 5 Mi-
nuten in Anspruch nehmen* Nach den Erfahrungen, die an den elsässisch-
lothringischen Kanälen gemacht wurden, beträgt hier der Zeitaufwand
für das Einfahren, Schliessen der Thore u. s. w. bei einer Schleusen-
fällung ron 880 cbm und bei einem leer au Berg oder au Thal fahranden
Schiff 10 Minuten; für «in geladenes Schiff von im Mittel 150 1 Ladung
nach beiden Richtungen dagegen 14—15 Minuten. Für die Kanalisirung
der oberen Oder werden mindestens 3 Schleusungen in einer Staude
angenommen, die sieh ohne Anstrengung auf 4 yermeluren Üssen.
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112
Beraolmiiiig des Mauerwerks in Sobleusen*
Betonbett. Wasserdruole H wirkt nicht mit der vollen theore-
tischen Höhe h. Dafür ist anzusetzen: bei groboni Kies £[ = 0/6— 0,7 h,
Sand H = 0^4— 0/6 h, lehmigem öand H=: 02,— 0,4 h. ► .
Das Selileasaiibett ist zu bereehnen: a) ffrr Auftrieb beim, ersten
Auspumpen; dann h bis Oberkante Spundwand höchstens. Unter Uro-
ständen künstliches Belasten mit den i^teinmatorialien etc. b) Als ein-
gespannter Balken zwischen den. Kammerwäuden bei Beparaturen bezW.
Auspumpen bei hohem Aussenwasser; dann h bis Oberkante Kammer-
wand.
Schleusenmauer. Kammer leer« Erddruck aus durohnässter Erde
mit Höbe Ii der Kammerwand — E = 1,0 tgs ^45 oder für
i)-ss),9t42.1i'. (1/9 SS spe^ Oewicbt.) Weitere Berechnung nach den
Orundal^tzen für Standsicherheit.
Mauer mit TJmlaufttffnung. S. Ab-
bildung. Me = Moment aus Erddruck,
G = Growicht der Mauer einschl. der
darauf ruhenden Erdlast, welche zur
Vereinfachung dem Mauergewicht
gleich gesetzt ist. x = Abstand des
Durchgangspunktes der Besultante
Me
▼on der Mittellinie Q-B. 1. x = -^
Berechne zunächst Höhe der punkibr»
teu rechteckigen Druckflgur fOr cen-
trale Last: 2. p = . Der ausaer*
2 . a
centrale Angriffspunkt der Besultante
Ändert die Druckflgur in das Trapez
JKLm um, für welches der Inhalt
gleich dem des Rechtecks und das
stat. Moment der Einzelfiächen gleich G.x sein muaa. Ziehe KjEj II Km,
sodass J K = J. K,. Dann sind die doppeltschrafflrten Flächen gleich,
ihr stat. Moment hebt sich. Wenn FO = PiO, und Oim = y gesetzt,
dann (y + 0,) a (* ~-^) = oder weil FjOi = PO =
V 2 a + b ,
bezw. p -- y. (Ü. A. bei dou Schleusen der KanaHsirung der oberen Oder
angewandt) Lässt sich unschwer auch für unsymmetrische Lage von
O anwenden. EventL Seilpolygon konstruiren.
ist
\ M ^ • ■
A !L±^ =a.x daraus y und die Beanspruchung p + j
»/ 2 _ _
ATjmessungen der Schiffe.
Durchschnittliches Verhältniss zwischen Tiefe, Breite und Iiftnge
der Kanalsohiffe = 1:4:30. Bin Holzschiff von 125-176 t Ladung hat
leer 0,3", voll 1,2™ Tiefgang, wozu noch 0/2'" Bordhöhe zu rechnen sind,
somit beträgt die Gesammthöhe 1,4'"; eiserne Schiffe gleicher Categorie
haben leer nur ca. 18*^™ Tiefgang, bei gleicher Wandhöhe etc. also eine
um 26— 3& t grossere Ladefähigkeit.
Lftnge
m
Eiuuwkanalkahn 40,20
Gew. Blbkahn 62/5
Grosser Elbkahn 62,5
Elbe-Odermodellkahn .... 56
Grüastcr Eheinschlcppkahn . 7i
Breite Tiefgang Tragftkhigkeit
mm t
4,60 1,26 160
7,0 1,75 400
7^—8 1,76 500
8 1,75 . 400
' 9,8 2,2 ca. 1000
Geneigte Ebenen. Hydranlisohe Hebewerke.
Bei der Dodgeschleuse am Cheasepeak-Ohio-Kanal, welche
für 27,4"' lange, 4,4™ breite Schiffe mit 1,62™ Tiefgang und 110—135 Tonnen
Tragfilhipkeit eingerichtet ist, beträgt die Niveau differenz zwischen den
Wasserspiegeln 11,6*^. Auf einer geneigten Ebene von 8,6*^/0 BteiffVBg
wird < in mit Wasser gefüllter Caissou,'" welcher die Schiffe aufzunehmen
hat, und durch zwei Contregewichtswagou, welche auf schiefen Kbonen
von 6 Wo und lOWo Steigung (im unteren Theil) laufen, nahezu abbalanoixt
Wird, henraf^eiogen, besw. abgelassen. Die K:<ksten eines sollen. Oaia«
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118
«
tons Inol. der Contregewichtswagen beliefen sich anf oa. 70000 Mk.; die
Schienen, Schrauben und soTisti«en Eisentheilc kamen im Ganzen auf
oa. 26500 Mk., die Maschinenanlage (Turbine etc.) zum Aufziehen und
Ablassen des Caissons auf ca. 82600 Mk. zu stehen. Der Zettrerlnst beim
Durchschleusen incl. Fahrt im CaisHon bctrftgt oa. 6-^ Minuten.
(S. auch Zeitschrift für Bauwesen 1879, S. 49.)
Bei dem Elbing-Oberländischen Kanal werden 99^"^ Höhe
dnreh fttnf schiefe Ebenen Überwunden. Der Kanal hat 7^"* Sohle und
16,3"* Wasserspiegel-Breite, dreifache BOsohungsanlage, 1,26°* Minimal-
wassertiefe. Eine schiefe Ebene kam durchschnittlich auf 486000 Mk. zu
stehen. Die Unterhaltungskosten betragen pro km ca. 1500 Mk., pro
Bbena allein 5880 Mk. jährlich. Die Sohme tragen 60—70 t, dürfen abmr
anf den geneigten Ebenen nur mit 60 t belastet werden.
Neuerdings kommen, z.B. bei der SchletiBe zuAnderton, auch
senkrechte Hebungen in Aufnahme, wobei nach dem System
01a rk zwei bewegliche Schiensenk ammem nebeneinander angeordnet
werden, derart, dass beim Niedergang der einen, das Schiff aufnehmenden
Kammer die andere gehoben wird. Die Hebung geschieht durcli Wasser-
fiberdruck und durch Accumulatoren, welche auf die die Bewegung
Terraittelnden Stempel drücken. Die obere Kammer schliesst sich an die
gefüllte obere Kanalhaltung gewöhnlich mittelst eines Klappthores an.
Die Dichtung wird gewöhnlich durch ein mit Wasser gefttlites Kant-
schukrohr bewerkstelligt.
Bei Fontinettes am Kanal Ton NeuffossA, in der Ktthe von 6. Omer
(s. Deutsche Bauzeitung von 1888, S. 591), sowie bei La Louviöre an
dem belgischen Kanal du Centre (s. ebendas. S. 625) sind hydrau-
lische Schiffshebewerke nach demselben System Clark erbaut
worden, von welchen das erster« SchUTe bis an 88^™ Länge, 5"^ Breite
ond 1^™ Tiefgang in Schleusenicammern von 40,5™ Länge und 2,1"*
Wassertiefe aufnimmt. Diese Kanunern steigen ebenfalls auf Kolben
abwechselnd, auf und ab.
Die Kolben bestehen in Voutinettes aus gusseisernen Trommeln von.
2,8" Höhe, 2™ Durchmesser und 6*^" Stärke, welche zusammen eine Höhe
von 17,2™ haben. Die wirkliche Hubhölie beträgt hier 13,1'^'». Die die
Kolben umgebenden Cylinder aus gewalztem Stahl von 6,b*^'^ Wandstärke
haben 16«8"> Hohe und %,09>^ Durchmesser. Die Kolben werden mit 96 Atm.
Druck (mittelst einer 50 pferdigen Turbine) getrieben. Das zu hebende
(resammtgewicht beträgt hier 800 t. Um zwei Schiffe der grössten Art
gleichzeitig passiren zu lassen, sind in Fontinettes 42 Min. erforderlich.
Die Kosten der gansen Anlage hätten bei einem Neubau ca. 1,050,000 Mk.
betragen.
Das Hebewerk von La Louviöre ist für 15,11™ Hub und für Schiffe
von 360 t Ladefähigkeit eingerichtet. Die Schleusenkammern haben
48» Länge, 5,8°* Breite und 9,r^ Wassertiefe. Das Gewicht der Schleas«n<*
kammern betrügt hier 292 t, dasjenige der WasserfüUung G76 t, das Oa«
wicht des 19,45'" langen tragenden Kolbens von 75'""^ Wandstärke 80 t. Die
Baukosten sind zu rd, 1,010/000 Mk. veranschlagt worden. Kine Schleusung
beansprucht hier 16 Minuten, der WasserTerbrauoh beträgt femer nur
etwa 70/„ der Menge, welche bei gewöhnliehen Schleusungen erforderlich
Wftre. Ucber die Betriebsimkosten fehlen noch nähere Anhaltspunkte.
Von einer Eintaucliuug der niedergehenden Schleusenkammer in die
tmtere Kanalhaltung muss hiebe! wegen des hiedurch bedingten Kraft»
verlusts abgesehen und daher die Kummer zuerst auf oin Trockendock
aufgesetzt werden, bevor das Schiff ausf?oschloust wird. Um die bei
etwaigen Cylinderbrüchen entstehenden Goiahreu zu beseitigen, werden
die Kammern durch sogen. Compensationsapparate untereinander in Ver-
bindung gesetat, welche Wasser von den Schli us« nkammern in die
Cylinder und umgekehrt austreten lassen, wodurch für jede Stellung
beim Auf« und Niedergehen ein Gleichgewichtszustand geschaffen wird.
Ausserdem erhalten die Kammern 3 Führungen.
Nach Oberingenieur Gerdau wird das bei Henrichenburg am Dort-
xnund-Kmekanal erbaute Schiffshebewerk oine Schwimm er-Tragschlcuso
mit Zwangsführung durch 4 Jeben'sche Schraubenapindeln; Sicherung
gsgen Zog bei leerem Trog- und gegen voUeu Trogdruck bei Hchad-
haften Schwimmern. 5 Schwimmer je in 30"* tiefen, 9,«"*weiten Brunnen.
Spindeln in der Regel ciline wesentliche Beanspruchung durch Elek-
tricität angetriebene wie alle Bewegungsvorrichtungen von einer 220 P.K.
starken Dampfmaschine. Centralbl. 1695. T o i k ni i tt schlägt für grössere
Kanäle zweireihig nebeneinander gelegte Kuppel Bobleusen vor gegenüber
.den Hebewerken. S. Zeitschrift f. Binnenschiff fahrt 1896, Heft 4.
KKY. Bheinhard*8 Kai. 1898, Gehefteter TheU I. 8
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114
Eine Yergleicbung der TerBOhiedenen SchleuseiLsysteme geben die
NouYelles Annal. de la constr. Ton 1881, S. 169, in nachstehender Tabelle:
Geneigte Ebene.
Hub im
Trocknen.
I - ' — •
Hub in
beweglichen
Kammern.
Hydraul.
Schloiisen mit
zwei äqail.
Kammern.
3^
0
l-i o
I
Ii
»— <
d
*s5
Ol g
Hubhöbe
Max. -Ladung . . . .
Zeit einer Operation .
Gleichzeitig passirbare
Fahrzeuge ....
Mittl. Zeit ppr Schiff
und m Hubhöhe . •
30,6"
70 t
15'
13
24,5»"
70 t
15'
IS
29,6'"
10'
10
11,6"
135 t
16'
1
82"
14,0«
8 t
7"
164"
100 t
19*
37"
170 t
30'
1— a
40Q"
Tloi (lor "Wehr- und Schlousenanlage in Dinaut und Anseremme
an der Maa^ kamen die Schleusen von 100™ Nutzläuge und 12"^ Licht-
weito im Mittel auf 285 000 Mk., der feste Theil des Öchiffsdurchiasses
(Poirö) bei B,l^ Stauhöhe auf ISSa Hk., der bewegliche >uf 556 Mk.,
zus. also auf 197,9, Mk. pro Meter, deBgloichon heim Ücberfallwehr
fChauoine) der iesto Theil auf 979 Mk., die Klappen nebst Zubehör
auf 685 Mk., die Lauil» nicke nobst Böckeu auf 837 Mk., zus. also auf
2001 Mk. pro Meter zu stehen. Die Gesammtkostea der kanalisirten
Maas auf der Strecke La Plante-Namur betrugen 140800 Mk,, auf der
Strecke zwischen Visö und Namur 166 512 Mk. pro Kilometer.
Bei Stauhöhen von ca. 4"^ werden die Wehrabsclilüsse mittelst
Jalousien hergestellt, welche mittelst fahrbarer Krahnen aafgesogen
werden.
Dns von Mohr in der Spree bri Charlottcnburg erbaute beweg-
liche Wehr hat 50'" Länge 1^8™ fetauhohe und 2,8"^ Höhe vom Wehr-
rftoken bis Oberwasser, wird von vier Strompfeilern in fünf Abtheilnngen
zerlegt, von welchen vier als Schützenwohre und ciiLe als Trommelwehr
construirt wurden. Bei scliwieriger Gründung kam diese Anlage auf
180000 Mk. bezw. auf 3600 Mk. pro Meter zu stehen.
Die GirardonoKtaeinhard 'sehen beweglichen Wehre werden hei
Stauhöhen von 3" und weniger angewendet. Dieselben kosten hei einer
Tiefe der Gründung von ca. 1,2-1,5"» unter NWSp. und bei 1,8—2,4™
Stauhöhe einschliesslich Fisch weg pro m ca. 320—425 Mk. (s. Contraibl.
d. Baurerw. 1880, S. 227). Klett-Wlirsburg beansprucht die Priorität
hierfür.
Die Kosten der Kanalisirnng dPB Mains zwischen Mainz und
Frankfurt werden ausschliesslich der IXaicnaulagen iu diesen Städten
110000 Mk. pro Kilometer betragen.
Die Kosten eines fflr 2 Schiffe bomesaonen Kanals von 2'" Tiefe
und ]o,Hiw Sohlenbreite betragen einschlieaslicli des Aufwands für Ein-
richtung der Tauerei pro Kilometer durcbschuittlioh löOOOO Mk. Kraut z
rechnet als Durchsohnlttsansats bei fransOsischen Kanftien 144000 Hark,
als Maximalsatz — > 200000 Mark. Die Kilometer-Kosten der kanali-
sirten Flttsse belaufen sich in Frankreich auf oa. 60000 Mark.
F1U88- und KanalsobifffAhrtsb&trieb« XJnterlialtungakoBteii
der Kanäle und Schiffe*
Die Maschinenkraft sur Ueherwindang aller Widerstftnde setst sich
snsammen
Kur Ueberwiiiduug
2) des Widerstandes durch die Wirkung des
Propellers
3) der Keibnng des Propellers im Wasser
4) anr Brsielung des Slip - Bttcklauf des
Wassers, nm den Vorschub zu erzielen .
6) zur üeberwindung der Seihang der Ma-
zur See
im Flusse
ca. 36,6 "io
ca. 30
« 14,6 «
c 13 «
« 3,8 «
« 3 «
« 16 «
« 26 «
« 30 «
« 30 «
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115
Bei flaoligttbMiten Sohiffea iat dM Yerhlliiiiit dev Bveite mx
Iiinge Ton Vt oder liöolittdiii V» das beste.
Die groisen Pereonendampfer auf dem Bhein haben auf dev Streoke
Bin^'en-MaiTi/, 15 km, nnd zwischen Bingen nnd Cöln 15^ km pro Stuilde
Il'ahrzeit, unterli.-ilb Cöln bis 16 km (8,6 Knoten).
Die Zugkosten bereciineu sich bei grösseren Ladungen durch-
schnittlich auf 0,008—0,01 Mark pro Kilometertonne. Hiervon entfallen
in Deutschland auf die Kosten des Schiffs und Inventars 0,25—0,5 Pf.,
auf die Beförderungskosten bei Menachenzug 0, 4u— 0,( 3 I'f., bei Pferdezug
0,38—0,5 Pf., bei Verwendung der Dampfkralt und bei Schiffen ohne
Kette 0,85—0,6 Pf., do. mit Kette 0,3—0,4 Pf., uad desgleiohen mit SeU
oa.'0,27-o;86 PI
Eine von Wasser-Bauinspector Bympfer angestellte Vergleichung
der Frachtkosten auf Bisenbahsen and Kanftien ist in nachstehender
Für 1 Nutztonnen-
" "kilometer in PI
Wasserweg.
Bisenbahn.
Haupt- ' Nohen-
Kosten.
Zus.
Haupt- 1 Treben-
Kosten.
Zus.
Betriebskosten . . .
KapitalYerainsnog . .
1 0,938
1 0,876
0,231 ! 1,169 1 1,089 ! 0,089 ' 1,178
0,062 1 0,927 1 1,430 | 0/>67 | 1^7
Zusammen . . | 1,813
0,288 1 2,096 | S^619 | 0,146
1 2,665
Die Dauer eiserner Fahrzeuge ist zu 40, für eiclioiiG Kähne zu 16,
f&r kieferne zu 11 und iur Zilien zu ü bezw. 4 Juhren anzuuehmeu.
Tragfähigkeit
^ ^ .1 ■■
400—450 t
20000 Mk.
18000 «
11000 «
ü
250—300 1
15000 .Mk.
lOfiOO «
8600 «
• 4<
«
150 t
10000 Mk.
7500 «
6600 «
2800 ♦
1800 «
1) Eiscubordige gedeckte Kähne kosten
2) Hölzerne ged. Kähne ans Biohenhola
3) « « 4c « Kiefernhola
4) Kieferne Zillen
Tanne ne «
Der Verkauf swerth des alten Bumpfes ist bei 1) =s Bfi^lo^ bei 2) and
3) = 7,6"/o, bei 4) ca. 18— 15<»/n.
Die Amortisationskosten des SchUTsrampfes bereohnen sieb nach
Byte 1 wein ans der Poimel:
m.8
\ ^ 200 /
worin B die Jährliche Bente, k das Anlagekapital, m die Anzalil der
Jahre und s den Zinsftiss beseiohnet. Ffir a = fPh ist also B = ~ ,
Die Dauer der 8egel ist m 12—15} die der Ketten und Anker zu. 20—25,
des TauzeugB zu 3 — 6 Jahren höchstens anzuschlagen; da das Tauzeag
ein Drittel des ganzen Inventarwcrthes repräsentirt, so ist im Mittel für
das ganze Inyentar eine Dauer yon 8 Jahren anzuuehmen. Das Takel-
werk koBtet beiBohÜfen von 400— 450 1 4600 Mark, bei solohen Ton 250 bis
800 1 4000 JCark, bei 150 Tonnensohiffen 8000 Mark, bei den Zillen 1600 Mark.
Auf dem Khein-Mamekanal in Elsass- Lothringen betrugen die
TranspoTtpreisc durchschnittlich pro Kilometer and pro mittlere Schiffs-
ladung von 100 Tonnen:
ftlr Steinkohlen . .
4e Coaks • . . .
« Eisen and Brse
« Steine . . . .
1,53 Mark,
2,00 «
1,11 «
2,Ö4 «
für Getreide ....
« Hola in Schiffs-
ladungen . . . .
« Holz in riösson .
1,05 Mark.
1,45
1,42
«
In Frankreich wird, wie im Elsass, eino inässige Abgabe von den
KauaischiÜen erhoben, welche fiU: den Tonnenkilometer bei Oüteru
I. Klasse 0,4 Pf., bei GUtern n. Klasse 0,16 Pf., fttr Hosshola pro Onbik*
meter 0,1 C Pf. beträgt.
Der auf dem libein-Marjie- und dem Rhoin-Bhonekaual den Schiffern
für QebtLhren, Arbeitslohn etc. zu yergUtende Aufwand, welcher nach
8*
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Zonen yoA Je SOO km Iiinge «bgeiUift wird, beirftgt bei Sohiffen' bit sn
14 Tiefgang
pro kraUttr die LZone von 0— 200km— :• l,8Pf. f Digefen betragt 2,7 Vt,
und l « « II. « «20a--400 « — :. 1,5 « ?*««P*'-Tw"L'^ — 2.5 «
T«me/ * . III. * «400-600 . 1,3 . 1^^«".™ E.s"!:; 2,3 *
Ausserdem wird noch bei den Bahnen pro Tonne für die orsto Zone
(Bin© feste Expeditionsgebühr von 1 Mk., für die IL und III. Zone von
1^ Mk. 20 Pf. berechnet.
Wenn die projectirte Vertiefung der Kanäle durchgeführt sein wird,
80 dass ScliifPo von 1,8"^ Tiefgang noch passiren können, so ermässigen
sich die Kanal-Transportkostou noch um 0,16 Pf. pro Kilometertonne.
Beim Vergleich beider Transporten sind noch in jedem einzelnen
Fall die Ein- und Ausladungskosteu zuzuschlagen. Als Mittelsata fllr
Kanalfraoht gilt 0,96 Pf. fttx ikm ohne KanalzöUe.
UjqJ> ersieht der Frachtkosten für den tkm (nach Belliugrath).
a) (lewinii des Schiffsliomi. b) Tjuufeudo Anst^aboii für Scliiff uu<l T>o-
mannung. c) Kosten des Fortkommens, d) Summe sämmtlicher Kosten*
Art des
Betriebs.
1 einer
Jahres-
leistung
von km.
Für Fahrs
112,5 t
seuge, deren Ladunj
220 t
jsfähigkeit
860 t
a
b
c
d
a
b
c
' d'
s
b
0
d
Pferde-
sug. .
Schralibo
Tanerei-
betrieb
( 4600
{ (5750
y 9000
f 6750
{ 9000
l 11250
/ 6750
J 9000
l 11250
0,200
0,133
0,101
0,941
0,(;27
0,409
0,885
0,85(5
0,835
2,026
l,*Jlti
1,405
0,187
0,125
0,093
0,336
0,261
0,200
0,125
0,093
0,075
0,576
0,384
U,288
0,366
0,276
0,221
0,384
0,288
0,229
0,600
0,584
0,573
0,576
0,486
0,419
0,491
0,483
0,472
1368
1,093
0,951
1,277
1,011
0,S40
1,000
0^64
0,776
0,162
0,101
0,077
0,275
0,208
0,1 G5
0,104
0,077
0,0611
0,406 0,466 1A)1S
0,270 [0,448 10319
0,208 0,440 0,726
0,253 1 0,405 1 0,933
0490K>34lj0,789
0,152 (),299 0 616
0,209 0,403! 0,776
0,203, 0,397 j 0,677
0,168 0389 0,618
Die Unterhaltung der schiffbaren Kanäle kostet in Preussen ca.
1800 Mark-jftbrlioh pro Kilometer. Für Untertaaltong und Yerwaltung
sind ca. lV4% der Baukosten in Bechnung zu ziehen.
Die gewöhnlichen Unterhaltungskosten belaufen sich beim Bhein-
Bhone- und beim Bhein-Marnukanal, soweit dieselben innerhalb Elsass*
Lothringen liegen, auf ca. 966 Hark, beim Saarkohlenkanal ebendaselbst
auf ca. 1000 Mark pro Kilometer-, dagegen bei Nebenkanälen, s. B. beim
Breuschkanal auf ca. 600 Hark, beim Hüninger Zweigkanal anf oa.
660 Mark.
Die durchschnittlichen Unterhaltungskosten der fraaxOsisdhen Kanäle
betragen 1145 Mark, nach andern Quellen nur 1050 Hark, im Haximum
HOO Mark pro km.
i>ort1>ewegiuig der BliiHeiiscfUlfe«
Yen Bttttwfttbtf.
Schifffahrt bei Geschwindigkeiten über 83*^ unmflglicdi.
Ar) Staaken und Iieiasug (Treideln) durch Menschen ist snif den
deutschen Flüssen und Kanälen am Meisten in Anwendung.
Geschwindigkeit 0,4—0,5"^ bei etwa 2 Mann für je 100 t Ladung.
Wird zu theuer, vielfach durch Segeln nachgeholfen. Auf franz.
Kanälen Kosten 0,004—0,0046 Fr. für tkm.
b) Pferd.ezug; im stauen Wasser sieht 1 Pferd 200 t Ladung bei
0,00—0,70*" Geschwindigkeit; die SclileppkuBtcn berechnen sich
dabei zu 0,2—0,25 Pf. für tkm im Fiuowkanal, bis durchschnittlich
0,04 Pf. auf französischen Kanälen.
c) Treiber. (Propeller.) Zwischen MUhlhauseu und Saarbrücken.
System Jaequel: Treiber 7,1^ lang, 43"^ breit» 2,4"^ hoch mit 80 HP.
greift in besonders geformtes Hintertheil des KanalschiHes von
150 t LadefUhigkeit, Geschwindigkeit 4 km in der t^tunde. Auf der
unteren Seine 5—10 km Geschwindigkeit 55— üO HP. für 430— 640t
. Irikdeiähigkai«. Ki^seffeefc 40»M
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Fraehtseliiff mit eigenem Dampftnoior. Oesohwindigkeit für
Kanäle je nach Zulässigkeit (6 km) im Flusa 9 — Ii km in der
Stunde. Tragfähigkeit von 200 t; lohnend, wo nur einigormiissen
Aussicht auf Begelmässigkoit in l^'rachtbewegung. Loiiueud für
IBUgtit. Wird sehr berorzngt, da es auoli als Schlepper allein
dient und für diese Nehenleistuug ausserordentlich niedrige I'roiso
ansetzen kann. Frachtkosten nach Ladung und Aufenthalt
wechselnd, höchstens 0,4 Pf. für tkm. (Baxterboote, Frickboote,
TergL Oentralblalt für Bauwesen 1885.)
e) Frei-fahvendee SohleppsohiA Betrieb rentirt sich überall, wo
genügender Verkehr vorhanden und Gefälle des Flusses nicht zu
gross. (Siehe aber auch unter d.) Belliuj?rath giobt im Pariser
Schiff-Oongress an, dass freifahrende Schlcppraddumpier bei
GeflUle Aber 0,0008 TOn Tanerei Überflügelt werden. Baddampfer
bei mäasiger Fahrtiefe und starkem Gefälle, Schraubendami) for
bei grösserer Tiefe (und weniger starkom Gefälle) augozcigt^
Hiuterraddampfer neuerdings bevorzugt, namentlich bei kauali-
eirten Flüssen und engen Schlenssen oder nicht yoUstäudig
regulirten Nebenflüssen. Auf der unteren Seine 8 — 10 km in der
Stunde Geschwindigkeit. In neuerer Zeit tritt der freifahrendo
Schleppzug energisch und fast überall mit Erfolg der Ketteu-
Bchleppfahrt gegenüber. Die jetsigen Schleppicosten sind nicht
massgebend, da dieselben oft unter Selbstkostenpreis stehen und
für beide Theile nur durch anderweitigen Khederoigcwinn wett
gemacht werden. Allem Anschein nach ist die Kotteuschleppfahrt
er fireien Schleppfahrt gegenüber im Nachtbeil, sobald Beguliiiing
der Ströme rationell betrieben wird. Die grössten Schlepper auf
der unteren Seine sind 40°^ lang, 6,10™ breit, 0,98™ tief bis 200 HPj
auf Strecke Berlin Elbe 66 : 8,2 : 1,3, dest^l. Berlin Oder 55 : 8,2 : 1,5.
f) TauereL Nur noch bei Massengütern und starkem Gefälle
lohnend.
«) Seilschiitfahrt bei grossen Flusstiefen, da Seil yerb<niss-
mässig viel Baum vor dem Schiff beausprncht. Es ist bis
jetzt kaum gelungen, die starke Seilabnutzung verursachende
Fowler'sche Seilscheibe zu ersetzen, hierin dürfte wesentliche
Yerbesserting lohnend sein. Seil nicht unter OfiW^ stark.
ß) Kettensohifffahrt. Die angegebene maschinelle Ausnutsung
mit 85 "/o wird in Wirklichkeit sehr selten erreicht, obwohl
sie möglich seiu kann, schon 60 "/o wirkliche Ausnutzung als
Durchschnitt ist hoch gerechnet und bei den unverhältniss-
mftssig hohen Anlagekosten rentirt das Unternehmen allein
aus dem Transporterlöse fast nirgends mehr I Die Ver-
öffentlichungen des Pariser Binueuschlff-Congressos 1892
dürfton kaum weitere Anhänger dieser Transportart gewonnen
haben, so äusserst nützlich dieselbe früher wirkte. Kette im
Strom 15-25™»" stark; Elbokette 22-25"*™ bei 11--15 kg/m.
Die Kette ist stets in Jjünge von 3 Trommelurafängen (und
1,12™ Durchm.) um die beiden Kettentrommeln geschlungen.
Auf Elbe für 80 km Flusslftnge ein Kettenschiff; Anhang
geht hier wie an der Saale und Seine auf den zu Thal
fahrenden Dampfer über, der nun mit domseihen zu Borg
fährt. Am JS'eckar bleibt der Anhang an demselben Dampfer
auf der ganzen 118 km langen Strecke. Kettenschlepper
. auf Elbe 60—80 HP.; 48™ lang, 7,1™ breit und 0,5™ Tiefgang;
Kosten 90 000 Mk.; auf der unteren Seine 100—120 HP.; 40™
lang, 6,3™ breit und 0^5™ Tiefgang. Auf Spree und Havel
(Kette 28™ stark, 9 kg/m schwer, alle km ein Schloss) 75 HP.;
23™ lang, 4^™ breit und 1,0™ Tiefgang. Geschwindigkeit mit
Last höchstens 6 km zu Berg. Im Kanal bei St. f^ucntin
haben Schlepper nur 26—30 HP.: ziehen 5000—6000 t mit 5 km
(iteschwindigkeit in der Stnnde, Schlopplohn 0,3 Ff. für tkm.
Bas KettenschifT soll noch Badien von 180™ durchfahren
können (?). Schlepppreise allermindestens 0,15 Pf. für tkm
nach Casmolles, für die obere Seine 1 Pf. Der Umstand,
dass Schlepper auch bei Thalfahrt — namentlich in Gurren
— am Seil fahren und dasselbe wieder dadurch einrichten
muss, wirkt auf rationollen Betrieb stark ein; Versuche bei
Thalfahrt mit Schraube allein zu fahren (nach de Bovets
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118
Ansicht fttr die untere Seine eine nnerlftMliche Fordernng)
haben Rohwierigkeiten ergeben; Yers-ucheachiff daselbst
statt Trummelwindungen elektromagnetisch hervorgerufeiie
Reibung (vergl. Veröfifeutl. des l'unser Coogresses).
g) Elektrischer oder Petroleummotor auf die Kulino ieihöweiae gestellt
zum FoTtzug an festliegender Kette oder Tau. Durch Hols-
Spediteur Büsser- Oderberg bereits 18S9 vorj^eschlagen, (wohl
unabhängig davon) 1892 durch Molinos und de J^nvet (vergl. "Frage
6 des Pariser Biuneuschifffahrt-Cougresses). "V ersuche, die wolil
lohnend sein dürften, liegen nicht vor. Schon 1861 durch Bouqiii
ähnlich vorgesehlAgea fttr Strecke Belgien-Paris, jedooh erfolglos
ooncessionirt.
h) Zug am Wandertan. In den unteren Marnekanälon St. Maurice
und St. Maur von 1889 bis Juli 1891 und im Oderspreekaual 1891
auf 5 Monate versuchsweise angewaudt. Idee von Bigoni-Brescia
und Levy, der iu den bez. Kanälen alle 24 km eine Maschine
60 HP. setist, welche Seil ohne Ende auf Bollen von 70—80™ Stütz-
weite u. s. w. an den Kanalufern bewegt. Seil 19™°* im Oderapree-
kanal. Geschwindigkeit 0,7—0/8™. Zu theuer. Brell des Tanes
bewirkt Störungen, die trotz aller „Greifer^-Oonstmotioen nicht
geliehen sind. Dürfte eher Zukunft haben wie
i) Lokomotivzug am Ufer. Kanal von Neufossß (1885/8t>) auf
77 km Länge, Yereuchsstrecke lb90 Oderspreekanal. Wird zu
theuer, Schwierigkeiten in der SchifffUhrung bei grosser Ge-
schwindigkeit.
k) Tauerei, Schlepper mit Kette ohne Ende. Durch Depuy de
liömo und Z6d6 vorgeschlagen und auf Kh6ne probirt (vergl.
AVochenbl. f. Baukunde 1884). Kette taucht am Vordertheil ein,
Adhäsion am Boden zur Bewegung hinreichend, wird am Hintei-
theil aufgenommen. Scheint für Kanftle mit gleicher Tiefe an-
wendbar.
1) Eloktrischer Betrieb. Auf dem Kanäle St. Denis wird Motor
der Kettenschlepper durch Strom von 100 Volt getrieben. Auf
dem Kanal von Burgund wird Turbinenanlage an beiden Enden
der Scheitelhaltung zum olektriBcheu Betrieb mit oberirdischer
isolirter Leitung nach Art der Strassenbahnen mittelst Inductor-
Stange benutzt. Hier viel Wasserkraft yorbanden. Auf dem £rie-
kanal will man hängende Motorwagen einfahren (9).
Üeber Wornigh'sche Wasserlokomotive und andere Betriebsarten,
sowie Ein: oiheiten der obigen Tergl. Stahl, brennende Fragen, Wiesbaden
J. F. Bergmann.
Kotisen über Seesoliifffalirtskan&le.
Bei der im Bau begriffenen Erweiterung des Suezkaual» ist nach
Mittheüung des Hrn. Oderstrombaudirectors Fescheck die Mindest-
tiefe unter gewöhnlicher Springebbe von auf 8,5™ gebracht worden.
Seit dem 15. April 1890 werden Schiffe bis zu 7,8™ Tiefgang im Kanal
zugelassen. Vorher war nur 7,5°* Tiefgang gohtattet.
Der in 8™ Tiefe unter gewöhnlicher Springebbe mindestens 22™
breite Kanal wird in dieser Tiefe auf 37"* Miudestbreite gehracht. Bis
EihIp war die^e Verhreiteruns? vom Nor^Tende auf 3i km vom Süd-
ende auf 11,5 km auageiührt, wobei zu bemerken, duss die nicht seeartigen
Strecken des im Gänsen 160 km langen Kanals 120 km betragen«
In den erbreiterten Strecken des Kanals sind die Ausweichestellen
verscInvTmden und kroiizori sieh die Schiffe überall. Zu dem Endo sind
an ht iilen Kanalufcrii \n Abständen von je Vso Seemeile Haltepffthle zum
i'^eöllegen des einf u Sclaiis,
In den Cuiven treten allmälige Verbreiterungen ein bis auf 10"^ im
Scheitel bei Badien Ton mehr als 2600 Meter und bis auf 15*"* bei Badien
von 2500™ und darunter. Das Krensen der Schiffe- findet auch in den
verbrritoTten Ctu veii nicht statt.
Die Ver breiteriiiig den Kanals in oben genannten Tiefen auf fi6"' von
Port Said bis zu den Bittcrseou und auf 75'" von den Bitterseen bis
Snes mit Znschlagsbrelten für die Gurren ist in unbestimmte Feme
gerttckty und wohl ebenso die Vertiefung bis auf ifl*.
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Die Gesohwiadigkeit der Fahrt beträgt zur Zeit 8,2 km und sollte
aaoh der Erweitflmng sich auf 15 km pro Stunde steigern.
Für den neuen Kanal nach Manchester ist eine Wassertiefe
von 7,925'° Yorgesehen, die Sohleubreite soll auf S,3 km Längu vor
Mftnoliester 61,%^^ im Uebrlgeu nur 86,6™ betragen. Es ist hier auch mit
Büoksieht auf die Yermeidimg Ton Strdmoiigen in Folge der Ebbe und
Flnth die Anlage von ScTileusen vorgesehen, und zwar sind ?, von v-jo
scbiedener, den passirenden Schiffen entsprechender Grösse nebeneinander
angeordnet worden, welche unter sich verbunden werden sollen, theils
um den WasserTerbranoh an verringern, theils um keine Zeit für das
Warton verlieren zn müssen. Die Schleussen erhaltf^n 152"* besw. 01,5"'
bezw. 38"^ Länge bei 18,3'" bezw. 12,2" bezw. 7,63"^ Breite.
Nach Williams hat sich der Tonnengehalt der englischen Handeis-
schiffe im Mittel von 871 t im Jahre 1868 auf 400 t im Jahre 1837 erhöht,
wAhxend die Dampfer durchsohnittlioh 1600 ^S5D0 t Gehalt haben.
Nach Rotterdam kommen noch Schiffe bis 7°* Tiefgang; die
Altonaer neuen Kaianlagen }iaben 5"* Tiefe, der Hamburger Segelhafeu
soll rd. 7,0™ Tiefe erhalten j die Hamburg-Amerikanische Schnelldampfer
von 7 — Tiefe fahren bis Bmnsbattel, Nord-Loyd bis Bremerhafen.
Der Kordostseekanal hat 22™ Sohlenbreite, 66™ Wasserspiegel-
breite und 9,0™ Tiefe, gestattet also ein Begegnen der Handelsschiffe,
welchn bei der Ostsoeiahrt 6"' Tiefgang und 12^" IJn ite nicht tiber-
schreiten. Bei 6™ Wassertiete betragt die Kanalbreite noch iO^^. Die
Böschungen sind bis zur Höhe von 3™ tlber der Sohle dreifach, von
da ab zweifach angelegt. Der grösste eingetauchte Querschnitt eines
Handelschiffes beträgt liier W qm, der wasserhalteudo (Querschnitt
366,5 qm, somit beträgt das Verhältniss n rd. 1 :6. Hierbei ist eine Fahr-
geschwindigkeit von 10 km = 6,3 Knoten noch zulässig. Die grössere
Tiefe von HiO™ wurde wegen der den Kanal passirenden Panzerschiffe
gewählt. Das Tjängonprofil ist auf flor Ostseite liori/ontal und Vie^t in
Mittelwasserhöhe der Ostsee. An den beiden Kanaleudeu beüudeu sich
Schleusen, um den Kanal von dem Wechsel der Ebbe und Pluth in der
Kordsee und Ton Sturmfluthen unabhängig zu machen.
Zum Zweck von Eniwttssemngen zur Ebbozeit hat der Kanal nach
Westen bezw. der Elbe au ein Yom 1:200000 auf 1:26000 zunehmendes
Sohlengemil.
Da der Wasserspiegel der Ostsee fast 11 Monate lang nur um 0,5'"
i Mittelwasserstand schwankt, so will mau die Ostsee^chleuscn bis zu
esen Abweichungen offen stehen lassen.
Abmessungen der Seckaualc (nach Engeneeriiig).
Länge Sohlenbreite Spiegelbreite Tiefe
Suezkanal 180 km 22™ 57™ 7,8 ™
Mancliortterkanal ... 55 « 36« 52« 7,8 «
Seekanal n. Amsterdam 30 « 24« 57« h,-40«
Nurdostseekauai ... 110 « 22« 60« ü.OO«
Panamakanal .... 74 « 22« 90« ^,40«
Ohicago-Illiuoiskanal . 67 « 48-60™ 00—90™ 7—7.5^0*
Die Höhe der Meereswogen im atlantisclion Oceun bt'tr:i;zt T)ei
Sturm 14—16™, ihre Länge 150—200"', ihre Zeitdauer durchschuiltlich
11—12 Min.
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VbULAG von J. F. ßERailANK IK' WXSSBAD&H.
Biß
der
zzi Saale. =r
Mit besonderer Beräcksiehtigung
der
Häufigkeit der Wasserstäude.
Bearbeitet von
R. SCHECK,
KOnigHchdr Wssser-Bauinapeeior in Brestim*
Mit T Xat^ela. l?x*eto MajrU e.— ^
INHALT:
J. Die Niedersolilllse. 1. ümrabmiiiig des NiederselUAgagobietea.
2. Oestaltang der Gtebirge im Niederaehlagsgebietfl* 8. Bodenbesclialrenhoii.
4. Oortliclie Einflüsse auf die Kiederschlagsbewegtmg. 5, Das Flnaanetz
Im Niederscblagsgebiete. 6. Das Niederscblagsgebiet und dessen Ein-
wirkung auf den Zu- und Abflusa* der Niederseblftge.. 7. Die ErmiUlung
der KicderseblSge. II. Die Abllnssmengcii. 1. Die Hessungen. 2. Die
Wasscrmengenkurvo. 8. Die Ermittlung der Wassermengen. 4. Be-
ziehungen zwischen Niederschlags- und Abflussmengen.
Gerade jetzt, wo die Regulierung der kleinen Nebenflüsse
in vielen Fällen eine zuverlässige Unterlage über Niederschlags-
uud AV>ßnssmen<,^en noch entbehren lässt, wo ferner die Fest-
stellung der AVassera1)fuhr unserer deutschen Ströme in land-
wiithschaftlicheni und Schifffahrtsinteresse immer dringender
wird, bieten die vorliegenden Untersuchungen, deren Resultate
ohne Zweifei für einen grossen Theii Mitteldeutschlands, ent-
sprechende Anwendung finden ktfnnen, einen wiUlcomnienen Beitrag
zur Lfisung der brennenden Frage Ober rationelle Wasser*
verwerUiung.
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Kalender
far
Strassen- & Wasserbau- und
Cttltur-Ingenieure.
Begründet Ton
A. Bheinharcl.
Neu bearbeitet unter Mitwirkung von Fachgonossen
von
R. Scheck^
Königl, Prevsft. WaBserban-IiiBpector in Breslaii.
Gehefteter The iL
II» Abtheiliuig«
Fünfündswaneigster Jahrgang 1898«
INHALT:
Seite
IV, Mech an ik. A. Schwerpunkte einiger Flächen und Körper.
B. Keibuug. C. Elasticität und Festigkeit. I. Elasticitäts- und
Festigkeitf^Zahlen fttr versohledene Materialien, auf l qcm
bezogen. II. Zug* und Druckfestigkeit. III. Knickfestigkeit.
IV. Excentriselie DruckbelaBtung. V. Biegung gerader Stäbe
u. 8. w. Trügheitsmomeute u. s. w. (S. 9) 1
V. VeTmetenngswesen. I. Horixontalmesenngen. A. Metsangs-
elemente. B. (Kreuzsolleiben-) Aufnahme kleiner Gebiete;
Flächenberechnung aus den Mossnn^szahlen; Coord.-Transform.
C. FlächenberecUnung aus Piuucn und Zeichnungen. J), Aus-
führung und Berechnung der Theod •Horisontalmess. E. Ab-
steckungen. II. llOheninossungen. F. Geometrisches Nivelle-
ment, (r. Trigonometrische Höhenbestimmung. H, Baro-
metrische Hohenmessung. III. Tachymetrie und Aufnahme
von Höhencurveukarten. I. Theodolit- und Messsttch-Tachy-
Tuetrie. K. Bussolontacliymetrie. L. Umfassendere Aufnahmen
von Höhencurveukarten grossen Maassstabs; Kosten .... 14
•VI. Tafeln. 1. Verwandlung proceutisch oder in Bruchform
gegebener Steigungsverhältnisse in Neiguugswinkel (alte
Thcilnng, auf 10" abgerundet) und umgekehrt. 2. Kcduction
schief gemessener Längen mit gegebenen Neigungswinkeln
auf den Horizont. 3. Kreisbogentafeln zum Abstecken nach
Coordinaten mit gleichen Abscissenabschnitten von der
Tangente auB. 4. Kreisbogentafel zum Abstecken mit Hilfe
von Theodolit und 20 m-Messband. 6. Tafel zur genäherten
Fortsetgnng ttes iHhaltS'Yerzeichnisaea siehe HL Untschlagaeite/
WIESBADEN
Verlag von J. F. Bergmann.
IHt vetaefteten Theile allein können nicht absegeben wtodeo»
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ForUetZHng des Inhalts » Verzeichnisses,
Seite
Bestlmmuiig det Halbmesaers eines Kreisbogens yon 10 m
Schneulänge (oder Bogen lauge) und der Ffoilhöhe h (in om).
6. Ueberffaugscurven. 7. Verinittolung des Gef ällwechsels auf
Eiseubahuea. 8. Barometrische Hölioubestimmuug. 9. Trigono-
metrische HOhenbestimmong. 10. TachymetertafelnffirFaden-
distauzmesser. XI. Taobsrmctertafel für Messbandbassolenzttge.
12. Tafel der normalen Declluation der Magnetnadel (in
Graden W.) in Deutscblaud und Oesterreich- Ungarn für die
Zeit 1888|0. 13. Tafel -der Heridianoonyergenx (in Miattten) . 88
VU, Tafel sum Uebergang Ton der alten Krelsthellnng
in die neue 46
Vni. Tafel zum Uebergang Ton der nenen Kreisthellnng
in die alte 47
IX. Culturtechuik. Entwässerung von Läudereicn Drainage.
Bestimmung der Draiurohrweiteu. Die Pete rse u'sclie
Draiuirungsmethode. Die Bewässerung der Ländereieu. Die
Berieselung mit städtischem Kanalwasser. Moorcultur. Aus-
schachtungen im Moorboden. AViesenwässcrung und Wieseu-
wartung. Die Berasung tou Wässerungswieseu 48
X. Höhenlage der Meere 66
XI. Geographische Coordinateu . . . «67
XII. Technische Vorarbeiten bei Landesmellorationen
in Prenssen • . • 60
Xin. St.rassenban* Maasse u. Gewichte der Strasseufuhrwerke.
Unterhaltung von Fuhrwerken und Pferden. Beweguugs-
Widerstände. Leistung der Zugthiere. Grundsätze u. Kegeln
für die Iiinienfflhrting der Landstrassen. Anlage, Grand- n.
Aufiriss, Querschnitt städtischer Strassen. Aufsuchung einer
Strassenlinie. Berechnung der Auf- und Abträge (Massen-
berechnung). Verthoiluug der Massen, Bestimmung der Be-
fOrdernngsweiten. Kosten der BrdmassenbefOrdemog. Unter-
bau der Strassen (Dämme und Einschnitte). Kunstbauten:
Brucken, Durchlässe, Stütz- und Futtermauern. Oberbau der
Strassen. Herstellung d. bteingeschUges. Steiubrechmaschiuen.
Katnrstein-Pflaster. Kunststein-Pflaster. Nebenanlagen der
Strassen. Unterhaltung der Strassen. Wioderersatz der ab-
genützten Fahrbahntheile. Angaben über Arbeitsaufwand u.
Kosten. Auszug a. cL Verfüg, d. preuss. Handelsuünist. von 1871,
betr. d* Aufstell, d. Projecte u. Kostenansehlftge f. d. Bau Ton
Kunststrassen • • • • • 72
C. W. KHEiDEii'8 Verlag im Wiesbaden.
Untersuchungen j
über die
ämm & Ualske'seheu ßloekwerke ;
und darau.sfolgende i
Verbesserungen und Vereinfachungen
iei deren Verwendung zur Sicherung des Zugverkehrs. '
Von Martin Boda«
Mit Abbildungen Preis 2 Mk. {
= Preisgekrönt vom Verein Deutsclier Eisenbahn-Verwaltungen. = •
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C. W. Kreidel's Veklag in Wiesbaden.
Strassenbaukunde.
Von
Ferdinand Loewe.
Ord. Professor der Ingenieur -Wissenschaften an der Königl. Bayer.
Technischen Hochschule zu München.
Mit 124 Abbildungen im Texte*
Preis 12 M. 60 Pfg., gebunden 14 M.
Das vorliegende Werk soll in erster Linie einLebrVneh fUrStndirende
sein, doch such den in der Praxis thfttigenHftnnem neben den bestehenden
Handbüchern als NaclischlagebTidi dienen.
In demselben wird Entwurf, Bau und Unterhaltung von Wegen und
Strassen, mit Eiuschluss der wichtigsten Abschnitte aus der Boden-
Fuhrwerks- und Brttckenbsttkunde behAndelt.
Der Stoff ist ein vielseitiger und schwer zu bewältigender. Einerseits
verlangt das umfangreiche, zerstreut veröffentlichte oder in Akten ver-
grabene Erfahrungsmaterial zur gründlichen Durcharbeitung einen sehr
beträchtlichen Zeitaufwand; andererseits aber kommen Materion vor,
welche sich überhaupt wenig zur Aufnahme in ein Lehrbuch eignen,
weil die Ansiclitun über sie noch nicht genügend gekliirfc sind, bei welchen
es sich deshalb um eino besonders sorgfältige Prüfung der schwankenden
Meinungen handelt.
Inhalts -Verzeiehniss.
I. Bodenkunde. AcusscreCcsialiMigd. \ Strassen). Steinpflasterstrassen.
Erdbodens. Innere (eco^nostische) a) Naturstein-Pflaster, b) Kuust«
Beschaffenhäil dfs Eräooäcns* \ stein*Pllaster. Strassenbesondercr
. I Art. Cementstrassen. Asphalt-
II. Fuhrwerkskunde, Strasse it/uhr- 1 Strassen. Asplialtbeton-Strassen,
werke. Bew^m^swtäerstänäe. Pechsehotterstrasscn. Holz-
Leistung der Zugthtere. | pfiastcrstrassen. Vergleich zwi-
III. Entwurf (Projectlrung) der Strassen. 1 Asphalt u. Holz. Strassen
Grundsätze und liegein für die mit Eisenconstruction. B. Sommer-
Linienfiihrung (das Traciren) der \ »• Fuss.(Geh. wcge C. fetrassen-
Strassrij. Lmienführnnir nach [ f/^"^"»?^?' Seitenfahrten u. dgl.
Verkehrögesichtspunkteii (Com- ; n. Gütebestimmung der
mercielle Tmcirimg). Linien- '^.^ f ^ ' " ^ ' A'^ ' "i
führung nach technischen Gesichts-
punkten (Technisclie Tracirung).
a) Untersuchung der Materialien
in Prüluiigsanstaltcn. b) Güte-
ötras&en ausserhalb d. Städte! ' bestinunung d. Materialien durch
b) Ausarbeitung d. Bau-Entwurfs. ^.'"Pj;^^""^ .J."^
I c) Werthzifforn (Qualität skoof-
iV. Bau der Strassen. A. Unterbau fizienten) für Schotterstrasseu.
der Strassen (Dämme und Ein- ^ D. jXebenanlagen der Strassen.
srlniitte), a) Construction der
Böschunijeu. b) Construction der V. Unterhaltung d. Strassen. A. Stras-
(TrUhen u. Kiniivu- R Kunstbauten. \ senreiniguiiff. B, Wiederersatz d.
Brücken. Durdiiubäu. Stütz- und . abgenützten Falirbahntheile.
Futtermauem. C, Oberbau der \ C Unterhaltung der Sommerwege,
Strassen. I. Bauweise der! Bermen, Böschungen, der Knnst-
Strassen. A , Fa}irl)alinen. Schot- [ bauten und J^ebenanlagen.
terstrasbcn iSt^jinschlag u. Kies- '
Druck von Carl Bitter in Wiesbaden.
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IV. Mechanik.
BeulMitet foni ProfcMor K«ek sn Bumovar.
Am fteliwerpunlKte elnigrer l^lKcHeit uiidllllrper«
Fig. 1.
1) Paralleltrapes. B^rBohwerpnnkt
S liegt auf der HalbirongsUnie AB der
parallelen Selten In einem reehtwinkligen
h a4-2h
Abstände von der Seite a gleich-— • — J — -*
Zwt geometriechen Conetructlon maolie
man CD ss BP s 5; wo DF die AB
solmeidet, liegt der Schwerpunkt Ji,
2) Viereck ABCJO, Man liehe AC
nnd 3D, trage BF=J>E ab» halblre jIC
in siehe JY? und mache Vs^C?, so
et i9 der Schwerpunkt.
3) Kreisaasschnitt. Bezeichnet r den
Halbmesser, fc den Ccntriwinkel, 0 den
Mittelpunkt des Kreises, N den Schwer-
punkt des AusBChnittB, so i&t
. 4
OÄ = — r •
4) Kreisabsohnitt. Beseiohnet den Fiioheninhalt des Kreis*
ahsehnitts, s die Sehne, tt den Oentriwinkel, so ist die Entfernung
des Schwerpunkts rom Mittelpunkte:
Fig. 2
08 =
a
3 rSiinS^
5) Ringstück mit den Halbmessern Ii und r und dem Centri-
winkel «; die Entfernuug des Schwerpunktes Ä des lüngstücks voui go-
meinschaftUohen Kreismittelpunkte 0 ist
«) Parabel-Fläclie;
= y «;
«
T
3 ,
7) Pjrramide und Kegel. Schwerpunkt liegt im reohtwinkUgen
AbStande =: ~ von der Basis.
XXV. Bheinhard's Kalender 18Ö8, öehefteter Theil II. 1
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2
8) Kuselabsclinitt. Beaoiohnet h die HOhe dea Abselmiite, »o
Ut die Sntfexirang des Schweipmikts S Yom Mittelpunkte 0 der
Kugel:
05 =
3 (2r — ;i)2
4 3r — Ä
9) Beliebige ebene Fläche (^'ig. 3). (Siiflp8on»8che Regel.)
b =
— 1 y«^4- ^yi*+ gya' 4- ^y? -fj^ 4-_ y^n^.
2 yo + 4yi 4- .2«a + + • • • -f. y2n
Fig. 3.
Der Auadruck für a Iftsst sich auch
auf die Bestimmung dea Abstp.r.ds des
Schwerpunkts eines Körpers von einer
Ebene verwendeUi venu man den KOrper
durch Schnitte parallel der Ebene in
gleicher Entfernung (^x) in Elemente
zerlegt und für die Werthe y die Inhalte
dieser Schnittflächen setzt.
1) Bei fortschreitender Bewegung ist der Reibungswiderstand
= Bolbungsziffer X Normaldruck.
Die ReibuTigsziffern fOr verschiedene Körper in verschiedenen
Zuständen sind folgende:
Reibende Körper.
Lage
der
Fasern.
Zustand
der
Oberflächen.
Keibungs-
ziffer
«'S
© ^ d
m
U u sseisen
auf Ousseisen oder Bronae
= auf Siehe ....
ßohweilseisen
auf Sohweifseisen • . • .
= auf Gusseisen oder Bronae
= auf Biohe
Bronze auf Bronze • . .
=s auf Gusseisen
SS auf BchweiTseisen . . .
Hessing auf Biche ....
Kiohe auf Biohe
Klchenhiruholx auf Biohen-
langholz
Walzeisen auf Eies . . • ,
Holz auf Kioa
Sandstein -Mauerwerk auf
Sandstein-Mauerwerk . •
parallel
d. Beweg.
parallel
d. Beweg.
parallel
d. Beweg.
parallel
der Be-
wegung.
gekreuzt
parallel
wenig fettig
mit Wasser
trocken
mit Wasser
trockene Seife
trocken
trocken
mit Wasser
mit Talg
trocken
trocken
etwas fettig
trocken
mit Wasser
trocken
trockene Seife
trocken
mit Wasser
trocken
0,16
0,65
0,19
0,65
0,11
0,02
0,65
0,44
0,54
0,71
0,43
0,42—0,49
0/7
0,15
0,81
0,49
0,22
0,19
0,44
0,18
0,26
0,08
0,20
0,21
0,16
0,22
0,49
0,10
0,34
0,26
019
2) Zapfenreibung. Für einen Tragzapfen (liegenden Zapfen) ist
das Reibungsmoment = Zapfondruck X Halbmesser X Boibungsziffer
für einen StUtzzapfen (uteb enden Zapfen) halb so gross.
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8
Für die Zapfeureibungs-Ziflfern gilt folgende
Tabelle:
Beibende KOrper.
Zustand
der
OherflftRtiATi
lloibungsziffer,
wenn d. Schmiere
erneuert wird:
auf j ununtor-
gew. Art.] brochen.
GnsBeisen auf Gusseisen . . » |
geschmiert
fettig
0,08
0,14
0,064
= anf Broziae |
geschmiert
fettig
0,08
0,16
0,054
g
geschmiert
fettig
0,10
0,09
Dcnweisseiseu auf Gusseisen
geschmiert
0,08
0,064
geschmiert
wenig fettig
0,08
0,25
0,054
:= auf Pockholx |
geschmiert
fettig
0,11
0,19
C. Elasticitfii und iPestis^keit.
I. Elasticitäts- und F es tigkeits - Zahlen für ver-
schiedene Materialien, auf 1 bezogen.
a) Tabelle.
1
Elasti-
09
Festigkeit.
citiitö-
Zulässige Inanspruch-
grenze.
nahme bei
Material.
CO
•
•
00
o
Bau-Constructioncn.
Z\xa.
Druck.
Zug.
Druck.
N
kl
P
Schub.
t
kg
kg
1 kg
kg
kg
kg
1 kg
kg -
Schweisseisen
2000
I 3500
3500
2800
1600
1600
700-1000
700-1000
500—800
Eisendraht . .
2000
1 0500
2400
11—1200
Gew. Stahl . .
2200
öOüO
6000
4000
3000
3000
15—1800
15-18Ö0
8—1200
GussBtahl . .
2200
i 7000
8000
4500
4600
4500
2—3000
2—3000
15—2200
Gusseisen . .
1000
1800
7000
lOOü
600
1600
250- 350
5-800
190-220
Kupfer, gchäm.
IIGO
2500
5000
400
400
200
Messing . . .
1000
1200
4000
450
220
Blei, gewalzt .
50
150
500
100
30
100
Hartes Holz:
in der Faser-
richtung . .
120
800
500
80
250
170
90—120
65—90
22—27
senkrecht zu
den Fasern .
19
120
270
125
22—27
Weiches Holz:
in der Faser-
richtung . .
100
700
450
60
200
160
60- 90
50—05
7—10
senkrecht zu
«
den Fasern .
9,6
120
270
125
10—19
Basalt ....
1200
60—80
Granit. . . .
300
40
1000
90
• -
5—6
50-70
Sandstein . .
200
20
350
40
2—3
25—35
Kalkstein . .
350
30
700
60
3
25—35
Ziegel, gute .
15
150
12
1—2
10—15
» gew. .
6
60
6 — 10
Cement . . .
10
400
2
20—30
Cement-Mörtel
(iCem ,4Sand
bis 1 Cem.,
1 Sand) . .
157
10-14
100—200
26
1—2
11—15
Kalkmörtel .
3
60
0—0,9
7 1
Beton ....
5
60
1,8—2
8—10 1
Glas . . . . 1
800 1
300
1500
70—100 1
70—100,
V.
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4
b. Die zulässige Inanspraclinahme s von Schweisseisen
boi Coüßtructionsthnilen, deren Spannting zwischen Smin ttnd Smax
wiederholt sohwankti kann naoh der Laun har dt- Wey r au o haschen
Formel bareolmot werden:
l. « = 700 ^1 + Y fttr Sohweisseisen,
Haben die GrenxBpannongen 5 min und 8aM angleiche YoneioheD
so wird der iweiie Summand der rechten Seite negatir.
n. Zug:«- und DruokfestigrKeit«
a. Klastische Fonuändenuig.
Die elaBÜBcho LüDgeuändorun^ eines prismat. Stabe«
Ton der Lftnge l nnd dem (^nereohn. F dnreh cUe Krall F betrftgt:
i P PI
= « ^- « ißt «lio Üiasticitäts-Ziffer
Ja Jf ^ Jp
0> = ~ die Spannung.
{SS = ~ heisst die Dehnung.
» Ja
Die Qaerdehnung in jeder an P senkreobten Biehtnng beträgt
— —I ist also bei positiver Längsdehnnng eine Verkürzung. Die
m
Ziffer m liegt bei isotropen Körpern s wischen 3 und i und wird für
Sohweisseisen — 4 angenommen.
b. Znlässigo Belastung i'kg von Seilen nnd Ketten.
(S. S. 39 des Hanptkalenders.) Ea sei d die Stärke des Seiles besw.
des Ketteneisens in om, dann ist fOr
HanÜBeile. Sisendrahtseile. Gnsastahl-Drahtseile. Ketten.
d = 0,12 V'P 0,08 VP 0,06 Vf 0,03 VP
P= 70d> 160<P SOOd» lOOOdS
c. Wandstärke <) cm von Köhren mit innerem Ueber druck p
iu at oder kg f. d. gem.
Bezeichnet d den iun. Durchm. in cm, s die zul. Inanspruchnahme
auf Zug in kg f. d. qcm, e ciiio Constante, welche für Eisenbleoh 0,8«
GuBseisen 0,6—1, Messing 0,4, Kupfer 0,4, Blei 0,2, Zink {ijb^^ beträgt, so ist
F&r Gas* und WasserleitungsrOhren ist p nicht unter 10 an nehmen.
Für sehr starken inneren Ueberdruck, wo ^ > 0,1, gilt
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HI. Knickfestigkeit.
a. Nach der £nler*solieu Formel.
Wird ein. an beiden Enden frei beweglicher Stab von der
liäuge l durch eine Kraft F centriBch belastet (Fig. 4), 80 hat
die den Stab zerknickende Last den Werth
F =
EJn^
Barin bedeutet J dae kleinste Trägheitsmoment des Quer-
sobnitts (für ringförmige i^uerschnitte auf S. 43 des Haupt-
kalenders angegeben); kann ann&hemd — 10 gesetzt werden.
Als zulässige Belastung für Bauconstructionen darf bei
Schweisa- u. Flusseisen Vi, bei Gnsseisen V«, bei Holz Vto der z cr-
knickeuden Kraft angenommen werden ; ausserdem darf aber
die Belastung selbst^erständlloh den Werth der anlässigen
einfachen D r u o kbelastung nicht überschreiten.
Ist der Stab von der Iiänge l, an einem Ende eingespannt, am
anderen ftei beweglich (IHg. b), so ist I = fli. In obige Pormel ein-
sofübren.
Ist der Stab von der Länge l, an einem Ende eingespannt, am
anderen £nde drehbar, aber in der ursprünglichen
Axe geftthrt (Fig. 6), so ist l ■= 0,7 l, zu setsen.
Ist der Stab Ton der Iiängo i, an beiden Enden
eingespannt, so ist I =: 0^ l, an setzen.
b. Nach der Schwarz 'sehen Formel.
Wird ein an beiden Enden frei bewegl. gerader
Stab von der Länge l durch eine Kraft P ceutrisch
belastet (Fig. 4), so ist der erforderl. Querschnitt
^ [" (!)'+
darin bezeichnen die zul. Inanspruchn. auf Druck Fig. 6. Fig.
(vergl. 8. 3), t den kleinsten Trägheitshalbmesser
(also Ft^ = J das kleinste Trägheitsmoment) des
Querschnitts (Tergh 8. Oj, a einen Ooeffielent, der
^r Schweißseisen = 0^0001, für Gusseisen und Holz = 0/0002 zu
nehmen ist. (Für liegend gegossene Säulen ringförmigen Quer-
schnitts hat man nach Bausohiuger wegen meist ungleicher Wandstärke
« = 0,0006 zu setzen.)
Ist der Stab von der Länge l, an einem Ende eingespannt, am
anderen frei bewegl. (Fig. &), so ist ^ = 2/^ in obige Formel einzuführen.
Ist der Stab von der Lauge 1, am einen Ende eingespannt, am anderen
drehbar aber in der ursprüngi. Axe geführt (Fig. ü), so ist l — 0,7 1, zu
setzen.
iJlt der Stab von der Länge 1, an beiden Ead,eu eingespannt, so ist
s zu setzen.
Bei ßuBseisen ist, wenn '^^y^ ^ ^ wird (also bei sehr ungün«
stiger Läiige), der Werth ff ^y^* + 1 mit 2«^^^—
1
wenn man den snl. Zng = — y annimmt. In naehf. Tabelle Ist dies
berücksichtigt, sowie u = 0^)002 (für Gnsseisen) gewählt
zu vertauschen
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Srrorderliclie QaMchiiitto-lrergröflseiteiig wegen der Kniek«
p
festigkeit. Wenbe von
d ~~
10
20
80
40
60
60
8 c h w e i 8 8 e i 8 e n.
Rechteck-Querschnitt, kleinste Seite ff .
Rln^-.Quer8chuitt, Dnrchin.
-Querschnitt, Breite d
1,12
1 ifi
1,06
1/22
1>48
1 RA.
1,34
l,2ti
1,80
2,08
1,77
1,68
2,99
2,92
2,37
2,08
4,64
4,00
i#,Vv
3,14
2,60
6,63
6,82
4,08
3,31
8,97
G'aflteiooti.
Ring-Qner schnitt, Durchm. d • . • i «
-f-'Qnecschnitti 'Breite d ...««. .
1,32
147
1,U
2>28
2,77
3,88
2,54
6,97
8,24
3,74
IM
14,0
6,54
20,1
21,0
10,3
29,8
Rechteck, kleinste Seite d , , * , . ,
KreiflhQueraoli&itt, Darehm. d, * ,
1,24
1^
1,96
MB
3,16
8y88
4,84
9,12
7^
9fiO
9,64
IV* £2xcentrisclie Druokbelastuuc«
R. Angriffspunkt r der Drackkiaft P anf einer Sehwerpmikts*
Uauptaxe iz. B. Symmetrie-Axe).
Fig. 7.
■
Kernes liegt.
Liegt der Angriffapuukt I\ der sog. Bpan-
nnngs-Mittelptinkt, auf der ersten Haupi-
aze 6'i/j In dem Abstände c vom Schwerpunkt S,
ist i^'dor Querschn., = Fb"^ das Trägheitsmom.
f. d« zweite Uauptaxe, so ist die stärkste
Btuokspannnng:
die stärkste Zugspannung;
Zugsp. tritt nur ein, wenn die Exoentrioitlt
e > die Kernweite *^ = ^ = wenn
also der Spannungs>Alittelpunkt ausserhalb des
Bie Nalllinie ist rem Sohwerpnnkt entfernt nm i» ss ^
=L ^ , was bei gegeb.Trägheits-Halbm, 6 leicht sn eonstrniren ist (Fig. 7).
Für die Kreisflftohe ist die Kernwoite ^ ^ ^9 alao
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VtUr die Bingfläche mit den Durchm. D und d ist
«
Fttr das Beohteok Ton der Breite d ist =s alio
6 '
.r=i(.--H-.>.^-;(.j-o-
b. Beliebige Lage des Angriffspanktee (SpanattJigi.Mittei«
Punktes)
Constrnction der Nallliaie. Sind Süx und SlI^ dio Schwerpnnkt-
fiauptaxen, a und h die zugoh. Trftah.«Halbm^ x = FR und ^ = jPQ die
Coordinateo dos Spannungs-Mittelp. i*,
sind N\ und iSTj die Schnittpunkte der zugeh.
^ulllinie mit den Hauptaxen, so ist
der Abstand
= = |
• 1t ff
Zur Oonstr. trage man auf jeder Haupt-
axe den zugeh. Trägh.-Halbm. ab (nicht
etwa X dazu), mache also SA = a, 5^ =
ziehe QB und dazu iB^u ziehe ebenso
Und dasn i AN^. — Umgekehrt kann man
zur neutr. Axe A^jiV, die Coordin;tton ;v und
y von P, also den Spannungs-Mittelponkt
selbst bestimmen.
Kern des Qaerschnitts. Während
die KulUinie den Querschnitt umhullti
beschreiTit der zngeh. Spannungs-Mittelp.
P den Umfang des Kernes, äo lange P
innerhalb des Kernes bleibt, liegt die
Nnlllinie ansterfaalb des Querschn., so 8*
dnss nur Druckspaiiii. auftreten; lic^t P
ausserhalb des Kernes ^ so schneidet
die Nulllinie den Querschn. und es kommen auch Zngspann. vor.
Zur Constrnction des Kernes legt man Tangenten an denQuerachu.,
betrachtet sie als Nulllinien und ermittelt nach
obigem Verfahren die zugeh. Spanuungs-Mittelpnnkte,
so sind dies Kernpimkto K. Während aber die Null-
linie Bich um einen Punkt (z. B. den Bckpunkt J>)
dreht, beschreibt der Spannungs-Mittelp. eine Gerede
so dass man oft nur wenige Kernpunkte eu
bestimmen hat.
BelmBechteek sind nur die Haupt-Kemweiten
5Ki=: 5iC2=p Ä^= y
au bestimmen; der Kern bildet ein Bhombus: auf den
Hanptsxen nimmt er das mittl. Drittel ein.
Für symmetrische I-Qucrschn. Ton der
äusseren Breite der Höhe 7? ist (Irr Korn e^enf.
ein Bhombus. i^eunt man die XXaupt-Trägheitsmom.
= Fa\ Ji = PZr', so sind die Haupt-Kemweiten
Fig. 9.
2a»
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ÖIÄrkste Spannnng. /»Angnfifsp der Kraft ^
schneidet PS = c den Kernumfang m K' und K
und ist SJT = k', SÄ" = k'\ so wird allgem. die
atärkaie Uruoksp.
die stftxkste Zugsp.
- £ r _ A - ^ ™\
Vig. 10.
o Bniekkraft ausserhalb des Kernes bei Haaerwerk ohne
Zagfestigkeit.
Recbteck-Querschn. ; P Hege auf der ersten
Hauptaxe im Abstände t von der nächsten Kante
dann bekommt die Breite z ^ St Druck, und au
der Kante ist
" Sht'
Tür Kreisquersclmitt vom Halbm. r ist
9 SS 8>/a< bie S^l^t und annähernd
Für beliebige Querschnitte constr. man nach Mohr, wenn P auf
• einer Symmetrieaxe liegt, die Seilcurve BQC
fttr die gesammte Quereobnittsfl. JF* mit einem
Polabstande = — i zieht zu AP eine Normale
durch P, vrelche die Endtangente BE in G
schneidet. Nun legt man eine Gerade OD
derartig durch <?, dass £\ BGD ss Flftohe
BQDf oder dase die schraffirten Flächen gleich
werden; dtauk gebt die Nulllinie durch D.
Macht man dann noch BJTs 2 zieht durch
K eine Parallele KM zu BD, so iet der recht-
winklige Abstand des Punktes M Ton JB,
n&mlich JUX =
Fig. 12.
V, Biegiing gerader Stäbe durch
Kräfte rechtwinkl. zur Axe.
Schneidet die Kräfteebene sämmtl. Quer-
schnitte in Hauptaxen. so bat man eine
gerade Belast.; sonst eine schiefe.
a. Gerade Belastung.
1) Spannun«:. Ist M das Biegungs-
moment für einen Querschn., J das Träg-
heitsm. des Querschn. in Bezug auf die durch
den Schwerpunkt gehende NuUlinle, sind e'
und e" die Abstftnde der am stärksten ge-
zogenen bezw. gedrückten Kanten Ton der
Nulllinie, a'unda"die entspr.Spannnngen
80 ist
J •
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S) Crkgli^tsraomeiit J mä Wlderstaudsmomeiit ffir
verschiedene (^iierschiiitte.
•
Quertehnitttfonn.
J
y (wo « Bich auf die
Unter kante beaieht)
Pig. 13.
1
' M
1
12
6
s 0,167 bh»
]
Fig. 14.
64
1
m
—s- = — , annähernd.
82 10
i
— — — JTf »nnfthenid:
2^ — , aniiJUiemd:
4D \ 8 /
54»
BS* — W
18
6if
, annfthernd:
v
ff
12 I —
Pig. 17,
]
Bll — bh
annähernd :
4n 4- 1
"12 «4-1
wenn n = und r
die mittlere Höhe.
annähernd :
OV« 4» -f- 1
j
6 2m + 1
B
wenn n s= -7 nnd r die
mittlere Höhe.
Annähernd ist:
J— F^'Vl 4- 3,3«)
Jmax = U,1445i'//'5(1 4-
Jnin s 0i0881i^^(l 0/26 a
esi/4AH- 0,868 d,
wenn
««0,148--
geietat wird.
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Fig. 19.
3) Maximalmomente nndBlegungen für verschiedene Stütznngs-
und Bclastungs-Fälle. Trägorlänge l, gleichm. verth. Belaßt. j> f: d,
Läugeneinh., F^Biniellast ^ „ „
® ' XragerameinenEndee in gespannt,
am anderen freien Ende mit PbeXastet:
MaaoL = JPl; BnrohWegnng f =
^ Jl ^ i, Neigung der Biegnngdlinie am Ende
^ _ 1 o l
^ 2EJ ~~ i E e '
Träger wie vorstehend, aber stetig mit
p bei.:
. ^ pl* f \ a l
f Mtm =• \i Durohbieg. f = T ~ T]B T
1 ff l
Neigung d, BlegungBlinie a. Jfinde : tg« = ^ _
Tt&ger auf 2 Endsttitzen, in der
isritte mit P, ausserdem stetig mit jp beLj
(Fig. 21)
JITmsx = f + T5 ^ - 884jE7 '
Fig« 20.
Fig. 21,
4T
Träger auf 2 Endstützen, mit 2
Einzellasten P, und in dem (unver-
ftuderliclien) Abstände a von einander
belastet; ni^ter. P| ist das Homent
Jtfi = ~|(Pi + P2) {l - u) - P^aj. Es sei Pj > P,.
Jlfi wird dann das grösste Moment für den
Trftgdr, wenn y 2 pT+P^* '»•'wenn
die Mitte des Trägerp mitten zwiechon P| und
der Mittelkraft der beiden Lasten Pi und
liegt. Bs ist dann M,^^^ = ^ jp» + P, - Pj y ^2 - j F^^^^ 1'
Bei gleichen liasten Pj « P, -P wird 1» s= i^^l — nnd
Fig 22.
I.. 1-.„— ^
Nil«
Fig. 28.
Trttger Ton der Länge an jedttt Seite
um a überstehend; Stützen im Abstände
2» =s 2 — 2aj stetige Belastung (Eig. 23):
Sttttzenmomente: Üfi s; —
2 t
Moment in der
Mitte:
- i^l ^1-4 j^. £s wird — Jlfi = -Mb für a = 0^07 i
oder 2» = 0^86 l, oder I =s 1,707 5,
4) Träger auf mehreren
Stützen, Trägprauf 3Stützen
in gleiclier Höhe; die i'elder und
I2 »"it i>i L>e2w. i>2 gleiclunässig be-
lastet; dann sind die Auflager-
drüdce:
8/^ + ' •
^
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11
c
cUs Moment über det Mlttelstatee üTi =: — Für /, = 7, » |
wird A s=
3 5
Für j>i = ^ wird noch A ss Bsz — pl\ C =: — pl; M
8
8
Träger atif 4
S t ü t a e n in gleieher
Höhe ; völlig aym-
metrischo Anordnung;
Sndfelder von der
Weite l mit der gleich-
mässigen Einheits-Be-
lastung i?«; Mittelfeld
▼on der weite ml mit
der Belastung ^'^^
Attflagerdrttoke Bindi
2
A=^ (l l ) ^
2 V ^ 2 (2 4- 3 m) J ^ 2 \
Fig. 26;
P2I w'
2 (2 4- 3
Die Momente an den Mittelstützen:
2(2 + 81»}*
^ 2 (2 4- 3 m
^» = -2 + 3.. 4- i». =i' Wird ^ =1 (1 - ,(2^3,-,J;
2 V ^ ^2 (2 + 3 m)' • 2+ 3m 4
Für gleiche Folderweiteu (w = 1) wird noch A = ^ pl\
11
* 10
Träger auf beliebig
vielen Stützen in glei-
cher Höhe. Sind das n^* und
n + 1^^ Feld des Trägers
von den Spannweiten und
/fi _j_ 1 gleichmässig mit
p^ bezw. j},^ _^ I für die
Längeneinheit belastet, so
hat man für die Stütsen-
momente M„_i, und
+ 1 Besiehnng:
Fig. 26.
+ y j»ff + 1 V + 1.
Beiinden sich in den beiden Feldern die Einzollasten JP^ bezw.
welche von der nächsten linksseitigen Stütze um a„ bezw. «n + i, TOD
der nächsten rechtsseitigen Stütze um = /„ — «^^ bezw. um _|_ j
= ^» + 1 ~- <*»+ 1 abstehen, 90 wird die rechte Seite der letaten Gleich-
ung: Pnr ^
•ft
«» + 1
/A* + ««) 4- ^« + 1 rx; ^» + ^ ^^»+1 + ^n+i>-
Ä ■+ 1
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Sind beide Belastnngsarten gleichzeitig vorhanden, ao besteht die
rechte Seite der Gleichung aus der Summe der Beiträge der ver-
schiedenen BeUitnngsarten. — Der Auflagerdruck der nt«n StUtsen ist
Cn^Cn- ---- + ^ (f + ril) - f^T-
wenn denjenigen Auflagerdruck bedeutet, welcher durch dieselbe
Belastnngaart bei einfachon (über den Stützen nicht durchgehenden)
Trägern entstehen würde. — JDas Biegungsmoment im nten iFelde
in einem Abstände x von der Sifitee n — t i»t
^ — 1^^ ^
wenn ebenfalls dasjenige Moment bedeutet, welches durch dieselbe
Belastungsart bei einfachen Trägem entstehen würde. Zur zeichne-
rischen Bestimmung von üf^ stellt man zunächst Af^ durch die sogen
einfache Momenteuflgur dar, trägt in den Auflager-Senkrechten die
Stutzenmomeute M]/ ^ und von der Axe aus nach derselben Seite
hin auf, nach welcher aufgetragen wurde, und verbindet die End-
punkte der Stutzenmomente durch eine Gerade, so ist letztere die zum
Abmessen von Jf. xa benutzende, neue Aze.
b. Schiefe Belastung.
1) Nallliuie. Bildet die zweite
Hauptaxe SFf2 mit der Kräfte-Ebene SP
den ^ ((f mit der entspr. NulUinie SN
den ^ — ß (nach der anderen Seite), so ist
(wenn a der erste, b der zweite Haupt-
Trägh.-Halbm.). Man trage a = SG und
5 = &L hintereinander auf der «weiten
Hauptaxe ab und ziehe durch G eine Nor-
male dazu. Schneidet diese die ICratte-
Ebene in P, so ziehe man FL und daz.u
A so ist 82f die NuUlinie.
2) Stärkste SpaBnang. ist M das
Biegungsmom. für einen Qnerschn^
F und schneidet die Kräfte -Ebene den
Kernrand in K' bezw. A"'', so dnss = SK'
die untere, = SK'' die obere Kern-
weite, so ist (paoh Handerls) die
stärkste Spannung 'oberhalb der
Kmilini« ff' = ebenso o" = ~ dl.
Stärkste Spannung unterhalb. In der Richtung des
Ideinst. Kernradius ist der Biegungs-Widerstand
am kleinsten. (Hat man den Kern nicht, so zerlegt
man M iix 2 Momente, deren Ebenen durch die Haupt-
azen gehen, berechnet iur die am weitesten von der
IsuUIinie SN entfernten Punkte die Spannungen
für jede dieser beiden geraden Belastungen und
summirt beide Spann.)
c. Trägheitsmomente ebener Querschn.-Figurcn.
Sind i9JCu. 6'!^ zwei rechtwinkl. Pchwerp.-A^ll,
J ^y~S '^^••*^di«>>«ftgl»TrÄg-
heitsmom., so ist für eine belieb* Sehwerp.«>Aze
welche mit SX den < a einsohUesst, das Trägheitsmom.:
Fig. 27.
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13
1) J = 00»*« 4" ^in^f^ — 6 Bin 2«, worin Csb
das Centrifugal-Mom,
Für die beiden Hauptaxen ist C = oj für die erste Hauptaxe
8&\ wird «T snm Uax. J|, ffir die sweito Hanptaxa sum Min.
Mit ddn'Hauptaacen als Ooordin.*AxeiL wird
1) Richtaiig der Haaptaxen. Fflr den den eine Hanptaace
mit einer belief. 8X bildet, gilt d. Gl.:
2 C
8) tg Sffi = -= =
. Bine Symmetrie -Axe ist stets eine Hauptaxe. Ist eretere nlobt
Torhanden, so benntst man vorst. Gl. und berechnet den darin vorkom.
Werth C häufig dadurch, dass man in Gl. 1) f< =: ifiM setstt den entspr.
Werth Ton direct bestimmt und die GL nach
C = y 4- ^ — auflöst.
Zuweilen ist es einfaeher, C direot zu berechnen, namenflieh dann«
wenn die Figur sich aus Theilen zusammeusetztf deren Hauptaxen
parallel den gewählten Axeu SX und SY sind (z. E. bei einem ungleich-
schenkl. Wiukel eisen. £a ist nämlich für eine l^lache F in Bezug auf
Axen, welche gegen die Sohwerp.-Hauptaxen um Äx besw. 4% parallel
rersohoben sind,
C SS it'.<i|.<2t
Hiernach kann man für die einzelnen Theile die Gentrifugal-Mom.
(mit Bücksicht auf die Vorzeichen Yon und bestimmen und summiren«
Hat man nach Gl. 3 den Neigungswinkel der ersten Hauptaxe ge<
fuudeu, 80 wird aus GL 2
für n «t: Jy cos'^t + J% sin'c«!
for cc = 90 — fV|: s J*! sin^l«! -(- coBV<t;
daraus erhält man ^ ^
/, + = Ji, + Jy; - Jsi = ^,
^ cos 2«,
woraus die ^aupt-Trägh.-Mom. und «^2 ergeben, nämlich
S> Trä^lieits-Hoineiite für Parallei-Axen. Ist das Trägh.-Moro.
in Bez. auf eine S ch we rp.- Axo, bo ist das Tiägh.^Mom. in Bes
auf eine f aralleKAxe im Abstände dx
Z. B. ist das Trägheitsmoment eines Bechtecks in Bezug auf die
Kante h\J^ ^ -fftA.— =s— •
3) Trägh.-Halbmegser. ^ptzt man j; = ia^\ J.^ = J = ifV«,
so sind a u. 2> Haupt- T rägh. -Halb m., t irgend ein Trägh.*Halbm.
(Trägt man a und h TOm Senwerp. ans senkr. xur ersten bexw. zweiten
Hauptaxe auf und eonstr. mit ihnen als Halbaxen eine Ellipse, so ist
dies die C.entral-Ellipse.)
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14
V. Verniessuiigswesen.
Bearbeitet Ton Prof. Hammer in Stuttgart.
K« Horizontal mesfluiig^eii«
A. Messungselemente.
i. Längenmessung, Unter den einfachen Werkzeugen liefert grOsst«
Genauigkeit: Lattenmessung längs gespannter Sehntir, die Latteii
(X Querschnitt) dabal mit stählernen Endechueiden versohcn, Zwischen-
räume zwischen je zwei Latten mit Messkeil bestimmt. Sonst gebr.
Werkzeuge nach Genauigkeit: 6 m-Latten, 8 m-Latten, 20 m-(Stahl-)
Band, Messrad; aassusobl. Messkeite. v
^ Die regelmifttigen Fehler pflanzen sioli fort prop. der gemeisenen
Länge, die unregelm« pxop. der Qnftdxaiwiixaei ftttt der Länge also
Fehler der Strecke »
M = k, s + ka V^s.
Für Lattenmessg. (gerade abgeschn. Enden) längs Schnnr k| ver-
■chwlndend, kj je naeh Bodenbesohaft und Sorgfalt der MetMiiij^ete.
0. 0006 bis 0,002. Far 8 in Metern iii ferner (riehtige Länge der
Werkzeuge voransgesetzt) :
für Latten ohne Schnur j ^ n e >»i- n jt l . 1^ = 4: 1 bis o mm
« SO M-Stahlband | «i = -0*^ bis -O^mm | . j^^^ ^ g ^ ^
Messrad sowohl in Bez. auf ki als k^j sehr von Bodenbesch, ab-
hängig, daSB jeweils besondere Versuche erforderlich. Bei Latten also
1. B. bei 100 m abgelesener Länge wirkl. Länge 100 m — (100.0,2) mrj
SS 09^ m mit der lu befürchtenden nnregelm*. UnslcherheU Ton s. B.
± sVlOÖ mm a: f- 8 m. Die regelmäss. Fehler gewöhn!. Längenmesinng
oft dadurch im Weseutl. beseitigt, dass man dem Messwerkzeug ab-
sichtlich eine wonig au grosse Länge gibt, s. B. 6 m- Latten 6^001 m lang
macht.
Sehlef gemeti. Längen. Die Strecke L unter Neigungsw. a
gemessen gibt auf Horiz. reduz. I = L cos ; Unterschied zwischen L
und 1 gleich 2 L sin^^^/o (vgl. Taf. 2). Bei genaueren Längenmess.
unregelmässiger Linien Nggsw. jeder Latte (mit Pendel* oder besser
Libellen-Oradbogen, geprüft durch Umsetzen), bezw. jedes Bandes (mit
einem der in K. 2. erwähnten kleinen Instr.) bestimmt, so lange « nicht
> 15"; sonst Staffel messen: horizontale Latten mit Abscukelu. Bei gleich-
mässig geneigten Strecken Abzug an der ganzen schiefen Länge (ebenfalls
aus 2), oder der aus Tafel 2 zu entnehmende Zwischenraum d^Zngabe'O
swischen je zwei Latten- oder Baudlageu Lfiim Messen.
//. Winkelmessung. Horiz. Winkel bei angestrebter gleicher linearer
Genauigkeit um so genauer zu messen, je grösser die Dimens. der betreff.
Figur (jo länger die Winkelschenkol).
1) Constante Winkel (90", 180"; ausnahmsweise 4Xfi) erhält man
mit Kreuzscheibe und den Spiegel- und Prismeninstmmentohen je nach
Sorgfalt der Arbeit und äusseren Umständen mit einem mittleren Fehler
von 2* bis 8'; Lothe mit diesen Instr. deshalb je nach Anforderg. an
Genauigkeit 5 bis 40 m lang; bei genauen Kreisabsteckgn. nach reohtw.
Coord. die Ord. nicht über 10 m lang.
2) Für Wiukelmess. untergeord. Genauigkeit: Or»dseheIbe (Winkel-
trommel, Polymeter n. s. 1)» femer Tielfaon die Bussolen Ton Kntsen
(vgl. I. und K.).
8) Theodolit. Nicht zu schwere Instrumente mit V bis 10'' 1( o n i e n-
lesung (Theilkreisdurchmessor 10 bis 18 cm), cur Bepetttloa eingerichtet,
mit centr. Fernrohr zu unmittelb. Durchschlagen, sind für Ing.-Zwecke
die wichtigsten. Zur Horiz.-Stellung dient am bequemsten eine mit der
Alhid. fest verbundene Losen- oder Böhrenlibellei letztere (am einen
Fernrohrträger) nicht an entbehren, wenn HOhenkreis Torhanden.
Untersuchung: l) Umdr. Axe der Alhid. (mit welcher die des
Limbus zusammenfallen muss) J. zur Axe, bezw, Spielpunkts-Tangenten-
ebene der Alhid.-Libelle, bei einspielender Lib. also dann vertical: Lib.
in einer Lage der Alli. eingespielt und letatere nm 1800 gedreht. Ans-
schlag zur Hälfte an Lih.-Oorr., zur Hälfte an Stell-Schrb. 2) Visir-Axe
des Femrohrs Jl an Xippaxe des letiteren; beste Untersnch.: im Staadp. 0
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15
wird Bichtung OA ftb^r 0 hlnans durch Darchschla^en des Ternrobri
Terlängert, wodurch sich Bichtun g OBj als VerlÄnfferung ergibt, in doi
Jetsigen (zweiten) Lage des Fernrohrs wird A wieder anvisirt und das
Verfahren wiederholt; die nun all Verläng. sich ergebende Bichtung OB^
schliesst mit OB, den 4 fachen Golliin. Fohler ein: entsprcbde. VcrBchiebg
des Diaphragmas. 8) Kippaxe JL Vert.-Axe, d. h. die tou der Visiraxo
beim Kippen beschriebene Ebene [nach Erfüllung von 2)] muss bei eiusp
Alhid. Iiib. eine Vertical-Ebene sein [Bed. bette Untenaeh.: alt
Projection des hochgelegenen Punkts A auf etwa den Horizont des
ßtandp. O ergibt sich in der Fernrohrlage I eine Richtung Oai. in der
F.-R-L. II die Richtung Oa^, die richtige Proj. Richtung Oa haibirt
den Winkel a|Oa,; Fernrohr auf a gerichtet, nach dem Brheben deeaelben
bis A Wegschafifen der ganzen Abweichung durch Heben oder Senken
des einen Ferurohrlagers ; a| und a^ am bequemsten als Ablesungen aui
horiz. gelegter NivelL-Latte.
Elim, einer etwa TOrhand. Exoentxio. zwischen Alhidade und Limbut
durch Ablesen zweier, etwa 180° von einander absteh. Nouien; übrigens
Jedenfalls beide Nonien benützen, da Ablesunj^sfehler bei den hier voraus«,
gesetzten Feldinstr. mit Non.-Ablesg. gross gegen den Fehler beim Ein-
■tellen eines Zielpunkt!.
Pflr Messung der Horizontalwinkel genügt die Unter-
tuohung 1), <ia Fehler, welche von Visiraxe und Kippaxe herrühren,
eliminirt werden durch Wiederholung jeder Messung mit durch*
geschlagmiem Femrohr und Mittelbildung. Wird der Theod. in Ab*
tteckitng«!! benutst^ so ist er yoUttftndig ra reotiflciren.
B> (Kreuzsoheiben-) Aufnahme kleiner Gebiete; Flächen-
berechnimg aus den Messungszahlen; Coord.-Transform.
1) Abscissen am besten durchlaufend gemessen (mit Controle); zu-
lisaiffe Länge der Ord. mit Kreuzschb. und Winkelsp. s. A. II, 1. Wenn
auf dert^ben Seite der Aufnahmtlinie nahe heieinandor eine grOttere
Zahl l&ngeror Ordinaten su metten^ itt Paxallele aar urtprüngL Abio.«
AJte als Hilfs-Aufnahmslinie angezeigt.
^ Berechnung polygonal begrenzter Flächen aus Coord.-Aufnahme
der Bokpnnkte durch Zerlegung in die Dreiecke und Trapeze, welche
durch die Goord. angedeutet; pYersohränkte** Trapeze (Aufnahmslinie
ichneidet die betreff. Polygonseite) ebenso berechnen wie gewöhnliche,
nur die beiden Farallelseiten (Ordin.) mit Tersclüedenem Vorzeichen
nehmen« Allgemein giltig itt L*Hnilier>t Flftchenformel: Sind
(>i7iX (sVi) • • - (^Vn) die reehtwinkl. Coord. der Eckpunkte eines n-Eokt
mit aus- oder einspringenden Winkeln, dessen Seiton sich nicht über*
•chneiden, so ist der doppelte Fläclieniuhalt des Vielecks:
-f 2 F = X| (y, — yn) -}- ^2 (y^ — Vi) + - - - + (7i — yn-i),
-f 2 F = yi (xj — Xn) H- ya (X3 — x,) -|- . . . + yn (Xi — Xu-i)
(iede Abto. mult mit Differenz der folg. minus Yorherg. Ord.; entspr. für
Ord.)* Drehungttinn von z nach 4- y hier gleichgiltig, nur die Vor-
«eichen der Ord. zu beiden Seiten der Absc.-Axe cousequent unter-
scheiden. Die beiden Formeln geben die Fläche mit verscliiedeneu
Vorz.; Doppelrechnung zur Controle nicht unterlassen. Bildung der
Produote: bei kleinen Flftchen direct, tonst Rechentafeln (besondert
Bieter, Tafel der Yiertelquad rate) oder BcchenmaBchino.
8) Bei Theilungs-Aufg. u. s. f. kommt vor Anfg. der Coord -
Transf., wenn Funkte derselben Figur auf verschiedene Aufn.-Linieu
besogentlnd. Allgemeine I'ormeln: Das Ooord.-Syttem (x'y') liegt gegen
Bjitem (x y) so, dass -f z im ührseigertinn (gegen -f- y) um Winkel
gedreht werden muss, um die Bichtung -f ^' erhalten, der Ursprung
des Systems (x'yO hat im System (zy) die Goord. (a, b). £s bestehen
die Beziehuugen:
1
1
X = a 4- x' cos « — y' sin «
7 =s b H- x' sin a -I- y' cos c<
x' = (x — a) cos « 4- (y — ^) "
y ' = — (x — a) sin « + (y — b) cos u
C. Flächenberechnung aus Plänen und Zeichnungen.
1) Abstechen: Polygon zerlegt in Dreiecke oder Vierecke (letztere:
Diagonale mal entspreoh. Höhensumme); u. U. „Verwandlung"" (Quer*
Profile), bldw Pinn .dmeheehnitillcli linear nm p<»/o eingegangen»
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16
•u Bind die mit den aDmittelbaren Abstichen berechneten f iftohsn SQ
▼orgrOasejm am % pO/o (diese Üorr. suoh bei folg. 2) n. 8) in beaehleii); bei
gedruckten Plänen meist zwei su einander ± Blohtangen Torhanden
(Kichtuug, in der sie durch die Walze der Presse gingen nnd ± dazn),
in welchen der lineare Eingang ein Max. und ein Min., xeigt. let der
erstere p"/o, der sw^te q> (a. B. und l^/b), to iit* eine BtMok« 1,
deren Projeotion auf die erste Biolittmg m, auf die aweite n lan|f iet^
11t TergrOssern um AI — krummliniger, aber
einiger massoa regelm&ss. Begrenzung der au berechn. Pläche kann
Dienste leisten die Simpson* sehe EegeL
S) Qnadratnetz(„Schätzquadrat<*)oderParallelen]iela(«HaTfe*)
auf durchsieht. Papier, Horu, Gelatine für FUchenberechuung geringer
üeuaui^'keit vielfach brauchbar; „Parallelonnctz" insbesondere boi
Berocbauog grösserer (^uerproülüächen, wenn die Prof. in best. Mass-
stab, am bequemsten 1:100 auf iwm- Papier gezeichnet alnd: xneoba-
niecno Zirkel- oder PapierstreifoD-Addition der MittcllinieÄ der Trapeae
▼on je 1 cm Brcito in cm gibt uumittolbar Fläche iii qm.
S) Plauimeter. Polar plan im. wogen Einfachheit und Billigkeit
meist allen anderen vorzuziehen. Fahrarzn und Stange durch Scharnier
▼orbuudon; der erstere endigt in Entfernung a (die verändert werden
kann) vom Sch im Vahrstift, der letztere in der Eutf. b vom Sch. in dem
während einer Flächcnbeatiiumung festzuHctzenden i'oh Hinter dem
Sch. ist am Fahrarm befestigt das Bad vom Umfaug u (Entfernung des
Badrands vom 8cb. ss o) vnd das Zählwerk fttr die Umdrehungen det
letzteren. Ablösung der ganzen adnmdrehungen auf der Zählscheibe,
bis ü,OÜl Uindr. auf dem JioUenrand; n ist im folg. die Anzahl der
Badumdrehungen beim Umfahren einer bestimmten Pigui (Zählwerks-
ablesuug am Ende der Umfahrung minns Ablesung am Beginn)^ f die
SU bestimmende Fläche des l'lans.
Fttr Pol ausserhalbFigurisifsii.au,
» » innerhalb * » f = n.au + C, wo C = TT (a' -f b'-f-2ac).
Für Pol ausserhalb also die Constanto, mit welcher die Radum-
drehungszahl zu malt., um f zu habeu, nur abhäugig von a und u; mau
macht hier am bequemsten au = 100 qem = 1 qdm und swar durch Ver-
suche mittelst einer Probefignr von genau bekanntem Inhalt, z. B.
Quadrat von 100 qrm. Die Figuren sind bei Pol ausserhalb im Uhr-
zeigersinn zu umfahreu, um positive Veränderung des Zählwerksstands
zu bekommen. Beisp.: Bei 3 mal. Umfahrung der Fläche 100 qcm
haben Eich die Ablesg. ergeben 7,538 (Anfang), 8,635, 9,530, (l)0,52Gj
Mittel der Diff. (Radumdr. für 1 Umfahruug) = 0,996; damit au = 100 qcm
wird, muss also a verkleinert werden (n zu klein) um 0,4%; neue
Versuche u. 8. f. Bei Bestimmung von Flächen geben dann die Zahlen der
Radumdrolunigon unmittelbar qfim. Die Lage des Pols bo wählen, dass,
wenn der l'uiirätift etwa in den Schwerpunkt der zu bestimm. Fig.
gesetzt wird, Arm und Stange ungefähr X aufeinander. Grosse Fig.
entweder aerlegt oder auch berechnet mit Hilfe der Stellung:
Pol innerhalb. Durch Abmessen von a. b, o ist 0 gen&hert zu
bestimmen, genauer mit Hilfe einer Probefig. Als solche empfiehlt sich
hier ein Xreis von genau 10 oder 15 cm Halbmesser: in eine dtinne
HetaUsobiene sind in dieser Entfernung 2 Löcher eingestooben, Ton
denen durch das eine die Polnadel gesteckt wird, während das zweite
(Vertiefung) den Fahrstift aufnimmt. "Hei Toi innerhalb (etwa im Schwer-
punkt) umfährt man die l^'ig. entgegeugesetzt dem Uhrzeiger-
sinn, da sich hier bei dieser Drehrlchtung die Ablesungen des Zftbl*
Werks vergrössern, hat aber dann in der obigen Gleichung n
negativ zu nehmen, d.h. es ist n.an von 0 abzuziehen. Beisp :
es ist a n genau — lOü qcm gemacht worden (s. ob.); mit Schiene 10 em
(also bei Umfahmug der FUiohe 814,16 qem) erhält man >ei negatiTem
Drehsinn die Ablesgn.: 1,348, (1)8,930, (3)6,510, (6)4,096 (beachte, ob
18,.. oder 28. !); Mittel der Difif. 17,583, demnach da au = 100, 0 =
314^ 4- I76ö,i qcm — 2ü72,ö gew. Die C beträgt für die gebräuchUcbste
Coustr. der Poiarplan. (Amsler) bei derjenigen Länge von a, welebe
au — 100 qcm ma lit, 1900 bis 2200 qcm\ Bestimmung von C selbst aus-
fuhren (mit Normalmaassen der Probeüguren) da die angegebenen Werths
oft nicht zuverlässig.
Genauigkeit der Fliohenbest. mit dem gewOhnL Folaaplaa.
grösser bei Pol ausserhalb als innerh. der Fig.; im eiiteieB IW bei
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Flächen von 50 bis 300 qcm der mittlere zufällige Fehler einer ümfalirung
(bei Wiederholung d. Umfabrung von gleicher Polstellung an?) ^twa
2 Nonieu-Einheiien (wenn die Kou.-Einheit wie es für au = lüO q^ctn der
Fall ist, 10 qmm yorsiellt), aUo t^ei Flächen Ton 100, 200, 800 qem beaw.
0,2 "A>, 0,1 "/o, 0,05 o/o der Fläche, dazu regelmässige Fehler wegen Pol-
etellung. Der Unterschied der Uen. jedoch bei sorgfältiger Bestimmung
von C und für den Fall, dass a und b nahezu gleich läng, was bei
au = 100 qem etwa sntrint, nicht so gross, als meist angegeben, so dass
die Innenstellung des Pols nicht so ängstlich zu vermeiden ist. Auch
Irrthümer („berüchtigte Constante") sind bei Festhaltung der obiger
Torsichtsmassregeln ausgeschlossen. Gewöhnlich wird jede Figur
awefmal umfahren ; gewisse Fehlereinfl. elim., wenn das erste mal das
Eweite mal gefahren wird (die erste Umfahrung jedenfalls in dem
oben angegebenen Drebsinn). Am bequemsten (bes. bei häufig wechselnden
Massstäbeu) rechnet man stets, wie im vorstehenden, die Fläche f in
natOrl. Maass {qcm) des Plans und bestimmt efst nachher die entsprechende
wirklielie FlAohe aus (1 : M Hassstab der Zeiohnang oder des Plans)
F = f . M2.
Bei anderen Einstellungen von a derar^ dass in bestimmten Maass-
stftben die Non.-iBinbeit einer bestimmten Flacheneinheit entspricht, darf
a nicht ^n klein weiden, da sonst StabiUtftt Noth leidet.
"Von neueren Plan -ToaBtr. wegen vorzüglicher 1?osnltr\te und der.
Möglichkeit, sehr grosse Flächen (besonders beliebig lang gestreckte)
auf einmal nmfahren zn können, besonders erw&hneuswerth Rollplani-
meter von Coradi (Zürich): spec. Fall des Polarplan, mit Pol in
OD Entfg. (b =00, also Pol stets ausserhalb); flas Scharnier wird mit Hilfe
zweier geriffelter Bollen so geführt, dass es sich nur in einer (Geraden
1ifn- nnd herbewegt.
D. Ausführung mxd Berechnung der Theod.-Horizontalmess.
1) Berechnung ebener Dreiecke s. b. Mathematik 2 d. geb. Thoilcs,
2) Potheuot's Vierecksau fg. in dem Viereck P1P2P3P sind ge-
geben P,Pi = a, P^j = b, < r,P,P, = ;', unddie^PiPr^^^^PiVI^^/^,
unter welcnon in P die Streckou a und b erscheinen. Gtiäuciit die Ent-
fernungen PPt, PP2, PP3 und die Winkel in P| und P». ^ Mit den Bes.
der Fig. ist
^ + V = SM»- (« -f + y)i
Hilfsw. X ans tg ;i = — ^ ; gibt
sin ti
womit t/' bekannt; femer
sin ß
ctg (4Ö'> 4- k),
PP,=
' = ^ Sin + r,); PP3 = ^ ^ «i, 4.
b
PP,=
sin fp nnds:
sin 1// (Probe).
Fig. S9.
sin « ' Bin ß
S) Hanson's Vierecksauf gäbe: unzugängliche Distanz.
Im Viereck BCAiA ist gegeben lM^=a, die Winkel/^, y ; , (vgl.
Fig. 30) gesucht AAi = e (oder gogoben AA,, gesucht ilC). Die zwei Fälle
zu unterscheiden, wenn A und A| auf dert»elL>eu oder aul' verschied. Seiten
Yon BG liegen; im ersteren heisst es mit nebenst. Beseichn. Ilberall
ßi\ im zweiten (f?+A), im Uebrlgen die Auflös. dieselbe
Fig. 30
Fig. 31.
XXV. Jii>einh^ra'9 üal. 1898, Oel^efteter Thoil II.
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^ 2 Bin y sin ;'i , .
ctg A Ä : ^- woboi
«in IC sin fc/
« = 180" — 4- «1 = 180O— ißi 4- /t), gibt
tg y ^ SS tg ^ ^ ctg (45» + womit
bekannt; endl. ist mit q = ^^-^ . — — nnd = -i^:^' . (Pr. 1)
Bin fe Bin (f> sin rc, Bin
e = a q Bin (/^ -f- /^i), woraus e, bezw. a.
4) Grandformeln fftr trig. Beclin. im rechfw. Oo0rd.-87it
VorauBsetznng: + x muss nm -f- gedreht werden (Beziff. der Theilung
am Theod.-Horiz.-Kreis), um in die Bichtang 4- 7 2U kommen. Bichtungs-
winlcel (z, PfPs), kflrser (PjPa) der Verbtndttngestreoke der Punkte P| nnd P,
ist Winkel, um welchen die durch den Anfangspunkt P« gezogene
Parallele zu -f- x im 4- Brebsinn gedreht werden muBS bl^som Zusaismen-
fallen mit Bichtnng P^P^. Es ist
(1) (P,P,) = (PjP,) 4- 180«; ist allgemeia in Pj der Winkel zwischen
P, links und P3 lechts gleich so ist
(2) (P,p3)=(P,Pa)
(ß also abziehen, wenn es den Winkel von Pj gegen P2 hin gezählt
bezeichnet).
Alle ff. Aufg. führen aaaser auf die Def. Olohg. (1), (2) auf die zwei
Qrondanfg. snrttck:
a. Gegeben «wei Pnnkte P„ Pj durch ihre Coord. (x,y,), (xjVj),
geenoht die Streek e PjP, = a und ihr Bich tnngs winke! (PfPi).
tg (PjP,) = ^^Ä— — J& (Eudpuukt voran I; oiudeutig, Bin Yorz. acs
(»)
X3 -
Zählers, cos ^orz. des Neunera).
a » ■^«"•^^ und = ~ .
Bin (P,Pj) cos (PjPa)
b. Vom Punkt (x^yj) geht die Strecke a unter Bioht.-W. a
ane; die Ooord. des Bndp. werden nach (S):
(4) x, =: X, 4- a • CO8 « ; Jj = yi + a . sin « ,J
5) Stationirung (Zugmessung).
(n 4- 1) Punkte 0, 1, 2, .... n werden nach Bcihenf ihrer Num-
merirung geradlinig verbunden. Die gemessenen Seiten längen seien mit
a beseiebnet und swar bat jede Seite als Index die Nummer ihres End-
punktes im Sinn der Zugnnmmerirung, so dass a^ die Strecke xwisckea
den Punkten (r — 1) und r. Die Bicbt.>W. der Selten seien mit (t bes.
und zwar ist der Biobt.-W. Ton a^. Die in 1, 2 .... (n -> 1) gemessenen
Polygonwiakel sind Aj, . • . A,^ 1 und zwar Ist A, der Winkel» nm
don in r dir TJichtuug nrich (r — 1) im 4" Drohsiun zu drehen ist, um
sie in die Kichtuiig nach (r 4- 1) zu bringen. Aus den gegeb. od. beliebig
.^ugenomm. Coord. einer Ecke und dem geg. od. bei, ang. llicht.-W.
einer Seite sind die Coord. der n Übrigen jSdcen au bestimmen.
Sind gegeben: (ZfOTo) ^Ib Coord. der Ecke 0 und nti als Bicht.«-W. der
ersten Seito a. (0 — 1), so finden sich [gemäss (1), (S) nnd (4)3 dieBieht.-
W. und Cooro. recurrircud aus Ol. (ö) und (6):
(B)
«, = (C^ 4- A, 4- 1800.
A, i im
~ "n-^l + Att-J ± 1800,
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19
X, SS *o + •! Ä>t Wi • y'i = To + »I tin «,
s X| + «t n = yi + «itt «t
Addit» TOn (6) und (6) gibt iheilwelse Goutrole der Rochnung.
Attsrechnting von (6) nnd (6) Rcliematisoh fütifstellig oder (meist
genttgend) yiersteUigi auoh Coord.-lafoia zu verwendeiii die wichtigeten
Bind: Liebenftm, Tafeln der Tielfechen sin nnd cob, nlteT.; Defert,
Tsfeln zur Bcr. rochtw. Coord. (Berlin), Winkel in alter Theiluiipr nnd
in neuer T.; Clouth, Taf. z. Ber. gon. (^oord., Wickel iu neuer
Theilong und alter T.; Steilbogen, Tab. roobtw. Coord. (iierim lö85)
B. Lloyd Gut den, TvATerse Tablee (London), Interrell Vm, Coord.
mat 4 Deoinuilen, eeltr beinern (nnoh fdr 6. T«)*
Mit Transp. und Massstab sollten Züge nur anfgetrapon werden im
Fall sehr ungenauer Messung der A (Gradbcbcibc, liussole), sogar
in diesem Fall übrigens oft der verschwindende Zeitaufwaud fUr Bech-
Qung durch ratcheree und Bioheres Auftragen (mit Proben) eingebracht.
Messung: Seiten iweimal, das einemal abgesetati auf dem ttftdc«
weir darohlaufend ; Winkel bei gröss. Stat mit 30" Theod. Je einmal in
jeder F. K. h , bei kurzen oder uutergeord. Polyg, entspr. ungenanor.
Zug möglichst strecken (die A möglichst bei 180*'); Seiten mögl. gleich
laugi zwischen 60 und SOÖ m, keineefalla unter 80 w\ je kftraer Seiten
deeto sohltdrere Oenirirung ron Standpunkten und Zielpunkten.
Oeeohloee<>n6T und angesohl. Zug. Fillt Beke n auf 0
10 tanlniaa (geachl. Polyg») die Messnngsprohen ^A = k.lSO^; Xn =
ST yo. Sind die beiden Endp. des Zugs durch ihre Coord. gegeben
(trigon. Signalpnnkte), so liegt wesentlich derselbe Fall Tor (angeschloss.
Zug): Gegeben (Xo Vq), (x» y,,), ausser den oben angegeb. rolyg.-W.
noch gemeBsen in 0 der Winkel An zwischeu einem weiteren gogeb.
Festp. I [Coord. (Xj y^)] und der Ecke 1, in n der Winkel zwischen
(n— 1) und Featp. II (x„ y,i). Aus (x, y,), (xo yo), Ao, bezw. aus (x^ y„),
(Xtt y„), An folgt gemäss (3) nnd (2) der Richt.-W. bezw. «n» also
— rf,) vorgeschrieboii. Aus (ö) ist 2,A = «n — + ^ . 180*^. — Im
Fall dos angeschloss. wie des geschl. Polyg. demnach zunaclist die A bo
zu verbessern, dass ^A mit ihrem Sollwertb stimmt. Wenn die Zug>
Seiten ziemlioh gleich lang, gleichmäss. Vertheilg. des WtnkelwtUer^
Spruchs, sonst grösser« Verbes«. fttr. die W. mit kttrseren Sehenkeln
(prop. ^ der recipr. Worthe je zweier Seiten.) Der Zug mit den Yer-
heas. A berechnet, gibt noch einen Widerspruch Ton (zn — z^) beaw.
(j0 — yo) gegen ihre Sollverthe; Verbess. der einzelnen a . cos« und
h • fllnfe prop. ihren absol. Werthen oder prop* den Seilenltogen.
Oenauigk.: ^A darf_Jn wichtigen angescht Zügen von ihrem
Sollwerth um höchstens l'l^n abweichen, die SohlussfeUerstreoke (nach
Verbess. der A)^ d. h., wenn (Xf/ j^'} die Ooord. des Punkte n* sind, In
welchen der Zug statt nach (Xß yn) führt, der Betrag V Un'— xn)* + (yn' -yn)
darf keinesfalls Über 0,04 bctrngGii. Gescbl. Polyg. nur für kleine
oder untergeord. Polygon., genaue Beachtung der Lattenlänge („Staugen-
correction").
Zeigt sich beim Schluss des geschl. oder augcschi. Poiyg. in Folge
eines groben Versehens beim Messen eine grobe Abweichung in. (x,^' — x^)
und'Cy^' ^ 'j^ so lässt sich der Fehler erkennen, wenn nur K in solcher
Yorliegt: bei einem groben Seitenfehler liegt die Fehlerstrecke n'n (nahezu)
parallel au d^ fehlerhaften Seite und ihre Ltvnge entspricht dem groben
Fehler; bei cinom groben Winkolfnbler (in 2. A unmittelbar sich zeigend)
Keht Mittelloth tou n'n durch die Fehlere^o. Graphische Unter-
suchung genügt
2*
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20
6) (Kleiii-)Triangulijung8 - Aufgaben. ' -
a. Aufgabe der eiufachen Triaugulirung: Einschaltung
eines Neupunktes ins Xriang.-Ket£ durch . Vorwärtsein-
■chneiden.^ Gegeben die Coord. (x^ y^^, {x^^ der Feslponkte A,B,
gemessen die Winkel f<) y des Dreiecks ABO« Gesneht die Ooord
Bezcichnnug, um Zweideut, von C zu vermeiden: auf der gegeb.
Strecke AB stehcud und gegen 0 Behend, soll der zur Linken liegende
Puükt A öcin. Abweichung in (« + + )') ^'O*^ 16ö0 bei gleich gen
Messung der Winkel gleichm. vertbeilt. Winkelmessnng meist durch
einige Bepet , ftuss. znläss. Fehler der Winkolsumme je nach geford. Gen.
und nach Länpe der Dreieckseiten 10" bis 1'. Als Coutr., wenn der
dritte Winkel ohne umständl. Gentrlrung nicht gemessen werden kann,
u. U. Messung der £rgzg. der beiden zugängl. W. anf 360^ oder Wieder-
holung der Bepet von rechts nach links. Gemftit (3), (3) und (4) wird
tang (AB) = — — — ; AB = — r-rur =
X
b
— ' ~" sin (AB) * cos (AB) '
(AC) = (AB) — « ; (BC) = (AB) + ß± ISO»,
(links Subtrahiren, rechts Addireu).
sin y sin y
= + A C cos (A C) und = + B C cos (B C) )
= 4- AC sin (AC) und = -f- B 0 sin (B C) j
h. Bflckwärtseinschneiden Uber drei gegebene Fest-
punkte (Pothenot*sche Best.) Winkclmessung auf dem Nea-
punkt allein auszuführen. — Gegeben die Coord. (x,yj), (X2y2), (x^yg) der
Festpunkte Pi, Pj, p3-, in P gemessen die Winkel nr zwischen und Pj,
^ zwischen P2 und P3 [(vergl. 2) nebat Fig.]. Gesucht Coord. von P.
Aus den ge^eb. Coord. nach (3) zu rechnen (P2p|)i ^2^1» (^'2^3) ^7^3]
damit / = {l\Vt) — (PjPa) bekannt, Viereck nach 2) aufzulösen, womit
liängo und Bichtungswinkel der Strecken PP|^ PP«, PP» endlieh die
Oooxd. von P nach (4).*
c. II ü c k %v :i r t s e i n s c h n e i G n über zwei g e g e b. P e s tp., A u f -
gäbe der zwosi Punkte paare (Hansen'scheBest.): Einschal-
tung von zwei iSeupuukten zugleich durch Winkelmessung auf den Neu-
pulikten. — Gegeben die Coord. (zy), (X|yi) der Punkte A, At; in B
und C gemessen die W. yi [(vergl. S) nebst Fig.]. Gesucht
Coord. von B und C. Analog der rorigcii ÄTifg. die Aufl. mittelst (3) zn
reduc. auf 3), wonach mit Hilfe von (2) und (4) die ges. Coord. zu berechnen*
Bei den Aufg. b. und c. die Winkel meist in einigen Sätzen gemessen.
Ist Ncup. C in a. durch den Schuitt von melir als 2 Strahlen (von
niehr als zwei Standp. aus oder von swei Standp. ans durch Messung
der Winkel zwischen den Richtungen nach mehreren weiteren Fest-
punkten und der Kichtung nachC) vorwärts, oder der K'eupunkt P in b.
durch mehr als 3 Strahlen (nach mehr als 3 leatpunkten) rückwärts
eingeschnitten, so liegt Ansgleichnngsaufgabe tot, die graph. behandelt
werden kann.
U. U. wird zur Punktbest. Combination ron Vor» und Rflokwirti«
schnitten augewandt.
7) Geodät, liest, der Kordriohtnng im orientirten Coord.-
System (Merid.-Convergenz). Die Richtung der x-Axe eines
(Landesvermess.-) Systems falle mit dem Merid. des KuUp. zusammeni
(4-x nach K; also +7 "ach E), im Punkt (x,y,) soll die Biohtung der
N.-S.-Linio augegeben werden. Die ges. Kichtung (Merid. von P,) macht,
wenn (f' die geogr. Br. von Pj und r der entsprechende ICrUmraungs-
halbmeseer der BrdoberA. ist, mit der Richtung -f x den Winkel (in
Secunden)
tg* y • ^*
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2t
derart, dass der Merid, nach der x-Ax© hin ron der Parall. -f-x abweicht
(Vorzeicheu von y,). Au der Richtung nach eiuem bekannten Zielpunkt
(x^j) hat man also den Winkel (PiPo)-}-^!« von rechts nach linke an-
•ulegen.
Die Werths von auf 0^' genau liefert Taf. 13.
SS, AbsteokangexL.
/. Gerade AB mit Hindernissen: Parallelabweicl.en; oder durch A die
Oerade AD beliebig, ist dann 0 dar Fusapunkt des Loths von B auf
AD lind AC = a. CB = b, so erhält man für belieb, Punkt der vcr*
langten Geraden die zur Absc. x (von A aus auf AD gemessen) gehörige
Ord. aus y ss z • (fttr kleines b Kechenschiebe^.
27. Durch O Gerade OB absnstoeken, welche mit gegeb. Ger. OA
den vorgeschriob. Wink«! it einachlietst. Absteckung eines Punkts B.
in der Nähe der verlangten Richtung dnrch Benutzung Eines Non. am
Theod.; Winkel B|OA genau gemessen (repet. mit Compens), ist dessen
Unterschied gegen ic gleich ^re^, so ist Bi zu Tcrsetsen um d
wenn, d die (ungef&hre) Entfernung OB,. ^
///. Kreinhögen für Bahn- und Strassenaxen,
1) Hauptpunkte (und H a ii p 1 1 a n ge n t e u ) für pinfacho
F'^w^^^^®"*,^*® >'üldb gegeb. üichtungen AB, AU siud durch
den beide berührenden Kreisbogen yom Halbmesser B zu verbindeu. —
Gemessen wird Winkel BAO - tf, woraus « = IflOO- j j Berührungspunkte
Yon A ans eingemessen mit
AB Ä AO = B tg
Bogenmltte Mn durch
HaTbiren des Winkels
in A und Abmessen Ton
AUg S — B.
cos — a
%
^HMo B — B cos
(Probe).
Tangeute in JM,, durch
AD = AB-«Btg — =
AD,.
Probe : D, Mq, Dj in Ger.,
DD. = 21i. tg IL in
4
halbirt. B, Mo, C ge-
nügen meist als Haupt-
punkte; "wonn anrh die
Bogenviertel als solche
noch erforderlich (vgl.
Bern, am Schluss von A. II, l), so erhält man Mj und nebst den Tangenten
dAselbstgana ebenso wie Mo mit flL an Stelle von 5?- u. s. f. — Bogen-
Iftnge BJi;,G =
Directe Rechnung der obigen Gleich, fast ebenso rasch als Benfitsung
der m den Taschenbüchern som Gurren-Abstecken enthalteneu Tabellen
Mr
4f
Fig. 32.
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(YgL KU.)
22
unter, den letzteren besonders ansfahrlich:- TraclrangeluuLdbacli ron
H an hart und Waldner (Berlin 1874), auoh fftr 8) b., 8) c.
Ist, was meist der Fall, der Tangenteneohnitt A nicht zugänglich
oder (bei kleinem Schuittwiukel odor au einem BerguLliang) zngäuglioh
aber werthlos, so kann mau meiiit die Hilfälinie beiillt2eU| die Winkel
ß I y und die Strecke PQ = a messen, dann ist
AP =t - sin y, AQ = — ^ sin
Bin a sin cc
also B, 1) von P aus, C, D, von Q aus einztimessen.
Beicht PQ nicht aus, so kann man eine Statiouirung von einigen
Seiten, z. B. PPi, P|P2, PaQ zwischen P und Q benützen, aus welcher stob
AP, AQ und tc bestimmen lassen. Sorgfältigste Messung!
Oft ist man genOthigt (gekrAmmte Stollen, Gleislagen auf hohen
Dämmen oder in tiefen Einschnitten oder bei andr-ron Messungehinder^
nis^on) sich auch dio Hauptpunkte des Bogens auf eine der in 3) c. an-
gegebenen analoge Art, nur mit längeren Sehnen, zu Terschaffen. Die
mögliche Länge der Sehne BB| = B1B3 =: . . hängt ab Ton Halbmesser
nnd Terfdgbarer Breite; ist diese Iiänge, die sich einfach aus einer Zeich-
nung ergibt, 1 gewählt, so ist
iln ABB] = femer BBiB^s
. s: 180" 4- 2 ABB|. Absteeknng
der Punkte B,, B«.. . durch die
berechneten Winkel (
und 1.
Sorgfältige Mestung erfor-
derlich (Wiederholung der
Sehnenmessung). Um 1 ver-
S rösaern 2su können, ist in der
;egel statt der Aze selbst ein
Bogen von grosserem Halb-
meßserabzuRteckön (vgl. Fig. 33).
Zwisohenpunkte von denSehnen
ans na«h 8) Bern, naeh b*
S) Hanptp. fAr Korbbögen ans zwei Kreisbögen. Die swei
Hauptfftlle sind:
a. Oegeben Berfthrangspunkt B (durch AB), B nnd B|, gemeeeen,
BAC = et, gesucht C, K nnd Tangente daselbst. Es ist BG = B ctg ^
AG r= BG — AB;
AH = AO sin CK; * ,
a AH
COS P = 1 — B _ j^»
womit
^ nnd A s= 160P — (o + ß)
bekannt, alBO die Tangenten-
längen
BD s= DK s B ig 2. nnd
KD, = D,0 = B| tg ^
zu berechnen. (Probe I)
b. Gegeben AB, AG und K.
gemessen u ; gesucht Bj und K.
Aus der AnÜös. des durch
5 Stttok(> tropcbenen Vierecks
ABOC (zerlällt durch AO in
reohtw. Dr. ABO nnd das Dr.
AOO) ergeben sich 00 und der Winkel EGO = y; sodann ist in 0,CU
(B — B,)» SS rJ 4- 0(J« — 2B, . 00 . cos y (In B, linear),
damit leioht ßt und die Taugeutenabschnitte. (Proben!)
Fig. 88.
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28
8) 2wifoheii|»iinki«.
s. Bechtw. CoorcL mit runden Absc, 'taug, als Absc. -Axe^
Berührnngsp. [naeh 1) bezw. 2) bostimmtl ist Ursprung. Dicr
Ord. sttr AbsQ. z bestimmt sich aus dtt 01eiohiiiig:
Das dritte Glied der Beihe fast stets %n TemaoUftss.; so lange ^ klein
genügt das erste ülied, nämlich: 2) y == — w- (Ord. der Parabel, für
welclie der abzuateck. Krei^ Scheitolkrtimmungßkreis). Berechnung
nach 1) oder 2) auch für nicht runde K unnöthig durch die Taschen-
bttoher (Kreisbogentafeln) von: Knoll, Taschenbuch [auch Tangentenlg.
für 1), Periph. W. für 3) c und Uebergangsourren VI, Jordan, Kreis-
eoord. [nar für 3} a) u. s. f. Vergl. die Taf. 8. Im Haupttheil des
Kalenders; für alle Maasse braaohbar, da nur TerlL ^ in Betxaeht
kommt.
b. Bechtw. Coord. mit gleich weit abstehenden Bogen.»
punkten. Die nach a. abge8t.Bogenp. sind nur so lange y klein, praktisch
fenau gleich weit von einander entfernt,
oll überall zwischen je zwei anfeiuanderf.
Punkten das Bug o n stück b enthalten sein,
so ist (VgL Fig. 86)
X = B sin n(/ , y = R (1 — cos ), wo
(/> = ^ . C, n = 1, 2, 3 . . . .
Tab. für Meth. b.: Krtthnko, Handbach
[auch für 1)], Win ekel, Handbnch [auch
Kür 1) undY] u. s. f. Bei b. etwas weniger
rasche Arbeit als bei a. wegen nicht
rander Ahse. Bemerkpc- a. und b.
Oft ist statt der Tang, als Absc.-Axe eine
Bahne zu benützen [vgl. z. B. 1) Schluss], die y der Tafel dann um
Const. Terilndert.
c. Theodolit nnd Hessband.
(Bectif.) Theod. in B aufgestellt ; an
EA der Beihe nach die Wiukcl ff, ..
angetragen, während cias Messband
Ton B nach D, von D nach . . .
gespannt wird (vord. Stab des Bandes
eingewiesen). Ist s die Jjänge des
Bandes, so ist dabei
Fig. 3&
•in <K SS
s
2B
Fig. 36.
Meth. 0. hat im Vergleich mit a. und
b. den Naohtheil ungünstiger Fehler-
fortpflanzuni^, den Vorzug rascher Ar-
beit und geringen KaninbedarfB. Bei
genaueren Bogeuabsteckuugen Hauptp.
so, dass nnr je etwa 8 Zwisehenp. nach
e. abzust.
Vgl. die Poripheriewinkel-Tafeln 4.
für 20 m-Band; wie dort bemerkt,
Übrigens die Tafeln auch für andere
8 an gebrauchen. Ausführliche Periph. -Tafeln in KnoU a ], ferner
in Gysin [aasschlieBslich für 3) c. ; für alte und aeue Winkeitheiiuug],
Hanhart und Waldnor [vgl. 1)].
d. „Arcograph". Für kleine Bögen (Strassoubahnen u. s. w.) mit
Vortheil ein äpiegelkrenz oder Prismenkreuz, dessen beide Spiegel-
flächen yerstellbar sind (Prismentrommel von De eher) zu verwenden.
Nach BRBtimmung von B, C, (Fig. 32) stellt man den Stnb do- Tnstr.
in auf nnd ,»nimmt den Periph.- Winkel in den Spiegel (bpiegel-
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Winkel = halh. Vovlph.-W.y. jeder Punkt, auf dem die Bilder der SÜLbe
B, C sich dockfii, liegt auf dem Bogen.
4) E i n r ü c k III e t h o d 6 n u n d X äh e T u Ii g s in c t h. ;i. Berfthrungspkt.
B eiiigemosseu (gv. ii;ich Abstechen auf i'lciu) ; zu best, x duö cutöp. y der
Kreisbogeutafel eutuouuuen (od. nach y ^ 2r S^'^^^'^®^) 8^^^ ^ i CC| = y
und BCi = X gibt Ci, BC, nm x
verläijgert gibt D u. a. f. {jg!
rig. 37).
b. Man steckt swei Punkte
C, D für die Absc. X nnd 2x aus
(Ord. y und 4y, vrolche leicht aus-
wendig zu morkeu Bind); die Gerade
▼om Absc. Punkt x nach D gibt fpe*
nähert die Tangente in D, von hier
aus mit den genannten Maasaen
zwei neue Punkte u, s. f.
c. Einrücken von der Sehne aus: Sehne BC um CF = BC ver-
längert, in F Ord, VD =s 2y gibt D, CD um DO = DO yerUngert, in G
Ord. GE = 2y u. 8. f.
Dies geht namentlich mit dem Mesaband sehr rasch von statten
(Sehne BC genügend = BB,).
Wegen «ehr reaoher Arbeit ist b. od. c. aur vorläufigen Abeteeknng
eines Bog^ns ^>mpfohlnnswerth, wenn z. B. auf dem Feld rasch erprobt
werdeo soll, ob ein angonommenoa R einem bestimmten Zweck ents]jricht.
d. S. g. y ier telsmc tho d e; brauchbar, wenn Kreisbogen so flach,
daas an seine Stelle Farabelbogen gesetzt werden kann.
BB| BerührungsiJUTikte nnd C SchTiittimnkt der Tangenten, dessen
Abstand von der Sehne BB| halbirt, gibt E als Scheitelpunkt der Curve.
Fig. 87.
Fig. 36.
Weitere Punkte ergeben sich nach dem Satz, dass dem halben Bogen
Vi Pfeilhöhe entspricht, wenn der ganze Bogen die Pfeilhöhe 1 hat.
IV. Korhhöyen (freie Curven) für Strasfienaxen ; Entscheidung, oh Krilm-
mung zulässig. Bei Strassen vielfach Korbbögen vortheilhaft: ungleiche
Tangentenlängc, vgl. fHg. 34 bei III, 2). Wenn diese Bögen, was keineswegs
nothwendig, im Plan aus Kreisbögen zusammengesetzt sind, würde ihre
Absteckung nach III. 2) zumal bei mehr als 2 Radien, zu umständlich.
Man kann durch Aufzeichnung des Bogens in grossem Massstab (etwa
1:250) sich unmittelbar die Coord. der Carrenpunkte aus dem Plan rer«
schaffen. Oder man verlfisst die Kreisbögen nnd wendet im Plan nnd
auf dem Felde Lincarconstr. an: AB und AC (vergl. die Fig. 84) je in
n gleiche Theile gcthoilt, die Theilpunkte auf AB von B gegen A (mit
B ala 1 anfangend), auf AC von A gegen C (mit A ala 0 anfangend)
bczifFert, Cu-Pkte. als Srliiiitt]). der Verbin dungsl. 1—1 uud 2-^2, 9—2
und 3—3 . . . .; oder BezjÜcrüiig der Theilpunkte von B gegen A (mit
B als 0 anfangend), von A gegen C (mit A ebenfalls als 0 anfangend),
Cn-Pkte. als Schnittp. der Geraden B I, 0 1 ; B 9, OS; . . . .
TJm sich bei diesen Kegelschnitten oder anderen „freien" Curven zu
Uberzeugen, dass der Krümmungslmlbm. nirgends unter dem für den
betr. Fall znläsa. Min. bleibt, dieut Tut. i>. (aus 3 mit halber Sehne
als Absc. abzulesen, bequemer aber wie hier für sich zusammengestellt)
ein (flac}u r) Kreisbogen von Sehne 8 und Pfeilhöhe h hat genähert den
HalbmeBäer _ s'
Beiep.: s s= 10 m (Tafel), h = 82 cm gibt B = 15,5 m. Beachte;
Bern, unter Tal. 6.
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y, Ueberganffscurpen für ßUenbahnen. Zwischen den Geraden and
KjEeisbÖgen der Eiaenbahnen weiden nenerdlnffs Corren eiugesobaltet
welche von der Oeraden mit der Krümmung Null ausgehend, mit stets
wachsender KrUmmuug, beim Uebergang in die Kreisbögen die Krüm-
mung der letzteren erreichou. In diese „Uebergangscurven*' werden
Schienenllberböhnng und Spiiierweitercing In der Weise gelegt, dass
dieselben im BerUhrungspuuKt an der Geraden mit Null beginnead, im
JCreisbogeu das für diesen vorgeschriebene Maass erreicht haben.
In Bezieiiuug auf die Gerade F als Abscissenaxe mit dem Ursprung
A (Fig. S9)y heisst die Gleicbong der Uebergangsourre :
as3
worin die Oonstante e
8^H
9 *
6e
welche von der Spurweite der Fahr-
geschwindigkeit ;r, doni con^^tanten Gefälle des äusseren Schienenstranges
1:» und der Beschleunigung der Schwere ff - f),8l m abhängig ist, die
Länge nnd Krümmung der Curve bedingt. Fttr e haben die einzelnen
Verwaltungen verschiednno Werthe, gewöhnlich c 12000 für Haupt-
bahnen und c — 6000 für Nebenbahnen, eingeführt.
mg. 89.
Ist B der Berdhrnngspunkt zwischen Uebergangscurve und Kreis»
bogen Yom Badius r, so hat man zur Absteckung folgende Lttngen an
rechnen
c
Curvenlänge AB - Abscisäe AF ^ a = — •
Ordinate von H = - . „ •
Abstand der Geraden AF von der Kreistangente O^jy:
AA* ^ TT — 1, =--fl-=z--.
24 r> 4
l . „ a
Subtangeute E F t=:z — A JJ^ -—
S 8
T T' wird durch die Curve halbirt und der Berührungspunkt T* liegt
in der Mitte der Gurvenlänge AB,
Die Absteckung eino^ Kreisbogens vom Badius r mit Uebergangscunre
hat demnach wie folgt /u geschehen:
Bestimmung von a und b für eine bestimmte Gonstante c. Abstecken
der Berflhrungspnnkte T nnd (Fig. 39) unter Annahme des Halb-
messers (r -4- ?tntt r, d. h. man berechnet aS T S '!\ (r -f- ^0 ^''""'^ V
Abstecken der Punkte ^1, K, F und B mit den berechneten liiingeu. Ab-
stecken der Curvenpuokte mit den gerechneten Ordinateu uud endlich
4'bstecken des Kreisbogens Ton der Tangente mit Abscissen von T an auf
rJ^ gezählt und Ürdinaten, welche siimiiitlich um v — grösser sind
ale die Kreisbogen-Ordinaten für den Halbmesser r.
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Die Taf. 6. beziehen sich auf c = 12000, sind übrigens, wie die dortige
Bemerk* andeutet, leiobt für andere Werthe der Gonst. abzuändern.
Weiteres t\ber Uebergangscurven s. bei Helmort, die UebergangS"
curven u. s. f.; vgl. aucl! Tlse, Organ Fortschr. Eis. 1865, 8. 13. Ueber-
gangscurven als ICorbbögou aus Kreitjbogeuätückou mit sich succ. ver-
doppelnden Badien statt der oubischen PiCrabel werden nach dem Vor*
gang voD Thomm eil ati der "Brennerbahn auch jetzt noch angewendet
(z, B. Schweiz), vgl. darüber Tliommen in Schweiz. Polyt. Zeitschr. 1864,
S. 129, ferner Org. Fortschr. Eis. 1866, S. 168. Diese Uebergangscurven
natttrliob mit den ffewOhnL Exelsbogentafeln absuBteeken.
VL VermHMvng d€8 GefäUvw^aeU auf Eisenbahnen. Beim Uebergaiig
einer horizontalen Bahnstrecke in eine geneigte, oder zwischen zwei
geneigten Bahnstrecken empfiehlt es sich, den Gefllllwechsel durch Ein-
legung eines Kreisbogens von grossem Badius zu vermitteln.
Zur Beätimmung der Ausruudungscurve ist zunächst die Tangenten«
Ittnge l EU bereehnen (Fig. iO), hierbei sind 8 F&lle zu unterscheiden:
1) Die Bahn geht
aus der Horizonta-
len in eine Neigung
1 : m Uber, dann ist:
m
2) Die Baiiu geht
aus einer Keigung
1 : m in eine andere
Neigung von glei-
chem Sinne i : n
Über, daoin ist:
^g. 40. 8) Bie Bahn geibt
ans einer Neigung
Im in eine andereNeigung von entgegengesetztem Sinne 1 :m Uber, dann. 4at:
2 V ;t ^ m J
Die aiiB Taf. 7. zu entnehmenden Bctrütrc •H^fTtion zn rlcn ans den
StoigungtiYorlialtmsäeu berechneten liülienurdinatcu der Bahuaxe addirt
besw. Ton denselben subtrahirt.
U. H^lieniiieflsius^en*
F. Geometrisolies Nivellement.
Ni V. - In Str. : Für Langen-Niv. des Ing. nicht zu schwere Instrumente
mit 10" bis 15" Lib. Empf. (auf die Par. Din.) und etwa 2&facher Femrohr-
Yergr. die besten. Neuerdings mehrfach Instrumente mit fester Idb.
und umlegbarem Fernrohr empfohlen. Kleine DoscnlibpHe auf der
Alhidade, besonders aber Elovat.-bchraubo zur Kein-Einstellung befördert
die Arbeit. Für Flächen-Nivellements u. U. nur in dm getheilte Latte
(6 m lang), dasselbe Instr. um sehr lange Yisuren (bis 150 m und mehr)
zu ermöglichen, ohne scharf einspielen zu lassen. Fttr Querprofi! c u. s. f.
'kleines und leichtes Instr. mit 30" bis V Lib. Empf. Bei Nivell. auf
nicht festem Grund (Moorboden u. s. f.) ist Niv.-iuatr. von Werth, welches
gestattet gleichzeitig mit Beobachtung des Libolleneinsp. die I«atte ab-
zulesen, so dass nur für festen Lattenstand zu sorgen (Pfahl) (mit Hilfe
einos kleinen Spiegels entsteht ein Bild der Lib. I*lase im Gesichtsfeld,
solche Instr. besonders von Tesdorpf in Stuttgart zu beziehen); kleine
Instr. dieser Art eignen sich auch (als GefUlmesser) cum Fraihand-
gehrauch (Instr. Ton Wagner, Butenschön u. s« f.).
Genauigkeit: Bei durchaus gleichrr Zirl-'.vnito wflclist dor mittlere
(zufäll.) J'ohlcr eines Nivell. prop. der Quatiralwurzel aus der niveil.
Länge; ist also m der mittl. F. pro kni, so ist der mittl. F. für k Lin
M = ui V k.
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KiT. I. Cl. B\jit{ d!e „TrAcfs -TTtTeTlementt*, deren Höbeiksftlilea
in DeuttehUud jetsi durchaus auf N ormal-Nvl 1 bezogen sind
(37,000 m nnter dem an der Berliner Sternwarto gesetzten f,Norroal*
höhenpunkt", übereinstimmend mit 0 des Amsterdamer Pegels), ^flr
die Prtto.-Niy. ist m etwa S~8 tnm. Die genauesten Nir., deren der Ing.
bedarf, sind solche II. GL mit etwa m = 6—10 mm% fttr solche ist bei
nicht ganz kleinen Höhenunterschieden eine genane und oft wiederholte
Untersuchung der Lattenlänge mit Uilfe eines Normalmeters noch er-
forderlich. Zielweite nicht über 60 m; dnrehechnlttl. Tagesleistang
auf Bahnen oder Strassen mit kleinen Gefällen etwa 6 iMM» Längere
Kiv. sind so oft als möglich an dio Marken der Präc.-Nly. anzubinden.
Für Niv. uutergoordnetor Bedeutung entspr. grössere Fehler zulässig;
bei Flächcn-Niv. goui^gt es in der Regel (uicht immer, s. B. Meliorat.-
Arb. auf Flächen von sehr geringen Neigungen), die „Bodenpunkte" auf
\ dm zu erhalten. — Nivellirband kann in Tasche ^Elltgefll]urt und am
Ort des Gebrauchs auf belieb. Latte befestigt werden.
Für Längcn-Niv. unterg. Bedeutung das Nivell. mit horiz. Ziellinie
vielfach zweckmässig zu ersetzen durch „Schräg-NiveU.*^ (trig. HOhenbett»,
vgl. den Schluss von G.). Vorlüufige Absteckung von Linien mit ge-
gebenem Gefäll oder Aufsuchung des Gefälls zwischen der Lage nach
gegebenen Punkten mit Hilfe der „Oofiillmesser'' (Theilung meist am besten
dinct nach Procenten, nicht nach Graden); ram Freihand-Gebraueh
besonders empfehlenswert]! der Lib.-Gefällmosser von Tesdorpli and«
Constr.: Sickler Bohne, Mayer u. s. f.; TgL anob £• SOl
Q. Trigonometrische Höhenbestimmung.
Höhenwinkelmessg. mit Hilfe des Höhenkreises am Theodolit oder
bei kleinen Höhenwinkeln der Mikrometerschraube an einem Niv.-Instr.
. VL 9, f. Im ersten Falle bequemste BesilL des HOlienkrefseB, der auf
der Kippaxe festgekeilt ist, durchlaufend ron 0^ bis 360O. Bei der
Messung ist nur zu beachten, dass die Böhrenlibelle am Fernrohrträger
[▼gl. A. IL 3)], justirt ist und genau einspielt bei Einstellung des Ziel-
punkts anf den Horisontalfaden; mit durehgescblagenem Fernrohr ist
die Messung zu wiederholen. Die Dif f. der Ablesungen an Jedem Nonius
gibt einen Werth für die doppelte Zenitdistanz, wirkliche Zenit-
distans z gleich dem halben Mittel der beiden DlfT., Höhenwinkel
a^9(fi — z (rc erhält damit sein richtiges Zeichen). Messungspr.: Bei
verschiedenen gemessenen Höhenwinkeln mnss sich die Summe der*
Ables. an Jedem der beiden Nonien constant ergeben.
Wird bei Instr. Höhe i über Punkt A nach einem t vertical über
Punkt B sich befindenden Signal der Höhenwinkel « gemessen, ist ferner
die Horizontaldistanz von A und B (im Meeres-Niveau) gleich a, sind
endlich JS^ und Hb die MeereshOhen von A und B, so ist
1) Hb = H. + a tg « + i-^ a» + ^ +1-1
Das die Meeresh. enthalt. Gorr.-Glied fast stets sehr klein, so dass
^) Hb « H. + a tg « + a» + i - t.
Xrdhalbm. r ist abhäng, von der geogr. Br. und von dem Azimut der
^naitr, es genügt aber, fftr sehr grosse Gebiete, z. B. gana Deutschland,
•inMü Mittelwerth anzunehmen, ün letzten Fall log r = 6^049 (m) (für
(f = 600); die Grösse k ist der sog.Ref ractionscoBf ficient[Verhält-
niss des Winkels zwischen der Tangente an den (nach Annahme kreis-
förmig) gekrümmten Lichtstrahl AB in A und der Sehne AB zu dem
Brd-Centriwinkel, welcher der Entfernung a entspricht], deren Betrag
meist zwischen 4-^7 und -J-'/s liegt. Die Form der Lichtcurve AB und
damit der Werth von k ist aber sehr veränderlich, besonders mit der
Terftndemng der Temporaturvertheilnng in den durchschnittenen Iiult- *
schichten: k kann in ausscrgcwöhnlichen Fällen sehr klein, selbst
0 oder negativ werden (Lichtcurve kehrt convexe Seite der Erde zu).
Im Mittel ist k = 0,13 (Gauss ü,1306). Taf. 9. für das Corr.-Glied '
1— k
— sr— ^ bei yertohiedenen Werthen ron k l&sst den Binflnss des letsteren
«rkmuMii. YoUstindig elimin. läset sich die ans der Unkenntoiss von Ii
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outspriugeLdo Uat^oherheU der trigon. HAhonmess. ntir «ftiroli gegön-
«eitige Beob.: wAhrendin-A derllOheiiwiiikel nach B gemeM«ti wMt
miBst gleichzeitig ein zweiter Beobachter den von B nach A. Vorringern
läset sich die Unsichorheit, indem man die Entfernung a nicht zu gross
nimmt, für gewöhnlich nicht > 6 ürm; Höhennnterschied AB bei
grttoaerea Btttferuungen ron einem Punkt O, der von beiden etw»
, gleich weit entfernt ist, als DifF. der Höh.-Üntersoh. CA, CB bestimmt.
Bei kleinen Jlntfernungen (je iiaoh Genauipfkeit big 600 oder
1000 m) kommen Erdkrttmmung und Bcfi action nicht in Betracht und es ist
(3) IIb = Ha + » tg a + 1 — t-
Bestimmung von a. Je kleiner um so weniger genau braucht
a bekannt zu sein; a entweder aus dem Triangulirungsnets gegeben
oder es genügt Abstechen der iüoord. von A und B oder der Entfernung
a selbst (falls A und B auf Einem Blatt) aus Karten und Plänen von
entsprechendem Massstab (bosouders Flurplänen). Directes Abstochon
von a besonders wichtig ftlr trigonometr. iiöhenm. auf kleine Entfer-
nungen bei Höhenaufnahmen auf Grund einer ausführlichen Horiz.- -
Aufn. grossen Massstabs (vgl. bei L.); directes Messen von a n. U. bei
Querprofil - Aufn. mit „schiefen Visnrcn" (s. pr. „Schräg-
Nivellement")« Dieses auch vielfach brauchbar bei Iiäugen-NiTell. unterg.
Bedeutung (vgl. Schluss von ¥), selbst für den Fall, daas die Entf. direct
gemessen werden müssen; bei eebr gleiolunftsB. Steigung der an nlvell.
Linie (Strasse) schiefe >~^ntfernungen mesaen.
Bequeme Tungeuteutaf. cur Berechnung trig.Höhenbest. bei kleinem a:
Faul, Levelliug by vert. augles, New-Tork lä86.
H. Sarometri8ohe Hölienmessuniip»
Zn umfassenden barometrisohen HOhenaufnahmen eignen sieh allein
gute AueroYde. Quecksilberbarometer finden für Ingenieurzwecke nur
Anwendung zu vorläuiigea IiängennlveUements, als Staudbarometer und
alt n^^ormal'^Barometer aum Vergleichen der Aneroide.
Beduotion der Aneroldablesungen auf 0^ und das Queck-
silberbarometer. AneroTde sind so lange nahezu werthlos, als ihre
••Qonstanten*' nicht bekannt sind, mindestens die Wärmeconstante. Für
Naudet'aohe und neuere Gholdichmid'sche (Hottinger*aoh«>
AneroTde, bei denen die Theile der Scala nahezu 1 mm des Queekailbai^
barometen entsprechen, Beduotion am besten in der Form:
(1) b = a+o4"P(C — a),woa = A — wt.
Bs beaeiolinet hierbei b dia gesuchte vOllig reducirte Ablesung am
Anerolfd, A die unmittelbar gemachte Ablesung, w die „Wärme-
constante", t den Stand des innerhalb des Anerolfdgehflusos ange-
brachten Thermometers („innere*' Temperatur), o die ^absolute Con*
■taute** und p die „Thellungieon staute**, endlich 0 elna will*
kttrlich angenommene Zahl (s. unten).
Bestimmung von w durch VergleicJiung des Aneroida mit dem
(Quecksilberbarometer bei mögiiciist cuustaixtem liuftdruck in möglichst
Tersobiedenen Temperaturen; mindestens 1 Stunde warten, bis Anerold
(aus Etui zu nehmen, aber vor strahlender Wärme zu schützen) die je-
weilige, constant zu erhaltende Tomp. angenoraiucn hat. Die Beduotion
der (^uecksilberbar.-Abies. auf 0" (vgl. I>em. bei Tuf. ö, 2) und die An-
nahme, dasB den kleinen Schwankungen des Qu.-Bar. Uber die Zeit der
Beob. die gleiche Zahl von Aneroi'dtheilen entspreche, gibt Einflnss der
Temp. auf Aneroid zu erkennen; grfipliiscbo Behaudlung, Temp. als
Ahse. — Temp. Eiutiuss (wie oben angenommen, wt) last immer linear
nach t; dagegen w abhängrig von A bei sehr grossen Veränderungen dea
letzteren, fn r Ycrwondnng desselben An. in aehr verschiedenen Höhen
also verschiedene w für gewisse Intervalle von A (durchschnittlich etwa
für 40 mm, entsprechend gegen 600 tn Hoh.-Ünt., jedentalla conätautes
w brauchbar).
f Herauf Bestimmung von c nnd p gleichzeitig durch "Ver-
gleiciiungon von Au. und Qu.-Bar. bei möglichst versch. JLuftdr. : Vcr-
gleichungen in verschiedenen Höhen (dem Anfnahmegebiet entsprechend)
Bind Versuchen mit künstlicher Yermind. des Luftdrucks vorzuziehen*
Kaclidom alle Ablesungen auf 0" reducirt sind (An. mit Hilfe der er-
mittelten Tab. für wt) sind aus den gemäss (1) anzuschreibenden Gleich-
ungen c und p wieder am besten graphisch au bestimmen. Fttr C ist
runzle ?'abl su w&l)len| irelobe nicht sehr weientlich vom mittleten Iinfl«
. . *
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dniol; fm Avfaaliioegebfet sieli ontfornt, aUo's. B. 0'= 700 »im fQr Auf-
nahmen in einem Gc!)ict vnn 500 bis 900 m HeoresliOhe, C = (S6ff für
Aufn. in 1000 hin 1500 tn Hiiho u. s. f.
Tomp.-Couat. w für Naud. und Go 1 d s c U m. -Ho tt. Anerolfile ge-
wöhnlich an eich positiT« w = 0 („compensirt**, diese Bezeichnung^ durch
deo Mechaniker nie /.uvcrlässip^, vgl. t^brigens die Abh?lngigkcit der
„Const." w von A) bis w = 0,2; unter sonst gleichen Umst. Instr. mit
kleinerem w yorznziehen (l ehler in t klein. Einfl.)- P jedenfalls sehr
klein, c bei Kaud. darch die Scliraube am Gcbliuscboden zu yoräiidcru;
Alle 3 Coust. verändern sich im Lauf flcr /ei^ h ic lit voräuderlicli ist'c.
deshalb w und p von Zeit zu Zeit, c nach jeder starken Erschütterung
oder rasch erfolgten bedeutenden Standänderuug neu zu vergleichen.
Die Anerol'de sind äusserst sorgfältig wn behandeln, vor Stösson und
gegen Tomperaturändorungen möglichst zu schützen, also im Etui zu
belassen, mit möglichst schlechtem Wärmeleiter umgeben (Ausnaltmo
B. ob. Best, von w). Die Instr. sollen bei grösseren Luftdnick-Diff. erst
einige Min. nach Ankunft, nach zuvorigem leichtem Beklopfen abge-
lesen werden. Naudet'sche AneroYclo eind horizontal zu haiton, bei
G^oldschmi d^achen ist nach jeder Ablesung der üehäusokopf genil»
gend ^eift lurtkckzuschranben.
'Barometerformel. Wenn an zwei — innftohst senkreelit über-
einander liegend gedachten — Punkten von der geographischen Breite 7
zu gleicher Zeit die aufO^ reducirten Normal qnecksilberbarometerstände
(in mm) b| (am unteren), bezw. bj (am oberen Punkt) und die Luft-
lemperainren in C^^ Jh. bezw. t2 sind, wenn ferner r den Erdhalbniesser
bezeichnet, H| und H3 die Meereshöhen in m der beiden Punkte bedeuten
und Ii «• die LiUige der Iiofleftale, d* Ii. den Höheniintereobied — Hf»
endlich das Terhftltniss des mittl. Dmeks des Wasserdampfti in der
SAnle h. mnm mittl* Luftdruck in derselben bezeichnet^ also
iL^lfi + ^^A .eist
b 2 Vb, ^ bj*
(9) Ii es s= 18405 ^1 -f 0,003606 ^4^) ^rOOm cos 2y) + l" |-) *
/ . 2H,4.h\ , hl
. \l + _>^) . log ^.
Die LiifttemperatiirGn t, und die .,?tn5i;orcn" Temperatnren, sind
am raschesten mittelst eines sog. Schieuderthermometers zu bestimmen,
d. h. eines rasch im Kreis geschwungenen Thermometers.
Die Formel (2) f Ur ein bestimmtes Anfnahmegebiet vereinfacht durch
Vereinigung der Klammem rechts, soweit möglich, mit der Constanten:
Einffthrong einer mittleren Breite (f, Annahme für ;(am einfachsten
coitötant, bei gewöhnl. Bar.-Mess. wird die Feuchtigkeit nicht beob.),
Annahme für mittL Meereehöhe der aufg. Punkte. Man bringt so Qt. (2X
auf die Form
(8)
h = Kaog b,-logb,) (l + k.-'"^^).
wobei k = 0,0036G6 = Ausdelmungscoöff. der Luft für 1« Temp.-Zunahmo
Für Deutschland kann man (mit Jordan) annehmen (f=öQ^f Mittelhöhe
600»..l=.0/>l.wo»>ttwi»l;
o
} (4) h = 18408 (log b| — log ^1 + 0,00367 Ai-^L^
Aifts (2) leicht eu entnehmen, wie weit bei gegeb. Oenauigkeitsgrcnzen
d'e (4) zu Grund liegenden Annahmen zulässig sind (vergl. auch Born, bei
Taf. 8, 2). Dnnstdruck oft auch dadurch berücksichtigt, dass in (2) der
Coßir. Ton auf 0,004 = erhüht wird.
Das „Temp. Qlied" zeigt, das» Felüer in den Werth von h
pm 0,370/0 für je 1« entstellen. Da« Mitte) der in der NMhe der 'Brdober«
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fläche gewesB. Lnfttemp. tind tj stellt im Allgem. nur nnpenfin 5fe
Mittel temperatUT der Luftsäule h vor, zur Zeit des Tagesmax. der Temp.
im SToromcr werden z. B. t| und t2 und damit h zu gross u. s. f.: n^^S'
Hobe Periode** barometr. gemcss. Tlöhcn; beste Messungszeiten im
AUgem.: Febr. und Octbr. um 10 V.-M., 4 N.-M.; Mrz. unfl Sptbr. 9 und 5;
Ap. und Aug. 8 und 6~7; JMai bis Juli 6 — 8 "jiud 7—0. Am besten eignen
sich in der Begel windstille Tage mit bedecktem Himmel, windige Tage
geben häufig unzuTerl&ssige, stfltmische unbranohbere Besultale.
Zur Berechnung vieler barom. Höhen sind Zahlentafelu oder
gräphisch-inccbaniBcho ITilfsmitto! unentbehrlich.* MaiL kann aUB (4) aul
zwoi vcrschiedoneii ^Ve^^^nn dazu konimcn:
1) Moth. von Ii abinet, barouiotr. Höhen stufe. Setzt man
A = fi + lLri^\;/l_|Lll^'| und nimmt von der Keihe ftU
bi
log -=-=- das erste Glied, eo wird aus (4)
ba«
(5)
h = 10042 ^^^^ ( 1 + 0,00367 ^^^\
bi-f b, V 2 /
Aus (5) congtniirt man Tafeln, welche den Werth m von h, der einer
Bar.-Diff. bi — bj = 1 mm entspricht (bar. Höhenstn f e) fttr die Argumente
(b, 4- N) und (t) -f- 12) oder b (Mittel) und t (Mittel) liefern; es wird dann
h ~ m (b, — bj). Taf. 8, l. pibt mit den Annahracn bei (4) die Wertbe
der bar. Höheust. für die Arg. (b] 4- b2) und t, ersteres von I2ü0 — 1550,
letzteres von ~ loo bis -f 80^, reicht also fttr das ausseralpine Deutsch-
land aus.
Moth. der bar. Hölimst. nur bequem, wenn h mit "Reclinn Schieber
zu bestimmen. B abinet lelbht hat die mit (5) nahezu stimmende formel
b b
(0) h = MOOO . (1 + 0,004 t)i
bi Ü2
drr Ausdruck für m in der Form 16 (600 -f tj -f tj) : Aii» gestattet ohne
Tafoln mhr riisdic Borochnung von h mit dem gewöhnlichen, mit Länfer
versehenen liecbeuschiebor, wenn an der Seitenüächo deseelb.en Theilong
far y (bi -f b}) angebracht wird.
Tafeln: Beb od er, Hfllfet s. bar. Höhenbest. (Stuttgart 1874) für
SUddeutschland (7 = 48" 800, geben wegen Kichtbeaditung des Danst-
dracks etwas zu kloine Wertho (Const. 1&982); Jordan e. bei 2).
2) Meth. von Biot, „rohe Meereshohen". Durch Einführung
der „rohen M." (besser Höhen üb. gemeinsamem Horizont) kann man
h durch einfache Subtr. [statt Malt, wie In 1)] erhalten. Fflr die Ter*
sohiedenen Baromoterstände kann man diese Höhen entweder nnr fttr
eine bestiiumto Normal-Luftterap. oder für alle in Betracht kommenden
Lufttemp. berechnen; im ersten Fall ist das durch Subtr. sich ergebende
h wegen Abwelebender Lnfttemp. mit einer Oorr. an Tersehen, im swelien
Fall ergibt die Subtr. direct den Höhenunterschied.
. a. Man kuun urimlich entweder z. B. setzen (16" als Normaltexilp»
nm die bei h uothweudigo Temp. Corr. klein zu machen).
(7) h = 19484 (logbi^logbz) |l 4. 0,00347 — 16»^} und.
Tafeln berechnen fttr
(8) Hr = 19484 (logB — logb), WO B eine bei Oonst. bedeatat, dem
I?aromcterstand eutsprochend, von dessen Niveau ans die „rohen Meeres»
höhen" gerechnet werden sollen (also z. B. B = 7«)2, aber ebenso gut
B = 7tiu, 7Ö0, bei letzterer Annahme negative Werthe von Hr auch in
der Niederung vermieden) und b die in Betracht kommenden Barometer
stftnde, etwa von 0,1 zu 0,1 mm, Entnimmt man dieser Tafel die dea
Bar.-&tänden bj und bj eut'^]<rech. Werthe, H^' und Hr", so wird
(9) h = H," — lir' + (Hr" — HrO (t — 15«) . 0,00347.
Nach (7) bis (9) sind sehr viele Tafoln eingerichtet worden, z.B.
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b. Oder man kann, wie ange4entet. die Anwendung der f,rohen M.^
noch wet<Sntli(A 'bequemer machen dorcn dlrecte Becbnong einer Tafel für
(10) Hr =s 18468 (log B lc>gb) (l -f- 0,00307 t) [vergl. (4)]
mit den Eingängen b und t Cletataret etwa Ton 1^ an 1% b Ton 0^1 aa 0,1 mlm)i
m wird danut
(11) h = H," — h;.
I
Tafeln: Jordan, Bar. HOhent (Stiittg. 1886), da« bequemste
Hilfsmittel für barom. Höheuberechnnug (B = 762), bis sur Höhe von
etwa IGOO m ausreichend; graphische Tafeln dieser Art: Batb-Sohön,
Beat, von Seehöhen etc. (Wion 1871), bequemer: Vogler, graph. Bar.-
Tafeln (Braunschweig 1880).
Beisp. sur Hechnung mit Tat 8: bt = 693,4, ti = 4-18; b, ^ 081,7,
U =i +16. Nach 8, 1. wird h ^ 11,7. 12,87 (m durch Interpol.) = 145 m
Unit Rechenschieber), genauer 144,7 mi nach 8,2. (mit Benützung der
P.pr.) hf = 042,4 —708,3 = 144^1, Ooir, aui 8 b (bei 100 + 44 in lej^
SS -j-0,7 oder h = 144,8 m.
Yortheilhafte Anwendung desAneroids zu generellen
liftngen-Niv. (Tracks tudien) nnd Flächen.-Kiv. (Höhen -Aufn.) bei grös-
eeren Höhennnftersoh. ; für die letzteren nur in dem Fall, aaiiindem
der Aufnahme zu Grunde liegenden Plan u. s. f. eine genftgende Zahl
von Punkten nach ihrer horizontalen Lage gegeben ist.
Messungs-Methoden. 1. Gleichzeit. Beobacht. (Staffel-
Methode): Zwei Beobachter lesen nach zuvoriger Festsetzung der auf-
sunehmenden Punkte stete glelchaeitig die Instrumente ab; it. U. bei
generell. Lftngenprofllen.
2) Staudbarometer -Methode. Mittelst des Standbarometers
werden die in dem aufzunehmenden Gebiet während der Arbeit statt-
findenden Luftdruckschwankungen berttcksLchtigt, indem ein Beobachter
dasselbe alle 10 bis 16 Minuten abliest» Bbenao ist von diesem Be-
obachter von Zeit zu Zeit die Lufttemperatur zu messen. Die Höhen-
lage des Staudbarometers braucht nicht bekannt zu sein, soll Übrigens
vom Ausgangspunkt der Feldbarometer nicht zu sehr verschieden sein
und etwa der mittleren Höhe der aufznuehmendcn Punkte entsprechen.
Auch selbstregistrirende Instrumente sind als Standbarom., in Baum
von geringen Temp.-Schwankg. autgestellt, anwendbar. Die zulässige
Entfernung der Feldbarometer rom Standbarometer hängt von der ge-
fordertui Genauigkeit der Höheubestimraung nnd den raeteorologischon
and orogr aphischen Umstäudeu ab; bei genaueren Arbeiten darf sie
Jedenfalls nur wenige km betragen. [Bei ungenaueren Arbeiten (vor-
läufige Ermittelungen, grOeeere £ntfg..Tom Standbarometer zuläseig)
kann man oft die Ablesung eines besond. Standbarom. ersetsen durch
die Angaben der nächstgclegenen mcteorolog. Stationen.]
Bei Beginn und am Schluss der Arbeit sind die Feldbarometer mit
dem Staudbarometer zu vergleichen, ebenso die Uhren der Beobachter.
Abweiehnngen sind proportional der Zeit an TertheUen, grössere von
Stössen herrührende ganz in Rechnung zu stellou. An jedem Punkt,
Euerst am Ausgangspunkt, dessen Höhe bekannt sein niuss, sind Zeit,
Aneroidablcsung, innere Temperatur zu notiren, forner ist von Zeit zu
Zeit die Lufttemperatur au messen. Alle Aneroldablesungen werden
sorgfältigst auf 0" und das Quecksilberbarometer reducirt; die mit dem-
selben Feldauerold gemachten Beobachtungen werden auf die Qu.-liar.-
Ablesg. des Ausgangspunktes bezogen, ferner wird für jede einzelne
Ablesung die Xinftdrucksänderung berücksichtigt, die aus dem Stand-
barometormanual zu entuchmen ist. Womöglich ist für mehrere Feld-
barometer dasselbe Siandbaromotcr zu benutzen.
Jedes Feldbarom.-Heft enthält: Nr. des Punkts, Zeit, Luft-Temp.
(gelegentlich); Temp. des An., Ablesung am An.; dies sind die Feld-
notisen, au Hanta wird eingefügt: I^ed. anf 0*^ und Qu.-Bar., Luftdruck-
Oorr. (aus Standbarom.-Heft), Bercclinnnf? der Höhen. Das Staudbar.-
Heft enthalt: Zeit, Luft-Temp., Stand des An. (od. Qu.-Bar.}, Hed. auf 0«
eT* QiL-BarA, Aeadenrngen dei Luf idmcks für die Abiesnngszeiten
Feld^AneroXde. ^
Die Standbarom.-Meth. eignet sich besonders für selbstständ. barom.
Messungen, bei welchen die Meerosliöhon von nur einem oder sehr
wenigen Punkten im Aufn.-Gebiet bekannt, oder durch welche nur die
ireli^tiTe HOhei^lege der »afg* PfUikte festgesteUl werden «qU. Wann *
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Piinkto iu leicht erreichbarer NSTie, deren Höhe bekannt (trig. od. geom.)»
diese mit aufiiohmea („Anschlüsse**) zur Contr.
S) Interpolations-Methoden, a. Wenn die Höhen von swei
Tunkten A, 6 in nleht sti grosser Horiz.-Entf. bekannt, zwischen welolieD
din zu messenden Punkte liegen, so liefert die „Gi Ibert'sche'* Intorp.*
Mcth ausgezeichnete Kesultate: in jenen beiden Pkt. je ein Standbar.
boub., Feldbarom. (mehrere) auf den aufzun. funkten abzuleaenj be-
kannte HOhen-Unteraeh. AB entspricht der Di0. der 'Standbar^AbZeagn.
tt. 8. f. Onte Vergleich, der Barom. erforderlich.
b. Wenn so viele Punkte von bereits bekannter Höhenlage im Aufn -
Geb. vorhanden, dasB man sehr häiifi;^ anschliessen kann (alle Stunde
etwa), so sind Standüaronieter entbehrlich; die Barometermessg. können
dann Von 'Einem Beobachter ansget werden. Man rechnet nach der
BaroiTj -Formol (Bar.-Tafeln), braucht aber an den An. Ablesg. meist
nur die Temp, Corr. (Red. auf dieselbe Temp ) anzubringen; die aus
den berechneten Barom.^Höhen der Anschlusspuukte gegen die
bekannten Höhen derselben eich ergeh. Widerspruche werden anf die
einaeln. Zwischonp. geeignet tertheilt
c. Violfach dabei sogar niclit einmal die barom. Höhontaf. erfor-
derlich; einfache IntGi pol, zw iscben gegeb. Höhenp. durch Einen Beob.
Man geht vom Punkt A bekannter Höhe aus, nimmt Zwiachenp. auf
nnd sncht nach mOgl. knrzcr Zeit (}\4 bis i|t Stunde bei gew. Arbeiten)
einen Anschlugsp. B derart 7n crroichcn, dasB alle Zwi'schenp.-Höhen
thatsttc}»!ich zwischen doii HöhPLi von A und ß ctithalton sind. Der
bekannte GööamnU-Höh.-ünt. AB prop. den BifF. der auf die gleiche
Temp. reduc. AneroTd-Ables* su vertheilen; in jedem Punkt also nur
wieih3r Stand und inn. Tomp. des An. zu notiron. Es empfiehlt sich, als
Anbiadozablon woniö^^licli die Mittclhöho, bezw. Mi t te 1 ab lesnng
mehrerer Festpunkte zu nehmen. — iiochonschiober.
Bei dieser einfachen Interpolationsmethode wird vorausgesetzt, dass
der TiUftdruck zwischen Abgangs- nnd Ankunftszeit sich nicht oder
doch nur proportional der durchmossoncu Höbe geändert hat. Eih
Nachtlieil ist die Unsicherheit, wie weit zu einer bestimmten Zeit die
Meth. anwendbar ist: bei längeren Zwischenzeiten und nnmhigem
Barometer Besultate unzuverlässig.
Genauigkeit der bar. Höhenroeas. Bei keiner Art von Hess,
die Besultate so abhängig von zweckmäss. Dispos., für welche sich keine
allg. gilt. Vorschr. geben lassen. Kenntniss der wichtigsten meteorolog.
Thatsachen für Bar. Mess. unentbehrlich. Den niittl. F. eines mit den
gewöhnl. Nand et »sehen und Goldsch mid - Hottinger'scben An.
anfg. Punkts kann man bei Höhen-Untersch. bis zu 200 m bei richtigem
Verfaliren an etwa l bis 1,5 m annehmen; bei kleineren Höhennnter^
schieden nnd knrz dänernden Interp.-Messg. etwa OA ^ "**
III« VaefiynteMe und AafnaUmcf von
Htflienciurvenlcarteii«
Tachym. = Verbindung von Horiz.- und Höben- Aufuahiue, bei
welcher es weniger anf Genauigkeit als rasche Arbeit ankommt.
I. Tiieodolit- und Messtisch-Tachymetrie.
1) Distanzmesser bei horiz. Ziellinie. Fernrohr eines Tbeod.,
einer Kippregel oder eines Niv.-Instr. wird zum Bis tanz messe r durcli
Beifügung der zwei horizontalen nDistansfftden** im Fadenkreus. Für
diesen .Oculai fadeu-Distanzmesser" mit festen Fäden gilt bei horiz.
Ziellinie die Gl.
(1) D = c I k . 1,
wo D Entfernung dos Lattenstaudp. vom Mittolp. des Instrumcuts, 1 der
Lattenabschnitt zwischen den Bistanzfftden, o und k Gonstante tob
Constr. des Fernrohrs abhängig; Für PorroUches Fernrohr („analla-
tisch") ist c — 0; für R a ra s d e n' sclies F. c — Entfernung zwischen
Instrumentonmitte und vord. lironnp. des Obj. = e 4- fi wo f Brenn-
weite der Obj.-Linse; fflr Hny ge ns^sches F. ebenfalls o = e 4* ^
f u. damit c ist direct zu messen, für die gowöhnl. F. c = 0,3 bis 0,7 m
Die Hauptconst. k im Alltr am beqii. genau (oder nahe7:u) 100 (D wesent-
iich SU viele m, als 1 cm); für Ing.-Zwccke genügt z. Th. selbst k = 200
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Bestimmang von k (für alle Fernr. ohne weitere Linse zw. ObJ. und
piaphr. ist k = f :p, wo p Abstand der Bistaiizfäden von einander; für
Hiiyg6nBk = -^ fO' ^ ~ ''^ ^ ^' I^"tf, y
zw. Obj. u. Coli. ü. Br. f des letzteren, desh. hier Diaph. nic}it vcr-
echieboii) durch genaues Messen von Entf. (D — c) mit Latt. (4ü, CO... 200 «i).
üenaiiigkeit voii D : bei k = 100, gewulmiicher (cm), von freier Hand
gehaltener Latte (mit Senkel) mittl. F. bei grosser Sorgfalt etwa V4W0.
Beim Tachym. - T he od. zur Rechnung von D = c + kl Tahcllc, wenn
k nicht genau = 100 (1 von zu cw), bei T achy m.- ICi p ji r 0 g c 1 Tiaus-
versalmassstab (nach 1 beziüert), welcher (c -{- kl) Boglüich iu dem ge-
wQascbten Massstab 1 : M des Plans liefert (c zwischen dem durch Trans-
versalen getheilten Absebnitt des Massstabs und dem folgenden Theil
als kleine Strecke — eingescbaltet).
2) Distauzmes 661 bei geneigter Ziellinie, liöhenwinkel der
Visur (Mittelfaden) a, Latte am besten vertical (nicht ± Yisur). Der
dem Lattenstück 1 zwischen den Distanzfrldoii entsprechende Latten-
abschnitt an einer normal zur Visur gedachten Latte wäre l.cos r^, also
nach 1) Entfernung zwischen Instr. Staudp. A und dem Lattenpuukt,
Welcher dextf lUUttelfaden enispriebt
(2) D si c + k . 1 cos dt;
die boriaoBtale Diatana d swiscben A nnd Lattenstandp. B demnach
(3) d = B cos iv s o OOS + kl co»*(i.
Da' c klein, auch tt meist nicht gross, kann man in (8) im ersten
XJlied 0 008^» setzen, somit
(4) d = D' cos'^/c, wo D' SS 0 + kl, wie in. 1) erw&hnt,
der Tabelle oder dem Massstab für D zu cntuehmcn.
Ist ferner die gegebene Meereshöhe von A, i die luatrumonten-
höhe (Kippaxe) in A, Hj, die Höhe von B, m die Lattenablesung am
Mittelfaden, so ist ,
(5) Hb + b + i — m (vgl. (8) in G.)t wo
(6)
h = d . tg « ^= i- D' -sin 2«^
Berechnung von d nnd h: a. direct mit 4stcll. Loer. nur in dem
Fall, dass die Tachymeter-Aufuahmo die grössto e^reichb. Genauigkeit
liefern soll;
b, sonst für Tachym. T Ii cod. Hon-titznnp von Tabellen (z. B.
Jordan, Hill fst.if. für Tachy inetrie, Stuttgart I88u) oder besser Bechon-
schiebor; let/.tcr© für Ingcnieur-Zwecko fast stets ausreichend und
rascher als Tab.; Tacbymeterscbiebe r von Moinot, Teischinger,
De ob er n. s. f., am bequemsten der von Wild, welcher nach (4) und (6)
(Klammer) rechnet (auf dem Lfiufer, mittelst dcRSfn 1og sec'ff von dem
log D' abgezogon värd, um log d zu erhalten, bedeutet der erste Strich
nach 0 Pür nicht sehr viele Punkte leistet für h dasselbe wie
die Tacbjm.-Sch. der gewöhn]. Becbenschleber, nachdem d durob directeu
Abzug all D' gpinfiss Tafel 10, 1. gerechnet mit Hilfe von 10, 2.;
jenen Abzug kann man, da d meist nicht genau gebraucht wird (1 bis 2"/o)
nnd c< meist nicht t^ross, bei einiger Uebung genügend schätzen, womit
dann die Bechnung von h in der augedeut. Weise ebenso bequem wie
mit den anderen Hilfsmitteln.
Beisp.: D' = 114,7; cc = 9" 15'; Abzug 2,8, also d = 111,9; b =
.111,9 .0,103 rP. pr.) =18,2; 4stelL Log. geben d — 111/7, b = 18,20.
c. Für Tachym. -Kippregel: Diagramme, wenn der in 1) ange-
gebene Massstab benützt; für d Diagramm, in welchem der Strahl mit
der liezoichnunc^ f( die Neigung /"^ flogen den ISuilstrahl hat, wo cos ß
--- cos'fc; für h Diagramm der nutürl, tung. lOfach überhöht; am besten
Ha 4- i auf eiuf. Ilöhenscula «/»»-Tap.) festgelegt, mit einem Zirkel
d . tg (i addirt, mit zweitem m subtr. gibt IIb * . ' •
3) Taobymeter tss Theod. oder Kippregel mit Distanzfäden in
gutem Fernrohr, im ersten Fall grobe, leicht Ic^^baro Tlicilting am Iloriz.-
Kreis (1'); der llölienkreis (Ht^honbogen) beider Instr. ebenfalls 1' ohne
Lupe, boi starker Fcrnrolirvergrüsa. (grosse d) W; auf dem 'Fernrohr
XXY. Bheinhard's Kai. 1898, Gehefteter Theü IL ' 8
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KiTelUv>Ijib. (Axe payallol yittfaze, bei einsp. m^.-Xilb. an äitm benutsUa
Höhenkreis-Non. die Ablesung 0); am Horizontalkreis Ein Noa. benützt.
Latte: PUr die meisten Arbeiten genügt eine in halbe dm gctbeilta
Latte, auf der die m gross beziffert; mit äOl'aoher Ycrgr. de» J^erorohri
bi8 Über 800 m bsanofabar.
Arbeit: Von einem bestimmten Standp. aus (schon in Karte ge«
geben oder pothenotisch bt^stimmt ii. b. f.; Fernrohr zunächst nach einem
entfernten Punkt von bekannter Lage gericlitct und am Hoxix.-Rreis
abgelesen, beün Messtisch Visur gezogen: Instr. damit orientirt; Orien*
tirung ev. auch mit Bussole [vgl. K. 8)]: Bussole fest oder abnehmbar
(Aufsatzbuss.) .am Thood., als Tischbuss. auf dem Messtisch. Aufnahme
eines Lattenstaudpuuktes; £instol\ des Pernrohri auf Latte, unterer
Faden n auf runde Zahl, Ables. o am ob. Faden; Jetzt am beqnemstea
Mittelfaden (m) auf nächsten runden Lattenträger abgerufen; in der
Zwischenzeit bis zur nächsten Aufstellung Ablesung von Horizontal-
kreis (bezw. Ziehen der Yisur) und Höhenwinkel a» Bei längerem Stand
auf einem Punkt von Zeit zu Zeit (fUr bestimmte Asim.-Unt.) die Corr.
des Höhcnwiiikels ^c. zu bestimmen, d. h. Ablesung am Höhenkreis für
einspielende Nivell.-Lib. (hoxiz. Yisur). besonders wichtig füjr Me0Stl9cl^
Zwei Ing. aneummen arbeiten: der eine besorgt riahüge DIreotiye «Icf
Lattenträgers, derxweite die Ablesungen; ev. bei zwei oder drei Lattai^
(bei mühsamen Wegen fOr die Lattentrf^per) beide Ing« .am {nstr.« def
eine diktirt.
Beim Auftragen Benntzune eines aweckmftssigen Transporteurs,
dessen KttUlitüe zugleich Theilung fQr d (KaHeneingang bai gedr.
£arten berücksichtigen).
Vergleichung von }) Tachym.-Th. und 2) Tachym -ICippr.
2) vergrOssert die theurere Feldarbeit etwas, Ist nur bei ganz gutem Wiettef
brauchbar und nur dort rationell, wo weüigo Anfstellinigcn notliwendig
siTid, also Tisch lange stehen bleiben kann, da Aufstellung umständlich,
überhaupt 2) Bchvverfülligor als 1'): dagegen gestattet 2) besser (weuA
keine 8it.-Karte vorhanden ist) bei sehr complicirten Teiyaiaformen
das unmittelbare Notireo wichtiger Einzelliciton, welche für die nach-
folgende Curvenconstr. und Traciruug von üelang sind. In Beziehung
aulGenauigk. der Situation beim Yergleich von l) und 2) nicht zu ver-
gessen, dasB bei 1) die Bichtungen beim Auftragen mit gewOhnL Trans-
porteur ungenauer als die Yisureu bei 2).
Neuere Tachyiaeter. Lassen auch die Keohnung für d und h
(einige sogar für Hj^) durch das Instrument ausfahren. Die wich-
tigsten dieser Instr. sind: „Yielmessev* Ton Jfthns, nUniverealtachy-
meter** Ton Tichy und Starke, s&cbnellkotirinstr.** von Kreuter,
„Taehygraphometer" von Wagner. Tm Ganzen sind diese Instr.
nicht im ätaude, den einfachen Tachym.-Theod. zu verdrängen: zu
theuer, a* Th. nickt einfach genug, für viele Zwecke zu schwer gegen-
ftber einem kleinen Tachym.-Theod. Am ehesten kommt in Beträcht
das Instr. von Wagner (Latte X Visur; zu beziehen von Fonnel in
Cassel, Tesdorpf in Stuttgart; vgl. T int er, Tachygr. von Wagner
in ZeitBcbr. des öeterr. Ing. u. Arch. 1877; auoh sep.), da es nach Bedacf
als Messtischaufsatz oder als Theodolit verwendet werden kann, Kartiv»
appara^t (Pikirnadcl an Grundscbiene) gestattet im eraiMi Fall raaohflt
Auftragen der Aufnahme.
Züge mit Tachym.-Theod. BtaÜonirung tob F^elp. an Festp
(nach Situation und Hohe gegeben) mit optischer Distanzmessung der
Seiten. Hauptanwendung bei Höhenaufnahmon, besonders im Wald;
übrigens auch für genauere Arbeiten, wenn die directo Seitenmessiing
schwierig, im letzteren Fall entsprechend sorgfältigere Messung : Ableag.
beider Kon. am IIoriz.-Kreis, Lurchschlagon des Fernrohrs, bei Yor-
und Kdckblick auf jeder Station vollständige Ablesung, so dass jede
Seite 2 Mal (oder wenn erforderlich öfter) bestimmt. Im ersten,
wichtigsten FaUe (flüchtige Stationirnng im Wald, untergecrdneteOmmnlg-
keit) Messungsvorgang wie in 3) oben, z. B. Standp. B, zwei Messgehilfen:
Latteuträger in C, zweiter Moss^ehilfe mit Stab im vorhergehenden
Btandp. A, bei Yisur A Horiz.-Kreis abgel. ^cliätzg. ohne Kon. auf 6'
genügt), Mesdgeh. II abgerufen nach B, Instr. nach C, Iiatte nach
D u. 8. f. Niclit ver'jesFCTi, die Instr. -Höhe i jedes Mal zu messen (odrr
constant, z. B. 1^ m anzunehmen). Bei zufällig angetroffenen günstigen
Ausblicken Strahlen seitwärts. Bnichsohnittl. Tagesleistung in nicht au
dichtem Wald etwa 6 Am, Höhenfehler der Anschlüsse bei 600 — 700 m
Länge der Züge durchschnittl. 0,2 m, wobei sehr kleines, leichtes
iustr. verwendet. >iuAra^^ .d^i^/ '^üf^o au/i>u«|>«^icr .9)it JraptiMJtrttar
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K. BuBBolentaohymetrid.
1) Der eben erwähnte MessgeU. U iässt %ioh ersparen durcli Be-
Mtsniiff elaev (Brelthaiipt'tohen) Bussole mit dlstenftmesBendem
(Pemrohr tind Höhenbogen oder Bentttenncr einer Aufsatz- (Beit-) Buss.
«nf der Kippaxe des Tachym.-Theod. : darcn Eine Ablesung der Magnet-
nadel erhält man bereits den Bichtungs winke 1 der betr. Visur gegen
•den [Uber die Zeit der Hessmipr »Is constant ansiinelimeiideii, Tgl. 8)1
■magnetischen Meridian, kann also in „Springstunden" arbeiten:
Standp. A, Latte in C; Latte bleibt in G, Instr. nach D, KUcklilick
• nach 0, Latte nach E u. s. f. Zwischenzeit u. U. zur Bechnnng der
«Punkte. Sehr empflndL Magnetnadel niebt angeeelgt, sber »neb
iteine zu grossen Distanzen (dichter Wald).
2) Meseband-BusBolenzüge [den Zügen der (älteren) Mark-
«•eheideknnst entsprechend, naoh Jordan]. Bei HOhenan^nähmen in
•dlelitem Wald an Stelle der Züge am Soblnet Ton I. S) oder K. 1) auch
:Züge mit gleichen (schiefen) Seitenlängen von 1 Messbandlage zu 20
•oder 26 m Länge anzuwenden. Der hintere Stab trägt Diopter-Stock»
tassolei BfnsteuiiBff smf doa vorderen gibt magnet. As. der Bäudlage
<aiif etwa Keigungswinkel a d«f Bandes fauf etwa 0,V* bis 0,2")
-durch kleinen Ge^lmessor, der am hinteren Stab befestigt und mit
•welchem Marke in gleicher Höhe am vorderen anvisirt oder freihändig
vor und rückwärts. Gefällmesser von Matthe« ^Zugniaior (Sickler
in Kfarlsmhe), Mayer u. t. a. f stellen die Verticale durch Gewicht her),
Tesdorpf u. v. a. (stellen die Hciriz. durcli kleine Libolle her) vgl. auch
"F. Schluss. Der ganze für 2) in l'ntracht kommende Appar.it von Tos»
l^orpf (iu Stuttgart) in guter Zusammenstellung zu beziehen.
Bei 20 i»-Band ist Horiaoataldiafcana der Bandstöcke JH).ooi*c(t der
Htth. Vntearseli. der Bodeaeobeiben beider StOdke 90 . sin cvf die Tat 9
liefert diese Weilbe. Betan Avflnbien (iranftobst wieder auf Pauspap.)
Ideines Diagramm für die Werthe 20 cos (( \ wenn die Bussole eine„Zu-
legeplatto" hat, so kann man sie selbst statt dos Transporteurs zum
Ziehen der Kichtungen verwenden. — Mittlerer Hohenfehler pro Band*
läge je nach Neignngswinlcel und Bodenbeschaffenheit etwa 6^10 cm,
3) Declinationder Magnetnadel. Bei Benützung der Bussole
(TL 3), K. 1) 2)] in manchen Fällen Kenntniss der magnet. Declin. er-
forderlich (vergl. auch D. 7 nebst Taf. -13). Die kleine Taf. 12 im Haupt-
tbeil gibt genftherte normale DecllnationenCWest) in Graden InDeutsch»
land und Oesterreich-Ungarn für die Zeit 1888,0.
Bern.: a. Die W. Declination nimmt auf dem in Betracht kommenden
Gebiete gegenwärtig noch ziemlich regelmässig ab und zwar jährlich
iü W.^Deut8ohla]id tun etwa 6', in B.^Dentsc^and und Oesterreich-
Ungarn um 3'.
Ausser dieser zieml. regelmässigen nSäcnlaroAbnahme" der Declination
sind Schwankungen derselben vorhanden:
bu periodische; die für Buss.-Mess. allein etwa in Betracht
kommende (von der aber gewöhnlich ebenfalls abzusehen) ist die tägl.
Periode; in Europa etwa V.-M. W.-Decl. am kleinsten, gegen 10 h
ir.-M. Hittelwerth, 1« TSt.-M. Max., um 6— 6 h K.-M. wieder MUtelwerth.
ÖBtersehied zwischen Min. und Max. der W.-Decl. heisst tägl. Variation
•derselben. Dieee beträgt für Sommermon. Ap. bis Septb. ziemlich con-
•etaut 10' bis 12', im Dec. nur 5', im Jahresmittel 9' bis 10'. Die Yar. hat
aijähr. Periode; die angeg. Zahlen sind Mlttelwerthe, Min. :Hax.
s 1 : 1,8, letztes Min. 1870, letztos Max. 1884;
c. nnregolm äflsige („Störungen"), ganz unrogelmftssip auftretend.
*nnd oft bedeutende Beträge (einige Orade^ erreichend (Zusammenhang*
mit Kordliöht n. s. f.)* Diese weder nach Zeit noch OrOsse vorherzusagcn-^
4en Störungen find der grOeste Uebelstand bei Buss.-Mess.
iL. ünrfassendere Auriuihmen von Höhencuivenkarten
grossen Massstabs; Kosten.
(Den Traoirgn. des Ing. liegen jetzt fast stets HOhencurveukarten zu
Ornnde, je nach Bedarf vorsclüedenen Maesstabs. Die genauesten im
Allg. erforderlich bei Melior.-Arbeiten; für Bahnen und Strassen M.
<etwa 1 : 1000 bis 1 : 10000, selbst noch kleiner, jo nachdem die Tmce des
Plans (genähert) die definitive Axe oder nur Anhaltspunkte fQr das '
Defea^project liefern soll; ROheucurrenkartea kleineren MaMSiabs am
teetea -duMli tteduotioii ane Pi&aea: jgroeeeoa Maesstabe a« gewinn«»«
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36
m letzteren die HorisoutalcarT.en zu conBtruiren aas zerstreuten Hohaxak-
terisilsehen* Utfhenpaiikieii, deren Zahl je naeh Zweck (geford. OilnMigk.
der Anfn., MassstabX femer, Je nachdem grdeetfve oder kleinere Höhen«
nntorschiede vorhanden nnd insbesondere je nachdem die Oberfläche dei
aufzunehm. Gebietes einfache oder oomplioirte Pormen (yiele Unter*
brechuugen der regelmässigen Formen und Neigungen duroli Wasser»
risse, Terrassen u. s. f.) zeigt, eine geringere oder grössere Zahl erforderlich.
Bei riänen zu den zuletzt genannten Tracirungsarbeiten des Ing.
braucht mau im Allg. lOU— 1000 Punkte pro gA»!, um die Oberfiiäcbenformen
mit genügender Genauigkeit darstellen Bti können. — ICassstab und •
Zweck der Aufnahme, relative Höhen, Formen der darzustellenden Fläche
bestimmen auch deu Vert.-Abstand der zu zeichnenden Höhencurven;
doigeibe beträgt bei Vorarbeiten zu Melior. u. U. nur 0,2 m, sonst bei
Plänen in den M. 1 : 1000 bis 1 : 10000 je nach Bedarf 2^, 6 oder 10 m,
bei topogr. Karten in 1 : 25000 im Hügelland und Mittelgebirge meist
(ö and) 10 m. Bei Aufnahme von Köhencurvenplänen grossen Massstabi
sind die Fftlle su nnterechoiden: ». Sitnationsplftne (Katasterpläne) als
Omndlage sind vorhanden; b. die Situation ist vollständig mit aufzu-
nehmen. In Ciilturländern ist a. jetzt die Begei und nur z. T. liegt b.
vor (zusammeuhäugende, nicht parzellirte Waldääohen u. s. f.). Wenn
in nnerseliloasenen Ländern b. Tollständig durobsuführen ist, sb reiebt
Läufig für Ing.-Zwecke Stationirung längs der zuvor erkundeten
(Barometer) ungefähren Richtung de« zu projectirenden Verkehrsweges
itir die Herstellung der äituatiousgrundlage aus; jedenfalls ein gutes
Längen-Kivell. der Btatiouirungsaxe nach führen, selbst wenn dleUngen-
messung der Seiten mit dem Distanzmesser ausgeführt wird. ^
Im Folgenden ist vorausgesetzt, daas Katasteraufnahme
vorhanden, welche nur in bestimmten Tljcilcn des aufzunohmendea
Gebiets (grosse, nicht parzellirte Acker- und Weideflächen, insbesondere
aber Wald) nicht die nöthigen Anhaltspunkte (Marksteine u. e. f.) als
Grundlage der Höhenaufuahmo bietet; es ist ferner angenommen, dass
die auszuführende Höhenaufnahme die abschliessende dos betr. Gebiets sei.
Als Grundlage der Höhenaufnahme Imben dann jedenfalls geoui.
Nivell. längs der wichtigsten Stragsen, Wege (erforderlichen Falls
durch Verpüocken einzutUoilen). Grenzen, Wasserläufe zu dienen. An-
binden der Nivell. IL KL ttzi die Höhenp. der Präe.-17ivell. (vgl. F.);
es ist wichtig, bei diesen KivelLII. Kl. Festpunkte mit aufzunehmeu^
welche längere Dauer verepreclien (an Gebinden, Brückenbrüstungen,
Strassendohlon, Signalstoinon u. s. f.); dieselben sind mit genauer Bezeich-
nung in die Karten einzntragen nnd hervoranheben. Die KivelL U. KI«
Sellien Je nach Umst. Musdiou von eiuigen bis 1 km Seite bilden^ sie
werden durch Nivell. III Kl. derart verbunden, dass das Gesammt-
Netz dieser Vor-Kivell. dos aufzunehm. Gebiets je nach Massgabe der
vorhandenen 8ii.-Gnxndlage und nach Bedarf fUr die folgende AnsfUIlnng
der Maschen 100 V);s 1000 m JSntfemiuig der mit Längen*KiTe1l. ▼ez»
seheuen Linien zeigt.
Für untergeordnete, eingebundene Linien dieser Vor^KivolL n. U.
„Schräg-I^i Vellern.'*, vgl. Sohlttss von G.
Für die Einschaltung der Zwischen- Höhenpunkte nach
Ausführung der Vor^Nivell. sind im Folgendon an einigen Bei spielen
.Anhaltspunkte gegeben nebst Notizen über die Kosten (vgl. atich Haas.
Ueber Höhenaufnahmen, Stuttg. 1878; die dort angegebenen Kosten Bind
rti liocli); A bezeichnet die G e 8 a m m t k o s t e n für 1 qkm für Feld-,
Ii für I> uroau- Arbeiten einschl. Material. Ks ist vorausgesetzt,
dass Kopien der Katasterpläne (in WttrHemberg lithograph. „Flur*
' karten" in 1 : 2500) zu Grunde liegen, dass die Tagegelder der Ingenleiure
im Mittel 8 INIk., der Taglobn eines Messgehülfeu 2,Ö Mk. betragen nnd
die Curvcupläue iu 2 Exempl. (Feld- und Beiukacte) auagefertigt werden.
In B ist die Amortisation für die Instr. im Fall sehr ans^edehnter, u. XJ.
Jahrelang dauernder Aufnahmen mit enthalten, die Kosten der Vor*
Nivellomenta sind in A eingerechnet. Die Sätze sind etwa von
einer i-'lächo von 3 — 4 qkm an massgebend, für kleinere (insbesondere
sehr abgelegene oder ungünstig gestaltete) Flächen etwas an erhöhen.
T) Flachland, koia Wahl, starke Parzellirung, sb dass Sit. völlig
ausreicht, höchstens gelegentlich Einschreiten einiger Puukte durch den
Lattenträgor: Flächon-Nivell. mit Niv.-Instr. (möglichst oft Anbinden
an Vor.-Nivoll.) A = 15 M, B ~ 15 M.
2) Hügelland wellig, kloine Höhen-Untersch., Formen siemlich
einfach, Sit. reicht fast g^x^ aus (wenig Wald): s. gr. 1h. Flächen-
IflvelL wie oben (lange Latte)» s Th. Mesanag dec HOhenwinkel (ThaodO
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87
mit naohtragl. Abstechen der Kntf^. ans Karte anf Brtroatt (vgl.
O. SohlusB, Sorgfalt. Kumerirnng der Staud- nnd Zielp.) A = 20, B = 16.
3) Hügelland mit gröss. Höh^ nicht so regelm. Pormeu, Sit
ivlelit jddm ühmU aus: aunerhalb Wald, soweit Sit. genügt, wie oben
■onsi Taelmn,-Theod.9 im Wald Zttge mit Tach7ni.-Tb. od. Bn«t.; A = 30
B 20.
4) Steilhalden mit gröss. Höh., aber durchaus genüg. Sit.
(besonders Weinberge, auch parcellirter Wald): hier allein bei
diesen genaueren UObenanmabmen leistet Barom.*Interpol. aus-
gezeichnete Dienste, während sonst Barom. fast immer za verwerfen,
wenn die Sit. der aufzunehmenden Punkte erst zu bestimmen ist (also
Barom. nicht für 5. bis 7.)i A = 30 (keine Messgehilfon, nur Ein Ingen.),
B
5) Stark hügeliges Gebiet (Höh.-XJut. bis 200 m anf einigen
km Entfg.), unregelmässige Formen, wenig Sit. vorhanden, aber ohne
Wald (oder nur sehr licJUer Wald); Tachym.-Theod. (Umkreis etwa
iOO m jDnrohmesser beherrschend), eyenl bei sehr complic. Formen
Tmoli7m.-Kippregel; Standpunkte In Karte gegeben oder rüokwftrts
eingeschnitten; einige Standpunkte auch taehym. znsammonhängen, dann
aber Vor- nnd Bückbliok und gnt auschliessen; beim Thood. A = 30,
B SS 25; beim Messtisch A ss 45, B s= 16.
6} Dasselbe, mit Wald bedeckt, sehr waaig Situation: Züge mit
leichtem Tachym.*Theod. oder Tachym^Bns«. oder Messband-Bnss.;
A = 60, B = 25.
7) Mittelgebirge mit Wald bedeckt, sehr wenig Sit.: ebenso;
A = 50 bis 100 Je nach Unregelmässigkeit der Formen, weniger nach
Hfthen*Untersc1ueden, B as 95.
Die vorstehend angegeb. Kosten können übrigens je nach den ob-
waltenden Nebennmatänden beträchtliche Modificationen erleiden. Zweck-
m&ssig gebaute Instrumente (die insbesondere für Aufnahmen im Berg-
itald nicht su schwer sein dürfen) und Uebung des aufnehmenden In-
genieurs lassen Tielfsch bedeutende Deduktion der angegebenen Zahlen su«
Bei Tracenermittelungenin HÖhencurvenplänen, besonders f Ur Strassen
und Wege, braucht man die horlaontate fitrecke, die für bestimmte
.Steigung p 0/0 zwischen zwei aufeinander ff. 6 m oder 10 m Cu. des
Pinna einzulegen ist [für 10 m Cu. gleich n000:p) m]. Man entnimmt
diese Strecke bequem der Rccinrokontafel Taf. 1.; z. B. liefert dieselbe
für 5,6 0/0 Steignng (= 2fi 0' für GofilUmosser, der nur Gradtheilg. hat, bei
Aufsuchung der Nnlllinio auf dem Feld u. s. f.) das Verhältniss 1 : 1B,2,
d« Ii. swischen 10 m Gu 182 zwischen 6 m Cu. dl m horiz. Länge u. s. f.
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Tl. Tafeln zain Termesätttigsweseii;
1. Verwandlung procentiseli oder in Bruchform gegebeneif
Steiglingsverhältnisse in Neigungswinkel (alte Tkeilung,
. auf 10" abgerundet) und umgekehrt.
Zugleich Beciprokentafel, besonders horizontale Strecken zwischen be-
nachbarten 10 m od«r 6 m Cnrven beim Traciren Yon Strassen in Cnrven-
knrtoii ; Tafel für kleine Winkel.
Steigung.
O/i)
Verh.l:
Nggsw.
II
Steigung. Nggsw,
o/o
Verh. 1 : j 0 /
u
Steigung,
f/o I Verh.l:
Nggsw.
0 / w
_0,00
00
0 0 0
4,0
25,0
2 17 30
8,0
12,5
4 34 30
0,01
0,05
0,1
0,6
10^0^
2000
1000
200
0 0 20
0 1 40
0 8 80
0 17 10
4,2
4,4
4,6
4,8
23,8
22,7
21,7
20,8
2 24 20
2 31 10
2 38 0
2 44 50
8/2
b,4
8,6
8,8
12,2
11,9
11,6
11,4
4 41 20
4 48 10
4 65 0
6 1 40
ho
100
0 34 20
5,0 ( 20,0
2 61 40
9,0
11,1
5 8 30
1,4
1,6
1,8
83,3
71,4
62,5
66,6
^Trfo
0 48 10
0 Ö5 0
1 1 60
6,2
5,4
5,6
6,8
19,2
18,6
17,9
17,2
2 58 40
3 5 30
3 12 20
3 19 10
9,2
9,4
9,6
9,8
10,9
10,6
10,4
10,2
6 15 20
6 22 10
6 29 0
6 85 60
2r0 1 60,0
1 8 40
6,0
16,7
3 26 0
10,0
10,0
6 42 40
2,2
2,4
2,6
2,8
45,6
41,7
38,5
35,7
1 16 40
1 22 30
1 20 20
1 36 10
6,2
6,4
6,6
C,8
16,1
15,6
15,2
14,7
8 88 50
3 39 40
3 46 30
3 03 20
10,2
10,4
10,6
10,8
9,8
9,6
9,4
9,3
6 49 80
5 56 10
6 3 0
6 9 60
8,0
38,3
1 43 10
14,3
4 0 20
11,0 i
9.1 1
6 16 40
3,2
8,4
3,6
3,8
31,3
29,4
27,8
26,3
1 ÖO 0
1 66 60
2 3 40
2 10 30
' 7,2
7,4
7,6
7,8
13,9
13,6
13,2
12,8
4 7 10
4 14 0
4 20 50
4 27 40
2 taclio Bö. = 26" 34' Nggsw .
11^2 4t « =99*41' «
VU <( « —38^40' «
3/4 « « —63" 8' «
4,0 1
26,0 i 2 17 30
8,0 ]
12,6 j 4 34 30
»/2 «
« =63" 26' «
3« Beduotion achief gr^messener Xtängen mit gegebenen
XTeigungswinköln (alte Thellntig; t^gl.Tab.1) auf den Horisönt.
Die Keduotionen sind in mm angegeljon.
Nggsw.
3 m
5 m
90 m
0 /
1
! B m
1
1
.20 in
0 0
1 0 1 0
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1 46
76
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30
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1
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: 7
0
1
2
3
6
7
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12
15
1
3
7
12
19
27
37
49
62
30
11 0
80
12 0
30
13 0
30
14 0
30
f T5b"~
55
60
66
71
77
88
89
97
84 ~
92
100
109
119
128
198
140
1B9
:-6
367
402
437
474
513
553
694
C37
5 0
1 11
19
76
15 0
102
170
681
30
6 0
80
7 0
30
8 0
80
9 0
14
16
19
22
i 26
; 29
33
37
1 41
23
27
82
37
43
49
65
02
69
92
110
129
149
171
195
220
240
274
30
16 0
80
17 0
30
18 0
80
19 0
30
109
116
124
131
139
147
166
163
172
182
194
906
219
231
246
868
272
287
727
776
824
874
026
979
1084
1090
1147
10 0 i
1 J
76
~ 804~
2Ö~ 0 1
181 i
802 j
1206
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S. Kreisbogentafeln zum Abstecken nach Coordinaten mit
gleichen Abscissenabschnitten von der Tangente aus.
Ordinalen für einen. Halbmeaser TOn:
10
16
20
26
80
86
40
46
60
56
6
10 1
0,317
3,:^86
)10,ÜÜ0
0,209
2,010
3,820
0,167
U.OoO
1,456
2,679
0,125
u,ouo
1,150
2,087,
0,105
0,952
1,710
0,090'
0,813
1,459
0,078
U,0 14
0,709
1,270
0,069
0,629
1,125
0,068
U,/OJ
0,666
1,010 1
0,057
0,614
0,917
12/6
16
SO
^ -
G,7ü9
16,000
1
4,387 1
6,771
20,000;
1
3'36Ü|
6,000|
1 0,000 '
26,000
2,727.
4,019
7,039
13,417
2,303
8,877
0,277
10,505
2,002
2,910
6,859
8,775'
1,770
3,574
4,680
7,583
1,688
4,174
6,699
1,430
9,086
3,766
6,010
. 30
3Ö
40
45
30,000
10,972
36,000
13,542
20,636
40,000
ii,4r)<j
16,710
24,386
45,000
10,000
14,293
20,000
28,206
8,1M»2
12,674
17,261
23,877
c
' Abaciascu.
60 1
65
70
75
80
85
90
95
100
110
6
10
0,062,
0,200 1
0,889|
0,048
0,1931
0,774
i
0,045
0,179
0,718
' \
0A)42
0,167
0,376
0,670
0,039
0,156
0,353
0,627
0,037
0,147
0,590
0,035
0,139
VfOlö
0,557
0,033
0,132
0,628
0,031
0,125
0,601
0,028
0,114
n 9RA
0,455
12,5
15
20
25
1,317
3,431
6,450
1,213
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5,000
1,125
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2,918
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1,040'
1,0 IT)
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1,419
2,540
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^ 0,924'
2,386
3,700
0,872
2,250
3,542
'"6,827
1 1 (lO
2,129
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0,784
lim
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1,833
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35
46
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20,314
7,337
10,228
13,765
18,096
23,4«i7
0',754
9,378
12,554
16,381
21,010
6,2011 6,838
8,008 8,063
11,557| 10,718
16,000} 13,856
10,098 17,5o0
M70
7,540
10,000
12,889
10,261
5,147
7,084
9,377
12,068
16,107
4,801
6,682
8,832
11,334
14,223
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0,143
0,321
0,572
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0,033
0,133
0,300
0,533
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0,125
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0,781
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0,118
0,205
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0,250
0,444
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2,533
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1,059
1,442
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1,302
1,779
2,251
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0,948
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1 085
2,133
2,633
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1,225
1,601
2,026
2,502
0,720
0,980
1,280
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8,059
4,039
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5,644
6,548
7,519
3,786
4,506
5,290
6,137
7,047
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4,242
4,978
5,775
6,631
3,304
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3,187
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11,288
12,175
13,095
14,049
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19,294
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4. Kreisbogentafel zum Abstecken mit Hilfe von Theodplit
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27
für eine 10 m lange
f tlT ein 26
Sehne sind oben eiu
m-Mesabftnd mit ^4
fach die Badieu au halbiren,
zu multiplioiren.
5, Tafel zur genäherten Bestimmung des Halbmessers
eines Kreisbogens von 10 m Sebuenlänge (oder Bogenlänge)
und der Pfeilhöhe h (in cm).
in cm
B I
in m 1
in cm
K
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h
in cm
in m
h
in cm
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in m
h
in cm
B
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11
2,6
500
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21
i)0
14
120
10
5,0 1 260
86 1 86
65
19
95
18
für eine 6 m lange Sehne sine
oben einfaoh die Bedien mit 4 zu dividiren
fflr eine SOm lange Sehne mit 4 eu mnltlpliciren.
6. trebergangseorren,
I. l*afel zum Abstecken der tJeberga'ngscurven
für Meteriuaasö: c = 12000, y = —
6c
I X i
I X I
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2
4
6
8
10
12
0,000
0,001
0,003
0,007
0,014
0,024
2. Tafel für
14 ' 0,038
16 0,057
18 0,081
20 0,111
22 0,148
24 0,192
die Coordinaten
BI
T
0,762
0,889
1,029
1,183
1,352
1,536
des
X
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52
54
50
58
60
1,736
1,953
2,187
2,439
2,710
3,000
Berührungs-
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pnnktes zwischen üebergangscurve nnd Kreisbogen.
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T
150
155
160
165
170
175
180
190
200
225
80,000
77,419
75,000
72,727
70,689
68,571
66,666
63,168
60,000
68,888
7,111
6,445
5,864
5,343
4,886
4,478
4,115
3,484
3,000
2,107
250
275
300
350
860
380
400
420
440
450
48,000
43,636
40,000
34,286
33,333
31,579
30,000
28,571
27,273
26,667
1,536
1,153
0,889
0,500
0,514
0,437
0,375
0,324
0,282
0,263
500
550
600
650
700
750
800
850
900
1000
24,000
21,818
20,000
18,462
17,143
10,000
16,000
14,118
13,883
12,000
0,192
0,1-4 5
0,111
0,087
0,070
0,057
0,047
0,039
0,083
0,024
1—"— —7 >--■ \ ~J w-^^ ,
Für c = 6000 Bind die in der ersten Tabelle angegeben^^n M'ertho für
y zu verdoppeln, die in der zweiton Tabelle für a angegebenen Werthe
zu halbiren und diejenigen für b durch i zu dividiren.
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7. Vermittelung des G-efällwechsels auf SisenbAlmen«
OrdinateD für einen Halbmesser von:
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0,042
0,031
0,021
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0,722
0,481
0,540
0,361
0,240
80
0,090
0,060
0,045
0,030
ÜO
0,810
0,405
0,270
86
0,122
0,082
0,061
0,041
95
0,902
0,601
0,451
0,800
40
0,160
0,107
0,080
0,053
100
1,000
0,667
0,500
0,333
45
0,202
0,135
0,101
0,0G7
105
1,102
0,735
0,551
0,367
0,403
0,441
50
0,250
0,167
0,312
0,125
0,083
0,106
110
1,210
1,322
0,807
0,605
55
0,902
0^60
0,151
0^180
115
0,888
0,661
00
0^0
0,120
120
1,440
0^960
0,720
0,480
8. Barometrische Höhenbestiinmung.
1. Werthe m der barometrischen Höheii stufe (m Höhendiff.
für 1 mm Burometerdiff.) für Deutschland nach Jordan.
(/ - 600, Mittelhöhe 600 m. Dunstdruck — lo/o von b.
1200
10
5
0
5
10
15
20
25
30
12,88
13,12
18,37
13,61
13,85
14,10
14,34
14,59
14,82
1210
12,77
13,01
13,26
13,50
13,74
13,98
14,23
14,47
14,70
1220 1 1280
112,67! 12,57
,12,91 1 12,81
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13,39 13,28
13,63 13,52
13,87,13,76
14,11 14,00
14,35 t 14,23
14,58 114,47
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12,47
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12,94
13,18
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13,ü5
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13,54
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14,24
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1270
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12,60 12,40
12,78 1 12,68
12,96 12,86
13,20 13,09
13,43 13,32
13,66 1 13,55
13,89 13,79
14,13 jl4,02
12,08 11,98
12,31 ,12,21
12,54112,44
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12,99 12,89
13,22 13,12
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13,36
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1840
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5
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11,93
12,15
12,37
12,60
12,82
18,04
13,26
13,49
11,02 11,53 11,44
11,84 11,75 11,Ü6
12,06 '11,97 11,88
12,28 12,19 12,10
12,50 12,41 1 12,32
12,72 112,63 12,53
12,04 |l2,85 12,75
13,10 13,07 12,97
13,88 113,29| 13,19
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11,3G
11,68
11,79
12,01
12,23
12,44
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13,09
1870
11,28
11,49
11,71
11,02
12,14
12,35
12,56
12,78
12,99
1880
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11,14 11,06 10,99
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11,55 11,47 11,39
11,76 11,67 'll,69
'11,95 11,87 ill,79
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11,95
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11. Tachymetertafel für Messbandbussolenzüge.
Horizoiitaldist^nz und Höhenunterschied der Endpunkte des unter, a
gegen den Horisont geiK^igton 20 m-Bandes nach Jordan*
Die Fnnkie bedeuten die Erhöhung der vorge«eisten Ziffera tun
eine Einheit.
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12. Tafel der normalen Declination der Magnetnadel (in
Graden W.) in Deutsohland und Oesterreich-Ungarn
für die Zeit 1888,0.
Geogr.
Breite.
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13. Tafel der Meridianconvergenz (in Minuten).
Geogr.
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47
Till. Tafel zum Uebergang von der neuen
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4ä
IX, Cttlturtechnik.
Bntwäsaening von Iiändereien.
Der Versumpf uDg TO.n L&nderdlen wird entweder durch Ab-
haltung des zufliessendenWassers und durch Ab füll rung der
atmosphärischen Niederschläge oder durch künstliche oder
natürliche (mittelat Sinkstoffen) BrhOhung deg Oelftndas begegnet.
Bas yon Aussen bu fliessende Wasser wird duveli Gräben oder
durch Kanäle, durch Tieferlegung der Wasserläufe vermittelst Anlage
von Durchstichen und dergl. oder durch Wasserhebungsmaschinen ent-
fernt. Da, wo durch Stauung von Wasscrwcrksanlagen Versumpfung
verursacht wird, ist der Entw&sserungskaDal in der Bogel in den Unter-
kanal einzuführen*
Die Entwässerung von landwirth schaftlich benutztem
Boden b^zw. die Senkung des Grundwasserstandes darf
nur soweit vorgenommen werden, als dies den Pflansen
suträglich ist, s. auch- unten.
Die atmosphärisohen Niederschläge, welche in festen Boden
eindringen, werden am sweckmässigsten durch Drains abgeführt.
Durch die Entwässerung, insbesondere durch die Drainage, werden
glicht nur die zu schweren Dödon von überschüssigem Wasser befreit,
Bondem auch in Folge des Dnrchstreiehens der Luft durch den Boden
in sehr hohem Maasse gelockert und krümlig gemacht. Die Ursache der
Unfruchtbarkeit nasser Böden ist nicht allein in der durchschnitt-
clich nfu 2^8^ niedrigeren Temperatur und in dem Abschluss der Luft,
.sondern hauptsächlich darin su suchen, dass der Boden ohemische
Aenderungen erleidet, indem sich saiiror Humus, ferner durch Reduction
die l'.öchst schädlichen Eisenoxydulsalze l)iMeu. Ausserdem vermehren
sicli bei warmer Witterung in zu nassem Boden Fäuluissbacterien in
ungeheurer Menge^ welche aum Faulen der Wuraeln Anlass geben.
Wo Grund- oder Druckwasser dem Gelände zuflieest, ist
durch Probegruben bezw. durch Bohrungen zu erheben, in welcher
Bichtung und Höhenlage das Wasser zufliesst. Hiebe! ist darauf
Bedacht zu nehnien, dass die waaserftthrenden Schichten häufig wellen*
f5rmig gelagert und demgemäss die Sohlen der senkrecht zur Bichtung
des zufliessenden Wassers anzulegenden Entwässerungsgräben bezw.
'Kopfdrains entsprechend tief, nämlich mind. lö^"^ unter die tiefste
vorhandene Wellensohle zu liegen kommen. Je nach der Menge des
abzuführenden Wassers müssen offene Gräben oder Drains ausgeführt
werden; erstere haben übrigens den Nachtheil, dass an nutzbarer Fläche
verloren geht, sowie dass die erste Anlage und die Unterhaltung eine
kostspieligere ist als bei den bei geringerem Wasserznfluss an ihre
SteUe tretenden JCopfdrains.
Bei den Grunduntersuchungen ist die häufig vorkommende That-
• Sache nicht ausser Acht zu lassen, dass wasserführende Schichten in
verschiedenen Tiefen vorkommen können, dass also der Versumpfung
eines tiefer gelegenen Terrains unter Umständen nicht gesteuert wird^
wenn nur das Druckwasscr der oberen Schichten- abgefangen wird.
In Fcliwinimendcm Boden, in welchem — wenigstens am Beginn der
•Entwässerungsarbeiton — weder oiTono Graben, nocli Drains angewendet
werden könneo, worden sperrige Faschinen- (Busch-) wftrste von Lanb*
holz von entsprechender HGhe und Breite eingelegt.
; Da, wo schwächere Triobsaiidschichton vorkommen, ist besondere
Vorsicht geboten, da der auslaufende Triebsand alsbald jede Art
. bickerun^ verstQpt'en oder die Gräben ausfüllen und zu Senkungen des
nnstossenden Terrains Veranlassung geben wttrde. Hier, ist die Aus-
schachtung je auf kurze Strecken entlang den Trlebsandschichton mittel >t
Dielen Verkleidung zu ])ewerk8telligen, derart, dass letztere gut verbölzt
werden und ein Ausflie^sen des Triebsandes verhütet wird, es müssen
also die Dielen Uber die SandscMchten beiderseits hinausreichen. Drain-
rühren müssen gnuz in Kies eingebettet worden. Ausserdem empfiehlt
sich die Einbringung von Nadclrcisig zur Auskleidung der Wände und
Sohle der im l'riebsand liegenden Draiugraben.
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48
Ent wässerangen dOrfon nicht so ausgeführt werden, dass hiox-
dnreh schftdliehe UeCerBcliweiiimTiugon, Yerktesangen oder Grandwasser-
8tandserh5hnngen in dem unterhalb gelegenen Gelände entstehen. Der
Wasserabflußs muss also unter Umständen durch mit entsprechend g^
wählten Auslässen versehenen Einbauten in den Hauptentwässerungs-
grftben derart geregelt werden, dass er sich auf einen längeren ZeitrauiC
vertheilt. Die Gräben dürfen ferner kein zu starkes Oefäll erhalten, um
Abbruche der Böschungen und Vertiefungen der Sohle zu vermeiden. Die
letztere ist erforderlichen Falls zu befestigen, was bei lockerem Buden
doroh Einstampfen Ton Kies oder Schotter sioli am billigsten bewerk-
stelligen läsat; zu starke Gefälle sind durch niedere sogen. Bach-
sch wellen aus mit Draht gebundenen Sonkwüraten u. Jergl. oder durch
förmliche Bachverbauungcn zu mildern. Die Böschungen der
G räben, Eluss- und Bachcorreotionen eind s« beraten und
mit thnnliohst flacher Neigung anzulegen.
Von noch nicht genügend gewürdigtem Einfluss ist die zeitweise
Zurückhaltung des Wassers in drainirtem Boden und somit
der EinfluBS der Drainage auf die Vorminderung von kleineren örtlichen
Hochwassern, da der gelockerte Boden ausser bei starkem Frost im
Staude ist, nahezu bis auf die Tiefe der Drains atmosphärische Nieder-
sohläge und zwar im Mittel ca. ö"io dos betreffenden Boden volumens auf-
snnebmen und aus den Drains erst in einem längeren Zeitraum abzugeben.
Schon aus diesem Grunde ist die Tiefdrainage, bei welcher die Drains
mindestens 1,4"" tief eingelegt werden, der Anlage seichterer Drains vor-
zuziehen, indem bei ihr die Wasserauf nähme eine erheblich grössere ist;
erstere empfleUt sich aber auoh wegen des besseren Bohntses der Drain-
stränge gegen die Wirkungen des Frostes und gegen das Verzopfen
(bei Gräsern und anderen tiefwurzelnden Culturpflanzen). Ausserdem
können hierbei aufgebrachte Dungstoffe weniger leicht in die Drains
gelangen. Bei tieferer Lage der Drains kAnnen letztere auoh weiter
auseinander gelegt werden, so dass die Tiefdrainage in der Ecgel auch
billiger au stehen kommty als die Drainage mit nur 0^^—1,0'" tiefen
Gräben. ^:
In Mooren hat die Entwässerung durch Grüben und Kauäle
an geschehen. Hierbei hat man hauptsftohlich das Quoll' u und das Auf«
treiben des Moorsclilamnis zu verhüten, um auch die St.mdfestigkoit und
den Zusammenhang der Moormasse nicht zu beeinträchtigen. In selir
nassen Mooren hebt mau daher zuerst einen ca. 0^5™ breiten und hohen
Graben in derHichtuug des auszuschachtenden Kanals aus und lagert das
Material mindostena 1'" vom Rand entfernt ab. Ist sodann eino oiitgprc-
chende Abtrocknung erfolgt, so vertieft man den Graben um weitere 0^5™
(iu 6^ tiefen Mooren kann mit dieser Arbeit oft erst im folgenden Jabro
vorgegangen werden)» und legt sodann senkrecht aum Hauptgraben und .
in Entfernungen von ca. 10'" sof?. Kopfgräbon von ca. 0,G^ Breite und
angenähert der Tiefe des liauptgrabens an, welche soweit vorgetrieben
werdeiL als es die Standfähigkeit dbs Moors gestattet. Nachdem das in
Angriff genommene Feld sich weiter abgetrocknet hat, werden in einer
Entfernung von ca. 50 — 00°^ vom Hauptgraben beiderseits 1"* tiefe und
breite Parallelgräben mit Ausmiindungen nach dorn Hauptgraben ge-
sogen und sodann die s&mmtlioben Grftben Je nach dem Portsohritt der
Abtrocknung immer welter vertieft.
Entwässerungsgräben im Moor müssen bei 80°™ monatlicher Begon-
höhe pro Tag ca. 0,b'^'^^ oder pro Secunde und qkm ca. 0,058 cbm Wasser
abznfflhren im Stande sein. Unter gttnstigen Verbttltnissen ist die Hftlfte
dieser Menge in Rechnung zu meben. Kurz andauernde Stauungen
selbst bis zu 0,1"" unter Torrain sind "den Moorculturen nicht schädlich.
In Holland rechnet man, dass pro 100 ha und 1™ Hubhöhe eine nutz-
bare Pferdestärke erforderlich sei. Bei kleineren Anlagen, insbesondere
bei Ackerland, das im Frflbjabr rasch trocken zu legen ist, wird eine
Pferdekraft für 5 ha angenommen. Bei dor Entwässerung des Torrains
des Neuenbrocker Schleusenverbauds wurde unter Berücksiclitigung dor
Verdunstung und Bodeneinsaugung bei grössten Nicderschlägcu eine zu
Ärdemde Wassermenge von 0,09 cbm pro qkm und Seenudo in Bechnung
Bezogen. Bei der Entwilssoruni: des Ovor-Bullcnh:iuser Siel Verbands kam
ie gesammto öchöpfanlage incl. Grunderwerb, Erdarbeiten in Moorbodetv
Dampfmaschinenanlage für 87 Pferdekräfte auf 125000 Mk. au stehen^
die jährlichen Betriebskosten auf 10000 Mk. und somit bei 1088 bft Grund •
lllkcke auf Mk, pro lia. und J.^ir.
XXY. Bheinhard's Kai. 1896, Gehefteter TheU U. *
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50
t
Zum Heben des Wassers werden ausser den Pnmpon (meiBteufl
Centrifugalpumpcn) auch Wassersebnecken und Schöpfräder ver*
wendet. l)ie letzteren geben guten Nutzeffect und sind leicht zu rcpariren,
bcdingott dagegen grössere Ptmdlruugskoöten. Die Schnecken dürfen
uiclit Über 40—50 Umdrelitingen pro Minute liabon. IVInn iintorscbeidet
Mantelächneckeu und oflene Schnecken; erstere sind ihres grossen Ge«
wlohta halber nur an bestimmten Standorten sn verwenden. Ble POrder*
höbe beträgt in der Regel höchstens 3,0^. Die Schnecken sind selbst
bei starken Verunreinigungen des Wassers noch leistnngsfähip, bei ver»
iluderlichen Wasseratünden ergeben sich Effektverluste, ebenso bei sn
raschen Umdrehungen der Welle. Beseichnet s die Schsnfellänge und
w die Welleustärke in cm, L die Leistung in cbm pro Minute bei 4o Um»
drehnngen und HubhObe, p die Zahl der eff. Pferdestärken, so ist:
a) Bei einer Mantelschnecke:
s
P
13
24-26
2,8
4
16
26—28
3,9
ü
17
34—36
5,0
6
Bemerkung. Genaue Ermittlungen haben bei
einer Sohnecire von 1,6"* Durchmesser, 6°^ Länge,
welche bei 2G Pfcrdokraften 40—43 Umdrehungen
machte und 1,75"^ Förderhöhe hatte, einen minut-
lichen Ausfiuss von 13,8 cbm erj;teben.
Preis einer hölzernen Mantelschnccke ohne Motor ca. 2G0— 450 Mark
bei Hubhöhe.
b) Bei offenen Schnecken:
8 =
13 1
16
18 1
21 1
24 1 26 1
29 1
82
W =
22—26 f
30
' 30—31 1
31—39
L = 1
4/0 1
7,0
13,0
16,0 1 19,0
22,0 1
25,0
P =
* 1
a
1 8 1
10 1
12 1 U 1
16 l
18
Zur Bestimmung der Welte von Entwässcrungs-Sclileusen
wird die nächst, von Storm-Buysing aufgestellte Formel angewendet :
^.b./^H — ") J
M = }^ r
ygS_^2b2^H-^)
liier bez. M die gesuchte mittlere Wassermonge, welche die Schleuse
pro Secunde während der ganzen Dauer der ÜefTuuug abführt, b die
Uchte Bchleusenwcito, H die Höhe des Binuenwasserspiegels über der
Schbigschwclle, h die halbe Differenz zwischen dem Stand des Hinnen-
niid des Aiis-^enwnsacrs, wenn letzteres auf niedrige Ebbe abgelaufen
ist, J den Inhalt dea liinneukanalproflls unmittelbar hinter der Schleuse,
g =: 9^1 und (l den lContraotiousco@fiicienten der für die Verhältnisse
an der Elbe etwa zu 0,0, an der Zuydersee, wo Storm-Buysing ope-
rirteu, zu 0,9 anzunehmen ist, da hier der Ebbefall weniger gross als
an der Elbe ist.
r
iDrainage«
Von Beg.- u. Baurath G-erhardtin Königsberg i. P.
Die Drainage ist anwendbar auf allen Böden mit stauender >iässe,
sofern die erforderliche Vorilut vorhanden ist oder beschafft werden
kann.
Die Vorflutpräbeu sind so zu regnlireu, dass geringe Hoch-
wasser oder hohe Mittelwasser möglichst 10^"^ unter Ausmüudungshöhe
abfliessen können. Danach Berechnung der Quersohnitte anter Annahme
vcn uu;^>Mahr HO 1 Wasserführung pro Sek. und qkm bei grossen» 66 bti
mittleren und 120 1 boi kleinen Vorllutern T>ie \5icbtit?kcit der Vor-
tiutrogulirung nach il(.)lienl:iij;e der Ausmundun<^ und Wiiaaeröpiegel*
linic ist durch Längenprofil nachzuweisen. Sie darf auf die erforder-
liche Str. ( ke unterhalb der Ausniündnng beschränkt w^erden^ Fünf
Meter oberhalb derselben kann der Graben mit steileren Abstürzen
unter Befestigung von Sohle und Böschung in die alte Grabentiefe übei-
gehen«
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51
Die AuBmUuduugeu werden am bosteu aus gusseiaeriieu Uühren
von 1 bis 1,S5» Länge, 7 bis 8™» Wandstftrke hergestellt mit Muffen
zum Anschluss der DmiriH. Tjapornncr fpst auf grossen Stoinnn und
Sicherung der bpnac!ibartt?u (TrubeiiböschuB^en durch Steine oder Kaseit.
Cementröhreii müssen mindestens r>*^"' Wundüturke, Thonröiiren ^ura
8ohnt2 gepTOn Zersoblagen einen steinernen Vorbau erhalten. Hölzerne
• AnsinündTxngBkasten werden ans Kichen- oder Kiefernholz l bis 1,5"*
ausnahmsweise bis ö'" lang hergestellt nnd vor dem ZuaammenHctzen
2 Mal mit heissem Carboliueum getränkt. Die Ausmündung darf weder
dem Verlanden noch dem Wasscran griff ttUBgesetst sein, alAO keinem
Seitengraben oder einer zweiten Ausmündung gegenüber liegen. Klappen
zum AbschlusB von Thieren müssen leicht beweglich sein, ihr Schlagraud
muss gegen Sandablagernng und Graswuchs^ die Klappe selbst gegen
Verziehen geschützt werden, daher bei Kluppen stets ein Vorbau uöttiig
mit stark geneipter Sohle, (ritter (Hlrfon nicht mehr als 4"»™ Mascben-
weite haben und den nutzbaren WasseK^ueraobnitt ^uicbt beschränken.
Feste Gitter innerbalb des Bobres sind nnzuläseig* besser Drehgitter
mit horizontaler oberer Achse; noch besser Bohlen- oder Seitengitter
dicht an der Mündung, mit Abschlnssthür vor dem Hanptrohr und
kurzen offenen Seiteurobreu neben dem Gitter. Die beste öicherung
erfolgt obne Klappen oder Gitter durch möglichst hohe Lage der Aus-
mündung über dem Wasserspiegel des Vorfluters, durch ein 20^"^ weites
Hervortreten doraelbon vor der Böschung und durch Abschrägung dos
Mündungseudes in einer der Böschungsueigung entgegengesetzten
Bichtnng.
jSin Drainsystom besteht aus Saugedrains (Drains mit kleinem
Durchmesser, Sauger) und Rammeldrains (Drains mit grösserem Durch-
messer, Sammler). Die Draiusysteme sind möglichst gross zu nehmen, um
die Zahl der Ausmündnngen thnnliohst sn verringern; die Grenze ist
da, wo zu lange urid woitc Drains die Anlage vertlieucrn würden.
Die Sam n> e 1 d r a i 11 ö sind in der Kegel ins stärkste CTefällo zu l»'gen
und nach Gefälle und Kutwässeruugsüäche zn berechnen unter Aanaiane
▼on 65 1 auf ha nnd Sek. Anf beigefügter Tafel ist der über dem Krenz-
pnnkt der ha =: und (lefällinie nächst höhere Durchmesser zu wäblnn.
Die Gesell windigkeit des Wassers, die in der Tafel an der
Kreuzung der Gefällinio mit der gewählten Durchmesserlinie gofiiiulcu
wird, soll womdgUeb nicht unter 0,20'", keinesfalls unter O/Ki'" sein. Hier-
nach Bestimmung der Minimalgefälle mit tabellarischem Nachweis nach
folgendem riuliema:
Samm-
ler
Strecke
Fläche in ha
•
einzeln ' gesamt
Gefälle
%
Durch-
messer
cm
Wasscr-
üesch windig-
keit ungefähr
1 III
1
Die Sangedrains werden 1,25^ tief nnd entweder in der Richtung
des stärksten Gefälles (L&ngsdrainago) oder besser quer Hegen diese
Richtung mit Neiguncj 1:270 (Qufrdr:nnrv?^e'i vorlegt. In diesem Falle
ist grössere Strangentl'uruuug zulu^sig, weil die natürliclic Drainage
doreh die Wasseradern des Bodens besser ausgenützt wird, ferner
kf nnen die Sammler geringeren Durchmesser rrhalten, weil sie im
Stärksten Gefälle iiegou, und endlich sind Verstoptungen weniger zu be-
fürchten, weil die Wassergoschwindigkeit stetig zunimmt (vgl.Ger bar dt
»Umgestaltung der Drainagebauten.« Berlin 1891. Ernst A Sohn).
lüntfernung der Sauger bei L&ngsdrainage
bei Querdrainage
m
Thonboden, streng über « = 10"^
„ gewöhnl. mit 75— fiO^Vn « = 10— 12«^
Xtehrabod., schwer
^ gewöhnl
2, sandig
Sandbod., lehmig
mild
50-4ü"/o S « =12— U
•iO-30'Vo|| =14— 16'"
- - .20«"
|lO~15
Strangenentfernung
zunehmend mit der
12—18"" natürlich. Druiiiage
14—21'" und der Neigung des
17^25^ Geländes bis höch-
21— 3on^8tens 0,5"^ Höhen-
25—35"^ abstand.
80— 200/u2Hs^^l6-
20— lüü/o| = 20-24™
bis 10 Wo- =ä4-aü™
I
Die Weite der Sauger ist zum Schutze gegen VerstopfungGu dnrch
Algen nicht unter 4<^"^ au nehmen, hei eisensohttssigem Moor nicht unter
4*
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ö ein. z u l ä B s i g e L ä n g e bei 20» Strangentfexnimg 160*", bei 86» = ISO»
bei 80"^ = 105", bei 35™ — 90".
Vorflutcirains Bind Verlängerungen der Sammler. Sie sind
immittelbar vor der Ausmündung besonders dann zweckmässig, wenn
das Gelände stark fällt, der Vorflutdirain mit dem Minimalgefiille ver-
legt zu solcher Erhöhung der Auemündung führt, dasa Ersparnisse an
Breite, Tiofo und Kogulirungskosten des Vorfittters eintreten. Die
frostfreie Tiefe muss eingehalten werden.
Doppoldrain«, cL h. Ä oder 8 Drains in Mnem Graben, sind un-
statthaft, da in der Bogel nur ein Drain dauernd wirksam bleibt; die
anderen verschlammen. Sie sind in gleichlaufende Drains mit Saugei-
entfernuug aufzulösen. , « ,
Brunnenttnben an den Knotenpunkten mehrerer Sammler, er-
reichen ihren Zweok, die Verstopfung eines oder dos anderen Stranges
anzuzeigen, selten; sie sammeln aber stets den Schlamm und führen bei
schlechter Wartung ZU Verstopfungen. Ihrer Anwendung ist zu widerrathen.
Ausführung der Drainage. Regulirung der Vorfluter, Aus-
heben der Draingräben von unten nach oben, Werfen der Ackererde auf
die eine des Untergrundes auf die andere öcite. Steine sind auszuheben
oder zu'umgehen, niemals zu uuteriahren. Vertheilen der Böhren. Ver-
legen derselben mit dem Legehaken, bei grösseren Tiefen mit der Hand.
Verfüllen der Gräben 'sofort nach dem Verlegen, mindestens in SO*^''^ Höhe
mit Boden aus dem Untergrunde (von den Grabenwänden), niemals mit
Gras, Streu und dergl. . „
Bäume und Sträuoher müssen von Sammeldrams stets 20 bis 25"
entfernt bleiben. Sauger dürfen Bich ihnen nur mit dem oberen Ende
nähern, evcnt sind lio Bäume in 6—8^ Entfernung zu iimgehen, die
Drains mit Aetzkaik zu bedecken oder besser die Fugen mit Muffen*
röhren und Cementdichtung au sohUesaen.
Biaius in Moor sind 10—15^"^ tiefer auszuheben, und die 6rAben
in dieser Höhe zur Herstellung eines festen Bohrlagers mit gesiebtem
Kies oder Sand zu verfiUlcu.
Quollen sind entweder durch dichtere Lage der Sauger oder bei
Starkem Zuüuss durch strahlenförmige Drains abzufangen und durch
besondere Sammler ausser Zusammenhang mit dem übrigen Brainsystem
.bis zur Ausmündung gesondert abzuleiten. Bei eisen- oder kalkhaltigen
Quellen sind die Draiugräben breiter und tiefer auszuheben nad die
Köhren in Steinen zu verpacken.
• Gräben im D rainage feld dürfen nie Längsdrains unter ihrer Sohle
erhalten, weil das Grabenwasser stetig Schlamm und Sand in die Drains
spült und die Wurzeln der Grabenpflanzen bald die Höhrcn erreichen.
Auch das Kreuzen von Drains mit Gräben ist ans p^leichcn Gründen zu
venueidou, selbst bei truckenon Grüben sind VerbLupfuagea durch die
nahen Pfianzenwurzeln zu befürchten. Die Sauger sind oberhalb eines
Quergrahens durcli einen Sammler abzufangen, und le^terei duroh oeuen-
tirte Muh'euröhren anter den Graben zu führen.
Peldwege dürfen gleichfalls durch die parallelen Sauger nicht
gekreuzt werden, weil die Badspur den lockeren Boden der Draingräben
stets an derselben Stelle triflt und zu Versackungen des Drainstranges
Veranlassung gibt. Auch hier sind die Sauger oberhalb des Weges
durch einen Sammler abzufangen, der Sammler ist mit Muäenröhren
dnrch den Weg zu führen, Jedoch kann die Oementirung nnterblaibcoL
Beschaffenheit der DrainrOhren: Gutes Material ohne Steine
oder Mcrgelstiicke, glcichmassig und gut durchgearbeitet; ferner gut
geformt, gerade, kreisrund, innen glatt gerollt ohne Längsstreifen, vor
Allem senkrecht und genau eben ohne vorstehenden inneren Band
(Brahmkante, Aufetauchkante) abgeschnitten; endlich scharf gebrannt^
heller Klant;, ^vclcller selbst durch längeres Liegen im Wasser nicht
verloren geht. Schlecht gebrannte, mürbe Böhren sind unbedingt zu
verwerfen.
Ziua Jj r a i 11 agc-Entwurf gehören: Drainplan; Längenpruüio der
Vorfluter mit Bauprofilen derselben; Bodennntersuchnngen (mindestens
eine auf 10 ha) in grapliisclicr Dartit*d1ii iig ; Erlilutrrimgsbericht mit
Berechnungen der Vorfluter und der Drainrolirweiten; Kostenanschlnp
nebst Massenberechnnn^'cn aller Erdarbeiten und des Eöhrenbedarfea.
Der Drainplan in 1 : 2500 muss alle Grenzen, Gräben, Wege, Durchlässe,
B&ume, Hecken und die Schichtenlinien in 0,26 n. U. 0,10 od. Ofiff^ Sntf.
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enthalten. Bio Drains sind mit blatxen Linien einznzeichuen, Sauger
Bobwaoh, Sammler stark ausgezogen. Bezeichnung der YorAuter mit
groaMn Bttebataben, der Syitenie mit laufenden Nummern, der Aue-
müudungen mit Aus und der Systemnummerf der Sammler und Sauger
mit kloinen Bnchstaben bezw. arabischen Zahlen, in jedem System von
der boch.iteu btolie mit a bczw. 1 aufaugeud. Diu Eutiernuug der iäauger,
■owie die Bohrweiten der Sammler sind einzutragen, die Wechaelstefleu
der letzteren durch kleine Kreuze anzugoben. Die Soiilhöhoti der Aus-
münduugen und Sammeldrains sind durch Ordinalen besondt ra an den
Gefäll wechseln zu bezeichnen, auch die Gofallvorhältnisse ein/utruo'on.
Kosten der Drainage. Ausheben der Draingräbeu bei 1,25"'
Tiefe Iii— 20 Pf bei 1,50« =17-24 Pf., bei 2,00"» = 20—30 Pf. je nach
dem Tagelobn aer Arbeiter und der Schwere des Bodens. Verlegen der
Eöhren durchschnittlich 1—2 Pf, f. d. Meter, Leistung eines ArboiterÄ
stündlich rund 25*°. Verfüllen der Draingräbeu ungefähr Vs bis i/to der
Aushubkosten.
Bohrweite im Lichten ....
Wanddicke
Qewicht Tou 1000 Böhreu dschn.
Kort«! « . « [^;:
Gasseiseme AusmOndnng,
1^26"» lang
Bühren-Bedarf ungefähr . . .
s
4
5
6,5
8
10
13
16
10
12
18
15
10
IS
21
24 mm
G(H)
«j50
1250
1750
12350
0 4800
7000 kg
17,60
20
24
."0
40
80
120 M.
21
2(i
32
42
54
72
106
lüO M.
2^0
3,50
4,50
0,50
8,50
10,50 M.
2,5"'
. . 70'Vo X 21,5"/o X(i'V,X '0
Die Bohrlängo ist meistens 0,314^, a. d. Meter Draiustrang sind sammt
Bruch 3,5 Stück vorzusolicn.
Gcsammtkosteu der Acker- Drainage lüO bis 300 M. f. d. )tu«
Drain ir te W i esen nach Petersen sind da anzulegen, wo nasser
Boden von geringer l)(irchlä8s*igkeit vorhanden ist, und genügend Vor-
lint für die Drainage beschafft werden kann Die Wiese wird in Ab-
teikingen yon 1 bis 4 ha Grösse durch 0,1 bis 0,1 hoho und 0,5" breite
Dämme zerlegt. Die Abtlioilungon w<'rilen in ß bis 7 Gruppen zur Be-
wässerung im Umlauf (Botation) zusammengofaast. Das Wasser wird
durch Zuleiter nach einer Bieselriuue längs der oberen Begrenzung jeder
Abtheiluug geführt und schlägt hier über dou ßord. Duterlialb sorgen
horizontale Bieselrinnen, welche in 8 bis 15'" Entfernung bis 1"' an den
I>amm reichen, fUr gleichmässige Vurtbeilung. — Die Entwässerung
geschieht durch 0,9 bis 1,2*^ tief nach der Qaerdrainage im Gefälle 1 : 27Ö
verlegte Drains. Jede Abtheilung bildet ein System. Die Sauger er-
halteu auf 100'" Länge 4*^"', deninächst 5*^'" Weite und nähern sich bis
dem Damm. Ihre Entfernung beträgt 8 bis 20'", selten mehr als 12"^.
Berechnung der Sammler nach Wasserfabruug i,5 Liter auf ha undMc
mn empfehlen.
In dem Uauptsammler jeder Abtheilung werden Ventile aufgestellt.
Das letzte am Ende der Abtheiluug, die iibrigen aufwärts in 0,5™ Ent-
fernung oder bei starker Steigung des Greläudes in 0,5"^ lothrechter
Steigung. Bei Vorfiutdrains zur Spülung ein besonderes Ventil am Eude
derselben. Aufstellung der Yeutile au den Kreu/ui^gon der Sammler
und Sauger ist nicht nöthig; ihre Vorbindung mit der llieselrinne mehr
sohädlich als nützlich. Dio Eugen der Sammler sind 1*" oberhalb nnd
4"* unterhalb der Ventile mit Muffen in Cement bu dichten. Bauart der
Ventile: einfach, leicht zt^ bedienen, aus widerstandsfähigem Material,
vollkommen dichter Schluss, wenn möglich ohne Gefällvorlust, Sicherung
gegen Zerstörung von aussen. Der V erschluss geschieht am besten durch
gesehliffenen ThonstOpsel im gedruckten Ventil nach Baum er, mit
eisernem Vontilrohr nach Dr. Schacht. — T^ewasserung im Umlauf der-
artig, dass jede Gruppe 1 Tag lang voll bewässert, demnächst C Tage
lang entwässert wird. Vortiieile dieser Wieseubauteu: Dio Entwässerung
und Bewässerung kann nach Belieben geregelt und besonders grandlich
selbst mit geringen Wusscrmcngen vollzogen werden; 9 bis 15, durcli-
sohnittlich 12 Liter auf ha und Sek. genügen; alle Duii^stoffe dos
Wassers werden gewonnen ; die oft wiederholte wechselseilige Einwirkung
^>0B Iiuft und Wasser im Boden befördert ausserordentlich die Ver«
wesung der Pflaiisenafthrstoffe im Boden und damit das Wachsthum der
ICnJiturpfianaeiu
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Bestimmung der Drainrohrweiten, - -
sowie dor Geschwindigkeit des Wassers in den Drains nach dem Gefälle
und der abzuführenden Wassormonge, bezw. d. zu entwässernden Mäche
bei 0,65 1 Wasser auf ha u. Sek.
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Die Bew&fltrenmg der Iiändereie^
ist nur dann am Platze, wenn alles in den Boden eindringende Wasser
demselben auch wieder entzogen werden kann. Die flieseenden Gewässer
enthalten in gefingeten und grosseren Mengen die znm Wachste, am der
Pflanzen nothwendigen Stoffe, hauptsächlich Kali, Kalk, Phosphorflftnre,
Stickstoff etc., welche durch die Bewässerung nutzbar gemacUt werden
können. Besonders releli an dfingeudon BestandUkoilen sind die Seblamm
führenden Hochwasser.
Die Bewässerung der Läudcreicn im Sommer dient als Ersatz für
die bei maugelnden Niederschlägen durch die Vegetation und Ver-
dunstung entzogene Feuchtigkeit, während durch die Prühjabrs- und
Herbstbewässerung eine directe l3(lngung, sowie die Auflösung der im
Boden enthaltenen NährstofFo bezweckt wird. "Weiter kommt in Betracht
die bodenreinigende und entsäuernde Wirkung des Bewässerungswassers«
Dnbrauohbar sur Bewässerung ist nur. das aue eanien Mooren ab-
fliessende, sowie das durch giftige Fabrikabgänge yerunreinigte Wasset«
Die BewJ\S3orung läast sich in verschiedener Weise ausführen:
Die wilde Ueborrieselung wird angewendet auf grösseren
Häehen mit gleiobmässigem Gofäll von mindestens 0,7t^h' Die Be-
wässerungsgräben werden auf die höchsten, die Entwässerungsgräben
in die tiefsten Terrainpunkte gelegt. Der Wasserbedarf ist ziemlich
gross und der Erfolg gering. Derartige Anlagen werden deshalb meist
als Vorläufer eines q^tezen intensiTesen Chütor aus SparsamkeUhgrUnden
angelegt.
Die Ueberstauung findet bei ebenem, durchlässigem Terrain
Anwendung. Das Wasser wird hierbei zwischen Erddämme eingestaut,
tind abgelassen, wenn es seine Sinkstoffe abgesetzt hat.
Durch die Dämme wird die Fläche in Eeviere bis zu 60 ha Grösse
eingetheilt. Die Zuführung des Wassers geschieht durch Siele oder
Sohleusen. Die Wassertiefe am unteren Damm kaim bis su. Ofi^ be«
tragen. Bei stärkerem GefäU werden je nach Bedarf Mitteklämmc in
den Eeyieren angelegt. Die Vertheilung des Wassers geschieht durch
eine unterhalb des oberen Dammes angelegte Mulde. Zum Zweck der
Entwässerung wird oberhalb des unteren Dammes ein Graben her-
gestellt, In welchen die Entwässerungsgräben des Beviers einmünden.
Die Dämme erhalten eine Höhe yon 30 — iO^^ über dem Stauwasser-
spiegel, 1,0^ Kronenbreite und 3— 4 fache Böschung gegen die Wasser-
seite. Zweckmässig ist, die Einrichtung so su treffen, dase jedem Berier
frisches Wasser zugeführt werden kann.
Der Wasserverbrauch und die Kosten dieser Anlagen sind gering.
Diese Art von Bewässerung hat jedoch den Nachthoil, dass die Zu*
führuDg Ton Sauerstoff und Kohlensäure zu den Pflanzen, welche beim
fliossenden Wasser stattfindet, Terbindert ist| es wird deshalb statt
der8el^en gewöhnlich
die Sfauberleselung angewenaet, welche darin besteht, dass dlO'
Ein- und Auslasssohleusen derart regulirt werden, dass der Znfluss dem
Abfluas gleichkommt, also eine immerwährende Bewegung des Wassers
stattfindet. Die Höhe des Wasserstands auf der überrieselten Fläche
beträgt Of 2^0/^ Die innere Einrichtung ist dieselbe, wie bei der auvor
besproohenen Methode.
Die künstlichen Bewässerungseinrichtungen als Hang-
.und Bttokenbau empfehlen sich als sehr intensive Culturen in der
Bogel nuf da, wo gute Bodenrerhältnisse und hlnreiehende Mengen
,dungreicben Wassers Torhanden, sowie genügende Garantieen fttr lichtige
Ausübung der Bewässerung und gute Unterhaltung der Anlagen geboten
sind. Die Kosten dieser Aulagen sind verhältnissmässig hohe.
Die Hangbauten sind in hügeligem, die Bückenbauten in ebenem
Terrain anwendbar.
Die ersteren erfordern mindestens ca. 2 — 2,5% TcrralngefilU. Die
Dänge der einzelnen Hangtafeln vom Zubringer aus ist 20'". Die Be-
wässerungsgrippen erhalten O^a— 0,8°^ obere Breite und 0^2—0^25™ Tiefe.
Die untere &ante» fiber welche das Wasser übertritt, ist horizontal anxti-
legen.
Die Entfernung zweier paralleler Wässergrippen beti agt je nach des
DurolüäSBigkeit des Bodens 6—12"^.
Das Terrain zwischen zwei Wässergrippen ist mit gleicbmässigcm
Gefall zu planiren. Die Zubringer werden in das stärkste GefäU gelegt
und erhalten eine obere Breite von 20— 30«"^ und 15—20«" Tiefe.
Das Seitengefäll der Büekentafeln soll 2— 40/0 betragen. Die Länge
der einaelnen Bücken ist SO— 60», die Breite a-^». Bei gioseer Breite
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ist noch eine Begulirangsrinne in der Mitte jeder Seitenfläclie Unin*
bringen, welche unmittelbar vom Znbrinpjer aus zu speisen ist.
Das Nähere über derartige Kunstwiescnbauten findet sich In Vincenty
Der rationelle Wiesenbau.
In neuester Zeit werden derartige Anlagen für grossere Complexe
kaum mehr ausgeführt, die Grilben werden vielmehr nach dem Terrain
tracirt und wird aus denselben direct gewässert, wobei die kleinen Biesei-
rinnen gans feblea. IMe GzSben erlialteit daher abtheilungewelee hoilson-
iale Kanten. Das abgerieselte Wasser wird in Abzugsgrilben gesammelt
und abgeführt.
Derartige Anlagen kommen billig nnd sind leicht zu unterhalten, de
das Orabensystem auf das Kotbwendigste beschränkt wird.
Die beste Rieso.lzeit ist das Früh- und Spätjahr. Der Turnua
in der Bewässern iiiisz<^it soll bei schwerem Bodou alle 15 Tage, bei seht
leichtem alle 5 Tage wechseln, im Mittel alle 8 — 10 Tage.
Zulei tung8-,y ertheilungs- und E ntwässerungsgrAbener*
halten mindestens 0,3™ Tiefe und 0,3"' Solilenbroite.
Wässeruugsgräben werden bis zu 15'" Länge hori2ontal, darüber
'tollt ca. Vytn Ocfäil nnd vom nächsten Zubringer nicht über 200*° lar.g
-angelegt, ihre Miuimaltiefe betr> OA, au den Enden O^S'". Im Uebrigcn
nu'\68en die Grabendimensionen den fortzuschaffenden Wassermengea
entsprechen.
Bei Projectiruttg Ton Bewässerungsanlagen sind zunächst der
Wasserbedarf und die W a s s e rTer I u s t e In Betracht zu
ziehen. Dieselben sind je nach Klima» Bodenart, Jahreszeit, Witterung
und Art der Benützung verschieden.
Bei einem Zufluss Ton 101 pro See. nnd ha ist in Mitteldentschland,
noch mehr aber in Süddeutschlaud eine Wiesenwässerung noch lohnend.
^ Bei Projcctirung der Syko-Bruchhausener Moliorationsanlage, welche
nach dem System der StauberieseluDg ausgeführt wird, wurde zur dUu-
?renden Bewässerung eine Wassormenge von 15 l pro ha und 8eo. bei
üufFacher Benfltznnpr angennmmou. Zur Aufcuclitimg v.Mirde eine Wasser-
sobicht von 0,US'" Höbe oder 800 cbm pro ha für genügend erachtet.
Zur ErzicluDg fortdauernd guter Ernten an Heu sind iu einem
iClima^ in welchem der Obstbau, nicht aber der Weinbau mehr gedeiht,
bei mittelguten, Ichmigsandigen Bodenarten mind. 50 1 gewöhnliches
Eluss- oder Bachwasser erforderlich, bei mageren Böden und bei au Nälir-
Btoffen armem Wasser steigt der Bedarf bis auf 100 1 pro ha und Secnude,
Mit dem Abwasser lassen sich jedoch noch zwei weitere gleich grosse
Flächen berieseln. Je wärmer dns Klima ist, desto mehr kann mit dem
Wasser gespart werden. In Weinbau treibenden Gegenden genügt schon
ein Quantum von 80 I guten Wassers pro ha nnd Secunde bei lehmig
sandigem Boden und nachfolgender 2maliger WiederTerwendung des
Wassers.
Je dungreicher das Wasser ist, desto geringer ist die zum Wässern
erforderliche Wassermenge.
Nach Heuschmid ist In trockenen Zeiten aur Befeuchtung der
Wiesen pro Sommer nöthig:
bei strengem Lehmboden 'eine zweimalige Anfeuchtung mit zus.
0,28" Bieselhöhe;
bei mildem Lehmboden eine dreimalige Anfeuchtuug mit aus. 0^™
Bieselhöhe;
bei sandigem Lehm und lehmigem Sand eine 4~-5malig6 Anfeuchtuug
mit 0,76—1,05'" Rieselhöhe.
Für reine Bandböden ist ein Wasserquantum von mindestens 8 1 per
ha nnd See. /u rechneu, welches alle 8 Tage zu geben ist.
Im Allgemeinen sind bei rationeller Anlage, d. h. bei guter Ent-
wftsserung, die Kaohtheile fOr die Triebwerke nicht so bedeutend, wie
häufig angenommen wird. Der Werthanschlag dos Wasscrverlustes
bei BewUsserungsanlagen berechnet sich nach der Zahl der Stunden,
in welchen der Hctrieb eingestellt, bezw. eingeschränkt werden muss.
Neben den Verlusten auf den Wiesen durch Terdunstung und Durch-
sickerungon entstellen noch solche in längeren Zuleitungskanälen, be-
sonders Vifi sandigem Boden und hoher Lage des Wasserspiegels über
dem (.iruudvvasser, diese Verluste können oft bis r>0"/o der zugeleiteten
Wassermenge betragen. 8. aueh unten die Notiseu Über den Wasserbedarf
fOn Schifffahrtskaiiälen.
Bei den Bewässerungsanlagen dor Campine in Belgien betrug der
Wasserverlust bei niedrigem Gruudwasserstand 16^20% der zufiiessenden
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5?
Waasexmenge. Ueber die Wasaerverluste durch Einsickeruug nnd Ver-
daDBtting fanvt Baaratb- He8s ein Beispiel an, wonaeb bei einer Wild*
und Stauwässerung auf durchlassondem Sandboden, bei welchem der
Grundwasserstand 0,3—0,4'" unter der Oberfläche sich befand, 2'/2— 5 Tage
erforderlich waren, um im AbÜusa einen Beharniagszustaud herbeizuführen.
Hierbei gingen anfllnglich 85— 65(>/nv später naen Eintritt des geregelten
Wasserabflusses 23,5— 39^/o der zugeflossenen Wassormengo verloren. Diese
Zahlen ändern sich natürlich sehr mit den Boden- und Witterungsver-
hältnissen, mit der Höhen- und Breitenlage des Ortes, mit den Grund-
wasserstftnden und mit der Menge des zugeleiteten Wassers* Ans den
. Versuchen ging ferner hervor, dass bei einem mittleren Wasserzufluss
von 15 1 pro ha in der norddeutschen Ebene and unter ähnlichen Ver-
hältnissen bei trockener Witterung ein WasserTerlnst Ton 25°/o entstehen
und letster^r bei Tenmindartem Znflnss Ton 81 pro ha bis anf 85<>/o
steigen kann.
An einem anderen Orte fand Hess, dass der Wasserverlust bei der
Frfthjahrs« und Herbstwässerung bei 12 1 pro ha Sandboden Zufluss oder
12% der sufliessenilen Wassennenge betragen bat. bei der Söininer-
wässemng dagegen bei 10,5—47 1 Zufluss 22—12%. Diese Bestdtate sind
als Maxima anzusehen, falls das Wasser nicht nach einem anderen
Becipienten abüiesst oder der Grundwasserstand ein sehr niedriger ist.
' Bei grOlsereli ndben^lnand^r liegenden Comp lezen und bei Iftna^rer Bauer
der BewKsserong Tetmindetn siob dagegen die WatfSdrvarlusle.
Kacb Heusebmid kanli man im Allgemeinisn ailnebmen, dass bei
lelir trookenet Zeit
bei sobwerem Lehmbodrn etwa • .
bei müdem Lelimbodeu etwa >/3
bei sandigem Lehm und lehmigem Sand etwa . . Va — Vi
bei leichtem Sandboden mehr als die Hälfte der gegebenen BieselhÖhe
tbeils von den Pflanzen aufgenommen wird, theils verdunstet oder vom
Boden kapillar festgehalten wird und daher nicht mehr in den Wasser-
lauf zurückkehrt. Das übrige Wasserquautum fliesst theils direct
durch die Entwässerungsgräben in den Wasserlauf eurttck, tbeilS Ver*
sickert dasselbe, dient zur Erhöhung des Grundwasserspiegels und ge*
langt gleiobfalls nach und nach wieder zum Abiiuss.
Die Besamung der neu angelegten Wiesen darf nur mit
allerbestem Samen ausgeführt werden. Von der Verwendung der sog.
Heublumen zur Ansaat ist entschieden abzurathen.
Im Mittel kostet die Herstellung eines ha Wiese beim natür-
lichen Hang-, bezw. Bückeuwiesoubau 160—270 Mark, beim Kunstwiesen-
bau 760^1000 Mark* Die Kosten einer Stauwftssernngsanlage belaufen
sich auf GO— 150 Mk. pro ha. Bei der grossen Mannigfaltigkeit der hier-
. bei in Frage kommend cu Verhältnisse lassen siob allgemein giltige Sätze
hierfür niclit aufstolleu.
Mit einem von 2 Manu bcdieateu, sogenannten Wiesenpflug kann
man mit einem Gespann von 2 Ochsen bei 9 — lOstttndiger Arbeit oa.
80 Ar Basen schälen. Bei einem Lohn von 15 Mark für Gespann sam^t
den beiden Arbeitern kommt somit der qw auf 0,5 Pf., ebenso hoch das
Beiseitesetzen zu stehen.
Beim Basenschäleu mittelst des Baseubeils, wobei lud. dum Aufsetzen
Im ((}anz)BU 8 Arbeiter beschäftigt sind, erböbt eiob der pbige Preis um
das Doppelte. Die Kosten eines RasenpÜugs belaufen siob auf ca. 45 JMtk.
Üas AbbM)en von Rasen und das Planiren des gewonnenen Bödeus
in Mulden kommt bei einem verglichenen Abhub von 25^"' und einer
mittleren Transportwcltc von 80"' auf ca. 3 t das Wiederansetsen der
Basen auf 0,5 t pro Ar zu stehen.
Die Kosten der LJnterlialtung von Stanwiesen und wild bewässerten
Wiesen belaufen sich auf ca. 0—10 Mk. pro ha, bei künstlich bewässerten
Wiesen dagegen auf 15-*^0 Mk. pro ha, wovon bei einem Taglobu
. von 2 Mk. ca. 12 Mk. pro ha auf die eigentliche Wiesenwartung bezw.
atif die Belohnung des Wieseuwarts für die laufenden Arbeiten ent-
' fallen; Über SO ha Wässerwiesen dürfen keinem Wieseuwart sugewltiSen
werden, wenn derselbe während der Hauptwftssdrseit ohne HllfiBatbaiter
•einen Veipfllchtungen soll pftnktUob naobkomm^n können.
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58
• . > HooronlioF* . v,
' tbn Ulf.« n. Bftimitb Gerhard t In KSnigsherg I. Pr.
Grünlandsmoore entstehen durch Verwesen von Algen, Ried-
gräsern, Schilf, Binsen und dergl. in stehendem Wasser; EToohmoore
düroh Emporfraohsen iiiid Yerwesen von Moos, Wollgras, Heidekraut
ailf undurchlässigem, unfruchtbaren, kalkarmen Boden. Die Qretiae iBt
oft nicht genau bestimmbar = üebergang8moore.
1) Yeencultur = Cultur der Holländischen Hochmoore. Gutes,
dar ohgehendes Oanalnetz ; dadurch wird der Terkehr erleichtert, der
"Wasserstand regulirt Die obere Moorschioht, Bunkorde. wird abge-
stochen, der Torf gewonnen und verschifft, nächstdftm der IBoden planirt,
die Bunkerde nnd demnächst Sand aus den Gräben 0,10™ hoch aat-
gebracl't, tüchtig unter Beigabe von vielem Dung, Seeichllcl^ Aaebe,
Keiuicht, Compost mit dem Moor dnrchmiBoht^ Geaarntttkosten unge^
fälir 8— yoo Mk. f. d. ha.
2) Die Brennculttir, auf deutsöheii Hochmooren angewandt, iit
ale raubbauartige Wirthschaft nicht su empfehlen.
3) Deckcultur nach Rlmpau. Nur auf Grünlandsmooren an-
wendbar. Entwässerung durch Gräben vou 1"^ Tiefe bei flach-
gründigem, i.ö'" hei tlefgrandigom und 2°^ bei lehr mftohtigeiii Moor ia
20 bis 40™ Entfernung, nämlich 40™ bei sehr flachem «gilt Terwesteit
Moor auf sehr durchlässigem kalkreichen Sande, 30—35™ bei flachf^m
gut vei Wösten Moor von 0,8—1'^ Mächtigkeit aaf durchlässigem Sande.
215^-80» r bei gleichem Uoor auf schwer durehläsflgem 'Boden, 26"> bei
mittelständigem oben verwesten Moor und 20™ bei mächtigem schlecht
verwesten Moor; grössere Entfernung ist zulässig bei Anwendung von
Längsdrains iumiUen der Beete mit Seitendrains nach den Gräben.
Vorge wende sur Verbindung der Dämme 7— 10°^ breit mit 10-»25^''
weiten Drainröhren. Auf Setzen des Moores ist bei der Entwässerung
zu rücksichtigen. Solange zuveilüssige Messungen felilon, ist anzu-
nehmen, dass Grünlandmoor, wclclies 1™ tief entwässert und 10^™ hoch
gedeckt wird, sich nach 00- 80 Jahren setst: .
bei einer Mächtigkeit
von , . . f , • •
1™
2™
8»
4«
5»
gm
7HI'
8»
dichtes Moor ....
0,16
0,24
ziemlich dicht ....
0,20
0,32
0,42
0,61
ziemlich locker . . .
0/26
0,42
0,56
0,68
0,78
0,87
locker .......
0,69
0,75
0,92
l/)7
1,20
1,80
fast schwimmend . i
0,80
1,04
1,20
1,96
1,66
1,83
2,00
schwimmend . . . «
1,65
2,10
2,60
2,86
3,16
8,40
Sorgfältiges Einebnen mit dem Abraum der Gräben. Sanddooke,
10—12^ hoch ohne Setzmaaes, hat den Zweck, das Moor an belasten,
EU dichten, die Einflüsse der Temperatur abzuhalten, Anstrocknen, Anf*
frieren des Moores und Auswintern der Pflanzen zu vermeiden, letzteren
einen festen sicheren Stand zu geben ; daher ist die Yermischnng des
Bandes mit dem Moor bei der kOnftigcn Bestellnng nnanläestg.. Am
besten geeignet ist grober Sand, möglichst kalkreich, niemals Schwefel-
kieshaltig. Entnahme entweder aus dem Untergrunde oder von der
Seite. Letzteres, im Allgemeinen vorzuziehen, weil grössere Sicherheit
gegen Schwefelkies. Bei Seitenentoahmen ist die oberste Schicht aban-
decken» damit Unkrautsämereien nicht auf den Mooracker kommen.
Huf schlag 0,50"* breit neben dem Graben nicht mit Moor abdeckea
(schlechter Wasseraböuss), besser dünn mit Saud beschütten und mit
Gras' ansäen. Die Bedeckung mit Sand unterbleibt bei sohlecht
verwestem Moor in den cr^^ton .Tahron, um die Durchlüftung und Ver-
wesung zu begünstigen. Düugung ist nur mit Kali und Phosphorsäure
jK'thig, weil diese Nährstoffe im Grunlaudsmoor fehlen. Menge der
Dänguug nach chemischer ZusanuDensetzuDg des Moors zu besUmmeu,
in der Regel sind im ersten Jahre 16 bis 24 Ctr. Kainit und 8 Ctr.
Thomassühlacke uötiiig; später genügen 16 -f 4 Ctr. Bestellung mit
beliebigen Frachten, Halm> und Blattpflausen abwechselnd. Qesammt-
kosten: 1—000 Mk. f. d. ha.
4) Moor wiesen nach St. Paul. Das Grilnlandsmoor wird durch
0,75^ tiefe Gräben entwässert, demnäolist werden grosse Mengen Coirpost,
genügend für mindestens 5'"'" DeckhOhe, haufenweise im Herbst auf-
gebracht, nach dem Durchfrieren and Aafthanen im Frfll^aht sohneU
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Tcxthoilt und unter Zusatz von Orassaat so kräftig als mOglich breiartig
mit dem Moor durcheggt. Der Zeitpunkt hierzu muss genau abgepasst
werden, wenn das Moor 6— S*^'" tief aufgethau^ iintezi noch gefroren l«t,
Wiederholung der Cultiir alle 3—4 Jahre.
6) Moorwleeen mit Sanddecke. Ausführung genau wie 3 mit
folgenden Anenahmen: Entwässerung nur 0/5—0,75"^ tief; Vorgewende
fallen gaau oder zum Theil fori; Planirung besonders sorgfältig; Stau-
Torrichtungen in den Zuggräben zweckmässig. Deckschicht kann lehmig,
selbst schwerer Lehm sein, auch geringere Stärke 6—8'°^ haben je nach
•dar Sorgfalt^ mit welolier da« Moor geel»iket' wotdau war. Dttugung
wie 3. Ansaat durch gute Bauer gräser.
6) Moorwiesen ohne Sanddocke. Melioration mit geringeren
Erträgen, aber meist gut rentabel; stets anzuwenden bei sohlecht yer^
weatem Moor und geringer Bntwäasemngstiefe. Grabennets wie 6, doch
nur 0,4 bis 0,5"* tief und stets mit StauvorricLtuugeu in den Zuggräben.
Einebnen des Moores und gründliche Zerstörung der alten Grasnarbe
uurch Abhauen der Bülten, Eggen und i?ü Ilgen. Düngung alljährlich,
doch in geringeren Mengen wie 3. Ansaat guter Gräser.
7) Neuere deutsche Hochmooren Itur (nach Dr. Sal feld und
Prof. Fleischer.) Veencultur ist jetzt ausgeschlossen wegen schlechten
Torfabsatzea durch Concurreu^ der Kohle und Unmöglichkeit der £e*
Bchaffang dea natttrlichen Düngers in den erforderlichen Mengen. Dack-
verfahren kann wegen Mangel an Sand zufolge grosser Ausdehnung
der Hochmoore nicht angewandt werden. Dazu kommt, dass die Moore
arm sind an Kalk, weniger Stickstoff enthalten, ihre Pflanzenreste unvoll-
kommen zersetzt und sperriger sind als diejenigen im GrUnlandsmoot.
Es unterbleibt die Sanddecke, auch das Austorfen wird unterlassen,
weil die obere Schicht am nährst oftreichsteu iöt. Statt der schiffbaren
Kanäle der Yeenkolonien werden nur Entwässerungsgräben angelegt,
die auf den 10 ha grossen Golonaten an Grippen anachliessen, d. s. O^"*
breite Gräben, welche 0,6™ tief in 7 bis 10™ Entfernung bei Benutzung
als Acker, 0,4™ tief und 20™ weit bei Benutzung als Wiese angelegt
werden, verkehr Innerhalb dar Oolonie dnroh Feldbahnen. Zur Beför-
derung der Zersetzung; 80 Ott, gebrannter Kalk a. d. ha aufbringen und
eineggen, genügt für 16 Jahre. Brachbearbeitnng mit der Hacke erst
auf lä«)™. d&nn auf 20 bis 25«™ Tiefe. Die DUngung reicher als für
.Qrftiilanaalnocte und unter Zugabe Ton Stlokstoff: 88 Ctr. S^ainit,
10 Ctr. Thomasschlaoke und 8 Ctr. Ghllisalpetcr a. d. ha. An Thomas-
schlacke kann durch Brennen dos Moores, an Ghilisalpeter bei Anbau
Ton Papilionaceen durch Impierde gespart werden* Stalldung ist aber
auf die Dauer niehl au entbehren. Geiammtkoaten ungefittur 190— 2S0 Mk.
ftuf dae htu
AaflijDliachtaiigeii Im Moorhoden.
In nasaen Mooren mit etwa lOt^o Pflansenreeten nnd 90^^ WaHeer-
gehalt muss bei Anlage von Gräben und Kanälen sehr vorsichtig zu
Werk gegangen werden, um das oft gewaltige Abmessungen zeigende
QneDeu und Auftreiben des Moorschlamms zu verhüten. Die hierdurch
snweilen entstehenden Bisse kOnnen den Zusammenhialt der Moormasee
'auf 50™ und darüber hinaus vollständig zerstören Und die Kulturarbeiten
dadurch bedeutend erschweren und vertheuern.
In der Begel hat man zuerst 0,5'" breite und tiefe Gräben in der
Richtung des auszuschachtenden Kanals oder Entwässerungsgrabens zu
liehen, je grOaser der Wassergehalt des Moors ist, desto mehr muss
letzteres Maass verringert und hierbei der Auswurf mind. 1™ vom Graben-
rand entfernt gelagert.werden. IsthieraUf eine entsprechende Austrocknung
der nächsten Umgebung des Gräbchens erfolgt, was bei einem ü™ tiefen
Moor in der Begel im zweiten Jahr, oft noch früher, bei aeichteren Mooren
aber schon im ersten Jahr eintritt, so vertieft man dass Gräbchcn um
üin weiteres halbes Meter und legt sodann senkrecht zu diesem Graben
aogeh. Kopfgräbchen oder Grippen in Entfernungen von 10™ unter sich
und ca. 0,6™ breit, nahezu TOn der gleichen Tiefe wie der Hauptgraben
an. Die Länge dieser Grippen wird etwa 3mal grösser als die Moortiofe
angenommen. Bei 6™ tiefen Mooren seht man sodann im dritten Jahr
1,5™ tief und giebt dem Graben l"' 8ohienbreite. ]>ie Kopfgräbtfn werden
. demgem&st ebenfalls vertieft. Ami Sohluss dea dritten Jahres legt man
auf jeder Seite dea Hauptiprob^ ijL einer Bntfoi^ung Ton 60-^60™ gleiche
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laufend mit demselben Gräben von 1" Tiefe nnd mittlerer Sreite an*
welche das Wasser vom Arbeitsfeld fern halten, worauf die Auschach*
tnng des Kanals in Angriff genommen werden kann. Der Aushub (mit
Ausnahme der obersten Schicht) wird zu Bronn- und Strou-Torf ver-
arbeitet. Das Moor sackt sich in der Umgebung des Kanals sehr stark.
Berieselung mit städtischem Kimalwasser.
Didselb^ wird dnreh Iblgende Bigeutolialten der Xanallatiche er»
Schwert:
1) Es besteht ein Miesverhaitnisa zwischen den in ihr ▼or-
haudenen Nährstoffen und dem Nährstoftbedilrfuiss der Pflanzen.
Kin Liter Kanalwasser enth< nach englischen Chemikern 0,86 g orguni-
sehe Stoffe, 0,08 g Stickstoff, 0,02 g Phosphorsäuro und 0,02G g Kali. In
der Berliner Spüljauche kommen auf lOOTheile Stickstoff 20 Th. Phosphor,
säure, 45 Kali, 120 Kalk, 25 Magnesia, 30 Schwefelsäure, 125 Chlor.
Durchschnittlich ist anzunehmen, dass die Abfallstoife Ton 10 Menschen
genügeil, um den zur Erzielung gntor Mittelernteu erforderlichen Stick-
stOfT, voii 20 Monsclicu um die hierzu nfitliigß Phosphorsäure una von
50 Menschen um diu uöthigeu Kalimeugen zu liefern. Dies Mis&verhältuiss
der nöthigsten Fflanzennährstoife könnte durch Zugabe von Thonias>
schlacke (Pbosphorsäure) und Kainit (Kali) aus^reglichen werden. Es
geschielit nicht, weil olinehin (nach 2) übergrosso Mengen selbst an Kali
vorhanden sind. Der sonach vorhandene Ueberschuss besonders von
Stickstoff ffihrt 2u einseitiger Entwicklung mancher Pflanzen. Gras
/.. kann wogen des Keiclithini^s an Eiweissstoffen nicht gepreset oder
z»i Heu gemacht werden, es wird stets grün verkauft.
2) Grosser Keichthum an Nährstoffen im Verhältniss zu den
verfOgbaren Landflächen. Nach 1) wiirdeu die Abfallstoffe von 20 bis
höchstens 50 Menschen genügen für 1 ha. Dann würden ausgedehnte
und kostspielige lUeselfehler nöthig sein. Es werden daher in Berlin
250 Personen auf 1 ha, in England 2ö5, in Dauzig 440 Personen gerechnet.
Hieraus folgt die Kotliwendigkeit intensiTSt^ir landwirtschaftlicher
Oultur, das Gras wird 6^ 6 auch 8 Mal jährlich gesolmiiten.
8) Die Spüljauche enthält zu Tfel Kochsale. Dadaröh wird a.B.
der Kartoffelbau auf Rieselfeldern unmöglich.
4) Sie enthält zu viel Wasser. 8% Giosetwasser und 92% Tage«
ttud Strassenwasser liefern In Berlin i^» BieeelwasMvbOlte J&HrHoli.
Bazu 0,6™ ReRenhöhe der Bicselfeldor selbst =r 3,4™ Wassersch icht,
welche alljährlich in den Boden absickern oder verdunsten muss. Dem-
nach ist nur durchlässiger Boden für Bieselfelder geeignet, und dieser
Boden muss überdies drainirt werden.
6) Die Jauche enthält zu viel feste zur Berieselung un-
geoignete Sinkstoffe Sand, Kaffeegrund, Papier, Thierleichcn
u. dorgl. werden nicht vollständig iu den Sandfäugeu der Pumpstationen
aurück gehalten. Sie vorfilsen den Boden und beeintrftchtigen das Wachs-
thum der Pflanzen. Daher werden Vorbecken angelegt von 3™ Seiten-
längo iu grösserer Zahl neben einander, welche von dem Wasser durch-
flössen werden. Diese Yorbeckeu sind aber nur nöthig bei Wiesen-
be Wässerungen; bei Beetbewässerungen Aetzen sich die Rinkstoffe in den
Furchen ab.
6) Der im ^Vinter gefrorene Boden ist nicht aufnahmefähig für
die Jauche. Dana wird das Wasser iu drainirte Staubecken geleitet
und 0^ bis 1"* hoch angestaut. Ber Schlamm wird Im Frühjahr als
Dung verfahren, oder die Becken werden als Aeckor bestellt.
Die Spüljauche wird durcii eiserne Druckrohre — in Berlin 1"
Durelini, — nach dem höchsten Punkte des Kieselfeldes geleitet. Von
hier ab werden Zweigrohre mit abnehmendem Querschnitt — 70 bis
20^*" Durchmesser — nach den einzelnen niedrigeren Kuppen des P^eldes
geführt, und von hier weiter offene Zuleitungsgräben nach den
leeten und Feldern. Absperrschieber uud Wasserschieber in den Zweig-
rolueu. Am Endpunkt des Druckrohres ein Standrohr, oben offen
mit Schw innner und Fahne für den Tages- und Laterne für den Nacht-
dienst; eine zweite feste Laterne am oberen Bande des Staodrohres.
Wenn die Fahne zu hoch steigt, bei Nacht die Laternen an Zdohtem
sich trennen, muss der Wärter durch Ziehen von Sobiebetli Ittt Betleie"
lung und Kutlastang- des Drackrohres sorgen.
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Die Entwässerung geschieTit durch Drains tinrl Znggrüben nach
dem Vorflutgrahen. Die Drains auf den Feldern und Beeten erhalten
4— 5<=™ Durchmesser, 8--10™ Entfernung, möglichst 1,8™ Tiefe; die in den
Staubecken 8—10*"^ Durchmesser, 4—6™ Entfermmg nnd mAgliehtt 8>"
Tiefe.
Die Bicselfelder werden zu Schlägen mit 8% Gefälle in Absätzen
umgeformt. Jedes Stück wird in quadratische Felder weiter zerlegt un4
von allen Seiten mit einem "Wall umgeben. Am oberen Ende ein kleiner
Graben längs des Walles, in welchen durch ein Einla^sschütz die Jauche
eingelassen wird. Sie schlägt Uber den Grabenbord gleicbmässig auf
. das Feld. Bin Graben am unteren Wall nimmt das abgerieselte Wasser
auf. Ist dieser gefüllt, so wird das Wasser abgestellt, das Schütz ge-
schlössen und ein anderes geöffnet. — Die Bestellung der A eck er ge-
schieht 3 — i Tage nach dem Kieseln. Pfiügen mit Zweiscbar 18<^™ tief,
dann walsen, damit später -wieder berieselt werden könne. Das «weite
Biosein beginnt, sobald die Pflanzen es ertragen können. Jede Frucht
wird mehrmals, TTafer z. B. 3 Mal berieselt. — Gras wird in jedem
Schnitt 2 Mal und zwar an G Tagen je 5 Stunden Nachts berieselt. Die
8aat besteht atts 3 Th. Lolium italicum und 1 Tb. Phleum pratense.
Der Schnitt erfolgt bei 0,3 bis 0,6™ Höhe.
Gemüse wird in Beeten gezogen von l*" Breite und 150 bis 180'"
Xiänge. Dss Bieselwasser wird in die Furchen geleitet und augestaut.
Der in den Furchen sich sammelnde Schlamm wird auf die Beete ge^
bracht. Alljährlich weohaelt die Lage der Pärchen.
WieseuTvässerang und Wiesen Wartung*).
§. 1. Durch die Bewässerung der Wiesen soll ein mOgUchst höhet
Ertrag an gutem Heu und Oehmd erzielt werden.
Das Wässerwasser soll den Wiesen nicht nur den erforderlichen
Dünger zuführen, sondern auch die Gräser gegen Frost und Dürre
schützen.
§. 9. Die düngende Bew&asernng hat hauptsächlich
a) im Herbst gleich nach der Oehmdernte zu erfolgen und muss
bis zum Eintritt der Wintorwittorung fortgesetzt werden. Die Be-
wässerung muss eine möglichst anhaltende und starke sein. So lange
dae Wasser wärmer ist als die Luft, darf die Wässerung nicht ausgesetzt
werden, auch bei leichteren Nachtfrösten nicht, sofern nur das Wasser
in einer genügend starken» die Frostbildung verhindernden Schichte
überrieselt.
Da int Herbst oiue kräftige Bewässerung auch an solchen Orten, wo
wenig Wasser zu Gebote steht, durchaus uothwendig ist, so muss in
diesem Falle ein öfteres Umstellen stattfinden, damit entsprechend
kleinere Flüchen, diese dann aber stark, überrieselt werden können;
auch muss das Abwasser, wo immer thunlich, durch Wiederverwendung
ausgenützt werden. — Im normalen Zustand soll nach der Herbst-
wässerung die Wiese schwarz und (durch den abgelagerten Schlamm)
schlüpfrig aussehen.
b) Die F rühj ah rs Wässerung trägt ebenfalls wesentlich zur Düngung
bei, namentlich soll aber auch durch sie ein Schutz der im Wachstliuui
befindlichen Graspüauzen gegen Frost erreicht weiden, also namentlich
in Kächten mit hellem Ilimmel. Es muss, um das Ausfrieren zu ver-
hüten, stark überrieselt werden, und zwar sind diejenigen Stellen,
an welchen der Oraswucbs am weitesten voran und daher durch die
Fröste am meisten gefährdet ist, am stärksten und vor etwaigen anderen
mehr zurückgebliebenen zu bowässorn. So lanj?n nuch Schnee auf den
Wiesen liegt, darf nicht gewässert werden. Der Beginn der Wasterzeit
hängt Ton der Wärme des Wassers ab; ist letztere hoher als die der Luft,
sind keine anhaltenden starken Fröste inohr zu befürchten und kann
der Boden d irch das Wasser auigetliaiit erljulteu werden, so ist die
Wässerung am Platte. Sobald aber die Tage wärn>er wer Jeu, so dUrfeu
die Wiesen nicht mehr anhaltend gewässert worden. Das Wasser ist
*) Yon Herrn Bheiohard im Jahre 1877 verfasste Dienstanweisung
. Xttr cue Wieaenwarte der württ Forst- und Domftnendirection.
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62^
dann öfters umzustellen und siad .die Wiesen zeitweise gan« trooken
«u legen, damit sich der Boden erwärmen kann. Bei anhaltend warmer,
aber nicht heller Witterung darf don Tag ttber nur schwach, bei starkem
Sonnen^chem gar nicht gewässert werden.
Wenn Fröste Schaden angerichtot haben, so ist dos Morgens, ehe
die Sonne achemt| das Wagser auf die Wiesen zu richten^ um den Boden
•ufButhaueii.
Sobald die Grftser sn blühen beginnen, ist die Bewftssenmg sum
Zweck der Düngung einzustellen und Bolche mir noch znm Schutse
gegen Dtlrre zu gebrauchen, und zwar nur bei bedecktem Himmel und
bei Nacht. Es wird alsdann das Wasser nur noch in dieser beschränkten
Weise, welehe ein öfteres Umstellen bedingt, in die Wiesen eingelassen,
14 Tage vor der Heuernte aber, welche dann vorzunehmen ist, wenn
die Mehrzahl der Gräser in der Blüthe steht, wird jegliche Wässerung
eingestellt. Die Wiesen nebst den zugehörigen Gräben und Wftsser-
Srippen milssen dann vollständig trocken gelegt sein. Kur tum Zweck
es leichteren Mähens darf die Nacht zuvor das Wasser schwach ein-
gelassen werden.
c) Die Sommer Wässerung hat erst 8 — 10 Tage nach derHeueruie
n beginnen und 8 Tage vor der Oehmdernie anfsohttren.
Diese Bewftsserung soll sur Anfenehtung der Wiesen dienen xmä
daher in dieser Zeit, im Falle anhaltender Trockenheit, jeder Wiesen-
al'schuitt 2 — 3 Tage hintereinander bis zur Sättigimg doa Bodens etark
ü.bcrxieselt werden, jedoch womöglich nur bei Kacht oder an trüben Tagen.
|. 8. Znr Erhaltung einer Wässerwiese In gutem Stand muss dieselbe
auch Tollständig trocken gelegt werden kOnnea. Es dClrfen daher die
Hänge und Rücken keine Unebenheiten aufweisen, durch welche der
Ablauf des Wassers gebindert werden kann, die Wasserfallen müssen
überall dioht sehliessen, die Gräben müssen üi dem vorsehriftsrnftssigen
Gefäll erhalten worden, dasa nach Abschluss dos Wassers die Gräben
sich vollstfindig entleeren, überhaupt in den zur Trockenlegung
bestimmten Wiesenabschnitten nirgends stehendes Wasser
angetroffen wird, da solohes Wasser den Boden erkältet und ausser*
dem EU dessen Versumpfung nach and nach Veranlassung gibt.
Bei der Unterhaltung der Wiesen ist daher dafür Sorge zu tragen,
dass das Abwasser rasch und yollständig abgeführt wird, also nicht
in dem Wiesboden zurückbleiben kann. Bückstauungen wegen Verengung
des t^uorprofils oder mangelnder Vorfluth dürfen, ausser bei Hoohwaaser,
in den Eutw&gserungsgräben nicht vorkommen.
§. 4. Es muss beim Mähen darauf gesehen werden, dass keine zu
hohen Stoppeln stehen bleiben, sondern dass das Gras kurz und gleich«
mässig abgemäht wird: es darf aber auch das Gras nicht so knra ah«
gehauen werden, dass dadurch die Grasnarbe verletzt wird. Die Gräheil
und von den Pächtern mit besonderer Sorgfalt auszumähen.
Ferner ist darauf zu achten, dass die Wagen, wenn immer thunlich,
sich nur auf den vorhandenen Ileuwcgeu aufstellen und dort wenden«
also nioht Aber die Bücken und Wässergrippen fahren und durch die
hierdurch cutstchcndeii Gclcisbildungon den regelmässigen Wasücrablauf
stören. Ueberhaupt sind die Hänge und Rücken stets gut geebnet und
in vorschriftsmässigem Gefäll zu erhalten.
§. 5. Die eigentlichen Bcwäpserungsanlagen bestehen aus den Staugf
wehren , wolciic das Wässerwasser den Hauptzuleitungsgräben
zuführen. Die in letzteren angebrachten StaufaUen haben die Yertheilnttg
des Wassers auf die verschiedenen Wiesenabschnitte mittelst der Zn-
1) r i n g 0 rgr äb e n zu vermitteln, von welchen aus sodann das Wasser
ebenfalls mittelst Stauung durch Fallen in die Vertheilungsgräben
und Wässer grippen gelangt; von diesen aus erfolgt dann die Ueber*
'rieselnng der Hänge und Bücken der Wiesen. Das abfliessende
'Wasser wird durch E n t w ü s 55 ern n g sg räb en und Rinnen aufgefangen
und von diesen entweder wieder nach andern Wiesenabschuitten zur
WiederbenOtzung oder direkt in den Hntterbaoh geleitet. Hanoha Bnt-
wiisserungsgräben haben daher anoh angleich die Eigenschaft von Be-
wässerungsgräben.
Yon der ISrhaltung des richtigen Gefälls und Profils dieser Grihen
hängt der Erfolg der Bewässerung ab; das znfliessende Waeaer muss
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von denselben vollständig und ohne Hinderniss wieder abgeführt werden;
bei den BewässernDgagrippen aber müssen die Grabenränder so erlialten
werden, daes ein gleicbfOrmiges Uc^berrieseln stattfindet.
M
Auf die Erbaltuug der sonstigen Anlagen, wie der Heuwege,
Sehleusen, Dohlea u. s. w. ist seibat verst&iidlicli ebenfiaUs alle
SorgfftU SU TerwBiiden*
Die Berasung von Wässerniisrswieseu.
Von Landmesner und Kuituriecbuiker LeUrke in Cassel,
Aassaatfläche bis zu 20^ Neigung gleich der Horizontaleboue
darüber geneigte Flächen sind gleich dem arithmet. Mittel der Bösch-
ungsfläche und ihrer horizontalen Lagerebene* zu setzen.
Anssaatqnantam. Bezeichnet R die Beinheit und K die Keim-
fähigkeit des reinen Saatguts, so ist O^oiR.KssG, d. h. gleich dem
Gcbrauclisworthe des Samens. Aus dem rechniingsmäasig eriMittpUnn
(absoluten) Aussaatquantum S einer für sich pro ha auszuüiieuden
Samenart von 100% Oebrauchswerth, läset sich das wirklich erforderliche
Anssaatge wicht @ fftr Belnsaaten (Samensiicht eto.) nach derPormel
€«■ ^ bei jedem Gebrauehswerili feststellen. Pflr Wiesen an saaten
ist ein Zuschlag erforderlich, welcher mit abnehmenden Gebrauchs-
werthen steigt. Znr Berechnung dieser Saatmengen dient Tabelle I.
Der reelle Preis des Saatguts P lässt sich aus dessen Ge-
branchswexth and Handelspreis !ß bestimmen. Es ist P = Sowohl G
als 9 in den Katalogen der Hftndlev Ycrmerkt. (Tab. II.)
Bezog des Saatgateg. Jede Sorte ist getrennt anter schrift-
licher Garantie des in geraden Zahlen auszudrückenden Gebrauchs-
werths »u beziehen. Proben von je 60 g sind von einer Samon-
controlstation uachuuteröuchen zu lassen. G duii höchstens um 5"/q
gegen die Garantieangaben abweichen. Grössere Differenzen sind durch
kostenfreie Knchlieferung auszugloirlmii. Bio Garantiezeit nniss 3 Monate
betragen; innerhalb dieser l^'rist wird die Untersuchung vorpeTiommon.
Im Angeb ot 8 verfahren werden die Spalten 1—4 der Tab. Iii von dura
Techniker aasgefüUty die Handinngen ergänsen die übrigen Colnmnen.
Mischnng; und UntcrLringunj^. Nach erfolgter Untersuchung und
event. Ergänzung wird die Mischung zusammengesetzt. Nur jinTiähernd
gleich schwere Samen werden zusammen ausgesäet. In der Regel worden
8 Misohnngsportionen hersustellen sein. Die leichten, stark bespelzteu
und behaarten Samenarten sind mit trockenem Sande zu mischen. Die
Aussaat erfolgt, um Lücken und Streifen zu vermeiden, je in der Längen-
und Querrichtung des Feldes. Auf schweren Rodenarten wird der aus-
gestreute Samen direct, auf leichteren nach vorheriger Eineggung mit
der Dornegge angewalzt. Die tJeberfrucht wird stets vor der Gras-
ansaat in gewöhnlicher Welse ausgesäet und untergebracht. — Das
Saatfeld muss gehörig gelockert und von Unkräutern sorgfältig
gereinigt sein. Beste Aussaatzeit im Frühjahr, wenn die Vegetation
der Umgebung erwacht, oder im Herbst (Mitte x\ngU8t — September),
sobald die grössto Sommerhitze yortlber und der Boden durch Regen
hlDlänglich angefeuchtet ist.
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Tabelle I.
Ermittelung des wirthscliaftlicheu
Bedarfs »n Saatgut fUr die Anlage
von Wiesen.
Tabelle II.
Ableitung des absoluten Preises
aus dem. Handelspreis.
Beträgt das absolute Aussaatquan-
tum (S) einer Waare mit dem Ge-
brauchßwertli 100 = 1 kg, so berech-
net sich der wirihschaftlichc Bedarf
(JB) derselbeui bezogen auf die bei-
gesohriebenen Gtobranchswertbe
Beträgt der Handelsprois (^) oinnr
Samenart mit dem Grebrauchsvvertli
G = 1 Pf., so berechnet sich der
reelle Preis (P) derselben, bezogen
auf den Gebrauchswerth 100
Ge-
brauch 8-
werth
(G).
6
8
8
zu Kilogramm:
zu Pfennig:
Ge-
branchs-
werth
(G).
10
20
30
40
50
17,125
8,377
5,468
4,000
3,125
I )
14,20S 12,12510,563 9,348
7,580
5,094
3,792
2^90
6,917
4,772
3,602
2^06
6,35ü 5,875
4,4ÖC
3,429
2,760
60
70
80
90
100
2,542: 2,448
2,1 25} 2,056
1,813| 1,759
1,570 1,527
M75i —
2,359
1,990
1,708
1,487
4,2 3 U
3,271
2,642
2,277 2,199
1,928 1,8G9
l,660ll,614
1,448 1,411
d. h. bei BO^Iq Gebrauchswerih siud
statt 1 kg deren 2,542, hei Gi^la Ge-
bräu chsw Orth statt 1 kg 2,359 als
wirthschaf tlicher Bedarf erforderlich .
(Sp. e Tab. m.)
10,000
5,000
3,333
2,500
2,000
1,667
1,429
1,250
1,111
1,000
8,3r;n 7,143!g,250'5,556
4,545 4,16713,840 3,571
3,125
2,381
1,923
1,613
1,389
1,220
1,087
2,941 2,77&,2,632
2,273 12,174|2,083
1,8521 1,78611,724
10
20
30
40
60
1,563
1,351
1,100
1,064
1,515!1,471
1,316
1,163
1,042
1,282
1,136
1,200
60
70
80
«0
100
d. h. bei 60% Gebrauchswerth be-
trägt der absolute Preis 1,667 Pf.,
wenn der Handelspreis 1 Pf. be-
trägt; bei 64 kg absolut 1^63 Pf.,
statt iPf. im Handel. (Sp. 9, Tab. III»)
BcHtandtheile der >Tis('linTif?en. Eine jede Misch, besteht ans ioo^'q
der liiiizolsaatcn -j- einer Haferschutzfrucht. Gesammtgewicht pro ha
lüO kg. Im Mittel beträgt das Gewicht einer Mischung ohne Ueberfrucht
66 kg. Misch., die ohne Ueberfr. mehr als 75 kg wiegen, enthalten ent-
weder zu grosse Mengen fremde TJRstnndtheile, zu niedorn rrphraTichs-
werthe, oder sind fehlerhalt zusammengesetzt. Ihre Verwendung sollte
unterbleiben. ~ Da eine Bewäss. neu angesäeter Anlagen erst nach zwei
.Taliron erfolgen darf (inzwischen ist nur mässiges Anfeuchten und öfteres
Walzen erforderlich), so sind, um die erstjälirigen Erträge zu bilden,
etwa 20^'o Gras- und 10% Kleoarten, welche schnell wachsen und kurz
ycgetiron, sowie bei regelmässiger Bewässerung ausgehen, in die Miechuug
aufzunehmen. Ihr Bestand gewährt neben der Ueberfirucht (die, wenn
ihre Höhe 2 dm beträgt, abzumähen ist) den ausdauernden Pflanzen
Schutz zur kräftigen Entwickelung und Bildung der Basennarhe, auch
nuterdrückt derselbe die Unkräuter. — Neben dem Samen der kurz
vegetlrendcn Pflanzen worden mit diesem zugleich 10 ^ Samen aus-
dauernder Kleeartcn und 00% glcichmässig zu verthcilender Samen
pereunireuder Ober- und Untergräser in den Buden gebracht. Tbeure
Sämereien, wie sie in einzelnen Jahrgängen vorkommen, lässt man in
der Mischung zurücktreten. So würde beispielsweise in Tab. III lfd. No. 19
Wi es e u ach win gel zweckmrissigerweise mit 10%, aufzunehmen sein
seines hohen Preises wegen aber ist derselbe zu Guusten von lfd. No. 17
und 18 auf 2,5% beschränkt worden.
Die naobfolgende NormalmischuDg (Tab. III) gibt bei dnrch-
lasseudem Untergrund un<l gutem, in ausreichender Menge aufgebrachten
Rieselwasser die höcliston Erträge. Die besten }<>nteTi sitkI jpfloch
von dein rechtzeitigen Mähen (bei beginnender Biüthe, also in der ersten
Junihftlfte) abhängig. Nach Johannl ist der Bestand ▼erholet und wenig
nahrhaft» auch leidet alsdann der Ertrag des aweiten Bchuittea.
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6ß
Tabelle UI: ,
1.
3.
4. 5.
6.
7. 8.
9.
I
6
«
a
I «5
HormalmischuDg zur Ansaat ^ |
einer RiemlwieM In urbarem , ^
Roden. ! SS"»:
oder a»:f?etrap<»nem
Fläche (F) 10 ha.
a
ei
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3
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llamMi der Pflanxen.
kg
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Pf.
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Pf.
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11.
Pf.
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CXI
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i-t
I
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A EpfttlMhr. BfistAitd.
1
J.
Tf alipniarlir'^ TxiiifflfftS .
10
40
QO
G2,8
45
60
28
26
o
Riesenschwingel. . .
6
15
2C,
95,4
47,7
192
22
35
3
Deutsches Baigras . .
2,r,
ÜO
136,7
34,2
60
91
20
52
4
Platihalm - Bispengras
2,5
20 1
48
05,4
16,4
150
313
24
60
5
Gemeiner Scliötenklee
2,5
12
70
25,6
6,4
600
857
38
40
6
Hopfenluzerne . . .
2,5
16 1
1 84
27,4
6,9
60
71
4
14
7
Wiesenklee, deutscher
15
74
29,9
15,0
150
203
22
50 ;
■ .
B. Haiiptbett&nit.'
(tTntergr.)
»•
Q
o
ficfates GerncbiirES
1
12
S6
*J vr
5,4
240
667
12
96
9
4
lö
■ C8
35,2
14,1
200
294
28
20
IG
Härtliclier Schwingel
2,5
15
40
60,0
15,0
90
225
13
60
11
Kugl. Baigras . . .
5
40
80
72,5
36,3
50
ti3
13
15
L2
Goldhafer
5
9 1
30
49,1
24,5
150
500
36
75
Wip^pn - BisnoncfPftS
5
*±\J
18,0
lOO
250
18
14
Hpätns Rispengras . .
2,5
10
40
40,0
10,0
80
200
8
15
vi'ioriiigraa . . . . .
5
ü
50
lö,8
9,4
00
180
8
46
(Obcrgr.)
16
Wiesenfuchsschwanz .
5
8 1
43,7
21,9
180
COO
39
42
17
Franz. Baigras ■ . .
4Ö
88,7
44,4 ,110
145
48; 48
18
10
20
60,8
ß0,8 150
250
70' 20
10
Wiescnschwingel . .
2,5
50
00
127,1 j
31,8
180
300
57,24
20
Tiinnthoium
.5
15
90
21,7
10,9
80
83
8 72
21
Gemeines Bisiiougras
2/'.
/
30
31,4
7,9
200
550
15
80
.'. . 60%
KleeiRrten«
sa
Bastarijl^ee .
8
80
14,5
10,9
120
150
13
03
2a
2,5
10
70
21,8
5,3
180
257
9
54
Zusammen. . .
100
- 1
l-l
506,0 1
573
27
24
Haferüberfruoht ...
120 1
494,0 i 15
74
10
Snmma • .
-1
— iiooo,oi
- 1
647
37
frei.
Yordtehend entwickelte Methode bezieht sich nur auf im Auftrage
gelegonef oder bereite urbare Bodenfläcben. Im Abtrag gelegene
Fläohrri worden zweckmässigerweise mit ab^n-hac-ktcn Hasciistückeii,
die jedoch weder achlechto Clruacr noch I nkrilutor eiith;iltou dürjyii,
eingeimpft. Die verbleibenden Zwischeniuutno sind mit fruchtbarer Ilrde
auszufüllen und ist dns Ganze alsdann oinzii^.icn. Nacbber 'wird die
pjä(dio niö^'licbst eben gewal/t. SolhMi jfdn(di im A])tra^' <_rc]cf^(Mif Jjodrii-
tlächen ausnahmsweise ohne vorgan^M^^c Kaseiiimlta^c ;i iigi .Hiitjt werden,
so ist etwa '/i Saatgut mehr, als das in Tab. 1 nachgewiesene au ver-
wenden«
XZT. Mei]iAiard'9]C«l.lS9a Gehefteter TlieU II. 5
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t)6
Vorwiegend schwere oder leichte Bodenarteü, mit mehr oder weniger
durchlässigein Untergrund, eriurderu ein anderes- Miscbungsverhältmss.
Ebenso tindftiioli Einsaaten sti Uebersiaanngs- nnd Einstannngs-
aulagcHj Bowie Ansaaten im Petersen* sehen Wiesensysteme ab-
weicheiul von der Nornialmischnng der Tab. TU ziisaniinenznsetzea.
lieber die in dieser iiiusiciit gesammelten i^irfahruiigeu und Begeln, be-
Eüglich der Auswahl des Saatguts für die yerschiedetien Boden- und
Höhenlagen etc. vergleiclie mau: „Deutsche Bauzeit ung" 1S87,
S. 345; .,(Jc iitralblatt der iiauverwaltu ng" 1888, S. 108; \Viener
„Aligeui. Bauzeit." 1888, S. 49, sowie das Handbuch des Verfassers
über „Mischuug und Ansaat der Grassämereien", Breslau 1888.
Die laiKhvirthgcbaftliclien uud bautechuischen Gesichtspunkte sind in
dem Handbuch vou D ünkclberg-Fries: »Der Laudwirth als
Techuiker, Brauuschweig 1ÖU6/ enthaltei).
X. Höhenlage der Meere.
(Nach KU in in Wien.)
Sämmtliche Höhenancraben sind auf den Normalnullpunkt NN" der
preussischen Landesaufnahme und auf das Mittelwasser von Swine-
mftnde MW. Sw. bezogen.
Mittel-
Mittel-
Meer und Kosten«
MW.
wasser
Meer nnd Ettsten<»
MW.
waeeer
ort^
Sw.
bezogen
ort
Sw.
bessogen
auf jSN.
auf KN.
Ostsee.
Memel . . .
Piilau ....
Neufahrwasser .
Stolpmünde . ,
Kolbergermünde
Swinemünde . .
Wiek ....
Stralsund . . .
WarnemtLudo .
Wismar . . .
Travemünde . .
Kiel .....
Eckeruförde .
-I- 0,319
— 0,002
4-0,087
— 0,023
— 0,043
4: 0,000
— 0,001
— 0,009
— 0,062
— 0,088
— 0,127
— 0,1C0
— 0,269
-1-0,263
— 0,058
H- 0,081
— 0,079
— 0,099
— 0,056
— 0,057
— 0,065
— 0,118
— 0,144
— 0,183
— 0,216
— 0,325
Kordsee und
KanaL
Cuxhaven . . .
Bremerhaven . .
Geestemünde . .
"Wühelmsbaven .
Knock am Dollart
Nesscrland bei
Emden . •
Amsterdam .
De Helder .
Ostende . .
Düiikirohen.
Calais . . .
Boulogne
Le Havre .
Cherbourg .
St» Serran .
-{-0,107
4- 0,176
-1-0,162
— 0,073
-f- 0,106
-)-0/Ml
-{- 0,093
— 0,038
4- 0,072
-1-0,239
--0,179
--0,290
--0,244
--0,880
0,051
4-0,120
-1-0,106
- 0,129*
4- 0,0i2
~ 0,016
-f - 0,037
— 0,094
--0,016
--0,188
- - 0,033
--0,123
— 0,234
-|- 0,188
4-0^8
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67
XT. Geographische Coordiiiateii*).
In dem Yerzoiohiiisso sind die Längen in Bopon von "Ferro (20" west-
lich vuu l'ariö) an gezählt und der Unterschied der Ortszeit gegen
miUelAvropftlsohe Zeit (bestimmt nach dem Meridian Ostlioli Yon
Gxeenwicli) an pe gehen.
Der Zcitunterschiod beträgt für je 15 Bogensekunden Unterschied
der geogr. Längen 1 Zeitsekunde; oder in der Ebene eines mittleren
Bxeiteffradee gemessen für 1 km 3,3 Zeitsekonden.
Die angegobenon Höhenzahlen be/iolien sich auf die SchienenhöÜe
des Hauptbahn h<)f(;s der betreffenden Stadt tlber dem Mittelwasser der
Ostsee bei Swiuemünde in ulleA den Fällen, in welchen ausser den Metern
Jäa6h Deeimeter angesohiieben sind.
• "t i I
Punkt»
Aachen, Granusthnrm . . .
Altenborg
AU9n*,»8teimwarto » . . .
Amsterdam . •••••••
Antwerpen
Augsburg, St. Ulrichs-Thurm
Barmen
Basel, Münster
Berlin, Sternwarte • . . . .
Bern, Sj^mw^rte «i . . . •
Bochum . . . . [,-»■» •
Bonn, Sternwarte • • • . .
Byandenburg . . « • . . .
Braonsohweig, Andreasthurm
Bremen, St. Anigarius . . .
Breslau, Sternwarte . . , . •
Brocken
ISromberg
Brünn, Bathbaus
9irfts8e],»fi|^rnwarte ....
Chemnitz
Coblenz, Thurm
Coburg
Colmar, T|itt|;m
0^ J^m> > . .......
Oftifeld, Thurm
Danzig, Sternwarte . • • •
Biixinstadt .
n^^mnindt
Dresden, Sternwarte • ' .' . .
Düsseldorf (Billc) . ; . . .
Kisenach
Elberfeld
Srfürt .
Erlangen, Pr<>tes^|^t Kirche
Essen . . . • . , • ... .
Flensburg
Frankfurt a. M., Do^n . . .
50 46 40
50 5Ü 2
68 8S 46
52 22 30
51 13 15
48 21 44
51 16 20
47 83 26
52 30 17
46 57 9
51 29 0
50 43 45
62 24 80
52 IG C
63 4 48
61 6 5G
51 48 11
53 7 27
49 11 39
60 51 11
60 49 82
50 21 39
50 15 19
48 4 41
60 66 29
61 19 53
54 21 18
49 52 21
61 60 6
61 81 26
51 2 17
51 12 25
50 58 55
51 16 24
60 68 40
49 86 48
51 27 25
54 47 0
50 (i 43
Geogr.
liänge
in Bogen
y. Ferro.
Zeit
gegen
mittel-
enrop.
Zeit.
0 i u
23 45 0
30 U 2
27 86 20
22^ 82 64
22 3 55
28 33 53
24 61 60
26 16 23
31 3 29
25 G 11
24 53 0
24 45 34
80 18 40
28 11 IG
2G 2S 6
3 4 42 3
28 HJ 52
35 40 47
34 IG 30
22 1 62
30 33 25
25 15 4-1
28 37 45
26 1 20
24 37 11
24 13 42
86 19 51
26 19 23
20 66 44
26 7 60
31 8 80
24 2H 14
28 0 0
24 49 39
28 42 16
28 40 4
24 40 40
27 5 40
26 21 0
J)l s
30 39
IG 16
20 14
40 27
42 23
~ 0 Iß 23
— 0 31 12
— 0 29 87
— 0 G 26
— 0 30 14
— 0 31 7
— 0 31 36
— 0 9 44
— 0 17 64
— 0 24 47
4-089
— 0 17 31
4- 0 12 4
-f 0 6 ^7
— 0 42 $1
— 0 8 27
— 0 29 36
— 0 16 8
— 0 80 34
— 0 82 10
— 0 33 44
i- 0 14 40
— 0 25 11
— 0 10 62
— 0 80 8
— 0 6 6
— 0 32 66
— 0 18 39
— 0 81 20
— 0 16 60
0 16 69
— 0 31 56
— 0 22 IG
— 0 24 15
74
Znoi Tfaeil entnommen aus: „GruudzUge der astronomischen ZeH-
•uud Ortsbestimmung** Ton Dt, w. Jordan. Professor in Hannover.
6*
Digitized by Goo
68
Geographisohe Goordinat-en.
Punkt.
Frankfurt a« d. Oder
Freiberg .
Freiburg in Baden
Glessen • •
Gotha, Sternwarte
Görlitz
Göttingen, Stornwarte . . . .
Gratz, Jesuitenschule ....
Greifswalde, Leuchtthnrm . .
Greenwioh, Sternwarte • « • .
Halle
Hamburg, Sternwarte . . . .
Hannover, Teohn. Hochschule .
Hsid^erff
HUdeBlieim •
Jena
Karlsruhe, Polytochuiknm . .
Kassel, Martinsthurm « . • .
KieL Sternwarte ......
Kttnigsberg, Sternwarte . . .
Leipzig, Sternwarte . , . • .
Liegnitae ••••
Linz
Lübeck, Sternwarte
Magdeburg, Dom
Mainz, Dom
Mannheim
Marburg, Sternwarte
Metz
Mttnehen, Sternwarte ....
KUmberg, Borg, Bnnder Thurm
Osnabrflck . • *
Paris, Sternwarte
Petersburg, Sternwarte . , « .
Pforaheim • •
Posen
Potsdam
Prag, Sternwarte
Begeusburg
Bestock
Rotterdam
Schwerin, Sternwarte . , , .
Stettin, Xavigationsschule * .
Stralsund
Strassburg, Münster
btuttgurt, Folytüchnik;um . . .
Trier
Triest, Strriiwarto ......
T^ibin^t'll, Sternwarte . . . .
Uliii, Muuater .......
Wien, Sternwarte
Wiesbaden, Neue £y. Kirche .
\ViU-7.burg , ,
2^Uri|}h , , i !
Geogr.
üreite.
Geogr.
Länge
in Bogen
V* Ferro.
Zeit
gegen
mittel-
europ.
Zeit.
Höhe
Über
dem
2Ceec
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u
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— 1 0 0
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114.2
51 10
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35
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64
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69
XII« Techiilscbe Torarbeiten bei Landes-
melioratioiien in Preüssen.
(A>nnixg »HS der YerfUgiing des Miuisteriuiua für liOUdwirthBchaft
rom 16. AaguBt 1872.)
Allgemeine Yorarbeiten: Es ist ein Uebersiclite-Sitiiationsplan
aus Karten im Maassstah von 1:10000 bis 1:100000 zusammeu zustellen
und in denselben das Project karminroth anzudeuten. Beizulegen ist
ein BrlftTiteningsbeHclit, ^reicher eine knxse Besohreibnng des Melio-
raüonsgebiets, aller culturschädlichcnToikommnisBe, die Grundzügo der
geplanten Melioration mit Eücksicht auf Kosten und Vortheile der An-
lage, die Menge und die Beschaffenheit des Wassers, nebst generellem
Kostentlbezsclilag enthUt.
Die Bpeciellen Tor arbeiten nmfassen die Herstellnng einer
Specialkarte, \Yozn gewöhnlich eine Katasterkarte oder dergl. benutzt
werden kann, ferner genauer !Nivellomentspläuc, von Ucbersichtskarteu.
eines Ucbersichtdnivcllements und des eigentlichen Meliorationsplans
liebst Beibericbt, welcher Erläuterungen, Berechnungen, Banzeichnnngen
.und Kostenanschlag zu enthalten hat.
Wird für die Specialkarte ein besonderer Maassstab gefordert, so ist
gewöhnlich der Maassstab von 1:5000 zu wählen; der astronomische
Meridian ist auf derselben auziigeben; einzelne Sectionen sollen womöglich
nicht länger als 2°^ und nicht höher als 1™ sein; die Ansclilüsse sind
auf 6*^™ Breite in blossen Linien anzugeben. Die Eintragung bestehender
Gegenstände soll schwarz, diejenige bestehender WasserzUge, die in
bordyoUer Höhe gezeichnet werden, hellblau, aller neuen Anlagen
karminroth geschehen; die Parben sind man zu halten. Die End-
punkte gemessener Hauptlinien sind mit schwarzen Ringen zu bezeichnen,
gemessene und nivellirte Linien schwarz (fein) auszuziehen und von
1000 zu 1000"* Länge mit Bingen zu Stationiren. Die Stationirung ist so
zu machen, dass die Nummer jeder Station mit 100 multiplicirt den
Abstand der Station vom Anfangspunkt in Metern gibt. Die Umfangs-
,linie der Meliorationsbetheiligung ist mit einem grünen Strich zu bo-
seiolmen. Die InuHdationsgrenze in den Theilen, yro sie yon der Grenze
der Betheiligung abweichti ist blau zu punktiren.
Nivellements sind doppelt auszuführen und bei den Laugen im
Maassstab 1:5000, bei den Höhen im Maassstab 1:200 aufzutragen. Ab-
weichungen im Maassstab sind da zulässig, wo sich das Nivellement
an eine vorhandene Specialkarte anschliesst, deren Maassstab alsdann
zu wählen ist; ferner l)ei Zügen von mindestens 15 km Länt^o, da hier-
bei der Maassstab 1:10000 übersichtlicher ist; endlich bei Plächennivelie-
ments, bei welchen die Ordinaten in der Specialkarte eingeschrieben und
nur von solchen Linien Profile hergestellt worden, die augensoheinlioli
für Haupttheilo von Anlagen zu benutzen sind. Als Höhenmaassstab
kann in ebener Gegend l : lüO angewendet werden. Der Längenmaass-
Btab ist horlaontal, der HölienmaasBBtab Tortical auf der Karte anzu-
bringen.
Der Normalhorizont ist womöglich durch N. N. zu legen. Der An-
BohlusB dos Nivellements an einen nahen in seiner Höhenlage bekannten
Punkt geschieht durch ein besonderes Nivellement, dessen Kosten
•eparirt zu Terreohnen sind. lieber 23,5 km sollten solche YerbindungB-
nivellements in der Kogel nicht ausgedehnt worden. Wo der Anschluss
an N. N. nicht zu erreichen, ist ein Fixpunkt zn wälilcn, der allonial
.unter der Erdoborüäche zu liegen hat. Ergeben sich zu lange Ordinaten,
so kann der Normalhoriaont in Abtheilungea von 10*" erliöht werden;
die Ordinatenlängen tünd aber nach dem unveränderten Normalb orizont
einzuschreiben.
Die Nivellementötab eilen "Verden nach nachstehendem Formular ein-
gerichtetj an jedem Ende des Nivellements ist das Zusammenstimmen
derselben nachzuweisen. Jedes Nivellement, ob dasselbe ein Längen- uiler
ein Querprofll betrifEi, bildet in der Tabelle einen besonderen Abschnitt.
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Bemerkungen.
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Für alle bestehenden Gewässer, deren beide Ufer nivellirt werden,
soll die Haiipt-Nivellementslinie am linken Ufer laufen und das rechte
Ufer puuktirt dargestellt werden; bei Durchstich- und Deichprojecten
folgt der Nivellementszug möglichst der Durchstichs- hesiehnngsweise
det Deichliuie. Das Nivellement muss an natürliche und zugleich' an
möglichst viele l^'ixpunkte (gewölmlich alle 1000™ 1 Mal) angebunden
und die Höhenlage aller wichtigeren Punkte der Gegend darin ange-
geben werden. — Die TerrainJ)eBohaifenheit ist Aiit einem hellen,
sehmalen Farbenstrich zu charakterisiren. Der bestehende Zustand ist
schwarz, das Wasser nebst deii zugehörigen Zahlen blau, das Project
roth, die Aufträge sind hellroth, die Abträge hellgrau anzugeben.
Die Zahlen der Terrainordlnaten sind lüiks, die des I^rojects rechts
von den Ordinaten einzuschreiben. Die Zahlen des Terrains, der Sohle,
der Deichkrone, des WaBserspiegels stehen, jede Art für sich, auf einer
besonderen Höhe oder Linie, darunter, parallel mit dem Horizont, die
Feldmark- eto. Namen.
Tor Beginn des Nivellements für einen Wasserlanf ndt erheblich
wechselndem Spiegel sind in den Hauptstationen — etwa von 1000 zu
1000"* — sowie überhalb und unterhalb fester Brücken und Wehre oder
an sonst wichtigeh Zwischenpunkten Interimspegel zn setzen, deren
Höhenlage ne1)st dem Wasserstaude zur Zeit der Aufstellung später i
die Nivellemcutstabello einzutragen ist. — Zur Ermittelung eines nor
mirten Wasserstandes sind sämmtliche Interimspegel beim Beharrungs-
zustand gleichzeitig zu beobachten und dient der so ermittelte Wasser-
stand als Basis für die Berechnung der Ordinaten des Wasserspiegels.
Zwischenpunkto zwischen den Stationspunkten sind durch Ein-
schreiben ihres Abstandes vom vorhergehenden Stationspunkt fest zu
legen. Die Ordinaten von 1000 zu 1000*" werden mit stärkerer Schrift
als die übrigen eingeschrieben. Correspondirende Situations- und
Nivellementsplänc sind womöglich auf ein und demselben Blatt über-
einander zu stellen.
Die lieber Sichtskarte soll in der Hegel den Maassstab 1:10(HK)
erhalten. Gewöhnlich genügt schon eine Copie der Original auf nahmen
des Generalstal)f? im Maassstab 1:25000. Bei ausgedelinten Meliorationen
dient die Uebersichtskarte als Projectionskarte für die Hauptanlagen.
Wenn die Grösse der Ueberslchtskarte das früher angegebene Maass
überschreitet, ist eine Zerlegung in Sectionen vorzunehmen und ausser«
dem eine kleinere Ueberslchtskarte in 1 Blatt im Maassstab 1:50000 zru
fertigen, auf welcher womöglich zugleich auch das Uebersichtsnivelle-
ment darzustellen ist.
Bei solchen Meliorationen, bei welchen es auf die Bestimmung der
Menge des abzuführenden Wassers ankommt, ist eine aus den Land-
karten zusammenzustellende Karte beizugeben, die das Wasser-Sammel-
oder Abdaohnngsgebiet enthält. Dieselbe soll Ton den hdohsten Qnellen-
lagen bis zur nächst unterhalb liegenden Flussmtindung reichen und
die bekannten Höhennntraben über Meeresspiegel, über die Wasserbau-
werke und die ungefäiire Flächonangabe des Abdaohungsgebietes ent-
halten.
Das Ueber Sichtsnivellement erhält in der Begel den Lftngen-
maas5«8tab von 1:50,000 und den für die Nivollementspläne vorgeschriebenen
Höhenmaassstab. Die Ordinaten der Hauptstationen, welche in Ent-
femnngen von je &000™ anzunehmen sind, werden stärker ausgezogen
als die übrigen.
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71
Meliorstionsplan. Der Kostenaiuclilag zerfUllt gewöhnlich iu
folgende Titel: T. Grunderwerb und NatzaugsentBchftdigunt?; II. Erd-
und Koduugsarboiten; HL Befestigung der Ufer, Böschungen und Sohlen;
lY. WasBerbanwerke, SoUenuien, Siele, Wehre, Brüekeo, P&hren etc.;
V, Gebäude und deren Translocation; VI. Grenz- und Nummersteine,
Pe'stpunkte, Markpfähle. Sohlschwellon etc.; YJI. Oeräthe, Maschinen,
Instrumente; VIII. Bauleitung, iv.atustrirung und Verwaltung; IX. Insge-
mein. — Wo mehrere Bauwerke von tthnlioherBinxicfatang etc. Torkommen,
ist nur eines ßpeciell zti veranschlagen und sind die Kosten der tLbrigen
schätzuripfBweise zn crmittelu. Bei grösseren Meliorationen können die
Vorurbeiton selten so speciell gemacht werden, dase die Accordiruug
der Erdarbeiten unmittelbar hierauf gegründet werden k5nnte. Die
speciellen Arbeiten sind -während und vor der Bauausfülining im An*
SChluRS an die Specialkarten etc. noch hfsondprs auszufertisron.
Bezahlung der Vorarbeiten, a) (Jopiren der Karten: Wenn
bei den im §. 43 des Feldmeaserreglements vom 2. Mftra 1871 bestimmten
Sätzen bei Copien nach demflf^lben Maaesatab: ftlr 0,1 qm der wirlclich
bezeichneten, beschriebenen und mit Farben angelegten Fläche
beim Maassstab von 1 1 2500 der Iiohn von 3 lülark 25 Pf«, bei 1 i 3000!
3 Mark 50 Pf., 1:4000: 4 Mark 25 Ff., 1:6000: 6 Mark 26 Pf. für die
Arbeitsleistung nicht zu erreichen ist, so können je nach den vor-
handenen Schwierigkeiten des Zusammentragens mehrerer Karten zu
einer, der Eintrag der Bauwerke etc., diese S&tze bis 50% erhöht werden.
b) Bei Verkleinenxng oder Tergrösserung von Karten können die
Sätze des Peldinpsserreglementf, Tinter Umständen um 100"/|j erhöht wer-
den, oder es müssen solche Karten nach Difttensätzen angefertigt werden.
c) Für l^ivellementa sind in der Begel bei Stationen ron je 50<" Länge
(selbstverständlieli mit angehörenden Zwisohenstationen) folgende BKtse
für je 100™ Iiftnge zu vereinbaren
1. Wenn nur eine Linie incL Fixpankte nnd Wasser-
spiegel nivellirt wird — Mk. 80 Pf.
2. Wenn ausser derselben noch ein Graben oder Bach
mit seiner Sohle nivellirt wird 1 « 10 «
8. Wenn beide Ufer in derselben Art mit dem da-
awischen liegenden Graben oder Bache nivellirt
werden 1 « 80 <
4. Wenn ein Ufer nebst einem breiten Plnss oder
Strom ebenso uivollirt werden 1 « AO «
6. Wenn beid^ Ufer nebst einem breiten Fluss incl.
Fixpunkt und Wasserspiegel nivellirt werden ... 1 « 65 «
6. Soll aiisserdcin noch die Krone eines daneben liegen»
den Deiclies nivellirt -werden, dafür bnsonders . — « 20 «
7. In sehr gebirgigem, waldigem oder äumpügem Boden
kann nach Maassgabe der Schwierigkeiten zn TOr-
stehenden Sätzen noßh. eine Zulage hinzukommen
von — € 40 «
d) Bei Stationirungen über 5ü"' Länge sind die Sätze um 20<^/o, bei
' einem blossen Anschlussnivellement um 40^/o zu ermässigen.
e) Auslagen für Hilfsarbeiter auf dem Felde, Botengänge, Peilungen, '
Zeichenpapier, Messpfähle etc. werden nach §$. 62 nnd 64 des F^ldmesBer*
reglements liquidirt und vergütet.
Für die vorstehende Bezahlung sind die Niyellementsprofile nebst
Tabellen und Beschreibung in einem lExemplar sn liefern^ die Nivelle-
mentslinien in die Situationskarten einzutragen oder durch eine Skizze
derselben zu ersetzen, so wie die gewölinlichen Grubeuproüle und Bau-
wexike neben den KiTellementslinien aufzunehmen und aufzutragen.
In besonders schwierigen Fällen kann die Anfertigung des Nivelle-
ments grosser Fhissproßle und der Kartencopicn von den leitenden Be-
hörden nach zuvor festgesetzten Diäten genehmigt werden.
Die Torstehenden Vorschriften können bei den grossen Y^schieden»
heiten der betreffenden Verhältnisse nicht als bindende Begel gelten,
vielmehr nur als Leitfaden für die Behörden und Beamten, und bleibt
ein Abweichen aus sachlichen Grüuden gestattet, das aber dann iu dem
Erlftnterungsbericht zu motiyiren ist.
Bei kleinen Anlagen innerhalb einer Foldflur genügt eine Copio
der vorhandenen Flur- oder Katasterkarte. Bestehende Oewässor sind
darin blau, projektirte Zuleitungsgräben roth, projektirte Ableitungs-
gräben Tioiett einratragen.
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72
XIIT. Strassenban.*)
Bearbeitet von Professor Loewe in Münclien.
Maasse und Gewichte der Strasseufuhrwerke.
Durch Rechnungen und Verbuche über die Beweguiigbwidei stünde
Iftesii sioli die Nütelichkeit grosser Bftder allgemein darthun, die zweck-
mäBsigo GröBse dersell** n ist Jedoch nur erfahrungsgemäss festzustellen.*
Die Vorderräder eines Wagens werden kleiner wie die Hinterräder aus*
gefuhrt mit Bttcksicht auf die Beweglichkeit des VordergesteUs und am
eine günstige Richtung der Zugstränge zu exsielen. 'Die Torkommenden
Grössen der Bäder wechseln mit der Art der Jfahrzeuge und stimmen
häufig nicht mit der im besonderen Falle zweckmässigen G-rösse Überein.
Ais Baddurchmesser kann man ungelähr festhalteA
Vorderräder Hinterräder
bei gewöhnlichem Land- und Frachtfubrwerk 0,90 — 1,4 . 1,1—1,5™
bei Kutschen, Omnibuson u. dergl 0,86 — 1,0 1,1 — 1,4"'
-bei Brücken- und Möbelwagen 0/7ö 0,90"'
Emmery hat in seiner Denkschrift über die Grundlagen zu ein^r
neuen Strassen-Gesetzgebung (Ann. d. p. et ch. 1841) folgende Durch«
n^esser für Frachtfuhrwerke festgehalten:
Zweiräderige Karren 2r = 1,667 1,833 3,999 2,155™
VierrideriLre Waffen ^ Vorderräder 1,0 1,167 1,838 1,60"»"
Vierraaenge Wagen ^ j^.j^^^^j.^^^^. ^ ^^^33 2,155»"
Die Spurweite der l'ahrzoug« (gegenseitiger Abstaiul der inneren
Badreifeukanteu zweier zusammengehöriger Bäder) ist verschieden gru&s
Je nach Art derselben und der Gegend, bei Wagen ist sie in der Regel
an l)eidon Aell^^e^ gleich, öfters wird sie gesetzlicli festgelegt. In SSild-
deutticliland bewegt sie sich bei Landfuhrwerken, Kutschen und Brücken-
wagen öfters zwischen 1,1 und 1,25'", Möbelwagen haben meist grössere
Spurweiten.' In Korddeutschland ist das Spurmass meistens grösser; in
Preussen war der Abstand der Kadreifeu von Mitte zu Glitte zu 1,52™
bestimmt, noch grössere Masse kommen bei Jb'ahrzeugeu fUr den scliweren
i*'rachtenverkehr, z. B. in Hafennlätzen, vor.
. Die Breite des Badkranzes, der Felgen, war seit alter Zeit Gegen-
stand der Gesetzgebung. Den älteren l^estimmnngen darüber lag der
Gedanke zu Grunde, dass sich der Baddruck stets gleichmässig über den
Kranz vertheile, dass dessen Breite proportional mit der Belastung
wachsen müsse und dass bedeutende Felgenbreiten unbedingt angestrebt
werden sollten. Dieser Gedanke ist nur unter gewissen Beschränkungen
zutretlend, jedQufaiis sind die erwähnten weitgehenden Folgerungen un-
zulässig. Eine Klärung der Anschauungen haben die Versuche von
Mx»rin, Bupuit und Emme i y bewirkt, welche unter Anderem zeigten,
dass zwar bei pressbarem Untergrund, z. B. auf Krdwegcn, sehr grosse
>^elgenbr('itcn am Platze sind, dass aber bei befestigten Bahnen die Yer- .
grüsserung der Felgenbreite liber ein gewisses Maass hinaus sogar sohftd''
lieh wirke,, we.in die Belastung dementsprechend gross genommen werde,
indem der Druck sich dann nicht mehr gleichmässig verteile. Die
meisten der noch in Kraft stehenden Gesetze aus früheren Jahrzehnten
passen nicht mehr für die seitdem reränderten Yerkehrsreriiättniase der
Landstrassen und ihrer jetzigen Bauweise, abgesehen davon, dass ihre
Durchführung mancherlei Schwierigkeiten begegnet. Man strebt daheif
neuerdings Aendcrungen derselben an.
Die wirklichen Felgenbreiten wechseln vielfach; bei gewdbnlielieflf
Lastwagen werden sie kamn unter 8*"** lieruntergeben, 12^"" dürfte im
Allgemeinen als; aii-n icbeudes Grössenmaass gelton, wolsei auch bei den
grössten normulmiissigen Wagengewichten etwa 100 kg tür das cm
Felgenbreite nicht ttberschritten wird. Ungewöhnliche und dann meist
untheilbare Lasten werden die Strasse immer ungebührlich anstrengen.
Der Achsen stand beträgt bei Personenfuhrwerk 1,5—2,26™, bei
Land- und Frachtfuhrwork, .^owie Möbelwagen 2,0-4,0'", bei Langbolz-
fuhrwerk der btammlungej als Länge des ganzen Fahrzeuges ohne
Deichsel möchte gelten fttr Personenwagen 2,5-4,0, fUr Laudfuhrweck
3/5 -5/0"°. fttr Brücken- und Möbelwagen 4^— 8,0"*, Langholzfuhrwerk die
*) Näheres siehe: LoewCf Strassenbaukunde, Wiesbaden 1896.
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Stammlänge. Zu diesen MaasBen käme für die Deicbeei noch 3—5"^ und
für jedes folgende Pferdepaar etwa 4,0™. Die Breite eines Pereonen-
und beladenen Frachtwagen b beträgt ungefähr 2,5""; Möbel wapeu
haben eine Br^itn bis etwa 2,5™, bei Erntewagen geht dieselbe ])i8 3,6"*.
Als grösate B.öhe Yon Pracht^ und Erntewagen kann mau 4,0— 4^'^' an-
nehmen.
Das Eigen^-e \v icht beträgt bei zweispännigem gewöhn Ii cheui
XiarKlfuhrwerk (iOü — 9Ü0 kg-, bei zweispännigem Fracbtfiibrwurk 1200 bi«
2000 kg, bei Yierspänuigen Möbelwagen etwa 2500 kg, die Nutzlast bezw.
2000^2600 kg, 8IM)O^600O kg und 6000*^6000 kg. I>^8 Gesattuntgewicht he*
ladener Wagen erreicht selten 6000 kg. Für den Transport Ijtesöndem
grosser, untheüb*rer Lasten iet fast überall besondere Genehnuifung
nachzusuchen.
Wegen der Maftsse und Gewichte von StrassenwAheen siehe daselbst,
mxd wegen der Belastung von 8trassenbriloken unter Brückenbau.
Unterhaltung^ von Fuhrwerke« und Pferden.
Im Jahre 18C5 nahm L^on Male die jährlirhen Unterhaltungskosten
aller damals in Paris vorhandenen Wagen duruhschnittlich zu 240 Mk.
die eines Pferdes ohne Huf beschlag «u 90 Mk. an.
Für Berlin erhob TVeise Anfang der siebziger Jahre die jiihrlichen
Xhiterhaltnugskosten des Personenf Uhrwerks zu 180, des liastfuhrwcrks
zu 210 Mk^ für YerschleisB der Wagen »etzte er unter Voraussetzung
lOjähriger Dauer für das Jahr 120 Mk. an; für Terschleiss der Ziigthiere
wurde für den Pferdeküpf jährlich 120 Mk. und an Hufheschlagskosten
60 Mk. angesetzt.
£inige Jahre später sind nach einem Berichte Go ttheine r' ö neuer*
dings eingehendere Erhebungen in Berlin angestellt worden. Demnach
v.-areii daiiralB für die jährliche ÜTiterhaltur] der Personen- und LaBt-
fuhrwerke 1Ü3, bezw. 120 Mk. im Durch.^shiiitt und al« VerechlciHs der-
selben 170 bezw. 7ö Mk., zusammen ulsu 303 bezw. 196 JMk. anzusetzen.
Bezüglich der Pferde ergab sich mit Berücksichtigung des Worthes der
ausgenutzten Thiere und unter Festhaltung einer Dauer derselLen bis
zu 7 Jaliren ein Verschleiss im Jahre von 125 und 120 Mk., je nachdem
dieselben an Personen- oder Lastwagen verwendet w^urden, und die Huf-
heschlagskosten stellten sich auf durchschnittlich 66 be^w. 60 Mk.
Bewegung« -Widerstände.
Bei der Bewegung gewöhnlicher Strassenfuhrwerke kommen haupt-
sächlich zwei Widerstände in Betracht, die Zapfenreibung in den
Hadnaben und die sogenannte rollende Keipung am Umfang der
Bäder; der LuftwiderBtand wird bei der mässigen Geschwindigkeit der
liandatrassenfuhrwerke vernachlässigt.
Die GiAise der Zapfonreihung an einem Achsschenkel berechnet
sich aus der Gleichung
Wi = ^./U'.B
worin Ii das gesammte, auf dem Achsschenkel ruhende Gewicht, r den
Halbmesser des Bades und r| jenen der I^abe bezw. des Achsschenkels,
auf dessen Mitte bezogen, endlich /U' die Beibungszitrer für Beibnn||'
zwischen Nabe und Achse bedeutet. Im Allgemeinen kann man hei
UeberBchlagsrechnuugen für Lastwagen r|s0/03"* und für die Beil^ung
am Achsschenkel ft^ = 0^07 annehmen.
Der Widerstand der rollenden Beibung ist sehr verschiedener Art,'
je nach der Beschaffenheit der Strasse und er setzt sich in der Beget
aus mehreren, dorn Wesen nach nicht iiljereinstimmenden Theilen. zu-
sammen; von einer scharfen Berechnung kann deshalb keine' Bede sein.
Wenn man mit Gerstner das Bad auf einer weichen, knetbaren'
Unterlage sich denkt, in welche dasselbe eine Furche eindrückt, SO ge-
langt man jsn folgendem Ausdruck der rollenden Beibung
worin B und r dieselben Grössen wie in der Gleichung für Wi| und b
die Breite des Badkranzes« t aber eine vpn der Beschaffenheit der Bahn;
abhängige Erfahrungskahl bedeutet
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74
Ein anderer, prewöhnlich nach Dnpuit benannter Ausdrook fttr die
rollende Keibung lautet
Derselbe ergibt sich unter der VoransBetzung, dass das Bad fortwährend
über kleine Brhöhungen (ron der Höhe h) der Straesenoberfläohe ge-
hoben werden miiss.
"Während hiernach die rollende Reibung umgekehrt proportinoal der
Quadratwurzel aus dem Baddurchmesser gefunden wird, nehmen manche
Ingenieure mit Morin an, die rollende Beibnng sei umgekehrt pro-
portional der ersten Potenz von r.
In ähnlicher Weise lassen sich Ausdrücke für den Kraftverluet beim
Stoss des Bades gegen ein Hinderniss oder beim Bullen desselben über
eine gepflasterte Fahrbahn aufstellen, bei welchen allen der Halbmesser
r des Bades oder eine Potenz desselben im Nenner des Ausdruckes er-
scheint, so da.s^> htets der Vortheil grosser Bäder erkannt werden kann.
Auch steht nun fest, dass ein Ausdruck für die Gesammtheit der Wider-
stände, welche man rollende Beibung nennt» die Form Ws R . c/!» .
haben ii>*g} wobei tl> eine Punktion aller Einfluss nehmenden Grössen
ist, worin insbesondere auch r in solcher Verbindung erscheinen muss,
dass W2 mit wach «on den] r abnimmt.
Die Summe der Bewe^'ungswiderstiinde, welche ein vierraderiger
Lastwagen auf wagrechter Bahn verursacht, berechnet sich aus
Q das Gewicht des Wagens sammt Ladung und (■l die Widerstandsari ffer
im Ganzen, wie sie durch Versuche gewöhnlich erhoben wird.
Auf steigender Bahn, deren Neigungswinkel mit der Wagreohten u
ist^ gilt
W = Q(a+tg «)
Bei Anwendung von Naturkräften ist mit W zugleich die zur Fort-
schaffung des Wagens erforderliche Zugkraft gefunden; bei Verwendung
von Thieren aber ist der Umstand in Bechnung zu bringen, dass deren
Leistunprsfilhigkoit sehr rasch abnimmt mit wachsender Neigung tg ff.
Betrachtet man zu dem Zweck die zur Bahn parallele Seitenkraft G . sin f<
=zQ[ .i^ ii als einen zu überwindenden Widerstand, so erhält man für
die parallel zur Strassenoberflftche gedachte Zugkraft
z = ^ Q-f (Q + G) tg«
welcher erforderlich ist, um eine Last auf einer um den Winkel
geneigten Strassenhabn bergauf zu sohaifen*
Hält man fest, dass das Pferd bei ungefähr 800 keine Zugkraft
mehr auszuüben vermag, SO erhält man statt des Torstehenden Aus-
druckes den folgenden:
Z fl — 2 t<^ ^0 = Q ('^ + trr fc)
Bezüglich aller GefäUsstreckeu eines btrassenzuges endlich nimmt
man unter der Vorautsetsungi die Fahrzeuge seien mit Bremsvorrich>
tnngen versehen, an, dass dieselben wagereohten Strecken gleich ge-
achtet werden dürfen.
Von den Versuchen Tiur Feststellung der unter verschiedenen Um-
ständen gültigen Werthe des Widerstandskoefflcienten p stammen die
wichtigsten, von Morin ausgeführten aus den Jahren 1B37— 1841. Einige
hieraus und aus anderen Versuchen abgeleitete Sätze lauten:
berWiderstand der Bewegung kann Iftr alleArten yon Fuhrwerk direkt
proportional der Belastung und umgekehrt proportional dem Badhälb-
messer angenomuien werden.
Auf Pfla^t^ r- uri(i Hteinschlagbahnen ist derselbe sehr nahe unabhiingig
von dtii reigenbreite, sobald diese das Maass von 8 — lü^"* erreicht hat,
auf pressbarem Boden aber nimmt der Widerstand der Bewegung ab in
dcni Maasse al ili,- Breite des lladkranzed wilchst, und Kwar in einem
von der Natur der Unterlage abhilngigon Verhilltnisse.
Der Widerstand ist ferner auf Steinschlag- und Pfiasterbahnen bei
mässiger Geschwindigkeit (bis ku 1 m/Sek.) unabhängig Ton dieaer *iuhI
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76
hei in Federn hrincrPTirlen Wagen ebenso gross als bei solchen ohne
Federn, iiei zunehmender Geschwindigkeit aber wächst auch der Wider«
stand und ea tritt dftr Yortheil der Tragfeddm mehr und mehr hervor.
Gleiche Belastung und Badfelgenbreite vorausgesetzt, greifen grosso
. Kader die Strasse weniger an als kleine, anch wird die Abmitsrnn^r im
Allgemeinen durch federnde Aufhängung der Kadkasten merklich ver-
mindert.
Befentigte FAhrbahnen leiden unter sehr breiten Eadfelgen mehr als
unter schmäleren, sobald die Belastung jenen proportional bemessen ist. —
Im grossen Durchschnitt können folgende Werthe der Widerstands«
Ziffer ^ festgehalten werden
bei Eisenbahngleisen f^^^~ ^'^^
y, Asphaltstrassen
„ gutem Holzpflaster . ^'^^
y^ sehr ebenem Steinpflaster ^^^^
„ gutem Steinpflaster = 0,017
„ schlechtem Steinpflaster . . . . ^ ~ =. U,04
„ sehr guten chaussirten Strassen . « 50 ^
1
J^ guten Chausseen bei gutem Wetter "^k ^
i_
20
„ trockenem festem Erdweg — ä= 0/)6
„ frisch auf geschotterter Bahn oder losem Sand . =ü,i
„ schlechtem £rdweg ^
m
Leistojig der Zu^hiere.
Die Leistnngsfähiglcoit der Zngthiere -wechselt mit der Art derselben,
dann aber auch mit ihrem Alter, mit der Pflege, in welcher sie stehen
u, dgl. m. Von besonderem ICinflnsse jedoch, auch unter sonst gleichen
Umständen, ist die Zuggesch windigkeit {v) und. die tägliche Arbeitszeit (z).
'Ffkt jede Jüxi der Leistung gibt es Sonderwerthe it = c und e— t, welche
der Natur des Thieres am besten zusagen, wobei es eine besonders grosse
Zugkraft Zq ausübt und einen Grftsstbetrag der täglichen Arbeit (Zn.c . t)
leistet. Jede Abweichung von diesen „normalen^ Werthen der Grösse
Z, u und 2 hat eine Verminderung der täglichen Gesammtleistung zur
Folge, wenn anders das Thier nicht ilbermttssig angestrengt worden soll.
Zur Berechnung der Zugkraft, welche verwerthet werden kann für
den Fall, dass das Thier unter anderen als normalen Verhältnissen
arbeitet, dienen die sogenannten Kraftformeln, von welchen die von
Haschek herrührende
VI» « » Regenwetter . , ... — = 0,06
am häufigsten im Gebrauche ist. Sie liefert für Werthe von t> nnä z,
welche von den mittleren oder normalen Werthen c und t nicht allisu
sehr abweichen, ziemlich brauchbare Ergebnisse. Launhardt hat
nachgewiesen, dass, wenn man genöthigt ist, von einem der drei mittleren
Werthe Zo, c und t abzuweichen und in Folge dessen der unbcdinirtö
Grösstwerth Zo-c.t der täglichen Leistung nicht erzielt werden kann,
der alsdann noch mögliche Grösstwerth (ein relatives Maximum) unter
der Bedingung = — erhalten wird, so dass die Maschek'sche
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Formel in der yereinfachten Form
. ■z = z.(»-«.-^)=z.(8-a.|)
festgehalten werden kann.
Was die zweckinässiasten Werthe t, c und Zq betrifft, so pflegt man
far dte im Zug arbeitenden Pferde
t = 8—10 Stunden und c — 1/1 m/Sek,
festzuhalten und im grossen Durchschnitt für
leichte Pferde, Eigengewicht (jr — ungefähr 25ü kg, — öü kg,
mittelstarke „ „ „ W „ „ 75 „
sehr starke „ „ inO „ 85
anznneliT!ien, wobei man joduch den im Tage zurückn-nl^R-ten Weg im
Hinblick auf die erforderlichen Kuhex>ausen keinesfaiiä über 6Q km an-
zunehmen pflegt.
•Diese Leistungen gelten jedoch nur fftr das einselne Thier, sie sinken
in dem Maasse, als die Zahl der an einem Wagen zu sn im nen gespannten
Thierc zunimmt. (Tewöhnlich hält man mit B ockelberg folgende Yer-
hiiltn Isszahlen fest:
Eint^pänuer lüO für das Hundert
Zwei „ 08 „ „ „
Drei „ 87 „ „ „
\ ier „ £0 „ „ „
Fünf spänner 73 für das Hundert
Sech» „ 04 „ „ . „
Sieben „ 55 „ „ „
Acht „ 49 „ „ „
In der folgenden Tabelle sind die von einem Pferde bei anhaltendem
Zuge auf Strassen von verschiedener Steigung und ülätte bergauf zu
befOrdenden Gesammtlasten nach der Gleichung
_2o— G.tgff
A' + tg« _ _
zusammengestellt. Pferdegewicht G = 350 kg, Zq — 75 kg, c — 1,1 m Sek.
t = 8 St.
Steigung
Der Strassenbahn
Widerstandsziffer jU
%
Vl50
Vioo
1/30
Vio
V7
0
0
11260
*
7500
5625
3750
3000
2250
I5ü0
750
525
0,5
6279
4883
3995
2030
2\i2
1911
1332
693
495
Vioo
1
42Ü0
3575
3064
23b3
2043
1650
1192
650
468
>/50
2
2560
2267
2040
17U0
1511
1275
971
567
418
o
•J
1769
1(313
U8d
J200
1173
1018
806
496
373
4
1307
1220
1144
1017
938
832
678
436
334
5
1015
958
903
821
767
690
535
383
298
6
810
771
736
676
635
579
491
338
266
Vt4,3
7
C59
631
600
501
5»2
489
421
297
237
8
5^2
522
504
47U
448
415
362
261
211
• ■ «
Die fett godrnrkton Znhlcn ^'obcn für jeden Wertli von (f die Grenze
an, bis zu welcher die Stcij^^un^ der botreffoiideTi Strasse nicht anwachsen
daif, wenn nock eine Isutziast befördert werden soll, vorausgesetzt, das8
das Eigengewicht des Wagens .fttr den Pferdekopf 500 kg betragt.
Ebenso ist aus der nächsten Tabelle der Einfluss der T'ahrgcsch^vindig-
keit zu erbeben, wenn Bich dasselbe Pferd auf SteinRcliJngbaluien ver-
schiedener Steigung, jedoch von gleicher Oberüachenbeschaffenheit
^ = i bewegt
Es ist jedoch besonders daran zu erinnern, dass die berechneten
Leistunp'n sich auf anhaltenden Zug während 8 Tagesstunden beziehen
und dass auf viel stärkere Leistungen während kürzerer Zeit gerechnet
werden darf, wenn die Zugthiere hernach auf schwjicher geneigten
Strecken oder durch Stillstehen sich wieder ausruhen und Kräfte sammeln
kOnnen. Siehe deshalb: Aufriss der Landstrassen.
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77
Kf •* MBB w **
Steigung
PalirgeiQlkwiiidigkeH in Meter für die Sekunde.
0,75
M
1,25
1/5
Ge-
s immtl.
kg
Nntvl.
kg
Ge-
8 am mtl.
kg
Nntsl.
kg
Ge-
saiuiutl.
kg
1 Nntül.
kg
Ge-
eammtl.
kg
Nntsl.
i
i kg
0
3060
3460
3230
2780
2600
2100
1920
1420
3242
2742
2G75
2175
2103
11)05
1542
1042
i
2229
2243
1743
1757
1257
1271
771
2
9044
15U
1667
1167
1980
789
011
411
8
3609
llOÖ
1300
800
991
491
G82
182
4
1308
8U8
1046
546
785
285
523
23
5
1Ü87
ÖÖ7
860
360
633
133
407
6
918
418
718
218
618
18
318
7
784
284
605
106
426
247
8
676
176
514
14
852
190
9
587
87
439
291
143
10
012
18
876
240
1Ö4
Auf gttten ohamsirten Strmen im Htlgellande betrftgt die Kuts*
ladung eines zweiBpilnnigen, von mittelstarken Pferden gezogonon Fuhr-
werks, 8 «fündige ArI)eitgzGit vorauagesetKt, etwa 40 Ctr. ^-r 2000 kg, auf
nicht ühausairten Wegen etwa 20—30 Ctr. -i 1000—1500 kg, aut gleichen
StrMsen im Flaehlaude 3600 kg. Bookelberg berichtet, dasa die
zwischen Bremen und Hannover verkelirenden Fuhrleute unter dem
Drucke der neu erbauten Eißenbahu 4600 kg auf deu Zwoiapänner Inden.
Dabei war eine Pllasterstreckc tüu etwa V2 km Länge zu Jassiren, welche
am Fnese auf kurzer Strecke O^/o, eoiist aber auf dem grOeteren Theil Ihrer
Liingr 3,1"'(, Stnijjnnp hcsaBS. DiesF Strecke wurde voa eolclicn Wagen
hei Rünstiger \\ itt« ning oben noch ohne Vorspann erkloumeU) wenn
die rterde sehr kräftig und noch nicht ermüdet waren.
GnmdsfttBe und Regeln fir die LliiienflUiriiiig der Landstrassen.
Die Linionführuug nach YcrkehrsgeBichtapunkten (commercielle
Tracirnng) erfolgt zunächst mit AnsBeraobtlasaiiiig der wirklichen Boden-
beschafifenheit und unter Voraussetzung eines wagrechten und ganz
gleichartigen Baugrundes lediglich mit Eücksicht auf die VerkehrsTer»
hAltnisse. Siehe deshalb Launhardt, Theorie des Tracirens, Heft 1,
Die commercielle Tracirung, 2. Aufl. 1887.
Ans dor so ppfTindeuen Linie würde sich die technische T^inip durch
Abänderuugen ergeben, wie sie durch die wirklichen Bodenverhältnisse
bedingt werden. itOcksiohten technischer Art sind jedoch in der Hegel
anasohlaggebeud für den projektirenden Ingenienr, sie beziehen eich auf
den OrundrisBi Aufrie« nnd Qaereohnitt der Straese.
'G-rnndrisB (Horisontalp ro j ektion) der Iiandstraieeo.
Vor Allem ist die Strassenliuie zwischen zwei gegebenen wichtigeren
Punkten ntoht ^nnOthlg lang ant goitalten, alio mögliche! direict au
führen
Dabei ist darauf /u sehen, dass der Bestand der btrasse möglichst
sichergestellt erscheiut. Es sind also alle Bodenstellen zu ver-
meiden, an welchen Butschungen befürchtet werden mu^sten; gefähr-
lich in dieser Hrz.iehung sind namentlich Einschnitte in lehmigen Erd-
schichten, welche von Quelleu stark durchsetzt sind, oder in felsigen
Sehichten mit ungünstigen Neigungsverhältnissen oder Anschnitte von
Schnttkegeln im Hochgebirge. Andere Gefahren drohen deu Thal-
etrassen im Hochgehirg durch Erd- und Sehneehnvitien, deu Hoch-
fltrassen im Gebirg und Hügelland und den Strassen im ITlachlaude
durch Schneewehen ; gegen erstere dientti, wenn die gefährlichen Stellen
nicht vermieden worden kOnneu, Schutzdächer und Gallerien, wegen
Schneewehungen sind lange seichte Einschnitte su vermeiden nnd Zäune
anzulegen.
Eine andere Forderang bezieht sich auf die trockene Iiage der
•SirasBe und ihre Entwäseernng. Dnrobnftsete Bodenstellen eihd
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thuulicli zu vermeiden oder wenigstens vorher zu entwässern. Moor-
boden wird saweilen ausgeschachtet oder es werden Boetunterlagen' ans-
geführt.
Dort, wo wegen sn geringer Höhenlage der .StraeeenoberflAohe über
dem Boden der Oberbau nicht ausreichend entwässert wäre, müssen
Gräben angplogt werden; das in ihnen sich Hammolnde Wasser aber soll
nicht zu lauge in denselben belassen, souderu au geeigneten Stellen in
da« amtiegende Gelände oder nach Wasserlänfen abgeleitet werden. Die
Lage der Strasse au den der Kinwirknng von Sonne und Wiud aus-
gesetzten Hängen ist erwUnaclit Innerhalb der Wälder sind zu beiden
Seiten der Strasse genügend breite Streifen auszulichten. Am sichersten
ist es, wenn die Strasse ausserhalb des Bereiches von Flüssen und
8een angelegt worden kann, mindoBtens roII ihre Oberfläche etwa 0,50™
tibor Hochwasser liegen; Ausnahmen hiervon sind nur unter auaser-
gewöhnlichen l^mstiuiden oder bei untergeordneten Strassen zulässig^
Der kleinate Krüiumuugslialhmesbei- für die gekrümmten
Strassenstreoken ist von der Art und den Abmessungen der Strassen-
fnbrwcrke abhängig; die Vermehrung der T^ewegiingswiderstilnde in
Folge der Krümmung kommt nicht in Betracht, nur der Kraftveiluat in
!Folge schiefer Lage der Zugsträngo gegen die Wagenlangöachse musB
unter Umständen Berücksichtigung finden.
Dir Bewegung der Strasseufuhrwerke in bogenförmigen Strecken
wird dadurch ermöglicht, dass die Achsen derselben unter einem spitzen
Winkel gegen einander eingestellt werden. Bei gewöhnliohen Wagen
wird diese Einstellung ersielt, indem man lediglich die Yoraeraohse um
einen Winkel « aus ihrer ursprünglichen Lage dreht; je kleiner dieser
Winkel ist, desto flsu ber sind die Bögen, nach welchem sich die Bäi|er
bewegen. Für d' ii Wog des inneren Hinterrade» ergibt sich ä
1 . ootg — s, für den des äuaseren Vorderrades
• sin (t
und als üalbmesser des von der Deichselspitse besohriebencn Kreises
1»
sin^ (i
wen?! 1 den Achsenstand des Wagens, d die Deichsellänge, von der
Vorderachse an gemessen, 2 s die Spurweite und *< den Brehwinkel der
Vorderachse bedeutet. Heisst endlich 2 p die Breite des von einem
Pferdepaar eingenommenen Baumes^ so kann man als Halbmesser dos
▼om littkseitigen Pferd beanspruchten Bandes r^ s= r P B^tseOi un4
die Breite b des Fabrbahnstreifens, innerhalb welchem die Bäd^r ^s
Wagens und zwei davor gespannte Pferde sich bewegen, ist aus b === r — r
au berechuen. • *
Der Zusammenhang zwischen Drehwinkel « und )ireite b ist aus 4cr
nachstehenden Tabelle au ersehen. Dabei ist 1^ 3,0"\ d = 4^, 2b = 1^
und* dio Breite des von den Pferden eii^geiio)nmenefi Baumes j|p =
angenommen.
^alb messer
Dreh Winkel
Bahubreite
b + 0,4
b=V',
5,0
8,51
28" 11,00'
3,61
8,91
6,75
6,0
0,t8
24 26,75
8,28
8,68
7,64
7,0
10,10
21 32,5
MO
3,50
8,55
8,0
10,96
19 13,75
2,05
8,35
9,47
9,0
11,83
17 21,25
2,H8
8,23
10,41
10,0
1^72
i8,25
2,72
8,12
11,36
20,0
22,20
8 17,25
2,20
2,60
21,10
90,0
82,00
5 80,0
2/00
■
3,40
81AK)
09
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I
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9 ^
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S '
o
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a §
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79
Di« lAngeten, auf einer Strecke verkehrenden Fjkhneuge sind die-
jonfgoTi, welche zur BefÖrdeniiitr von T^niTmstiinnnP!? dienen, indem ihr
Aciiaenstand etwa */3 der Stamiuliiuge beträgt. ±'ür solche F'uhrwcrke
muss luaa, um den kleinsten Halhmester nicht zu hedeutend zu erlialten,
nioht nur die Vorder-, sondern auch die Hintoracliie nach IPig. 41 tun
vi — ^ "T-
Fig. 41.
einen Winkel abdrehen. Es berechnet sich dann der HalbmeiBer dei
▼cm inneren Hititemule beeehiiebenen Kreiees su
, _ 1 cos «
* ~ 8iir(7r+ «7) *
und der für das Stsmmeiide su
=: (r, 4- 8)« -I- + a |/ 1 (fj -f 8) sin
Die Pferde bewegen sieb in der Regel in kleineren BOgen als ^as
Stammende.
Zur Berechnung der theoretischen Breite innerlKilb der Strasson-
krümmung mässte nur bekannt sein, ob der äussere Kand der Fahrbahn
oder der Strassenrand durch das Stammende besehrieben werden soll,
oder ob die Stilmme noch Uber den Strassenrand hinatisreicheu dDrfon.
Im letzteren Falle, wenn weder Brüstungen noch Kinscbiiitts-
bÖBchungen hinderlich im Wege stehen, würde das äussere Yordurrud
beaw. das äaseere Pferd nnd das Innere Hinterrad die reohnnngsmässige
Fabrbahnbreite festlegen, tfan hätte für r den yorstehend angegebenen
i
Worth nnd als Halbmesser des vom äusseren Vorderrad beschriebenen
Kreisbogens
• ' 8in(ff4-«|) ^
nnd als Breite . . / _
Zu untersuchen wäre allerdings noch, ob nioht der Punkt M (Fig. 41)
maassgebend fOr den inneren Strassenrand sein muss. Hieran dient ent-
weder die Gleichung
OM. SS (rj 4* e) cos cifi
oder die Herstellung einer Zeichnung in richtigem Maässstabe. Uoher-
Imtipt empfiehlt sich die SSeichnnng aar Ldsung der einschlägigen Auf*
gäbe Yoz der Bechnung.
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80 .• ' • ■
. Als Drehwlnkel n oder tt, Ist im Purchschnitt etwa festsubalten.
Fttr den Arh?onstand 1 kann man etvra 2/3 der Stammlängp nnd für r\
— V* Stammlüngo aunehmon, doch kommen auch andere Verliiilt-
niase vor. Die Stammlilnge von liaubhölzern geht ungefähr bis 16", die
der Nadelhölzer bis höchst^'ns 80"*. Der berechneten Fahrbahnbroitd
sind selhptvorstilndiicli lipideraeits noch einige DeciiiiPtpr znztischlnpeTi.
Eine Begegnung des Langholzfuhrwerkes mit einem gewöhnlichen
TiMtwagen wird gewöhnlich nicht iu Aussicht genommen. Wollte man
eine solche ermOglicheUf so genügte ob, an der Innenseite des berech-
neten Streifens omcn solchen von 2,5"' Breite zii^iisotzon.
Bei allen bisherigen Betrachtungen über den kleinsten Krümmungs-
halbmesser wnrd« nttr die Bewegung des Fahr eengs innerhalb der Cuirve
ins Auge gefasst, es fragt sich aber, ob dasselbe auch den erforderlioben
Banm znr Einfahrt in die gekrümmte Strecke findet. Für einen gewöhn-
lichen Lastwagen und eine eingleisige Strasse würde man genügende
Maasse nach Eig. 42 flnden, nämlich /
* T 2 (b —
, In gleicher Weise flinde rieh der
Achfeonhalbniessor, Tq für eine doppel-
spurige Fahrbahn, wenn man das in
Fig. 42 schrai^rte Bechteck an den
\ Achsenkreis bertthrend anlegt, xn
r — + 4 — b»
•~ 4(b^S:2$)
Belm Langholzfnhrwerk. sind be-
sondere UntersTichnngen über die Ein-
fahrt in die Curven anzustoilen, woranf
jedoch hier nicht näher eiugegaugeii
Fig. 42. werden kann.
Die folgenden Tabellen sind von Kheinhard durch Aufnahme aus-
geführter Wendeplatten auf empirischem Wege ermittelt worden, wobei
vorausgesetzt ist, dass beide Wagenaohsen eingedreht werden und 4aas
s/3 der Stammlänge sich swisohen den Wagengestellen befind^». *
A. Fttr Etnsohniite.
Innerer Halbmesser
m
6,0
7,6
10,0
18,6
16/)
17,6
20,0
26/)
^ —17,6
S -20,0
2 25,0
S ^: 30,0
02
Kleinste
Wegbreite
in m i
6,6
7,0
8,6
11,0
13,6
5,3
5,8
7.3
y,8
11,0
5,0
6,2
6,2
8,2
9,5
5,0
6,5
7,0
8,5
5,0
6,0
7,5
5,6
6,5
5.5
5,6
6,5
B. Fttr Auffttlliittgen.
Innerer Halbmesser
m
6,0
10,0
1^
35,0
17,6
tt 16,0
17,6
g — 20,0
g 25,0
S -■ 3,',0
Kleinste I
Wegbreite ;
in m
7,0
8,5
11,0
■
5,0
5,5
. '6,8 •
7.0
*
6.0
5,0
6,0
7,2
5,8
6,2
5,0
5,6
6,0
Aufriss (Vertikalprojektion)
Auf Steinschlag- und rflastcrl)ahn
der Iiandstr as Ben. *
)oauapr«chon die Lastwafren
bei Gefällen von 2,5 \n% 8,0'Vo noch keine tichiirfere Bremsung und die
Geschwindigkeit, welche das abhiesseude Nicderachlagawasser hierbei
.anniiunit, ist fikft 4i» BefeQtigus^ dnrch Ohans^irung noch niohf bo-
iienklich. ■ , .
Digitized by
GooglJ
81
Personenfulirwerke können bei Steigungen von Ü'ber S^h bergauf
laicht mehr in anbaltcndem Trabe gefahren werden, thalabwilrts aber
ist bei Neigungen von über 3"/o die Fahrt im Trabe oline Bremsung
nieht mehr »Scher genug. Boekelberg spricht sich in dieser Beiiehung
fölgendermaasscn aii^:
Für die Bergfahrt im Trabe ist ßolbst für leiclite Keiscwagen eine
Steiguug von ö^/o noch zu steil; auf Steigungen von ifb^Jü sieht man gut
bespannte Kutschen erst streckenweise im kurzen Trabe fahren; i^h
wird für diese Gangart schon bequemer; 3,0 bis 3,3% gestattet ziemlich
anhaltenden Trab, wenn aber die Steige lang ist und der Trab sehr
rasch und nachhaltig sein soll, so wird eine noch sanftere Steigung
(SUd bis 2,50/0) mindestens sehr erwünscht.
Für die Tbalfahrt im Trabe ist ohne künstliche Hemmung eine
Steigung von 6/25^^0 noch gefahrvoll und eine von 6^/0 wenigstens noch
sehr misslieh; ein GefUle fon 4,54^/0 erfordert noch grosse Uftssigung
des Trabes und vorsichtige Leitung der Thiere; eine Neigung von 4,17 ^lo
auf guten Steinbahnen nöthigt dio Kutschpfcrde noch zu starkem Auf-
liaUeUj wenn eine künstliche Hemmung fehit, und auf festen und glatten
Strassen muss das Geftlle erst bis 2,7B% und unter besonderen Um-
ständen bis zu 2,5 oder 2,22'^/o abnehmen, che es ganz gefahrlos wird,
mit schweren Keisowagen ohne Hemmungsmittel lange fallende Strecken
im gestreckten Trabe zurückzulegen.
Besondere Rücksicht ist bei Festsetsung der Steigungs Verhältnisse,
namentlich der Grtts st steig nnoj einer Strasse auf die Leistnnprs-
fahigkoit der Zugthiere zu nehmen, da diese sehr rasch abnimmt, wcun
die btoilbcit des VVegos wächst und ein passendes Yerhältniss zwischen
todtem Wagengewicht und Nutzladung angestrebt werden muss.
Wiiro ein solches VarhrHtnissi bestimmt und könnte man der Strasse
durchaus dieselbe Steigung gel 071, so wäre deren Grösse mit Hülfe z.B.
der Gleichung Z© = Q + (U 4- ^> tg « (siehe den Abschnitt Bewegungs-
Widerstände) sofort an berechnen. Nun setat sich aber der Aufriss
eines längeren Ptraf?senzugcs aus einer Anzald verschieden geneigter
Strecken snsammcn und es tritt die Frage auf, nach welchen von diesen
Terschiedenen Stoigungsverhältnissen die Ladung der Fahrzeuge be-
messen werden soll. Hätte man dieselbe nach der Wagrechten, also so
bemessen, dass die Thiere auf allen horizontalen Strecken vollkommen
ansgenutat werden, d. h. dortselbst mit den normalen Grössen Zo und c
während der sweckmässigsteu täglichen Arbeitsseit t arbeiten, so müssten
sich die Thiere auf allon ansteigenden Strecken übermässig anstrengen
und ihre Gesammtleistung würde verringert. Wäre dagegen die Nutz-
ladung nach der grössten, im Linienzuge vorkommenden Steigung be-
messen worden, so wäre die Kraft der Thiere auf allen weniger geneigten
Strecken nldit mehr vollständig ansgentttst und ihre Oesammtleistimg
abermals vermindert.
Es wird aich daher empfeiilen, die Ladung der Wagen nach jener
Steigung zu bemessen, welche in der fraglichen Strasse besonders häufig
und atif längere Strecken hin vorkommt. Auf allen steileren Strecken
müssen alsdann die Pferde eine über das normale Maass hinausgehende
Leistung übernehmen. Erfahruugsgemäss ist es aber unbedenklich, von
den Thieren auf Strecken von etwa 0,6 bis 0,75 km Länge das doppelte
der mittleren Zugkraft Zq zu verlangen, wenn dieselben hernach, wieder
Tcrschnaufen und Kr&fto sammeln können.
Hieraus entwickelt sich in folgender Weise eine Bogel :
In einer von Strassen durchzogenen Gegend ist die durch die Boden-
beschafTonheit bedingte „ortsübliche Ladung" der Wagen bekannt. Die
IDurchsoiinittssteigung tg welcher dieselbe ontsp riebt, berechnet sich aus
NH-Ö
wenn Zq die normale Zugkraft der Pferde, die WidcrstandszifPor der
•Strassen, G das Pt'erdegewicht nnd N das übliche Gesamrotgewicbt eines
beladenen Wagens bedeutet; und der noch zulässige Grösstwerth der
Steigung (tg fO, entsprechend der oben angeführten Erfahrung, zu
FUr Flachlandstrasseni bei welchen tg ((, = 0 wäre, würde man, weil
XXY. Bheiuhard»s Kai. 1898, aehef teter Theil II. > 6
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82
oder mit Vernaclüässiguug des Pferdegewichts G
tg ryn = H'
erhalten Die gj öestzuläBsige Steigung der SiraBBen Im flachen Iiand«
wfLrde hiernach bei Chanasirnng, wenn >/» festgehalten werden darft«,
tg ('0^ '' ^^^ Ijctragen.
AVic schon oben erwähnt, dürfte die in der augcgcbeneii Woise zu
berecluiende GrÖBBtsteigung jedoch nnr auf kürzere Strecken zur Aiie-
führnng ki mmen und es müsaten auf sie imraer wieder flachere Weg-
Btreeken folgen» wo die Zugthiere in der Lage wären, wieder Kräfte au
sammeln*
Im höheren Hügellande und im Hochgebirge, wo es sich um Uebor-
winduiig grosser Höhenunterschiede handelt, bringt die Einlialtnnj?
dieser Hegel Missstände mit sich, weil die Ausführung der Alaximal-
Btelgung immer nur inneibalb kürzerer Strecken eine sehr bedeutendv
L&ngenentwicklung der Strassenlinio znr Folge hat und durch den
häufigen AVecbsel des SteigungBbetrages die Thalfahrt wesentlich «v-
Bch^irert wird«
In solchen Fällen wird man nntemchen, ob eine vorgegeben« Wagen-
ladunff Bweckmiissiger durch zwei oder mehrere Pfer<le bei geringerer
oder ^;rrt^^?nror Steiguug befördert werden kann, wobei sich meist er-
ßoben wird, dass Frachtfulirwerke auf Gebirgsstraaaeu aweckmäsaig mit
mehr als zwei Pferden bespannt werden. Im Uebrigen ist die Biohtong
des schweren WagenTCrkehrs dabei von Bedeutung.
Hipr spi verwiesen auf eine sehr eingehende Arbeit Ijaunhardt's
in der Zeitschr. d. Arch.- u. Xng.-Ver. zu Hannover 1567 und 1880, worin
die Frage behandelt wird, in welcher Weise die SteigungaverhältnisBe
der Ghansseen anzuordnen seien, damit dor allgemeine Zweck jrder
Strassen milagc, die Kosten der Fortbewegung von Iiasten zu Yermindern,
am vollkommensten erreicht werde. _
BcBonders nnaweokm&BBig ist es, wenn in einem Bizassenzuge ver-
elnzelto Übermässig geneigte Strecken vorkommen.
Der Kleinstwerth der Steigungen ergibt sich mit Ktloksicht auf
die Entwässerung der Strasse. Wagrechte Strassen sind deshalb nicht
SU ®™P J®^^^**^* Steigungen sollen nicht ohne besondere Brwägnng
zucrelassen werden. - - . « *
Im Uebrigen ist noch bei Feststellung des Strassen anfrisses darauf
sn sehen dass an den Baustellen der Durchlässe diö erforderliche Kon-
struktion Bh<"ibo vorhanden ist, dass WegkrcTi^^nng- u u. dgl. ohne allzu
grosse Erdarbeiten erfolgen und dass, soweit als timalich, eine Aus-
ffleiübung der Auf- und Abträge stattfindet. , „. , ,
Im Bereiche von Wasserläufen i-^t die Höhenlage der Strasse durch
deu Hochwassers band bedingt und sind Ueberfluthungeu nach Möglich-
keit zu vermeiden. . , w ^ *
In schärferen Strassenkrtünmungen, vor Allem in den Wendeplatten,
sind die Steigungen enieprechend zu ermässigen.
Die in Preussen gültigen Vorschriften siehe S. 127.
Laissle empöelilt folgende Grösstwerthe der Steigung:
Hauptstrassen in der Ebene S'^/o bei Alpenstrassen . . . 7— 8" o
« \n\ Hügellande 4— S^^/o <« Vicinalstrassen . . . 6—70/0
« im Gebirge . ö^/o « Feld- und Waldwegen
mit Tha1bef5rdnrnng . 10-^12 «^/o
welche Werthe, soweit sie sich auf HauptBtrassen beziehen, etwas höher
gegriffen soien, da der schwere Frachtvorkehr mebr und mebr durch
den Eiulluss der Eisenbahnen von den Hauptstrasson verschwindet,
wälxrend er auf den Vicinalstrassen, welche Tielfach als Znfnhrwege aur
Bahn dienen, eich steigert. — , , . ,
Das I/iTiircngefäUe der Strassengräbf n ^vird nicht gerne kleiner als
10/0 genommen, das der Hintergräben riciitct sich nacli der Bodenuber-
fiäohe. Ist letztere zu wenig geneigt, so gibt man der Sohle Neigungen
nnd Otegenneignngen nnd flihrt das Wasser an den tiefoten BteUen quer
herans.
Querschnitt der Strassen und Wege.
Ueber die in Preussen für Laudstrassen gültigen Normen siehe am
Schluss, S. 127.
Die Oberfläche der Strassen ausserhalb der Städte wird im Allgemeinen
vierfach gegliedert: inFabrbabn. Sommerweg und zwei Bermon (Bankette),
Ton welchen eine öfters als Ai^terial-Ablagerungsplatz dient. Im üügel-
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8d
tiiid Gobirgslande fehlt der Sommorweg and es ist dann die Breitbeilung
flie gewöhn lieh 0, wonu nicht dio Fahrbalni rl uf oh 8 Weierlei BefestigttllgS*
weisen wieder iu zwr'i Streifcu zerlegt wird.
Die Breite der Fahrbahn hängt hauptsächlich von der Grösso, der
Fuhrwerke und von der Art und Stärke des Verkehrs ab, ausserdem
haben die Art des Deckmaterialf^ und deafscn Verweudun;^', zuweilen auch
Schwierigkeiten der ürundcrwcrbung oder Kücksichteu auf die Yor-
kehrssicherheit einen gewissen EinflusH.
Im Allgonioiiion wird verlangt, dnss au jeder Stelle zwei beladene
J^ulirwerko neben einaTidor fahren kiuinen, wozu eine lireite, nf\v:i gleich
der ifachou Spurweite urfurdcrlich i^t. iiiiue geringere Breitcnbenicösuug
sollte nnr in Ausnahmefällen zugelassen werden; hei einer einspurlgeu
Strasse sind in passenden Abständen von einander Answeicfaplätze an*
saorduen.
Auch die Sommerwege werdeu im AUgemeinon so breit angelegt,
dass sich auf ihnen swei leichte Fuhrwerke begegnen können. Reitwege
erhalten mindestens eine Breite von 3™.
Die Breite der Bermen oder Fu8f?bänke wechselt mit der Eerlcntiing
der Strasse. Bei untergeordneten Wegen und wenn die Berninn hanpt-
s&chlioh als Widerlager für den Vahrbahukörper dienen, kann man f^fi^
annehmen. Für einen einzelnen Fussweg oder falls derselbe Uber die
I'ahrhfilin orhrtht wäre, gilt als kleinste Breite 1,0*".
Iu W iL r 1 1 o ni b e r besteht folfjondn Finthpilüng der Sta:it.-;trangrn :
Breite
Btärke des Steinkörpers
Classe
der
Fahrbahn
Fu8S| m
der Fuss-
wege je
Fuss ' m
Zuaamaieu
Fuss \ m
in der
Mitte
Zoll 1 cm
an den
Seiten
Zoll ' cm
I
30
8,59
5
1,43
40
11,45
15
43
12
32
Ii
27
7,74
4
35
10,02
15
12
32
m
24
6,88
8
0,86
80
8,60
10
29
Die Breite der Beschotterung wechselt nach Bedarfuiss von 4,0 bis
7,0"^. die Bermen werden mindesten« 0,0'" breit und wo ein reger Fti^i.->
güngor verkehr vorhanden ist, als Fus^wege mit entsprechend grösserer
Breite ausgeführt. Zur Lagerung des Unterhultuugsmaterials werden
jotst Uberall besondere Plätze nach Bedürfniss angelegt.
In Baden soll nach den in neuerer Zeit iu Anwendung kommenden
Baugmndaätzen die Breite betragen:
a) bei Lacdstrasseu mit Verkehr von täglich 100 und mehr Zug*
thieren 7,2'", nämlich Fahrbahn 4,8 und die Bermen je 1,2"*;
b) bei Verkehr von 60—100 Zugthiereu 5,4—6,0»", Fahrbahn 4,6—5,4'",
Bermen je 0,45— 0,75'" j
c) bM Verkehr von 30—60 Zugthieren 4,8—5,4'", Fahrhahn 4,2'", Bormon
je 0/3—0,0™ ;
d) bei Verkehr von SO Zugthiereu und weuigcr 4,2-4,8™, Fahrbalin
3,6"», Bermen je 0,3—0,6"*.
Bei Strassen im Gebirg bleiben die Bcrmon auf der Bergseite ent-
weder ganz weg oder werden scliuiftler als auf der Thalseite gehalten,
um auf letzterer Kaum für Schut/vorrichtungou zu gewinnen.
In der Nähe der Stildte erUalteu die Beraieu cioc Breite von 1,2 bis
3,0'*' und mehr.
Nach den Begeln über die allgemeine Bauart der Landstrasi^en in
Hannover von 1RT3 soll die Breite der Stoinbahn wenigsitens 3,5"\ des
Sonimerwega 3,0'", des Fussweges 1.75"', die (icsaumUbreite nicht unter
8,25"* betragen. Wird kein Sommerwog augelegt, so soll die Steinbahn*
breite wenigstens? zu t,0'", jeder l'^n.siweg zu 2,0"\ die (TCSMinnithroito zu
8,0"' angononmieu Nv*M-<!<'n. Bei Kliiiker.^trnsscn darf auisnahuiöweisc der
Sommerweg :i',ö'", der l- ussweg 1,5"', die ganze Strecke 7,5'" breit ange-
legt werden.
In Braunscliweig hat das Plannm seit 1871 bei St.iats-^trassen
7—12™, bei Kreiswegeu 0-9"* Breite; bei sehr theuerer llcrstoUuug ist
die Breite des letzteren auf 4,5—0,0"' eingeschränkt. Sommerwege werden
jetzt woggelassrn. Die Staatsstrassen haben meist 8,i)"> Breite und 1,0"'
Steinbuhu, die Kreisstrasson 7"' Hr ite und 4"* Stein])ahn; nur in 8tarkei>
Steigungen (über 5,6*Vo) wird letztere auf 5,5"' erbruitert.
6*
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•1
Die wichtigsten Strassen in den Schwei zer Kantonen haben Kronen-
brcitcu von 4^2—8/4'", am häufigsten zwischen 0,4 und 7,2^. Bei den in
zweiter Linie stehenden Strassen schwauki (besondere FftUe ausgesohlOBsen)
die Breite etwa zwisoheu 3,6 und G,0^".
Die Oberflächen -E n t w rl 3 s e r u rj 2^ orfol c;t entweder von der Mitte
aus nach beiden Seitou hin. oder äie iät eiue emseitige.
Bei Strassen mit bogenförmiger Quersohnittslinie erstreckt vioh . die
Wölbung gewöhnlich nur ülier die Fahrbahn, während die Bermen eben
gebildet sind. Bei nicht überhöhten Bermen erfolgt der Anschluss an
den Kreisbogen uiclit tangential, weil letztere sonst eine 2a starke Quer»
neigaug erlialten würden.
Der Wölbungspfeil wird verschieden gross genommen, je nach der
Art des StrassenbaumateriaU und dem LängsgefäUe der Strasse. Pur
chaussirte Fahrbahnen, welche einen besonders grossen Pfeil rerlangen,
beträgt derselbe Vsi bis V«) der Fahrbahn breite, während die Bermen
eine Querneigung von 4-~5^/o erhalten. AehnUohea gilt bei daomOrmiger
Bildung des Strassenquersctinittes.
Siehe auch unter «Anlage eto. städtischer Strassen**, sowie die
preu3slächen Gesetzesbestimmungen.
Bei Strassen und Wepjen in gebirgigem Gelände wird mit Rücksicht
auf Sicherung dos Verkehrs öfteres eiue einseitige Querneiguug, und zwar
gegeu den Berg hin ausgeführt. Bei untergeordneten Wegen mit stärkerer
liängsneigung unterbleibt die Qnernoigung auch ganz.
Die Sohle der Straaaongräben muss tiefer liegen als die Sohleu-
fläche des Fahrbahukörpors, eine Tiefe von 0,40—0^0"* bei einer Sohlen-
breite von 0^0—0,60*" wird im Allgemeinen genügen zur Abführung der
Nicderschlagawässer. Haben die Gräben ständig flioasondes Wasser auf-
zunehmen, 80 ist ihr Querschnitt dem besonderen l^'alie entsprechend
festzusetzen: auch in abbröckelnden Felseinschnitten erhalten die Gräben
Öfters grössere Querschnitte.
Anlage, Grand- nnd Aufriss, Querschnitt städtischer Strassen.
Die städtischen Strassen werden in der Hegel gerade geführt, doch
sind gekrümmte Strassen bezw. solche in I'orm geradliniger Vielecke
Öfters durch die Oertlichkeit bedingt und im Allgemeinen aus äslhetl-
sohon Gründen empfehlenswertli.
Zweckmässig erscheint im Hinblick auf die Besonnung der Häuser
die Bicbtung nach dem Meridian, doch ergibt sich dann der Misastand,
dass die eine Seite der Querstrasseu nach Norden gekehrt ist. Vermieden
wird tlioR, wenn die Strassen von Nordost nacb Sudwest und Bonkrocht
dazu laufen. Das Zusammenfallen der Stnisscnlinion mit den herrschen-
den Windrichtungen wird meist vermieden, obgleich bö iur die Lüftung
nicht unerwünscht wili e,
Bestimmend für die Strasscnrichtnnfxen sind übrigens in der Regel
die Yerkehxsverhältnisse und es empüehlt sich dann zur Erzieluug einer
entsprechenden Besonnung der Häuser, je nach der Abweichung der
Richtung vom Meridian, die Strassenbreite wechselnd zu nehmen.
Die Stoignngsvcrhältnisse sind in den eigentlichen Verkehrsstrassen
der Stadt den Landstrassen gegenüber zu ermässigen, wobei mau anch
grössere Erdarbeiten nicht zu scheuen braucht; jedoch ist nicht zu über-
Behen, dass sich bei starken Aufdämmungen die Kosten für die Gründung
der Gebäude wesentlich erhöhen und dass auch Einschnitte für diese
nicht erwünscht sind. Die Versorgungsnetze sollen in ge racbsenen
Boden zu liegen kommen.
Strassen, wolcbo vorzugsweise zur Ausnützung des Bauterrain r dienen,
lfr>iinon s^tärlccro Stnigtingen erhalten. Verbietet die Steilheit eines
iiiuigus die direkte Führung einer Fahrstrasse, so sind wenigstens Fuss-
wege, unter Umstanden Treppen in passender Längenentwicklu \g in
Aussicht zu nohincn-, zuweilen kann man dazu kommen, wenigstens
oben und unten eine Sackgasse und zwischen beiden eine Fussweg^ er-
binduug anzulegen.
In langen geraden Strassen sind Gefällsbrttche mit Vorsicht ansu<
ordnen; dicsolben wirken am wenigsten ungünstig, wenn auf ein Gefälle
eine Steigung folgt; am besten woiilen dieselben an die Einmüudungs-
Stellen von Querstrassen oder in die Eckpunkte dos Gruudrissvieleckcs
gelegt; in manchen Fällen lassen sie steh durch Anpfl«nsttngen n. dgL m.
verdecken.
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t
85
■^enn man cl(c rorliandcndü oder ztl örwartcudcn Gaiiptvcrkehrs-
paittelpnnkte durch Hauptstrasseu verbindet und das übrige Stra&sennets
sowohl im Hinblick auf Verkehr ftls gute AasnUtsung des Bauterralas,
wie auch mit thunlicher Berücksichtigung der Besitzverliilltiiisse an-
ßchliesst, 80 erhiiU mau i'iiiou Stadtplan uach dorn „D r c i e c k sy 8 1 em**,
welches insbesondere auch in architektonischer Beziehnng manche An-
regung gewährt. Bei Anlage der Nebenstrassen wird man das sogen.
Kecbtecksystem mit lauter rechteckigen Banblöcken 80 weit wie
möglich zur Geltung zu bringen suchen.
Die Anlage wenigstens einzelner Diagonalstrasaen wird sich übrigens
immer empfehlen, auch wenn man sonst reehteckige BanblO^e zu bilden
Meh veranlasst sieht.
Eiuigermaassen verschieden vom Dreiecksystem ist das Ii a d i a 1 -
stetem, Indem dabei ron einem Yerkehrsmittelpnnkte ans Haupt-
Btrassen nach verschiedenen wichtigen Aussenplätzen hin angelegt
werden, zwischen welchen Ringstrasaen Hanptverhindunj^'slinien bilden,
während die Unterabtheilung in mannigfacher Weise, zum Theil auch
jtaoh dem Dreiecksystem geschehen kann.
Die gegenseitige Entfernung der Strassen, die Blockeeiten, sind
mit KUcksicht auf Verkehr und Gesundheit klein, daf.,'ep,'eii für die
Zwecke gewerblicher Aulagen gross erwüuscht| letzteres unter Voraua»
■etsnng nicht in dichter Ueberbanting; wichtig fttr die Wahl der Block*
grösse ist auch der Werth der OrnndstückCi welcher wesentlich Ton Jener
abhängig ist.
j Bei Wohnquartieren mit kleinen Häusern genügen Blocktiefen von
40— CO"*, für grössere Gebäude mit entsprechenden Hinterhäusern, Gärten
otlor Höfen «ind 80— 100"' erfortierlich; für gf'^Y^^bliche und landwirth-
schaftliche Anlagen kommen Tiefen von 100— Süü™ vor, wobei dann ge-
wöhnlich ünterabtheilungeu durch sogenannte Privatstrassen erzielt
Warden.
Die Blocklängen sind durch die Verkehrsrncksichtcn sicher bestlinmt;
zuweilen wird die Länge gleich der Tiefe des Blockes geuommeU| öfieit
aber ist die Länge bedeutender wie die Tiefei
Am häufigsten kommt 'bei städtischen ' Strassen eine dreifache
Gliederung der Oberfläche vor; 2 Fusswege zu beiden Seiten oiuer Fahr-
bahn. Für die Breitenbemossung sind nicht nur Yerkehröbedürfnisse,
sondern auch Forderungen der uesundheitslehre und Rücksioliten auf
die Yorsorguugsnetzo maassgcbcnd. Als Kleinstwerth der Breite einer
solchen Strasse kann 8"^ gelten, 5'° Fahrbahn und zwei Fusswoge zu je
1^"^, dabei ist nicht ausgeschlossen, dass ungewöhnlich breit geladene
Wagen in den Fussweg hineinragen.
Bei stärkerem Verkehr werden auch diese Maasse entsprechend
grösser gewühlt; bei vielen bestehenden Strassen betragen die beiden
Fusswege zusammen 0,4 der ganzen Strassenbreite, so dass also ^ii der
Oesammtbreite auf die Fahrbalin und >/» auf Jeden Fussweg trifft. Als
Breite des für ein normal« oder schmalspuriges Pferdebahn gleis erforder-
lichen Lichtraums kauu man 2™ und als Abstand der Achsen zweier
neben einauderliegenden Gleise 2^°^ annehmen. Bei Strassen mit beider-
seitigen Fusswegen kann die Fahrbahn von 6^"* noch ein Pferdebahn«
gleis aufnehmen, zwei CHeiso erfordern im finstersten Falle noch eine
Fahrbahnbreite von 7^"^^ dabeisind die Gleise mögUchst in die Strassen«
iliitte SU verlegen.
Eine preussische Verordnung von 1876 verlangt fOr Verblndungs*
wege, lange Neben- und Hauptstrassen Kleinstmaasse von bezw. 12, 'iO
und 30™, Die Hamburger Bauordnung sehroibt für grössere Ver-
kahrsstrassen eine Breite von 20 — 30™, ausserdem als Bogel eine Breite
Ton l?"" Tor, über welche in Stadt und Vorstadt nicht hinausgegangen
werden soll. Nur wogen besonderer örtlicher Verhältnisse und bei
Nebenstrassen kann auf 8™ heruntergegangen werden. Die Wiener
Bauordnung verlaugt, dass bei Festsetzung der Banlinie In bestehenden
Strassen und Gassen eine Breite von Ifi"* eingolialteu werden solle, ge-
staltet aber eine Verminderung auf 12"', Bei Festsetzung der Baulinie
für neue Strassen ist eine Breite von roiudestens lü™ vorzusehen. Das
S^aass Ton 15™ gilt bei rielen Stadterweiterongen als Kleinstmaass.
Bio Oesammtbreite der Strasse sollte nicht kleiner sein als die Höhe
der an ihr stehonden Häuser, im Ucbrigon wechselt dieses Maass mit
der geographischen Breite des Ortes uud mit der Neigung der Strasse
gegen den flfexidtan, wenn eina möglichst lang andauamde Besonnung
dar Uftuset ersielt watden solL
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86
Nach d«t ttttnoli^iidt Sattor^iittng^ «oll ttvteir Andorem die J^Ölie
der Vordergebäude die mittlere Breite des davorliegendeu Strasseathcils
einschliesslich etwaiger Vorgärten nicht Uberachreiteu und sie darf
lücht mehr als 22^" betrageu.
In neuerer Zeit tritt dio Bficksicht auf die Unterbringung der Yer-
sorguugsuetzo mehr imd m(?hr in dou Vorflcrgrund und man sieht sich
veranlas.Ht, die Knsswege, auch auf Kosten iler Fahrbalm, zu \ erbreiterü ;
die i'ahrbulia iiiiumt zuweileu nur die Hälfte der gaazun t>iradseubreiLe
tiin. Wichtig dabei ist die richtige OröBseaberaessuug der Leitungen
und passende Lägoruug derselben gfgen niiiaTidfr. Wasserlcitun i;? röhre
logt mau nicht gerne n^lher als 5—6'" au die Häuserfluchteo, die Puss-
NVegbclüge werden theihvciso durchlässig koustruirt, damit uamcutlich
ausströmendes Leuchtgas ontweichen kann.
Für oiiio dreithoiligo Strasse mit zwm fjängsrcihen von BiLumen ist
mlndcätous eine Breite von 26—30°* erforderlich, weil die auf der Fahr-
bahn oder aber anf den I'usswegen O^o-i.üo*** vom Bandstein entfernt
anzuordnenden Bäume etwa 8'° vou den H&nsortlachteu entfernt sein
BoUeu. Kine Mchrthcilung ergibt sich, wenn dio Vx-idca Baumreihen auf
einen iu der Strasseuuiitte augelegteo Spazierweg angeordnet werden,
auf dessen beiden Seiten alsdann eine Fahrbahn erforderlich sein wird.
Kine Alehrtheilung, je nach den lirtlichen Verhältnissen symmetrisch
und unsymmetrisch zur Läugsachsn anggebildet, zeigen die Pracht-
strassou'der Weltstädte. Viele Beispiele zu solchen siehe in Bau-
meister, Städtisches Strassenwesen etc., fitandbuch d. Bank. Abth. IIL
Heft 3, und Stttbben, Der Städtebau, Handb. d. Areh. XY. Tfaeil,
9. Halbl.d.
Pur die Form des Queröchuitts städtischer Strassen gilt in der
itauptsache das über die Landstrassen Gesagte, nur dass hier bei breiten
Strassen der Wölbungspfeil verhältuissmässig kleiner genoTnnirn wird
als bei schmalen, und erhölite Fusswego in der Begel zur Ausfolurung
kommen.
Nach Baumeister halten sich die meisten Vorschriften llher das
Qnergefällo stadtischer Strassen innerhalb folgender Grenzen:
Fahrweg mit Chaussirung . i 0,03—0,06,
€ « Steinpflaster ...... . 0,02—0,04,
« « Klinker- oder Holzpflaster . . 0,015— 0,<;3,
« ♦ Aspbaltdecke 0,005—0,02,
bei stärkerem Läugengefälle wUrde das Quergefälle um 0/01--0,02 kleines
genommen als in wagrechten Strecken.
PnsBWege mit Steiupüaster , 0,03—0,04,
« « dichter Docke 0,02—0,03.
£utwä3serang8-(iraoeu eignen sich venig für städtische Strassen.
Die Binnen erhalten ein LängengefäUe, wenn thunlinb, nicht unter 1%,
wenn l'flasterung angewendet wird^ und nicht unter hei asphaltiitea
Kinnen.
Anfsaehnng einer Strass^itliirie.
Von den verschiedenen, zwischen zwni gegebenen Punkten möglichon
L'nien verdient jene den Vorzug, für welche die jährlichen Gosninmt-
kosten, nämlich die Summe aus den Zinsen dos Anlagekapitals und die
fUr IJntcrhaltuug und Betrieb aufzuwendenden Kosten am kleinsten aaa<
fallen, wobei der schwere Lastverkehr in erster Linie in Betracht xa
ziehen ist.
' Die Anlage- und Unterhaltungskosten werden in der Kegel als
Durchschnittswerihe von Strassen derselben Art entnommen, welche
unter ähnliclion iiusgoren Verhältnissen boätehen; fUr erstoro werden
öfters flüchtige (generelle) Kosteuauschläge benutzt und in manchen
Fällen werden auch eingehende fCostonanscfaläge nicht su nmgehen sein.
Die Beförderungskosten sind vor allem durch die den vorhandenen
Strasscnsteigungen entsprechenden Nutzladung der Fahrzeuge bedingt.
Diese I^adung wird in vielen Fällen erfahrungägemäss feststehen, zu-
weileu aber auch im Hinblick auf das Längenprofil der Strasse erst
bestimmt werden müssen. Ist sie, wie auch das Kigengewicht dir Fahr-
zeuge bekannt, so l-i^^t sich für jede Strecke des Strassonzugos von be«
btimmtor Steigung /luiächst die zur Boförderuug enurdeiiiche Zugkraft
und sodann die zu leistende Arbeit angeben, wie für eine Wagenladung,
B(i für den jiilirlichen GnsammSorkohr. Bestimmt man alsdann noch
den Preis für das Tonnenkilometer für jede iu der Strasse vüi kiimmendo
Slciii^ung, so ist man im dtando, die Jährlichen Vcrkehrskoätou auzugcbvo.
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87
Mdht schätznngswdse kdflnen die fieförderungakosten auf folgende
Weise bestimmt weiden:
Ist il die ripsamnxtlast, welche sich in einem Jahre iiher die Strasse
nach beiden liichtuugen bewegt und die Nutzladung eines zwei-
späauigen Fuhrwerks, wird mit 1 die Iittnge der Strasse nnd !■ die Weg-
strecke bezeichnet, welche das Fuhrwerk in einem Tage zurück^ulcgon
vermag, so ist dio vom Zweispänner im Tage geleiBtctc Arbeit
und es sind liur Bewältigung der jährlichen Gesammtarbeit Q.l
Tagäsleistungen eines Zweispänners erforderliclu Betragen endlich die
dtLretasehnittUeben tftglicheu Kosten eines Zweispänners k Mark, so er*
geben sich die gesammten jährliol en Beförderungskosten zu r .k Mark.
Nachdem entschieden worden, welche von den möglichen Strasscn-
linieu gebaut werden soll, wird deren Lage noch genauer bestimmt und
die ITebertrftgung auf das Feld Torgenommen. Dort erfolgt dio Ab-
pflockuu<? der Haupt- und Zwischenpuukte. Jas Eiuuivelliren derselben
Und in der Regel dio Aufnahme von (^uerprofileu. Diese Aufnahmen
werden zeichnerisch dargestellt und auf Grund derselben die genaue
MassenberecHuung darchgeftthrt.
In Preussen besteht eine »Tustntklion zur Aufstellung der Projekte
lind Kostenanschläge für den Bau der Kim^t r^trassen*, Zeitschrift für
Bauwesen, 1871, S. 421 ff. Eine bayeriaciie Alimöterialcntschlicssung
vom 0. März 1874, No. 3724 (Amtsblatt 8. 210) beschäftigt sich mit der
Bohnnditing der Projekte für Staatastrassen, Brücken etc. In Baden
M'iinle durcii eine Verordnung vom 30, Juli lc64 hierauf bezügliche iie-
btimmuiigeu getxoftüu (Bar, die Wasaer- und Strasöenbauverwaltung in
Baden, 8. &46).
BerechnuJig der Auf- und Abträge Olassenberei luning).
Zum Zweclce der Massenbereohnung denkt man sich die Bodenobei"-
flächo durch eine windschiefe Fläche ersetat, welche dadnrch entsteht,
dass sich eine Gerade als Erzeugende an den beiden eingrenzenden
Bodenquerschnitten als Leitlinien hinbewegt, stets gleiehlrtufend mit
einer durch die Strassenaxe gelegten Lotebeno, ausserdem denkt man
sich die swlsohen awei Querprofllen liegende Erdmasse durch passend
gewählte Trennnugsfläehen in Einsclkörper zerlegt. Es enstehen dabei
Prismen, Pyramiden nnd Keile im allgemeinen mit je einer windschipfen
Seitenfläche; fUr den Inhalt dieser Körper sind Formeln 2U entwickeln.
Man geht dabei am besten von dem In Figur 48 dargestellten Körper
aufl, nämlich einem lotrechten Prisma mit wagrechter, ebener, trapei-
Fig. 43.
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88
förmiger Grundfläche ABDC,iili<lde]i Äantenlängeiili, bia Ii4,welcii68 tft>dii
von einer windscliiefon Fläche begrenzt ist. Letztere wird durch eine
Gerade erzeugt gedacht, welche sich parallel zur Seiteufläche AAiGiC
längs den geraden Linien A|B, und C,D| hiubewegt.
Der Inhalt dieses KOrpers exgiebt sich aas der Gleiolinng •
•b
Fdz
naohdem man den Inhalt des lotrechten Schnittes E£|FiF durch die
Kantenlängen ausgedrückt hat, in einfacher Weise an
23.-=- 7^ (2hi4-2h3-j-hj4-h4) + (h,+h3 + 2ha-i-2h^
Denkt mau sich das Prisma auch noch unten durch eine windschiefe
Fluho begrenzt und die Karten Ton den Längen di, d^ d^ und d4, so
gilt die Gleichung
^=-~^r (2di + ad, + ^4-d4) + (di + d3 + ad,+3d4)
Aus dieser Gruudformel ergeben sich Ausdrücke für den Inhalt aller
in Frage kommenden Körper.
Setzt man Ij =rl2 = l, entsprechend der ffcwöbulichen parullclen Lage
der Strassemiuerproiile, ao erhält man nach einigen Umformungen die
Gleichung
und die, unter dem Namen »Mittlere Profilrechnung« bekannte
Begel: I)er Inhalt eines Prismas mit einer odorzwetwind-
srliiefen Seitenflächen ist gleich dorn arithmetischen
Mittel aus dem Inhalt der beiden Grundflächen, multi-
plioirt mit der Länge des Prismas.
Setzt man weiter in die CTriindglcichung unter Beibehaltung der
Längen d^ und die Kantouläugen d3=d4=0y ao ergibt sich, wenn
man den Ausdruck
5 • ^^-^ (d| + d2) an Stelle von i (Udi + l^d,)
festhält, die Vormel
2
welche den Satz ausspricht: Der Inhalt oinoa Erdkeils mit einer
oder zwei windschiefen äeitenfächen und schief zu den
QuerschnittaebeuengelegenenSchneideistgleich dem Pro-
dukt aus dem Inhalt seiner Grundfläche und Seiner halben
mittleren Länge.
Lässt man endlich den Keil in eine dreiseitige Pyramide mit der
Spitze in der Kaute DDi übergehen, indem man neben - d^ = d4 = 0 auch
d|s]|sO annimmt, so erhält man aus der Grandgleickung
d. h. der Inhalt eines dreiseitigen pyramidenförmigen £rd*
körpers ist gleich dem Produkt aus dem Inhalt seiner
Grundfläche in den dritten Theil seiner Länge.
Ausser diesen Sätzen kommen je nach Umständen auch noch andere
zur Anwendung, so z. B. der folgende:
Der Inhalt eines dreiseitigen, b e i der s ei t s s ohie f a b g e>
schnitteneu Prismas ergibt sich, wenn mau den Inhalt
seines senkrechten Querschnittes mit dem arithmetlsefaen
Mittel aus den Längen seiner 3 Kanten multiplioirt.
Besondere Wichtigkeit hat sodann der Satz: .
Der Inhalt einer dreiseitigen Pyramide mit geneigter
ebener Grundfläche und eine r lotrechten Kante ist gleioh
dem dritten Theilo des Produktes aus dorn Flächeninhalte
des Grundrisses der Grundfläche und der Länge der lot*
rechten Kante.
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Die Maftsenberechnung für Dttmme tmd Einschnitte lässt sich für
den Fall, daat dieselben In nicht in sehwierigem Qelftnd« wnt Aasfiihrung
gelaDgen, oder wenn es sich bei Vorhandensein schwierigen Geläudes
nur um Ueberschlagsroclmungen handnlt, ohne Zuhilfenahme von
Querschnittszeichuuugen, lediglich auf Gruud der Auftraguhüheu
und Abtragstiefen, nOthigenfalls «nter Berflclrstcbtignng der Querneignng
des Bodens, in der Hauptsache nach der mittleren Profilrechnunp aus-
führen. Dabei können zweckmässig sogenannte Fliicheu- und Profil-
massstäbe angewendet und überhaupt ein einheitliches graphisches Ver«
fahreu befolg^ wefden. Siebe deshalb 0oering, Maesenermittelimg eio.
Berlin 1890.
Die MassenberechnuDg anf Grund von Querschnitts Zeich-
nungen gestaltet sich unter Anwendung der oben angeführten Sätse
sehr einfach. Sobald zwei auf einander folgende QuersebnÜlie gleich-
artig sind, d h. beide im Auftrage oder im Abtrage liegen, so handelt
es sich nm prismatische oder pyramidale KOrper, deren GruDdüächen
aus den QneiBobnittsKeichnnDgen nnd derevl^ilngeu, gleiGb dem Abttanda
der Qnerschnittsebenen ans dem L&ugennivMlemente oder ans dem Lage-
plane entnommen werden. Findet dagegen zwischen zwei auf einander
folgenden Querschnitten ein TOllatändiger oder theilweiser Uebergang
aus Damm in Einsebnitt statt, lo kommen neben Prismeii und Pyramiden
auch noch keilförmige Körper vor, deren Grundflächen ebenfalls in den
Cjuerschnittszeichnungen zur Darstellung gelangen, während jetzt ihre
Längen durch die skizzirte oder auch nur ihrer Lage nach geschätzte
i^Auekeilangslinie« bestimmt sind.
Oelegentlich der Massenberechnung sind die Abträge auch nach dem
Arbeitsaufwand zu unterscheiden, den ihr Lösen oder Abgraben ver-
ursacht, sie sind nach Abtragsklasscu zu ordnen. Dies geschieht bei
einfachen Kostenübersohlägen rein sofatttanngsweise, bei sorgfältigerer
Arbeit aber trägt man die durch vorausgegangene Bodenuntersuchungen
festgestellten Grenzen zwischen den vorkommenden Bodenarten in die
Qnerschnittszeichnungen der Strasse ein und zerlegt im HinbUok auf
dieselben die Gesammtmasse awisohen awei auf eiDandei folgenden
(^neischnitteii iiaob dem Aagenmaasse.
yertheilang der Massen, Bestimmang der Beförderangsweiten.
Von einer im allgemeinen anzustrebenden Ausgleichung der Massen
ist abzuseheui wenn das im Einschnitt anfallende Material zur Damm-
bOdnng ungeeignet oder aber dafür an gut erscheint. Wenn ansserdeo^
anr Bnielung des erstrebten Ausgleiches auf zu grosse Entfernungen
transpbrtirt werden müsste, so dass es billiger zu stehen kommt, das
jginsohnittsmaterial als »todten Damm« abzulagern und die an der Auf-
dftmmiingsstelle erüorderliohe Hasse in der Nfthe besonders zu gewinnen.
In manchen Fällen können auch Erwägungen Über den Betrieb der
Bauarbeiten Yeranlassnng seiny Ton einer Ausgleichung der Anf- nnd
Abträge abzusehen. "»^ .
Die Verthoilung der Erdmassen einer Strassenlinie wird irielfaoh
mit Hülfe des B r uckner'schen Massenn i v cl 1 e m ents Torgenommeni
welches wie ein Längennivellement angelegt wird, nor dass »Massen-
coten« an Stelle der HOhencoten treten.
Im Maasenniyellemeut kommen nur diejenigen Abträge zur Dar*
Stellung, welche nicht innerhalb derselben Profilstrecke, wo sie ge-
wonnen wurden, auch ihre Verwendung finden, desgleichen nur jene
Aufträge, welehe ans anderen Proftlstreeken erholt flrevden mttssen.
i;ie Massencoten geben also. Auf- und Abträge als positiTS, bzw. nega-
tive Grössen gedacht, für jede Stelle die algebraische Summe jener
Massen an, welche fUr die vorangehenden Profilstrecken von auswärts
beaogeu werden müssen, oder in denselben für aniwftrts anr Verffignitg
atehen.
Im Wesen des Massennivellemcnts sind folgende Sätze begründet:
Jede von links nach rechts fallende Strecke (Bezugslinie) des
Massennivellemente bedeutet überschüssigen, verfügbaren Abtrag, jede
in derselben Bichtung steigende Streoke*(Verbrauehslxnie> notliwendigen,
fehlenden Auftrag.
Die Menge des auf einer Strecke vorhandenen überschüssigen Ab-
t ages oder fehlenden Auftrages ist durch den lotrechten Abstand der
Endpunkte dieser Strecken gegeben. Je steiler letztere ist, um so
'^ÖHsere Masseni auf die Längeneinheit bexogeui .sind in frage; «ine
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oo
waagerechte Strockc zeigt aa, dass 4i8ol1)Rt weder Auftrag oofhwendtg^
noch Abtrag verfügbar ist.
Zwischen allen, auf einer Waagerochten liegenden Punkten des
Masseniii vellemeuts ist eine ToUständige Ausgleiobang der Damm* und
EinschnittsDiasscn möglich.
Zieht man zwischen einer fallenden und einer steigenden Strecke
des Maasenniyellemonts zwei waagerechte Linien, so bogtimmcn die-
selben durch ihren gegenseitigen Abstand eine Masse, durch ihre End^
punkte Stellen der StrassenUnle, wo eine Bfasse von solcher Or(Vsse silr
Verfügung steht, bzw. beuöthigt ist. Ausserdem ist es snläsBig, als
mittlere Entfernung der so bezeichneten Bezugs- und Yerbrauohsateilo
die mittlere Länge der waagerechten Strecken ansunehmen.
Was die absu lagernden und die ans sogenannten FfiUgrnben roti
der Seito her zu gewinnenden Massen betrifft, so muss aus dem Massen-
nivelloment nicht nur ihre Grösse» sondern auch die üntfernung ent-
nommen werden können, auf weiche dieselben verbracht werden mUsseu.
KMieres hierttber siehe in den Lehrbüchern.
An?5rr dorn E r n ok n e r'schen Massennivellement kommen auch
andere YeriiUirungsweison zu demselben Zweck in Anwendung, so ins-
besondere eines, bei welchem die Massen, nicht wie bei jenem durch
Strecken, sondern durch Fl&chen dargestellt nnd deren SohwerpnnktA
Als Schwerpnnkto der Massen uufgofasst werden.
Wie bemerkt, ergeben sich mit Hillfe des Massennivellements und
verwandter Methoden nur die Beförderungsweiten solcher Anf- tmd
Abträge, welche nicht anf der Strecke awischen zwei auf einander
folgenden Profilen zum Ausgleich polangen, desgleichen die Entfer-
nungen für abzulagernde und aus Materialgraben besonders zu ge-
Urinnende Massen.
Was die innerhalb derselben l^rofilstreoke sich ausgleichenden
Massen betrifft, so kommen bei Bestimmung ihrer iieförderungsweiten
swei Fälle in Betracht, die <<^uer- und die Längenbeförderung derselben,
tm ersten Falle sehätst man die mittleren Beförderungs weiten mllein
aus den Querschuittszeichuungon, im anderen Falle unter gleichaditiget
Berücksichtigung des L&ngenniveliements und des Lagepiaus.
£oBteii der Erdmassenbefördemng.
Als Beförderungsmittel dienen die Wurfsohaufel, sodann die Schub*
Und Kippkarren, enilich die auf ächienenglelsen laufenden Rollwagen.
Mit der Schaufel lässt sich die Masse zunächst auf Wurfweite
(Wurfhöhe) befördern, in manchen FäUeu werden die Massen wiederholt
geworfen. Die Kosten dor Bohantelbeförderang für 1 obm auf
waagerechte Entfernung von x Meter (gleioh einem Yialfaoliaii dos
Wurfweite) ergeben sich dann au
kss . X
a w
wenn ein Arbeiter in niner Tagesnrbeit a cbm gelockerte Masse einmal mit
der Schaufel auf die i^^ntfernung w au wer^n vermag, und T seineu
Taglo!in bedentot. Als Wurfweite kann man 8^"^ waagerecht, und
1,5— 2, n'" lotreclit annehmen. Ein Arbeiter wirft in 1 Stunde bei ent*
sprt'chr-Mi'lor Anstrengung 1,5 cbm geloclccrte, ungebundene Masse nnd
1/0 c\nii ^teiubrockeu einmal mit der äuhauici. i; ur die auf iiaderu
lanfenden Beförderungsmittel kann man gemeinsobafUiohe fornitfii
aufstellen.
Bewegt sich ein solches l«'ahrzeug auf waagerechter Bahn mit der
mittleren Uesohwindigkeit ist T der Oesammttaglohn der bei der
Beförderung thätigen Arbeiter, (einschliesslich der Kosten für Thiere
und Mrisclii neu) A die t^tfücho Arbeitszeit und L die Nutzladtint^ dor
lielOrdcrungsgeräte, wird endlich mit z der Zeitrerluit, weicher für
Abladen u. dergl. neben dem Zeitaufwand bei der Hin- und H^fahrt
erwuchst, bezeichnet, so orgeben sieh dia Bafilrdurungskottau für 1 abtii
auf die Entfernung x sunächst zu
•« = -07 (v+«)=c.x + o.
Hierzu kommen verBchiodono Xostenbotr-ic^o. Vor allem für Worth»
lain lerung und Instandhaltung der Fuhrwerke iummt Bahn. DrUckt uiaa
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91
diese lu % dct teiHAix B«fdtdeliingBkosteii atts, so erhAlt man die
folgende Gleichung
k rrr (C, X -f Cj) ( 1 + 0,01 . Ii) :r- C'X C"
Weitere Zuschläge siud für Bichteu und Umlegen der Bahn, für
Sobmieren der Rollwagen, für Yerwaltang und unter Umständen fflr
Uewion des Unternehmers zu geben.
Ausserdem ist zu beachten, dass die vorstehend berechneten Kosten
nur bei waagerechter Bahn gelten, dass ancAi noch die rerschieden-
ättige Beschaffenheit des zu befördernden Bodenmatetlals in Frage kommt
lind dass es nicht ^rloich^jültig ist, wie gross die ganze zu befördernde
Masse ist, iudem deren (jrubäe um so mehr ins Gewicht fällt, je liöher
entwickelt das in Aussicht genommene Beförderungsmittel Ist.
Die Hegeln znr Berücksichtigung der Bahnnelgnng sind sehr ver-
schiedenartig. PI essner lässt Steigungen unter 1:30 und Gefälle
unter 1 : IC ohne Berücksichtigung und rechnet von diesen Grenzwertlieii
ab für jedes Meter Höhenunterscbied 12**^ Zuschlag sur waagerechten
^fzinsportenifernung :IL
Goering bringt den Einfluas der Bahnneigung (tg «) dadurch
in B&oksioht| dass er die reinen Beförderungskosten auf waagerechter
Bahn Im Yerbaituisse erboht, wenn ^ die Widerstandaaüfor der
Wagreohten Bahn bedeutet.
Wieder auders ist Winkler vorgegangen.
Die Auflockerung der Massen beim Verladen ist verschieden; bei
den meisten ungebundenen Bodenarten ist sie gering, sie erreicht aber
bei den gebundenen Massen (Gesteinen) und bei gewissen lehmigen
Crden eine bodeUtende Grösse. Bei ungebundenen Abträten bewegt
sich die augenblickliche Auflockerung zwischen 0 und 20"/» und bei
f gebundenen Massen zwischen 20 und 40°/o, so dass, wenn L die Nutz-
adung für ungebundene und L' jene ftkr gebundene Bodenarten bei»
U^lchnöt, im Durclischnitt 1/ =: 0,8 L angenommen werden kann.
Für Schubkarren kann angenommen werden v = 60"^ in 1 Minute;
Ii ist wechselnd, im Durchschnitt etwa ^f^^ chm ungeb. Abtr., im Zustande
natürlicher Lagerung gemessen; z — 1,5 Min., unier der Yoraussetsung,
diiss Arbeiter ausschliesslich zur Beförderung angestellt sind; n 10
für ungebundenen, höher für gebundeneu Abtrag. Der Einfluss der
Bahnneiguug braucht nacb Dang bis 6% nicht in Bücksicht gezogen
zu werden, dagegen ist für jedes Meter Erhebung über diese Grens-
Steigung 20"' dem x zuzuschlagen. Die fUr gewöhnlich Torkommenden
Oefälle werden hurizoutalen Strecken gleich geaciitct.
Handkippkarren für 2 Mann: v = TO*" in 1 Miu.; L etwa Vaobm
ungeb. gewachsener Boden. Bei Verwendung solcher Karren wird die
TiOsung des Bodens zusammen mit der Beförderung von denselben
Arbeitern besorgt; deshalb ist für erschwertes Aufladen ein Zuschlag zu
£eben, da im Preise für das Lösen nur ein Betrag tilr nicht erschwertes
laden steckt; z = 9 Miu.; n=16. Bis 1/8% bleibt die Steigung unbo-
rür ksicbtigi, fUr Jedes Metes Mebrerbabniig ist ein Zusdilag Ton 70*"
SU gobeu.
Haudro 11 wagen für 2 Arbeiter: v = 70™ in 1 Min.; L =: 1 cbm.
Die Bahn in leichtem Gefälle, 's =: 17 Min. zugleich mit Bücksicht auf
erwsbwartes Laden. Zu den hiermit aus der allgemeinen Gleichung ztl
berechnenden Beförderungskosten sind für Klebten der Bahn und Be-
dienung der Weilen 2 Pfg^ für Anschaffung und Unterhaltung der
Fahrsenge und Balm sammt Schmierung etwa W% sueusehlagen.
Näheres hierüber, wie auch über die Beförderung mit Lokomotiven,
siehe unter anderem in Bark hauten, Brdarbeiton im Handbuch der
Baukunde, Abth. III, 4. Heft
ünterban der Strassen (Dftmnie und Einsebnitte).
Bei Festsetzung des Böschungsverhältnisses für einen Einschnitt
oder Damm Ist au überlegen, inwieweit die in der Theorie gemachte
Voraussetzung einer Qleicliartigkeit der Masse als vorhanden ange-
nommen werden darf, bis zu welchem Grade Durchnässung oder Wasser-
zndraug das Kigengewicht der Erdmasseu vergrössern, sowie Kcibung
«Ad Cohialoli Terminderu kann. 8u bstflcksichtigen ist, dass Frost
u. daigL vanBliidat&A auf aiaa iiVi|«tlii|flfcU Torhandena Oobaslon
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S3
wirken nnd das« eioh in Aafdämmuugen gewöLulich erst tiftch läogMff^
Zeit ein grösseres Maass tob Oohftsion ausbildet.
Unter der Voraussetzuuj?, dass die Böschungen die gewöhnlichen
Schutzdecken erhalten, darf man für das Böschungaverhältniss tg €
(6 gegen das Loth gemessen) folgende Durchschnittswettbe festlialteiit
a) Einschuiitft-Jiösoliaiigeii.
Tiefe des Eiasohnitts nicht mehr all 4--6", die BodeniohiehteD trocken
gelagert.
Daramerde (Humus) tg * = 1,5 Lehmige Krden tg € = 1,25 — 1,00
Sand tg 5 = 1,6 FestgelagerterKiestg € = 1,25— 1,00
Trockene Lagerung ist namentlich hei lehmigen Erden voraus-
gesetzt ; von Quellen diutohsogene Lehm- und ThonbOden aind immer
gefährlich.
Felseinschnitto können bei wetterbeständigem Gestein und günstigen
Schichtungsverhältnissen sehr steil abgeböscht werden, tg 6 = 0 und
selbst m>erhängend.
' Lose oder erweichbaro Massen zwischen Felsbänken sind vornen
durch Mauerwerk zu ersetzen, um dieselben nach aussen absuschllesson
und die Felsbänke zu stützen.
' Verwitterbare, S^ilst'tragf&hige Felsen erhalten eine steile Böschung
mit Verkleidungsmauer. Siehe deshalb XIV. Stütz- und Futtermauern.
Feste, aber sehr stark verwitterbare Massen werden suweilen flach ab-
gebösoht, entsprechend dem Yeriritterungsprodiilct
Werden die JSinsohnittstiefMi bedeutender, to eind die BOldrangen
flacher anzulegen ode? eogenaunte Bermen »usaafQhieii,
. b) Damm-BOsehungen.
Alle Ton Wasser erwefohbare BodMiatten sind sur Bildung von
Dämmen ungeeignet. Bei mässigen Dammhöhen, bis etwa 5™, und bei
Ausführung einer gewöhnlichen Grasdecke kann im Allgemeinen für
Dammerde und auch für Sand tg € = 2,0 und für zulässige lehmige
Brden und Kies ig € = 1,5 angenommen werden. Dämme ana grobem
OerOU und Steinbroolcen können ein' BÖsohttngsrerhftlthiBt tg £ss
erhalten.
l^iedrigere Dämme können steiler, höhere Dämme sollten flaicher
gebösebt werden. Auch bei grösseren Bftmmhöhen lassen sich ein-
malige Böschungen (tg £ — 1,0) mit Hülfe von Steinsätzen (Packungen)
hersteilen, noch steilere Böchungsanlagen aber erfordern schon die
Ausführung vou Mäuerwerkskörpern. Trockenmanem aus grossen,
lagerhaften nnd frostbeständigen Steinen können bis zu Höhen von
5— ein BösohungsvcrhäKniss tg 6 — 0,5 erhalten. Bei bedeutenden
Hohen ist die Verbindung von Trookenmauern mit Steinsätzen zweck»
2
mftssig, wobei erstere mit tg^s=.^. aofgeftthrt werden. Werden aus
irgend welchem Grunde noch steilere Böschungen erforderlich, so sind
gemörtelto oder betonirte Mauern am Platz. Siehe darüber XIV. Stütz-
und Futtermaueru. Die Schutzdeoken der Böschungen, Besamungen,
Berasungeu, Bei)tlanznngen, . Bflastesttngen, Eleohtaauna&lagen sind
thunlich bald nach Fertigstellung der Dämme und Einschnitte auszu-
führen. Die Böschungen der Strassengräbon werden in der Hauptsache
ebenso wie die H^uptböschuugen behandelt. JEtasenbeläge sind in den
Qrftben, wie auch am Fuss« der Binaohnittsböschnngen auas SolnitBe
gegen Ünterspülung angezeigt. Pflasterungen sind am Platze, um Aus-
spülungen durch ruscli tlieasendes Wasser, oder aber Erweichung und
Auflösung der Bodeuächichteu zu verhüten. Besondere Vorkehrungen
•ind gegen das Abrutschen der Abfallrinnen zu treffen.
I)io Strassenrinnnn in den Städten erhalten jedenfalls nur einen
kleinen F^bitungsraum, «ie werden mit Pilasterstücken versobiedoner
Art, welche zuweilen in Gementmörtel versetzt werden, mit FormstQcJcen
Oller durch Asphultiruug gebildet. Der Uebergang der Fahrzeuge an
den Ilauseinfahrten lässt Bich durch Absolirilgung der Bandsteine .er-
möglichen, oder durch muldenartige Vertiefung der Fasswege an diesen
Stellen, oder durch (Jeberbrackung der BtrasseuHnne mittele Bism«
platten u. dorgl.
Das Maas» der Ueberhöhung, welches den Dämmen bei der Aus-
f^hruiig gegeben werden muss, ist abhängig von der Dammhöhe, der
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Art des Füll matdr! als, der Bodenform, der Art des Schüttungsverfahren»
und den WitterungsverhäUmseen während der Ausfühmug. Die rieh«
tig« Bestiminiiiig der evforderlioheiii Ueb«r1iOhiuig Terlangt «ehr Tlel
Erfahrungen. Angaben wie die folgende : Bei nahezu wagereohter Boden-
fläche Bei bei Stein schüttungen, sandigem Boden, Dammerde und
lehmigem oder thouigem Boden eine UeberhOhung tou bezw. h»
h, Mm h und i/t« h su geben (h ^ DammhOhe), können daher nur
einen Anhalt ira Allgemeinen gewähren. Bot quer abfallendem Boden
Bind die in verschiedener Höhe liegenden Damnikanteu auch ungleich
zu überhöhen} die überhöhte Dammkrone erhält gewöhnlich die plan-
mftuige Breite.
Kunstbaaten: Brücken, Durchlässe, Stätz- und Faitermauern,
Wegen der Brücken siclio XVI. Brückenbau. Nur über die Fahr-
bahntafel der btrassenbrüoken aoUen einige Bemerkungen einge-
schaltet werden.
2ur Fahrbahntafel gchOren der eigentliche Strassenoberbau und die
zu seiner Stützung dienenden Brückenkonstruktionstlieilc. Die Fahr-
bahn auf der Brücke stimmt vielfach mit jener der Strasse überein, in
manohen Fällen erhält sie eine besondere Konstruktion.
Bei Strassenbrttoken in Stein bringt man zwischen der Sohlfläche
des Oborbaiikf^rjtf^rs nnd dem Kücken des Gc^vnl! es in dessen Scheitel
noch eine etwa 20^'" starke Zwischeulage aus Fhllmaterial an, um eine
genügende Bruckrertheilung zu erzielen j bei höherer ITeberschattung
wird das Eigengewicht zu gross.
Die Fahrbahn wird in der Regel beschottert oder gepflastert, die
erhöhten Fusswege gerne mit Platten belegt Die zwischen Fahrbahn
luid den Fusewegen angeordneten Binnen führen das Wasser bei ge-
ringer Länge der Brücken über diese weg, sonst aber zu Abfallrohrca
hin. Auf jedem Fussweg ist ein genügend starkes Schutzgeländcr von
1,0—1,2™ Höhe anzulegen. Wird dasaelbo in Stein ausgeführt, so em-
pfiehlt sich eine Verbreiterung der Fusswege mittels Ueberkraguug.
Auch bei II o 1 /, b r il c k e n kriramcn Beschotterungen der Fahrbahn
mindestens ir/'^^ stark vor, oder Holzpflaster auf einer aus 3k>blon oder
beschlagenen Hölzern (lU — 20*^"* stark) gebildeten Plattfürm, in maucUeu
Fällen bewegen sich die Fahrseuge auf der Plattform selbst. Letatere
ruht bei einfachen Balkeijbrückcn unmittelbar rnjf don Haupttrflgern ;
ist der gegenseitige Abstand der II uiijtbalkcn jedoch grösser, so worden
auf diese erst Querhölzer verlegt, die ihrerseits zur Stützung der Platt-
form dienen.
Am besten ist es, wenn die zu oberst liegenden Dielen oder Hölzer
der Plattform quer sur Brückenbahn liegen, falls die Yerkehrslasten
sich unmittelbar aber dieselben bewegen, weil sie sich sonst su schnell
abnützen und die Zugthiere nicht den erforderlichen Halt mit ihren
Hufen finden; bei Anordnung von Querhöl/orn zur Stützung der Platt-
form wird daher diese aus einem doppelten Belag Bohlen von ö bis 8^"*
Dicke gebildet.
Fusswege fehlen auf untergeordneten Brücken zuweilen ganz, oder
sie werden ohne Uehorhöhung von der Fahrbahn nur durch Schwollen
abgetrennt j auf gcöiseren Holzbrücken werden die Fasswoge in der
Begel überhöht.
SchutzgelUnder sind immer nolliwendig, wenn solche nicht vielleicht
dnrcli über die Fahrbahn emporrciclionde Ilaupttragkoiistruktionon er-
setzt werden; sie werden dann auch in Hulz audgefülut, mit Pfosten
von 15-16«™ Stärke.
Bei den E i s c n brücken wird die Plattform aus Wellcnblcch, Form-
eiscn, Buckelplatten oder auch mittels zwischengospannter Gewölbe aus
Backstein oder Beton gebildet, seltener wird sie hier als Holzbelag aus-
geführt. Letzterer dient zuweilen als Fahrbahn, gewöhnlich aber kommt
eine Chanssirung, Pflasterung oder Asphaltirung in Anwendung.
WeUenblech hat gewöhnlich eine Starke von 4^6»^»»» und ein Gewicht
▼on 40 — 60kg/qtn, welches auch bei der stärksten Belastung auf etwa
0,7&°* freiliegen kann. Die Beschotterung über demselben erhält eine
Dicke ungefähr bis o,2(V"; bosondero Rücksicht ist auf die Abführung
des durch dieselbe sickernden Wassers zu nehmen.
Statt des Wellenbleches nimmt man jetzt gerne einen Belag aus
Zores-Eisen, welche man senkrecht zur Brückenrichlung mit kleinen
Zwischenräumen anordnet, weh li' letztere mit Steinen überlogt werden,
80 dass Schotterstücke nicht durchfallen können. Das Gewicht dieser
Vomeisen betrftgt öfters 15—20 kg/m. Bei genügend hoher Ueberschotte-
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rnng darf man annehinon, dasa ein Raddnick nicht voll auf ein Zote»«
Eisen übergeht, sich yielmehr auf 2 derselben vertüeilt; durch ent*
sprechende Qnetverbindongen wird die Drackveriheilang noch ver<^
bessert. ImUebrigou werden die einzelnen Formeisen als durchlaufende
(continuirlichn) Triger mit festliegeudou oder verdraokbareu Uuier-
etUtzungsstellen behandelt.
Um das Gewicht der BrOokenkonsiruktion thunlieh sn ▼ermindern,
gibt man bei Strassen von untergeordneter Bedeutung mit kleineren
Verkehrslaslcn der Schottordecke eine möglichst geringe Stärke oder
läset sie anoh ganz weg und ordnet eine ditekt zu befabrende Plattform
aus Holzbohlen an. Bei grossen Strassenbrttckcu kommen auch neben
Steinpflaster asphaltlrte oder mit Holz gepflasterte Fahrbahnen vor.
Eine Asphaltdecke verlangt eine stärkere Betonunterlage, woduroh das
Eigengewicht der Brficke stark beeinflasst wird. Besser in dieser Hin-
sicht ist Holzpflaster, da die Klötze auch auf eine gut abgeglichene
Holzplattform aufgesetzt werden können.
Die Fusäwcge bei den KiscubrUckcn werden mit Steinplatten,
Asphalt tt. dergl. abgedeckt, auch mit geripptem Eisenblech und Holz,
letzteres besonders, wenn die Fasswege ausserhalb der Hauptträget
liegen. —
Die Anlage der Durchlässe soll thunlich an solchen Bodenstolleu
erfolgen, wo das Bauwerk kurz und nicht schief wird und eine einfache,
natürliche Gründung erhalten kann.
Dient ein Durchlass dem Menschenverkehre, so ist seine Dicht«
öfl'nung durch das Verkehrsbedürfniss bedingt. Die meisten Durchlasse
haben jedoch Wasser abzuführen. Die Menge desselben ist nicht sohweir
■u bestimmen, wenn ein ständiger Wasserlauf mit bekannten Wasser-
höhen in Frage kommt (siehe I. Hydraulik). Schwieriger wird im All-
Someinon die Sache, wenn es sich um Angabe der Wassermenge handelt,
ie in Folge von Begengüssen am Standorte des Durchlasses innerhalb
gewisser Zeit zasammenliluft, wobei Niederschlngsgebiet, Regenmenge
und Abflussverhältuisse die Grundlage der Kechuuug bezw. Schätzung
bilden (siehe deshalb die Abschnitte IIa, IIb und III). Bine Verein*
fachung ergibt sich für die meisten Durchlässe, well dieselben gewöhn-
licli nur das aus kleineren Bodensenkungen kommende Wasser anfzu*
ncluuen haben.
Mit Laissl e kann man folgende Abflussmengen fttr Sekunde und
Quadratkilometor des NiederHchlagsgebtotes annehmen:
bei Gebicton von 1 — 5 qkni Ausdobnnng
Flachland ü,5 cbni, liiigoiland 1,5 cbm, Oebirg 2,0 cbm;
bei Gebieten von 6- 10 qkm Ausdehnung
Flachland 0,3 cbm, Hügelland 1,0 cbm, Gebirg 1,5 cbm.
Ist die abzuführende Wassermeugc bekauht, so ergibt sich die dazu
erforderliche Durchüussöffnung des Durchlasses ohne ächwierigkeit,
indem dessen Querschnitt der Form nach und ebenso die Neigung seiner
Sohle bck imit ist. nud man eine Annahme über die Wassertiefe inner-
halb des Bauwerkes machen kann. Mit der C^uerschnittsflächo und dem
benetzten Umfang, beide Funktionen der Lichtweite, mit dem Gefälle
des Gerinnes und mit Bücksicht auf die Beschaffenheit der Gerinn-
wändo ergibt sich zunächst aus einer der Geschwindijjrkcitsformoln die
Durchtiussgeschwindigkeit v und sodann aus der bekannten Wasser-
meuge M = F . ▼ die gesuchte Weite oder Breite des Durchlasses.
Hei rechteckigem Querschnitt wird die Wasserttefo im Durchlasse
gewö!iDlich gleich der halben Weite dossolbeu angenommen.
iiei vielen kleineren Durchlässen fallen die in der angegebenen
Weise berechneten Lichtmaasse so unbedeutend aus, dass man grössere
Maasse zur An.-tühraug brini^en mus?, nm die Reinigung zu ermöglichen.
Hierzu genügt bei geringer hängo, Iiis iHuhstcns 10"*, des Bauwerks
eine lichte Weite gleich der Grabensuhlonbrcite, wozu man, rechteckigen
Querschnitt vorausgesetzt, eine doppelt so grosse Ijichthöhe annimmt
Bei grösserer TiJingc empfiehlt sich mindestens eine lireito von n.c"' nnd
eine H»)bo vun 0,ö — 1"', besser ist aber eine noch weitere Vergrösserung.
Ueber G u s s e i senröhren zu Durchlässen, welche von etwa 300™"
Weite an zur Verwendung gelangen, siehe Tabelle XII.
Die leiclit zcrbreclilichon S tei n gut röhron sind ])csondors sorgfältig
ZU lagern, auch muss zwischen ihnen und der Sohle des Fahrbahn»
körpers noch eine Aufschüttung von mindestens 0,%"^ sein.
Häuflgor wie Steingut- kommen Oem c n t rr)]iren zur Verwendung,
welche entweder fertig bezogen oder an Ort und Stelle hergestellt
wurden. Ihr t^uerächultt ist kreisrund (bis etwa 600""" Weite) oder
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eiförmig Im letzteren Falle bestehi die Bohre au» einem oder aus
zwei oder auch aus 4 Stücken. Am Kin- nnd Aufliavf werden besondexe*
nach dem Böschungswinkel abgesehr&^e BohrätUcke verwendet. Die
folgende Tabelle ist das Proisverzeichnii«s der Comeutwaaren-Fabrik Ton
Dyckerhoff & Widuann in St. Jobst, Station NUrnberg-Ostbahnhof.
Licht-
TW w* W%/
mm
Länge
—
m
4 V
VJi ^
wicht
kg/m
so tC^ es
S A in .O
Hk./m
Licht-
WAltfi
T» wa ** V
mm
75
0,80
17
0,80
800
100
1,00
22
1,00
1000
ISO
1^
27
1,20
200/300
150
1,00
37
1,45
260 '376
175
1,00
47
1,70
300/450
200
1,00
CO
2,00
360/626
260
1,00
90
2,70
400/600
300
1,00
125
3,00
500/760
850
1,00
lliü
4,40
600/900
400
1,00
200
5,00
700/1050
450
1.00
243
5,70
800/1200
500
1,00
285
6,70
1000/1600
600
1,00
380
8,60
Länge
m
1/K)
1,00
1^00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,26
1,25
1,25
1,26
633
876
91
133
157
218
280
408
020
800
1000
1460
14,60
22,50
3,00
4,00
4,5')
6,60
6,80
9,00
14,10
17,60
22,00
81,60
Krummer, Uebergangaröhren, Seiteneinläufe und Kopfstücke ftir
Strassendnrchlttsse werden besonders bereehnet.
Bei Verwendung von Oementröhten grösseren Queiiohnitts za
8tra8Bendurchl&8Ben genügt es nicht, dieselben nur auf eine unnach-
giebige Bettungsschichte zu lagern, sondern Bie sollten in gewachsenen
Boden eingelegt und die Zwischeuriiume zwischen diesem und den Bohr*
wänden eingeschlemmt, angestampft oder ausbetonirt werden.
Muss man den Durchlass in die Auffüllung legen, so ist derselbe
in Stampfbeton in grösseren Abnieasungeu an Ort und Stelle auszuführen.
Die Widerlager der Pia t tendurchlässe (Deckeldohlen] erhalten bei
Lichtweiten derselben bis au 0,60"^ eine Stärke von 0,60^0,60"^, ein Maass,
welches sich schon zur Erzieluug einer guten Mauerung enipfleVilt, abor
auch nicht viel vormindert werden darf, wenn nicht eine Beschädigung
der Mauern beim Aufbringen der Deckplatten befurchtet werden suIL
Der Erddruok gegen die Widerlager kommt erst bei grftsseren Höhen
derselben in Be.traclit.
liczügiich dor Starke der Deckplatten kann man folf^endc Tabelle
emplehleu, weiche für die baycriachen Bauämter aufgebtollt ibt. Die IJe-
re<dinnngen sind mit Benntaang der Bansohinger'sehen Versuche
ausgeführt, unter der Voraussetzung, dass noch Wagen von 24 t Uewicht
ohne besondere Vorkehrungen sicher getragen werden.
Bs lassen sich Uberdecken mit
Bei einer Stärke
der
Deckplatte
in cm
0, es ' Ö
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o
5
u
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d
die Lichtweite in cm (abgerundet)
20
17
21
23
28
31
37
43
51
55
68
72
26
20
32
36
43
48
66
65
77
83
103
109
30
36
45
50
61
07
78
91
107
115
142
140
35
48
60
66
80
89
103
118
139
14 U
183
192
40
G2
77
85
102
112
128
148
173
185
225
237
Znläss. Bieg.-
Spann, in kg/qiom
8,76
4,76
6,26
6,60
7,26
8,60
10,0
12,0
13,0
16,6
17,6
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96
Von gewölbten Duroblässea ist im Abschnitte XVI. Brttokenbau
die Bede.
Wegen Btütz- uad Fitttermaiiem sUhe den Abtehniit ZTV. Stfits«
und Futtermauern.
OT)erban der Strassen.
Bei der Wabl des Materials für den Oberljau und bei seiner Stärke-
bemeesiing kommt hauptsächlich die Art und Grösse des Verkehrs und
die O&te des Unterbau-Materials in Betracht; bei städtischen Strassea
sind auch noch gewisse, die Gesiiiulhoit und AuuebmliohkeU der An-
wohner berührende Umstände zu borücksichtigen.
Schotterstrassen (Steinschlag- und Kiesstrassen).
Kand- oder Bordsteine kommen bei Strassen ausserhalb der Städte
nicht immer zur Ausfuhrung. Von ihnen abgesehen« setzt sich der
Fahrbahnkörper im Allgemeinen aus dem Grundbau oder der PaoUage
and aus der Beschotterung zusammen. Der Grundbau ist eine in sich
verspannte Schichte Bruchsteine von 0,15 — 0/20'" Höhe, welche hoch-
kantig, mit der breiten Seitenfläche nach unten, thuuüch in Keihen
eenkreeht svr Btrastenaehse, dicbt in Verband gesetsst nnd von oben
verkeilt werden, nachdem die vorstehenden Stücke abgeköpft und zu
breite Stücke gespalten wurden. Kin solcher Gnmdbau gewährt oine
gute DruckvertheÜuug und verhindert das Emporquellen lehmigen
Bodent in die DeeUage. Vor Aufbringen der Oberbaneebiobten wird
der Untergrund festgewalzt und nach T?orlürfnis8 entwässert.
Bei festem Untergruntl oder wenigor lebhafto.iTi Verkehr "bleibt der
Grundbau weg und es tritt au seine Stelle eiae Schicht© grobuii Ge-
eehlägs. Bei den eigentlichen, nach Mac Adam benannten Schotter*
»trassen fohlte der Grundbau nnd die letzterwähnte Grobgesohlägschichte
und GS wurde der {^anze Oberbaukörper aus Steinbrocken gleicher Grösse
gebildet Sonst folgt auf den Grundbau oder die untere Schotterschichte
die eigentliche Beschotterung aus Kleingeschläg, langsam abgekftblter
Hochofenschlacke, GeröU cxior Kies, welche für sich nochmals aus zwei
Theileo bestehen kann, sodass eine besondere Decklage aus hervorragend
widerstandsfähigem llaterial vn oberst liegt.
In PreuBsen wird die Greeammtotlirke des Fahrbahnkörpers zu 21
bis 28*^™ im Mittel angenommen, wovon durchschnittlich 12*^™ fnif die
Packlage. 5—7*™ auf eine etwa vorhandene Mittellage und 9—12^"* auf
die Deckiage treffen. In Württemberg erbielten die S Riaseen d#r
StaatBstrassen eine Stärke des Steinkörpers von bezw. 43, 48 und 40*^™ in
d<ir Mitte und 32, 32 und 29=«» an den S»-;iten. Später erhielt der Stein-
k(Vrper eine gleichmässige Dicke, welche beim Grund bau von 17 — 20*"*,
beim ßteingescbläg Ton lO^lS®*"^ wechselte Aueh kommen Strassen Torf
bei welchen der ganze Steinkörper aus Kies in der "Weise ausgeführt
ist, dasb die grösseren Stücke unten, die klciuf reu als Decklage in einer
Geeammtatarko von 20 — 25^™ eingebracht werden.
Die einzelnen Stücke des Kleingeschläge sollen sich der Würfelform
nähern, ausserdem sollen dieselben möglichst gleiche Grösse haben und
diese Grösse ist so zu wählen^ dass sich noch eine genügend ebene und
init gebundene Fahrbahn erzielen Iftsst Die Grösse des Korns wechselt
mit der Festigkeit des Gesteins, sie ist nm so kleiner, je grösser die
letztere. Bei den in der Begcl benutzten Gesteinsarten liegt die Seiten-
lange der Brocken für die eigentliche Decklage ungefähr zwischen 3
und 6^™, betrAgt im Mittel bat bartem Gestein 4, bei weiobem 5<^™,
während sie für die darunter liegende Beschotterungsscblohte und für
einen an? Steinschlag gebildeten Gnindbau grössere Abmessungen erhält.
Ueber die Art der zu verwendenden Steinmaterialien siebe »Wieder-
ersstz der abgenatsten Fahrbabntbeile«. Von besonderer Wicbtigkeit
ist die kllnstliche Dichtung des eingebrachten Stein geschlägs etc., welches
gowölmlich in seinen verschiedenen Srhichton eingewalzt wird Es voll-
Trieht äicli zwar die Dichtung auch wiihreud der Benutzung der Strasse,
aber nie so gründlich, wie dnrch Walznng, anoh erst nach längerer
Zeit und nur unter Auslegung von Spcrr^^tnincu n. dergl. Dabei leiden
Zugthiere und Fahrzeuge und es geht ytciuniaterial durch Zerdrücken
nnd Schleudern nach der Seite zu Verlust. Der verschiedeuo Diohtig«
koitsgrad gewalster nnd nngewalster Strassen tritt am Deutlichsten in
ihrer versohieden grossen Abnatanng unter gleichen äusseren Umständen
hervor.
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,97
Ueber ABphaltbetonstratten siAhe AsphaltitrMBdn.
1 cbm gewachsener Fels liefert je nach Grösse und Form der Briich-
Ftückc 1,6 bis 1,4 (im Mittel ],;')) cbm Brachsteine, in aufgeschichteten
Hauten gemessen; 1 cbm sürgfiiltig aufgobchichteter Bruclisteino enthält
domnach ungefähr 0,6 bis 0,7 cbm Steinmasse.
1 cbm KleingeRchläg, in Haufen gemessen, enthillt erf.ilirun jFgcmäas
durohschnittlich 0,5 cbm Steinmasso; aus 1 cbm aufgeschichteter Bruch-
steine erhält man daher =s 1,2 bis -~ = 1,4 obm Qesohläff, und es
0,5 0,5
sind tungekehrt zu 1 cbm aufgehäuften Elcingeschläges etwa 0,8 bis
0,7 cbm anfgcschichtete Bruchsteine erforderlich. Da man jedoch beim
iCleinschiageu des (xesteins je nach seiner Art immer mehr oder weniger
AI^bU erUUt; so sind an 1 ebm Kleingesohläg ron gleichrnftssigem Korn
entepreehend mehr Bruchsteine erforderlich, Im Durchsohnitt etwa
1,2 cbm, in aufgesetzten Haufen gemessen.
Weiter kann man annehmen, dass 1 obm gedichtete Schotter- oder
Steinsehlagbahn 1^6 bis 1,60 obm Steingeschläg, in Hänfen gemessen,
oder also 0^91 bis 0^80 cbm Btelnmasse enthält.
4
Strassen walzen und ihre Benutzung.
Die von Pferden gezogenen Strassenwalzen bestehen in der Begel
aus einem einzigen gusseisernen Gylinder und einem eisernen, seltener
hölzernen Gestell, an welchem die Deichsel sitzt und Kästen oder Körbe
zur Aufnahme von Belastungsmaterial angebracht sind. Um das T'^ra-
spannen der Pferde zu vermeiden, was etwa 2~i Minuten in Anspruch
nimmt, sind die balzen' Öfters mit der Brehdeichsel-Einrichtnng ver-
Rehei]. Die in die erwähnten Kiisten eiuzubrin spende künstliche Be-
lastung Avirkt vermehrend auf die gleitende Reibung au der Walzen-
achse; üiters ist der Walzcylinder beiderseits geschlossen und es kann
Belastungsmaterial, insbesondere Wasser in denselben eingebracht
■werden. Dio liiinrro dps Walzcyliuders beträgt gewöhnlich 1,1—1,1™,
sein äusserer Durchmesser 1,2 — 1,8'", die Wandstärke 0,050 — 0,075'". 13a3
Gewicht der unbelasteten Pferdewalzeu liegt zwischen 3 und 5 t, das der
belasteten zwischen 6 und 8 t. Bei nicht ganz lockerer Bahn und
mässiger Steigung derselben, kann man 1 Pferd für jede Tonne Walzen-
gowicht rechnen. Die Geschwindigkeit der Bewegung ist 0,5— 0,7 m/bek.
Die Auschaffungskosten betragen im Durchschnitt 1500—2000 Mk.
Maffei In HUnchen baut Walzen nach dem Drebdeichsel-System
mit 1 Cyltnder von 1,3™ Länge und 1,43™ Durchmesser; Gewicht ohne
Wasserfüllung 5,2, mit Füllung 0,7 t. Dio Maschinenfabrik von
J, Wolff Ä Cic. in Heilbronn teilt die von ihr gelieferten Fferdewalzen
in 8 Systeme ein, je nachdem die künstliche Belastung dnrch Füllung
des Cylinders mit Wasser oder Saud, oder durch Einlegen von Eisen-
barren, oder aber durch iEinbringeu von Beschweiungsgegenständen in
einen am Gestell sitzenden Kasten geschieht. Dabei können Doppol-
deichseln oder Deich seldrebvorrichtungen ausgeführt werden, anch
Walzen mit Deichselüberscblagvorrichtungen werden gebaut. Ausser
den im Katalog aufgeführten Walzeu werden auf Verlangen auch
Walzen nach gewünschten Maassen geliefert.
Bei einer besonderen Art von Pferdcwalzen sind drei Gylinder von
0,75—0,80™ Durchmesser und 0,40— 0,€u"^ Länge benützt; zwei derselben
sind mi.t dem OborgesteU verbunden, der dritte sitzt an dem drehbaren
Vordergestell, so dass die Wendung auf 6—6"* breiten Strassen -vor-
genommen werden kann.
Die Dampfs trassenwalzen französischer Art besitzen 2 gleich
lange Walzcylinder von gleichem oder ungleichern DurchmesBer, die
englischen Dampfwalzen dagegen 4 Gylinder, 2 hintere, In grösserem
▲bstande Ton einander angebraehte von durchschnittlich 1,5>'* Durohm.
• und zwei vurdere, enggestelltr von 1.0— 1,5™ Durchm., « i d is-i von ihnen
ein Fahrbalmstreifen von 2,0'" bestrichen wird. Breite der Walzmaschine
2 — 2,6™, Länge etwa 6~ü"'. Uowiclit der leeren Walze gewöhnlich
10^23 t, Wasser- und Kohlengewloht 2—3 t. Die Dampfmaschine hat
10-30 Pfenlostrlrknn, Anschaffinigskosten 10000—20000 Mk.
Dampfstra^3^^enwalzon gestatten aelir bedeutende Arbeitsleistungen
in kurzer Zeit oline bedeutende Verkohrsstörung, sie sind auch auf
stark geneigten Strassen anwendbar und eignen üigIi besonders zur
Dichtung starl^pr Docklagen aus hartem Oe=:tein. Die mit Dampf go-
walzteti StraBSei) zt iclmen sich durch besondere Dichtigkeit und Glätte
XXV. üheinhard»» KaL im, Gehefteter TheU II. 7
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98
aus, sind sofort nach ihrer rertlgstellung dem schweren Verkehr sv-
cäuglich und erweisen sich dauerhafter, als die mit Pferdewalaen ge-
dichteten Strassen. Als Voraussetaung für ihre Anwendung gilt jedoch,
dass der Umfang? der Walzarbeit im richtigen YerhÄltniss zu den Kosten
der Dampfstrasseuwalzen stehen. , „ *
Vor Einbringen des Schotters sieht man Schlamm und Staut von
der zu beschotternden Fläche ab, haut zu beiden Seiten kleine Wlder-
lagsflächen ein und sorgt dafür, dass die Schotterdecke gleiche Stärke
durchaus erhält, indem man Vertiefungen für sich ausfüllt und Erhöh-
ungen beseitigt. Die Iiftnge der in Zneammenhang zu dichtenden Fiftehe
kann bei Dampfwalzen viel kleiner sein als bei Pferdewalzen, wo sie
mindestens mehrere hundert Meter betragen muss. Die Geschwindigkeit
der Pferdewalzen beträgt 0,6—0,8™, die der Dampfwalzen ist gewöhnlich
nicht viel grOBser. Das Festwalsen etilrlcBrer SohoUerlagen geschieht
zuerst mit unbelasteten Walzen, deren Gewicht nach und nach ge-
steigert wird. Ist die Dampfwalze, wie gewöhnlich, nicht für künstliche
Belastung eingerichtet, so muss unter Umständen mit mehreren Walsen
Ton Terschiedenem Gewichte gearbeitet werden. Die Dichtung erfolgt,
▼on den Kändern der Strasse ausgehend, nach der Mitte hm. Erfolgt
die Walziing hei trockenem Wetter, oder fällt nicht genug Hegen, ao
ist für eine künstliche Nässung zu sorgen, wodurch sich die Kosten oft
beträchtlich vermehren. . ^ „r i • , . .
Bei vielen Schottermateriahen reicht der unter derWalze sich ergebende
Abfall nicht hin, die Hohlräume zu füllen. Dann wird, sobald sich
eine nahezu geschlossene Becke gebildet hat, oder die oberen Schotter»
brocken unter der Walze zu leiden beginnen, steiniges Füllmatcrial in
dünner Lage aufgebracht, eingekehrt und vollends eingewalzt. Bei
Kiesetrassen ist zur Erzielung einer Jiindung . der runden Kiesstücke
nicht rein steiniges, sondern lehmiges Material erforderlich. Die mit
Pferdewalzen gebuchteten Fahrbahnen bedürfen nrcli längere Zeit einer
sorgfältigen TTeberwachung, während die mit Dampfwalzen behandelten
Sahnen sofort dem schweren Verkehre übergeben werden können.
Viele Erfahrungen über die Verwendung von Strassenwalzezi, und
«war auf liandstrassen sind im letzten Jahrzehnt in Württemberg ge-
sammelt worden. _» , j * ^
Durch mancherlei Umstände waren «ele der Staatsatrassen in
Württemberg stark herunter gekommen und bedurften besonderer An-
strengung zu ihrer Wiederaufbesserung. Der erforderliche Kosten-
aufwand von 1 120 000 Mk. zur Wiederherstellung von 2695 km Strassen
wurde auf 10 Jaliro vertheilt, Znr Dichtung der 80— GCOobm Kleiu>
geschläg für das Kilometer dienen hauptsächlich Dampfwalzen eng-
lischen Systems von verschiedener Grösse und verschiedenem Gewicht.
Uebor die Ausrüstung der Dampf walzen- Abthoilungen und die Organi-
sation des Dienstes geben eine Abhandlnng von Leibbrand in der
Ztschr. d. Arch.- u. Ing.-Ver. zu Hannover 1890 und die Verwaltungs-
herichte der k. Württemb. Iilinist.-Abth. 1 d* Strassen- und Wasserbau
■^^^Es^^erschien zweckmässig, alle beim Walsgeschftfte Torkommenden
Handarbeiten an eine wandernde Arbeitertruppe gegen jeweils zu
regelnde Einheitssätze au vergeben j so wurde beispielsweise bei Jura-
kalksteinen bezahlt: , ^ .
Für Schlammabzug und Einbauen eines
Widerlagers für den Schotter 10 PI fttr 1 m Strasse^
für Bcifahron des Schotters sowie etwaigen
Füll- und Bindematerials vom Lagerplatz,
Binbetten desselben und Schablonieren der , « ^
übrig gebliebenen Schotterhaufen . . . . 60 f f. für 1 Obm Scnottei^
für das Füllen der Wasserfässer und Ein- ^
kehren des Wassers in die Fahrbahn . . 40 Pf. fOr I obm Wasser,
für Wiederherstellung des Strasaenquer-
Bchnittcs an Borden, FuBSWegen,Banketten
und Lac,'erpliitzon 10 Pf. für 1 m Strasse.
Als tägliche Leistung einer Dampfwalze von l-l t Gewicht wird
für Porphyr 20—40 obm
« Basalt 40—60 «
« Granit, Aplit u. dergl., auch Gletscherkies 50 «
« Muschelkalk ßO — 80 *
41 Jurakalk 40—60 *
« Grubonkios 30—70 «
gerechnet und die Zalil der Walstage im Jahre au 180 angenommeiL .
Digitized by Gt).
99
Mit einer englischen Dampfwalze von Kuhn, Leergewicht 12,6,
Dienstgewicht 13/9 t, Breite und Durchmesser einer Lenkwalze 0,58} bzw.
l^OC", desgl. einer Triebwalze 0,46 bzw. 1,64"* und
mit einer englischen Dampfwalze von der Maschinenbau-Gesellschaft
Heilbronn .Leergewicht 12,8 bis 13,0, Dienstgewi* Ii t 14, n t, Breite und
Durcbmesser einer Lenkwalze 0,608, bzw. lylO'", desgl. einer Trieb waUe
0,41, b»w. M7"
firgaben yergleicheade Tersache Folgendes:
Scbottermuterial
Waise Ton Kulin
Heilbronner Walze
Eingew.
Schotter im
Tage zu
10 Stunden
Vergl.
Dicke des
Schotters
Walzenweg
im Tage zu
10 Stunden
Eingew.
Schotter im
Tage zu
10 Stunden
Vcrgl. 1
Dicke des
Schotters
Walzenweg
im Tage zu
10 Stunden
cbm
cm
km
cbm
cm
km
63,0
53
24,9
50,0
48 ■
22,0
45,8
81
28,1
44,0
78
43,6
80
20,3
41,1
86
23,1
48,7
80
26,5
52,2
93
24>S
Bfe Materlalkoeten fflr Helsen, Scbmieren nnd Fntsen stellten sieh
für 1 Tag zu 10 Stunden, bei den beiden "V\"aTzen auf be/,w. 12,00, 0/67,
0,53, zusammen 13^34 M. und 0/90, 0,83, 0,57, zusammen 11,30 M,
Leistnngen der Württemberglsohen Bampfstrassenwalzen
im Jahr 181)0 bei Unterhaltungsarbeiten.
Hateria1<*
Gattung.
9
M
tm
•ca
Arbeitb-
leistnng p. St.
1 Aufwand in Pfennigen fiir das Walxeu pro
1 qm Strassenilä:;!!« nud pro cbm Gescbl&g.
m 1 9
•cJ '
'S ^- p
1 ü
2 «
•«3 ^
05 O
Anzahl
der Fahrten.
Führen
der
Walze.
Waaser-
fahren.
Deck-
raaterial.
Hind-
arbeit.
Kosten
im
Ga zen.
III«
pro pro pro ' pro
qm jcbmj qm jcbmj
pro ! pro
qm |cbm|
1 ; 1
pro 1 pro j pro | pro
qm |cbm| qm jcbm
IteUtnng von 7 gemißtbeteu Dampfwalzen
Granit , . . | 56
>b
4,8
1 82
! 7,5
1 133
2,2
39
7,0
124
16,7
; 296
Porphyr • .
CD
68
4,0
200
n,o
1 159
2,6
36
2,3
33
7,1
104
22,9
i 3.32
Basalt . . .
85
42
3,6
232
14,9
175
2,6
31
0,7
8
7,6
89
25,7 1 ZQi
Huachelkalk .
63
102
6,4
101
5,9
\ 98
i 1,8
28
0,8
12
4,2 I 67
12,7
, 200
Fleinssteine .
55
III
(vi
72
6,1
III
1,7
30
0,3
5
4,0
74
12,1
I 220
Liaskalk . .
63
103
6,5
8l>
6,4
101
1,8
23
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G
4,8
77
13,4
1 212
Wrisser Jura .
60
62
4,1
109
9,3
154
2,1
35
0,9
15
3,5
58
35,8
1 262
Flnsskies . .
55
63
3,5
144 r 10,1
182
2,4
44
0,7
13
2,5
45
15,7
i 284
Leistung
von
3 staatlichen Dampfwalzen
Granit . . .
59
103
6,1
791
4,3
72
2,2
38
4,8
81
11,3
191
Porphyr . .
56
87
4,9
93
5,1
90
2,5
45
1,1
20
4,8
85
13,5
240
Basalt . . .
84
42
3,6
184'
6,8
81
2,4
29
1,1
13
4,4
52
14,7
175
Muschelkalk .
47
135
0,4
öb
3,0
64
2,0
42
0,2
5
3,4
71
8,6
182
Liaskalk . .
79
83
6,6
134
3,5
44
2,8
35
0,8
10
4,5
57
11,6
146
Weisser Jura
02
88
5,5
97
4,3
69
1,4]
23
0,8
14
3,0
58
10,1
164
Flusskies . .
55
62
3,4
144
4,7
84
2,4
44
0,7
13
2,5
45
10,3
186
Grubenlcies
45
lüü
4,8 1
1^4
4,1
90
l,ti 1
85
1,6
36
4,3
9ü
11,6
256
Bei Zusammenstellung möglichrit gleichartiger Strecken ergab sich,
dass die Leistung der Dampfwalze bei hartem Gcschläg 21*^/0, bei
weiehem Geschlttg «m 4l> grosser war als bei Verwendung von Pferde-
7*
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100
walzen, und dass die Kosten für 1 cbm fertiggewalsien Materials bei
hartem Geschlfig 86% bei weichem 81*/o bei Dampfwalsen kleiner waren
als bei Pferdowalzen.
Der Aufwand mittels Pferdewalzcn ist bei kleineren, flickweise
eingebrachten Ausbesserungen mit Porphyr, Basalt, Jurakalk u. Gruben-
kies für das obm eingebrachten Schotters etwa 43 ^/o hdher als beim
"Walzen ganzer Dccklagen.
Die Solhstkoöteu der staatlichen Dampfwalzen haben sich 1888 für
die Walzatunde auf 532 Pfg., für die Arbeitsstunde (Walz- und ße-
fdrdeiangsseit) aaf 516 Pfg, gestellt, nämlich fOr Walzung an sich,
Verzinsung und Tilgung, sodauu Aufsicht bezw. 384, 108, 90 Pfg. und
324, 105, 87 Pfg.
Für die gemiethete Dampfwalze betrugen die Kosten fürMiethe, sodauu
Verzinsung und Tilgung des zur Walze gehörigen Parkes, (auf 1800
Walzstunden vertheilt), endlich für Aufsicht, bzw. 720 -f- 21 -f- 86
-^ 827 Pfg. für die Walsstunde, und ü25 -f 20 -f- 84 ~ 766 Pfg. fttr die
Arbeitsstuude.
Fttr die 1100 km der im Begieruugsbezirke Wiesbaden gelegenen,
unter ständischer Verwaltung stehenden Landstrassen wurde eine eng-
lische Dampfwalze von 12,5 t Dienstgewicht auf dem Woge der Aua-
schreibung miethweise erlangt. Nach dem auf 0 Jahre lautenden Ver-
trage sollte der Unternehmer bei jährlicher Leistung von 4500 — 9000 cbm
erhalten: Für 1 Stunde Walzarbeit 3 M. (im 1. Vertragsjahro .^,50M.);
fUr 1 cbm Steinmaterial, uuzerschlagen gemessen, einschliesslich des
beim Sieben der Decksteine sich ergebenden Qruses oder Steinmehle«
einen Zuschlag von 0,25 M. (im 1. Jiwre 0»80 M); für Beförderung der
Walze von einer Arbeitsstrecke zur anderen 1 M. für jedes km der an-
rechnuugsiahigeu Zwischeubeförderung. Dabei war insbesondere ver-
einbart, dass für die tftglich nothwendige Beförderung der Waise von
und nach den zur nächtlichen^ Aufstellung dienenden Plätzen bis zur
Arbeitsstelle und zurück ebensowenig etwas gezahlt wurde, als für
die Frühstücks- u. s. w. Pausen. Dagegen wurde bei Berechnung der zu
Tcrglltenden Arbeitszeit der Aufenthalt sur Aufnahme vou Speisewaeser,
Insoweit diese an der Arbeitsstelle stattfand, nicht in Abzug gebracht.
Auch wurden die Trausporte der Walze von einer Strasseustrecke zur
anderen« nicht mit ibr zuaammenhäugcuden Strecke, für jedes km des
deshalb von Mitte ku Mitte der fraglichen Strecken surttcksulegenden
Weges vergütet^ sobald die Entfernung yon Mitte xa Mitte mehr als
. 3 km betrug.
Später wurden 3 Dampfwalzen englischer Art von 10, 15 und 18 t
Gewicht verwendet und es erhielten aie Unternehmer vertragsmftesig
für Inbetriebstelhing der Walzen w&hrend einer Stunde wirklicher
Arbeitszeit bzw. 3,00, 3/20 und 3,50 M. und für 1 cbm eingewalzten
Schütter, als Bruchstein gemessen, bzw. 0,25, 0,27 und 0,30 M. und für
Zwischentransporte überall l M. für 1 km Weglänge.
Die Zusammen stel Inn <jr der Arbeitsergebnisse (Deutsche Pauz. 1886,
S. 161, 170) zeigt, wie vorsichtig man im Allgemeinen beim Vergleich
der Leistungen von Pferde- und Dampfwalzen sein muss. Interessante
Ergebnisse traten hervor, als die verschiedenen Arbeitsstrecken nach
Steigungs- und Verkehrsverhültnifjson in Gruppen gebracht und solche,
bei welchen sich absonderliche Umstände geltend gemacht hatten, aus-
geschlossen worden waren. Wenn auch aus diesen Vergleichen hervor-
ging, duss die Damptwalsen nicht unter alleu Umständen billiger all
die I'lV'r<lf'\v;i]/('n arbeiten, so wurde doch mit Bestimmtheit angenommen,
dass die mit Dampi'walzcu gedichteten J?'ahrbabnon haltbarer sein werdeu,
als die unter gleichen Verhftltnfssen mittele I^lerdewaUeu gedichteten
Docklagen. Sicher sei, dass auf jenen ohne Anwendung Yon Sperrsteiuen
Gloisbildungen und Rollsteine nirgends wahrgenommen werden und
dass dieselben eine merklich grössere Wasserdichtigkeit zeigen.
Mau kam im Begierungsbesirk Wiesbaden auf Grund der damaligen
Erfahrungen zur Aufstellung der Begel, dass über 100""" starke Dock-
lagen thnnlich vermieden und solche von über 70'"'" Stärke aus Hart-
busalt, wenn möglich, mit der Dampfwalze behandelt worden sollen.
Auch bewahrheitete sich hier die Begcl, dass es sich emptehlc, die Ober*
tliicho der neu zu bedeckenden Strasse durch Ausfüllung der Vertiefuugen
und Abhanon von Krhöbnngen so umzugestalton, dans die neue Dccklage
in gleichen lirciteustroileu möglichst gleiche Stärke erhält. Bei weicheren
Gesteinsarten, namentlich wenn dieselben in Schattungen von unter
70'"» Stärke 9ur Verwendung gelangen müssen, ebenso hol Strassen mit
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101
nasseiu oder quelligem Üniergrunct wird Tön l)ampfwalzeu abgeseben.
Bei S697 cbi:; Kartbasalt (die Bruchsteine gemessen, das Stcingeschläg
mnunt etwa lO^/o mehr Baum eio) hat sich beim Einwalzen mit Pferde-
Walsen ein BarchioImiltsBats tob 99 Pfg. fUr 1 cbm als Walzkosten
ergeben, mit Bücksicht auf Anschaffung und Unterhaltung der Walzen
110 Pfg., woboi die mittlere Breite der iieii^cdccktfii Strassen 4,97"^, raittl.
Sohüttuugadicke 60'"% Durchschnitt der täglichen Arbeitsutuudcn Ü,3 St.,
Zahl der In 1 St. wirklicher Arheiteseit eingewalzten Basaltmengen
3,3 cbm, "Kosten der Walzung für 1 St. wirklicher Arbeit 3,26 Mk.,
Diirclischnittskosten für 1 Pferdetag 5,16 Mk, Die Wiil^uiirr^kosten,
weiche der Verwaltung durch Dichten von 23354 cbm Hartbasait-Bruch-
stein dnreh gemiethete Dampfwalaen erwneheen, betrugen durch*
Bchiiittlich l'J2 Pfg. für 1 cbm, mittlere Bahnbreitr rp,I"\ mittlere Schütt-
stärkc t^l""", täglieliG Arbcitstnnden 10,4. Zahl der m 1 bt. wirklicher
Arbeitszeit eingewalzten Basaltmenge 3,7ü cbm, Walzkosten für 1 bt.
4^ Mk.
Kosten der mit Pferdewalsen ansgeftthrten WaUnngen von
7603 cbm minder wert hi!:rPT Gesteine (Grauwacke, Porphyr. Taunusquarait
und Kieselschiefer) stellen nicli durchschnittlich auf 97 Pfg. für 1 chm
Bruchstein, und auf lüü Plg. mit Einschluss der Anschatiuugs- und
Unterhaltungskosten; mittlere Breite iM^, mittlere Stärke 46"^, tägliche
Arbeitsstunden 9,7, in 1 St. eingewalzte Monge 8/61 cbm, Kosten 1 Wala*
stunde 3,34 Mk., eines Pferdetags 6,88 Mk.
Die der Verwaltung für 26696 cbm minderwerthiger Gesteine bei
Dampfwalzen enstandenen Kosten betrugen 109 Pfg. für 1 cbm,
Dockenbreite 6,3™, Stärke BT"'™, Arbeitsstunde 10,4. In l St. durch-
schnittlich 4,10 cbm; Kosten 1 St. Walzarboit 4,?^ Mk. Alle dirar Beträge
waren niedriger wie die in frühen Jahren gezahlten, es erklärt sich
dies ans den geringen Kosten für die Pferdegespanne und aus der
grosseren Uebnng des Aufsichts- und Arbeiterpersonals,
Die 10 1 schwere englische Walze ergab bei Einwalzen minder-
werthiger Gesteine in 1 St. 3,82 cbm als geringste, 4,50 cbm als höchste
Iielstung.
Die 16 t schwere englische Walze ergab bei Basalt als geringste
stftndl. Leistung 3,08 cbm, als hOchste 6,82 ebm; bei minderwerthigem
Gestein b^^w. 3/»0 und 8,42 cbm.
Die 18 t schwere englische Walze von Kuhn dichtete bei Basalt in
1 St. 2,34 und 4,70 chm, bei minderwerthigem Gestein 6,81 und 6,93 obm.
Ihre geringe Durchschnittsleistung bei Basalt erklärt sich aus der
grossen Stärke der Decken Und ans dem lebhaften Verkehr auf den be*
treffenden Strassen.
Das Einwalzen you 1 cbm minderwerthigem Oestein kostete bei der
1. u. 2. Walze je 104 l'fg., bei der dritten 96 Ptg., während dieser Preis
für 1 cbm Hartbasalt bei der 3. Walze auf 116 Pfg. und bei der dritten
auf 128 Pfg. stieg.
Wird eine Walze nur für eine bestimmte Arbeit gemiethet, so
kommen die Kosten hoher. Beispielsweise kostete die 17, bzw. 19 1
schwere Walze für die Strasse Stuttgart^Ludwigsburg fttr den Arbeits-
tag 60, für den Buhetag 3ü Mk.
Sehr ins Gewicht fallen unter Umständen die Kosten für künstliche
Kässung während der Walzung; auf der vorstehend erwähnten Strasse
betragen sie 98 Pfg. für l cbm, oder 1,7 Pfg. für 1 qm Strassenfläche;
fftr 1000 qtn waren etwa 17 ebm Wasser nOthig.
Ausser den im Vorstehenden schon erwähnten i^irmen seien noch
H. I/amprecht in Jauer, De Dietrich & Cie. in Niederbronn,
Königiu-Marienhtttte in Cainsdorf, K. & Th. Möller in Brack-
wede genannt, aiieh sei auf die Bezugs quellenliste am Sohlusse des ge«
hefteten Theils dieses Kalenders Torwiesen.
Herstcllimg dos Steiiigeschläges.
Maschinenbetrieb ist, im Groaaen angewendet, billiger als Handbe-
trieb, bei letzterem aber wird im allgemeinen eine grössere Gleich-
mAssIgkeit nach Form und Grösse der Geschiägsstücke erzielt; öfters
ist ein Thcil dos von drr Maschiuo gelieferten Kleingoscdililges nicht
oder erst nach wiederholter Behandlung mit dem Schlägel zu Deck-
lagen verwendbar.
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102
Von ZerkleiiieTiixigsmascIuiien sind namentUcli die tmeh Blakelye-
naunten im Gebraaehe; die durch Keile versf eilbaten Brecbbacken be-
stehen aus Hnrtguss, die Maulweite betrüg gewöhnlich 86—60®™ auf
20— 30<'*", die Exccnterwello macht etwa löü — 300 Umdrehungen in der
Minute; die Sortirung geschieht in Trommeln, welche dnrchflchnfttlieli
etwa 20 Umdrehungen in der Minute machen; die Betriebekraft ist
6—8 Pferdekräfte.
In Avricüurt wnrdcTi lait einer solchf^n Steiiihreclimaachine während
10 Arbeitsstundcu iii 1 btunde 7 cbm aufgesetzte ivulksteine gebruchen,
welche 5^ cbm Schotter ergaben.
In Vormberg bei Sinsheim in Baden betrug die tigliche lielstung
tliirchschnittlicli 50 — CO chm Porphyrbreccie von "1518 at mittlerer Druck-
festigkoit. T)cr nm »ido <]vr mit 20 und 50™"* weiten L(>chcrii ^ ersebcuoa
Trommel anlaiiejitie Gvobschoiter wird von Haud nocli utwas nach-
geschlagen. Das Produkt ist schiefrig, aber doeh brauchbar für Strassen-
uiitrrhaltungszwecke; der Abfall beträgt 15 — 'J0'>/,, Din Se!b>'tk08ten
für 1 cbm (icscliläg (ohne Rücksicht auf Verzinauug und Tilgung der
erstmaligen Einrichtuugbkoäteu) betrugeji im Jahre 1884 3/94 Mk., uäm-
lieh 0,20 Mk. Bruchzins» 2 Mk. Steinbrechen und Schroten , 0,88 Mk. Be-
förderung (1fr Steine aus dem Bruche zur Brechmaachino sammt Ein-
legen in dieselbe,^ 1^6 Mk. für Zerkleinern und Verbringen auf die
Lagerplätze.
In Triebendorf in Bayern liefert eine Breohmaechine 1,25—1/50 cbm
ziemlich gleichmässigen Schotter aus Säuleu- und Kugelbasalt. Durch
Sortirung mittels einer Trommel mit Tjöchern von 17, 35 und 45™"*
Weite werden im Mittel 0,07 Grobschotter, 0,29 Normalschotter, 0,35
Feinsohotter und 0,29 Abfall erhalten. Die Verkaufskosten betrugen
Ende der achtziger Jahre, Bahnhof AViosau: Q-robSOhotter 4,20 IVlk.,
Mittel- oder Normalschcttter 5,r)0 Mk., 1 Vinschotter 6 Mk.| gereinigter
Abfall 2 Mk., nngereiuigtor Abfall 1 Mk. das cbm.
Im staatlichen Basaltwerk Urach in Württemberg wird sehr harter
und zäher Basalt yerarbeitet. Der jährliche Bedarf an Ersatzstücken
für den Steinbrecher beträgt etwa 4 Brechbacken an den Schwingel,
8 Brechbacken an das Kahmengestell, 4 Seitenkeile und 8 Kniehebel-
platten. Die Sortirung geschieht in Trommeln mit Drahtgeflechten von
10, 17, 45 und 60"^'^ weiten quadratibchen Masehen aus Stahldraht.
Probewftgungen haben ergeben, dass das Gewicht beträgt Ton 1 cbm
Bruchsteine ifOO kg, Grobschotter (Maschenweite eo"*™) 1700 kg, Normal-
schütter (Maschemveite 45"*"*) lü50 kg, Feinschottor (Maschenweito 17"'"^)
1500 kg, Abfall (Maschenweite 10"**") 1450 kg. Im Jahre 1888 wurden
7506 cbm Schotter hergestellt; hiervon wareu 0^16 Grob-, o,69 Nexmal-,
0,13 Feinschotter und 0,18 Abfall.
Die HerstelUiTigpkosten betrugen alles in allem für Station Urach
für 1 cbm Mascliineuschotter 6,61 Mk., für 1 cbni gereinigten Abfall
2,17 Mk.; die \'erkaufspreise waren dagegen bezw. 8,ü und 2,4 Mk.,
wobei für das Anlagekapital eine Verzinsung Ton 4% in Beobnung ge-
bracht, für die Maschinen lO^lo, fttr Gebftude und Gerftthe 5% abge-
schrieben wurden.
Das Quetsrliwerk Oeorgeiiau in \V nrtteiuberg f^tand im Jalire 1803/94
S05, und im Jahre 1894.95 ÜÜ3 Tage im Betrieb. Die von durclischnittiich
B Mann bediente Maschine ersseugte im erstgenannten Jahre 7162, im
anderen 7459 cbm Basalt?rhottr r Die Selbstkoston der Steinzerkleinerung
betrugen in den beiden .Jahren bzw. 1,20 und 1,04 Mk. für 1 cbm, wobei
je 30 Pfg. als Entschädigung für die Ueberlassung der zum Betrieb der
Maschine dionouden Wasserkraft eingerechnet sind. Die AnschaifungB-
kosten der Ersatzstücke betrugen 924, bzw. 1026 Mk.
Die Selbstkosten für 1 cbm Basaltschotter, verlade auf BAhühoC
Urach, berechneten sich auf 7,62 Mk^ bzw. 7,94 Mk.
Die Verkaufspreise für 1 cbm waren festgesetzt im Jahre
1893/94 für Schotter ab Urach 7,60 Mk^ ab Georgenau 6,50 Mk.
,o«.me » « n 2/90 „ „ „ 1/80 „
18M/95 „ Schotter „ „ 8,00 „ „ „ 7,00 „
„ Abfall „ „ 3,50 „ „ „ «
Aw-i der folgenden Tabelle ist Näheres über Haasse^ Deistungeii,
Kosten u. s w. von äteinbreohmasdiinen an ersehen.
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Andcro Pinnen, welche insbesondere anch Steinbrecher liefern,
sind Joe. Pallenberg in Mannlieini, Tb. Groke in Merseburg und
Louiä Jäger in Külji-KIireufold, eiue Reiho audorrr siehe in der BezQga-
quellenlifite am Schlüsse dos golieftcten Thcils dieses Kalenders.
Naturstein - Pflaster.
Gepilaätcrto l^ahrbahneu komiuou besonders in btädtcu SLur Aus-
führung, wo Chausseeu grosse Ijuterhaltungskosten verursachen niid
durch Suiub- und Schmutzbilduug lästig fallen, doch auch ansscrftalb
der Stfulte sind sie in besoiidcTL-n Fällen von Bedeutung.
Einen Ucbergaug von den bchotter- zu den »Steinpflasterstrassen
bildet das Steinschlag- oder Klei npf lastex ron GraTenhorst
für Landstras^cu von niä^slgem Verkehr, wobei kleine, aus Brnchstcinctr
oder Pindlingen einfach zugerichtete Pflusterstücke von ';2 bis l kg
Gewiclit und ti bis S^""^ Höhe Über eixier abgeglichenen Steinschlag- oder
Kiesbettung und zwischen Bordsteinen oder chauesirteu Streifen mosaik*
artig iu einer dünnen Sand- oder Kiesschichto versetzt werden. Die
Hcrstcilunk'skosten des rflablors einschliesslich Einbringung der Sand-
bettuiig, Waöserfahrou und Kämmen belaufen sich auf 4U— 45 Ff. für
Iqm; das Aufhacken und Einebenen des Unterbaues (bei alten Stein-
sclilagbahn» u) oinscJiliussIich Tvichtens oder Neusetzens der Bordsteine
kostet durchschnutiicii für 1"' htrasso von 3/5—4'" Breite 50— ro Pf., dixa
Eestwülzou 2ö— 30 Pf. Pur die Herstellung von 1 cbiu PiiatiLei :itnckcn
aus Findlingen wird iu Hannover durchschnittlich 4^4,6 Mk. gezahlt.
Einschliesslich Material kostet i cbm fortiger Pflastersteine in der Stader
Gegend etwa 10—13 Mk. frei Bauplatz. Aus 1 cbm lassen sich etwa
10 — 11 qm Pflaster herstellen.
Sehr einfache Pflasterungen werden mit Bmchsfeinen oder gespaU
toijcn Flussgeschiebeu liervcestellt, indem man di'^sn von nahezu gleicher
Grösse auswählt, ciuigormaassen zurichtet und mosaikartig in Saud oder
Kies versetzt Kopffläche 60—600 qcm, Höhe der Stein« 10— 20<^*n bei-
läufig.
In grösseren Städten und überall dort, wo starke Angriffe auftreten,
kommt lioihoupflasto r zur Ausführung. Die Bettuugsschichte fiu*
solches Pflaster wird aus gestampftem oder gewalztem Klelngeschlftg,
Kies oder Sand, zuweilen wie der Oberbau einer Schotterstrasse oder iu
Form einor TiagcComent- oder Asphaltbetons hergestellt. Das Mischungs-
verhältuisä des Cemeutbotons verschieden, etwa 1 Baumtheil Cemeut,
2—8 Theile Sand, 4— ß Theile Kies oder Steingeschläg.
Die Bettungs5rhichtc konniit auf den geel)neten nnd abgewälzten
Untergrund zu liegen. Wiire Ansammlung von Wassor nntt r der Bettung
zu beturchteu, so müdäto iur eiue künstliche Entwässerung Sorge ge-
tragen werden.
Die Stiirke der Bettung wechselt je nach den ftusaeren ITllLBtftndea;
als Durchschuittsmaass kann 0^20—0,25"* gelten.
Auf die nach der Strassenoberfläche abgeglichene Bettungsschichte
kommt die Pflasterdecke. Wegen des Materials siehe »Wiederersatz der
nl>;^'p;nit7ton Fahrbalmtheile«. Dasselbe muss genügende Druckfestig-
keit, Zähigkeit und Abschicifuugsfcstigkeit besitzen, sich leicht be-
arbeiten lassen und unter der Yerkehrseinwirknug nicht glatt werden.
Mit Bücksiebt darauf kommen für Pflasterungen hauptsäclilich Granit,
Diorit, Basalt, Porphyr, Tracliyt, harte Sandsteine, endlich auch Kalk-
steine in Betracht. Die einzelnen Pflastersteine sollen nach Bauminhalt
und Abmessung thunlioh übereinstimmen. Die rechteckige oder quadra-
tische Kopf fläche wird eben zugerichtet, au den Seitenflilchcn sollen die
Steine wenigstens einige cm zusammenschlioesen, nach unten k<hinen
sie gleichmässig scbwach verjüngt sein; die GrundQftcbe soll parallel
zur Kopffläche sein; bei sorgfältiger Ausführung in grossen Städten
werden die Steine prismatisch auf ihre ganze Höhe gemacht, so dass
ein- bis zweimaliges Wenden nach der Abnutzung möglich ist. Zur
Krziclung von Kostenmindcrungcu läsöt man kleine Abweicliungen von
den vorgeschriebenen Maasscn ( i- 0,6 bis höchstens i dooh ioIIaü
die GrnndfliU'hcM thunliclist gleich gross au8fallen.
Die Abmessungen der Pflastersteine werden durch «lie G^'isse der
Belastung beeinflusst, ausserdem kommt dabei iu Betracht dass die
Zugtbiore mit ihren Hufon siclieren Halt in den Fugen finden eollen^
besonders auf ?tarl< ir< Ticirfti-'n Strecken und solchen mit vorpfugswcise
chnciiem Verkehri auch ist die Härte des Gesteins zu berückaichtigeaf
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indem liarfe, wenig zSlie Steine "besoiifters leicBt eine ALmncTuuf? der
Kopffläche erfahren. Die letztereu Umstäude verlangen ein geringes
Ansmaass ffir die in der IPabrrichtung gelegene Breite dea Steins, womit
dann wieder eine YergrÖssernng der Steinläuge zusammenhängt, wenn
eine für die Belastung genügende Gnmdfläche vorhanden sein sol). Die
Möhe wild im Allgemeinen um so grösser genommen, je grösser die
Kadli^n und je geringer die Widerstatidsnimgkeit des Gesteins.
Dietrich, welcher in seinem umfassenden Werke »Die Banmaterialien
der Steiustrassen« auch das Pormat der Pflastersteine sehr eingehend
behandelt, bringt eine Znsammenstellung der in vielen Städten üblichen
Maasse, wie auch der gültigen Lieferungsbedinguiese. £r gibt für die
Bohinaleii englischen Pflastersteine 7fi^9/i^ als Breite^ 16^-88^ als liinge,
16^28^ als Hohe.
Dietrich macht folgende Yorschläge ffir die GrOsse der Pflaster-
steine:
Druckfestigkeit in
kg/qcm
Gesteinaart
1 Breite
§ Länge
1
1
g Höhe
Grösser als 1200
I. Härteste Gesteine
10
22,5
15
Zwischen 80ü und 1200
II. Mittelhartn Oosteine
10
22,5
20
Kleiner alü ÖOU
III. Weicher, aber gleichmäss.
12
25
20
oder falls dies billiger
18
18
18
Baumeister empfiehlt 8— 18'^™ Breite, je nach Baddruck, Härte
nnd Steigung, ferner dementsprechend die Länge zwischen 2,6—1,0 der
Breite, endlich die Höhe zu 16^20^°^, je nach Baddruck, Härte und
Untergrund.
In Mttnoben kommen an nicht nnterwinkelten Pflasterstlicken
Würfel Ton IS*" Seite, und fOr Steigungen Parallelepipede von 19®"
Höhe tHid einer Kopffläcbe von 19^"^ Liinge nud 10— l'i«-'™ Breite zur
Verwenduug, ausserdem sogenannte unterbaueue Würiel, gewöhnlich
mit einer &opfflftohe von 17/17 Seftenl&nge und 15"" HOhe, sowie unter-
hanene Stücke: Höhe 16, Breite 15—17, Länge 16— SO*"; bei beiden darf
die ITnterwinkelung nicht mehr als 1,5^^ betragen, so da«i^ z. B. die
ebene, quadratische Grundfläche der ersteren mindestens 14'^"* Seite
haben mnss. Daneben kommen endlich drei- und fttnfseitige Stücke,
wie auch iVa fache Steine (Binder) vor.
Die Pflastersteine werden häufig in Sand versetzt; besteht die
Bettungsschichte nicht selbst aus Saud, so wird eine Schichte von 3 bis
10<^" besonders aufgebracht, anf einer Bettung Ton Beton wird die Sand-
scbiclite nur einige Centimeter dick gemacht, wenn man die Steine nicht
in Mörtel versetzt. Die Fugen zwischen den Steinen werden entweder
auch eingesandet oder nur in ihrem unteren Theile mit steinigem
Material gefüllt und oben mit kUnstlicbem Asphalt ausgegossen, seltener
kommt ein Vergiisa der Fugen mit Portlandcementmttrtel vor. Die
künstliche Asphaltniasse nitiss unter allcTi äusseren Verhältnissen fest,
zäh und elastisch aein; ihr Eiubringeu iu die Fugen soll bei truckcuem
Wetter erfolgen, nachdem diese entsprechend ansgekratat worden. Die
Weite (ler'Fngcn yv\rd thnnlich eng genommen, etwa 6 — 12"™. Bei Ver«
Wendung von Steinen Yf rschiedener Abmessung kommen in dieselbe
Beihe nur Steine gleicher Breite. Die Keihen werden, insbesondere bei
Yerwendnug schmaler Steine senkrecht zur Strassenachse gerichtet,
sonst gewöhnlich unter 45" zu derselben und dabei entweder durch-
greifend oder vou beiden Seitf^ii bis zur Mitte reichend und dort unter
900 gich treffend. Stehen dio Iveihen senkrecht zur Strassenachse, so
genügen bei ganz regelmässigen Stücken zur Krzielung des Fugen-
wechsf Is mchrrre Procente Binder (Steine von Vl2fsi(die'r Länge), wiilirend
zum Anschluss der schiefen Keihen an Bandsteino u. dergl. besondere
drei- oder fünfeckige Stücke erforderlich werden.
Je £[eringer die Beihenbreite, je gleichmässigcr das Korn nnd je
besser die Bearbeitung der Steine, je dilnner in Folge dessen die Fugen
und je sorgfältiger dieselben ausgegOBst^n f?ind, desto besser ist das
Pflaster in hygienischer Beziehung und desto weniger geräuschvoll die
Fahrt auf demselben.
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Wenn die Steine auf eine stärkere Sandschichte za stehen kommea^
so Tersetzt man dieselben mit einer Uoborhöhung von mehreren Centl-
metern (3 — und rammt oder walzt sie auf die richtige Tiefe. Die
Fugen werden mit Sand eingeschwemmt, gestopft und schlieBslich wird
eine dlUiue Sandschichte ohen aufgebracht, welche zum Kachfilllen der
Fugeu dient.
Bei LjGwöbnliclicm Pflaster genügen Haudrammen von etwa 16 kg
Gewicht. Je hoher Hteheud die Pflasterart iät, desto stärker sollte die
Kraftftnsserung beim Bammen sein, in diesem Falle kommen öfters
BunmeiL yon verschiedenem Gewicht (26—50 kg) nach einander aar Yet*
Wendung; auch Ramm-lS! fischuion sind zuweilen verwendet worden.
■ Die Xreuzungssteileu gepüasteter Strassen sind bei reohtwinkeliger
Uebertohntidimg leicht zu mlden, wobei mau darauf sieht, dass oie
durchlaufenden Fugen möglichst wenig mit der Bichtnng des Haupt-'
Verkehrs zusammeufallou. T5ei schiefwiiikcliger Kreuzung ist darauf zu
sehen, dass die unvermeidlichen Zwickelstücke in beschränkter Zahl
und thnnliehst einfacher Form auftreten.
Die ftlr Pflastersteine brauchbaren Bruchsteine werden im Stein-
bruche ausgesucht; dies erfordert für 1 cbm aufgesetzter fertiger Pflaster-
steine durchschnittlich 0,15 bis 0,10 Tagschichten eines Pflasterers, je
nachdem es sich um Beihen- oder Mosaikpflatter handelt.
Das Zurichten der Pflasterstücke ergibt je nach der Art derselben
und je nach der Beschaffenheit der Bruchsteine einon verschieden grossen
Abfall an Material und erfordert ein sehr wechselndes Maass von Kraft-
aufwand. Im Durchschnitt biaucht man für 1 cbm in Haufen ge-
setzter Pflasterstelue bei Beiheupflaster 1,6, bei Mosaikptiaster 1,2 cbm
Bruchsteine, und hat ftlr das Zurichten der erstgenannten Sorte zu
rechnen, bei weichen Gesteinen 0,7ö, bei mittelharten 1,25 und bei harten
Gesteinen 1,76 Tagschichten eines Pflasterers, dagegen für Mosaikatllcke
bei weichen, mittelharten und harten Gesteinen beaw. 0,86, 0«66 und 0/16
Tagschichten eines rüasterers.
Für das Aufschichten der Pflastersteine in messbare Haufen kann
0/>76 Tagschichten eines Handlangers in Ansatz gebracht werden, und
als Unternehiucrgewinn wird im Allgemeinen 0,1 der Gesammtarbeits-
leistuug gfrrrhiiot.
Die Zwischenräume im auigesetzten Haufen Pflastersteine pflegt
man gleich den Fugen der Pflasterdeoke ansunehmen; hierfOr ergibt
1 cbm aufgesetzter Pflaster.stücke qm Strassenfläche, wenn h die
Höhe der Pflastersteine in cm bedeutet. Für h = 20 und h = 16^*** würden
sich hiernach 6 bezw. 7 qm Strassenfläche berechnen.
Bei Steinpflasterangcn rechnet man fQr jedes cm Sandbettnngstiefe
0,01 cbm Sand auf 1 qm Pflasterfiäche.
Kunst stein -Pflaster.
In einzelnen Ländern werden Pflasterungen aus Klinkern her-
gestellt, d. s. ans passenden Tbonsorten geformte und bis znr Sinterung
gebrannte Steine von verhältnissmässig kleinen, in verschiedenen
Goprniidon vernchicdcnen Abmessungen, z. B. 23:11:5^"*. Dieselben
BoUeu möglichst gleichmässig gebrannt, regelmässig in der Form und
nicht verglast sein.
Die Unterhettung aus Kies oder Sand erhält je nach dem Untergrand
eine Stilrke von -25 — 5U^'", fie wird unter Küssen eingewalzt und sorg-
fältig abgeglichen, Borde zur Einfassung aus Natursteinen oder Klinkern
werden in der Begel ausgeführt Das Setzen der Klinker erfolgt reihen-
weise, senkrecht zur Strassenrichtung, mit regelmässigem Fngenwechsel,
wobei die Steine auf die schmale Langseite gestellt werden. Naclj dem
Versetzen der Heihen worden die Fugen mit Saud eiugeschlemmt und
schliesslich eine Sandschiohte aufgebracht, die in ganz geringer Stärke
als Öchutzschichte orhalteik bleibt.
An Uoboilaufstellen oder belebten Wef^übergängcn sind „Strom-
lagen'^ in der Art bilden, dass zwei benuciibarte Klinkerschareu unter
46^ gegen dio Längenachse zusammenstossen. In scharfen Krfimmnngen
werden dio Koihen gewöhnlich in cinom Winkel von 45" gcpen den
Krümmungshalbmesser gesetzt} hat man natürliche Steine, so verwendet
man hier bosser solche.
Für 1 qm Fahrhahnfläche sind Je nach der GrOsse der Steine 76 bis
100 Stück zn rechnen.
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107
Mancherlei AbweioTinngen ron der besclizf^beBaii AtufQlunuig MlgHI
die amerikauischeo Backsteinpflasterangen.
Neben den Klinkern flind tou ICunetstelnen noch Behlackeniteine
zu erwähnen. Die Mansfeld'Bche Kapferschiefer-Gewerkschaft z. B. hat
ueben Platten znm Belag von Fusswegen auch für die Fahrbahnen ge-
gossene Würfel von 16'™ Seite mit den zugehörigen Binderstücken her-
gestellt.
Von sonstigen künstlichen Fflasterstoinen seien noob die T<ni Hetft
& Cie in Wurlits im Fichtelgobirg genannt.
C ementstrass en.
In französischen Städten besonders wird auch Cementbeton zur Bildung
von Strassenfahrbahnen Terwendet. Auf den abgeglichenen Untergrund
kommt eine Bettungschichto aus Schotter von genügender Stärke und
auf diese der Beton in einer Dicke von 15—20^'" (1 liaumtheil Cement
und 9 Th. steiniges Material). Alsdann folgt die eigentliche Deckschichte
ans CementmOrtel (1 Th. Cement nnd 1 Th. nioht sn feJner, gewMchener
Qnarzsand) in einer Dicke von 6^*". Einige Stunden nach der Her-
Btellnng wird die Fahrbahn mit einer Sandschichte bedeckt, die man
näsat. Da man den Wagenverkehr erst nach einigen Wochen auf dem
Beton selbst anlassen kann, erhält derselbe in der Zwis^dienseit einen
Bohlenbelag.
In Wien hat man mit einer ahnlichen Konstruktion, dem sogenannten
Metalliq^ue- Pflaster, keine sehr guten Erfahrungen gemacht.
Holspflasterstraaten.
Das Holzpflaster gilt heutzutage ueben dorn Asphaltbelag vorzugs-
weise als lürmdäuipfoudes Pflaster. W^ie für diesen, so ist anoh fttr
eine Decke aus Holzklötzen eine tragende starke Betonnnterlage nicht
zu entbehren.
Diese Unterlage wird in der Begel aus Cementbeton gebildet in
einem MischnngSTerhältniss, dass das Aufsaugen von Feuchtigkeit aus
dem Uutergrunde ansgeschlosseu orscheint (zwischen 1 :6 und 1:9). Ihre
Oberfläche wird genau nach der Straasenoberfläche mittels eines Cement-
mOrtelübersnges abgeglichen, ihre Stärke naoh den TTntorgmndTerhftlt"
uissen und der Verkehrsbelastung bemessen (15 — 26^™ im Allgeni einen).
Eine Unterbettuug unter dem Beton wird nothwendig, wenn die Boden-
schichten nicht fest und durchlässig 'genug sind. Wird eine Schotter-
oder Pflasterstrasse als Unterlage benutzt, so hat der Beton den Zweok
die Unebenheiten der bestehenden Strassenoberflftehe ansiagleiohen und,
ihre Starke beniisat sich hiernach.
Als Material für die Holzklötze sind vielfach weiche, harzreiche
HMser beliebt, welche öfter ans nordischen Gegenden bezogen werden;
ausserdem kommen amerikanische Holzarten zur Verwendung ; (Iber das
Buchenholz liegen bis jetzt keine gUuBtigou Erfahrungen vor.
Eine Tränkung der Klötze mit fäulnisswidrigen Stoffen ist ziemlich
allgemein flblioh nnd es kommt Öfter Theeröl anr Yerwendnng, das
mttgliohst rein und frei von Theorzusätzcn sein 8011, ausserdem aber
Zlnkchloridlösung, rein oder carbolsiiurehaltig.
In Amerika kommen theihvcise cylindrisoho Klötze vor, bei uns nur
▼oUkantlge Parallelepipede. Bei Festsetzung der Abmessungen der-
selben kommt unter Anderem in Betracht, dass die zu orstrobondc gloich-
mässige Dichtigkeit der Kopfoberüäche um so weniger erwartet worden
kann, je grösser dieselbe wird, dass die Standfestigkeit der Klötze wesent-
lich Ton ihrer HOhe abhängig ist nnd auf eine gewisse Abnutzung ge-
rechnet werden nniss. Die von verschiedenen Unternehmern gewählten
Maasse stimmen keineswegs mit einander ttberein; häuflg kommen
Breiten von 8, Längen von 15—24 nnd HOhen iwisdhen 8 nnd 16^ ror.
Für London nnd Paris kOnnen 8, 9 nnd 6'' bezw* 7,6, fl2^ und 15,2<:"> als
Normalmaasse gelten. Bemerkenswerth ist, dass man in Paris an Ib^^
Höhe, in Deutschland vielfach an 8 oder \0^^ festhält.
Die Klötze werden bei lothreohter Stellung der Fasern mit ihrer
Länge senkrecht (oder schief) zur Strassenachse mit Fugonwcchscl
reihenweise /nsamnien geordnet. Zuweilen werden sie vor dem Versetzen
tbeÜweise in heisäeu Tbeer oder dergleichen eingetaucht. Jetzt werden
die Klötae fost immer unmittelbar auf die Betonlage aufgesetst und
die frtthar übUehe Verbindung der Klötze unter einander fällt weg.
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108
IBine besondere Art derVerlegting fiuclet bei dem latten-SoIzpflasfer*
(System Lorenz) Btatt, iudem eine grössere Auznhl von Klötgen zu
einer Platte dadurch vereinigt werden, daes jeder Klotz zwei wagrecbt
gebohrte Löcher erhält, durch welche versinkte Drähte gezogen werden;
die Flüche einer solchen Platte heträ(,^t etwa V2 <i?n, die Thcilung der
Platte kann durch Zerschneiden der Drilhto leicht bewirkt werden. Die
Preise der Platten frei Station Friedrichsruhe betragen bei 10^'" hohen
Klotzen 4,75 Mk , bei h«""' KlotzhOhe 3,75 Mk., bei 6«"* (für Höfe, Jluroh-
fahrten) und 5*^'" für Fusswege 3,0 Mk.
In derselben Boihe werden die Xlötze dicht susammengcrückr, die
Iiftngsfugen zwischen swei Belhen aber erhalten gewöhnlich eine be-
stimmte Weite (S-lO*"'"), welche man meist dadurch erzielt, dass mau
Lattenstticke von gleicher Stärke zwischeulegt. Als Dichtungsmittel
der Fugen dienen getheerte Dachpappe und in Pech getauchte Filz-
streifen, kiknstliehe Asphaltmasse oder feiner Cementmörtel (1 Tb. Cement,
2—4 Tli. Sand), manchmal wird in den unteren Theil der Fugen eine
l^echmasso und darüber Mörtel gebracht, manchmal werden auch die
Fugen mit Steinsplittern gefüllt und alsdann kUustlicher Asphalt ein-
gegossen. Die berühmten Pariser Holzpfiasterangen haben meist Cement-
fttllnugen.
An deu Kändern wird die Holzpflasterung durch je zwei parallel
Blir Strassenachse verlegte Klotzreihen begrenzt und neben den liand-
■teinen Fugen gebildet, die man mit trdigem Material ausfüllt.
Anf die fertige Holzdecke wird in manchen Städten eine dtinne
Schichte ans Theer und Pech und vor deren Erkaltung eine etwa 1^^™
dicke Schichte ann feinem Kies oder scharfkantigem Sand aufgebracht;
nenerdings öfters nnr steiniges Material.
Bei dem sogenannten Kerr- Pflaster (Vertreter H. Lönholdt in
Frankfurt a. M.) werden die getheerteu Klötze (S— 10^"* hoch) unmittel-
bar anf den Beton gesetzt, die Fogen anf wenige Geotimeter Höhe mit
Asphalt und oben mit Ccmentmörtel ausgegossen.
Weiteres über Holzpflaster, namentlich anoh Kosten, siehe: «Ver^
gleich zwischen Asphalt- und Holzpflaster".
Asphaltstrassen.
Asphalt (Erdpech) ist in fester Form eine pechähnlichc Masse;
Hanptbesngsort die Insel Trinidad nördlich vor der OrinokomUnduug,
der dort gewoTineno Asphalt enthält 20 — 357o erdige Beimengungen;
ausserdem findet er sich noch an einigen anderen Orten, insbesondere
anf Cuba. Der gewonnene Bohasphalt wird verflüssigt, um das iu ihm
enthaltene Wasser su verdampfen nnd die erdigen Beimengungen xum
Absetzen zu bringeUj und der so gewonnenen Masse sodann, um ihre
Sprödigkeit zu vermindern, entweder natürliches, aus bituminösem Sand
oder Schiefer gewonnenes Bitumen oder die bei der Petroleomdestfllation
nnd der Paraffin-Bereitung erhaltenen Bückstände sugeeetst.
Asphaltstein ist ein von Asphalt oder Bitumen rollkommen durch-
tränktes Gestein, in der Regel Kalkstein. Von den verschiedenen Fuud-
Btfttten haben insbesondere Bedeutung: Yal de Travers im Kanton Neu*
ch&tel, Seyssel-Pyrimont im französischen Bhonethal, St. Jean Maru6jol8
im Di^p. du Gard, Lobsann im Klsass, Limmer in HannOTer, Yorwohle
in Braunschweig, Sicilien.
Die Brauchbarkeit des Oestetus bftngt insbesondere von seiner Feln-
kOrnigkeit ab, von der Art nnd Menge des Bitumen^ und von der
Gleichmässigkeit, mit welcher dasselbe vom Bitumen durchtränkt lat.
Schmilzt man Asphaltstein unter Zusatz natürlichen Asphaltes und
gfesst die Masse in Formen, so erhält man den Asphaltmastix.
T'iio Verwendung des Asplialts für Strasscnhauzwccko geschieht in
Form von Stampf-, Gusa- und Plattenasphalt. Am frühesten wurde
Gussasphalt verwendet, nämlich schon in den dreissiger Jahren zu Paris
und Lyon bei Herstellung von Fusswegen. Bei Strassenfahrbabncn er-
zielte man befrirdigcndo Hrgebnisse erst nachdem der Baseler Merlau
18f>0 gelehrt hatte, Stampfuüphaltdeckcu zu bilden; der Plattenaaphalt
für Fahrbahnen nnd Fusswege kam erst später auf.
Bei jeder der drei Formen wird eine dünne Decklage gebildet, welche
zu ihrer Unt^^rstützung eine starke (Vnient- oder Asphaltbeton-Unterlage
bQdarf, für welche Alles gilt, was schon bei den Stein- bezw. Holznflaster-
strassen gesagt worden ist. Kachdem der Beton hart nnd trocken ge*
worden, kann das Terlegen der Aspbaltdeke bei trockenem Wetter er»
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109
.folgjoo; wilrdo das erhitzte Asphaltßteiiipulver auf nassen Beton ge-
.br.ioht, so würde Wasser verdamjifen iiud die Asplialtdecko porös
machen, die sich auch noch bei Zudrans von Waüäcr nicht entsprechend
verdichten wUrdc. Das Asphaltsteinptilver also wird erhitzt, je nach
dctn BituuicnpT 'liiilt auf 110 — 140'' C, sodann auf dorn Beton ausgebreitet.
D.iä AufscUüttca des TuWcra liat sor^'fäitig zu gcschelicn, um ungleiche
x/ichtiekeit und das Eiubetteu vou Holzstücken u. dal. zu vermeiden.
JDie Bichtuiif; geschieht mit erwärmten Walzen und Stempeln und
schliesülicli wird die Fl ir^jc mit lioisson BügcleiseD abgerieben. Wenige
btuuden danach ist die Strasse betriebsfähig.
Weiter iet noch xu bemerken, dass mau bei der AuefQlirting der
Decke qner über die Strasse reichende Streifen von mehreren Meter
Hrefte an einander reiht. Die Dicke der «gedichteten Asphaltschichte be-
triigt bei Fahrbahnen 4 — ü*^'", bei Fusswegen 2—2^*^°*; die lockere Schichte
erli< deshalb eine Ueborhöhung von etwa bO^to- WAhrend des Betriebs
der Strasse nimmt die Dichtigkeit noch langsam zu. Die Stärke der
Asphaltdecke der Roe Borgfero in Paris war in 16 Jalir»'/i von C^'" auf
4,3*^"* zurückgegangen, wahrend die Gewichtsverminderung nur ö^'/o
trag. Dietrich hat das specifischo G-e wicht von eben hexgestelltem
Stnnijjfasijhalt zu 2,05 und, 2,10, von A^plialt, welcher schon mehrere
Jahre dein Vcrkchro ausgesetzt war, zu 2,25—2,35 gefunden.
Der G u a b.i h al t kommt jetzt gewöhnlich nur für Fuaswege in
Anwendung. Die zerschlagenen Mastixbrote werden unter Zusatz von
Bitumen goschuiolzon und mit ^?aud oder gesiebtem Kies innig gemengt,
die Masse sodann mit eisernen Löffeln auf die Betonunterlage aus-
gegossen, mit Spachteln geebnet und gedichtet, sohliesslioh feiner Sand
oder Steinmehl aufgetragen und mit hölzernen ilobeln eingerieben.
Die Menge des dem Mastix zuzuseteenden Bitumens und Kieses
wechselt mit dem Bitumengehalt desselben und den kliiuatischen Ver- '
hftltnisses. Die Decke soll im Sommer nicht za weich, im Winter nicht
bröckelig werden. Der Kies nud Sind, gleichförmig, nicht viel aber
Z«insengrÖ68fl, wird vor der Verwendung gewaschen und getrocknet.
Auch hierbei wird die Aspiiaitjuasso In Streifen aufgebracht, bei
IFttsswegen von 1,6— 2,0^"* Dicke; stärkere Schichten gewöltulich in zwei
Ijagcn. Der Band des zuletzt verlegten Streifens muss vor Anscliluss
des nftehsten erweiclit werden; auch beim Anschluss der Asphaltdecke
uu KonatruUtionstheile aus anderem Material ^iollen diese erwärmt
worden.
Eine dritte Art von Asphaltirung besteht dnrin, dass man fertige go-
prcssto A s p h a 1 tp 1 a 1 1 0 n von regelmässiger Form auf dem Beton in
Verband verlegt und die Fugen zwischen denselben entweder durch
Verstreichen mit Asphaltmastix oder aber dadurch dichtet, dass man
Aspbaltstcinpulver einstreut. Damit die Platten satt aufliegen, erwärmt
mnn sie vor dem Verlegen oder legt sie in eine dUnue bchichte Sfbnd
oder Asplialtsteiupulver.
Plattenasphalt ist dort von Vortheil, wo Geschäfte zur Ausführung
von Stampf- und Ciiissasphalt nicht bestehen und es sich nicht verlohnt,
grössere Vorbert>itungon zu treffen, oder wenn Gründe gegen die Vor-
nahme der zur Herstellung von Stampf- oder Oussaspbalt erforderlichen
Kinzolarbciten sprechen. In Deutschland hat sich z. B. Kahlbetzer
in Deut/. 1873 die Anfertigung von Asphaltpiatton patentiren lassen.
Besondere Sorgfalt verlangt der Anschluss der Asphaltdecken an
die Gleise der Tramhahnen. Dieselben werden nicht bis unmittelbar an
die Stränge geführt, sondern dazwischen Streifen aus Stein- oder Hols-
pfilaster oder auch Stc;in?r!iwellcn an'_feT)r;icht.
Man hat vieltacli verbucht, Ersatzmittel für den natürlichen Asphalt-
ateltt an gewinnen, welche billiger zu stehen kämen als dieser, ohne
Aass man aber bis jetzt zu einem I cfiiedigendon Ergebnisse gelangt
w:lro. Zu orwalmen sind liier Diotrich's deul.sclier St.impfaaphalt,
sowi'j ein anderer deutscLur Stampfasphalt, das Gummipüaätör von
Busse.
Der vielfach genannte Barberasphalt hat ebenfalls bisher in Europa
keinen Firfolg gehabt, während er in Amerika seit Endo der siebziger
Jahre bis lt>'J3 in 35 Städten eine Ausdehnung von Ö'/2 MilHonon qm
erlangte.
Die Masse für die Decklage des in Amerika „Trinidadasphalt
pavement*^ geuaunten Ttlasters besteht dem Gewichte nach aus 12 — 15%
gereinigtem und mit Bttckständen der Petroleum Baffinerie versetztem
TrinidadAsphalt (Aspbiltic oement)» 83 -70 o/q Sand und 6-l&% gepulver-
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110
tem Kalkstein, welche Theile nach Erhitzung der beiden ersten in be-
sonderen Apparaten gründlich gemischt werden. Die Mischungsverhftli-
nisse wechseln fibrigens je nach der Axt des Terwendeten Sandes und
dem Klima.
Die AuBführung der Decklagen erfolgt ganz ähnlich wie die des ge-
wöhnlichen Stampfasphaltes, nur wird zuletzt noch eine schwere Dampf-
walze verwendet.
Als besoTiderer Yortheil der Barberasphaltdeckea wird die geringere
Glätte hervorgehoben.
* Weiteres Über Asphaltsirassen, insbMonderd aiieli Uber Kostea u. dgL
siehe: „Yergleioh zwischen Asphalt- u. Holzpflaster*'.
Asphaltbeton- (Pechschotter*) Strassen.
Um die gewöhnlichen Steinschlagstrassen namentlich hinsiefatUeh
der Staub* und Bchniutzbildung zu verbessern, hat man zuweilen die
Zwischenräume der Geschlägsstilcke mit natürlichem Asphalt oder mit
einer künstlichen Mischung aus Steinkohlentheerpech und Kreosotöl
oder anch mit Steinkohlentheer mit Pechzusata ausgefüllt.
Bei der Ausführung wird das erwärmte Kleingcschläg, das keine
allzu grosso Härte haben eoll, mit der bituminösen Masse gemischtj auf-
gebracht und durch Stampfen oder Walzen gedichtet, oder auch für sich
eingebettet, sodann im trockenen Zustande mit Theer ausgegossen und
schliesslich unter Zugabo von Steinsplittern abgewälzt.
Hierher gehört auch der sogenannte Granitasphalt.
Vergleich zwischen Asphalt- und Holzpflaster.
Verschiedene bisher nicht besprochene Verhältnisse werden sich bei
einem Vergleich zwischen Asphalt- und Holzpflaster klarstellen lassen,
im Uebrigen wird noch auf die Unterhaltung der Strassen rerwiesen.
Ein Strassenmaterial für G-rossstädte soll den Lärm dllmpfeii, wenig
Staubentwickelung veranlassen und keine Gelegenheit zur Ansammlung
fäulnissfähiger Stoffe geben. Holz dämpft den Lärm besser wie Asphalt,
jedenfalls hinsichtlich des Pferdegetrappels, dagegen rerdient letzterer
den Vorzug im Hinblick auf die Abntitzuug und den Umstand, dass er
keine Fugen besitzt und undurchdringlich für Flüssigkeiten ist.
Bei weniger sorgfältiger Ausführnng und Unterhaltung des Holz-
l»fla8terli treten 'dessen Eigenschaften, Flflssigkeiten anfisasangen und
In die Fugen aufzunehmen, jedenfalls sehr merklich hervor; für Auf-
'stellungsplätze von Droschken etc. ist Holzpflaster ungeeignet. Neuor-
dings ist man nach den Erfolgen der Pariser und Londoner Ingenieure
sn einer wesentlichen Verbesserung gelangt, so dass die Hoffnungen
auf das Holzpflaster wieder neu belebt wurden; immerhin sind aber die
Erfahrungen in Deutschland erst noch zu vervollständigen und vielleicht
wird man sich entschliessen müssen, Holzpflaster bei uns aus hygieni-
schen Grttnden frülier auszuwechseln, als es sonst nothwendig erschiene.
Von grosser Bedeutung ist es, uass auf glatten Bahnen die Stösse
und Erschütterungen der Fahrzeuge und die zu ihrer Fortbewegimg er-
forderlichen Zugkräfte vermindert werden.
Im Jahre 18()5 hat Löon Male für Paris eine Ersparniss von
6,8 Millionen Mark, in den siebziger Jahren Weise und Gottheiner
für Berlin einen I^utzeu von rund 3 Millionen Mark ausgerechnot für
den Fall, dass Asphalt«, Holz* und gutes Granitwttrfelpflaster an Stelle
des alten schlechten Steinpflasters treten würde. Im Einzelnen hatten
sich Sachverständige dahin ausgesprochen, dass die Kosten des Huf-
beschlags bei Verwendung eines guten Granitpflasters sich um 15 ^/e, bei
Einffthrung von Asphalt aber ttm SSVs^/o gegen den bisherigen Betrag
vermindern würden. In Betreff der Nutzungsdauer der Pferde glaubten
diese Gowährsmiinncr eine Verlängerinig derselben um '/4 bis '/j in Aus-
sicht stelleu zu küuueu. Auch die üeparatur- und Abnützungskosteu
der Fahrzeuge nahmen dieselben Jährlich um Vs bis V> geringer an
Diese Annahmen sind in der Hauptsache anoh durch die Erfahrung he-
Slätigt worden.
lu die:ser Hinsicht gewähren Asphalt una Holzpflaster grosse Vor-
tlieile, besonders ersterer bei seiner Ebenheit und Oltttte. Dagegen tritt
die Glätte als eine I [anptschwäche der Asphaltstrassen unter Urastfl ; len
sehr stark hervor, besonders wenn der i>taub durch einen leichten Hegen
oder Nebel in Schlamm verwandelt wird. Wesentlicli bessern lässt sich
dieser Umstandduroh grosse Beinliohkeil;, insbesondere durch WasehungaiL
daau durch Sandstreuen.
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III
Die Erfahiang lehrt, dass die Zahl der Torkommenden FferdestUrse
in dem Maasse abnimmt, als die in Zusammenhang stehcudon asphaltirten
Strassen an Ausdehnung zunehmen und je seltener Ueberg&nge zwischen
Tersohiedenen BelagSArten tUttfinden.
Bei ProBtwetter zeigen auch Holzpflasterungeu öfters grosse Glätte,
was sich z. B. besonders zwischen den 8chienea der Irambi^gleise
fühlbar macht
Als Grenz warth des zulästigen SteigungsverhältnisseB wird bei
Asphalt öfters 1:60 festgehalten, zuweilen 1:75 boi starkem und 1:66
bei geringcrem Verkehr (in London kommen oinzelno stärkere Steigungen
vor), zwischen den Schienen der Pferdebahugleise ist Asphalt höchstens
noch bei 1 : lUO anwendbar.
Für Holzpflaster nimmt Staytoji als grösstzulässige Steigung 1:20
an, in Beutscliland wird öfters 1:40 festge Ii alten. Der Vollständigkoit
halber sei endlich noch bemerkt, dass im %Vinter, wenn der Sclmee auf
der Strasse liegen bleibt, die gering Qnexneigiiiig der Asphaltbahnen
aogenebm empfunden wird.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass aicli für den schweren laug-
samen Verkehr Asphaltbelag, fttr den sohweren schnellen Verkehr Stein-
pflaster mit schmalen Beihen uad fftr 4eii leicbteiiy sohnellen Verkehr
Holzpflaster am besten eignet.
Bei Asphaltstrassen lassen sich die Flickarbeiten ohne wesentliche
8i5rung des Verkehrs durobfOhren und eine gänsliche, die Sperrung der
Strasse bedingende Erneuenmg der Decke kommt nur in längeren
ZwiHchenräuraen vor, währf^nd bei Holzpflaster durchgreifende Aus-
besserungen unter gleichen Verhältnissen öfters vorkommen und schon
die FliokiaTbeiten stärkere Störungen bedingen.
Eine ausschlaggebende Bedeutung bei der Wahl der Bolagsart haben
deren Kosten, doch ist es Hchwer. einigermaassen zutreffende Angaben
iin Allgemeinen zu machen, weil eine grössere Zahl verschiedenartiger
Umstände dabei in Betracht kommen, deren Binflnss nioht immer genau
genug festgestellt werden kann.
Einiges ist unter nAngahen Uber Arbeitsaufwand und Kosten'' zu
finden.
ITueswege, Sommerwege, Beitwege.
Die Konstruktion der Fusswege der Strassen uusserhalb der Städte
ist höchst einfach, «les^leichen diejenige Rtädtischer rrachtstrasson
innerhalb der Anpflanzungen; viel mehr Sorgfalt verlangt die Befestigung
der eigentlichen Bürgersteige.
Für Pflasterungen derselben mit Ifatnrsteinen gilt in der Haupt-
sache das für Fahrbnhnen (Toaagte, nur dass die Pflastortücke, den ge-
, riugeren Angriffen entsprechend, nicht vollkantig und in kleineren Ab-
messungen mit KopfAäohen yon 8— U^'^'* Seite and starker Verjüngung
natoh unten zur Verwendung kommen.
Bei Mosaikpflaster ati« kleinen pyramidenförmigen, in feinem Sand
mosaikartig versetzten Stücken von etwa ö—lO*^*^ Seitenlange werden
unter Zuhttlfenatame von Lehren Figuren gebildet.
Ausserdem kommen Natursteine, namentlich Granit, Kalk- und Sand-
ßteine, sowie trachytische Gesteine in l'Iattenlorm zur Verwendung in
quadratischer oder rechteckiger Form, uit von sehr bedeutender Soiten-
länge. Die Dioke der Platten wechselt je nach der Grösse etwa zwischen
5 und lo*"*', die Verlegung erfolgt ge\vr)h!ilioh in Mörtel.
Besonders häufig kommen für Fusswego plattenförmigo Kunst-
steine in Verwendung. In Gegenden, wo Klinker üblich sind,, bildet
aäüan aus ihnen einen Belag, indem man sie zwischen hochkautig ge*
■teilten EinfassuiiRsreiheu lliicli in Mörtel oder Sand verle^'t.
In anderen Ge^cndcii stellt man gebrannte Thon platten her,
häufig in quadratisciicr Form mit 15— 22«™ Seitenlänge und 8— 5<^'" Dicke,
die obeve Ptfteho glatt, gerippt u. dgl. m. Unter vielen Bczu^^sorten
seien nur Grosshessolohe bei München, Mettlach, Degerloch bei Stutt-
gart, Meustadt in der Pfalz, Stettin, Charlottenburg genannt. Als Unter-
lage für solche Platten dient, wenn der Untergrund nicht sehr fest und
gleichmäseig ist, eine Bettung von Sand, Kies, liegenden Backsteinen
oder Beton, auf welchen die Platten in Mörtel versetzt werden; Aus-
giessen der Fugen mit Cement.
AehnUehes gilt Ittr Schlaokenplatten und Oementplatten;
letztere erhalten gewöhnlich grössere Abmessungen (Der Portland-
cement und seine Anwendungen, Berlin 18f)2> und werden in Kalkmörtel
Texsetzt.
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Von BQsaniiiienliäiigBnden Deekla^on sind Asphnli- nnd
Cementbel^igo ITttr Fagswege von Bedeutung. Gussasphalt kommt
häufiger vor als Stampf asphalt, letzterer besonders dort, wo stärkere
Angriffe auftreten , auch Piatteuasphalt kann zur Augfahruui;
kommen. Die Betonanterlage bei Fusswegen wird 6<-15^">, die ge-
gossene oder gestampfte Decke 1,5 — 2,5^'" stark gemacht, Platten erhalten
eine Dicke von etw a 3*^"^. Die Gussmasse wird durch Schmelzen des
Mastix rait wenig Bitumen und durch Mengung mit 40 — 60% (dem Ge-
wichte naofa) feinem Kies erzielt; die MischnngSTerhftltiiiese Je na<A
dem Klima wechselnd.
Gerne atbelägo werden wie bei Fahrbahnen hergestellt. Unter-
lage eine 10— lö^**' dicke Schichte mageren Betone (1 Banmtheil Gement,
10 Th. Sand und gereinigter Kies oder Steinschlag), auf welche noch
vor ihrer Krhärtnnj^ eine Schichte von 1,6—3,0^^ Höhe (1 Cement,
1 Sand; aufgewalzt wird. Zur Vermeidung von Bissen die Streifen de«
Beton nfoht lllier 2" breit, als bleibende oder vorfibergehende l ugen*
einlagen Dachpappe, Holzleisten und Blechstreifen, zuweilen auch statt
Streiten rechteckige Felder gebildet; die Oberfläche durch künstliche
Fugen (3"^ tief) eiugetheilt oder mittelst gezahnter Walze geraubt.
Nach Abbinden det Oemento eine Sandschicht aufgebracht, die angen&sst
einige Tage auf dem Cement Torbleibt; danach der Fusiweg dem Ver-
kehr tibergeben.
Bei gutem Wetter lassen die üblichen Belagsarten der Fusswege
wenig SU wünschen ttbrig) nur Schlackensteine werden allnj&hlich glatt;
bei nebligem Wetter und Schneefall werden Granit- nnd Gemen^latten
besonders glatt.
Wenn Gas- und Wasserleitungen unter den Fusswegen liegen, so ist
die Herstellung eines undorohlftssigen Belags auf die ganze Breite des
FusBweges nicht rathsnm; es sollte wenigstens ein Streifen von 0,5'^
Breite mit durchlässiger Pflasterung versehen werden.
lieber Kotten Ton Fniswegbelägeu siehe den letsten Abschnitt: An-
gaben Uber Arbettsanfwand und Kosten.
Nebenanlagen der Strasrea.
Prell- oder Abweissteine, unbearbeitete oder auch prismatisch
zugerichtete Natursteine, welche in gegenseitijfen Abstünden von 2 — 6'",
wenig innerhalb des titrasseurandes eingegraben werden, so dass sie
0,4—1,0"^ über die Strassenoberfläche hervorragen.
Geländer ganss aus Holz empfehlen sich, wo dieses Material leicht
zu beschaffen ist; es werden entweder nicht entrindete Stücke sowohl
für die Pfosten wie aucli die wag^rechteu Kiegol verwendet, wobei diese
an jene angeblattet und mit Nägeln befestigt werden, oder man bentttei.
beschlagene Hölzer, die Pfosten und die darüber liegenden Holmo iu
Stärken von 0,16/0/2ü"\ die eingezogenen oder ebenfalls angeblatteten
Kiegel in verschiedenen Stürken je nach ihrer freitragenden Länge.
"Vielfach kommen Pfosten aus Natur- und Kunststein (Höhe 1,2",
Qnersclinitt bei sehr festem Material 0,20/<>,Hü'") und zwischen ihnen ein
oder zwei beschlagene üölzer, eiserne iiöiirojä oder T-Eisen zur Ver>
Wendung.
Auf MauMn und Brucken aus Stein empft;hlen sich vor AH^^m
Brüstungen aus Bruchstein- oder Ziegelmauerwerk mit Abdeckung von
Beton- oder Stein q.uadern. Solche Brüstungen werden in Stärken vuu
etwa 0,4-0,6"* bei einer Hohe von mindestens 1,0"> voll oder durehbrooheu
aUSgefiilirt.
Lebende Zäune und Hecken aus Fichtenpflanzon, Schleedorn u. dgl.,
wobei die jungen Stecklinge in mehreren Purallol reihen versetzt werden,
erhalten bis an deren Brstarknng eine UnterstOtsung durch leichte Holx-
geläuder.
Die Anpflanzung von Biiuniftn an den Seiten einer Landstrasae
dient vor Allem zur Sicherung de« Verkehrs, dann aber auch zur £r-
sielung von Annebmlichkeit und eines schönen Eindruckes. Dieselben
bieten den Scliutz der Abweissteine und kennzeichnen die Strassen-
richtuug bei Nacht, nach Schneefall und unter Umständen bei Hoch-
wasser, daneben gewähren sie Schatten und liefern einen nicht zu unter-
schätzenden Krtrag au Früchten oder Hulz. Diesen Vorzügen gegenüber
treten die Nachtheile, dass der Schatten der HJinme das Austrocknen
der Strasse vorzögert und ungünstig für die bebauten angrouzouiou
£lftoUea iflty in den Uiutergruud.
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113
Bei genügend breiten Bermen kommen die Bäume gewöhnlicli inner-
halb des Strassonrandcs zn ptohon, j^inveiloii werden die "Fusswege, um
den Verkehr nicht zu beacliräaken, um einige Decimeter verbreitert oder
es wird nur fOr jeden Baum eine halbkreisCdTmige Ansohüttiing her-
gestellt. Bei scbmalon Strassen, niedrif^eii Dämmen oder scicbten Ein-
schnitten können die licäuiiie f^ncli an den Fuss der Jiöschnugen zu
stehen kommen. Die Tiefe der Daumgrubcu wird im Durchsoiknitt 1,0"'
betragen, der Durchmesser derselben gpewöbnlicb mehr als 1^0™« ihre
Oberfläche soll 0,1"^ über der Oberflache des Fusswopes liegen; dor cregen-
seitige Abstand der Uiiume 5 — 15'", jo iiach ihrem Wiictis oder auch mit
HUcksicht auf die biclierheit, weiche sie den Fulirweiken gewäliren
sollen.
Ftkr die zu wählende Baumart ist vor Allem Bodenbeschaffenheit
und Klima maagggebcnd, ausserdem das gute Aussehen, besonders bei
städtischen Strassen. Für Lundstrassen kommen namentlich Obst- und
Waldbäiime, für die Stadt insbesondere Ahorn, Linde, Esche, Kastanie
in Betracht.
Eine besonders sorgfältige Behandlung verlangen i^aumpflanzungen
in den Stidten, weil sie hier unter besonders ungünstigen Umständen be*
stehen, vor Allem mfissen die Bäume oine reichlichere Hamnsschichte als
an den Landstrassen erhalten und dürfen in nicht zu jugendlichem AUer
eingesetzt werden. Die Belagdecke der ii^trasse darf keinesfalls Uber die
Banmgruben reichen, diese wird mit darohbroohenen Kisenplatten oder
mit einer KicH- oder Rasenschiohte abgedeckt. Die Gasrohre müssen
thunlich weit von den Bäumen rerlegt nnd mit IiüftongsTorrichtongen
▼ersehen werden.
Zorn Sohntse der Banmstttmme dienen anf dem Lande besw. in der
Stadt PHähle nnd Ummanteluugen aus Holz (Dornen) oder mit besonderer
BUcksicht auf gutes Aussehen aus Drahtgeflecht, Eisenstftben, durch-
brochenem Slseubleoh u. dgl. von etwa 2"^ Höhe.
Ueber die Stellung der Baumreihen in den städtischen Strassen war
schon beim Querschnitt derselben die Hede; bemerkt muss noch werden«
da^s die Bäume nicht zu nahe an die Randsteine gesetzt werden sollen,
damit diese nicht beim Wachsthum der Bäume Yerschicbungcu erloidenj
suweilen wird der Abstand von festgehalten.
Laternenpfosteu stehen häufig dicht am Kandstein.
Auch Einfriedigungen erhalten in den Städten und deren Umgebung
eine, ääthetiächeu Anforderungen entsprechende Ausbildung.
Üeber Baumpflansungen, hlcherheitsanlagen eto. siehe noch die Be-
stimmungen fttr die Anlage der prenssischen Staatsstrassen S. 120.
Ünterbaltiing der Strasgen.
Die Unterhaltung der Strassen erfordert eine Summe von Thätig-
keitcii 7Ai dem Zwi fk, dieaelbou in allen ihren Theilen in soh-liem Zu-
stande zu erhalten, dass den V' erkel)r^•ansp^üchen dauernd möglichst
gut Genüge geleistet wird. Es handelt sich dabei um die Beseitigung
aller Art Abnützung und nes< ]i.i<ligung, wie solche beim Verkehr, durch
Witterungseinflüsse nnd sonstige rmstände hervorgerufen werden, durch
gewiäse technische Leistungen, dann aber auch um vorbeugende
administrative Maassregeln, durch welche jede Benützung der
Strasse hintangehaltcn werden soll, welche nach allseitiger Beurthoilung
mehr ScIkkIcii als Nutzeii br'mgon vriirdo.
Von letzteren war thoil\iei&e bei üeäprcchung der f^uhrwerke die
Bede, als Verordnungen über Kadfolgenbreiten und Achsbelastungen
u. dgl.m. angeführt wurden. Hier kommen hauptsächlich die technischen
Maass nahmen in Betraohtj welche immer einen bedeutenden Kostenauf-
wand verursachen.
Oerselbe stellt sich sehr verschieden je nacli der Art und Grttsse
des Verkehrs, der Linienführung und Konstruktion der Strasse, der
Sorgfalt und der Methode, nach welcher die Unterhaltung erfolgt^ den
klimatischen Verhältnissen und den Lohnsätzen.
Es ist schon bei anderer Gelegenheit betont worden, dass eine un-
günstige Lage der Strasse an Hängen, welche Wind und Sonne nicht
ausgesetzt sind, oder in Wäldern, wo ebenfalls das Austrocknen der-
selben langsam vor sich geht, sehr deutlich im ünterhaituugsauf wunde
zum Ausdruck komme, dass ebenso die Längsgefälle der Strasse in
dieser Beziehung von merklichem Einflüsse seien, dcsgleicln n der Um-
stand, ob eine Scliotterstrasse künstlich gedichtet wird oder uirht.
Jedenfalls koiumen bierbci nicht uulcdcutendc Summen in Betracht.
XXV Bheinhard's Kai. 1898, Gehefteter Theil II. 8
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In Bayern waren im Jahro 1894 vom Staate 682Ö km StxaBsen zu
unterhalten. Hierfür waren verrcnschlagt für
CTriindentöCliädiguug der Materialgruben . 14079 Mk.
Deckmaterial 1408727 «
Schlamm- u. Staubabsiehen, sowie Siabetten 20F084 «
Schlamm abfuhr 24042 «
Regulirung der Fussbänke und Gräben . . 37114 «
Kleinere Brttcken und Durchlässe . . . , 106458 «
Stützmauern und Böschungspflaster • • • 18276 «
Ortspilaäter und Kebenanstalten 248005 «
Werkzeuge 33866 c
Zusammen . 2093236 Mk.
Im Anschlage für die Flnaneperiode 1896/97 waren von 6821,8 km
Strassen 0771,4 als ohauflsirt» 604 km als vollständig gepflastert aitf<
geführt. Von ersteren waren rund 40 " o mit hartem, 60'Vo mit weichem
Material beschottert. Die Gesammtkoston der Unterhaltung für 1 Jahr
betrugen 2280160 Mk., also die KoBten fOr 1 km S34 Mk. Hierin sind
Jedoch die Löhne der Strassenwärter nicht inbegriffen. Für das ganze
StrnsRennctz sind 1089 Wärter aufgestellt, deren jeder durcbsclmittlich
6^4 kni zu versorgen hat.
In Württemberg z. B. betrug der kilometrische Aufwand für die
ordentliche Unterhaltung der Staatsstrassen in dem Beohnungsjahre
1894/95:
für Material sammt Steinbrüchen, Kiesgruben, Schlamm-
ablagoruugsplätzen und Zerkleinerung . 309 ALk.
für Strassenmeister 86«
für Strassenwärter , , , • . . 196 «
für Taglohu-Arbeiteu 42 «
für Prämien der \V arter 7 «
für Walzen 66 «
im Ganzen durobsohnitiliolL . 664 Mk.
Auf das Kilometer and 100 Zugthiere ansgesoblagen, betrug der
Aufwand 292 Mk.
Weiter betrug im genannten Jalire rlcr kilometrische Aufwand für
besondere Ausbesserungen an den Staatsstrassen, nämlich
für Ausbesserungen an Böschungen, Nebenwegen,
Mauern n. dgl. durehschnittliob 17 MJc
für Ausbesseningen an Brücken und Dohlen . . 7 «
€ « « Schranken, Däii\men, Ufern 0,82 «
« Unterhaltung der Kilometersteine und Bäume 6 -«
im Ganzen durchschnittlich . 31 Mk.
Die Länge der TOm Staate unterhaltenen Staatsstrassen war im
Beohnnngsjabre 1894/96 2726,078 km. Am 1. J anuar 1896 waren 83 Strassen-
ujeistcr angestellt, von welchen jeder eine Strassenstrecke von durch-
schnittlich 82,6km Länge zu beaufsichtigen hatte; die Zahl der stiuidipon
Strassenwärter betrug 932, welchen Distrikte von der mittleren Lange
2924*^ ;!ugetheilt waren und deren jährlicher Gesammtlohn die Summe
von 539065 Mk. erreichte. Dazu kamen für unständige Wärter und
Brückenwärter bezw. 1383 und 510 Mk.
Für die Unterhaltung von 4006,330 km Landstrassen wurden 1882/83
in Baden im Staatsbudget jährlich 1810808 Mk., also 482 Mk. für 1 km
bewilligt. Nach den Voranschlägen entfielen davon auf:
1. Untcrhaltungsmaterial 47,03%
2. Strasscnwärtorgehaltc und Hülfswärter 34,67 «
3. Unterhaltung, Erneuerung und Vermehrung der
Binnenpflaster) Brücken, Schutsanstalten und
Baumpflanzungen, ausschliesslich Neubauten und
Hauptreparaturen von Über 2000 Mk. Kostenbetrag 13,40 €
4. Dienstkleidung und Arbeitsgeräthe der Wärter,
sowie Unterricht derselben in der Obstbanrnschule,
Vermessuncr uutl Vorst ei mint,' der Strassen, BemunS-
ration und Unterstiitzuncr fi*'r W-irter 2,82 «
6. Bezahlung derFrohudon für Scüuccbabuon,kleinere
Hoohwasserbeschädigungen vl Unvorhergesehenes 2,68 <t
lOO/WO/o
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Str«8Heiireinigaiig.
Bateitigiing Ton Sohlamm nnd Staub.
Sobald sich bei Begeu oder Thauwetter Schinuim auf der liaudstrasse
gebildet bat, ist derselbe yon der Fabrbahn zu catfcrnen, und zwar
solange er noch hinreichend weich ist un l -icli leicht mit djT Kritcko
abzielien läset. Es geschieht dies von der Strabseuachso aus gegen die
!Fu8sbänke hin in der Art, da^-i man zuerst für ein Fuhrwerk eine
I*l&che von 2™ Breite auf eine Länge von etwa 100"* säubert und als-
darin (Ion Streifen auf 4"^^ vt-rliroitort. Dio?r Arbeit ist mJVglichst zu be-
gclüeunigeu, nöthigonfalls unter Einstellung von Hilfsarlieitern. Die
abgezogene Masse ist, solange sie noch nicht zu fegt geworden, in kleine
Haufen mit gegenseitigi n Abständen von 5—6" zu setzen. Manchmal
wird der sohr fl'i?^i;_r(^ Schlamm in den Strasaeugrabeu gezorton und
später wieder ausgehoben, manchmal bleibt auch der nach der Seite ge-
Kogene Schlämm, ehe er zusammengehäuft wird, liegeo, bis er hinreichend
fest geworden. Erst wenn die ganze Länge eines Strassenbezirkes vom
Schlamm befreit ist und die Oberfläche abzutrocknen beginnt, entfernt
nian die Haufen von den Fussbänken, indem man sie, wenn thuulich,
mit der Schaufel von der Strasne abwirft oder sie mit Wagen abführt.
Das Abziehen des Staubes crtolgt, sobald sich eine so starke Schicht
desselben gebildet hat, dass der Hev. egungswiderstaud in merklicher Weise
Tergrössert wird oder die Keisenden dadurch belästigt werden. Pas
Verfahren dabei ist ähnlich wie bei Schtammabtlehen, auch kommen wie
dort hauptsächlich Krücken zur Verwendung.
Bermen utkI Gr:iLen sind o1)enfalls von Staub und Schlamm zu reini-
gen, auch niuss Otters ausgegrast werden; letztere Beiuigungsarbeitou
sind bei feuchtem Wetter tuid zu Zeiten voTzunehmen, da der Strasseu-
wärter nicht durch andere Arbeiten in Anspruch genommen ist. Bei
wenig belebten Strassen wird nbrigens der Graswuchs auf den Banqtietten
für Materialahlagerung gewöhnlich nicht beseitigt, sondern nur dafUr
gesorgt, dass der Wasserabfluss nach den Gräben hin nicht behindert ist.
Wo erhöhte Fusswege vorkommen« ist besonders darauf zu achten,
dass sich die Längsrinnen nicht verlegen und die Querdohlen nicht
verstopfen.
Yiel sorgfältiger wie auf Landstrassen ist die Beinigung der städti*
sehen Strassen durchzuführen. Sie muss hier häufiger, unter Umständen
täglich und mit Zuhilfenahme der Nachtstunden vorgenommen werden.
In Strasseu, wo eine regelmässige Beinigung nicht durchgeführt wird,
dann aber auch in verkehrsreichen Strassen neben der regelmässigen
Kehrung ist ein ununterbrochener Reinigungsdienst, namentlich zur Be-
seitigung der thierischen Auswnrfstofte erforderlich, wobei diese in
Schiebkarren oder besonderen, an den Seiton der Strassen aufgestellten
Behältern gesammelt werden. Besonders wichtig ist dies für die Asphalt-
«trassen, weil bei ihneri die gonaiiiiton Stoffe die Gliitto die^^^^r Art von
Str;tssr ii erhöhen und nach der VerwaudhiniT in Staub leiclit (iurch Wind
autgewirbelt werden. Letztere Beinigung geschieht durcii Handarbeit
unter Verwendung einfacher Mittel und auch das Abziehen von Staub
und Schlamm erfolgt vielfach durch Arbeiter mittels KrückeTi, Bilrsteu
und Besen. Die stündliche Leistung mit liaudgerilten wechselt mit dorn
Zustande der Strassen und der Brauchbarkeit der Arbeiter^ mag
zwischen 860 und 700 qm betragen. In grossen Städten jedoch, unter
Umstäiirteii auch auf Landstraasen, wo es sich darum haudelt, grosso
Leistungen in kurzer Zeit zu vollbringen, kommen zweckmässig Maschi-
nen zur Anwendung.
Unter diesen sind in erster Linie die Kehrmaschinen zu erwähnen,
zwei-, meistens aber mehrriiderigo Fahrzeuge, unter deren rückwärtigen
Hauptachse, unter einem Winkel von 45*^ zu dieser geneigt, eine Btirsten-
walze angeordnet ist. Auf die Walze wird die Bewegung der llauj>t-
acbse in der Art übertragen, dass sie sich umgekehrt und schneller wie
diese droht, so dass der Kehricht vurwärts und r-eitwürts gesehafTt wird.
Der 80 beseitigte Kehricht wird auf Hauten gekehrt und mit Wagen
abgefahren.
Die Kehrmaschinen sind zuweilen für Handbetrieb, meist aber für
Pferdebetrieb eingoricfitpt und es genttgt dann bei niclit zu starker
Strasseuneiguug ein einziges Thier. Die Arbeitabreite ist bezw. ü,7— 0,9°*
und 1,8—3/)™.
Die Leistungen der Handkehrmaschiueu betragen 2000—3000 qm
in der Stuade, die der Pferdemasohinen 5600—8600 qm je nach der
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Besohaffeuheit dei zu reinigenden Strassen. Der Preis der letsteren
stellt sich etwa auf 7iM> Mk. Znr Bedienung der Masehilke, aovie mut
weiteren Behandlung des von der Maschine zusammeugebrachtcn Kehr-
richts siud etwa 10 Mann zu rechnen. Handarbeit kostet etwa dae
Sechsfache der Maschinenarbeit.
Im J'abre 1994/9S waren in Berlin, wo die Strassen im Durchselinitt
dreimal wöcheutlich regelmässig gereinigt worden, 58 Stragseukehr-
maschinon vorhanden, wovon 18 in Thätigkeit, 10 in Reserve waren..
Bespaunuug, Bedienung und Uuterhaltuug dieser Maschinen sind einem
Unternehmer für jährlich 109500 Mk. übertragen , so dass auf die Maschine
täglich 6,26 Mk. trifft. Tür txowöhnlicli schützt man die lanfonden T^opo-
raturen einer Maschine auf täpflich 50 J'fp;. Die Maschinenwalzen werden
dem Unternehmer durch die Verwaltung geliefert- ein Satz Walzen hat
eine BurchsclinittBdauer von etwa 28 Tagen.
"Die Arbeit der ICcIirniaschinen bcKiunt regelmässig nachts V?12 Uhr,
eine halbe Stundo später beginnt die Arbeit der Mannschaft , die M aschi-
nen erledigen ihre Arbeit in ü '/a — 7 Stunden. Unter augliusligen
WitterungBTerhältnissen verlängert sich natürlich die Arbeit der Ma*
BChinen. Ausnaliuisweise arVtniten dieselben auch am Tage.
Die nipi?tcn Kehrmaschinen lagern den Kehricht bei der Hin- und
Herfabtt auf verschiedenen Seiten der Strasse ab. H. K. Leichsenriug
in Schönebeck baute zuerst Maschinen mit umstellbarer Bttrste, welche
das Kehren nach der eineu Strasscnseite ohne Leerfahrten crmöp-lichen.
Auf sehr breiton Strassen empfiehlt es sich mehrere Kehrmaschinen
gleichzeitig arbeiten zu lassen, indem sich dieselbeu staffclweise folgen.
Keben den eigentlichen Kehrmaschinen kommen saweflen auch so*
genannte A b z i e b m a s Chi n e ti zur Anwendung, welche zur Beseitigung
zäheren Schlammes und featerer Krusten von der Strasseuobcrüäcbe
dienen. Auch sie sind fttr Hand- oder Pferdebetrieb eingerichtet. Im
letzteren Falle genügt auf Strassenatrecken bis etwa 3'Vo Steigung ein
Pferd. Das Gewicht solcher MaschiTieu betragt 430—480 kg, ihr Preis
zwischen 350 und 400 Mk., wozu noch um etwa 50 Mk. Ersatzstücke
kommen, die Leistung 6000—7000 qm in der Stunde.
Auf den Württembergischon Staatsstrasson standen in den Jahren
1803/95 zum Abziehen von Schlamm und Staub 32 Abziehmasehincn und
6 Kehrmaschinen in Verwendung. Im Bezirke der Inspektion Ludwiga-
bnrg wurden 1808/94 mit einer mit einem Pferd bespannten Abzieh-
maschine in der Arbeitsstunde durchschnittlich 2771 qm Strassenober-
fläche gereinigt und kam dabei die Beiniguug von 100 qm Fläche auf
4/10 Mk. zu stehen. Im Jahre 1894/95 waren die entsprechenden Zahlen
2592 qm und 4,30 Mk.
Mit der mit 1 Pferd bespannten Kehrmaschine wurden in 1 Arbeits-
stunde durchschDittlich 2347, bzw. 1907 qm Oberfläche gereinigt und die
Kosten stellten sich für 100 qni auf 4,87, bzw. 5,35 Mk.
Begiesaon der Strassen
l>n8 liesprenRcn der stildtisclicn StrasHon ist nothwcndig, um das
Stauben zu verhüten und die Hitze zu mildern; auch dem Kehren muss
bei trockenem Wetter wenigstens eine Anfenchtnng voransgehen. Bei
ABphaltstrassen wird in der Bogel mit der nächtlichen regelmässigen
KoiriigUM^' eine förniliclie Waschung verbunden, wodurch alle beim Ab-
ziebeu von Staub und Schlamm nocli zurückbleibenden Theile, welche
unter Tags zu Staubeutwickclung und gefUhrlicher Glätte Veranlassaiig
geben wiirdcn, gründlich beseitigt werden. Auch da« Holzpflaster wird
neuerdings öfters in ülinlicher Weise behandelt.
Das IJcsprengon der Strassen geschieht besonderb häufig mit eisernen
s i> r 0 n g w a g e n, welche je naoh Ihrer GrCsse von Menschen oder Pferden
in BewecTting p-esetzt werden.
Zweiraderige Handsp rcji,i.rlv irren aus Eiaonhlech, von 2 Arbeitern be-
dient, besitzen einen l'assungsraum von 250 1, reichen hei einer Spreng-
br ito von etwa 2"* fttr eine Fläche von 600--050 qm. Sie wiegen ohne
Füllung 200 kg und kosten etwa 250 Mk.
Die vierräderigen Sprengwagen aus Eisen werden in verschiedener
Grösse sowohl far 1, wie für 2 Pferde gebaut. Die einspännigen Wagen
haben einen Fassungsraum von 1000^15001 bei einem P^igeugewioht von
750—1000 kcr, bestreichen mit dem Ausgussrohr einen Streifen Ton reieh-
lieh 4"» und itobton 700—860 JVlk.
In Berlin erhalten gewöhnlich alle Strassen, welche regelmftssig ge-
reinigt werden, aaoh eine regelmässige, d. h. täglich sweimalige Bs*
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sprengang, einzelne Strassen und Plätze werden auch 3 und 4 mal täglich
besprengt, im übrigen werden mancherlei Abweichungen je nach Jahres-
zeit, Witterung u. dcrgl. ra. erfürderlicb. Eine besondere Ausnahme
machen die ABphaltstrassen, welche gewatehen werden müssen. Die Be<
Sprengungsperiode iimfasst den Zeitraum vom 1. April bis 31. Oktober,
doch kommen auch ausserhalb dieser Zeit, z. B. im März, Waschungen
und Bespreuguugcu vor. Die Bespannung, Bedienung und Unterhaltung
der SpreofTWBgon ist für die eigentlicln> Besprengungsperiodo an Unt6r>
nehmer vergeben, z. Z. für 28241G Mk.; die tilglichen Kosten für einen-
der 166 Sprengwagen berechnen sich demnach /u 7,95 Mk.
Das Wasser wird aus der städtischen Wasserleitung entnommen.
Terbrancht wurden
1884
617225 cbm
1800
803 683
1885
672550 ,
1891
820005
188e
848478 „
1892
1115062
1887
773414 „
1898
1143584
1888
719494 „
1894
968019
1889
736 3öO „
Ein Sprengwagen von 15001 Inhalt kann tiiglich 40 mal gefüllt worden;
mit 1 Füllung wird eine Fläche von 3000 qm benetzt, so dass die Iteistuugs-
fthigkeit des Wagens Im Tage 120000 qm betrftgt. Deraelbe wiegt leer
1100 kg, gefallt 2600 kg. Im Jahro 1894/96 waren 178 Sprengwagen vor*
banden, davon 170 mit einem Fülluugsraum von 1500 1; 12 von diesen
Wagen bilden eine iBeserve, d. h. sie worden nur anf besondere Ver-
anlassung in Dienst gestellt und dann auch besonders besablt.
ZturBraielnng einer grösseren Spreng weite hat O. Türcke in Dresden
am hinteren Ende des Wasserbehälters oiuo Art Turbine angebracht, welche
sich in einem halboffenen Ge)uius(! drolit. T)io Bewegung derbclben geht
mittels Kegelrädern von einem der Hinterräder aus; durch ein Ventil
flieifft das Wasser anf die Turbine. Je nach der Breite der Strasse ver-
grössert oder rerklelnert man den Wasseranflnss und die Fahrge«
sehwindigkelt.
Vielfach wird das Sprengwaaaer anmittelbar aus der Wasserleitung
der Strasse entnommen imd der im Leitungsrohr herrschende Druck
Terwerthet. Dabei wird entweder ein kurzer Schlauch an den Hydranten
angeschraubt, so dass eine, diesen umgebende kreisförmige Fläche be-
strichen werden kann, deren Halbmesser der Wurfweite des Hydranten
gleich Ist; oder es weiden Bellsohlftuehe angewendet, welche ge-
statten, weiter entfernte Theile der Straasenoberfläche mit den Wasser-
strahlen zu erreichen. Zuweilen findet auch der Werth ei m'ache
Schlanchtrommelwagen Benutzung, welcher gestattet, die langeu
ScUftuche bequem Ton einem Hydranten aum anderen su bringen, die
Beschädigung derselben durch den Strasspuvorkehr und die Störung
dieses durch das Besprengungsgeschiift nach Thiiuliclikoit zu verhüten
und eine ununterbrochene liespreugung, auch währnud des Verläugerns
und yerkUraeneder Sohlftuohe auszuftthren. Die abwickelbare Schlauch-
länge wird ungefähr gleich dem halben Abstände der Hydranten von
einander gewählt. Je uacli der liierdurch beHtimniton Grösse des Weges
und je nach der Art der Fahrbahn sind zur Fortbewegung des Schlauch-
trommelwagens 1 oder 2 Arbeiter erforderlich, wlfchrend ein anderer die
Ffibrottg des Spritsensohlaoohes u. ■. w. besorgt.
ächneebeseitiguug.
Im Winter entstehen bedeutende Ycrkcilir^störungen durch Schnee-
fall, sowohl auf Land- wie auf Stadtstrasseu. Bei ersteren beseitigt
man den Schnee, ehe er fest geworden, wenigstens Im mittleren Theile
der Fahrbahn mittels Bahnschlitten, wobei man nur soviel Schnee übrig
l.Hsst, dass sich eine Schlittenbahn bilden kann Die Bahnschlitten oder
Schneepfiüge sind in Holz oder Eisen konstruirt, manchmal ist Vorsorge
getoofRtn, dass die Arbeitsbreite nach Bedarf ver&ndert werden kann,
»er zur Seite geräumte Schnee bleibt meist liegen, bis er von selbst ver-
geht. In manchen Gegenden mit starken Schneefällen uuterlässt man
die Sebneeräumong und bildet immer wieder Schlitteubahneu aus, die
dann natürlich im Iiaufe des Winters stets hAher und höher au liegen
kommen. Viel mehr Arbeit muss innerhalb der Städte aufgewouiiet wordon,
indem dort der Schnee möglichst vollständig beseitigt und auch thuulich
bald abgefahren werden muss. In der liegel er^lgt die Beseitigung
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aaf mechanischem Wege, und zwftr meist noch dttTcll ttttndtticl^eii; dooli
kommen atich Kehrmaschinen und Schneepflüge znr Terwcndung.
Versuche zum künstlichen Auithaueu des Schnees mit Dampf oder
Wasser u. 8. w. sind schon da und dort angestellt worden, haben ahor
noch nicht ganz befriedigende Ergebnisse geliefert. Am häufigsten
kommen noch billige Sorten von Kochsalz zur Verwendung. In Paris
E. B. wird der Schnee durch Ausstreuen von Salz und Mengung desselben
durch die Bäder der Fahraeuge zUm Schmelzen gebracht und die sich
bildende flttssigo Masse durch Handarbeit beseitigt. Bei einer HDhe des
Schnees von 0,04—0,05™ sind 150—200 g Salz für 1 qm nothwendig) betr>
die Schneehöhe 0,05 — 0/20™, so wird zweimal aufgestreut.
Dl« Kosten für Beseitigung von Schnee sind ausserordentlich ver-
scliieden je nach den ^Vitteruug8verhaltni6äeu. In Berlin ts. B. wechsel-
ten in den Jahren von 1879 bis lf)94/9Ö die jälirlichen Kosten für Schnee*
abfuhr zwischen 10605 und 8865ti7 Mk. und betrugen i^n Durchschnitt
284r504 !Mk. Desgleichen bewegten sich die Löhne für Hilfsarbeiter in
demselben Zeiträume zwischen 3690 und 228531 Mk. und erreichten im
Durchschnitt 92000 Mk.
Der AbfubrOnternehmer für Strassenkebrioht hat auch die Schnee*
al>fuhr zU besorgen, wofür er hesoiiclers 2,G Mk. für dip Fuhre erhillt.
Die Kolirichtahfuhr rnuss bis früh 8 lJ)ir beendigt sein, unr bei schlechtem
W etter darf sich dieselbe um eine bluude verzögern. Sie ist ebenfalls
ausserordentlich von der Witterung abhängig. Die Gesanimtaahl aller
Fuhren Strassenkebricht im Jahre schwankte in dem oben angegebenen
Zeiträume zwischen 94380 und ll3oP3.
Der Gesammtaufw.'ind für Straseenreinigung, einschliesslich P»e-
sprenguug, Löhne, Bekleidung und öftentliche Bedürfuissanstaltcn betrüg
in Berlin 1804/96 3043230/84 Mk.
Ausser den gelegentlich genannten Firmen, \^'elche Maschinen ttt
die Rtrassrn - TJeinigung liefern, .scirn noch Nollau <fc Tanger«
manu in Helmstedt, Ewald in Küatrin, Gebr. Böhmer in Magdeburg
tind Joh. Dürkoop & Cie. in Braunschweig geoanntj auch auf die
Besugsqnellenliste am Sohlusse des gehefteten Theils sei rerwieaen.
WiederergatE d€r ab^onatzten Fahrbalintlieile«
Der Verkehr auf den Strassen wird entweder durch die Anzahl der
innerhalb einer gewissen Zeit auftretenden Fahr senge oder der dabei
vfM \s Piidetoii Zngthiere angegeben. Krwünscht -wärp allerdings <lie be-
förderte r.esammtlii^^t in Bozn^j nnf Strassenlaoite, allein die IT est-
stellniig derselben i6t ijraktiscli schwer diirchzul ulircn.
In Frankreicli unterschied niau beiden Verkehrszählungen auf den
Kontes nationales: 1. beladenes Fracht- und Landfuhrwerk, 2. besetztes
oder leeres offnutHehPH Peis^effilirwerk, 8. leeres Frucht- und Landfnhr-
werk, sowie l'rivat-Eci?=ewagen, 4. einzelne nicht angespannte IMerde,
Ochsen. Manlthiere etc., 5. Kleinvieh, und man brachte jedes Zugthier
eines Fahrzeugs der 1. nnd 2. Art mit 1 in Ansatz, dagegen jedes Zog-
tliicr eines Fahr/ntigs der 3. Art mit V2, während ein nicht cingesohirrtee
Pferd oder ein Stüt k Grossvieh gleich '/s ^i^^ ein Stück KleinTieh gleich
I »> eines Zugthicros der 1. oder 2. Art geschätzt wurde.
Bei der im cTabre 1882 ausgeführten Zfthlnng waren 4344 Zfthlstellea
ausgewählt und damit die Koutes nationales in strecken von etwa 8,6 km
Länge getheili worden*
X:H h Torjjenommenen H r-n irht'jf'nin'ttehingen traf auf jedes, an einem
i' nhrwerk der 1. und 2. Art augespannte Zugthier ein Brattogewicht tob
980 kg nnd eine Nntalasi von 400 kg*
In Baden wurde der Yerkehr einos Kalenderjahres durch die 2ahl
dnr Zngthiere ausgedrückt, welche durchschnittlich an einem Tage die
Strasse nach beidf^n Pichtniigen pf»s«»iren, Anf Grund der Krhcbnngen
wurden die bestehenden Strassen in 7 Klassen eiugetheUt, je naohdem 1
der tägliche Verkehr anf ihnen mehr als 1000, 600—1000, 25^600, 100— SSO
50—100, 30—60 nnd weniger als 80 Zngthiere beträgt«
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119
Von clor panzeii Strassenlängc trafpn anf die
^ 1
Klasse
m 1 IV 1
V
VI
1 VII
1
im Jahre 1824
4 € 1S77
« « 1882
€ « 1887
0,7 «/o
1,0 »
0,5 »
0,88»
1,3 n/o
2,0 «
1,6 «
1,76«
6,30/0 ! 27,0%
37,0%
8,0 « 1 29,0 «
87,0 f/ü
30,2%
28,0 «
27,0 «
33,0 *
19,3 o/u
21,0 «
21,0 *
14,27 <
11,0 «
13,0 «
13,10 «
In Wü rttemberg hat sieh folgende Vertheiluag des Verkehrs nach
VerkehrsklaBBen orgol)en:
Tägl. Verkehr
in
Zügthieren
Strasse'nlänge In Wo der Gkieammtläuge
1884
Darohg«h.iOertI.
Verk, iVork.
1886
Bnrchgeh.lOertl.
Verk. Verk.
1688
Dnrehgeh.
Verk.
Oertl.
Verk.
mehr als 1000
1
0,2
0,0
0,25
0,0
0,4
0,0
500—1000
II
1,2
C,2
1,8
0,16
1,3
0,0
260—600
m
9,9
2,3
8,7
0,85
9,8
1,8
100—250
IV
48,2
26,1
45,8
19.9
45,4
19,1
50—100
V
36,8
36,2
35,5
36,1
33,7
34,1
30— 50
VI
7,6
17,9
7,04
22,3
7,7
23,0
weniger als 30
VII
lA
17,3
0,91
20,7
7,1
22,0
Ueber den Verkehr anf städtisohen Strassen liegen nur Wenige ^t*
hebUngen vor.
Auf den Ende der 70er Jahre in Berlin yorhaudeueu 580 Strassen
Ton über 300 km Länge wurde die 2ahl der dttrehschnittlich In 1 Stunde
Terkehrenden Fuhrwerke erhohen:
Unter den Linden und Fricdrichstrassenecke . . 831 Fuhrwerke^
Königs- und Spaudauer-Strassenecke 739 «
Leipziger- und J^rnai^emer-StTaBteneoke . • . • 686
MUhlendamm 562 «
KÖuigBstrasse (Kurfürsteubrücke) , . 466 «
Unter den Linden (Brandenburger Thor) .... 431 «
Im Jahre 1891 wurden während 16 Stunden (TOn 6 UhrMh bis 10 Uhr
Abends) folgende Ermittelnngen gemacht:
Fnhr- Fuss-
werke gänger
Ecke Friediiehstrasse und Unter den Linden 13479 I2üuiß
Ivönigsßtrasse unter der Stadtbahn 10016 10UHÜ7
Belle-Alliance-Brücke 6823 91630
Potsdamer-Katx 1786S 87266
Fcke Kttnigs* und Spandauerstrasse ... * 9081 84976
Ecke Chaussee- nnd luvalidenstrasse .... 13440 82965
Die Kosten der am 27. April mul 4. Mai 1891 in London von je
800 Beamten Torgenommeuen Zählungen betrugen nach Kemmann
24000 Mk. Dabei wurde Folgendes festgestellt: Bie Zahl de)r an 8
sehicdenen Pttnkten zu Fuss oder zu Wngen innerhalb 24 Standen in
die (Uty gelangenden Personen betrug 1121708 (gegen 707563 im Jahre
1881). Während derselben Zeit fuhren 92488 Wagen £ur City (gegen
71d98 Im Jahre 1881). Au stftrketen Terdichtet sich der Verk^r anr
Zelt vor und nach Schluss der Geschäftastunden. Bei der London*
Brücke sind täglich 20000 Fuhrwerke zu rechnen.
Interessante Zählungen sind in Paris vorgenommen worden. Im
Osten der Stadt, wo der Waarenyerkehr Torherrecht, beginnt derselbe
schon frtth 6 Uhr und steigt bis Mittag, in der Frtthstücksiselt (12—2 Uhr)
nimmt er ah und steigt alsdann wieder bis 4 Uhr, um sich von da an
schnell zu vermindern und bis 10 Uhr Abends nahezu ganz aufzuhören.
Bine Zafalnxig am Bonlerard des Italiens mit gemischtem Verkehr
gab folgendes Bild: Der eigeaMiofae TerkelMr begann ersi ^16 Uhr
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120
Yormittags, wvcha bis- 19 ühr, nahm 19«-2 Uhr wieder ab, stieg dami
rasch und erreichte seine Höhe 4— G "Uhr mit etwa invS Fahrzeugen in
der Stunde, blieb ziemlich p^leichmäsfiig bis Mitternacht, nahm dann ab,
bis er 4—6 Uhr Morgens aufhörte.
Wieder anders yerhiett sich der leichte Verkehr in der Avenue dn
Boia de ßoulogno. l'lrst '2~ i Uhr entwickelte sich derselbe zu 1300 bis
1400 Fahrzeugen, Gi össtwerth mit 3000 in der Stunde zwischen 4 und Uhr.
Kbcnso rasch nahm er wieder ab, so dass er nach 8 Uhr Abends ganz
unbedeutend war. Bei besonderen Gelegenheiten vrird übrigens der er*
wähnte Grösßt Werth bedeutend übertroffen; am Tage des Wettrennens
4—8 Uhr Nachmittags wurden 6292 Fahrzeuge in der Stunde ge^-älilt.
In Ermangelung genügender Erfahrung nimmt man in der Ivegcl au,
die Abnützung einer Strasse wachse unter sonst gleichen Umständen im
geraden Verhältnisse mit dem Verkehr.
Schotter Strassen.
Bei sorgfältiger Unterhaltung der Strassen werden zunächst die ent-
stehenden Schlaglöcher und Badspuren thuniichst bald nach ihrem Ent-
stehen beseitigt, womöglich zu einer Zeit, da der Strassenkörper etwas
erweicht ist» wobei darauf zu sehen ist, dass sich die auegeheaserten
Stellen ntirepfelinäsflig über die Strassenoberfläche vertheilen, SO dasa der
Fuhrmann nicht veranlasst wird^ denselben auszuweichen.
Bei der WiederberBtellung der ursprünglichen Fahrbahndiolce werden
zwei verschiedene Verfahruiigsweisen befolgt, das Flicksystem und das
Decksystem.
Das Flicksystem entspricht in der Hauptsache dem Verfahren
zur Beseitigung von Schlaglöchern, Badspuren und kleinen Mulden, er-
scheint jedoch Insofern erweitert, als man grössere Theile der Fahrbahn
zu geeigneter Jahreszeit aufschottert, sei es, dass man die Strasse auf
Strecken von mässiger Länge in ganzer Breite mit Deckmaterial Ter-
sieht und dazwischen immer unbeschotterte Strecken belässt, sei es, dass
man die zu beschotternden Flächen in geringer Ausdehnung schach-
hrettnrtig an einander reiht. Das Wesentliche dabei ist, dass die
Dichtung der aufgebrachten Massen in der Hauptsache den Fuhrwerken
überlassen bleibt. Dem Strassenwärter fällt dabei eine umfassende
Thätigkeit zu, welche an seine Einsieht und seinen Fleiss nicht geringe
Anforderungen stellt.
Im Gegensatz dazu steht das Decksystem, wobei das Flick ver-
fahren so lange angewendet wird, bis die Schwierigkeiten und die
Kosten der T'Titerhaltnng sich Ins zti diiirm c^ewissen Grade gfstoigert
haben, würanf der ursprüngliciie btraasenqiiersehnitt durch eine Art
Neubau und unter Verwendung von ötrassenwalzen auf einmal wieder
hergestellt wird.
Die Wiederherstellungsarheiten werden auch l>ei flipsem Verfahren
im Allgemeinen im Herbst oder Frühjahr vorgenommen, wenn eine
rasche Bindung des Schottermaterials erwartet werden kann. Bei zu-
sammenhängenden grosseren Arbeiten muss jedoch auch in der trockenen
Zeit gearbeitet werden und es ist dann für Beifubr von Wasser besonders
Sorge zu tragen. In Städten ist man ziemlich unabhängig von der
Jahreszeit, da man hier Wasser immer bequem zur Yerffigung hat.
Viel Interesse bietet die Strassenunterhaltung in Württemberg, wo
bis zum Jahre 1870 das Flicksystem in Uehnng stand, von da ab jedoch
das Decksystom mehr und mehr und nach einem sorgfältig ausgearbeiteten
Plane zur Durchführung kam. (Eingehende Hittbeiluogen m dem Ver-
waltungsberiohten der K. Ministerial -Abtheilung f. d. Strassen* und
Wasserbau, sodann Zeitschrift des Arch. und Ing.-Vereins zu HaaaoTex
1890).
Wenn auch im Grossen und Ganzen das Decksystem grosse Vorzüge
hat, so ist 7nan doch zuweilen auf das Flicksyetem zur Wiederherstellung
der normalen Oberbaustärko angewiesen, falls sich Schwierigkeiten für
die Anwendung der Strusscuwalzen ergeben, sei es wegen allzu starker
Steigungen der Bahn, sei es, weil bei der Abgelegenheit eines Strassen«
zugrs oder wegon selir schwachen "^^ rkehrs auf demselben die SkOSt6n
der Waizung sich zu lioch steilen wm Icn.
Das Bau- und ünterhaUungsmateriul für Strassen überhaupt muss
verschiedene Eigenschaften besitzen, unter welchen Druckfestigkeit,
Hfirto und Zähigkeit bezv,-, Abntitzbarkeit, Wstterheständigkeiti Politar-
unfühigkeit yor Allem zu nennen sind*
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121
Für die Gnindbausteiue der Schotterstrassen und auch für die in
den tieferen Schiebten der Beschotterung znr Verwendung kommenden
Gesteine genügt neben ^Yettorbc3t;■ul(ligkeit oiue mässigo Druckfestigkeit,
dagegen müssen die Decklagenbrocken neben VVetterbestiindigkcit oiuen
hohen Grad von Druckfestigkeit und Abnützbarkeit besitzen, auch soIi
ihnen die schlechte Eigenschaft der Klebrigkeit fehlen, damit sich der
aus ihnen enti^tehende Scblaniiii nicht an den Rädern „aufwickelt". Dio
Druckfestigkeit der Schottersteine niuss schon ihrer geringen Grösse
wegen bedeutender sein als bei den I'ilastersteinen.
Diese verschiedenen Bigenschaften werden in den Materialprüfangs-
anstalten erhoben. Wenn auch in den Veröffentlichungen dieser In-
stitute eine grosse Zahl von Durchschnittsworthen für die verschiedenen
in Betracht kommen len Materialien zur Verfügung stehen, so empfiehlt
es sich doch, für jedes neu in I'rage kommende Materi»! besondere
Untersnohiingen m Teranlassen.
Material-
, Art
!>«tll »..)'' '
1'
HoleriAr^O
Basalt
Diorit
d •
Syenit
Gneis
/I
o.-i
Hornblende
Klingstein
Thon-
Bchiefer
Sandstein |
Druckfestigkeit
in kg^qcm
Sorte und Typus
derselben
(0
a
(0
w
o
Werth
"7* CO
Abnützbarkeit in g
bei 200Umdrehuiigen
der Scheibe
•—I
•
1
CD
CB
o
O
U
i
Werth
u n
«.2
Ol
'S jO
vom Katzenbuckel
b. Eljeil»acli
von Wardenbelg
u. BiedsOchingcn
I vom rnchsköpfle
h. rreiburp
II vum Höllenthal
I Dossenhoimer
II Yormberger P.
in Trabronner P.
I S. aus dem Murg-
und Albthal
II S. ans dem
Birkeuauer Thal
I Qt, Yon Krop-
penstein
2720
2060
über
2480
1860
2220
1600 1710
1210 2040
Ober
3050;3000
l
262012340
2650
2340
2680
1920
1560
2100
2820
1430 1710
1220 17:'>U
1460
1410
1390
lÖÜU
1660
im)
1170 132U
970|iaiO
1350 2340
II Gr. aus dem
Schlüohtthsl
III Gr. vom Stein
blicke Ic
vom Zindelstein
Yom Kaiserstuhl
1
aus dem Oberrhein
von Utzenfeld
I S. von Ettlingen/
II S. :w;eitheim l
1230
1130
15Ü0
1750
1650
17G0
1240
1450
1140
880
1050
1500
1720
1560
2290
1920
2340
19()0
21C0
1880
1700,
15301
1620'
1400
15bü;
2120
2200 2290
20001
210Ö
2398
15ü2
1718
1997
1860
1518
149.S
1633
1488
1G23
1245
11G7
1992
1470
1730
1740
1977
17«J5
183ri
15Ü0
1552
1403
12G8
1246
1540
1920
2245
10,00
7,80
8,667
7,020
7,993
5,207
5,727
6,657
6,200
5,0G0
4/J7G
5,443
4,ÜG0
5,410
4,150
3,890
12,6
9,6
12,0
13,9
10,2
7,3
9,6
1U,2
10,9
9,2
9,0
9,0
]0,4
12,5
11,2
12,7
I
8,0 10,3
11,2 10,4
6,640 11,0
1520 2890 19G0
1400 1G50 15G1
860 970 888
4,920
ö,7G7
5,fc00
f',5U0
6/J83
6,127
5,200
5,173
4,676
4,227
4,153
5,133
6,40
7,483
10,8
11,4
8,21
5,3
6,1
9,1
7,9
7,4
7,0
9,2
7,1
7,1
8,1
9,fc
6,8
13,7 12,0
11,3 8,6
7,2
8,0
9,3
10,3
9,6
10,4
11,8
12,1
14,8
9,7
5,5'
7,5,
6,9 1
9,0
8,0
9,0^
9,0
8,2
7,9 i
8,2
18,G 10,G
18,8
6,633 10,1
5,203 10,6
2,960 24,5
7,3
6,8
9,3
18,4
11;4
12,92
9,28
6,53
7,72
9,72
9,425
7,96
8,08
9,36
8,03
10,02
9,27
ll,b5
9,43
12,80
9,82
0,60
8,125
8,55
9,57
8,80
9,72
10,28
9,93
10,92
8,95
11,14
13,05
8,60
9,90
1,000
1,010
1,107
1,254
0,901
0,G34
0,750
0,944
0,915
0,773
0,785
0,909
0,838
0,973
0,900
1,160
0,916
1,243
0,953
0,041
0,790,
0,830
0,929
0,854
0,944
1,000
0,964
1,060
0,869
1,082
1,267
0,835
0,9G1
1,000
0,772
0,783
0,5G0
0,887
0,821
0,764
0,705
0,678
0,6r)5
0,634
0,599
0,692
0,556
0,461
0,339
0,726
0,395
0,605
0,905
0,834
0,721
0,659
0,609
0,548
0,468
0,439
0,392
0,590
0,590
0,590
0,782
0,541
20,775,2,017 0,147
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122
In dor vorstehMideii Tabelle sind die Ergebnisse von VersticTien ent-
halten, welche auf Yeranlaseung der Grossherzoglich Badischen Ober-
direktiou des Wasser- und Strassenbauos im mech.-techn. Laboratorium
der K. techn. Hochschule /.u München angestellt worden sind.
r^or Ifichtorcu IJebcrsicht halber wurden die Werthe sowohl der
Druckfestigkeit als auch der Abnützbarkeit durch eine YerhiUtnisszahl
ersetzt, so zwar^ dass die Widerstandsföhigkcit des Dolerit ^ dOOOkg/qcm
Sil 10 bezw. = 10,8 zu 1/000 angenommen wurde.
Die in der leisten Beihe stehenden Wertbziifem (y) bilden den
Quotienten/ SS ^ ans der YorhlUtnimabl OD die Drttckffeetlgkeit
Und jener a für die Abnützbarkeit.
Es ist schwer, aus den in VerBUcheanstaltou erhobenen Teraidiiedenen
Einzel-Eigenschaften der Materialien einen Schluss auf ihre Brauchbar-
keit zum btrassenbau zu ziehen. Man hat deshalb versucht, die Materialien
In den Prflftingsanetalten künstlich herrorgemfenen Angriffen atiesa-
setzen, welche den in Wirklichkeit auftretenden möglichst nahe kommen,
Und das Verhalten des Materials hierbei zu bctbuchten. Allein dieser
Weg ist bis jetzt nur ganz vereinzelt betreten worden.
Sicherer, wenn auch grösseren Zeitaufwand beanspruchend, erscbien
das Verfuhren, die zu erprobenden Materialien in Versuchsstrecken ein-
zubauen und ihr Verhalten während des Betriehes 7,n studiren. Für
Schottermaterialien ist dieses Verfahren in der liiat wiederholt und
zum Theil in sehr ausgedekntem Maasse in Anwendung gekommeni
zuerst in Frankreich, dann in Bayern und in Yorschiedenen anderen
deutschen Ländern , allein befriedigende Ergebnisse konnten bisher
nicht erzielt werden, weil nicht alle m Betracht kommenden UmständOi
insbesondere auch die GrOsse der Abnützung, mit der erforderlichen
Sicherheit be^^timmt werden konnten.
Von grosöter Wichtigkeit sind deshalb die bei langjäliriger Ver-
wendung der versohiedeuen Gesteinaarteu gemachten iiirfalirungen.
In Baden hat man auf Grund der Werthziifern Q' in Tabelle 8.391)
die zur Unterhaltung der Strazsen erforderlichen SteingescTilätrs-
M engen berechnet, indem man vom Porphyr ausging, über welchen
weitgehende Erfahrungen vorlagen. Die Ergebnisee, welche gut mit der
Wirklichkeit stimmen, sind aus der folgenden Tabelle zu exiMhen«
Innerhalb der einzelnen Verkehrsklassen pchwfinken mit
dem Verkehre die für 1 km erforderlichen Mengen
(in cbm) Strasäenunterhaltungsmaterial zwischen nach«
stehenden Grenzen
Sleinmaterial
für das
Kleiug4!ächläg
Vcrkehräklasäe und tägliche Zugthierzahl
VII
weniger!
1
VI
\
IV I III
II
80—50
60—100
100— aö0|250— 600
600—1000
I
mehr als
1000
a) Endgültig festgestellte Mntcrialmen(?en [cbm] (bei durolisohuittlioh
5m Fuhrbalmbreite)
60—114
80—160
75— 140
90—170
120—280
96—180
96—180
96—180
100—190
76— 146
100—190
140—260
100— 1(K)
100— l'X'
100—190
100—190
76-^146
Dolerit . . .
C— la i 12—16,
8—10 16— 20
16-
-22
22-82
?2-42
42— 60
Basalt . t .
20—80
80-40
40—66
66— 80
Porphyr:
Sorte I .
8—16
16—20
20-
-27
27—40
40—50
50— 75
* II .
10—20
20—25
26-
35
35—48
48—63
63— 9Ü
* III .
12—25
26-82
82-
-46
45—65
66—86
86^180
Mittelw. .
10—20
20-25
25-
35
35—50
50—65
65— 95
Diorit ....
10—20
20—25
25-
-35
36—50
50— fi5
P.f) - 96
Syenit . , .
10—20
20~2D
25-
■35
35—60
60-65
66— 96
(lueis ....
10—20
20—26
25-
-86
86—50
60—70
70—100
Granit:
Sorte I
8— lö
16—20
20-
-2H
28-40
40-55
55— 75
m II .
10—20
20—26
26-
-85
96—50
50-70
70—100
* III .
15-80
80-36
?6-
-50
60—70
70—96
95—140
Mift.'lw. .
10-20
20—25
25-
-35
35—55
55—70
70—100
Hornblende .
, 10—20
20—25
26-
-35
B5— 55
56-70
70 - 100
KUngsteln . .
10—20
20—25
26-
-35
35 — 55
65-70
70—100
liheinwacken .
10—20
20 -25
25-
-35
35—55
66—70
70--100
Thonschiefer .
8—16
ie-20
20—28
28—40
40—65
65— 76
123
t)ie für Italkßtein berechneten Vorhältnisszahlen entsprachen einer
Werthung dieses Materials, welche mit der Erfahrung nicht Überein-
stimmten; später wnrde folgender Materialbedarf festgesetzt:
Xiilkstein
TeilcehrsklMBe
vn 1 VI 1 V 1 IV
m
Borte I
8—16
16-24
24—82
82-49
49— 70
10—20
20-30
30—40
40-00
60— 85
13-26
26—38
38—61
61—77
77—110
In Brannsohweig weirdeii die Btraesenmaterialen in folgende
6 Klassen eingetheilt:
I. Klasse: Hornfela, Oubl)ro, dichter Grünsteiu, Basalt:
II* « Grobkörniger GrUusteini GrauWackc, körniger (^uarz,
Kieselschiefer, nordisehe Ctesobiehe;
m« « Die Gesteine tinter II aus minder festen Lagen;
IVi « Zechstein, Roggenstein, Muschelkalk, Jurakalk, Jura-
dolomit;
V. « PlAnerkalk and die Gesteine unter IV atis ^enifper
festen Lagen.
Hiernach müssto heispielHweige von einem (leeteine der 2. Klasse
die zweifache, von einem der 3. Klasse die dreifache u. s. w. Menge auf«
gewendet werden, nm denselben Erfolg wie mit der einfachen Menge
eines Gesteins der I. Klasse zu. erzielen.
Die Auswahl des für eine Strasse zu verwendenden Materials wird
nach dem KoBtenpunkte zu trcüen seiu; es ist im Allgcmeiueu jenes
Material zn wählen, für welches sich der Oesammtkostenanfwand für
Keuban, Unterhaltnug und Wiederherstellung am niedrij^stcn stellt. Bei
Schotterstrussen vereinfacht sich dio Autf;al)0 dahin, tiass jenes Dock-
material zu bestirnnteu ist, welches einen Kleiustwerth des jilhrlicbeu
Unterhaltungsaufwandes ermöglicht.
Neben der erforderlici-en Matcrialmenpe kommt dabei in lletraclit;
der Ankauf des liuhmaterials im Stciu))ruch, das Zerkleinern desselben,
die Beförderung des Schotters vom Gewinuungs- bis zum Verweuduugs-
ort und schliesslich die Verwendung selbst.
Im Rechnungsjahre 1894 95 wurden in Württemberg vom Staate
2725^073 km Strassen unterhalten. Dabei wurden für Fahrbahnen au
harten Materialien (Granit, Aplit, Gneis, Porphyr, Basalt, Alpiner Kies
und Wacken) 47151 cbm, an weichen Materialien (Muschelkalk, Keuper,
Jjiaskalk, weisser Jura, Kies aus der Trias- oder Juraformation) 67718 cbm,
für Gehwege 6719 cbm, im Ganzen also 120688 cbm oder im grossen
Durchschnitt 44 cbm auf 1 km Strasse und SO cbm für 1 km und 100 Zug-
thiere yerweodet.
Bteinpflaeter-, Asphalt- und Holastrateen.
Uebcr Abuütsung, Materialverbrauch, Kosten u. dgl. m« liegen leider
nicht viele Erfahrungen vor, meistens fehlt die Angabe der verschiedenen
Umstände, unter weiclieu dieselben gewonnen wurden, wodurch sie wesent-
lich an Werth einbüisen.
In Paris wurden einige Beobachtungen an chaussirten Strassen mit
den besten Deckmaterialien angestellt, indem für 50 Strassenstrecken
von zusammen 63,176 km Länge, anf welchen ein Verkehr von 1600 biö
SAOOO angespannten Zuathieren sieh bewegte, der Verbrauch an Unter-
haUviigematerial ber«i£aei wurde:
■
In Betracht
gezogene
Länge
Mittlerer
Verkehr
Materialver'
brauch für
100 Zugthiere
nnd 1 km
Bonlcvards des Capucines et des
851"^
4077«
10561 «
87696 «
22600
14000
6000—10000
1500-H7OO
\
5,0 cbm
12.7 «
10.8 «
11,14 <
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124
Bezüglich der auffallend kleineii Zahl von ö cbm bei der ersten
Gruppe wird bemerkt, dass auf den fragliohen Boulevards meist leichtes
Fuhrwerk verkehre und dans auch die Konstruktion derselben sich von
den übrigen Strassen otwaa unterscheide.
In München zeigten die Grauitwürt'el von ursprünglich 19'^"' Seite
nach 28 Jahren eine Abnützung von 1,6 bis höchstens 2,0<^"^, welche
wegen Abrundung der Kopffläche besonders an den Kanten hervortrat.
Man nimmt dort au, dass Granitpflaster unter Münchener Verkehrs*
Verhältnissen 25 Jahre ohne Reparatur liegen kann, dass alsdann die
Steine gc^tOrst und erst nach weiteren S6 Jahren die dann vorhandenen
beiden runden Ivopffliichcn eben gearbeitet werden.
Das Pflaster vor der Hauptwache am Bo«!smarkt in Frankfurt a. M. '
aus Anametiit-ivopfstückeu (Druckfest. 1400 kg) in äand hatte bei einem
12 standigen Tages verkehr von 4000 Fuhrwerken eine jährliche AbnUtsimg
von durchKchuittlich 1*^"^ erfahren; nach 6 Jahren musste es umgelegt
und nach weiteren 4 Jahren erneuert werden.
In Wien hat man bei Gramtwuiieln eine Abnützung von 2/(}*^™ ia
belebten schmalen Strassen schon nach 0 Jahren, in belebten Strassen
von über S'" Breite nach !J Jahren und in Strassen mit ^oringem Ver-
kehr erst nacli 15—18 Jahren beobachtet und dann eine Umlegung für
nothweudi^ erachtet Bei dieser Umlegung rechnete man auf 5^/o, bei
der darauf folgenden noolimaligen Umlegung der Steine auf 10%Material-
verluat.
Die Arheiten ?;Tir Unterlialtung einer Asphaltdocke veranlassen
die geringste Störung dea Strassenverkehrs. Vertiefungen, Abbröcke-
lungeu u. dergl. werden in der Art beseitigt, dass man die betreffende
Stelle aufbricht, die Bruchränder scharf abschneidet, reinigt, erwärmt
und sodann wie bei der erstmaligen Ausführung verfährt. Stampfasphalt
ist besonders stark zu verdichten, wenn eine Ueberhöhung der ausge-
besserten Stelle vermieden werden soll.
Zur Beseitigung von Wellen wird die Oberflftche mittelst erhitzter
Bleche erweicht, alj .rokratzt tmd frisches Pulver angestampft.
Die Unternehmer in üerliu sind durch ihren Vertrag gebunden, die
fertig gestellte Fahrbahn vom 1. April des auf die Fertigitollnng folgen-
den Jahres au auf 4 Jahre unentgeltUoh und danach weitere 15 Jahre
gegen eine jJihrliche Entschädigung von 50 Pf. für 1 qm bei Strnssen
ohne üahngleis, uud von 75 Pf. bei solchen mit Oleisen zu unterhalten,
schliesslich aber die Bahn in gutem Zustande, die Asphaltdecke in einer
Stftrke von mindestens au übergeben.
Ueber diePauer des H olz pflastere liegen nicht viele zuverlässige
Angaben vor. Kuch Htaytou betrug in London bei einem Verkehr für
1 X&id Strasseubreite für 1 Tag von 780, 1100, 1137, 568, 985, 1236, ICOO,
985» 1101 Tons die Dauer des Holzpflasters besw. 6,5, 5^6, 6^, 7,0, 7,0, 7,0,
7^, 7,(38, 7,84 Jahre.
N;ich seinen Mittheilungen ist es nicht zweckmässig, den Klötzen
eine grössere Höhe zugeben^ als es die Dauer vou 7 Jahren verlange,
weil nur sehr wenige Holspflasterungen nach ungefähr 6 Jahren ihren
Bestehens noch eine gute Oberfläche aufwiesen.
Im Allgemeinen hält sich Holzpflaster in Strassen mit starkem Ver-
kehr verhältnissmässig besser als in weniger belebten btrassen. lu
Mflnchen erhalten die Unternehmer fttr 1 qm Heiapflasterung aus 10^
liohen Klötzen auf einer 20«^'" hohen Betonschichtc I3,7ü Mk, und für die
üächc zwischen den Trambuhugloisen einen Zusclilag von 10— '20'V,,.
Sie sind gehalten, die fertig gestellte 1' aiiibaliu ö Jahre laug unentgolt-
lieh und hernach 15 Jahre lang gegen eine Entschädigung von 60 Pf.
für 1 qm und das Jahr zu unterhalten, wnhei für die Fläche zwischen
den bchieneusträngen gleichfalls der erwähnte Zuschlag gesahlt wizd.
Allgaben über Arbeitsaufwand und Konten.
Neben den in don voransgej^a!5fi:oncn AljHfliiiittpn aufgenommenen
Erfahrungsangabeu deien noch folgende isusammengesteiit.
l qm Grundbau (Packlage) von 0,16™ Höhe verlangt 0,20 cbm, in
Haufen gesetzter Bruchsteine. Diese werden mögliehst nahe an der
Verwendungsstelle abgelagert, so rbics vom Ablagerungs- zum Ver-
weudungsplatz nur ein kurzer Transport orforderlioh wird, welcher bei
der Prelsentwiokelung in Aneats au briugeu ist. Wird ein Transport
auf 10» vorausgesettt so Ist fftr diesen» sodann für Versetsen der Steinet
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125
Spalten einzelner, Abköpfen und Vorkeilen 0,03 Tgsoll. 1 Pflasterers
und 0,01 Tgach. 1 Ilandlangers für 1 qra zu rechnen.
Für Herstellung 1 cbm Kleingeschläg (in Haufen gemessen), die
Korngröase den Zwecken des Strassenbaues entsprechend, ist an rechnen
bei sehr harten, mittt^lharten und weicheren Gesteinen bezw. 1,6 bis 2,2,
0,8 bis 1,2 lind 0,4 bis 0,6 Tgsch. 1 gewöhnlichen Arbeiters. Weniger iet
anzunehmen, wenn es sich nicht um thunlich gleiche Korngrösae uder
aber am grobkörnigen Schotter handelt.
1 cbm gelockerten nngebundenen Abtrag oder Schotter mit der
Schaufel imal an werfen, erfordert durcbschaittlich 0,06 Tgsoh. iHand*
langers.
1 cbm Sand oder Schotter durch das Gitter zu werfen, verlangt uu-
gefihr O^llft Tgsoh. 1 Handlangen.
1 cbm Kleingesohläg auf eine Entfernung von 10"> Terbringen und
zur Bildung des Strassenkörpers verwenden erfordert 0,08 bis 0,12 Tgsch.
eines gewöhnlichen Arbeiters.
Ueber das Walzen siebe im Abschnitte »Strassenwalxen und ihre
Benutzung«.
1 cbm zugerichtete Pflastersteine auf Haufen von passender Höhe zu
setaen, Tcrlangt 0,076 Tgsch. eines Arbeiters.
Die im Herzogtham Oldenburg für Herstellung der Klinkerstrassen
bezahlten Akkordpreise für 1 qm waren nach einer TOn der Bandirektion
herausgegebenen Preiatabelle folgende:
auf der Geest auf der Marsch
Kenlegung der Klinkerbahn .... 0,14 Hk. 0,16 Hk.
Einfrpcii bezw. Einscliwemmcn d. Bahn 0,02 « 0,03 *
Aufbrechen der alten Klinkerbahn . . 0,02 « 0,08 *
Qrösätpreis für Aufbrechen, Wieder-
verlegen nnd Binschwemmen . . . 0,20 « 0,24 «
Hieraus ist das Verhältnis« der Binaelbetrftge sa einander an er«
sehen.
In Berlin wird gezahlt für
1 qm vorhandcucH Steinpflaster mit Eiuschluss der Biunsteine
u. dergl. aufzubrechen, die Materialien bis auf 20™ zu trans-
portiren und an sortiren, einschliesslich Werkzeuge und
Ger&the
bei Pflaster ohne Fugenverguss 0,09 Mk.
« « mit Mörtelausguss 0/tO «
« 4( « Bitumenausguss 0,71
1 qm Beton-Unterlage von yo'^'" St;i rko für das Pflaster zuzu-
bereiten, sodann einzelne Lehrötreiten herzurichten und die
Zwisehenrtume auszufttUenj zu dichten und abaugleichen,
einschliesslich Material- und Wasserbeschaffung, sowie
Geräte 4,60 «
1 qm Pflaster aus yorbandenen Steinen L oder II. bezw. III.
Klasse herzustellen, vorher auf die schon hergestellte Unter*
bettung eine 2— 3<=™ hohe Kiesschichte aufzubringen, nötigen-
falls Bord^chichten und flaeho lünnsteine anzulegen, die
Pflastersteine in 2 Absätzen zu rammen, die I^'ugon zu sandou,
einschliesslich Materialtransport bis auf 80"' Bntfernung,
Wasserbeschaffung und Geräte 1,00 «
1 qm desgleichen, jedoch mit Mrtrtf'l;iu«<guss der Fugen . . . 1,10 «
1 qm desgleichen, jedoch mit Bitumcuuuäguss der Fugen und
Bedecken des Pflasters mit einer ^1^^ starken Kiesschichte
au bedecken, einschliesslich Lieferung des Bitumens, jedoch
ohne Kieslieferung 1,90 *
1 qm Betonbettung des Fahrdammes von 20^^"^ Stärke aufzu-
brechen und bei Seite zu setsen oder auch Ton der Baustelle
zu entfernen, ohne Eticlisirf t auf die Grösse der T'l.iche . 2,00 *
1 qin Dfimmfläche von gestampitom Asphalt 5*^'" ptark init 20*""
starker Betonbettung, einschliesslich Liefennig aller Mate-
rialien, hersustellen 16,00 «
1 qm Dammfläche von gestampftem Asphalt auf fertiger Beton-
bettung herzustellen 11,00 «
Zulage für Auschlusä des Asphaltes an die Schienen oder
deren Einfassung bei Anlage von Strassenbahnen .... 0,60 «
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126
1 qm Asphaltpflaeter des BtLrgersteigeS) einecliUeBBlioIi Unter*
bettiiug aufzunehmen, die Materialien bei Seite zu stellen,
das Planum aui'zuhölien oder abzugraben, don fohlendeu
Bodeu anzuliefern, resp. den überschüssigen abzufahren, so-
dann die Unterlage wieder berxnstellen nnd die Asphalt*
decke mindestens 2*" stark uuter VerwcnrlTnif? de8 alten
Matrriala und nötigenfalls Zuschuf;» von neuem Asphalt
herzustellen 4,.>0 Mk
In welch' weiten Grenzen die Kosten für 1 qm der Tefpstigung und
Unterhaltung studtibcher Strassen schwanken, kai:u nim der iolgezideu,
von Baumeister (Handb. d. Bank., Abth. III» Heft 8) angegebenen
Tabelle ersehen werden:
Fahr
weg
f nsawo^
1
Her-
Her-
Stellung
Jährliche
Stellung
einschl.
Tut*
einschl.
L'nter-
haituug
Unter-
j
bettnng
bettnng
Mk.
Mk.
Mk.
Beihenpflaster I. Kl. anf Ohanse.
10—26
■w
Beiheupüaster IL Kl. auf Kies od.
4—20
0,2-
■1,0
1 3-8
Mosaikpflaster III. Kl. anf Kies
2—14
0,1-
•0,5
6—20
7-16
0,2—1,2
4—8
4—6
Thonplatten, Cem entplatten . . .
6—10
Holzpflaster anf Beton
12—21
0,5-
2,0
11—24
0,5-
4—0
80—86
Cbaussirung (einfache Bekiesnng
2—10
0,4-
8,0
0,5—2
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127
Auszug aus der Ciroular Verfügung des preusaischen Handels*
miniBteriuma vom 17- Mai 1871» betreffend die Aufstel»
lung dor Frojeote und J^ost^Mi^ichl^g^ für d^n TQil
l^unststrasaexL
J. Aufstellung des FrojecU.
Ueberfliclitskarieii im Maasutab 1 : 20000 — 1:800000.
Sitnationspläne zur Darstellnng des Projects im Maassstab
1 : 6000. Expropriationskarten im FlurkartenmaaBsstabi bei BobwierigeQ
Stellen im Maassetab 1 : 626, 1 : 1000 und 1 : 1250.
Die CbaiiBfioelinleii sind tn Btaiionen yon 100"^ Iiftnge an ibeileti.
Bei je 60"* ist ein Zwischenpunkt oinzaBohalten. Jede 10. Station is|
durch eine römische Ziffer als Hauptstation hervorzuhoben.
Im LSntjonprofil werden die Lüh gon im Maassstab des Situations«»
plaus (gewöhnlich 1 : 6000) aufgetragen, diu Höhen in einem 25faoh grösser
ren (gewOhnliob 1:S00>.
I)ie höchsten und niodorBton Wasserstfinde der die projeotilte StraSv
■enlime berührenden Gewässer sind einauzeichnen.
Querprofilo müssen rechtwinklig zur Mittellinie des Strassen»
Planums aulgenommen (und zwar bei allen erheblichen Aenderungen
der Terrainoberflaohe) ttnd im Maassstab 1 : SOO aufgeseiobnet werden.
Die Normalprofilo für die Steiababn. Quergefällei BOsobongen eto. da*
gagen im Maansatab 1 : lOO.
Projocte von Kunstbauten sind biri 50™ lichter Weite des Objectt
im JVlauääätab 1 : 100 zu zeichnen, die Detaiia im Muaäaätab 1 : 50» 1 : 25 oder
1 : 10, je naohdem dies die dentliobe Darstellung erfordert. 3ei Plftnea
TOn Dienstgebäuden, Futtermauorn genügt 1 : lOo.
In den Projecten von Brücken über 6,0" Länge sind die Ergebnisse
etwaiger Bodenuntersuchungen und die Wasserstände einzuzeichnen.
Maassstabe (und «ine Standliaie In dea Karten) sind allen Pl&uen
beizugeben.
In sämmtlichen Zeichnungen sind die wichtigsten Abmessungen oin»
sutragen.
II, Lage und Gefälle des Stranemsuge,
Lage des Strasse. Die Strassen sind dem Terrain tbnnlicbst siob
ansdhliessend nnd auf trockenen Untergrund zu legen, so dass starke
Krümmungen vermieden worden. Sind letztere nicht zu umgeheD} so ist
bei einem mittleren Badius von 75™ und weniger auf eine angemessene Ver-
breiterung der Strasse bealebungsweise der Steinbabn Bedaobt zu nehmen.
G-efftlle. Hobe Auf- nnd Abtr&ge sind tbnnliobst zn rermeiden,
abermässige Steigungen sollen ohne drinj^ondo Nothwendigkeit nicht
vorkommen. Dabei ist ein häufiger Wochsol des Steigens und Fallens
eu vermeiden und bei Uebersciireituug von Bergen und Wasserscheiden
die Yertheilung des G-efails in der Art ananstreben, dasa bevor die
gröäätc Höhe nicht erreiclit ist, die einmal gewonnene HObe ohne be-
sondere Umstände nie Ii t aufgDgoben wird.
Als M a X i m ai 3 t e i g u n g en ^'olten in der Begeh
a) in gebirgigen Gef?onden 5''/ ,, b) im Hügell^nde 40/^^^ c) im Flach-
lande 2/6^0- Uas Uei'uiiü iät nur nach ganzen MiUimetern pro Meter
Länge an normiren.
Bei anbaltenden Steigungen von grosserer Gesammthöhe als
von 30"*, und wenn einn st:irk(»ro Steigung als von 4 O/o angewendet v. ird,
ist auf jede folgende Hulio von 30'" die bteigang um je Vj^/o zu ver-
miiiderui bis dieselbe 40/q erreicht hat.
Buheplätze. Können die Maximalsteigungen von mehr als 40/oanf
längeren Strecken nicht vermieden werden, so sind in Entfernungen von
600—800"* Ruhepliitze von wenigstens 30"* Länge, denen bOchstons eine
Steigung von gegeben werden darf, anzulegen.
Horizontale Strassen sind nur dann zulässig, wenn die Strasse
eine freie Lage hat nnd eine besonders gute Bntwuserung stattfindet.
Die Strassenkrone ist wenigstens 0,6™ Uber den bekannten bdobsten
Wasserstand, welcher die Strassen erreicbt an legen*
. ij 1^ uy Google
128
III, Constntetion der StrcLSsa,
Breite der Btrasse. Die Breite dei PlanTims rlohtet sioli im
allgemeinen nach der Prcquenx nnd der hierdurch bedingten Breite
der Steinbahn, sogleich aber auoh naoh dem ErCordernias einea
ßommerwogs,
In der Bogel ist dem Planum nioht über 12™ und nicht unter 0"*
Breite an geben. HinelohtHoli der Yerbreltenmg in Krammnagen siehe
oben.
Q r ft b e n. Liegt das Planum nioht mindestens 0,6™ ttber dem Terrain,
oder ist dasselbe ganz oder theilweise in das Terrain eingesohnittony
80 ist auf beiden Seiten, resp. auf der einen Seite ein Graben anzulegen.
Ausserdem sind überall da| wo doroh die Anlage der Strasse der natür^
Hohe Abfluss des Wassers behindert oder concentrirt wird, Yorfluth-
gräben anzulepfon.
Die Dimeiisionon der Gräben richten sioh naoh der absoffihrenden
Wassermenge resp. nach ihrem Gefälle.
T)ie (rrabenböschungen sind in der B-egfel iVifach anzulegen,
eine einfache Anlage ist nur auäaahmaweiäe in genügend motivirten
Fftllen snlttssig.
Gepflasterte Binnen. In gebirgigem Terrain und bei seit-
lichem tiefem Einscbnitt ist es zulässig, anstatt des Grabens eine ge-
pflasterte Rinne von 1 — 1,5"^ breit anzulegen. Hierbei ist es übrigens go-
boten, das Wasser häuäg seitwärts unter der Strasse hinduroh ab-
auAhrML
Die Breite des 8ehutsstreif ens längs des ftnsseren Grahen»
randes oder am Fusse von Dammschüttungen beträgt bei mittlerem ud
schlenlitem Land 0,6"^, bei gutem Land 0,5'°.
Böschungen. Alle AuftrS;:^e in reinem Sandboden, sofern die
Böschungen nicht mit guter Erde bedeckt wördeui erhalten eine Sfache,
in andern Bodenarten eine iVsfache Anlage. Den Abträgen ist naeh
Besohaffenheit des Bodens oder Felsens eine etwas steilere Anlage au
geben, doch darf nur in besonders festen Felsarten unter Vsfacho Anlage
herabgegangen werden. In niedrigen Einsohnitton sind dagegen aar
Verhütung von Sohneeverwehungen die Bösehungen absnflaohen.
Strassendämme über moorigem oder nachgiebigem Grunde sind
mit breiten Banketts, welche bis sum höchsten Wasserstand reichen, her-
zustellen. Ist die Strasse Ilochwasserflutben oder dem Wellenschlag aus-
gesetzt, so ist auf geeignete Befestigungen oder flache Böschungen Be-
dacht zu nehmen.
Das Quergefälle der Steinbahn richtet sich zum Theil naoh
dem Längenprofll der Strasse, so dass bei starkem Gefftll ein geringeres
Quergofäll angewendet wird, ausserdem wird dasselbe duroh die Härte^
des Schottermaterials bedingt.
Nach erfolgter Befestigung der Steindecke mnss dieselbe bei festem
Slaterial ein qucrgefälle von 3— 5<^™, bei mässig festem von 6 — 6^°* pro
Meter der halben Breite der Steinbahn naehweisen.
Der Soixiiuerwcg uud die Banketts erhalten ein Quergefälle Ton
pro Meter Breite.
Die Steinbahuen werden den örtlichen Yerhältnissen entsprechend
rersohieden hergest^t nnd zwar:
a) aus einer Packlage mit Steinsohlagdeoke;
b) aus einem Unterbau TOn Grohsohlag mit Steinsohlagdeoke;
e) aus Kies (Grand);
d) aus Kiesunterbau mit Steinschlagdecke;
e) aus einem Unterbau von Bisensohlaofcen oder Baseners mit Stein
schlagdeckc ;
I) aus Pflaster von natürlichen Staineu,
g) aaa hartgebrannten Ziegeln, sog. Klinkern.
*) Statt (iräbeu worden schmale mit Schotter gefüllte Bigolen em-
pfohlen in Zeitschx. f. Transp. 1881.
. ij . .-.^ i.y Google
129
Die QrösBe der Steiastiloke zur Packlage richtet sich nach
der Stärke dieser Lage,' diejenigen 211 der etwa erfiorderliclien Mittellage
dagegen nach der Qualität dos Materials. Die Steinstärke zur Deoklage
darf bei festem Material ndolit Uber 3—4^™ aud bei wealger fdsteu nicht
über 4—6*^"* betragen.
Die Klinkerbahnen erhalten wie das Pflaster eine Unterbettung
?on Kien oder reintm Sande, fitt anleve von 2(^--46^, Utr letoter» Ton
16— 20<''° Stärke^ Nach FertigstdUaag ist auf erstere aina 13^*^ statka
reine Sandschichte, auf letztere vod aom Einfegen eine 4^"> statke
PÜastersandschichte aufzubringen.
Der Sommerweg ist in der Begel mit Kies in mehreren Lagen von
antammen 8^"' Stftrke in befestigen. Die Befestigung des Banketts
iMM tidi naali dar BaeeMfemheii des Bodens.
iK DUircMäme, ^mipßanzwngen und Sicher^ieilsanUtgen.
Durchlässe unter dem Strassenniveau dürfen nicht weniger als
0^** lidhee Weite nnd Höhe erhalten. Werden Böhren eingelegt, so
darf der innere Durchmesser nicht Unter 0,25^ betragen, auch muss der
Höhrenstrang in gerader Linie liegen. Seiten durchiässe müssen solche
Dimensionen erhalten, wie sie der Wasserabflnssmnd eine gute liäumung
evferdem«
Bei Banmpfl ansangen ist die Entfernnng de« Bäume von
einander stets nach ganzen Metern zu bemetssen. Die zu pflanzenden
Bäume müssen wenigstens 5*^"^ im Durchmesser und Stammhöhe
haben.
Gelftnderpfosten sind in der Begel anf 4,0 Bntfernnng zu
setzen. Die darauf befestigten Holme müasen mit ihrer Oberfläche
wenigstens 1,0'" über der Straasenkauto liegen.
Werden Schntz?^tcine angewendet, so sind dieselben nach Rr-
t'urderniss in Entfernungen von 1/5'", höchstens von 2"' und so zu
setsen, dass sie wenigsfeiis OiTfi*^ über die Flannmskante hervorragen.
Die Veranschlagung von Erdarbeiten in ebenem Terrain, auf welchem
die Herstellung des Strassenplanums weder nennenawerthe Auf- noch
Abträge nöthig muclit, kann nach laufenden Metern erfolgen, wenn
die jedesmalige Planumsbreite und das Querprolil der Seitengräben an-
gegeben wird. In andern Fällen ist nach den Längen nnd Qnerprofilen
eine i\IaF3Gnborcclnuniff nebst Dispositioiintabelle zu ferticreu. Zum Titel
Erdaiijeiten gehöron auch die Kosten für etwaige Drainirutigen und
tur diti Unterhaltung der Böächuuj^cu biä zum Anbau der Steinbahn.
Tabolle
für die gebräuchliclißten Abraeasungon bei Kunststrassen.
Breite in Metern.
Mit Sommerweg.
1 Ohne
Sommerweg.
6,0
4,5
4,0
4,5
4,5
5,6
6.0 1
5,0
4^
44
8,0
3,0
2,5
2,5
2,5
Materialienbaukett . .
2,0
1,5
1,6
1,5
1,5
2,0
1,8 1
1,5
1,8
1,5
1,6
£*ns6gängerbankett . .
1,5
1,0
('v5
0,5
1,*
1,2
1,0
1,2
1,6
Gesammtbreite ....
11,5
10,0
9,6
1
9,0
|9,0
8,0 [
7,5
7,6
7,5
7,0
Dimensionen der Gräben in Metern»
Obere Breite
Sohlenbreite
Böschungsbreite
Tiefe
Baumpflanznng.
0,8"* Abstand der Bäume
von der Planumskanto.
1,0—0,0"' Durchmesser u.
Tiefe der Baumlöcher.
2,5"^ Stanimhöho.
0,06^*^ Baumstärke.
XXV. Beinhard's KaL 189^ Gehefteter Theil IL »
40
3,6
2,4
2,1
2,0
1,0
0,6
0,6
0,6
0,5
1,5
1,5
0,9
0,75
0,6
0,75
1,0
1,0
0,Ö
0,6
. ij 1^ . . .. y Google
130
Bedarf an Stfiinmaterial.
Bei 17c™ hohem Steinpflaster pro Q"* )
— ; • 0,10—0/18 ob™ I je nach der Beachaffeuheit
Bei 21 <^ hohem Steinpflaster pro f .des Bfatdrials.
— 0;21— 0^ ob" J
Zu einer neuen ßteinbahn sind erforderlich zu den beiderseitigen
0,05— n,i"^ breiten nnd 20—25*^™ hohen Blndf^teinen pro Hektometer
~ ; • 6,^ ob™, abgerundet für. die Yeransoiilaguug 3,6 ob™.
Beseichnet a die Breite in Metern, b die Stftrke in Centimetem und
0 den Cnbikinhalt in Ottbikmeterii^ so beredbnet sieb der Steinbedarf
(fttr die Veransolüagnng abgerundet):
^ioiro!?
schnitt»,
lieh©
Stärke
in'«»
T
28
liO '
2r^
26-fA
24tyil-
22 1^
aii«J,o
Breite
inMtr.
5,G
5,<>
6,6
5,6
5,0
5,0
5,0
5,0
5,0
4,5
4,5
4,5
4,n
4,:')
4,U
4,0
4,0
4,0
4,0
Packlage
a
5,45
5,4 r>
5,45
5,45
5,45
1,'^5
4,85
4,85
4,Ö5
4,85
1,35
4,36
;,35
4,:55
4,35
3,85
o,85
8,85
3,85
3,6ö
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
Mittellage
05,5
C5,5
05,5
65j5
65,0
68,0
58,0
59,0
50,0
58,0
52,0
62,0
52,0
52,0
52,0
4ü,0
4G,0
46,0
46,0
46,0
5,45
5,45
4,86
4,86
7
5
7
6
4,??5
4,35
3,85
3,S5
7
5
7
5
38,0
27,5
34,0
24,5
30,5
22,0
27,0
iy,ö
Decklage
6,6
9
50,5
5,0
9
60,5
5,G
12
67,0
5,6
10
66,0
5,6
9
50,5
5,0
9
45,0
5.0
9
4S,0
ö,0
12
ÖU,Ü
5,0
10
50,0
5,0
9
46,0
4,5
40,5
4,5
40,5
4,5
12
54,0
4,5
10
45,0
4,5
u
40,5
4,0
9
35,0
4,0
Ü
36,0
4,0
12
48,0
4,0
10
40,0
4,0
9
1
36,0
l
Die durclisclinittliche Stärke der Pack- und Zwickinge resp. der
Deckluge iBt iu der Mitte um 13"^"^ zu vermehren und au den äeiteu
um eben so viel zu vermindern.
Bei Bteinbahnen aus einem Unterbau von Grobgeschläg mit Stein-
schlagdockc gelten für das Grobgeschläg diejenigen Maasse und Stein-
quantitäten wie in der Tabelle für die Paok- and Zwioklage.
Bei der Uuterhaltuug der Strassen erscheint es sweckmUssig, die
Steine in Hänfen von 0,6 oder 1,0 cb'", bei ITeubauten in Haufen von
einem oder mohroren gansrn Cubikmetern aufausetaisn»
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Kalender
für
Strassen- & Wasserbau- und
Ciiltur^Ingenieiire.
, Begründet von
^eu büArbeltet unter A(.itwirkaiig yqq Faobgouoftsoit
. ; ' ' E. Scheck,
«j^.eli ef tetcr Theil.
I
III. iiitheiluttg»
JPünfundzwaiizigster Jahrgang 1898.
I
, WIESBADEU.
Verlag Ton Jtf F« Becgmaan.
•Die ffchetteten Theiie aileln können nicht abgegeben werden
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Inhalt
Seite
XrV. Stütz- and Futtermauern. 1) Bestimmung des Erd-
drucks. 2) Bestimmung der Stärke der Stütz« und i^ uttor-
meuern. 8) Piaktisehe Begeln und emplxieche Eormeln für
Stütsmanern, Futtenoftiieru und Steinbekleldimgen .... I
XV. U eber Grttndnngen. Allgemeine Kegeln. Tragfähigkeit
des Baugrundes. Pfahlgründung. Pfahl schuhe. Pfahlrin^e.
Tragfähigkeit der Pfähle. Spuudpfäble, Spundbohlen. Ein-
rammen der Pfähle. Wahl der zu verwendenden Bamme.
Eiserne Pfähle. Ausziehen der Pfähle. Grundaägen. Um-
schliesauiig der Baugrube. Aushub der Baugrube. Trocken-
legung der Baugrube. Grüudungsarten. Sandfuudamente.
Der Sehwellrost. Der Pfahlrost. Die BrunnengrOndaDg.
Lnftdruckgründung. Das Gefriorverfahreu. Grüiidnnpr auf
Beton. Wasserkalkmörtel und Beton, Festigkeit derselben.
Schwarzkaikmortel. Trassmortel. Portlandcenientiuörtei.
Beton. Waaserdichte Cementmttrtelllbersüge (Beetiehe). Die
Wahl der Orttndnngsart 8
XVI. Brückenbau. 1. Gewölbte Durclilüase. 2. Gewölbte Brücken.
Betongewölbe. 3. Hölzerne Brucken. 4. Eiserne Brückeu . 34
XVII. M aschinen bau. A. Maschiiientlieile. B. Arbeitsmaschinen.
C. Kraftmaschinen. D. Dampfmaschinen 4d
XVIII. N otizen über Gruuderwerb und Isutzuugs-Eut-
Schädigung 68
XIX. Neben* und Kleinbahnen 65
XX. Strassenbahnen. Allgemeines. I. Pferdebetrieb. II. Betrieb
durch unmittelbare F.iiLwirkung des Dampfes. III. Betrieb
durch aufgespeicherte Kraft 78
XXI. Feldeisenbahnen für land- und forstwirth&chaft-
lichen Betrieb. Ueber die ^Nutzleistung der Wald- und
Feldbahnen. Construction der Bahnen. Berechnung der
Tragkraft vorschiedoiicr Feldeiseiihalm- (Viguole-) Schienen.
Die JbLosten der Feldeiseubahnen. Das rollende Material und
weitere Preisnotisen 80
XXH. Lehr- und Arbeitsgerttste 00
XXUL Elektroteehnik 93
Gesetze und Normen.
I. Normen für einheitliche Lieferung und Prüfung von Portlaud-
Oement. (Mlnisterial-Erlass vom 28. Juli 1887.) 99
XI. Auszug aus der Bahnordnung fttr die Neben^Bisenbalinen
Deutschlands. (Vom 5. Juli 1892.) 104
in. Giroulaxerlass des preuss. Ministeriums der öffentlichen
Arbeiten, betr. die Mitbenutsung öffentlicher Wege sur An-
lage von Bahnen untergeordneter Bedeutung (Keben-Blsen-
bahnen). (Vom 8. März 1881.) 112
IV. Auszug aus dem Gesetze über i^Ieinbabnen und Privat-
anschlussbahnen 114
V. Norm zur Berechnung der Honorars für Arbeiten des Archi-
tekten und Ingenieurs ••••• 192
XXV. Bheinhard's KaL 1898. Gehefteter Theil HL
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!
■ * •
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XIV. stütz- und Futtermauern.
Von Keg.- Baumeister Buuerle in iStuttgart.
1) Bestimmimg des Srddriicks.
Der Erddruck ist abhängig von der Höhe der Wand h, ron dorn
liüsclmngswinkel der Erdmasse (f, der Geetaltong, bezw. Belastung, der
Oberfläche des Erdkörpers und dem speoifisohen Gewicht y der Erd«
masse.
Von der Gohftslon der gebundenen Erdmasse ist im Allgemeinen
abzusehen, da solche durch vcrschiedeue Ursachen — Erschütterungen,
WasBer, "Frost — ganz oder theilweise aufgehol^on werden kann und die
gäaziiciie ii'erulialtuDg dieser Ursachen Tielfach ausser dem Bereiche des
Baumeisters liegt.
Her horicontale Brddmok eines wagreoht begrensten Srdkörpers
Ton der Höhe h, dem Böschungswinkel ff und dem ipeoifisebea Gewicht /
betr> in Tonaea pro lfd. m:
Per Srdwideretftad desselben Erdkörpers beträgt:
H = ih»ytg»(«6+-^).
Der Angriffspunkt liegt je in Va der Höhe.
Der horisontale Erddruck eines oben wagreoht begrenzten Erd-
körpers, welcher ausserdem mit der Schüttungsböke bi (yhi Tonnen
pro qm) belastet ist, beträgt pro lfd. m in Tonnen:
H = -^ (ha + 2hh,) ytg2
und die Höhe dos Angriffspnnktes
h 3hl + h
SUtt tg> . ^46M — ^ ) kann auch -
1 4- Bin
8 2hl + k
— BinJP
4- sin
und far tg> i46P-f
(-4-1)
gesetst werden.
1 — sin y
Tabelle tLber die BöschungHvcrhältnissennd specifisohen
Gewichte der Erdarto«.
Erdart.
Xm Eiü schnitt.
Büscliungs- ' Specifigcli.
lu der AuflüUuug.
Ilöschungs- j Specifisch.
i verhältuiss. , Gewicht }',^ verhäUniks. jGewicht y.
Grobes Geröll,
1
1 -
-1 :
1,6-
-1,8
1
: 1 -
-1
1,6—1^
Kies
:1 -
-l:
1,6-
1
:1V(-
-1
:l'/a
1/4-
■1,0
Sand, leicht. Boden
Geröll mit Lehm,
Le}\in, Mergel»
M-
-1,8
1
-1
iVii
1,4-
1,8
trockener Thon .
1 .
;1 -
-1;
iVa
-2,0
1
:l»/4-
-1
1,6-
1,8
Lehm und Thon,
1
1 13/4-
2
1/8-
-2,0
1
:2—
1
:2Va
1/7-
■1/9
Thon, Lehm, Sand,
mit Wasser ge-
-1:
1,9-
-2,1
1
: 2 V4-
-1
:33/4
1,8—
-2,0
1:
OB
h
0
I:
00
1/0
XXV. Bbeinhard's Kai. 1898» Gehefteter TheU. III.
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Tabelle f Iis den Coftffioien^eiL des Svddmoke» tg^(45<>—
für die Teriohiedenen BösohungiwinkeL
1 -f shi <('
Werth Ton
1:1 460 0,172
1 : 1V4 880 40* 0,231
l:ll/t 83 0 40 0^87
1 : l«/4 290 46 . 0,837
1: 2 260 86* 0,882
1:21/2 210 46' 0,458
1 : S>/« 16^ o^m
2) Bestimmung der Stärke der Stütz- und futtermauem.
Die Breite der Fundamentfuge ist xweokmisBSg so fiu bcstimmeu,
dasB die Besultaiite «aa Mauergewiclit und Brddntek durch das mittlere
Fugendrittel geht.
Für die Abmesäimuren einer Stützmauer sind von Einfluss
die Höhe h der Krdwand,
die Grosse und Biohtung des Brddracks und dessen Angrlfifspuukt,
die Form der Mauer und deren Gewicht.
Aus eraterer bestimmt sich die Larro des Schwerpunktes dos Mauer-
profils und das letztere budtimmt sich aus dem Profil und dem specifischen
0ewioht der Haner.
Bas speoifisehe Gewicht Ton tf anera in Mörtel ist =s 0,96—1^ des*
Jenigen des Steinmaterials.
Das spocifische Clowicht von Beton ifet = L',2- 2,4. Bas specifische
Gewicht von Trookeamauern ist — 0,80 — 0,90 dea bteinmatorials und das-
jenige von Stciubougungeu und Steinsätzen = 0,70—0,80 der Steine.
Das speciflache Gewicht der Bausteine beträgt:
Marmor, Granit, Gneis und Porphyr .... 2,40—2,80
Backsteine IjiO-^lßO
In nachstehenden Formen I — X (S. S) lassen sich s&mmtliche Profil-
formen eintheilen.
Bei gleicher HOhe und Widerstandsfähigkeit ist, wenn man für
Form 1— III die untere Dicke = B setzt, diejenige für Vorm IV und V
Bi = 0,7y B; für Form VI Ba = 0,91 B, für Form VII und VIII
B3 = 1,025 Bi für Form IX B4 = 1^2 B; Form UI, Vil und VIII ist
die gewöhnliche Form ffir Stützmauern; Form IV und VI für Fntter*
mauern; Form VI und VII kommen wegen des starken Anlaufs gewöhnlich
für Trockenmauorn und Steinaätze in Anwendung. Die Profile mit
gebrochener und gekrümmter Begrenzung kommen wegen Mehraufwands
^ei der Herstellung weniger in Anwendung. Aus obiger Zusammen-
stellnng ersieht mau auch, dass für die oberen Breiten von Vi—^u der
unteren, letztere ziemlich gleich bleibt. Bei ?!rdkörpern, welche über
der Stützmauer mit der natürlichen Böschung bekreuzt sind, sind die
Profile luit starkem Anlauf, also Form VI und VII nicht mehr günstig,
weil hiuuurch die Höhe der Stützmauer zunimmt, llel den ProfiU
formen III, VIII und IX lassen sich bei Stützmauern durch Anordnung
von Absätzen an der hinteren Begrenznng Krsparuisse erzielen. Bei
Fnttermsuem sind solche unsweekmftssig. Wenn Jedoch die Brde am
Mauerwoik nicht gestampft oder die Mauer nicht mit Steinen hinter-
b<Higt wird, 60 vtranlaBsen die Absätze ungleiches Setzen und dringt
durch die Setzri«»e leicht das Wasser ein und durchweicht die Uiuter-
Workstein^ Sandstein
Kalkstein ....
2,16—2,30
2,30—2,60
ffUlnng.
8
Stfil znumerprofile
pH
Piff. 1<-10.
la nachstehender Tabelle sind für die verschiodeneii Köscbungs-
TSrhältnisae und dorn Verhältniss zwischen specifischcm Gewicht der
Erde r und der Mauer das Verhältniss zwischen Fiindamontbreite B
und Höbe h, für einen unbelasteten, horizontal begrenzten Erd-
körper zusammengestellt. Aus der Breite B fttr dio Pormen I— III
ergeben eich diejenigen fUr form lY— X.
Kfttür liehe
Böschung
i — 0,6
7%
r= 0,7
=: 0,8
=- 0,0
--1,0
1 :1
B
= 0,31
— 0,33
— 0,35
~ 0,37
1:1V4
1 : m%
1 : 13/4
1:2
1 : 2Va
1 : 33/4
— 0,33,
— 0,37
r-T 0,40
— 0,43
— 0,47
— 0,63
0,36
— 0,40
=- 0,43
= 0,46
- - 0,50^
- 0,67
- 0,3a,
— 0,43
— 0,46
rr- 0,49
_ 0,54
~ 0,61
0 41
- 0,46s
-. 0,40
- 0,62
0,67.,
: - 0,66
~- 0,43
= 0,48
= 0,52
- OA«)
0,G0.,
- 0,G8j
Für Mauern mit Wasserdruck liat man nachstehende Tabelle, wenn
h die Höbe der Mauer iat und der Wasserstaud sieb bis auf die Mauor>
kroae eratzeekt.
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r '
Speo. Gewicht der
Mauer
Wertheyon -i-
h
für Form J— UI.
«
= 0,71
•
Ä 0,67
= 0,68
= 0,60
= 0,56s
Ibt der Srdkörpor belastet, bo sind bei einer Belsstimgehdhe h| sshgy
Tonnen pro qin die Abmessungen im Yerhftltniga 1 : y^l + ~ zu ver-
grössern. Dir Vcrkphr^bnlastungB'hö'he beträgt für FußSßtoige und Nebeu-
wptro fiir liie Fahrbahn von Nebenstrassen 0,35™, für solche von
Hauptblraasen luid Dampfstrassenbabnen bei einer Mauerhöhe bis zu 3™
0,8"», hei 6"* und mehr 0,5™. Bei Eisenbahnen beträgt die Yerkehrsbelaetung
bei Mauern bis 6"» Höhe 1,60", bei 8"> Höhe und darüber 1,0"V
Ist die Maner mit yih^ Tonnen pro lfd. Meter belastet, so sind di«
Dimensionen im Verhältniss von 1 : ^-j— zu ermässigen.
▼ h + h,
"Wenn der Brdkörper in Manprhöhe nicht horizontril abgeglichen ist,
sondern mit der natürlichen Böschung darüber abgebüscht ist, so geuUgen
die auf S. 3 angegebenen Stärken ebenfalls, da alsdann in Besug auf
die StabÜitAt der Stützmauer die schiefe Biohtung des Erddraeks die
Wirkung des vcrgrösserten Erd lrucks ausglpicht.
Betr> bei belastetem, über der Mauerkrone abgeböschtem £rd-
körpers die Höhe des Erdkörpers über der Mauerkrone
bei Ifaoher natürlicher BOsohnng 0,7,
» 11/2 » » > 0,56
» 2 » » » 0,45
der Maiierhöhe und darüber, so ist für die Verkehrslast kein Zuschlag
für die Stftrke erforderlich.
Steinbougungen und Steinsätzo sind lV*2 mal so stark zu machen als
Trocknnmaucrn, weil solche nicht als absolut starre Massen betrachtet
werden können.
Yerkleidangsmaiiern an verwitterbarem Felsen erhalten bei 'V» Anlauf
eine obere Stllrke von ^/lo der Höhe und eine untere - Stärke von V7 — V5
der Höhe.
Wassermauerni welche einem wechselnden Wasserdruck ausgesetzt
sind und anderseits Erdkörper stützen, sind von der Höhe der Mauer-
krone bis zur Höhe des höchsten Wasserstandes als Stützmauern mit
trockne m Hinterfüllmaterial, von der Fundamentfuge bis auf Höhe des
höchsten Wasserstands als Stützmauern mit durchweichtem Hinter-
füllungsmaterial zu berechnen, wobei alsdann lür den Theil von Fim-
damentftige biß Niedorwasserhöho der yor der Mauor wirkende Wasser«
druck in Abzug gebracht werden kann.
Bei Anwendung von Strebepfeilern hat nao, wenn Ij die Breite»
lif die Stftrke der Strebepfeiler, 1 deren Abstand und b die Stärke der
zwischenliegeuden ]NTnuer bezeichnet, und B die ent-
sprechende Stärke einer gleich stark durchgeführten
Mauer bezeichnet, die Besiehung.
(l+l,)B^ = l,b»^4-lb^+ --ib2:|.i,b,i •
Aus dem Verhältnisa von 1:1] und b: b| ergibt
sich alsdann b und bi in Function von B.
Erhebliche Ersparnisse lassen sich nicht eraielen
und werden mehr als ausgeglichen durch die theurere
Herstellung — namentlich hei Hansteinen — der
Pfßilervorsprüuge. Dagegen können SchÖnheitsrUck-
sichten für deren Ausführung maassgebend sein. Die
Minimalmauerstärken betragen beim Strassenbau 0,45''^,
beim T'isenbahnban 0,eo"\
Die iJruckhöhen im Mauerwerk und auf den Bau-
grund betragen je naeh dem Profil das li/s->2fktohe
der Mauorholie. Profile mit starkem Anlauf geben
geringere Belastung dv^ jMauerwerks und Baugrunds.
Bei schlechtem Baugrund kann durch Herstellen eines
FnndamentTorsprungs b}s «u 4er FniulftaieBtlwelle
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der Bruck atif den Baugrnnd bis auf das.X — IV^faohe jies dor Maaerhdhe
enisprecliezideii leducirt werdeu.
Bezüglich der Ausführung der Stützmavorn ist Folgendes su beachten.
Um thnnlichst geringe Dimendionen zu erhalten, ist möglichst
schweres Steinmaterial zu verwenden, da bezüglich der Druc k vorJiältnisse
geringe Ansprüche gemacht werdeu, bu genügt Wetterbeständigkoit des
StolnmateriaU.
Da die Rechnung die Stützmauern als starre Massen voraussetzt,
80 ist dieser Annahme durch sattes Aucinauderschliesaen und Versi)aunen
der Steine, sorgfältige Ausfüllung aller Ilühlräume und gutou Verband
thnnlichst zu entsprechen. Aaf grosse lagerhafte Steine ist zu sehen.
Die Bichtung der Lagerfugen ist am zweckmässigsten senkrecht zum
Mauerhaupt. Bei bteinsätzen und stark geböschten Trookenmaueru f^t
eine abgetreppte Herstellung zweckmässig, wobei die Bichtung der
Lagerfugen den Winkel zwischen der Horizontalen und Senkrechten
lur Böschung halbirt.
Bei lierstollen von l?'utter mauern ist auf satten Anschluss der Mauer
an die Brdwand sn achten.
Bei den Sitttsmanern ist die Hinterfüllung in horizontalen Schichten
einzubringen und zu stampfen und ist zum Hinterfüllen thunliclist
trocknes Material zu vorwenden, durchweicbtos Material ist durch An-
lage Ton 8teinbeuguugen zu entwässern, besw. dessen schädliohem Ein-
flusB eiuigerniaBsen zu begegnen.
Für Entwässerung des Erdkörpers ist durch Anbringnngf von Sicker-
schlitzen Sorge zu tragen. Wasseradern bei Ausführung von Futter-
mauern sind an fanen und direot vor die Silltamaaer abanleiten.
Da die Btabilitätsyerhältnisse der Stützmauern mit dem Wassergehalt
der Erdmassen erheblich abnehmen, so ist für Fernhaltung des Ein-
dringens von Tagwasser Sorge zu tragen, mit Wasser gesättigtes Material
ist geraume Zeit zuvor gründlich zu entwässern, ebenso zu Butscbungen
geneigtes Material.
Bei liohen Haldenwänden mit voraussichtlich starkem Druck kann
sich die Austuhruug der Stützmauer in einem Schlitz, dessen Wände
über die Zeit der Bauausführung sich gegenseitig stützen, empfehlen
und geschieht der Anshnb des BrdkOrpers nach Fertigstellung der
. Mauer. Die Fundamentsohle ist thnnliäist nnter die Frostgrenze zu
legen.
8) Praktische Begeln und empirisclie Formeln für Stütz-
mauern, FuttermaTiern und Bteinbekleidungen.
Trockenmauerwerk.
Anschüttungen von mehr als einfacher Böschung stellt man aus
Trockenmauerwerk her. Für die Bekleidung werden die lagerhaflen
Steine ausgesucht und mit möglichst regelmässigor Scliiclitung ca. 1"
dick in Moos oder im Nothfalle auch in magerer Erde vcrBotzt. Ge-
wöhnlich wird die Trockenmauer bis zur Bahnkrone geführt; eine Üeber-
tchüttung soll nicht Über 1™ betragen.
Die üblichen ^/afachen Böschnngen bei Trockcnraauern sind zulässig
bis 10™ Höhe; bei grösserer Höhe sind dieselben zu brechen und der
untere Theil mit 4/5 Dossirung anzulegen, i/sfache Böschungen können
bis Höhe ausgeführt werden. Die ffinterflftche macht man am besten
vertical oder schwach geneigt bis zum gewachsenen Boden, von hier
an parallel zur Yorderfläche.
Für die Xronenbreite TOn Troekenmanem mit Wacher Böschung
nnd h"* Htthe wurden bei der Brennerbahn genommen:
1) Bei Hanem ohne Uebersohllttnng : b ss 1 + ^ Ueter.
6
a) « « mlt ea.1" * basi + ^ii «
S t ü t z m a u G r n.
Sind Anschüttungen mit mehr alö ^/afacher üoöcliung eriorderlicbi
■o müssen Stützmauern angewendet werden. Diese sind aus lagerhafteni
aber nicht gerade regelmässigen Bruchsteinen in Mörtel aufzuführen.
Diö Ausaenfläche ist V»— Vis gebOsoht, die Hinterfläohe rertlcal oder
mit Absätzen versehen.
Eine Uebersohüttung von 1"^ über der Mauerkrone ist der Durch*
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führnng der Stützmauer tis zur ICrone des iDammea Torra ziehen ; e^st
bei grösserer Ueberschttttungshöhe ist eine Verstärkung zu berechnen.
Stützmauern von nicht aber 1™ Höhe erhalten bei Eisenbahn-
bauten eine obero stärke von nioht unter 0,60*^, bei Strassenlbanten von
inindc?tpn<^ 0,4')'". Für Blauem von grösserer Höhe kann man die
nachfolgenden Formeln und Tabellen benutzen. Bei diesen ist eine
geböschto Yorderfläche und verticale Hinterfläche Torausgesetzt ; bei
Manern mit anders geformtem Qnerprofil kann man die Bisnltate ent-
sprechend modificiren.
FüT Stützmauern ohne (oder bis 1"^) Ueberschüttung
Tor ToUstftndigen Anschüttungen oder Tor AnoehUttnngen an H&ni^en
mit losem Material bestimmt sieh die Xronenbreite aus der Formel:
1) b = 0^ + 0^ h Meter,
wobei h die siehtbare Mauerhöhe in Metern bedeutet.
An Abhängen mit festem Material (Felsen etc.) bestimmt man suerst
mit dieser Formel für die sichtbare Mauerhöhe h die Kronenbreite b,
zeichnet die Hinterfläche der Mauer auf, wodurch man annähernd die-
jenige h| erh<, auf welche die Anschüttung drückt. Mit dieser reohnet
man jetat die wirkliobe obere Mauerdioke nach der Formel:
2) b, = — V8h + (b-|- Vsh
Werden die Manern mit Steinen hinterbeugt, so kann man die
Mauerdicko um h/20 vermindern.
Bei Stützmauern mit Ueberschüttung yon 1 — l^/afacher
Böschung wird die obere Mauerdicke:
h / H \2
8) b = 0^8 + 0^ h / 1 ) Meter,
10 \ 8 h/
WO h die sichtbare Mauerhöhe und H die Höhe der Uebersohüttiing
aber der Maiinrkrone bezeichnet.
Bei e uer Ueberschüttung von H ^ 8h behält b immer denselben
Worth, d. i.;
4) bs^ 0^88 + 0^ h.
Bei Hinterbengnng der Stütsmauer wenigstens bis auf Ktonenhöhe
kann man die Stärke um —- varmindem.
12 18
Die Besultate dieser Pormeln für Mauern bis 10"^ Höhe sind in der
folgenden Tabelle ausammengesteUt.
Kronenbreite von Stütsmauern.
(Vom Vi gebOscht, hinten Tortieal.)
Sicht-
bare
Bei einer Ueberschüttung Ton
M^m er-
höhe.
0—1»
3m
5111
gm
12"
IßW
85»
80»
m
m
m
m
m
m
m
m
TO
m
1
0,G4
0,74
0,74
0,74
0,74
0,74
0,74
0,74
0,74
a
0,84
0,99
1,04
1,04
1,04
1,04
1,04
1,04
1,34
1,04
1,34
8
1,04
1,21
1,31
1,34
1,34
1,34
1,34
4
1,24
1,42
1,54
1,62
1,64
1,64
1,64
1,64
1,64
5
1/44
1,62
1,76
1,86
1,92
1,94
1,94
1,94
1,94
6
1,G4
1,82
1,97
2,09
2,17
2,22
2,48
2,22
2,54
2,22
2,54
2,22
7
1,84
2,03
2,18
2,31
2,41
2,54
8
2,04
2,23
2,39
2,63
2,64
2,73
2,82
9,82
2,82
9
0 04
2,43
2,60
2,80
2,74
2,86
3,08
2,96
8,08
8,14
3,14
8^
10
2;44
2,C3
2,95
3,19
8^
3,41
Futtermauera.
Fnttermauern heisst man diejenigen, dem Erddruok ausgesetzten
Mauern, welche vor gewachsenem Boden aufgeführt werden, und welche
— wenn nicht letzterer zu Knt '.rlmnpen geneigt ist — einen geringcreti
Druck i;a8zuhalton haben, wie die Stützmauern. Bei Bodensorten, bie
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1
7
denen erhebliche Bewegungen im Falle äüs Anschneidens ointreton
werden (wie bei wässerigen), können Puttermauern überhaupt kaum
einen Widerstand leisten, wenn man nicht dnreh Bntwfteserang oder
waS eine anderem Weise abholfdi kann.
Bei Felaeu k(>nnon die Futtcrmau erii niituntor so schwach wie
fieistoheuiie Mauüru gehaiteu werduii und traten dann auch als blosse
VerUeidnugsmaaem auf. Dio folgenden Formeln nnd Tabellen gelten
fOr gewöhnliches trockenes Srdmaterial.
Für FuttormriTicrn, welche bis an das gewachsene Terrain oder bis
1™ anter Terrainböhe geführt werden, ist die obere St&rke :
1) b = 0,292 -f 0,17 h.
Für Fattermanem mit Brdüberaohüttnng dagegen:
2) b = 0,2ö2 4- 0,27 h ~ ~ (l - — 1
h sichtbare ManerhOhe, H Hohe der Ueberschüttnng bei l^lVtfacher
Böschung.
Die Stärke von Futtermanern, bei welchen sich der untere Tlioil
an absolut festem Boden unmittelbar anlehnt, bestimmt sich mit diesen
Formeln durch eine provisorische Berechnung und Zeichnung, und
nachhorige genane Berechnung naoh Formel (2) der StOtsmanem.
Der Grenzwerth der Stärke bei Mauern mit Ueberschüttnng ist
wieder bei H =r sh. — Fnitermauem unter 1"* Hohe erhalten eine obere
Dicke von 0,50'" Min.
Für Mauern bis lO"*' Höhe enthält die folgende Tabelle diQ sich
aus obigen Formeln ergebenden Besultate.
Kronenbreite von Fattermanem.
(Vorn ^'r. j^ehöHcht, liiTit *!! vertic:\l.)
Bei einer Ueberschüvfung von
0—1"»
gm
6™
9»"
12™
15™
20™ '
26™
30™
ni
m
m
m
' m
m
lU
m
0,46
0,56
0,56
0,56
0,56
0,56
0,56
0,56
0,56
0,68
0,78
0,88
0,83
0,83
0,83
033
0,83
0,88
0,80
0,97
1,07
1,10
1,10
1,10
1,10
1,10
1,10
0,97
1,16
1,27
1,36
1,56
1,37
1,37
1,37
1,37
1,37
1,14
1,32
1,46
1,62
1,84
1,64
1,64
1,64
1,64
1,31
1,49
1,04
1,76
1,89
1,91
2,18
1,91
1,91
1,48
1,67
1,82
1,95
2,05
2,12
2,18
2,18
1,66
1,84
2,00
2,14
2,25
2,44
2,34
2,54
2,43
2,45
2,46
1^2
2,01
M8
2,18
2,32
2,66
9,88
2,72
2,72
2,36
2,50
2,68
2,74
2,96
2,09
Sichtbare
Mauer-
hohe.
m
1
S
8
4
6
6
7
8
9
10
A n m c r ku n f,*". Für andere Mauerhöhen (unter lo'") und Uebcr-
schüttuugahüheu ergeben sich die entsprechenden limieuhionen, wclciio
man gewöhnlich auf halbe Becimeter abrundet, ans den Tabellen durch
Interpolation.
Verkleidungsmauern.
Diese werden vor FelswUndm ont^voder (\ct ganzen LJlnge und H^he
nach oder nur an bedenklichen Strllon aufgoiührt. Sie erhalten folgend»
Dimensionen: bis 2"^ Höhe gleichmässige Stärke von 0,40™,
Ton 2 — 6"* « « « « 0,60".
Bei Hohen Aber 6™ wird die obere St&rke 0,70'> und die untere
h.
0,70 -f- ~ Meter. Diese Dimensionen unter der Annahme, dass die Mauern
mit ^6 geneigt hergestellt werden.
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8
XY. Ueber Gründungen.
Bearlwltot von BAnratb Rbolnbtrd und R«gt«rttng8l»am«iit«r 8tlbl«r In Stuttgart«
Allgemeine Kegeln.
Die Lage, Form und Grösse der Pundamentfläche soll den Tierr
soheudeu Druckvorhäituissea eutsprecheD. Bio Fuudameuie eiad daher
in der Bogel so anzuordnen, dasa der Druck über die gaiuse Orandfläcbe
derselben sich möglichst gleichförmig verthcilt, nur bei vollkommen
festem Grund ißt eine iniglpicho Belastung desselben zu]:i~sig.
DieFundamentüaciie soll} wenn möglich^ senkrecht zur Druckrichtuug
Bein, die Abweiehung hiervon bei 2-faeher Sicherheit hOchste&i Ib — 19»
betragen. Es soll in der Begel kein wenn auch gleichmässigcs Setzen
des Bauwerks stattfinden. Ausnahmen siiul imit hpi weniger bodoutenden
Bauten gestattet, bei welchen eine genaue Höhenlage und sonstige durch
etwaige Betzungeu entstehenden Unxegelmftssi^eiten von keinem Belang
siiKt und welche ungleich mit dem geringsten Kostenaufwand hergestellt
werden sollen.
Die Solilö des Grundbaucs mnss bei allen werthvoiiereu Bauten stets
ausserhalb der Frostgrenze, gewöhnlich also 1 — 1,26"^ unter der Boden*
ober fläche liegen. T*ci frostbeständigem Belsen kann man mit dieser
Tiefe auch unter 1^ herabgehen.
Bei Interimsbauten können die angegebenen grössten Pressungen
um 40— &0^/i) grösser angenommen werden.
Bei Gründungen auf Felsen ist auvor das lose Gestein heaw.
der faule Felsen zu eutlernen.
Bei abgetreppten Fundamenten gilt als Grense der Ansladiing
jedes Fundamentabsatzes zu seiner Höhe das Yerhältniss 1:1, dagegen
s 1 ; 1^ beztiglich des gesammten Fundamentvorsprungs zu seiner Höhe
Tragrfahigkeit des Bangrnndes.
Geschlossener Felseu, wenn annähernd horizontal gelagert, Kies und
Sand, wenn festgelagert, haben bei 12—3", ebenso trockener Lehm -oder
Thon bei 8 — 4"* Mächtigkeit für die meisten Bauwerke genügende
Tragfähigkeit, sofern darunter nicht nachgiebige Schlamm-, Moor- und
dergl. Schichten gelagert sind. Die Tragfähigkeit von Felsen beträgt
etwa 10% seiner rttckwirkenden Festigkeit, jedoch darf die zulässige
Beanspruchung des Fundamentmaterials hierbei nicht überschritten
werden; bei sehr festem felsigem Untergrund beträgt dieselbe 7 — 10 kg,
desgl. bei fest gelagertem Kies und Band i — 5 kg, bei trockenem Lehm
oder Thonhoden 2—8 kg, bei Alluvialboden ca. l,i kg pro qcm.
Bei den gewölbten Viadncten der Berliner Stadteisenbahn ist als
obere Grenze bei Sandboden 4,5 kg pro qcm zugelassen worden. "Wenn
ein geringes Setzen nicht schädlich ist, so darf dieser Druck noch
ziemlich Überschritten werden. Bei der East Blver-Brttcke wird s. B.
der feste Thonboden mit cu. G — 7 kg pro qcm gcpresst.
Die zulässige Belastung künstlich befestigten Baugrunds beträgt
bei 2"* starker Sandschüttung ebenso wie bei Schwellrost ca. 2 — 3 kg,
bei Ffahlrost, wobei auf 0,8 qm Grundfläche ein Pfahl mit 9b t.Trag«
fähigkeit zu rechnen ist, 2 — 4 kg, bei tiefstehendon Modrhodon, wobei
auf 0,6 qm Grundfläche ein Pfahl mit B— 7,5 t TragfähiKl<f'it kommt,
O/B — 1,2 kg pro qcm. Die Grenzbelastung der Schraubeupfähle bei Sand-
boden soU pro qcm Btützfläche 8—12 kg, pro qcm Ffahllcopf 45 kg nicht
ftbersohreiten.
Pfafalgründuns«
Hierbei werden unterschieden Grundpfähle und Langpfähle, erstere
stehen ihrer ganzen Lttnge nach, letztere nur /um Theil im Boden. Das
Holz zu den Pfählen muss entrindet, gesund, durchaus gerade gewachsen
und frisch sein; trockenes Holz soll vor der Verwendung einige Tage
in*s Wasser gelegt werden.
Die r.nindpfähle erhalten bei 3-— 4™ Länge eine mittlere Stärke
von 20—24^'", bis 5*" Länge von 25<=«*, über 6"» wird der Stärke je pro
Meter Mehrlänge 1,5^'" zugeschlagen.
Kach Perronet erhalten Langpfähle von 5— G"^ Länge eine mittlere
Stärke Ton 27«» und sollen für Jeden Meter Mehrlänge S^S«« su-
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, 9
g^escblagen werden. Die Stärke der Grnnd- bezw. der Langpfähle kann
auch nach den Formeln d = 12 -f* 3 1 nnd d = 15 -j- 2,751 bestimmt werden,
worin d die Stärke in cm und 1 die Länge In m besetehnet.
Die Länge der Pfähle kanu bis zu 2^ betragen^ meistens sollte sie
aber 12^15°^ nicht übersteigen, weil alsdann andere Qrlindungearten
billiger sind.
Die Länge der Pfähle ist darcb Schlagen Ton Probepfählen zu
ermitteln. Granrlpfülile sonon in der Eegel 2— 3"^ im festen Boden
stehen. Bei Boblwerkon gilt dio Kegel, die Pfählo mindestens SO tief
in den Boden reichen zu lassen, ala sie darüber hervorragen.
Je fetter der Boden ist, desto weniger schlank darf die Spitze sein.
Deren Länge soll etwa das I^/a-^-fache des Pfahldardunessers betragen.
PDäliUeliiilie.
In festem, namentlich in steinigem Boden werden die Pfablspitzen in
der Begel mit eisernen Schuhen versehen. Gewöhnlich werden 4 lappige
schmiedeiserne Behuho mit Stahlspitzen verwendet, zweckmässiger sind,
kegelförmige Pfahlschnhe aus 23—6"*^ starkem Eisenblech, welche
am der Spitze mit einem entsprechend starken Stahlkem snsammen-
geschweir^st werden. Das Gewicht solcher kegelförmigen Pfahlschuhe
für Pfähle von 20— 25<^>^ Stärke ist oa. 3 kg pro Stäck. Kosten pro kg
60 Pf.
Nach Defontaine beträgt das Gewicht i lappiger Pfahlschuhe mit
Gnsseisenkem:
Dnröhmesser des Pfahles Gewicht Seite der quadrat.
in cm in kg Sitzfläche in om
36—40 8 12
32—35 7 11
28—81 6 10
24—27 6 9
20—23 4 8
16—19 8 7
Wenn d der Pfahldnrchmosser, so wird zweckmässig die Länge der
Lappen = 1,75 d, deren Breite ss 0,9 d nnd die Stärke derselben = 0,0ä d
gewählt.
PfahlriBge
sind anzuwenden, wenn mit schweren Bären bei grosser Fallhöhe
gearbeitet wird, sie erhalten zweckmässig eine conische Verjüngung
YOn 1 : 10. Die Binge sollen aus sehnigem Eisen bestehen und min-
destens 85™ «tark, 00™ hoeh, bei sehr schweren Bammbären aber*
mindestens SO"*™ stark, 100™ hoch sein.
Tragfähigkeit der Pfähle.
Bin holserner Pfahl ron 26™ Durchmesser wird gewöhnlich nur
mit ca. 4000 kg, ein solcher von 35<^"^ Durchmesser mit 7600 kg belastet,
als äusserste Grenze sind 25000 kg bezw. 50000 kg anzunehmen.
Nach Sganzin trägt ein Pfahl, der mit einer Kunstramme eiuge-
schlagen wird nnd bei 10 Schlägen S^ä"^ Fallhöhe nnd 626 kg Bärge-
wicht oder bei Anwendung einer Zugramme mit 1^2"^ Hubhöhe und
demselben Bäron aber bei 30 Schlägen noch tief einsinkt 20,5 t und
bei 400 kg Bärgewiobt noch 17,6 t.
Nach Perronet gilt als Begel, dass ein Pfahl nur dann als fest-
stehend zu betrachten ist, wenn derselbe während mehrerer Hitzen von
•25—30 Schlägen bei ca. 300 kg schwerem Bär nnd 1,5°^ Pallhöhe nicht
mehr als 4—6'°°^ pro Hitze eingedrungen ist.
Die Tragfähigkeit der Pfähle bestimmt sich ans nachstehen-
den Formeln: Bezeichnet q das Gewicht des Pfahls und Q das des Bärs
in kg, h die Fallhöhe des letzteren in mm, P die grösste Belastung in
p
kg. welche der Pfahl ohne tiefer einzusinken noch tragen kann, p = —
m
die zulässige Belastung in kg, wobei m Je nach der Wichtigkeit des
Bauwerks — 8 his i anzimohmon ist, o rlie Tiefe in mm, nm welche
der Pfahl beim letzten Schlag, wenn er p tragen soll, noch eindringen
darf, so ist:
p _ hQ»,q ^ _ 1 hQ^q _ 1 hQ'.q
• (Q+q)»* * m *e (Q+q)»' * i p (Q+Q)».
TefKl. Osseni>s sohweis. Baus. Ko. 16, 1602 neue Untersuchungen*
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10
Bei Anwendung eines Rammknechts (Pfahlanfsatzcs) vom Gewicht
q, in kg wird p = . -^^-f^'^^, worin da» Eindriii gen de.
Pfahls l)ßim ersten Schlag bozoichnet.
Der Effectverlnat bei Anwendung eines Bammkneehto beträgt ca.
15 bis 25"/o.
Spnndpfähle, Spandboblen.
Dieselben werden 7—30''" stark und 5J5— SS*"* breit angenommen
und erhalten bei Snndhodnii bis zu 2,5™ Länge 7*^"™, bei 3,0"^ Ijfinize
und festem Bammgruud 13"^'" Stärke; die Stärke wird bei jedem weiteren
Meter Länge um je 2^ bis 3*^™ vcrgrössert.
Die Spnndung soll in der Regel bei 13<^™ Stärke nnd darüber
keilförmig, nur bei Schlammboden quadratisch sein und im ersten F:tll
die Hälfte, im letzteren der Bohlenstärke betragen. Bei geringerer
Stärke als 12*^" wird die Gradspundung oder auch die halbe Spundnng
angewendet*).
Die Schneide der Spundbohlen erbfilt die 2- bis S-f'acbo TTrdzdicke
zur Länge und wird unten des dichteren Anschlusses halber etwas ab-
geschrägt.
In ateinigem, ttberhanpt in sehr festem Boden werden eiserne Sohnlie
angewandt.
Bezeichnet d und u den Purcbmesser und den Umfang eines Spund-
betw. Bnndpfahls in cm, F seinen Querschnitt in D*™ nncl t der Taglohn
eines Zimmermanns in Mark| so erfordert nach Osthoff:
dasSpitsen Anschuhen ^B^^gs^^
bei weichem Holz .... 0,0000 76H 0,0008 n t 0,00026 n t
« hartem « .... 0,0001 d^t 0,0004 u t 0,0003& n t
Das Anschneiden eines Zapfens 0,00015 F . t bezw. 0,00022 F . t.
« Abschneiden über Wasser 0,75"^. I|ö"^ unter Wasser,
bei weichem Hol« .... 0,0002 F t 0/)004 F t 0,0006 F t
« hartem « .... O/>0028Ft 0,00066 Ft. 0,00084 £*t.
. Eine mit 10 Pferdekräften getriebene Spundungsmaschino kann (in
12 Stnndon) 300—400 laufende Meter Bohlen von 20— 25^^"^ Stärke mit
Nut und Feder versehen, und kostet die Spuudung von 1 cbm Pfählen
▼on 16— 80^*^ Stftrke ca. 2 Mk. 60 Ff., dagegen bei Handarbeit ca.
6 Mk. 60 Ff. bis 8 Mk. 50 Pf.
Einrammen der Pfähle.
Kleinere Pfähle mn 10—12'^'^* Durchmesser und bis 1,5^ Eitidrinc-
ungatiefe werden bei leichtem Boden mit dem öchlegel, bis zn 17-— 20*^'"
Durchmesser mit der Handramme eingetrieben, ersterer hat ein Ge-
wicht bis zu 12 kg, bei letzterer rechnet man pro Mann 12 — 16 kg Oe»
wicht, dass eine 4 männige Handramme höchstens 50 — 60 kg schwer
ist. Die Hubhöhe einer solchen beträgt 0,6 — 0,9*°. Mit einer derartigen
Handramme kOnnen In gewöhnlichem Boden pro Tag 8 Stfiok PfUile
von 20^"* Durchmesser mit zusammen 12 — 15"^ Eindringungstiefe gerammt
werden, die Kosten betragen liierbei durchKchnittlicb ])ro m 0,8 — 1,0 Mk ,
das Einrammen kleinerer Piahie auf 1,0'" Tiefe kostet etwa 0,6 — 0,7 Mk.
pro Stttok.
Stärkere J'fälilr worden mit der Zn? , Knnst'-i Dampfkunst*!
Dampf- oder i*u 1 v e rr am ni o eingeranunt.
Häuüg wird bei kleinereu Fundatiouen uüt einer Zugramme Torge-
schlagen und erst bef tieferem Bindringen der Pffthle oder Bohlen die
KnnHtramrae angewen^^b^t.
Bei AnwcndTiuf^ einer Zugramme sind pro 100 kg Bi.rgewicht je
6 Mann aufzustellou, von welchen jeder mindestens 0^5 qm Staudfläche
bedarf. Pro Tag lassen sich etwa 160—170 Hiteen machen, da ca. 8 Stunden
für (\n^ Stellen und Richten der Pfähle, sowie für das Veraetsen der
Bamme nöthig sind.
Der Arbeitsaufwand beträgt pro Meter eingerammte Pfahllänge
sammt Verzinsung, Amortisation, Keparaturon und Versetzen der Ramme,
wenn u = Pfahlumfang in cm ist, bis zn 2,0"* Kammtiefe in lockerem
Boden 0,012 u t und in kiesigem Bodou 0,015 u t, desgl. bei grösseren
Tiefen bei 600^700 kg Bärgewicht bis zum Feststehen der PfUilo (Ein-
dringen von pro Hitze) in lockerem Boden 0,024 n t und in kiesigem
Boden 0,04 n t.
*) Viele Ingenieure beronugen qnadr* Spimdaiig durchweg über
lO^m Stiürke. D. Heraus^.
I
. ij 1^ . . ..y Google
11
'PÜT einzelne Pfätile, wie c. K BrflokenJoob|iftliIe darf man 0^8 a t
be/.w. 0^08 u t annehmen.
In gröberem Kies wurden bei einer Brttekenfnndation mit einer
KnnBtrammo tilprlich 3 Pfähle von 30"« Dnrchmeasor je 2,0—3,2*" tief
eingerammt. Fall Iii. ho des Bära 6»» Zahl der Scliläge 40—50 pro Pfahl.
£iudringen am Ende des Bammena 5^"> pro Schlag. Wassertiefe 1,6''*«
Bei Kiesboden kostet das Blnrammen einer 16^^ starken Spnntwand
pro (jm fertige Wand bei 2 Mk. 50 Pf. Taglohn, — bei 2,6"» Tiefe ca.
2 Mk. 70 Pf., bei 2,9"» Tiefe ca. 8 Mk. 10 Pf, bei 3,6"» Tiefe ca. 4 Mk.,
bei 4/Ö"» Tiefe ca. 5 Mk. und bei Tiefe ca. 7 Mk. incl. aller Keben-
arbelted nnd incL Unterhaltung der Kamme. Mit einer Dampframme nach
dem System von Sisson und White wurden in Thon und Sandboden
täpHch 5,83 Spundbohlen von jo 10,5"» Länge, 16— 21«"» Stflrke je 3,0"»
tici eingetrieben. Die Kosten betrugen ohne Versetzen der Hamme und
otine ^össere Beparatnren pro m Bohlenlänge 1,4 Mk., pro qm Spund«
wand 1,64 Mk.
Die Nobonkosten beim Bammca durch Betriebsstttruiigcii, Ver-
aetzen der Kämmen, grössere Beparaturen dürfen 2 — 8 Mal höher als die
reinen Betriebskosten angeschlagen werden.
Tabelle über die Leistungsfähigkeit verschiedener
Bammen naoh Franains.
(In Sandboden nnd bei 128tündiger Arbeitsseii.)
Gattung
der
Bamme.
ic3 O 0
3
M « ^ S
Zugramme ....
Oew, Knnstramme .
Dampfkunstrarame
Sissons-Bamme . .
Nasmyt^sche Bamme
a> .
g 2
1,2—1,6
2—6
2—6
0,76—1
0)
TS
9
SO
5
3
4
6
10—16"»
9—10"»
35—40™
25—40"»
80—110"»
600
900
6000
27008
Kunst-
30 10
0,6—1 12—16
3— G 16—16
Ö— 10 20
75—100 60
Die Dampf ramme arbeitet etwa 3—4 Mal billiger als eine
ramme nnd ca. 5—7 Mal billiger als eine Zngramme. Mazimalbelastnng.
pro qcm Pfahlkopffl flehe = 75 kg pro qcra.
Bei der Damplramme mit endloser K.ette von Menok und
Hambrock in Ottensen legt sich in die flachen Glieder der endlosen
Kette ein im Bär befindlicher verschiebbarer Daumen durch einen
Lipinenzug mittelst Hand ein. Das ATislöscn des Bamnibilra erfolgt
selbstthätig in beliebiger Uöhe. Die Auwendung der Kette gestattet
raech aufeinanderfolgende Schläge mit kleiner FaUhOhe. Die Maschinen
aind auch für kleine Baugruben Terwendbar.
Dimensionen nnd Preise dieser Dampframmen mit
endloser Kette.
Hubhöhe
desselben
in mm.
Gerüsthöhe
in Metern.
Fnssr
Fläche
iu qm.
slunen
Gewicht
in kg.
Gewicht
des Bärs
1 in kg.
Zahl der
Schläge pro
Minute bei
1,6"» Fall-
höhe.
Preis in
Mark.
180
256
280
18
16
18
2,16
2,45
2,75
4600
7500
10000
860
1200
1600
10
12
14
6000
7000
9000
t
® a d
'gS I
O d
8
6
8
ISO
165
196
Dimensionen und Preise von Dampframmen mit rück«
laufender Kette ( D a m p f ku n st r am m c n) *).
Pferde-
krafi.
Cy lin-
der
Dtr.
mm
Hub.
mm
Gerttst-
Höhe.
m
Bär-
Gewicht.
lEaio.
Gesamrot-
Gewicht.
Kilo.
Zahl der
Schlii'j:^» pro
Minute bei
3» Fallhohe.
Pireis.
8
8
90
120
150
180
9
19
600
860
2600
8600
1
2900
8600
*J Gbeufalis ton M«ack A Hambrock in Otteusen bei Alton».
L lyui^cd by Google
;13
Bei Yerwendong einer Dampframme mit encUoser Kette betrafen
bei der Berliner Stadteiaenbabn die Kosten pro 3leter einger»iiimto
Pfahllänge saramt Keparatur aber ohne Eammmiethe im Sandboden
durchschnittlich 1 Mk. Pro Tag wurden 6,55 Stück mit znsammen
66"^ Länge eingerammt. Vou den Koston entfallen auf Handarbeit 65%
Brennmaterial 16<*/o, Schmiere und Putzmaterialien S**/«, Pfahlringe, Tav-
werk 12 "/o, Reparaturen H^Iq. Beim Bau der Neuenheimer Brücke bei
Heidelberg kam ein Pfahl bei 6,12™ Bammtiefe in festgelagertem Xies
auf 16 Mk. 70 Pfg. zu stehen.
Wird die Leistung einer Handkunstramme = 1, die einer
Dampf kunstramme mit 3 pferdiger Dampfwiude = 2 gesetzt, so ist
der Effect einer Dampframme mit endloser Kette bei 3 Pferdekräften
= 3, hei 6 Pferdekräften = 6 und bei 8 Pferdekräften = 9 zu setzen.
Die Betriebskosten berechnen sich bei den zuletzt aufgeführten
8 Bammmaschinen, wenn für Oel, Kohlen etc. 2 Mk. pro Pferdekraft auf-
zuwenden sind und der Taglohn der Arbeiter 4 Mk. beträgt, zu 22 Mk.
bezw. zu 30 Mk. und 40 Mk. pro Tag. Die 8 pferdigen Hammen werden bei
weniger bedeutenden Arbeiten und bei kleinen Pfahllängen angewendet.
Nach Lewicki, s. Civil-Ingeuieur Jahrg. 1875, wurden in Riga in
SandbodeD, welcher in den unteren Schichten mit Lehm durchzogen
war, <mit einer Dampfhunme oa. 60 (Doppel) Pfähle Ton 28^ Darohmesser
pro Tag ä 12 Stunden, geschlagen, bei einer Eammtiefe von 6,4™, wovon
0,7" auf das Eindringen beim Aufsetzen des Pfahls entfallen, bezw. 86
einfache Pfähle von 39,6^'" Durchmesser und 4—6°^ Bammtiefe. • Bär-
gewicht 1816 kg. Hierbei waren pro Pfahl ca. 800 Schläge erforderlioly.
Andere Verbuche ergaben nachstehende Tahellc.
Bedienung.
Pfahlzahl
in 12
Stunden.
Arbeit pro
Pfkhl.
Arbeit pro
Uann.
Dampframme
Zagramme •
Ennstmmme
6 Mann.
27 «
4 «
Das Yerhftltniss der Leistungen
4,9
5,5
1,76
ist somit 2^ : 3 : 1
300000 mkg
300000 mkg i 61000 mkg
300000 mkg 1 180000 mkg
Die Kosten der
Dampframme betrugen 2700 Mk., die des Kessels 3000 Mk., die der
Dampfwiude 1200 Mk. und die von Gerüst und Floss 1600 Mk. Anf
Amortisation, Beparatar nnd Zinsen entfallen 17%. Brforderlioh siur
Bedienung einer Dampframme sind 1 Maschinist, 1 Rammmeister, 1 Vor-
arbeiter und 3 Taglöhner. Das Schmiermaterial kostete pro Ta^ 0,1 Mk.,
das Breunmaterial ca. 10 Mk., Kapitalzinsen etc. ca. 4,8 Mk. Die Kosten
eines eingerammten Pfahls beiiefen sieh auf 6,6 Mk., dagegen bei der
Handramme 9,4 Mk., bei der Kunstramme 4,5 Mk. Die Anwendung einer
Dampframme empfiehlt sich schon bei domBammen von 500—600 Pfählen.
Obige Bamme war direkt wirkend, der Dampf cylinder zugleich B&r.
Ueber Bammarbeiten bei den Hellingsbanten für den Kieler Kriega-
hafen wurde von Franzius nachstehende Tabelle in der Zeitschrift
des bann. Ing.- u. Archit.-Vereins von 1876 S. 70 veröffentlicht. Der
Boden bestand auf 3,0" Tiefe aus Thon, darunter 4,6™ Sand.
I
Beieichnvng
der
Bamme.
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Kosten ia
Mk. .
pro Tag in Mk.
C —
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OC gm
a K
26000
1400
12,6
7,6
16,6
10,1
2,8
3,0
32,4
0,82
14200
700
6
e
12,0
7,6
16,6
7,6
1,9
7,6
33,4
0,74
6300
1060
2,66
e
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X
12,5
7,0
14,2
6,0
1,3
6,0
26,6
1,37
7000
70OO
1000
2,82
6,83i
•
s
12,6
10,6
7,0
3,0
14,2
4,8
1,3
6,8
26,1
26,1
1,32
1,49
IM
4000
8800
900
860
4,eJ
1
9,76
10^
3,0
8,0
14,2
14,2^
4,0
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1,3
1,3
2,0
1.7
21,6
19,4 1
1,19
1,40
1,96
1,64
Nasmjrth . .
ßchwartzkopfP-
sche Dampfr.
Dampf r. mit
Kette o. Ende,
SisBons <fc White
No. 1 . • .
Bissens AWhite
No. 2 . . .
Desgl. No. 2 .
Dampf- Kunst*
ramme Ko. 1
Desgl. No. S .
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18
100 kg Kohle kosteten 2 Mk. lu obfgcr Tabelle sind unr die reinen
Betriebskoston aufgenommen, wäiireud s. oben, mit HinxurecUnuug aller
.Nebeakottoii die Preise für das Einrammen sieh nm das S— Sfaehe
erhöhen. Bei den zwei ersten Hammen waren 1 Maschinist, 1 Heizer,
2 Zimmerloute und 2 Arbeiter beschäftigt, bei den übrigen 1 Arbeiter
woniger, sonst die gleiche Mannschaft. Obige Verhältuisszahien Andern
•ich bei geringer Kammtiefe, da hier die Dampfknnstramme billiger
arbeitet als z. B. die SchwartzkopfTsche Hamme.
Eine Pulverramme von Kiedinger in Wilhelmshafen aufge-
stellt, hatte ein Gewicht von 10,35 t. der Bär allein von 1,15 t. Der
Preis Iboo Augsburg war 11,400 Mk., inol. Dampfwinde 16,000 Mk. Zur
Bedienung sind 2 Manu erforderlich. Daselbst werden in 11 Stunden
19 Pf&hle von je 9,0*» Länge und 0,3™ Stärke (= 11,4 cbm Holz) cinge«
rammt. Die Kosten eines Pfahls incl. Pulver betragen hierbei bei 3 Mk.
Taglohn: 6 Mk. 70 Pf. Pul Verladung 80 g. (Volkmann'sches Pulver) pro
Pfahl 13 Schüsse. Der Boden bestand auf 2,0™ Tiefe aus Schlick, sodann
ans Letten und Sand. Miuimalfallhöhe 1,2™ (behufs Entzündung). Bei
den eben daselbst rerwendetcn Dampf rammen kam 1 Pfahl auf 7 Mk.
60 Pf. an sWhen.
In neuerer Zeit werden unmittelbar wirkende Dampf rammen, bei
welchen der B&r sngleioh den Dampfcylinder bildet, und die Kolben-
stange nach oben geht, wobei sie sich dnroh Vermittlnng eines Ständers
gegen den P£ahlkopf stütst, gegenüber den Systemen Figde, Nasmytfa
und Biggenbach in verbesserter Construction durch die Firma
Menok & Hambrock gebaut und zwar in 9 verschiedenen Typen
Ton 8*20 Pferdekrttften des Kessels, 700—1600 kg Bärgewicht, 0,8-2,ii>
Hubhöhe, 12—90™ Gerüsthöhe. Die Kosten einer solchen Bamme bewegen
sich zwischen 5300 — 14400 ^Ik. Diese Hammen sind insbesondere bei
den ZoUanschluBsbauteu in Hamburg mit Yortheil augewendet worden.
Das Bintreiben Ton Pfählen mittelst Wasserspülung
empfiehlt sich nach Wieck, s. hann. Bistg. von 1879 S. 46, namentlich
da, wo der Untergrund aus Sand und Kies sowie aus leicht abflöss»
barem Boden besteht. Bei Torfboden wird hiermit keine, bei Thouboden
ma eine geringe Wirkung ersielt. Hftuflg wird die Wassorspfllnng dasn
benützt, aie Wirkung des Kämmens zu vergrössern; dieselbe hat je-
doch überall da die höchsten Effecte aufzuweisen, wo die Pfähle ohne
Aufbringuug eines Bammbärs niodergetrieben werden können. Wo
Wasserleitungen mit genügendem Dradc Torhanden sind, empfiehlt sich
gewöhnlich der Aniohlnsi an letstere behufs Beschaffung des Pruok-
wassers.
Das Eintreiben Iftsst sich schon bei einem Wasserdruck in den Lei-
tungen besw. in den Pumpen Ton Vt Atmosphäre bewerkstelligen.
Ein Aufquellen dos Wassers an den Seiten des Pfahls ist zur Locke-
rung des Bodens unorlässlich. Ein Verstopfen der Bohr> bozw. Pfahl-
Schuhöffnungen, aus welchen das Druckwasser austritt, kann nur dann
verhindert worden, wenn das Wasser im Zuführungsronre währen'd der
Senkung des Pfahls stets unter Druck gehalten wird.
Bei einem Spreebrückenbau in Berlin wurden zur Leitung des Wassers
entlang den Pfählen durchgängig 60"*™ weite Gasrohre verwendet. Das
Bärgewicht der snm Nachschlagen benützton Zugramme betrug 350 kg.
Das Zuführungsrohr wurde in eine Nute im Pfahl eingelegt und an der
Pfalilspitze befestigt. Beim l^iodcrtroibcu der Pfähle empfiehlt es sich,
denselben eine drehende Bewegung zu geben.
Zur Prüfung der Standfähigkeit der Pfähle werden denselben nach
dem Niedertreiben auf die gewünschte Tiefe und wenn dieselben bei
der Spülung nicht mehr weiter nachgeben, einige Schläge mit der Hand-
ramme gegeben. Bet Binftthrung sweier znleitungsrohre am Pfahl wird
die Leistung erheblich vergrössort.
Die Kosten des Ramragerüsts beliefen sich auf 1000 I\lk , 80 ISIoter
5Qmm ^oite Gasrohre kosteten 240 Mk^ der Gummidruckschlauch 120 Mk.,
das Standrohr 80 Mk., Diverses 110 Mk., snsammen 1660 Mk.
Die weiteren Unkosten betrugen 310 Mk. für Transport und Ab-
nutzung (ca. 20%), die Abzweigung vom Wassorleitungsrohr, Aufstellung
des Wassormessors, Ummauerung der Wasserabgabestello etc. 375 Mk.,
snsammen 686 Mk* Fftr 6480 obm rerbranohtes Wasser an 60^ Arbeits*
tagen waren 487 Mk. zu besahlcn. Beschäftigt waren beim Bammen
ein Polier, ein Schlosser, ein Vorarbeiter und 14 — 15 Arbeiter.
/n Sand- und darunter Kiosbodou wurden 30—33^'" starke, O-^S*"
lan^O Pfähle .2—8"* tief mittelst BpHlnng in ea. 8 MlnutM, unter Zn*
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4
14
hüfenahme des Bammbtrea tief in 18— U Minuten dnynlwilinltttieh
pro Tag 7 — 8 Stück, dagegen wurden 36*" starke, 12" lange Pf&hlo in
mehr kiesigem Boden 6 — 7" tief in 30—97 Minuten eingesenkt. Hierbei
kam auf daa Eintreiben durch Spülung durchschnittlich S^S— 4^™, auf
das Eintreiben mittelst Bammbftr 1,7—2,7'^; tägUeb wurden hierbei
2 — 2'/2 Pfähle niedergetrieben. In beiden Fällen wechselte die durch-
schnittliche tägliche Senkung zwischen 10 und 30", und beliefen sich die
Kosten pro Pfahl zwischen 7,6 und 30 Mk. (im exsteren Fall) uud pro
Meter liftnge auf 2—3,7 Mk. Ms 5 — 6 Mk. Die Oesammtkosten kamen
pro Tag Hilf 50 — 61,5 INfk. zu stehen.
Darf Kiutrßibon einer 15^™ starken Spundwand 4,6" tief mittels
Einspüicn kostete bei Verwendung einer Dampfpumpe durchschnittlich
2 Mk. 73 Ffg. pro qm und ging rascher und billiger tou statten als
mittelst einer Dampfkunstramme mit endloser Kette und 1050 kg
schwerem Bär. Die Kosten betragen hierbei für den qm 3 Mk. 20 Pfg.
Wahl der zn verwendenden Ramme.
Bezeichnet man nach Brennec ke mit L die gesammte einzutrei-
bende Länge der Pfähle, mit k und k' den Preis für eine Zugramme
bezw. lür irgend eine Kunst- oder Dampframme, mit ß den Procentsatz,
den man rom Eostenpreis der Hamme fftr Tilgung und Zinsen rechnen
muBS, und mit n den Durchschnittspreis pro m mit der Zugramme ein*
getriebene Pfahlllknge, so ist su untersuchen, ob
n.L + ^.h^ n.fe.L4./^S
wobei (i das Verhältniss der Kosten bei Vi^rweudung einer Kunst- oder
Dampframme zu denen bei Verwendung einer Zugramme je pro Meter
eingerammte Pfabllänge ist. ß kann für Rammen, welche Wiederver-
wendung finden, au 0^12 bis 0,16 und wenn dieselben nach Beendigung
des Baues Terk.inft werden, zu 0,3 bis 0,5 gesetzt werden. Weiter ist bei
der Wahl der Hamme noch zu berücksichtigen die BodenbeschaCfeuheit
und die Btellang der Pfähle zu einander, da solche beim Versetzen der
Hamme sehr in Frage kommt.
Eiserne Pföhle.
Die Gründung auf eisernen Pfählen kommt öfters bei
Brückeiibautcn uiul hei grossen Tiefen vor. Hierbei wird der Boden
zuweilen durch Druck wasser oder durch Spreugarbeiten vor dem i^in-
treiben der Pfähle gelockert. Eiserne Pfähle hat man aus 4^uss- und
Schmiedeisen in verschiedenen Formen als Schrauben-, Spitz- und
Scheibenpfä!)le, theÜB massiv, tlieils hohl mit 0/2 — 1/)" Durchmesser bei
20 — 60"" Wandstärke zur Anwendung gebracht.
Zu Brückenpfeilern sollten jedoch nur sehmiedeiserne
Pißlhle verwendet werden.
Sehr auben pfähle sind entweder unten offen und mit einem
Schraubengewinde vorsehen oder geschlossen und mit einer Spitze mit
Schraube versehen; im ersteren Falle mnss die untere Oefihung enger
als die Bohrwelte sein, damit die aufsteigende Erdmasso sich nicht
spanut und das weitere Eindringen erschwert. Um dies zu vermeiden
wird zuweilen im Innern ein kleines Gewinde von der doppelten
Steigung des äusseren angeordnet. Die Schraubenpfähle werden ans
einzelnen Stücken von ca. 2 — Ö" Länge mit inneren Flanschen zusammeu-
gesetzt, und vcju <J( rüsten aus mittelst starker Haspeln in den (irund
gebohrt Solcho l'iahle sind in den meisten Alluviulschichteu an-
wendbar, da kleine Steine durch die Schrauben bei Seite geschoben
werden, auch in festen Thon sind Schraubenpfähle schon eingetrieben
worden.
Für weichen Boden eignen sich grössere Schrauben bis zu l^ö"
Gewiudedurcbmesser mit flacher Steigung von 20 — 30<* und nur einem
Gang, für festeren Boden kleinere Schriiulien mit 30 — SüP Steigung.
Je fester der Boden, de^tr) rfrf^ -^ov Holiti' tiie Zahl der Umgänge sein.
brenn ecke euipüelilt bei ilanieu, die sehr tief eingeschraubt werden
müssen, zur Vergrösserung der Tragfähigkeit und des Widerstands
gcpcn Boitliches .\nsl>iegen noth ein zweites Gewinde mit nur eiuem
Umgang so anzubringen, dass es etwa 1 — 1,0'" in den Boden koumit.
Bei der Landungshrücke zu Ijewes hatten die Ö'" langen, muösivcn
Pfähle 16*^" Durchmesser bei o,7ü" Gewindedurchmesser, von 20 Mann
wurden täglich JiOehstens i Pfähle je ^'^ tief in den Sand gMehraubi.
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Bei einer Brücke Qber deu Festuugsgrabeu in Röuigäberg «mrde
•in Pfahl von 9,6'^ Länge, 0,W» ftasterem, 0,73» inncrem DurcbmesBev
und 1,57'" Scliraubondurchmcssor von IG Arbeitern dtirclischuittlicU in
6 Tagen ö^t)*^ tief in den oben aus Saud, unten aus TIkui bostnbenden
Bodeu etugeaebranbl Bei Bauton in Bremen wurde die liohlkeu'äcke
PAtentschraubd und die Neukirch*8cbe Schraabe in Anwendung ge*
bracht. Die Koston des Einscliniubons botni2:en hier pro Meter eiupo-
schraubte Länge 7 Mk. lU i'tg. bis 11 Mk. i>8 Pfg. Bei der Eisoiibahu-
brttcke Aber die Marissa worden eiserne Pföhle von iS*"* Schaftdurch-
meeser und CO*^™ Schrauboudurchmeäser von 32 Arbeitern mittelst
8*armigem Göf^el pro Stunde durchschnittlich 5Ü*"> tief eingeschraubt.
Hohlen Pfiihleu mit unterer Oeffuuuf? wird ein Durchmesser von
l,ö™ und weniger gegeben. Wo solche Pfähle geringen Temperatur-
Schwankungen ausgesetzt sind, werden lie mit Beton, andernfalls mit
Asphaltbeton ausgef&Ilt.
Kisoruo Spitzx) fable werden mit einer StaUlspitzc vorsehen, die
im Innern eine Nute orliält, in welche eiue Führuugsstauge eiugüijteckt
wird. JSin die letztere umfassender, also im Innern des Pl'uhlea beünd*
lieber leichterer Kammbftr mit genfigendem Spielraum sohlägi auf deik
Kern der Spitze.
Hohle, eiserne Scheibenpfäbie werden in Sandboden mittelst
Wassersptlluug eingetrieben. Pfähle ron 25^"» Durchmesser, 19"*"
Wandstfoke und Bebeiben von 0,77"* Durchmesser mit 6 Verstärkungs-
rippen wurden mittelst eiuer durch eine öpferdigo Diiüipfinftschine
getriebenen Pumpe in 20 Minuten ca. 2"* tief eingetrieben. Die,bcheibeu-
pföhle der Taybrüoke hatten bei 2^«°* Stärke 61*^ Durchmesser
bei Durchmesser der Scheibe. Die Pfähle, sowohl Schrauben- als
Spitz- und Scboibrnpfähle, müssen durch Zugciseu ttiohti^ versteift
werden, zu deren ieiciiterer Befestigung besondere J£lemmriuge au den
Pfählen angebracht werden» Zum bessereu Einlr sibou der Pffthla w«rdea
dieselben noch mit Gewichten beschwert,
Auszielicu der Pfähle.
Dasselbe geschieht mit dem Wuchtebaum, der gewöhnlichen
Wagen winde, der hydraulischen Presse, hOlsemen oder eisernen
Schrauben oder mittelst des Wassorauftriebs (Ausflutheü).
Mittelst des Wnchtebaums ko^tato bei der Kaiserbrücko iii Bremen
das Ausziehen H,^^'' tiei' ciugerauuutcr, 19/33*^'^ starker ^Spundbohlen
pro Stück S,2tf Mk. Mit Winden kostete das Ausziehen 6*" tief gerammter
Gcrüstpfahle ohuo Goräthokoston pro Stück Mk. Sind viel Pfähle bei ^
tiefLin Wassor ansznzichon, so ist es zweckmässig, Danipfkrsilt auzu- *
wenden. 1']^ wurden z. Ii. mittelst einer Locomobilo mit Wiudeti ommol
und Flasohenzug bei der Wiener Bonauregulirutig täglicJi 25 — 10 Pfähle
von 8—9™ LiLngn aus ec/.ogcn. In neuerer Zeit worden Pflkhle auch
mittelst Dynamitspreugung (Ladung o^~4 kg) entfernt.
Grandsägen«
Mit der Gatter- oder Sc Ii litten säge können von vier Männern
täglich 16—1« l'fiihle 1^"* unter Waüscr abgeschnitten worden. Mit
der Pendeisäge schneiden 4 Arbeiter täglich ca. 10 PfiÜile von 30^ M*
Durdimesser bei 6—7^ Wassertiefe ab, desgleichen ca. 86 Pffthle bei
1,6"* Wassertiefe. Mit der nur von 2 .'\Ianu bedienten Kroissegment*
säge wurden bei den Holliu'-fsbaiitcn in Kllorbeck hol 2 — 3'" Wassor-
ticfe tägiicii i>, box 4 — ö'" Wasserticlo 5— U llundpiaiiiü abgcscauiUcn,
ferner bei 4» Tiefs 8—10 Stttck 20/30<^>» starke Spundbohlen. In
IIoll an rl wurden mit solchen Sägen durch 7 Mann trlglicli ca. 20 Pfähle
von 26— öü^"* Stärke bei ti,?'" Wassertiefe abgcächniicen. Bei grosseren
Gründungsarbeiten und beim Vorhandensein eiuur Lucumubile empfiehlt
sich die Anwendung der Kreissä^^en. Die Kosten des Abschneidens
mittelst einer von einem 7pferd. Locomobil getriebenen Kreissäge be-
trugen z. B. bei den Kriegshafenbauten zu Kiel bei 20^"' starken •
Spundwänden Anfangs pro lfd. Meter Spundwand 2 Mk. 11 Pfg. und pro
Spuudpfahl 60 I'tg., am Schluss der Arbeiten mit ctngeabtem Personal
70 Pfg. bcsw. 16 Pfg.
Umschliessuiig der Baagrnbe.
Die Fangdänime sind SO— Oü Uber die gewöhnlioho Hochwasser^
hOhOk wobei die Flüsse bordvoll gefüllt sind, bei starkem Wellenschlag
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1«'
«Blipreohond iiöiier aofzuführen. Bli l/filC Wassertiefe ist das Eia-
ranunen einer Sttilpwand oder das Einbringen einer nnter 80 — 46^ ge-
neigten Hollwand von 4-^5*^™ Stärke und ein Dichton dieser Wände mit
Mist, feinem Sand, Basen, Erde u. dergl. zweckmässig. Biese Holzwände
stützen sich entweder gegen einen Holm, der auf 1,3—1,6"* voueinander
entfernte Pffthle aufgesapt't ist, oder «ntor Znlülfenahm« von Iisng«
BOhwellen gegen hölzerne Böcke,
Bis^ 2™ Wassertiefe genügt meistens noch eine Spundwand von {
8^™ Stärke, blfl stt 8,5™ Wamertiefe tind Kattenfangd&mme mit i
Dielen od»r Bohlenwänden, bei mehr als 3,5*° Tiefe dagegen Sptind* i
pfähle anzuwenden, wobei die Leitpfähle 1,26 — 1,5™, die QuerzMigen r
1^—2/)"* Entfernung erhalten. Bei grosserer Wassertiefe ala von 4**
trennt man den Pangdamm der Breite naob in 8 TtaeÜe.
Bai Hohen biß zu 2,5*" soll in der Eegel die Breite der Kasten-
fangdämme — der Höbe, bei gröseeron Höhon = der halben Höhe
4- 1,25"^ sein. Spitze Ecken sind bei deo Faogdämmeu zu vermeiden.
Nicht wasserdichte Spundwände werden durch Aufbringen tob
starken, wasserdichten Segeltttchern bezw. Leinwand, welclie auf beiden
Seiten mit einem dreimaligen Anstrich einer Mischung von 10 Gewichts-
thöileu Tbeer und 1 Gewichtstheil Terpentinöl versehen ist, oder durch
Ausfüllen der Fugen mit Moos, Werg oder Cement gedichtet.
Als FUllmaterial ist Lehm oder Letten, welche frei von fremden
KOrpern (Wurzeln, Holzsttloke) sein müssen, am besten frischer Klai*
boden su verwenden, welche Bodenarten an stampfen sind, ebenso taug-
lich ist etwas bindiger (thoniger) feiner Sand. Die Füllmassen sind in
dünnen Lagen einzubringen. Das Einbringen und Stampfen von 1 cbm
Lettenabsohlag in 20'°^ hohen Schichten erfordert 0,8 t 4- 10«/q für Ge-
räthe, bei nur 6"*" hohen Schichten sind die Kosten nm 80^M m erhöhen.
Ein sehr gutes Füllmaterial, das auch eine geringere Stärke des
Fangdamms zuläspt, ist eine Mischung von lehmigem »and und Gerberlohe
Bei der OanaliBation von Berlin wurden auch Spundwände aas
Wellblaeh hergestellt nnd swar fOr 2/i nnd i"^ hohe Spundwände aus
1 und iV3™™ Btarkoni Wellblech, wobei die Tafeln 8b<" breit, die Wellen
^em \)reit und hoch waren.
Einfache Fangdkuime erfordern an Arbeitsaufwand pro Läugsmetox:
bei 1,0'° Höhe, bei 1,6'^ Hö)ie.
Herstdlnng 1,2^1,3 t 2,0—2,6 t
Abtragen 0,1—0,8 t 0,6—0,7 t
T5el Kastenfanpdämraen kann gerechnet worden für das Einschlagen
der Pfähle mit der Handramme auf 1,0°^ Tiefe pro Stück bei leichtem
J)oden 0,6 t, bei schwerem 0,8 1. Für das Einschlagen der Bohlen pro qm
1,6 t, ferner 1°^ Holm zu richten, 4nf die P,ffthle bringen und befestigen
0^ t, desgl. 1"^ Zungen 0,2 t.
Zum Entferne u der Fangdämme rechnet man V« der Zeit, weiche
die Anfiitellung orforderte.
Wenn Fangdämme nach dem Gebrauch wieder verwendet werden
(iollen, so ist für Abbrechen. Wiedererrichtung sammi Zusohnsa an
Materialien Vs — V> der ersten Anlagekosten zu rechnen.
Auslmh dor B<iTig:rube.
Der Auehub geschieht in wasöorfroiem Torrain oder in künstlich
trocken gelegten Baugruben durch Ausgraben, das auch bis 0,3 — 0,4™
nnter Wasser vorgenommen werden kann; bei grösserer Wasseriiefe
dagegen durch H a g g o r u n g oder durch Sand- und Schlamm*
pumpen Hut dor auözugraboiide Eoden einigen Zusammenhang und
ibt die Tiefe nicbt behr grubb, bu gciiügt i/afache, andernfalls 1 — 1V3 fache
Böschung.
Der FundamentausJiub durch Ausgraben erfordert für den Cubik«
meter ohne Wasserschöpfen aber sammt Fördern des Materials an die
Oberfläche bis sn 2"* Tiefe im Trockenen ohne besw. mit Abspriessen
der Wände bei lockerem Boden 0,85 t bezw. 0,45 t, bei mittelfestem
lioden 0,45 t bezw. 0,55 t, bei festem Boden 0,60 t bezw. 0,70 t, im ersten
J ulie sind für Aufsicht und Geräthe 10<>/o, im letzten 150/0 zuzuschlagen,
ebenso hat pro Meter Mehrtiefe ein Zuschlag von 0,1 besw. 0,3 t an
erfolgen. Ist der Boden stark von Wasser durchzogen, ohne dass
übrigem ein Wasserscliöpfen nöthit? wird, so sind die Kostoti nm ca. 15"'o
zu erhöhen. 1 qtm abgebtetlte Wand der Baugrube kann mit 0,1 — 0,15 t
für Handarbeit und mit 80—40 Pfig. far Verhalten der Holser bereobaet
vexdea*
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yon
17
Bei Felsen bis 2"^ Tiefe erfordert der Ausliu1> in zerklüftetem Felsen
Ohne Sprengmittel 0,3 Steinbrecher nnd 0,76 Handlanger-Tagschiohten,
In zerklüftetem Felsen mit Sprengmittel 0,7 Steinbrecher, 0,45 Handlanger-
Tagschichten und 0,3 kg Pnlver, in theilweise zerklüftetem Felsen 1,2 Stein-
brecher, 0,25 Handlanger-Tagschichten und 0,4 kg Pulver, in sehr hartem
Felsen 1,5 Steinbrecher, 0,25 Handlanger-TagBohichten und 0,6 kg Pulver,
für jeden Meter Mehrticfo 0,07 Steinbrecher und 0,16 Handlanger-Tag^
schichten. Für Aufsicht und Goräthe sind 12% zuzuschlagen.
Beim Aushub weniger bedeutender Bodeumassen unter Wasser kommt
die Handarbeit uater Benützung geeigneter Bagger geräthe gewöhnlich
am billigsten zu stehen. Hauptsächlich kommen hierbei zur Anwendung :
Sackbohrer, welche ca. 0,01—0,02 cbni Inhalt haben. Vier bis
sechs Arbeiter fördern täglich 4—5 cbm Boden aus ca. 5"* Tiefe. Beim
Absenken grösserer Brunnen sind jedoch die Sackbohrrer nicht genug
leisiongeffthig.
Baggersäoke sind bei 2 — 3"^ Wassertiefe noch anwendbar. Die
Förderung von 1 cbm erfordert bei 1,5—2™ Wassertiefe bei Band und
Schlamm 1/2 t, bei feinem Kies 1,5 t, bei festem, grobem Kies 2/0 t. ein-
schliesslich des Transports su Wasser traf 400''* Bnifemnng.
Bagger- oder indische Sclianfel. Es verursacht die Förderung
1 com hiermit
^ . , , „ ^, bisi": bis 1/0— Wasserttefe:
bei band und Schlamm . • • . O/ö t 0,8 1
« feinem Kies . 0,7 1 I/O t
« festem, grobem Kies .... I/O t 1^ t
worin die Kosten der Beschafftang und Unterhaltung der Ger&the ttnd
dos Trmaports des Bodens zu Wasser bis anf 400™ Entfernung ein-
gerechnet sind. Mit der indischen Schaufel wird mit 4 Mann pro
Stunde 1 ebm Sand gefördert. Bteiiie im Untergrund werden mittelst
langer Stemmeisen durohstosson.
Beim Bau der Weichselbracke bei Thorn wurden mit 8 Mann ▼er-
mittelst einer indischen Schaufel in ca. 4—6™ Wassertiefe täglich bis zu
6 cbm grobes Geschiebe (Feldsteine) ausgebaggert und hierbei Steine von
0,05 cbm noch gehoben. Grdssere Steine mussten mit der Teufelsklaiie
entfernt werden.
An der Bheinbrücke bei Wesel wurden mit G Mann aus Brunnen
▼on 8,14«» Durchmesser pro Tag ca. lö cbm Kies gebaggert, bei einer
Tiefe yon 6,0" unter dem Terrain.
Bei Gründungen in einer Wassertiefe von S— 6™ bedient man sich
der Bagger maschinen, und zwar bei kleineren Fundirungen der
Handbaggermaschinen und bei grösseren der Dampfbagger.
Mitteißt Eimorbagger mit Handbetrieb (Inhalt jedes Eimers 5^10 1)
können täglich bis zu 50 cbm gefördert werden. Mittelst eines Eimer-
baggers wurde beim Bau der Weichselbrücke zu Graudenz von 17 Mann
ein Brunnen Ton 48 qm Grundfläche täglich um 0,35'° gesenkt. Das Ans-
scbachtea von 1 cbm Boden kostete hier sammt Transport des Bodens
aber ohne die Geräthebeschaffung 3 Mk. IG Pf.
Nach Grebenau kostete 1873 eine oomplote Handbaggermaschine
für 4 Mann, von Kanke A Söhne in Frankfurt geliefert, 51G0 Mk.
und sollten mit derselben in 10 Stunden 50 cbm Schlamm bei 1/6"* Waaser*
tiefe ausgebaggert werden. Die die Maschine tragenden je B/i™ langen
Schiffe und 2 ebenso lange 1,7"* breite SchlammtransportkiUine von Eichen«
holz wurden zusammen um 3600 Mk. geliefert.
Eine ähnliche Maschine von Lichtenfelder in Straasburg würde
jetzt ca. 5000 Mk. incl. 2 je 10°* langen Schiffen und simmtllohem Zu-
behör kosten. Diese Maschine förderte bei einer Bedienung von 10 Mann
täglich ca. 32 cbm Kies und Schlamm aus ca. 1,5— 2,0™ Tiefe, Der Trans-
port der ausgebaggerten Masse auf lOü'" Entfernung ist bei obiger An-
gabe Über die Arbeitsleistung inbegrlifen.
Dampfbagger liefern pro Fferdekraf t und Stunde bei ca. 6"* Wasser-
tiefe in Kiesboden ca. 6,0 cbm Material. Bei Baggerungen im freien Flusa
erhöhen sich die Leistungen sehr bedentendi z. B. wurden bei der
Weserkorrektion oberhalb Münden mit einem 8 pferdigen Dampfbagger
täglich 135 cbm ausgebaggert vnd kam hierbei der cbm auf 67 Pfennig
SU stehen.
Der beim Bau einer Sperrschleuse in Duisburg behufs rascher
Fertigstellung der 9(uidation rerwendete Priestman'sche Patent-
XXy. Bheinhard'B Kai. 1898, Gehefteter Theil. III. 2
Digitizod by Gt
18
Bzcavator hat aus «tner mit Fangdamm umgebenen Baugrube und
2200 cbm. T?oden in 37 Tagen im Mittel O"' hoch gefördert, in Tduboden
ca. 64 cbm, in Kiesboden hia zn IL'O fbm pro TaL% irn Mittel pro Arbeits-
tag 70 cbm. Der Ji^ralinbagger kostete incl. Fracht und alieu Zubehöreu
looo Duisburg 17370 Mk., das fortige Laufgerttst 7470 Mk. Pro cbm Boden
wurden 13,6 kg Kohlen verbraucht, und ini G-.iuzen 74 Pf. au Arbeits-
lohn nnd Materialien ausgejjeben. Die V i i c s t m a u'schen von B ü n g e r
& Ijcyrer in Düsseldorf gebauten Excavaturen verlangen uur einen
Mann zur Bedienong und sind sehr leistnngsfäJiig. Bei Baggemngsxi
in losem Sand, weichem Thon und Torf werden täglich bis zu 400 cbm,
bei festem IJoden 150—200 cbm, in grobem Kios ca. 6ü cbm. ansg'ehoben.
i\Iit dem M i 1 r o y 'sehen Exoavator, der ein© Vervielfältigung
der indischen Schaufel ist, indem in eipem oiseruon £>abimeii 8 in
Scharnieren bowegliche Schaufeln augebracht sind, wurde ein Brunnen
von 2,55"™ Durchmesser im Durcli : Imitt pro Tag um 4,9™ gesenkt
Dieser Bagger ist besonders für thunigen, dagegen weniger für Sand-
boden geeignet.
Die gewöhnliche Sandpumpe, auch Bammpumpe genannt, deren
Leistung nicht besonders gross und die vorzugsweise nur für Sand
geeignet ist fördert mit 12 Arbeitern in 10 Stunden etwa 27 cbm.
Besser arbeitet die Sohlammpumpe von G e e r t s» mit welcher bei
HaudLotrieb und mit 6 Mann Bedienung stündlich 6—10 cbm Sand aus
10"^ Tioi> unter Wasser gefördert werden. JJio hydraulische Sand-
pumpe fördert mit Druckwasser von 10 Athmosphären Druck, bei 88°*™
Bohrweite stündlich 15 cbm. .
Pttr BrnanengrUn düngen eignet sich besonders Jandin's Xiuft-
druck-Baggerapparat. Derselbe besteht aus einem grösseren eisernen
Förderrohr, sowie aus einem kleineren Rohr, durch welche? gcpro?Ft(j
liuft zum unteren Ende des Förderrohres geleitet wird. Mit diesem
Apparat kOnnen auch grössere Erdtheilohen und Steine gehoben werden.
Bei der Anwendung eines 23^"* weiten Förderrohros wurden aus 4 g"*
Tiefe Steine bis zu 10 kg Gewicht gehoben. Bei gewöhnlichoTi mit
6 — 8 Pferdekräften betriebenen Luftpumpen können stündlich pro Pferde-
kraft l-~2 cbm Schlamm, Sand und kleinere Steine selördert werden.
Die Förderhöhe über der Wasserfläche ist ungefähr=:V3 der Wassertiefe
erstere kann übrigens durch Anbringen mehrerer Luftroiire Terfprösswt
werden.
Trü(ikenle;j:nn^!r der Bangrnhe.
Das Troclconlogo7i einer Bangruhe in saudigem Boden oder leichtem
Kies durch i'umpoii ist dann zu vermeideui wenn hierdurch eine
Lockerung des Untergr indes bewirkt wird. In solchen Fällen ist
Baggerun : nnd Betoniruug unter Wasser angezeigt, zuweilen wird in
solchf'iu Eoflf^n mit Vortheil eine Dichtung durch Begeltuch, das auf
die Fiiudanient-olilo gebracht wird, bewirkt.
Auftrete Ii de C^uellon können häufig durch in die jb'undament*
sohle eingelegte weite Drainröhren gefasst und nach den Pum-
penstümpfou derart gel ei tot werden, dasa beim Pumpen keine
Lockerung der Sohle meiir eintritt. Tn der Bcpel kann auch auf einer
derartig trocken gelegten Fundamontsolile unmittelbar der Beton ein-
gebracht werden, welcher somit aueli die Drainröhrenstrftnge bedeckt.
Das Wasserschöpfeu mittelst Wurf- und Schwungschaufeln nnd
mittelst ledernen Eimern von ca. 9 Liter Inhalt empfiehlt sich nur für
Hubhöhen von 0,6 — 1,5™. Bei orsteren wird 1 cbm Wasser 1*" hoch ge-
hoben in 0,014—0,016 1 (0,17— 0,2 cbm pro Minute)» bei letKtaren in 0,02 —
0,03 t (0,12—0,15 cbm pro Minute). Bei grösseren WasBormengen und
Förderhöhen sind Maschinen anzuwenden.
Ucbor Pumpen siehe j\r a s c h i n c n b a u.
Die ar Chi med! 8 che Schnecke, welche meistens 2 — 3 Schrauben-
gäuge, 0,ü"0,9"^ Durchmesser, 6,5—6,5'" Lauge und ca. 2,5'" Hubhöhe
erhält} arbeitet am vortheilljaftesten, wenn sie unter 30** gegen den
Horizont geneigt wird. In dieser Stellung ist, wenn r der Badius der
Sohnecke, (? = ^ der Spindel ist» das pro Umdrehung geförderte
Wasserquantum ▼ = 2 . r». Ton der wirkliehen Kraft werden lilex1>ei
etwa fiO'Vn nutzbar gemacht.
Die Hebung von 1 cbm Wasser auf Höhe erfordert hierbei bei
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19
Handbetrieb 0,011 t (0,26 cbm pro HimiteX n&d kostet bei Pferdebetrieb
.0,7 Pfg., bei Dampfbetrieb 3,5 Pfg.
Die. zweietieflige JBaupiimpe mit 130 — 160™™ Cylinderdurchmnsscr
and 60—110™ Bohrweite leistet pro Doppelhub C— 27 1. Das Heben
.▼on 1 cbm Wasser erfordert pro Meter Hubhöhe 0,012 t.
Eei Anwendung gewöhnlicher Bampfpnmpen kostet die Hebung von
l'Cbm, bei 1" Förderhöhe, ca. 6 Plg^ bei Centrifugulpumpou 4,6 Pfg.
Gewöhnlich nimmt man an, dass mit 1 kg Kohle 30—40 cbm Wasser
,1''* hoch gehoben werden können.
Die I3etriebt3ko.stcn bei Hand- und Dampfbetrieb sind annähernd
gleichi wenn in 24 Stunden 480 cbm Wasser 1'" hoch zu heben sind.
Für ftberschlägige Hechnungen l&sst sich die erforderliche Maschinen-
F
Btärke bestimmen aus der Formel N = — ~ . h, worin N die Anzahl der
160
Pferde, F Grösse der Baugrube in nnd h die Förderhöhe in m
Gründnngsarten.
Ist auf (irund von Bodenunterauchungeu der Nachweis erbracht
worden, dass die Fnndamontsohle nicht im Stande ist das Bauwerk un-
mittelbar an tragen, so muss zu einer kttnstUchen Grttndung geschritten
werden.
Saiidfuiidaiucnte
leisten besonders bei weichen Bodenarten (Torf, nasser Lehmbodeu) gute
Dienste and werden aus scharfem, grobem, reinem Sand hergestellt,
welcher in Lagen Ton 15— SO^ Höhe eingebracht nnd behufs dichter und
fester Lagerung eingeschlämmt und gestampft werden muss. Der Druck
verthcilt sich in dor Sandschtittung nahezu unter 45" nach unten.
Die SandBchüttuug darf seitlich nicht ausweichen können und nicht
nnterspOlt werden nnd soll nicht unter 76*^°^ Starke erhalten; sie grösser
als 3,0"^ zu machen ist nicht Rrforderlich. Bei 1,5—2,0'" Stilrke beträgt
die TraiTt thigkeit einer Sandtäcliüttung 2—3 kg pro qcra. Die lockere
Masse ertäUrt iu der gestampften Öandschüttung eine Verminderung
Ton 260/fl.
Die Herstellung von i cbm fertige Sandschüttung erfordert sammt
Trausport auf 25^ Entfernung 0,15 t.
Setzungen solcher Schüttungeu treten fast immer ein, erfolgen jedoch
meistens über die ganze Fandame ntfiäche in gleichmässiger Weise.
Bedeutet b die Breite der gemauerten Fnndamentsohle, t die Tiefe dcr-
edbcn unter der Erdoberfläche, ff der natürliche Böschungswinkel des
Bandes, d die gesuchte Stärkung der Sandschüttung, B::=5b4*^<^- ^S^P
deren Rohlbreite, }' das durchschnittliche Gewicht von 1 cbm Saud,
Hinterfüllung und Fundamentmuuerwerk, k die zulässige ücanäpruchung
des Baugrundes, P die Belastung durch das Bauwerk in Höhe des
Terrains auf 1^"^ Fnndamenttiefe, so bestimmt sich nach Brenneke
d ans (b-f2dtg<^) k = P-f (b + 2dtg (d + t), wobei fttr eine
Sandschüttung über und anter Grandwasser ff = 10^ beaw. 24^ au
nehmen ist.
Der Scbwellrost
. ist bei leichternn Bauwerken und bt'i gleichiiiriHsigem Untergrund an-
wendbar. Sowohl ))eim Sch-\vellrost als btiim rfuhlrost Hf)llo,n die Holz-
theile miudeaiens Ü,3'" unter dem niedrigsten Wasserspiegel bezw. Grund-
wasser stand sich befinden.
Bei Fun;!irungen an Strömen mit regelmässigem Fhithwechsrl darf
mau die Oberkante des Ilolzrostes 30—40*'"' ül>er den gcwöh nliclion
Ebbcspicgel legen, ohne der iiuigcren Dauer der Hölzer zu scliaden.
Bei ganz leichten Bauwerken mit höchstens 1—1^ kg Druck pro qcm
genügen Bohlenrosto, fl i 0 entweder aus einer oder aus zwoi reclitwinklig
oder schräg sich kreuzenden Lapren 7 — 10^"* starkor Bohlen gebildet
' werden. Der Rost überragt die Begrenzung des Mauerwerks um ca.
SO— >80^"^, dessen Aussenflttchen werden meist bündig mit den äussersten
Langscliwcllen genommen. Die meist quadratischen 0,2—0,3"' starken
Iiangschwellen werden hierbei iu 1—1,5°^ Entfernung auf die 1 — 2*" von
Mnander entfernt liegenden Querschwellen, die das 0,9fache der Lang-
Bchwellen als QaerscJiuitt oi halten, aufgekämmt oder 6— 8<^°^ tief in
lelatere eingelassen. Der Bohlenbelag ist auf die Lang&ehwellen zu
2»
20
nagela und erhält 5—12^"* Stärke, in der Begel Vs der Querschwellen*
stfirke. Wenn die Quorachwellcn weggelassen werden, ist dem Helag
12 — 16^"^ Stärke zu gebeu. Der Baum zwisuheu den Schwellen wird wie
beim Ffahlrost mit Thon, Pflaster, Bruchsteinmauerwerk oder besser mit
Beion ausgefüllt Da, wo eine Spundwand erforderlich wird, let solche
getrennt vt in "Rost aulzuführen.
Kür das Abbinden und Kiubriiigen der Schwellen in die Baugrube
einschliesslich der Heretellunpr der Verkämmungen sind pro Meter Länge
bei weichem Holz 0,17 t, bei Iiartem Hol« 0,20 t erforderlich« Fttr das
Aufbringen und Nageln des Bohlenbelags werden pro cbm etwa 5 Mk.
.vergütet. 1 qm erfordert sammt Zuschneiden, Säumen und Nageln 0^ U
Der Pfahlrost.
Bei demselben werden die 20— 3u<^™ starken Fifthle nach Bedarf in
der Bichtung des Drucks angeordnet und so ▼ertheilt, dass jeder Pfahl
wenn mOglich eine gleich grosse Belastung erhält. Die Pfäiile werden
in Beihen, deren Abstand gewöhnlich 0,7—1^™ hetrttgt und in ebenso
grossen oder um etwa Vs grösseren Entfernungen eingerammt. Die
20/25<^'° bis 25/30«'" starken, möglichBt langen Rostschwellen sind mit den
Pfählen SU verzapfen, wo ein Auftrieb stattfindet (Sdileusenböden), ll^sst
man einzelne Zapfen gans durchgehen und rerkeilt sie Ton oben. Der
stumpfe Stoss der Rostschwellen muss auf einen Pfahl zu liegen kommen
und ist mit Eiscnschienen zu Überbinden. Die Entfernung der 16*^™
breiten, 17 — 20*^'^ hohen Querzaugen beträgt gewöhnlich 0,9 — l/ö"*, zwischen
diese Zangen und gleichlaufend mit ihnen werden die e— 13*" starken
Bohlen angel)rarht, welche auf den Bostschwelleu mittelst Holznägeln,
bei seitlichem Schub dagegen mittelst starken Leistn&geln befestig
werden.
H&ufig wird anstatt des Bostes eine Betonschüttnng aufgebracht,
weil solche sich oft einfacher und rascher als Bohlenbelag ausführen
lägst. Die Pfa]ilkoi)fo sollen nicht weniger als 16*™ und nicht mehr als
3Qcm diesen Betoukörper reichen, der Uber den Pfählen mindestens
60**»* Stark sein soll. Die Höhe h dieser Betonschicht in Meter berechnat
sich mit Bücksicht auf Biegung aus
ferner mit Rtkoksioht auf das Abscheeren neben den PAhlen aua der
Formel
h = 0^6
worin 1 die Entfernung der Pfahlreihen in Meter, p die Belastung in kg
pro ltd. Meter auf 1"» Tiefe, k und t die zulässige Zug- bezw. Schnb-
spannung pro qcm bedeutet. Bei lOfacher Sicherheit ist k = 1^ t = l/ö kg
anzunehmen.
Ifjt die Tragfähigkeit pro 1 qcm Pfahlkopf fläche k in kg und misst
letztere F in qcm, ist ferner D der Oesammtdruck auf den Best in
Tonnen, so ist die Ansahl n der erforderlichen Pffthle n = ^.QOO • P_
(k = 20 kg bei langen Pfählen und lockerem Boden, k = 40 bei
kurzen rnililf n und festem Boden).
Die ytiirke d der RoFtpfiible in cm, die unten fest im Boden stehen
und Uber denselben (um 1 cm) hervorragen, bestimmt sich aus
ViP
d^ 1,7 .P,
worin V die Belastung pro Pfahl in kg, 8 = 10 den SiohcrheitscoSffl-
cicMtLU bc^icicliuet und i^] = 120,000 kg ist.
Da« Aufbringen der bearbeiteten Schwellen auf die Pfähle orfordert
pro Meter 0,087 t, die Herstellung eines Zapfenlochs bei woichom Hola
0,03 t und bei hartem Holz 0,09 t, einschliesslich Herstellung der Zapfen
und Zapfenlöcher 0,4 t, dns Autbringen der Zangen 0,26 t.
Die Brannengriiiidaiig.
Die.i*lho wird sowohl wegen der Baschheit in der AucfQhmng ala
auch wt -eu der geriijgcii Kosten am zweckmässigsten da aiigoweriflet
wo tragtähiger Boden von lockeren Schichten tiberiagerti aber in nicht
au grosser Tiefe au erreichen ist ^ «»v**»
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Die geeignetste Oruadrissform der Brunnen ist in der Regel die
kreisförmige. Bruuuen fQr Hochbauten exlialten gew5hn!foh 1,0"*, d«sgl.
für Brücken-, Quai- und dcrgl. Bauten 3— Lichtweite, Brunnen für
iiochbaugrüuduugea erhalten eiu Mauerwerk von 0/iö— 0,17'" Stürko,
Tiefbaugrttndu Ilgen desgl. von O.ti— 1,0'". Bei Bauwerken mit starkem
Seitenschub (Fattermauern und dergl.) werden die Brunnen, niu ge^eu
Versdnebungen widor8tau«lsf:ihIpor zu sein, oft ancli quadratisch oihT
fechteckig uud alsdann auch mit grösseren Mauer^ftärkeu hcrgostelU«
Uerbel werden Jedoch die Ecken innen und aussen abgestumpft.
Die Aussenteite der Brunnen erliftU eur Vermiuderung der Beibung
einen nach iuuen geneigten Anlauf vou '/la hie und entweder eine»
glatten Verputz mit Portlandcementmürtel oder süuber rerstrichene uud
geglättete Fugen.
Der Durchmesser der Brnnuen ist eo n wfthlen, dasi das Pfeilef*'
niauorwork nicht auf das Krftnsmauerwerk, sondern auf das Kernmauer'
werk zu lie^eu kommt.
In der Bcgel dienen mehrere Lagen (in steinigtcm Buden noch mit
Eisen armirte) Bohlcnkränzo oder schmiedoiseruo ivriUizo zur Aufnahme
des Mauerwerks. Die Bohlen werden in 2^4 Lagen von 40—80*** " Stärke
nuter sieh verbolzt und veruagelt. Die unterste Bohle wird keilförmig
abgeschrägt. Der (Querschnitt hölzerner Ivriluzo schwankt zwischou
0,00—0,12 qm. Das Gewicht eiserner Kränze beträgt durchschnittlich
0^—0,15 i pro m Brunnenumfiing.
Das Lösen des Bodens unter dem Brunnen erfolgt melsteus durch
Ausgraben, sobald ohne zu grosse Kosten das Wasaer uoch durch
Bumpen outfcrnt werden kann, andernfalls durch Ausbaggeru mit dem
Handbagger, der indischen Schaufel u. dergl. Gcräthen. Da der den
Brnnneu umgebende Bode u nachschiebt, so muss oft um das li/s— Sfaohe
mehr Boden entfernt werden, als der Inhalt des versenkten Brunnens
beträgt, besonders ist dies bei rechteckigen Bruuuen der Fall. Zur
Termln^erung dieses Uebolstandes Iftsst man den Bruunenkranz in der
ÜUtte der geraden Seiten tiefer hinabreiohen als an den Ecken.
Grössere PfeUex besteben aus mehreren Brunnen von 4— c™ Länge
und Breite, welche zu gleicher Zeit gesenkt werden. Die Eutferuung
der Brunnen an den üräuseu beträgt hierbei etwa 2ü<^"*. In den uutoren
Schichten werden die Brunnen gew(»hnliidi aus Klinkern in Cement-
mOrtol, .über der Flusssoiile dagegen aus Quadern uud Bruchsteinen
hergestellt. Liegt die Baustelle unter Wasser, so wird bei mässiger Tiefe
'und langsam fliessendem Wasaer zuerst ein inselartiger. künstlicher
Baugrund, welcher durch Spundwände auf der oberen Seite gescbtttst
wird, zum Aufsetzen des Kranzes geschüttet. Bei grödserer Tiefe oder
bei rasch fliessendem Wasser bewirkt man dagegen die Senkung vou
festen oder, weun mehrere Bruuuen zu senken sind, vou Bchwiuimeuüou
Oerüsten aus. Das Senken der Bruunen erfolgt hierbei mittelst FlaBclion«
Zügen oder Schraubouspindeln. Wo ein Schiefgohen heim Ilinabtroibon
befürchtet wird, ist dud Mauerwerk noch zu verankern. Die JJcLonsohle
im Bruunen ist so stark zu macheu« dass ihr Gewicht dem Auftrieb daa
öieiohgewioht hält Diese Stärke ist = worin h die Höhe desW^asBor-
r
drucks, y das spec. (Hwieht des Betons beseiohnet. In der PraUs genttgt
oft die Hälfte, mit BUckßicht auf den Widerstand, den das Wasser beim
Aufsteigen im Boden erfährt.
Die Brunnen können bei Vorwendung vou Portlfind-Ccmontbeton
nach Verfluss von i — 5 Tagen, desgleichen bei Traasbeton nach etwa
i Wochen aur Aufnahoie des Jiauerwerka ausgepumpt werden.
Das Benken eines Brunnens kostet bei ca. 4^&"" Tiefe und a— 4"*
Weite pro Meter ca. 60—100 Mk., der cbm Holzbrunnenkranz ca. 90 Mk.
Bei Hochbauten werden gewöhnlich kreisrunde Brunnen 1 Stein stark
auf 0,3*" breiten Kränzen von 3 ca. 60"**" starken Bohlen auf je a,5— 4,o"'
Bntfemung hergestellt, welche YetbindungsbBgencrhalteD. Solche
Brunnen ron ca. 1,8™ äusserem Durchmesser kosten geraanort bei 5— (i'"
Tiefe ca. 160 Mk. pro lfd. Meter. Die Minimalweite eines Brunnens
beträgt 1,0*'*, die Maximallänge ca. 6,0*".
Die vollständige Büstang zum Senken eiues Bruuueus incl. der
AufftteÜnng der wmde kostet
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bei Brunnen von 1,0™ Burohmetser oa. 80 Mk.
« « « 2,0<*> « 11 176 •«
«41 « '3,0™ « « S60 «
« « « 4^ « « S60 «
Brunnen aus Qvlbb- und Walzeisen empfehlen sich besonders 1/ot
Seebautcu und in Gegenden, wo die Beschaffung Yon guten Mauerstoinen
und Arbeitern schwierig ist
Lultdrnekgrftndmig.
Wird Luft auf die HUfte oder den dritten Theii ihree urapraug-
lichen Volumens zusammengedruckt, so besitzt sie 1 bezw. 2 Atmosphären
Ueberdruck; da der Wasserdruck mit je rund 10"^ Tiefe um 1 Atmo-
sphäre zunimmt, so kann Luft von 1 oder 2 Atmosphären Ueberdruck
das Waeeer in 10 oder 90"* Tiefe verdr&ngen. WeU Jedoch beson^lers
bei dichtem, wenig durchlassendem Boden durcli das wegzudrückende
Wasser viele Widerstände zu überwinden sind| so muss ein gewisser
Widerstands-Uoberdruck vorhanden eeiu,
Menschen können noch in einer Tiefe von 40°^ bei 4 Atmosphären
Ueberdruck arbeiten.
Die Arbeitszeit nimmt je nach dem Ueberdmok Ten Je 8 Mal t&glich
4 Stunden bis auf 2 Mal je 1 Stunde ab.
Zum Einschleusen sind fUr Jede Atmosphäre Ueberdruck mindestens
8 Minuten Zeit aufzuwenden.
!Pür das Ausschleusen bei 1 Atmosphäre Ueberdruck b Minnteiiy
desgl. bei 2 Atm. 20 Min., bei 3 Atm. 5() Min.
Ueber die Construction eiserner Senkkasten siehe Brennecke, Gen*
tralblatt der Bauverwaltung von 1884 und 1885, femer das Handbuoh
der Ingenieurwissenschaften.
Als zulässige Inanspruchnahme des Eisenwerks bei Senkkasten
nimmt man etwa das Doppelte an von der beiBrftokeii| also 1000^1500 kg
pro qcm. Das gesammte Eisengewicht eines Senkkastens in k^ ist etwa
= 280 P 4- 130 S, wo P der Umfang desselben in m und S die Üruud-
iiäche in qm bezeichnet. In neuerer Zeit wurden auch gemauerte Senk-
kasten ausgeführt, wobei das Mauerwerk auf etarke eiserne Krftnze
aufgesetzt wurde. Das gesammte Eisengewicht der hierbei kreisförmig
oder elliptisch angeordneten Kränze beträgt in kg 660 -f- 1*«^ I*» da-
gegen das Gewicht rechteckiger Kriiknze 2700 4- P den Umfang
in m beseiobnet.
In Amerika werden vielfach hölzerne Senkkasten angewendet und
beträgt hierbei der Holzverbrauch ca. 1,5 cbm pro qm Grundfläche.
Bei der Gründung der neuen Maiubrücko hei Kostheim wurden
solche Senkkasten ebenfalls in Auwoudung gebracht. Dieselben hatten
rechteckige Querschnitte, 5,0"° Breite und 16,8"* Länge. Die lothrecht
gostelltou, 6*^"* starken Bolilen der Aussenwand, sowie die waagrecht
liegenden, 5*^™ starkou Bohlen der Innenwand und Decke sind mit Nut
und Feder versehen und mit Kitt gedichtet, sowie auf Bindern von 1,1"'
Abstand Ton Mitte zu Mitte genagelt worden; an den Anfh&ngpunklen
befinden sich Doppelbindcr. Der Kaum zwischen Aussen- und Innen-
wand wurde, nachdem der Kasten in das Hängegerüst eingefahren und
an die Schrauben gehängt war, mit Beton ausgefüllt. Meistens werden
an jedem Senkkasten zwei Schachtrohre augeordnet, häufig wird aber
auss«^r diesen noch ein besonderer Pahrschacht mit kleinerer Sohleaae
aufgcäteUt.
Pie Scbaobtrohre, toa e». 6JB^ starkem Blech hergestellt, erhalten
etwa ifi"^ Durchmesser, die einseinen Trommeln derselben siiid
lang.
Von der Firma Klein, Schmorl A Gärtner in Wien werden
Ffirderschleusen angewendet, mittelst welcher 8(^—40 cbm Sand und
Schotter, oder 20—80 cbm grobes Geschiebe oder 16 — 20 cbm Felsen in
24 Stunden ausgebracht werden können. Beim Bau der neuen Rhein-
brücko in Basel (Holz mann & Oo.) wurden durch 10—14 Manu
im Senkkasten in Ü4 Stunden dur^schnittltch 40 cbm gewaobtener
Boden (Kies, Lotton) gefördert, und in 30 Stunden 2100 Kübel Beton
von ü,Oü cbm Inhalt, zusammen also ll'O cbm eingebracht. Bei der Elbc-
brücke bei Dömitz wurden pro Tag 50 cbm Boden gefördert, wobei
1 cbm 0^ t erforderte. Mit 1 Mann Bedienung in der Schleuse und
Arbeitern im Senkkasten wnrda in 4 Stunden mit on. 8 Sebleimnittl»
Digitizcd by GoügL
23
langen rd. 9 cbm loser Boden gefördert, und pro cbm ohne Bücksicht
auf die Förderhöhe, die im Maximum 15'" betrug, 2 Mk. 80 Vfg. bezahlt.
Beim Bau der Odorbrüoke iu Stettin geschah die Förderung in
KUbdln Ton 0,046 obm FaBsimgsraiim mittelst Flasehensügen und betrag
bierbei der Arbeitslobn 6 Mk. pro cbm gewaohBenen Boden.
Bei der Rheinbrttcke bei Düsseldorf wurde der Boden durch Hand-
betrieb mittelst Winden iu Kübeln von 37 Liter Inhalt und in jeder
Schicht von 4 Stunden eine Budenmasse von 3 — 3,7 cbm gefördert.
Das Eindringen des umgebenden Bodens in den unteren A];beit8-
ranm beträgt 26—40% der Terdräagton Masse.
Die Aasffllliibg der Senldcasten gesebiebt mittelst Beton oder Mauers
werk.
Die Aufmaueruug bezw. Senkung beträgt pro Tag im Mittel 0,3 — 0,6"™.
Q Mittelst Pxesaluft kann höchstens 30—40'° tief unter Wasser fundirt
werden.
Das Gefrierverfahren.
Die Pötsch'sche Schachtabteufemethode beim Nieder-
treibeu von Schächten iu schwimmendem Gebirge. Hierbei wird ein
System Ton bis zum tiefsten Funkte niedergetriebenen nabezn ver-
tikalen Köhren von ca. 176°*"* Durchmesser und 8™™ "Wandstärke, mit
stark abgekühlter Chlorma(?Tic8ium- oder Chlorcalciumlauge gefüllt.
Die hierdurch bewirkte Abkühlung bringt die jedes Bohr umgebende
Gebirgsmasse in der Form abgestumpfter, sich berObrender und endlicb
schneidender Kegel zum Gefrieren, wodurch ein vollständig dichter
Absclilnss erzielt wird. Die schmiedeeisernen meistens &"* laugen,
aussen ganz glatten Höhren erhalten eingeschnittene ISchraubengewinde
nnd worden durch Vorbohren eingetrieben, wobei mittelst eines Yentil-
bohrers der I?(>hrschlamm herausgezogen wird; ausserdem wird ein
äusserer Druck zum Nachtrcibon anstreübt. Die Bewegung wird der
Lauge durch eine Pumpe ertheilt. Die i'rostkörper um die Bohren
wachsen mit der Zunahme der Wftrmeentsiehnng. Es betrftgt der
Durchmesser des Frostkegels um jedes Gefrierrohr von 176^^ Durch-
messer unten ca. 1,5"™. Die in den Kühlröhren auf — 23—35*^ C. abgekühlten
Laugen treffen iu einem Vorkühler mit der vom Schacht zurückkehrenden
In der Bogel auf -f- S— -6<> C. erwärmten Lauge snsammen, wodurch die
Mischung sich auf —17 bis — 1B"C. abkühlt. Kino über — 23"C. hinaus-
gehende Abkühlung ist zur Vermeidung von Sprüngen in den Bühren
nicht riithlich.
Die Gefrierröhren werden am besten im Kreis so um die auszu-
Bobaohtende Stelle angeordnet, dass sie etwa noeh 1"* vom Scbaobt ent-
fernt bleiben, um den anazuschachteudon Boden möglichst wenig zum
Gefrieren zu bringen, die Entfernung a der Eöhren unter sich richtet
sich nach der nothwendigen Stärke d der Frostwand und kann nach
Brennecke berechnet werden ans a = c)' (a und ^) in Metern),
wobei SU berechnen ist aus (T = ^ — 1 4- \/ l) 2l)' ^
Wandstärke, d der innere Durchmesser, t die Gründungstiefe unter dem
Grundwasserspiegel in cm und k = 40 kg die zulässige Beanspruchung
pro HCBL
T?ei dem Archihaldschacht» welcher in 34™ Tiefe eine 4,5™ mächtige
Schwimmsaudschichtc zeigte, wurden von Pötscli im Ganzen 23 Höhren
von 200™™ Durchmesser eingetrieben. In 64 Tagen nach Inbetriebsetzung
der XSismasohine war das Schwimmgebirge um den Schacht herum voll-
ständig gefroren. Im Schacht rentruill von 34,5"^ Tiefe und 4™ auf 6™ Quer-
schnitt trat das schwimmende Gebirge schon bei ü™ Tiefe bis zur Sohle auf.
Im Ganzen wurden hier 16 Stück Böhren eingetrieben. Täglich konnten etwa
Ofi^ im Schwimmsand niedergetrieben werden. Der Fusskranz des Senk-
schachts wird auf das gefrorene Gebirge gestellt und von dem Ei.skörper
unter dem Kran^ je soviel weggearbeitet, als die Mauerung über Tag
fortsclireitet. Die Dicke des Gefrierkörpers beträgt 1,6 — 1,8™. Die Böhren
werden in einer Entfernung ron 0,9 — 1,0"** von einander am änsseren Um-
fang des Schachtmauerwerks gebohrt. Die Leistung der Eismaschine
(welche ca. 40000 Mk. kostet), ist pro Tag zu 12 cbm Frostraasse anzu-
schlagen. Der cbm solcher Masse kommt auf ca. 81 Mk. zu stehen; der
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ä4
Meter Schacht iu schwimmendem Qebirge abzntenfen aber auf 1000 Hk'
bi8 1800 Mk. (8. anob Woohensobrtft d. OBtenr. Ing.-Teieins Ton 1866*
No. 14 u. 16).
Die tägliohen (24 Standen) i^etriebskosiea iacL Amortisation betragen
ca. 80 Mk.
Je undurchlässiger der Untergrund ist, desto mebr empfiehlt sich
die Gefriermethode, dagegen ist letztere in durchlässigem Boden, z. B.
in Kies, wo die ganze Sohle der Bangrube zum Gefrieren gebracht werden
mUsste, weniger zu empfehlen. Desglciclien ist sie nicht zu empfehlen,
wo da« Grunawasser xiiebt in Bube ist, besw. nicht mftnige Oeschwindig-
keit besitzt, weil in solchem Fall der Boden nur äusserst Bohwer oder
beinahe gar nicht zum Gefrieren gebracht werden kann.
Das Gefrierverfahren des Capitäus Lindmark besteht darin,
dass in den Arbeiteraum bei Nacbt kalte Luft tob ea, 62 o unter Null
oingeblasen und derselbe gegen rückwärts durch doppelte Bretterw&ndo
mit ca. 16*^™ starkem Fiillnuiterialeiuschltiss (Kohle und dcrgl.) abge-
schlossen wird. Bei Tag wird dann die Wand entfernt und das gefrorene
Erdreich ausgeschachtet. Bei einem so ausgeführten Tunnelbau in
Stockholm war das Erdreich 2™ dick gefroren. Die Mauerung darf erst
dann erfolgen, wenn der Mörtel nicht mehr unter der von dem gefrorenen
Erdreich ausgehenden Kälte Noth leiden kann. Eine Kaltlui'tmaschine
Ton 86 Pferdekräfken lieferte die abgekühlte Luft.
Gründung auf Beton*).
Betonfundamente können bei 1™ Stärke 4 — B kg pro qcm tragen,
wenn der Baugrund wenig pressbar. dagegen nur 2,5 kg bei uach-
giebigem Baugrund. Unter gewöhnlichen Yerhftltnissen genO^ eine
tirke von 0,75—1,0™, bei geringer Belastung selbst von 0,5— 0,6"^.
Bei Gründungen auf Beton unter Wasser muss die Betonschicht ao
stark gemacht werden, daas ihr Gewicht dem auf die Betonsohle wirken-
den Wasserdruck daa Oleichgewicht hält, also bei Ziegelsteinscbotter
eine Stärke von ca. 0,03, bei Bruchsteinschotter von 0,5 der Druckhöhe
erhalten. Bei broitou Fundamenten, «. B. Schleusen, Trockendocks würde
man oft zu starke Betonschichten erhalten, es wird alsdann die Biegungs-
festlgkeit des Betons berücksichtigt, da aber die Zugfestigkeit desselben
nur ca. — '/Jo der Druckfestigkeit beträgt, so empfiehlt es sich, den
oberen Thoil der Schüttung aua einer besseren Betoumischung herzu-
stellen. In solchem Falle und wenn swischeu Betonfangdämmon fundirt
werden soll und ein starker Auftrieb au erwarten ist, berechnet sich
die Dicke c eines Betonbetts einer Baugrube, wenn h die Höhe des
äusseren Wasserstands Über der Oberfläche des Betonbetts, b dessen
Breite zwischen den Fangdämmen, m die absolute Pestlgkeit des Betons
in kg pro qm, y das Gewicht eines obm Wasser beseiohnet and q ss dem
Gewicht eines obm Betou angenommen wird
_ 8b»(q — X) b V9b2 (g ^ 4, ft6 y . h . m
16. m
worin q etwa r« 2,47 /, y z= 1000 kg, m a 70000— ISOOOO kg Je nach der
^ftte des Betons anzunehmen ist.
S. Kühlmann, Hydromech. S. 2G.
Es wird jedoch entsprechend dem Bodenwiderstande nicht immer
der Tolle hyarostatisohe Druck und eine Verminderung des Druckes,
namentlich bei feinem Sandboden, eintreten, Kach Franzius darf
daher, jo nnrh der Dichtigkeit des Baugrundes^ titir */i bis V^der Dmok*
hohe in Bechnung gestellt worden.
Die Baugruben sollten wfthrend der Einbringung des Beton« und
noch mindestens 24 Stunden nachher möglichst trocken gdulttta werdMi,
so dass der Beton leicht eingebracht und Überdies fest gestampft worden
kann. Es wird hierdurch nicht nur eine grössere Festigkeit und (ileioh-
♦) S. auch Klose, Der Portland-Cenicnt und seine Fabrikation.
Preis Mk. l,t>U. V^^rlap von .1. F. B e r ^' m a n n in Wiesbaden. Ferner die
Inserate von Dy o k er h o f f A. Sö h n e in Biebrich, Schifferdeoker
A Söhne in Heidelberg und Fr. Sieger A Oo., Portlaud*Oetti«iit-
Faltrik in B u d e 11 h e i m bei Mainz, Oberkammio her Gemen t-
fabrik (Oberbayern) und E. Schwenck in Ulm, Oppelner Portland-
Cemeut-Fabriken, Tormals F. W. Grnndmann in Oppeln. Chr.
ItotbAry Wwe. A Oo. iUr Weisnum bei Mains.
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26
. ariigkeit det Betont arreloht, londern aueb ein grosserer Znsnt?: roa
Saud und Schotter zum Cemeni- beaw. Traaamttrtal ermOgliulit und
sugleioh an Arbeitslohn gesparl
Das in den Baugruben auftretende Wasser Ist in einen ausserhalb
des eigentlichen Puudaments gelegenen Sumpf zu leiten, woselbst die
Pumpea eiogeatelU werden. Die Ableitung des aus der Sohle auf-
dringenden waasers naoli dem Sumpf geschieht mittelst BrainrOhren,
durciüOchorten Cementröliren und dergL, deren Weite dem Wasser-
sudraug ontsprcchciid gross su bemessen ist. Auf diese in den Boden
gelegten Rühren wird der Beton unmittelbar aufgebracht. Bei grösserem
Auftrieb des Waaaera muaa die nnterate etwa 0,4^ hohe Betonaohichte
mit geringerem Sand- und Schotterzusatz, ohne Einbringung von Steinen,
hergestellt werden. An den Seitonwänden auBbrechende Quellen werden
während dos Botonirena mittelst wasserdichter Leinwand oder durch
Anfwerfen Ton reinem, aehr raa^ bindendem Bomanoement s> lange
. vertrieben, bis der Beton an der betreffenden Stelle hart geworden ist.
Ebenso wird rasch bindender Fortlandcemcnt bei stärkerem Wasser-
zudraug verwendet Bei Verwendung von warmem Wasser geht die
Erhärtung — namentlich beim Trassbeton — erheblieh raaeher Toraa.
Zur leichteren Bewältigung des Wassersudrangs pllegt man hUnllg
die Baugrube zu theilen.
Wenn eine zu grosse Lockerung des Bodens (bei Sand, Klea und
dergl.) dnreh den in Folge dea Pumpens hervorgerufenen Auftrieb rer-
miedcn werden soll, werden an den Stellen, wo stärkere Quellen auf-
treten, Köhren mit freiem Auslauf eingesetzt, und wird zugleich das
Wasser von diesen aus entweder direct durch Pumpenabaaugiing und
dergl. Mittel oder durch Schaffung eines freien Ablaufs nach einem
Pumpensumpf derart abgeführt, dass der Auftrieb unschädlich gemacht
wird. Nach genügender Erhärtung des Betons werden diese Bühren
mit einer Lage getheerten Werga und ganz ateifem Portlaudoement^
mOrtel gedichtet beaw. ausgefftUt und ausgestampfk
Bei Betoniruagea unter Waaief
beginnt man in den Bcken der Baugruben und achreitet mit der Arbeit
derart fort, dass das Wasser bis zum Abbinden des Mörtels vom fertigen
Beton mögliohai ferngehalten wird, da die Festigkeit dea unmittelbar
unter Waaaer eingebraehten Betona, Je naeh dem OemenlsusatS) nur iüh-Vi
Ton derjenigen beträgt, welche erliaftca wird, wenn deraelbe an der Luft
abbinden kann. Kiiie bewährte Mischung für Beton unter Wasser ist
l>/3 Cement, 2^li Sand und i Schotter von nicht über Durohmesser
und von mOgliohat gleichartiger Beschaffenheit, da die schwereren Steine
das Bestreben haben, sich auszuscheiden bezw. zu unterst zu lagern«
Bei Arbeiten, wclclu» besondere Festigkeit erheischen, ist dagegen eine
Mischung von 1 Cementi 2 Sand und 2 Schotter oder Kies anzuwenden,
Überhaupt ist dann mehr Mdrtel im TerhUtnlai zum 8ehotter luausetsen.
Die Yeraenkung unter Wasser geschieht bei kleineren Baustellen
am Besten mittetet BleehkUbeln von 0,9^1,0 obm Inhalt in Lagen von
nicht unter 0,6™ Stärke; sehr empfehlenswerth ist die Anwendung hoher
Trichter, um den Beton unter stärkerem Druck zu versenken. Auch
hierbei in Lagen bis höchstens Die Triohterbewegung ist ao elnsu*
rlohteu, dass der bezügliche Betonstreifen so liegt, wie er nach seiner
Beanspruchung als Träger wirken aoll, s. B. bei Sohleuaen rechtwinklig,
zur Längsaxe.
Es empfiehlt sich hierbei so viel Beton als möglich zu gleicher Zeit
und mit mOgliohat kurzen Unterbrechungen einzubringen, um den Zutritt
YOn Wasser zum Beton möglichst zu verringern. Bei kleineren Baugruben
und bei mässigem Wasserzudrang genügt es «chon, wenn man den Beton
Segen 4 — 6 nebeneinander gestellte, lose von Menschenhand versteifte
chaufeln oder an loae Terapreiste kurze Dielstttoke und dergl. anwirft,
welche nach Massgabe des Fortschritts in der Einbringung lediglteh
durch das Stampfen der Betonmasse vorwärts geschoben werden.
Hauptregel: Beine, nasse Steine, möglichst trocken angeuiischter
HOrteL
In bewegtem Wasser kann nicht betonirt werden.
Es ist beim Betoniren unter Wasser Borgfältif^ darauf zu achten,
dass vor Einbringung neuer Betonlagen stets der vorhandene
Cementsühlamm entfernt wird. IHe BntlMnung det Schlamme
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26
getehfelit ^ewSbnlteli mit SMkbAggorn; bM 8-^* WMfl«rlfeflB koittt 4m
Reinigen einer ziemlich Sohlamm bildenden CemcntbetonBohle pro qm oa.
l Mk. 20 Pf., dito bei einer Trassbetonsohlo ca. 80 Pf. Der mit bestem
Trassmörtel zubereitete Beton bildet etwas weniger Sclilamm als der
Oementbeton.
Man darf annehmen, dass gnt unter Wasser rersenkter Beton nach
Vertlu88 oiües Jahres die 4 fache TragfUhigkeit von derjenigen hat, welche
nach YerüuBa von i Wochen constatirt wird. Die Anschaffung einer
BdtoarüBtnng für einen Kasten kostet exoL Winden oa. 870 Mk.
Wasserkalkmörtel und Beton, Festigkeit derselben.
Zur Herstellung von Mauerwerk aller Art, welches gegen
die Einflüsse der Witterung geschützt worden soll, ferner zu Funda-
roenten und Maliern unter Wasser werden ans Wasserkalken bereitete
Mörtel verwendet. Bei den letzteren spielt der verwendete Sand eino
Hauptrolle. Derselbe muss durchaus unvorwittcrbar, scharfkantig und
▼ollständig frei von allen erdigen, namentlich von lettigen und torfigen *
Bestandtheilen sein, wenn der Mörtel eine genügende Härte erreichen
nnd eich mit den Steinen bezw. mit dem Schotter des Betons gut ver*
binden solL Am besten eignet sich biersu der reine Quarzsand. Der
sn Mauerwerk und Beton eu rerwendende Sand muss ^robkOruig sein,
Eum wasserdichten Verputz eignet sich dagegen der feine Sand besser.
Je feiner der Sand ist« desto grösser Ist auch der Verbrauch an Kalk,
Cement n. s. w., welcue Stoffe die Sandkörnchen su umhüllen haben.
Vor der Bmitung des Mörtels kat man sieh snnächst darüber n
Tergewiasem, welche Pe&tigkeit der Mörtel erhalten soll und hiemaoh
die Zusammensetzung des Mörtels — unter Umständen durch Versuche —
sn bestimmen. Diese Festigkeit ist jedoch eine verschiedene, je nachdem
der Mörtel bei Betonimngen oder in Manerwerkskörpem über oder
unter Wasser verwendet wird, sie wechselt mit der Dicke der Fugen
und auch mit der Beschaffenheit und der Bearbeitung der Steine, mit
welchen der Mörtel zusammengebracht wird. Die Festigkeit des Mörtels
ist in nicht an dünnen Schichten, z. B. in den Fugen eines Mauerwerks
? grösser als in der Würfelgestalt. Eine Hauptbeungttng ist innige und
este Verbindung des Mörtels mit den Steinen.
Es ist werthlos, einen sehr festen Mörtel bei einem Mauerwerk
ansuwenden, dessen Steine eine geringere Festigkeit haben. Man bat
daher etwaige Versuche nicht einseitig auf die Mörtel oder auf die
Steine, sondern auf die aus ihnen verschiedenartig ausammengesetsten
Mauerwerks- oder Betonkörper auszudehnen.
Schwarzkalkmörtel.
Für einfachere Bauten über Wasser genügen schon die mit
8 Thoilen Sand und 1 Theil Schwarzkalk hergestellten Mörtel. Der
letztere wird in Pulyerform geliefert. Seine Zusammensetzung ist eine
▼erschiedene. Geringwerthig sind die aus dolomitischen Kalken mit viel
Maguesiagehalt erbrauuten Kalke, am werthyollsten diejenigen, welche
ca. 80— 85(>/o Aetzkalk und 20~i6°/o Bleselsänre nnd Thonerde enthalten.
Bei Mörteln, insbesondere Gementmörteln. welche hur einen geringen
Druck atiszuhalten haben und daher einen hohen Sandzueatz erhalten,
also zu mager sind, um mit den Steinen eine innige Verbindung einzn*
gehen, pflegt man Aetzkalk zuansetsen. wodurch nieht nur die Binde»
kraft, sondern auch die Festigkeit des Mörtels erhöht wird.
Diese gewöhnlich im Verhältniss von 1 Volumtheil Cement oder
Bchwarzkaik, 1— Theil Aetzkalk und 6 Theilen Sand zubereitete
Mörtel haben ebenfalls noch stark hydraulisehe Eigenschaften«
Die in solchen Kalken enthaltene Magneda hat hierbei nur dlt
Sigenscba^t eines geringwerthigen Sandes.
Trassmörtel.
Von sehr verscliiodenem Werth sind die Puzzolane tind die
Trasse, welche mit Aetzkalk gemengt einen Mörtel liefern,
welcher die Eigenschaft hat, unter Wasser zu erhärten. In Deutschland
liefern die TufYo der alten Eifelvulkane fast ausschliesslich das Boh-
matcrial. Die frühere Hauptfundstatte, das Brohlthal, ist nahezu aus-
gebeutet, nur der minderweithige, aus Tuffasoho bosteheude Borg- oder
wilde Trass ist noch in grösseren Lagern Torhanden und wird häufig
für echten Trass geliefert. Dagegen Iii der aus dem Nettothal stAmniendo
sogen. Andernaoher Traat toh Toraügllchex Qaalit|kl|. derselbe eni^
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* 27
hält etwa 190/0 lösliche KieseUknie, desgl. 7y%% Thonerde, 26^^/0 in Sala*
säure lösliche Alkalien; in besseren Trasssorten steigt der (ichalt an
Kiegelsäare und Thonerde auf das Doppelte. Diese Stoffe geheu mit
dem Ihnen zngesetsten Kalkteig chemische Sals Verbindungen ein. Der
beste Trass hat eine bläuliche und graue Farbe, der mluderwerthige
ans den oberen Schichten stammende eine gelbe Farbe. Der Trass ranss
gemahlen werden; Je feiner die Mahlung ist, desto grösser wird die
Festigkeit des Trassmörtels. üm sicher zu gehen, wird der ^rass häufig
erst auf der Bansteile gemahlen, nachdem die gute Beschaffenheit der
im Bruch gewonnenen Steine zuvor untersucht worden ist. Letztere
müssen scharfe Kanten zeigen. Das Trassmehl muss sich scharf an-
fühlen. Ein Merkmal der Güte ist der Gehalt an Glflhwasser, welcher
mit der Qualität wächst und mindestens 6'Vo betragen soll. Die
Erhärtnngsfähigkeit wird mit der sogen. Vicat^schcu Nadel an dem
sofort nach der Zubereitung unter Wasser gebrachten Mörtel unter-
sucht, 8. Centralbl. d. Banv. v. 1887, S. 176.
Auf die Erhärtung der Trassmörtcl wirkt der Wärmegrad in qua-
dratischem, die Zeit in einfachem Verhältniss ein. Auch «las Gewicht
'gibt Unteröcheidungsüicrkmale, indem der beste blaue Trasa ca. U2 kg,
der gnte gelbe 89 kg, der Brohler 86 kg und der wilde Trass ca. 77 kg
pro hl wiegeu, wobei hei einem 630 Maschensieb höchstens 11% Bück-
stand sich ergeben dürfen.
Beim Bau der Wcstcrwahlbuha war vorgeschrieben, dass auf einem
900 Maschensieb nur 24%} KUckstände vorhanden sein sollen.
Uober don Kiiifins- der Feiidieit drs Tras-ämehls auf die / n g festigkeit
hat Stahl im Wochenbl. f. Bkde., S. Iö77, folgende Tabellen veröfifentlicht:
Mischungen nach Baumtheilen.
Mittlere
Zugfestigkeit
in kg
pro qcm.
1 Hückstand
Trass. ! zwischen dem
i Maschensieb.
No. 1
Kalk.
T.
Trass
i II. illl-llV.
! Sand.
V. 1
1
' 1
1
1
1
1
I 1 - 1 1
1
1
1
1
1
1
1,85
3,51
6,70
9,55
12,15
I
II =
III =
IV =
V =
60—120
120—900
900—2500
2500—5000
/ Durch das
1 5000
j Maschensieb
V gegangen.
Hiernach würde die Weiter walder Vürachritt einer Zugfestigkeit
Tön 6 kg für den qcm entsprechen.
Bei den Rheinischen Bahnen werden solchen Trassen Fettkalke von
97"'n, aber aucli Wasserkalke mit bO^/n und mehr Kalkgehalt zugesetzt.
Je fetter der iCalk ist, einen desto giööderon Sandzusatz verträgt der
hiermit anbereitete Trassmörtel. Die guten Trassmörtel haben di^
besondere Eigenschaft, dass ihr Abbinden erst etwa 12 Stunden nach
dem Anmachen des Mörtels beginnt, und dass daher bezüglich ihrer
rechtzeitigen Verarbeitung keine zu weit gehende Aufaichtftlhrung
nothwendig ist. Nach 8 igle, s. die oben genannte Quelle, soll auch
das Abbinden des Trassmörtels durch gelinden Frost nicht pestört,
sondern nur unterbrochen werden. Auch im Freien können manclio
Trasse ohne Nachthoil fiir ihre Uilto gelagert werden, dagegen gehen
die Pussolane hiedurch zurück.
Yersnehe, welche bei den Bremer Ilafenbanten bezüglich, der Festig-
keit von Trasamijrtoln angestellt wurden, haben ergebenhdass eine
Mischung auä l Theil bestem Traas aus dem Nettethal, 1 T oii Lcngc-
rlcher Kalk und 1 Theil T<iormalsand nach 4 Wochen eine Zugfestigkeit
von 14 — 17 kg und eine Druckfestigkeit von 77 — Wl kg i)ro qcm erreicht
hatten. Bei Trassbetunbauten wird gewöhnlich 1 Baumtheil Trass mit
1 Iheü Aotzkalk, Vii Theilen Sand und 5 Theilen Schotter gemengt.
Portlandcementmörtel.
Der Porti audcemcnt ist ein bis zur Sinterung gebrannter
Mergel, wobei auf 1 Gcw.-Thoil Kieselsäure, Thouerde und Bisenoxyd
etwa 2 Gew.-Theile Kalk kommen; in gebranntem Znstand besteht der-
' selbe nach Michaelis aii3 etwa 29— 33,5'>/o Silikat, 67— Kalkerde
' und 4% sonstigen Stoffen (Eisenozyd u. s. w. , er sollte jedoch nicht
. ij . ...o i.y Google
mehr als 2"/o Magnesia enthalten, ein Gehalt von Über 3"/o ist jedenfalls
schädlich und zwar um so schädlicher, je höher dieser Prooeutgehalt ist.
Solche Cemente sind besonders deshalb p^eftthrlloh, weil, selbst beihOherem
Magnesiagehalt, ihre treibenden Eigenschaften durch die übliche
Prllfungsmethodo nicht erkannt werden, vielmehr kaum früher als nach
einem 1/2 Jahr durch genaue Messungeu festgestellt werden können«
Siei den nicht gesinterten Boman-Gementen scheint selbst ein h&herer
agnesiagehalt nicht schädlieh zu sein.) Buch das Brennen und
Sintern wird die Kohlcuaäuro und das Wasser ausgetrieben, das Thon-
ecde-äiiikat aulgeschiossen und die Disposition für neue Verbindungen
dnroh Umlagerang der Moleküle geschaffen, wobei dem Kalk gegenüber
auch die Thonerde und das fiisenoxyd die Bolle von Säuren einnehmen,
üeber die beim Bronnen, Abbinden etc. sich ergebenden Vorgänge
8. Wochenbl. f. Uauk. 18Ö7, S. 173. Die Erhärtung erfolgt hauptsächUch
durch die Aufnahme von Kohlensäure durch die Verbindungen der
Kalkhydrate mit der Kieselsäure, dem Eisenoxyd und der Thonerde.
Die reinen Kalkhydrosilikate geben an der trockenen Luft leicht ihr
Quellungswasser ab, schwinden daher bei zu grossem Wasserzusatx
•tark und bekommen alsdann Haarrisse. Schwefelsaure Salxe und
besonders die Magnesiasalze wirke a auf die Portlandcemeute in nach-
theiliger Weise eiu. Durch Ablagern wird der Portlandcenient langsamer
bindend; er ist jedoch hierbei sorgfältig gegen l*'euchtigkeit zu schützeu.
OementmOrtel bexw. Beton darf, wenn diese Materialien nicbt an
Widerstandsfähigkeit verlieren sollen, keiner höheren Temperatur als
von 160" und zwar erst nach vollständiger Erhärtung ausgesetzt werden.
B. Dyckerhoff hat vergleichende Versuche zwischen Trase
PoBsolan und Portlandoementmörtel angestellt und das Ergebniaa in
nachstehenden Tabellen zusammengefasst: ^
«
Mörtelmischung in Gewichts-
theilen.
4 Wochen
im Wasser
erhärtet.
1 Woche
Wasser,
3 Wochen
Luft.
Zug.
22,1
17,1
23^
10,7
Druck.
242,0
152,0
180/1
77,6
Zug. 1 Druck.
Portland-Oement 1 : 3 Bheinsand ....
« « 1:C « -fVaKalk-
Pusaolan-Oement l : 3 Bheinsand ....
Trassmörtel, 1 Vol. Trass, 1 VoL Kalk,
88^
2M
19,3
11,2
818,0
226,0
182,0
81,6
Während hiernach die Krhartungsweise zunächst im Wasser, später
an der Luft für Portland-Cement sich sehr günstig erweist, ist dies beim
Trassmörtel kaum noch der Fall und es tritt beim Pn aaol an«Oament ge-
rade das Gegentheil ein.
Die nachstehenden, mit zweierlei Qualitäten angestellten Proben
Cementaorte.
•
1
Cement
: 3 Sand.
1 Gement:! Sand.
4 Wochen
im Wasser.
1 Woche
im Wasser,
3 Wochen
Luft
4 Wochen
im Wasser.
1 Woche
im Wasser,
8 Wochen
Luft.
Zug.j Druck. IZug. Druok.
kg/qom 1 kg/qom
Zng. Druck,
kg/qcm
Zug. Druck«
kg/qem
Portland-Cement I .
Puzzolan-Cement I .
20,8
21,2
240,0
142,0
31,3 1 306,0
15,0 1 152,0
27,6
25,1
344,0
184,0
47,8 428,0
20,? 210,0
Portland-Cement II
Puzzolan-Cemeut II
24,0
24,8
280,0
218,0
33,8 1 360,0
22,1 ! 234,0
32,1
'32,5
j 372,0 51,2 500,0
! 274,0 i 32,3 j 340,0
beweisen fUrdie zu GrundeliegeudeuMürtelmischuugeu, dass
Pnzzol an -Cemente von gleicher Zugfestigkeit mit Portland-Gementan
bei Wasrfcrerhärtung in der Mischung 1:3 um 60 — ICO kg und in der
Misrhnni^ 1:1 nm 100 — IGO kg in der Druckfestigkeit hinter Portland-
Cement zurückbleiben, ausserdem aber wie wenig geeignet Pus-
zolan- Gement für Ijufterhärtung, also für die meitten
Zwocko }jci Hochbau -Ausführungen Ist.
liezüglich der Verminderung der Festigkeit durch die Ein-
wirkungen des Frostes weisen die Mittheil, der Kgl. techn. Versuchs-
anitaUui ia Bwr lin, Jahrg. 1886. wk, dau naJim alle mit SoIiUokaii^
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29
znmischnng versotztou Cemente dem Einflüsse des Frost os orla^on, siobc
die nachstehende ZusaYnmenstellunf?, worin die Vermindeniup in Proccuten
aiigogf l>nn ist.
Zugfestigkeit.
Druckfestigkeit.
1:0 1 1:3
1:0 1 1:3
/ 7 Tage
1 28 «
f 7 «
1 28 «
' o/o
3,3—21,6
0,4—11,5
0,8—19,6
5^<-lB^
o/o
2.4— 23,5
0,1—33,1
5.5— 61,8
20,7—43^
0,5—10,0
0,8—10,3
4,4—14,0
8^—18^
o/o
0,6—19,8
1^-31^
7,7—47,7
16,3^-68/1
Von
nnvennischten
Ccmenten
y. Cementen m.
80(*/o8oh]aek6n-
Zusaiz
1
2
3
4
Mörtelausbeute In hl:
1 Iii Cement, 1 hl Band, 55 Liter Wasser geben 1,6 hl MOrtel
1« « 2«« 80« « «2,3««
1 « « 8 « « 105 4( « « 3,1 « «
1 « « 4 « « 180 « 4e « 8,85 « «
1 Iii Oement, 5 hl Sand, Vi M Kalkteig, 130 1 Wasser geben 4,00 hl MOrtel
1,-5 7 « «1 * « 100 « « . « ü,cu « . «
f « $ f « Vfnt « 160 « « <« 7,70« k-'
jL;.w « 10 « « ^ « < 170 « « « 9,45 « «
Pro cbrn MtVrtcl sit)«! ca. 1,3 cbm trockene Materialien nothwondig. Die
Bereitung 1 chm üemontinörtel erfordert bei Handarbeit ca. 0,7 — 1«0 t.
i . ;^f^e Adrtelinascliine naohArt eines Koller gaugs liefert bei 6 iPfisra^n
kr^ften pro Tag 50—60 cbm Mürtel; der cbm kostet sammt Amortisation
f(aer Anlagekoston l Mk. 40 Pfg. Eine Mörtelmiischine nach Art der
Th^^o^chneidcr liefert mit 1—2 Pferdekräften und 2—3 Mann Bedienung
9^^rri8P ebm pro Tag imd kostet 760 Mk. Ein nm 900 Mk, erWtlioher
Älischtrog liefert b» ! M Mann und mit 3 Pfordekräften 80 cbm, bei
25 Mnim nnd 5 Pferdokräften löü cbm pro Tag (bei 60"* Traosjportweiie
der eiiizeinen BohstofTc). " / '
, ^ ; ^Kaeh neueren Untersuchungen I)yokerhoff*s Aber die Festigkeit
und Preisi' von Portland-Cementmörteln mit Kalksnsats ist näohstekende
g^^>y4ie ;»#6t|ftMajBD gestellt worden»
Festigkeit nach
28 Tagen kg/qom
,,,, jM4^cbi|ng
' Gewichts-
.ihaUeUi
. •►.••:S *l if ;
4 Wochen
im Wasser
i erhiirtet.
1 Woche
im Wasser,
3 Wochen
an d. Luft,
P
i
Zu 1 cbm Mörtel
sind
erforderlich.
ü
-r
1 Gement*) )
K ^UlieÜiijfitid
i/4hydf^ Kalk J
1 Ccmeiit*) "j
6 iiiieinöuud ,
: V^M^ii- i
1 Cement*) \
8 Khrinsand
3/4hjrdr. JaLaik j
t'^Ceraölii'' '
10 Klioirisand
1 hydr. Kalk
17,0
17,1
160,8
152,0
8M
24,3
^ .r^
• , © ^ C3 C3
291,0 I
22r.,o
10,7 97,0 1 16,7 154,0
67,0
10^
94,01
285 kg Coment
1425 kg Sand
( = 102u 1)
71 kg Kalkiiydrat
( 233 kg Ceiueut
I 1400 kg Sund
j (rrr i)
( 116 kg ivalkhydrat
( 182 ktr Cement
) 1-150 kg Sand
j (=r 1010 1) (
[ l'JG k^' Kjilkbydratj
148 kg Cement
1480 kg Sand
(rsioeo 1)
146 kg Kalkhydrat
I
15,02 Mk.
13,60
11,92
10,79*
*) Der zu den Proben benutzte üement wioa 20,8 Normen-Zugfestigkeit
naeh 28 Tagen auf.
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so
Es gebt hieraus liervor, dass man dar oh KaUunsats die ToralLsUcbeii
Elgenschaftexi der Portland-Comente selbit bei Bauten mit gerlugeren
Tnans pruchnahmon anszuiiützr-n vormapr. 'D'^^'^ mich die Z ugf estigiceit
eine sehr hohe ist, geht uus lolgeuder Tabelle hervor: »
Mörtel-
mlsohung in
Gewichts-
thcileu.
Art der
Erhärtung.
Zugfestigkeit in kg/qcm
1
Weh.
, *
Weh
I 18
lAVch.
I 26
Weh.
r 1
' Jahr.
I
I Jalir.
a
Jahr.
1 C erneut : 3
Im i'reieii
Sand . . .
erhärtet
20,5
28,8
87,a
46,8
• 1 Ccment : G
Saud -f- '/z
Kalkhydr.
desgl.
6,5
12,1
2C,5
27,4
1
35,0
35,4
48^
Die Bmckfestigkeit des Porti iiiidcemeiitmörtels ist ca. 7 Mal
grösser als seinp Zugfcstigkc^it, und etwa nm das Doppelte grösser
als bei guten hydraulisclien Kalken oder Bomancenientmörteln.
Beton*).*
Die Festigkeit des Betons hängt hanptsächUch von der 6üte det
verwendeten ISIörtf^ls. sowie von der Festiprkeit des Schottermaterials
aby welche nicht geringer als die des erhärteten Mörtels sein dart
Je mehr die Hohlr&ume des Schotters mit Möttel ausgeftUlt sind,
desto härter wird die Botonmassc. Die letztere sollte also stets ge-
stampft werden, (Bei dfm geringwerthigeii Romancemcutbeton muai
des raschen Anziehens halber vom Stampfen abgesehen werden.) Wird
mehr MOrtel verwendet, als zum Ausfallen der gedachten HofalrAume
erforderlich ist, so tritt keine M'esentliclie Vcrraehrungr dor Postigkeit
des Betons, dan[egt'n eine iinmotivirte Erhöhung dos Preises oin^ andern-
tbeils nimmt die J'estigkeit doHto mehr ab, je weniger die Hohlräume
durch den Mörtel ausgefüllt werden* Ein nur aus Kies und dement,
also ohne Sandziisntz horpostellf er Beton erreicht somit die S*estigkeit
eines mit Cementmörtol hergestellten BetonB nicht.
Belm Bctun ist nur soviel Mörtel zu verwenden, als das Maass seiner
Hohlräume beträgt und sind ausserdem noch zur Umhüllung der Seliotter-
stücke 15%de8 nach Vorstehendem ermittelten Mörtclqnnntums zuzusetzen.
Um die wirkliche Ausbeute der INlisehnnu' von Mörtel mit Ivie'^ nu<l
Schotter zum Voraus zu bestimmen, sind die letzteren Materialien in cia
wasserdichtes Gefäss zu schatten. Das Haass der Hohlräume ergibt sieh
dnrcli das Maass des zu deren Anäftillung erforderlichen Wasserzusatzcs.
Durch Stampfen des Betons wird das Maass der Holilräume noch nm
ca. 20"/(» verringert; bei schwachem Mörtelzusatz kann somit die Aus-
beute noch unter den Kubikgehalt des verwendeten Sohottere sinken.
Kies enthalt zuweilen 40—50"/,, Hohlräume, namentlich wenn er gehr
grob ist. Die Verwendung groben Kieses ist daher schon aus diesem
runde nicht zu empfehlen. Gestampftes Kleingeschläg enthält je nach
dem Durchmesser der Steine, welcher 4^"* nicht ttberschreiten soll, noch
20 — 85% Hohlräume. Kine besonders dichte Masse ergibt sich hei der
Mischuug von Schlägelschotter mit Kies von je nicht über 4<^"» Korn-
grösse. In der Regel rechnet man auf 2 Baumtheile Steine 1 Baum-
theil MOrtel. Hiernach, sowie aus den weiter unten aufgeführten Notisen
aber Mörtelberec^ iiMiig sind die Vüran^^chläpe aufzustellen.
Betonbauten über Wasser sind nach ihrer Herstellung bei
trockenem, und namentlich bei heissem Wetter mindestens 8 Tage lang
satt anzunetzen, damit keine schädlichen Haarrisse in Folge Ton
Verdunstung des im Beton gebuu I -ih^it Walsers Ftattfinden kf^nnen.
Das Minimal Wasserquantum, unter das beim Anmachen von Portland-
oomentmOrtel nicht herunter gegangen werden darf, beträgt 10% des
Volumens des Ceno ut^, mehr als 30*Vo Wassersusata ist naentheilig, da
hierdurch die Festigkeit erniedrigt wird.
Bei Betonbauten am Meer, welche ständig den Einflüssen von
Salzwasser ausgesetzt sind, wie z. b. bei den BetonblAcken der Wellen-
brecher, muss der Beton möglichst dicht (etwa aus 1 Cement, 2 Sand
und 3 Kies bezw. Schotter) hergestellt und sehr stark gestampft werden.
Beim Kordustseekanal ist ein Mischungsvcrhältniss von 2 T. Cement,
8 Sand und 6 T. Kies Torgesohrieben worden. Die betreifenden Beton*
•) Vergl. geb. Theil Monicrconstructionen,
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31
bl5cke dürfeo nirgeuds Iliüse zeigen, in weicüe duä Salzwaösor ein-
dringen kann. l>ie Blöcke werden in mOgliobet gros Ben, nicht unter 4 t
schweren Massen liergestellt.
Wird Beton, der niittelat rortlandcemont hergestellt ist, gestampft
so verringert sicli sein Volumen um oa. 25 V"« 1 cbm Staniptbeton
erfordert etwa 1,5 obm trockene M isebungstheile. Zu 1 cbm Beton
nnter SVasaer sind ca. 1,1 — 1,2 cbm Betonma^se nöthi^; Sind VjVj ....
die Vülumtheile dor oinzolnen Materialien, aus denen der Ijetoii bestoben
Soli, und ist \ die Summe aller dieäci* Volnmtheiie, eo bereclincu »ich
die Massen mtm^ .... der einzelnen Materialien pro cbm Stampfbeton
ans mi = 1,5 Ii
etc.
Bei grösseren Quantitäten sind zur Verarbeitung etc. von
1 cbm Beton excl. Beifltellung der Materialien 0,25 — 0,36 t. aufzuwenden,
incl. der Materialbcifuhr im Mittel 1 t., bei Brückengewölben 1,26 t.
Bei geringeren Mengen sind einschliesslich Boifuhrkosten 1,8 t
erforderlich, + 15 "/o Zusfchlag für Geräthe oder 20% Zuschlag, wenn
der Schotter überdies noch gewaschen werden muss.
Eine Betonuiaschine mit einer Trommel und 6 PferdekrKften liefert
pro Stunde ca. 9 cbm, I ri z^voi 'JVommeln und 8 Pferdekrftften ca. 12 cbm
Beton« Letztere Maschinou iieiern das bessere Product. Bei Yerwondung
▼on Handbetonmasohinen werden von 7 Arbeiterul täglich da. 28 cbm
Beton geliefert. Bei der Anfertigung von Beton ipa Trocknen betragen»
die Kosten für Aufsicht uml < »oschirr ca. 8'Vn der GesaTinntkof^tcn. Die
Anfertigung und das Versünken von 1 cbm Beton nnter Wasser iucL
Soblammbaggern erfordert oa. 1,5—2,5 t, wobei anf das Versenken
pro cbm etwa 0,6—0,9 t entfallen. Bei Betonirungsarbeitcn in Kiel
wurden mit 10 Senkkasten von je 0,75 e]»fn Inlialt im J>nrchschnitt
täglich UU cbm versenkt. Zum Versenken kleinerer Massen eignen sich
Kasten von nnr 0^04 cbm Inhalt, die an Stangen hinabgelassen werden.
8 Arbeiter versenken damit tilglich 12—13 obm Tii t n. Wird Beton in
Säcken aus starker, getheertcr Leinwand versenkt, welche etwa 160 1
fassen, so sind zum Versenken von 1 cbm ca. 0,7 t erforderlich.
Beton, dessen Inanspruchnahme auf Druck, wie z. B. In
^Fundamenten, nur eine mUssige und der im Trockenen einzubringen ist,
wird mit ca. 10 — 20 kg schweren Steinen gemengt derart hergestellt,
dass die lagerhaften und rauh bearbeiteten, zuvor sauber zu reinigenden
nnd anzanetsenden Steine in das Betonbett senkrecht zur Druckrichtung
eingelegt werden, so dass sie beim nachherigen Einstampfen mit einem
Holzstitmpfel in die Masse sich nicht drehen und ein snttes Lager
erhalten. Die unterste, ca. hohe Betoniago ist hierbei ohne diesen
Steinzusatz herzustellen, welcher je nach der Beschaffenheit des Bau-
werks bis zu 30 — 50'V'' der Gcsammtmassc betragen darf.
Polgende Mischungen geben nach Dyck erhoff dichte B«ton-
massen, s. Tab. 1, wobei das Mischungsverhältniss nach dem Maass fest-
gesetzt und Kios von 6—45"^*" Kom-
grösse verwendet wurde. 100* Kies, Tabelle 1.
welche 35' Hohlr:1nmo hatten, wogen
1G4 kg. 100 ' Ötciuschlag halten 50 '
Hohlräume. Das hl Gement wog
140 kg. Bei Verwendung von Cemcnt,
welcher nach der Normeuproho
16,3 kg Festigkeit nach 1 Stunde
Bindezeit aufwies, ergaben sich die
Festigkeiten von rroliewUrfeln,
welche 1 Tag au der Luft und 27 Tage uuter Wasser erhärteten, wie iu
der Tabelle 2.
Tabelle 2.
Cemeut. Sand. ! Kies od. Steinschlag.
1
2
4
3.
1
8
G
4,5
1
4
8
6
1
5
10
«
7,5
1
c
12
9
Ce-
luent.
Kalk-
teig.
Saud.
Kies.
I Druok-
I festi^fkeit
|in KiioKi'.
pro qeui.
2
151,8
1
_ j
3
2
3
196,2
1
i
3
5
170,5
1
4
5
60,9
1
4
8
9S,8
1
6
3
5
111,0 .
1
G
I
Sand. I Kies.
6,6
6
8,5
12
Druck-
fostiK'^keit
in Kilogr.
l»ro qcm.
108,2
76,2
90,0
86,0
5.3,5
02,1
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82
Hieraus ist der EinfluBS des mangelnden Sandsusatzes auf die (ver-
kntnden«) Festigkeit, die Gleiohwerthigkeit von Oementmllriel und roa
Beton bei richtiger Misohnnfr des letzteren jind beim Stampfen und di«
Ökonomische Mischung von Mr>rtol nnd Kies zn ersehen. Eine VerTnin-
derung des Kiesznsatzcs unter die Öätze in Tabelle 1 ist unokonomisch.
Wenn man mit einem gegebenen Mörtel TOHheilhaft arbeiten will, so
darf angenommen werden, dass der Kieszusatz etwa das Doppelte des
Sandzusatzes in ersterem betragen darf. Bei weiteren praktischen Ver-
suchen, theilweise auch mit Schotter mit 60 "/q Hohlräumen ergab sich
T a b e 1 1 o 3.
Ausbeute
in hl dos
Stampf-
betons.
Pro cum
j Dru eklest
Mischungsirerh. in hL
Stampfbeton
in kir
Cement-
pro qcnt,
' nach '
7 Moi^^ten.
Cemont.
Sand.
Kies.
yerbrauch
in kg
1
2
4
4,4
320
3
6
G,65
210
140,0
4
6
8,85
WO
121,2
1
5
10
11,26
13,46
126
04,1 i
. • m:]
i-f
l Thcil
0
12
105 -f
75^ Kalk-
Kalkteig
teig.
..
Kiessand.
Geschläg.
3
6
8 Basalt.
14S,&
1
«
10 Kalkstüino.
11,45
122,0
121,0
1
7
11 baudsteiue.
12,66
112,0
1+.
1 Theil
Kalkteig.
8
13 «
14,80
84,0-1-
6ftl Kalkteig.
Hierbei bestand der Kiessand aus gleichen Theileu Saud und IQtM
bis IS"'", der Rheinsand bis 6'""\ derKheinkies von 5—45«»™ Korngrftssp.
Unter gewöhnlichen Verhältnissen, jedoch bei sorgfältiger Her-
stellung des Betons ist die Drnokfestigkeit (s. Columne 6) um ca.
lO^lo niedriger ansunehmen, da die obiger Tabelle su Omnde liegenden
Arbeiten unter ijf^sondors '.rünstigcn Verhältnissen ausgeführt wurden.
Gewicht des Betons bei Ziegelsteinschotter 1,5 — 1/8 Tonnen, bei
Bruohsteinsohotter 2,0—2,6 Tonnen pro obm.
Wasserdichte Gemeiitiiiörtelilberzüge (BesUche).
Wasß erdichte Cementmörtelttberzüge crf^eh^^n sich aus
1 Th. Portlandcement und 1 Th. Saud in einer Stärke von 16—20"*°».
Aueh 1 Th. Portlandoement, 0,5 Th. Kalkteig (aus feinem gepulvertem
Aetzkalk) und 2 Th. Sand oder 1 Ceraent, 1 Kalkteig und 3 Saud ergeben
bei gleicher Stärke und^jioch bei 6™ Wasserdruck dichte üobcrzüge.
Wird Yon dem Mörtel nicht sofortige Wasserdichtigkeit yerlaugt, so
kann man bei den angegebenen Misobungon etwa 1 Theil mehr Sand
anwenden. Gewöhulicher schwarzer Kalk ist als Zusatz nicht verwendbar.
Bomancement ist ganz ausznschlicsgen, weil der Ueberzug rissig wird.
Beine Oemeutüberzüge erhalten wegen des Schwindens
Haarrisse, je grösser der Sandansats im Mörtel ist, desto geringer
ist die Gefahr des Bissig werde us der Ueberzüge. Auch durch kleine
(quadrirte u. dergl.) Einschnitte, z. B. in den Cementtrottoirs, werden
die Spannungen geringer; das Bissigwcrdeu wird schon bei Mörteln
TOn 1 Th. Cement nnd 2—8 Th. feinen Sand vermieden, wobei sich gaua
glatte Verputzllilcheu noch ergehen.
Dns lageuweise AufbringPTi von ("ementmörtolschichten giebt namemi-
lieh bei senkrechten Wandüuchcn zu Ahblätterungen Aulass.
Ein 2fi^^^ starker Ueberzug, wie oben besohileben, kommt duroh-
schnittlich auf 1,80 2 Mark pro ({ni zu stellen; der Arhoitaaufwand
allein auf 0,1 — 0,085 Maurer- und 0,025 Uandlangertagachiohten«
Zum Färben der Cemeute werden nuciiatehende, mögiichat fein
gemahlene Farben verwendet: für Schwarz 12"/o Braunstein, fttr Blau b^h
ITItram iriublau. Gelb und Braun 6<>/o Ocker, Both Oapat mortunm,
Grün ü-o UUramariugrUn.
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88
Die Wahl der Gründiiiigiftri
•rgiebt sioh naoh B renn ecke (8. D. Bansig. toh 1882» B. Wi) *tis naeh-
ßtehendr-r Tabnlle:
1. und a.
BodenklMM
8, Bodenklasse
4* Bodenklasse*
6. Boden-
klasse.
t>4»
t^4".
t>4™
t>8"».
6«
t>6™
Beton-
oder
Brun-
nen-
grfln-
dnng.
Brun-
nen-
grün-
duug.
Beton-
oder
Bruii-
nen-
grlln-
dvng.
Bni
mit Lu
grüi
ver«
nnen
iftdmok-
idung
einigt
reine
Luft-
dmck-
grün-
dang.
Brunnen-
grün-
duug mit
Luft-
druck-
grün-
dung
oder
xelne Lu
gittnd
tdraok-
Lang.
reine
Lufilruok-
grUndung.
Dio rrste BofTrnklasso besteht au?^ ^^aiitl- ndrr Lehmbüdon ohne
hindernde EinschiUBsei die zweite auö solchem mit einzelnen nicht grossen
Steinen oder Hoisstücken, bei der dritten kommen solche Hindeznisse
häufig, bei der vierten in grosser Hengo vor, unter der fUnften endlich
igt ein solcher Boden verstandeiii welcher Felsblöcke, Baamstämme and
dergleichen enth<.
Die Giundflttehe für Senkkastenfondamente pflegt, darohsehnittlioh am
60% besw. 40% geringer za sein, als die von reinen Betontondamenten
besw. von solchen mit Grund pfählen.
Bei LuftdruckgrUuduagen von 13,6°* Tiefe kam der cbm Fun-
dament anf 106 Mk., bei einer 6°^ tiefen Betonfündation swischen Spand-
wänden auf 116 Mk., deggleicheu mit Zuhilfenahme von GrundpHlhlen und
7,15"^ Tiefe äuf 121,3 Mk., endlich bei einer Senkbrunnenfundation von
6,73™ Tiefe auf 86,6 Mk. zu stehen, wobei bei der Luftdruck- und Seuk-
brnnnengrtlndang die Gmndflftohe Qt des Senkkastens bezw. die der
Brunnen pro Pfeiler multipl. mit dem Abstand t dieser Fläche vom nieder-
sten Wasserspiegel, bei der Betougrüudun^ die Grundfläche G des Pfeiler-
mauerwerks auf dem Beton und als Tiefe t, bei der Betongrüudung
awistihen Spundwftnden der Abstand der Betonsohle Tom niedersten Wasser
2
-f- 1,0"*, bei der Betongi üudung mit Pfuhlrust derdolbc Abstand -|~
3
Bostpfahllan^^c von der Betonsolüe bis zur Pfahlspitzo auznncbinen ist.
Bei der Luftdruckgründung vermindern &ivh die Kosten mit /uneh-
mender Tiefe und Pfeilerzahl ziemlich erheblich, da die Betichulluag der
Gerttthe ca. SO^/b der gesammten Grttndnnt. ^osten zu beanspruchen
pflegt. Die Verringern n .'^ iler Kosten mit der Pfeilerzahl trifft auch bei
den übrigen QründungBarten, jedoch in viel t^oriTT-rorem Maasse zn,
dagegen wachsen bei den letzteren die Kosten mit zunehmender Tiefe
ziemlich erheblich. Beim Bau der Wehre Ton Gondray and Evry, wobei
die Fnudamentticfo 5,0 -6™ betrug, und eiserne Smkkasten, an Schraubrn
aufgehängt, versenkt worden sind, wobei ferner der obere Tlieil der
eröteren nach Vollendung der Luftdruckgrüudung wieder abgenommen
and schlechter mit grossen Steinen dorcnsetzter Bangmnd angetroffen
wurde, kam der rl)ni TVlauerwerk auf 11H,7 Mk. l)Ozw. auf 87,4 Mk. zu
stehen. Es ist jed«jch die eigentliche Steiuhauerarboit nicht inbegiirten.
Bei 3 anderen, etwas schmäleren, mit Fangdämmen und Betonschüttung
hergestellten Wehren kam der obm Manerwerk bei gleicher Tiefe aaf
oa. 100 Mk. zu stehen.
Die Senkkastengründung ist der Betongründung mit oder ohne Pfahl-
rost bei 6 — 7™ aus Billigkeitsgrüudon und namentlich auch deshalb Yor-
susiehen, weil die erstere sich rascher ausführen lä.sst und vom Hoch-
wasser und anderen Zufälligkeiten weniger abhängig int.
Nach den Erhebungen bei den Gründungen der Berliner Stadt-
bahn euipfiehlt sich bei Sandboden in der Hegel bis zu a' Tiefe
directes Haaern ohne Spandwände bezw. bei höherem Grondwasscrt^tand
awisohen Spandwänden mit Sohlstüoken. Bei Tiefen von 8-7"* sind Fan-
XXV. B]ieinhard*BKal.l898» Gehefteter 7heU. HL 8
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84
dationeu auf Beton zwiscbeu Spundwäudeu oder mittelst Brunnen an-
nfthernd glei&h voriheilhaft, wfthrend dw FfablroBt Ton 7*^ Tiefe an
billiger wird.
Die Brünnen wurden hier bei den im Flussbett aufgeführten Pfeilern
auf kleinen, zwisclien leichten Spundwänden angeschütteten iSandinselfl
aufgesetat und ron diesen aus die Absenkung vorgenomtnen. I>er
Zwischenraum zwischen Spundwand und Brunnen betrug bei S™ Wasser-
tiefe 1,0™; dieser Streifen dient sowohl zum Schutz gegen das £<inbrecheB
des Wassers, als auch zum Aufstellen des Baggers.
XVI. Biütkenban*).
Von A. W. Meyer, £i9.*Bau- u. Betr.<lus|tektor.
1. Qewölhte Durehläase.
Form des G^ewdlbee: Bis 2,6™ Spannweite Halbkreisgewölbe oder
Segmentgewölbe mit »/3— V4 Pfeil, bei gröbseren Weiten ist die Form des
Gewölbes der Brucklinie anzupassen und zwar, um das Gewölbe mit
kleinster Haierialmenge zu erhalten, in der Art, dase die Druoklinie in
Folge von Eigengewicht und voller Belastung durch die halbe Verkehrs»
last mit der Gowölbmittellinio zusammenfällt. Die Stützlinie für ein-
seitige Gesumm tlubt muss innerhalb der Kernliuicn bleiben, wobei der
zulässige Druck an keiner Stelle flberschritten werden darf.
Stiirko des Gewölbes und der Widerlager.
Bezeichnungen in Metern:
d GewOlbstttrke im Scheitel,
d(i < am Eftmpfer,
1 Lichtwoite,
w mittlere Stärke des Widerlagers, *^
f Pfeil,
h Widerlagshöhe über Fuudamentabsatz,
ho Ueborschüttungahöhe des Gewölbes, reducirt auf Mauer*
Werkshöhe,
r Halbmesser aer inneren WOlblinie,
B « « äusseren «
1 : n Neigung der Bückenflftche der Widerlager;
a) für Halbkreisgewölbe:
d = 0/25 -f 0,05 1 für Ziegel,
d = 0,25 -f 0,025 1 für Hausteine,
w = 0,3 -f 0,2 1 + 0,17 h;
b) für Segmentgewölbe:
h < 1,5'^»
Haustein: Bruchstein: Ziegel:
d s 0,40 + 0,026 r 0,48 + 0,031 r 0,48 + 0,038 r
h > 1,5"»
Haustoin: Bruclisteiu: Ziegel:
d = Ü,-iö + 0,Uv5U r 0,65 + 0,037 r 0,51 -f 0,031 r
W = 0,3 0,17 h.
Die Höhe der Uebermauerung über dem Funkte, in welchem die
Bruchfuge die Äussere Wölblinie schneidet:
i s 0,15 + 0,03 1, gewöhnlich ist i s 0,3».
Die Bruchfuge sohliesst mit dem Horizont einen Winkel von etwa
80S ein.
Abmessungen der Durchlässe der Gotthardbahn.
f 1
Segmentgewölbe. - =
1 8,5
*) Von Herrn l^cgiornngsbaunioistor Stäb] er in Stuttgart wurden
in dankenswerther Weise verschiedene werth volle Mittheilungeu für
diesen Artikel der Redaclion eingesandt.
uiyiu^üd by Google
^^5
G e w 0 1 b e.
Widerlager.
Kiiinpfor-
ätärk»'.
l:n
s
0,47
0,62
0,57
1,05
»/•
8
3,74
2,55
0,66
1,25
Vh
4
2,32
3.27
0,68
0,74
1,45
6
2,90
8,48
3,92
0,64
0,83
1,Ü5
6
4,68
0,70
0,92
1,85
0,16
7
4,06
6,31
0,76
1.00
2,00
0,15
8
4,tf4
6,94
0,78
1,04
2,20
0,15
9
5,22
t»,ö7
7^1
0,81
0,84
3,09
2,35
2,60
0,15
0,10
10
5;bo
1,13
Preise. L = Lauge von Stirn zu Stirn in m.
liicht weite. Höhe. GesaiumtkoBtcn«
m
m
IL
1,0
600
- 110 L
3,0
1,6
750
- 140 L
1,25
700
- 130 L
1,6
1^
800
- 160 L
1,6
2^
860
'170 Ii
Lichtweite. HOhe. Qefiamxntkostciu
mm H.
2,0 10 1000 + 200 L
2,0 2,5 1201) 4- 250 L
2,6 2,0 1100 4- '-':^<> Ti
2,6 2,6 1500 4- 2GU L
2. QewölbU Brücken.
Belastung.
a) Si g c u 1 as t:
für StraSBenbrückon bei ChriTi^ ^irnng 600 ktr i>ro qm
« « « Pflasterung 1000 « « «
« Eidenbahnbrücken 1100 « « <«
b) Yerkehrslast:
für Strasscubrncken .... 800—600 kg pro qm
« EiBenbahubrücken
p = Belastung in t pro qm.
Hauptbahnen: p =: 1,24 4- --p * Normalspurige Nebenbahn; p s 0,06
+ Nebenbahn mit 1,00"' weiter Spur: p = 0,82-|- — j mit 0,7ö"»
Spur p SS 0,58 -f *^^?-.
Stftrke des Gewölbes.
ScheitelBtärkc der Gewölbe, deren Mittollinio bei gltiiclimUsaiger Bo-
lastiiiijtr und halber Verkohrslast mit der Stützlinie ssubaiumenfällt und
dereu l'reööuiig < b iu kg (qcm) ist; k = Yerkehrslast in Mauer-
werkBhöhe; y — ilewicht von 1 cbm Mauerwerk in t
Haustein: Ziegel: Bruclistein:
d = 0,21 V r 0,23 y/ r 0,2<* VT
Wird das Gewölbe bis zuui irundamcuto durchgeführt, so kuuu
man Betten:
d SS 0,16 V^r 0,17 Vr" 0,20 VT
0,6 k f
nach Tolkmitt I. d ^ d + ho + O^rMTciFf
II. d ^ 0,014 )L Ji (d -f- hfl + 0,5 k -J- 0,2 f)
" 8 f
Beide Bedingungen müssen erfüllt sein; die erste, damit die Stütz-
linio bei einseitiger Belastung im mittlf^ifn (l^wölbdrittol bleibt; die
zweite, damit s im obigen Sinne nicht überschritten wird. Grösste
PreBBung im Gewölbe höohBt. s Sa
8»
86
^ ..^ ^ V « 1' r^o . 1 , 8 d i„ , » I Iza , 1 , 8 d z„\' , 82 d
Gewölbesolinb H = - [f +^+ _» + y ||+^+ +
worin für volle Belasttmg zq = d -f" ^
nnd für einseitige Belastung mit k; «o=?d + lio+YSU setsen tat
d
Die Kftmpferstftrke do =
Naeh Winklet . . d s « +
cos (p
y r (ho + p)
k — y (r + ho + p)
(hp+P -h d+0,266 f) r — 0p>18
wo y Gewicht pro chm Gewölbe in t, k zulässige Pressung in t
pro qm, r Halbmesser der inneren Leitung in lUi ft Constante je nach
dem Material an wfthlen, da vom Oewdlbe eine Äussere Zone dnxcli
Verwitternng tragnnfähig wird.
Nach Perronet . farKie«^: d===0/)36 1+0/^3%
« 1 = 16— 82«: d = ^
«1>82«»: d=:^ 0,0211 4- 0^7^,
nach Dupuit . . « HalbkreisgewOlbe d = 0,20V/_l^,
« SegmentgewOlbe . d = 0,16 1 .
Heuere franaOsische Vormel: d =0,035^(1 — 10)4-0,4"".
Stftrke der Widerlager.
Basisstärke des Standwiderlagerg
w = \rr j^0,6 + m -2^ + 0,04 hj,
worin für ätichbogen m=:-:0,XO und für Korbbugen m — 0,05 zu setsen ist.
Zerlegt man die Mittelkraft B aus dem Eftmpferdmoke K und dem
Gewichte G des unbelasteten Widerlagers in die senkrechte Seitenkraft
S und die waagrechte Seitenkraft dann muss sein
W g 0,7 S.
Bezeichnet (in m) a den Abstand des Angriffspunktes des Pmckea B
von dem Mittelpunkte einer Fuge, b die Stärke des Widerlagers, eo ist
die Belastung auf 1 qm
1) wenn a < ^ ist: k = | +
2) wenn a > ^ ist: k = ^ . ^ , ^ — .
6 0/76 b — 1,6a
Pfeilersiärke.
Mittelpfeiler nach Perronet • b^ 0,081-4-0,76"*,
Gruppenpfeiler « Perronet . b = 0,3-4--ih + 4- T-rVt
6 o 1 ^ t
Vortheilhaf teste Auzuiil der Gruppeupfeüer
2 b.d""^'
worin 1 die Gesammtlänge des Yiaductes, b die Breite, kj Baukosten
pro qm Ansichtsfläohe, wobei die Oeffnungeu voll gerechnet werden, ]^
die Kosten von 1 cbm Mauerwerk und d die Mehrstärke eines Gruppen*
pfeilers in m gegenüber einem Hittolpfeiler beseichnen.
Bezeichnet b die Breite der Brücke in m, K die Kosten eines Mittel*
pfeilers in Mark, k die eines cbm Gewölbmauerwerks in Mark, so wird
die TortheUbafteste Spannweite 1 der Einzelöffnungen für Halbkreiabogea
Vo,16b.k
1
für Stichbogen mit dem mittleren Pfeilyerhältntss toh —
7
K
0,137 b .
üigiiizeü by Google
A b m e 8 8 u n g c n n n s tr c 1' iHi r t o t r ü c k r -n.
87
_
-
Spann-
weite.
Pfcilver-
hältniss.
Scheitel-
Btärke.
Höhe des
Pfeilers.
Pfeiler-
stärke in
Kampf er-
höhe.
A. HalbkreiegewOlbe.
m
m
m
m
Straasenbrüokeii.
iniicKG oei iViaiigiiy
20
0,92
15
3,00
± etes- 1 >iu rKf^ iinPT (110 uuriuico • •
38
1 i_
1 ,52
~
42
1,45
J^AwA* TT-M-H n\» II
46
1^62
iBitenbah nbrücken.
8
0,7
15
1,0
10
Va
0,8
20
2
12
0,85
13,4
2,4
14^
V2
0,9
12
2,94
16
1/2
1
25,2
9,0
22
1,2
33,3
60
1/8
—
—
is. JLrei8*D6gizientg6WOioo.
Straseenbrücken.
ElisaLpfh-Th-nekc l ei T\'ien ....
1^ 28
1.52
6 6
3,16
Neckar-Hrücke bei Caunstadt
19
Viii
1
4 2
2.5
Themse-Brücke
22,66
0,9
5,5
2,7
f
950
I II»
0.5
tTena-I^rücl^o In Pnn? .
1/« s
1 44
7 0
3,0
Murgbrücke bei Hesel bach ....
0,6
- »
Invaliden-Brücke in Paris
4.5
jN agoiaDriioice d01 T6iziftOii ....
J lU
1 0
1 20
1 80
61
1 22
. Eisenbahubrückeu.
Mftrien-OBrücke bei Dresden . . . .
10,8
0,60
3,8
2,10 .
!Et8ch-Brftok6 in Verona
12^
0,90
6,2
8
£öni£rstrass8«1Tnt6rfülinuiff ixi Sau-
V7,4
16
0,65
WM«Y-Bvfloke (KOln-Mindener Bahn)
19
v«
1,1
7,7
vvarttie-isrucKo oei vvreiiM . • • .
23,2
1,4
5,U
3,1 .
Brücke von Pounne
28
Vs
1,^
5,8
3
Kapoleou-Brücko in Pari«
Vv
1/^
4,8
4
41,2
1,26
50,0
],r.o
55
2,0
z
\
61^
Beanspruchung ausgeführter Brücken.
Spannweite. Beanspruchung.
. 45
m
25 kg pro qcui
«
91 «
«
Concordia-3^riicK-n in Paris . . .
. 29
17
<f
Trinitatis-Brücke in Florenz . .
. 29
«
16 «
•«
. 39
13 «
«
Nagoldbrücke bei Teinach . . «
. 88
«
20,8 «
Mtirgbrticko bei Heselbacli . • •
. 80,4
45 «
«
43
12,6«
Belle-Alliance-Brücke in Berlin .
. 18,5
«
10 «
«
«
Brücken der Berliner Stadtbahn .
10— 16«
0-^10«
<
«
Brücke bei Cannstadt
. 97
10 «
«
«
Keuere französische Yiaducte . .
«
6—7 «
«
90 «
88
Freite (nach Osthoff). 1 = Länge in m.
Uchtweitc.
TT n 1*
Höhe.
Preia
in Mark.
Ijichtweite.
TT U ^
Hohe.
Preis in Mark.
3,0
8/»
1200 -
- 450 1
8
8
2200 -
- 1550 1
3,0
8^
1800 -
- 600 1
0
6
2000 -
- 1600 1
3,5
8^
1350 -
- 600 1
9
10
2600 -
- 2050 1
3,5
1460 -
- 650 1
10
6
2200 -
- 2200 1
4
4
1600 -
- 7Ö0 1
10
18
2700 -
- 2450 1
5
5
1760 -
- 1000 1
12
6
2400 -
- 2400 1
6
5
1800 -
- 1100 1
12
16
8300 -
- 2850 1
7
6
1950 -
- 1260 1
15
. 8
2800 -
- 2800 1
7
7
2050 -
- 1300 I
16
16
3500 -
- 3150 1
8
6
2000 -
- 1460 1
Grosse Yiaducte für 2 Gleise kosten für 1 q^m AnsichtsfiLäche 150
bis 200 Alk. und für 1 obm Mauerwerk 20- 40 Mk.
Bei der von Bheinhard ciuf;(eführten Gewölbe-Banweise, wobei
prössore Hruchsteine auf der Schalnni? im Vorband mit \veiten Fugen
aufgestellt und letztere mit Fortlandccuieutmörtel ausgestampft werden
(8. Centralbl. d. Bauverw. ir. 1887), kommt der qm SlrasseiLbrttoke belogen
auf die sichtbare Lcibnngsgrnndflftche bei kleineren Spannweiten Ton
7_13ni auf etwa 55 Mk., desgl. bei 15™ Spannweite auf 60 — 90 Mk. zu
stehen, bei einem Selbstkostenpreis der rauhen Bruchsteine von 6 Mk.
pro obm auf der Baustelle. Die SoheiteUtftrke boträgt hierbei bis sn
U"' Spannweite 0^6--0^>^.
Betongewölbe*)«
Der Theorie naoh sind die Betongewdlbe ein Mittelding swischeii
eingespanntem "Bogen und einem an den Auflagern frei beweglichen Bogen.
Im Allgcmeiueu bieten die gebräuchlichsten Formeln für elastische
Bogetiträger genügende Sicherheit, wenn der Anstrengungscofifficient
bei i^cton vom Mischungsverhültnies 1:8 etwa zu 15 kg, desgL bei einer
AlisclninLT 1:0 zu 25 kg für 1 qcm, sowie die Verwendung TO& Sdllftgel*
Schotter von nicht Über 4^°^ Grösse angenommen wird.
Versuche Ton Dyckerhoff haben gezeigt, dass Betongewölbe ron
constanter Stärke Bich bei gleichmässiger Belastung tragf&higer er*
wiesen als solche mit im Scheitel stilrkerem Querschnitt Nur in Bolchen
J^^ällen, wo eine Drehung resp. Verschiebung der Auflager zu befürchten
ist, ist eine Yerstftrkung im Sebeitel ▼ortbMlbaft, da alsdann bei BOgen
Ton constantem Querschnitt die Bmohfage nioht fn den Klmpfer, aon-
dern in den Scheitel fällt.
Nennt man P die ganze Bruchbelastung einschl. Eigengewicht, 1 und f
die Spannweite besw. Pfeilh5he der Bogenmittellinie, n die BogenstArkei
h die Bogenbreite, Q den Horizontalschub, K die Max^Boanspruchang im
Scheitel, so lässt sich für den eingespannten Bogen «ngenAhert seAsen
^ Tl r/ ^ PI
^=-87£l^"£»> ^==8:?:hiil^-F + Tj
und für den Bogen mit awei Gelenken
^1 (^ IT gl (. . h>^
^ = 8£ V " SJUTb " 6f5 + t)
8. H(UMeim€ Brücken.
für die hölzernen Brücken wird meistens Nadelhols verwandt,
Eichenhols fflr die Theile, welche nnr Drack anssahalten haben« dann
für Joche und Stützen und für alle im Wasser liegenden Theile. Für
Rohlfnbelag ist Buchenholz zu empfehlen. Nadelholz hat im TrooknOD
eine Dauer von 15—20 Jahreu, Eichenholz von 30 — 40 Jahren.
Balkenbrücken, aus einfachen Holsbalkeu bestehend, werden für
Spannweiten von 1—8'" hergestellt. Bei KisciibalinbrOcken geht mau mit
einlachen Balken nicht iihv.r 3'" hinaus. Das vortheilhafteato Verhält-
niss von Höhe und Breite der Balken ist VS: 1 7:6* Stärke der Bal-
ken 20 X 24 — 30 X a^i*""-
*) Vergl. geh. Theil Montoroonstmotionen.
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80
Abfltatid von Mitte zu Mitte der Balken 0,76—0(96«». Die i'ahrbahn
wird gebildet ans einem doppelten Belag von 5 — 7"™ staTken kiefernen
oder eicbeuen Bohleu oder aus einem eiufachen Bohlenbelag Ton 8*^^*
Stärke nnd darüber liegender ClianaBirung oder Pflasterung. Für
grössere Brücken werden 2—4 Baiken übereinander gelegt und durch
T«T2a1i&iing oder besser durch Yerdflbbeinng und Soh rauben mit ein-
ander verbunden. Zwei verdübbelte Balken von je 18— 26^»» St&rke
und 25—36*^"^ H/»hf( priitigen für Spannweiten von 8 — 16'". Boi vier
Balken kann man mit der Spannweite bis su 25«° gehen. Die Dübbel
sind 8—6«" hoch und in der Mitte 10—1 5«i«« breit. Die Entfernung der
Dübbel, welche von der Mitte nach dem Auflager hin abnimmt, beträgt
0^—1,0"«. Die Stärke der Sohranbbolzen beträgt 1,6— 2,5^'n.
4. Eiserne Jlrücl-en.
a) E i s e u 1 ) a Ii u b r u c k e n.
Die Beliiätuug setzt sich aus Verkehrslast und iiiigengowiclit der
Brücke zusammen. Ausserdem sind noch der Winddraok und erforder-
lichen l'^alls dio Fliehkraft, Einfluss des Brem-nnH ttikI cIpt Wärmg-
veranderung zu berücksichtigen. Die durch dio Stfi ri^^keit der Knoten-
punkte und durch den festen Anschlues der Längstragcr au die i^uer-
tzttger und der letsteren an die Hanptträger herTOrgernfeDeu Neben-
Spannungen brauchen in der Begel nioht in Beobnang geetelU an werden.
A. Verkehrslast. Man nimmt einen Zug an, der ans 2 mit den
Schornateiuon aneinander gestellteTi Lokomotiven und angehängten
Guterwagen mit nachateiitiudeu Achöbeiaatungcn (t) und Badstäuden (m)
besteht.
< 1,55 >
1/h>
— 16
</,3S>
1
— H
f
< !,65 >
< 1^65 >
>i
- 7,74 >!
1
1
14-
13 13 13
«
18
12
^ 3^0 -^ 1^8
1
1
r
12
1S
Bei kleineren Brücken (L < 3,J?®) und bei Quer- und Sfliwollentrilger
sind 1 Achse mit lü t Belastung, sowie 2 Achsen mit je 14 t Belastung
nnd 1,4«" Abstand ansunebmen, falls bierdnreh hOhere Beanspruchung
als durch die obiao Lokomotive hervorgerufen werden.
Die gröEstcn Biogungsmoniento und Qnerkrflfto k<innpn bei Brücken
mit frei anfliegeudou Eudeu aus uachatehendeu Zahlenreihen entnommen
werden. Die daawischen liegenden Sttttsweiten sind gradlinig einsu-
sohalteu.
a. Biegungemomente Mj^^ in mi bei der Stützweite Ii in m für
1 Gleis.
Ii
M
1 '
*Uax
1 L
J 1 1 1 IIP 1 1 j
^max
1,0
4,0
3,5
IM
14,0
»
1
i 170
40,0
1150
4,8
4,0
21,4
16,0
818
46,0
1420
1,4
6,6
4,6
26,4
18,0
50,0
1710
1,6
6,4
5,0
31,4
20,0
310
60,0
2320
13
7.2
6.0
44,2
22,0
3GG
70,0
80,0
3000
2,0
8,0
7,0
67,4
24,0
486
8740
2 2
2^4
2,6
8,8
8,0
71,4
27,0
648
f>0,0
1640
9,6
9,0
86,2
S0,0
669
1()<|,0
5440 '
10,4
10,0
101
83,0
798
120,0
7440 '
2,8
11,2
12,8
12,0
188
86,0
042
140,0
0800
8,0
40
Die Curye der grösateu Momente M^^ in der Bntfenrasg at Tom Auf-
leger kanu genau genug au6 swel Parallelsttlckeii und einer 0,12 I« Uuiflen
Zwi sc heu geraden gebildet werden. findet man ans naoheieheiiaer
Zulileureihc.
M X
X
M X
M X
X
M X
h
L
■ Ml «. A
L
Ii
^max
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,000
0,089
0,174
0 254
0,331
0,403
0,471
0,14
0,16
0,18
0,20
0,22
0,24
0,26
0,536
0,696
0,651
0,703
0,750
0,793
0,888
0,28
0,30
0,32
0,34
0,36
0,88
0,8b8
0,899
0,926
0,948
0,967
0,981
0,40
0,42
0,44
0,4G
0,48
0,50
0,092
0. 998
1, üO0
1,000
1,000
1,000
b) Querkräfte. Fttr einen x vom linken Anlieger entfernten Schnitt
ctitstoht die grösste Querkraft, wenn dio Brücke rechts vom Sdfajiitt von
der Länge 1 = L — x voll belastet ist. Die Querkräfte Q^^ für 1 Gleis
ergeben sich auö folgender Zahlenreihe, wobei zwiBchenliegeude £e-
lastungslängen 1 geradlinig einzuschalten sind.
1
Qli
1
QL
1
QL
1
Q L
m
m t
m
m t
m
m t
m t
1,0
16,0
3,6
86,1
14,0
789
40,0
5050
1,2
19,2
4,0
108
16,0
974
45,0
6190
22,4
4,5
132
18,0
1190
50,0
7430
1,6
25,6
5,0
168
20,0
1440
60,0
10200
1,8
30,8
6,0
211
22,0
1780
70,0
13300
2,0
36,4
7,0
2G4
24,0
2020
80,0
16700
2,2
42,0 1
8,0
321
27,0
2600
90,0
2U600
47,6
9,0
888
80,0
3040
100,0
24800
2,6
1 10,0
466
33,0
8600
120,0
34200
2,8
58,8
12,0
617
86,0
4200
140,0
4Ö200
3,0
66,1 1
Die Hauptträger von Brücken grösserer Spannweiten kann man auch
nach gleichförmig vertheilter Belastung berechnen, welche nach Wi n k 1 er
in t fttr 1 m betrftgt:
Bei Spannweiten tou
m.
Für die
Momente«
Für die
Querkräfte.
10—60
60—100
23
4.14 + -^
79
3,08+^
80
über 100
oder bei einer gleleMörmig vertheilten Itsst
LS26tt:p = 4,2 + -^
L>2l5»:p=:2,«+3^
Jj
Für liormalspurige Nebenbahnen wird nur etwa 0,77 p angenommen.
B. Eigengewicht. Es beträgt das Gewicht in kg der
für eine eingleisige ür. für eine zweigleisige Br.
Schwelle utrftger . .. 0 = 40 + 12 1| g=s484*iaL
Querträger g = 30 -f 20 Ii gs504*40L
worin 1| den Abatand der Querträger beseiolinet.
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41
JSigengewicht cinrr einffleiBigon Brücke in kp für 1 m
g = öou 4~ ^ schwerer Ooustructiou
g=:500-|-fl5L bei leiohter «
Eigengewieht einer eingleisigen Brücke.
Metrische Betriebslast
Gewicht fttr 1 m
fttr
trkraft
in floT
X r H ^ u & —
mitte.
'li'n.hr)»ft.li n
Spann-
das iuax.-
die Qn<
Haupt-
Im
weite.
Biegungs-
moment.
am
▲nflager.
UUU TT lU Vi-
▼erbend.
träger.
Ganzen.
kg
kg
kg
kg
kg
kg
5
9360
10920
14&60
800
170
970
10
6880
8110
10020
810
S65
1076
20
5610
6490
7260
820
476
1 205
30
5110
5930
6370
830
684
1614
40
4860
5520
5940
840
884
1734
50
4590
5180
6310
860
1106
1066
100
3660
4200
5010
900
2168
3068
150
3160
3690
4490
960
3255
4206
Für zweigleisige Brücken ist für 1 Gleis das Gcsammtgewicht um 4"/^,
das Trägergewicbt um 8Wo zu yerkleineru^ iür eingleisige l^rücken der
normaUpniigen Nebenbahnen ist das Gesammtgewieht um IS^h, das
TrÄgergewicht um 19% geringer anznnchmeii.
0. Wiuddruck ist >)oi bolayteter Brücke mit 160kg (qin 1 niid
nöthigenialis bei unbelasteter Brücke mit 250 kg (q.m> iu Kechuung zu
stellen. Die AngrifTsfläohe ist schfttsnngsweise an bestimmen; sie be*
träpt bei Fach wcrkslirücken in qm etwa: 1 -|- 0,04 L. Für den Eisen-
bahnzug nimmt man ein Rechteck Ton 3'" Höhe tHier S.O. au. Vielfach
rechnet mau mit einem Druck Yon 700—800 kg (m) eiuschl. der durch
Seitenschwanknngen und Bremsen der Fahrsenge entstehenden Horiaontal-
kräfte.
Bei Drticken mit oben liegender Falirbiiliii und mit uur einem Wlnd-
verbande iu Höhe des Untergurts iat die durch den Wind hervor-
gebrachte VergrOsserung der senkrechten Belastung des einen Haupt-
träger? zu borilcksichtigon, sobald sie den Werth von lO^Vo Be*
lastung durch £tgengewicht und Verkehr überschreitet.
b) Strassenbrücken.
Verkehrslast. Die Belastung wird auf je 10™ von einem Fuhr-
werk mit 4™ Axabstand und 8 t Axbelastung gebildet. Fttr Land-
■trassen, die keinen schweren Verkehr erhalten, nimmt man Fuhrwerke
mit 3" Axabstand und 6 t Axbelastung und 6™ Abstand der Fuhr-
werke. Bei Brücken bis 6"^ Breite rechnet man auf 2 Wagen neben-
einander, bei grösseren Breiten kann man auf je 3^4"* weite einen
belasteten Wagen Yon ^^Ü^^ Breite und daneben Menschen annehmen.
Bei Brücken von grösserer Spannweite als 20™ gibt Menschengedränge
eine stärkere Belastung als Fuhrwerke. Die Belastung durch Fuhrwerke
kann man auch durch gleichförmig yertheilte Last ersetsen, welche in
kg fQv 1 an beträgt:
BOOO
1. -»r • 2000
« schwere Wagen p = 440 -] —
800
« leichte Wagen . . • • . . , p:.^4S0-| — ^
Die Belastung durch Menschengedränge beträgt rd. 400 kg pro qm,
bei Brücken in einem Dorfe 300 kg, in einer Stadt bis 600 kg. Eine
Chansseewalze wiegt 4000—6000 kg pro m Walzenhreite und eine
Dampfstraesenwalae bei 2,0—2,6^ Axabstand 10,000—15^000 kg pro m
Walaenbreite.
Strasse nbrückenbelastuugen in Frankreich.
Bei 3,8—4*" liroite 300 kf? pro qm, bezw. 8 t bei 2axi(?on und C t bei
laxigen Wagen. Bei kleinereu Brücken wird eine Belastung vuu 400 kg
pro qm zu Grunde gelegt.
Für Militärfuhrwerke, welche von C Pferden gezogen werden, wird
auf militäriacheu Brücken eine Belastung Ton 225 kg pro qm und
2800 kg Baddruck angenommen.
fttr sehr sohwere Wagen
p=:=450 +
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42
VorBohriften für den Bau der netten eiaernen Ulieinbrflcke
in Mannheim.
Maximal ^tcic^nincr der Zufahrten IrS^/o
lUcite der Ürückenfahrbuhii 10 — 11™
Breite der beiderseitigen Gehwege je 3,6"
Lichte Höhe zwischen Fahrhahn und den oberen
Querverbindungen mindestens 4,8™.
Als Belastung wurden hiebet lolgende Werthe in Bechnung ge-
nommen:
1) für den Hanpttrftger 480 kg pro qm Brückenbahn einBchlieasUeh
der Gehwege ;
2) für die Fahrbahiitheile nebeneinander fahrende 4rädrige Wagen
von je 3 t Kaddruck, 3™ Axstand, 1,2™ Spurweite und 2,6"* Breite der
Ladung. Als schwerstes Fuhrwerk ein Wagen von 5 t Raddruck,
4"^ Axstand, l,Ti^ Spurweite und 2,7"* Breite und daneben Menechen*
gedränge mit 480 kg pro qin Belastung.
Für Oehwegtheile 560 kg pro qm Wegfläche, für den Winddruek die
Grenzbelastimg bei belasteter Brücke au 160 kg und bei unbelaateter sa
2(S0 kcj pro qm.
£ i gangewichte der I^'ahr bahnen.
Bohlenbelag 110—200 kg pro q.m
Holapflaater auf Bohlen «....•. 800-^0 «e « «
« « Bisen 400—500 « « «
Beton auf Eisen 400 — 500 « « ■««
SteiüpÜastor auf Bobleu oder Eisen . . 700— «900 « <« ■«
4t « Ziegel gew<)lben . . . 900 — '1200 « « «
Das Eigengewicht der Träger, Fahrbahn, Yersieifnng^n und
Coläu'.lor heträgt für 1 qm (Brückentireite einschl. t^er "Fnss-vrnge) in kg
Fahrbahn.
Wagen
sehr schwer.
schwer. | leicht. ^
Sehr schwer ....
Schwer .......
980-
640-
460-
1-41
-3,5 1
-81
87ü -h 3,5 1
580 -j- 3,2 1
410 4- Ml
760 -f- 3,3 1
530 -h 3,0 1
860 4-3,71
wobei die Fahrbalm aus Schotter auf Steinplatten oder Steinpflaster
auf Bisen mit sehr schweif' aus Holzpflaster, Beton oder Schotter auf
Bisen mit schwer und TTf lz]if!aster auf i'uhle.ii mit leicht bezeichnet ist.
Na ch E II e B B e r pro qm (die Brückenbreite von Trägermitte au
Trägermitte gerechnet) iu. kg
1) für Landstrassenbrttcken m. dopp. Bohlenbelag p = 106 -1-8/31 + 0,02 1^,
2) « « « BeschottPTnn?^ . . p =: 125 -f 2,8 1 4- 0,026 1',
3) « Stadtgtrassenbrückea « dopp. Bohitiibolag p = 155 4- 2,71 -f- 0,021
4) « « * Besch Otter iing . , p = 17ü -i- S^äl -f- 0,ü2di2,
5) « « «Pflasterung . . . pa;sl804-^Tl«4*O/»S8]F,
wobei die Terkehrslast bei 1) u. S) fur die Fahrbahntrftger ein Wagen
mit 10 t, für die Haupttrftger 860 + ^^ kg für 1 qni,bei3)-5) 20 1, beaw.
440 +
1400
1
kg füv 1 qm angenommen ist. Zniftssige Inanspruehiiahme
durch Verkehr 600 kg, durch Bigengewicht 1200 kg für 1 qom.
Für die Zoreseisen, Buckelplatten ist pro qm Überdeckte Flftehe be-
2) 65 kg, bei 4) und 5) 80 — 90 kcr zuzuschlagen.
Werden an die Hauptträger noch Fusssteige angehäugt, so ent>
Spricht deren Biseugewicht (incL VerstArkung der uuptträger, aber
excl. Geländer) pro qm einer Belastung bei 1) und 2) p = 604«2,8i, bei
8) 4) und 6) p = 80 4-2,71.
Die Berechnung des Materialbedarfs für den eiserneu
Ueberbau von geraden Strassenbrüoken bis su 10"^ Spannweite ist tob
IToffmnnn im Contralblatt der BauverwaltuuR von 1887, S. 333 u. f. für
verschiedene Belastungen in sehr ansfUhrlicher Weise durchgeführt
worden.
Nachstehende, von Bheinhard ausgeführte Vieinalstraesen*
brücken habon ciiipn "Bolag von zusmuniPii i:'''"' starken impr&g-
nirten Bohlen.^ Als Belastung sind Fuhrwerke von 1,5—2,5 t KadLinick
und 8"* Azentfletnung und MenscheDgedränge von 360 kg pro zvl
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48
Ortinde gelctyt. Es bezeicfmet 1 die licTito "Weito zwischen den Pfeiler-
kanten, b die Breite zwischen den Trägermitteo, g das Qesammt-
eUftngewieht pro gm dm hiernaeh bwohneten Grundfläche.
Käme
Kad-
Form der
O
be«
X-i AD VU
8
itAV Hfll nlPA
Hanptträger.
lastnnff.
* VW W «a «ULK*
ffewiolit.
■B w Vv <wMy>
m
m
t
kg
kg
Neckarbrücke bei
Lustnau ....
Sohwedlerir.
48,9
6,39
9/5
56700
211/6
Nagoldbrücke bei
Kentheim . . .
Tarabelträger.
36,0
3,6
2,0
26970
116/7
Kocherbrttcke bei
Abtsgomttud . .
Parabelsegment
20,0
3,65
2^
7690
104
SchuRHonbrücke b.
Duriesbach *) .
Parabelträger.
1G,4
4,0
2/0
6200
95
Bothbrdoke bei
Wielandsweiler
Halbparabeltr.
13^
8/5
1,5
4240
90
Die Kosten haben bei obigen, thcilwciae von den Eisenbahnstationen
bis J6U 15 km entfernt liegondea Brücken 28,13—33,50 Mk. pro 100 kg
SchmiedciäüUi; 22—25 Alk. pro lüO kg Gusscisen und 60 Mk. pro 100 kg
GnssBtahl betragen.
c) A ! ] p r> m e i n e 8.
Minunalmaasse für Weg-Unterführungen
lichte Weite:
Feldwege 8/80™
Chausseen mit nicht grosser FreQtiena 4,7 — 5,5"^
Frequente Chaus.seeu 5/6 — 7,5'"
Dorfstrasson 4,2— »S/O***
Trftger ans 2 Ternieteton ISisenbahnscblenen, Ton denen die oberste
gleichzeitig FahrschionC) nicht Über 1,5"*, gewalzte Z nicht über 6^, ein»
fache Blech-träger nicht über 15™ Spannweite angewandt.
lichte Höhe
8/80«
4,7—5,0™
4,7—5,0™
4,0—4,5™
Eisenbahnschienen
Yon dnrchBchnittlich 9,15^™
Basis, 5,5^™ Kopfbreite
1 nnd
einer
Höhe
in cm
Gewicht
pro Meter
in kg.
Wider-
stands-
moment.
Bemerkung.
10,5
11,8
13
23,5
26/2*
47,0*
26,1
29,8
32,6
42,8
66/2*
85,6«
90
117
140
37Ü
412*
1044*
Die mlt*be-
zeichn.Zifforn
beziehen sich
auf 2 anfein*
andergenie«
tete Schienen
Trftgheitsmoroente der Bleohtrttger, bestehend ans Stehblech, ange-
nietrton L-Eiseu nnd aufgelegten Lamellen sind nachstekenden Tabellen
zu entnehmen.
Tab.1**). Trftgh,-MonL. d. Stehblechs n. d. 4 L-Miseu (Biquadrat dm.)
Höhe des Trägers in mm.
400 !
500
600
700
800 { 900
1000 1 1100 1 1200
, 1300 t 1400
10™™ \
Stebpl.j
0,5333
1,042
r
1/800
2/858
4,267
6,075'
8/888
11/09
14,60
18/81
22,87
L-Sisen
6
0,9235
1,492
2,197
3,039
4,018
5,134
6,387
7,776
9,302
11,96
12,70
60 8
1,200
1,942
2,863
8,964
5,244
6,702
10,16
12,15
lti,t)'J
10
1,401
2,309
3,497
4,B4a
ü,413
8,2Ü1
10,21
12,44
14,80
17,5G
•Ji),U
7
1,144
l,öi>4
2,730
3,791
5,018
6,416
7,983
9,731
11,05
13,73
15,99
65 9
1,435
2/880
3,443
4,774
, 6,322
8,088
10,07
12,27
14,69
17,33
20,19
11
1,712
J/784
4,118
5,718
7,671
1 9/690
12,07
14/71
17/62
20/78
24/21
*) Hier ist die untere, bei deu übrigen Brucken die obere Clurtuug
gekrümmt.
**) Aua dem Handb. d. Tug.-Wissensch. Brflckenban; Steiner,
Constr. d. eisernen Balkenbrücken.
44
Höhe des Trägers in mm.
400 1 600 I 600 I 700 I 800 | 900 | 1000 | 1100 j 1200 | 1800 |1400
7
70 9
11
8
75 10
IS
8
80 10
12
9
90 11
13
10
100 12
14
10
110 12
14
11
120 13
16
12
130 14
16
13
140 15
17
14
160 16
18
1,220
1,536
1,833
1,469
1,796
2,106
1^64
1,901
2^32
1,915
2,293
2,666
2,303
2,710
8,101
2,491
2,934
3,361
2,913
8,382
8,888
8,763
3,860
4,325
3,666
4,337
4,884
4,308
4,843
6,360
1,982
2,499
2,988
2,393
2,930
8,443
2,537
3,109
3,668
3,141
3,769
4,373
3,795
4,475
6,131
4,119
4,862
6,580
4,837
6,627
6,892
5,596
6,431
7,239
6,198
7,271
8,1S0
7,228
8,144
19,033
2,930
3,698
4,427
3,544
4,344
6,112
3,763
4,017
5,438
4,675
5,617
6,624
5,667
6,692
7,082
6,167
7,289
8,876
7,265
8,468
0,626
8,430
9,701
10,93
9,425
11,00
12,80
10,95
12,36
13,72
4,065
5,132
6,150
4,922
6,039
7,111
5,232
6,425
7,574
6,517
7,836
9,110
7,919
9,359
1 10,76
8,635
10,22
11,75
10,20
11,89
18,68
11,86
13,66
15,41
13,35
15,52
17,88
16,47
17,47
119,42
5,386
6,803
8,156
6,527
8,013
9,442
6,945
8,533
10,06
8,666
10,48
12,13
10,55
12,48
14,35
11,52
13,64
15,70
13,63
16,90
18,11
15,88
18,31
20,67
17,96
20,84
23,84
20,79
23,50
26,14
6,893
8,709
10,45
8,360
10,27
12,10
8,900
10,94
12,91
11,12
13,39
16,68
13,56
16,05
18,46
14,83
17,57
20,22
17,57
20,51
28,87
20,50
23,64
20,70
23,27
26,95
80,21
26,92
30,44
33,88
8,587
10,85
13,02
10,42
12,80
15,10
11,10
13,65
16,11
13,89
16,73
19,47
16,95
20,07
23,09
18,56
21,99
26,33
22,01
25,71
29,81
25,72
29,67
33,52
'29,27
33,86
87,96
33,84
38,28
42^62
10,40
13,23
15,88
12,71
16,62
18,42
13,64
16,06
19,67
16,90
20,43
28,79
20,73
24,54
28,25
22,71
26,91
31,01
26,96
31,49
86,92
31,53
36,88
41,12
35,97
41,57
46,6«
41,67
47,03
62,39
12,53
15,84
19,02
15,22
18,71
22,08
16,23
19,97
23,58
20,34
24,51
28,56
2438
29,46
33,92
27,27
32,33
37,26
32,41
87,87
48,20
37,93
43,78
49,50
43,36
50,06
66,16
60,09
56,70
63,17
14,78
18,69
22,45
17,96
22,09
26,06
19,16
23,57
27,85
24,03
28,96
33,74
29,41
34,84
40,12
32,26
38,26
44,10
38,37
44,84
51,16
44,93
51,88
53,66
51,45
59,36
66,60
59,42
67,27
74^6
17,22
21,78
26,15
20,03
25,74
22,8S
27,48
32,47
28,03
33,78
89,87
34,38
40,6«
46,84
37,67
44,68
51,51
44,82
62,49
69,79
52,53
00,66
68,60
160,23
69,44
76,94
78,76
87,77
Tab. 2. Trägheitsmoment der Lamellen bei 10™™ Breite.
Jiamel-
len-H.
in mm.
400 I 500 1 600
Hohe des Trägers in mm.
700 1 800 1 900 I 1000 i 1100
1200 i 1300 I 1400
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
26
26
27
28
89
80
0,0666] 0,1032
0,0753,0,1166
0,0841 0,1301 i
0,0929 0,1436,
0,1018 0,1573
0,110910,1711
0,1200 0,1850
0,1292 0,1990
0,1385
0,1479
0,1573
0,2131]
0,22731
0,24161
0,1478 0,2005
0,1609,0,2262
0,1861 '0,2521
0,2053 0,2781
0,2248 0,3042
0,2443 0,3305
0,2639 ;0,3569'
0,2837 0,3885
0,166910,2560
0,1765 0,2705
0,18631 0,2852 {
0,1961 0,2999|
0,2060 0,3148
0,2160,0,3297
0,2260 0,3448
0,2362*0,8600
0,2465 0,3753
0,2568 0,3007
0,2673,0,4062
0,S778|0,4218
0,3036
0,3237
0,3438
0,3041
0,4102
0,4371
0,4641
0,4917
0,3845 0,5185
0,4051 |0,54G0
0,4257|0,5786
0,4466 0,6013
0,4675 0,6292
0,4885 0,6573
1 0,5097 1 0,6865
0,5311 0,7138
0,5525 0,7423
0,6741^0,7710
0,595810,7998
0,2611 0,3279
0,2946,0,3718
0,3281 0,4141
0,3618,0,4565
0,3957 0,4991
0,4297,0,5419
0,4639 10,5848
0,4982 0,6280
0,5328 0,6713
0,5674.0,7148
0,6032 1 0,7685
0,6373 0,8024
0,6725 0,8405
ü,7UÖÜjO,8üÜÖ
0,7484 0,0868
0,7791 '0,9799
U,B150 1,025
0,8510 1,070
0,887311,115
0,9236 1,160
0,9002 1,206
0,9969 1 1,262
0,084 1,298
0,4064
0,4581
0,5101
0,6622
0,6145
0,6670
0,7198
0,7727
0,8259
0,8792
0,9328
0,9866
1,041
1,095
1489
1,204
1,259
1,314
1,306
1,424
1,480
1,536
1,592
0,4911
0,5535
0,6161
0,6789
0,7420
0,8052
0,8686
0,9325
0,9964
1,061
1,125
1,190
1,255
1,320
1,885
I, 451
: 1,516
,1,582
I I, 649
1,715
1,782
1,849
1,910
0,5837
0,0578
0,7321
0,8066
0,8814
0,9564
1,032
1,107
1,183
1,259
1,886
1,412
1,489
1,666
1,643
1,720
1,798
1,876
1,95«
2,033
2,112
2,191
S;,270
0,0844
0,7711
0,8681
0,9453
1,033
1,121
1,209
1,297
1,386
1,674
1,564
1,653
1,743
1,832
1^28
2,013
2,104
2,195
2,286
2,377
2,489
2,561
12,664'
0,7930
0,8934
0,9941
1,095
1,196
1,298
1,400
1,502
1,604
1,707
1^0
il,913
2,017
2,120
8,224
2,329
2,434
2,539
2,644
2,749
2,875
2,961
8,068
Digitized by Qo
Tsb. 3. ITietlooh-Abzn e fOr ein Niet von 10<°'<> Durchm.
45
SUrke
nUDQL
400 i
6
0,0233
7
0,0270
8
0,0307
•
10
0,0380
11
0,0416
0,0462!
12
0XM87'
14
0,0522
16
0,0556
16
0,0590^
17
0,0094
0,0067;
18
19
0,0800
I
HÖho des Tragers in mm.
700 1 800 I 900 j 1000 | 1100 | 1200 | 1300 \ 1400
0,0366
0,0425
0,0484
0,0642
0,0600
0,0691
Ü,0715
0,0771
0,0827
0,0882
0,0937
0,0992
0,1046
0,1100|
0,0529
0,0615
0,0701
0,0786
0,0870
0,0964
0,1037
0,1120
0,1202
0,1284
0,1365
0,1449
0,1525
0,1604
0,0722'0,0946 0,1199 0,1482
0,0840 10,1101 0,1396:0,1726
0,09&8j0,1256j0,l&91|0,1968
0,1074 0,1408! 0,1786 10,2210
0,1190 0,1560 0,1980 0,2450
0,130610,1712 0,2173 0,2690
0,1420 0,1863:0,2366 0,2929
0,1684 0,2013|0,2667|0,8166
0,1647 0,2163 0,2748 0,3403
0,1760 0,231 1 0,2937 0,3639
0,1872i0,2459<0,3126
;o,1968|0,fl60o|0,0814
0,2094 0,2752' 0,3501
0,1795,0,2138
0,2091 0,2491
0,2512
0,2926
0,3339
0,8783
0,2385 0,2841
0,2618 0,3192
0,2970 0,3540 0,4194
0,3261 '0,3888 0,4569
0,3648 10,4234.0,4977
04840 0,4670 0,6888
0,412810,4928 0,5788
0,4415 0,6206 0,6192
Ü,47üli0,ö008 0,6695
04969 0,004810,0996
0,3873
04107
0,4340 0,5260 0,6288 0,7396
|0,2203|0,2898|0,36d7|0,4ö72|0,ö5öl|04626|0,7796|
0,2916
0,3396
0,3876
0,4364
0,4830
0,5306
0,6780
0,6262
0,6724
0,7194
0,7662
0,8189
0,8696
0,9060
■m
PaTftbeltrftgeT. Bei voller, gleiohm&ssig TertheÜter Belastung
keine Beanspruchung der Diagonalen. Gegendiagonalen nOtliig. M*ieiiftl*
YOrbrauch geringer als für Parallelträger.
Ist die Tr&gerhöhe in der Mitte = h, so ist die Höhe der mteo
Vertioalen bei einer graden Ansahl der Felder, also N = 2n
m(2n— m) .
= ^
und bei einer nngradon Ansahl der Felder, alio N s= 8n— 1
" n(n-l)
Schwedler'scho Träger. Es sind wie bei Parellelträgem nur in
den Mittelfeldern Gegendiagoualen nOthig. Die Annahme einer oon-
•tanten Y erkehrslast pro L&ngsmeter iat bei Berechnung der Porm niobt
■nlässig.
Paulische Träger. Wenn der ganse Trftger gleiohmässig belastet
ist, sind alle Gartnugaglicder gleich ctark beancpmoht. Doppeltes System
mit gekrenxten Diagonalen. MaterlalTerbrancn grOster als für Parallel-
träger.
Träger mit oonstanten Maximalbeansprnchungen einer
Ourinng. Hil einfaehem System eireiobbaiv Gewöhnlich eme Onriimg
horisontai, die andere Yon constantem Qnersclmitt
Bogenträger. Bei 3 Gelenken sind die Beansprachnngen ohne
Klasticitätstheorie bestimmbar, Tomperaturänderungen und geringes Aus-
weichen der Widerlager unschädlich, dagegen die Einwirkung der Stösse
besondeis nngOnstig ftlr das Soheitelgelenk.
Oontinnirliche Träger. Yortheile: Maierialexspavniss, kleine
Einsenkung, leichte Aufstellung, geringe Dimension der Zwisohenstfitzen.
Nachtheil: ungOnstiger Einfluss unbeabsichtigter Aenderongen der Stüts-
höhen, besonders bei schlechtem Fundamentboden.
Gerber'sche Träger. Es soll dieselbe Materialersparuibs wie bei
eontinnirUehen TrAgern erreicht, der Binflnss nnbeabslohtigter Senkungen
der Stiltaen aber Termieden werden.
TrftgerhObe. GewOhnlieh \ 1 bis \ 1, nicht gern unter ~ 1, bei
10 8 10
hohen Fachwerkträgern mit untenliegender Fahrbahn wo möglich so,
dass eine obere Quenrerbtadung angebracht werden kann.
Zulftssige Beanspruchungen in kg (qcm)«
a. Glieder der Hauptträger aus Plnsselsen:
Stützweite über 10 20 40 80 120 160°*.
Beanspruchung :
ohne BOeksioht auf Winddruek . 800 860 900 960 1000 1060»,
mit Rücksicht auf Winddruck . . 1000—1300.
Bei Schweisaeisen sind diese Werthe um 10% zu errnftssigen. Bei
DruckgUedern ist nach der Enler'sohen Formel eine 6 fache Sicherheit
gegen Hecken naohauweisen.
y jd by Google
46
b. Yollwandige Tr&ger:
Hauptträger aus Mmeotteii • . . • 750
« « SchweiBseisen ... 700
Qtigt- Tind Ljiuyfaträger. Bei vorhandenem Schntterbett anf der
Brücke die gieicheu Beanspruohur gen wie bei voUwaadigeu Haupt-
trägem.
Bei Quersohwellen auf Längsträgem
bei Flii3spise:i . . . 700,
"bei Scinvc isseiBen . . 650.
Bei uumittelbarer Auflagerung der Sohieueii auf den Läugsträgeru
oder Querträgern
bei Fluaseisen . • . 650,
bei Schweisseiaen . • 600.
o. Wind- und Sckverbände:
bei Flugseisen . . * 1000,
bei fiohweiBseisen • . 900,
jedoch Bind bei den W ind verbänden Flaoheiaen schwächer 80. 10™*° und
bei den Eckverbänden Winkelei8<*n schwricbcr als 70 . 70 . 10"*"^ zu ver-
meiden. Eckvexbände sind stets und Windverbäude thunlichst aus
steifen Stftbeu su bilden. Es gentigt der Nachweis einer sweifaohen
Kuicksicherheit, wenn die Stäbe paarweise angeordnet und so ange-
schlossen Bind, dass der auf Zvig beanspruchte Stab bei Aasbiegen des
Gegenstubea die Kraft allein Übertragen kann.
d. Nietverbindungen:
Als Scherspannung zur Yerbinduijg von Hanptträ gertheilen dienen*
den Niete sind die unter a. angegebenen Weithe snlässig. Ebenso bei
den Nieten der Wind- und Eckverbände. Tür die zum Anachlusa der
Längs- an die Querträger und der Querträger an die Hauptträger
dienenden Niete sind die SoherspannniigeH höchstens gleich den unter
1). angegebenen W» i tlion zu wählen. Der Lochleibungsdruck darf
höchstens den doppelten Werth der Scherspannnng erreichen. Jeder
Anschluss eines zur Uebcrtraguug wesentlicher Kräfte dienenden Stabes
muss bei Flaoheisen mind. 2, bei Winkeleisen mind. 8 Niete enthalten.
e. Auflager:
In den GusastUckcn der Auflager soll die äusserste Faserscbicht
höchstens einen Zug von 250 kg (qcni) nnd einen Druck von 600 kg (qcm)
erhalten. Der Druck in der Cenientfuge soll 15 kg (qcm) und bei Pendeln
fOr 1 cm Höhe und Lftnge 22,5 kg nicht ttberschreiten.
Nietvorbiiidun«?. Nieten wirken liauptsächlich durch Reibung;
bei der Berecliuung der Nictanzahl wird jedocli diese vernuchlässigi
ond nnr die Schubspannung im Nietquorschnitt und der Iiochwandungs-
druck des Niets in Betracht »gezogen. Bezeichnet t die Scherfestigkeit,
8" die luauppiiiciiDHhnie auf Druck in der Lochwandiing, S die Spann-
kraft, d Nietdurchmessor, J Blechdioke, dann ist fUr einachnittige
_S g
Niete die Anzahl der erforderlichen Nieto n — d'^U , oder n« = — = — -*
— i
woTon der gr&ssere Werth an nehmen ist.
Die StArke der Niete beträgt fOr Hanptträger 2,5~3<=% für
Schwellen- und Querträger 2—2^*^"'. Entfernnnp der Niete 2,5 — 3 d von
Mitte zu Mitte und 1,5—2 d von Nietmitte bis Blechruud. I)ie Stärke
mehrerer zusumnien zu uieteuden Lagen nicht Uber 2,5 — 4 d.
Bei der Querschuittsberechnung werden in Druck-Querschnitten
Nietfltohen nicht abgezogen, bei Zug-Quersobnitten werden die in
diesem Querschnitte liegen den Niete in Abaug gebracht.
Sndwiderlager so berechnen, dass die sttlttssfge Draokbean-
spruchung der Mauersteine (cfewöhnlich 8—10 kg pro qcni) tind des
l^undameutbudeus (bei diroctor Fuiidirtni;.: niei«t 2,5 — 5 kg) nicht über-
schritten und womöglich Zugbeansprucimugeu im Mauerwerk vermieden
werden.
Zwisoheupf eiler erhalten eine obere Stärke b
b sss 1» 4- 0,03 1 für 1 ^ 60"»
b = a»4-0,01 1 fttr 1 1 60».
. d by Google
47
Bei grossen liüheo (von etwa 10'" aa) ist der Ajilauf mit Kücksioht auf
di0 B#aiuprnobuug def MAoerstaine su berechnen und der Winddmok
sa berftoksichtigen.
Die vortheilhaf teste Ansahl n der OeffbttDgen bereohnet sieb
nach Karen ans
ssl ^0,004874» 4- 4^ V^"^)
wo 1 die Gesammtläugc lu m, k Preis für 1 kg Schmiedeeiseu iu Mark,
P Preie einee ZwlBohenpfeilere in Mark.
Iiagerplatten sollen so gross sein, dass der Anflagerslein nieht
übermässig (je nach Stehiart uicht über 30— r»0 kg pro qcm) beansprucht
wird. Winkier pinptielilt folgende empirische F^rinoln, worin 1 Spann-
weite, hl Breite der Gurtuug, a, b, d JLiüuge, lireitc und l>icke der Platte,
alles in ro.
Einfache Träger . . . a - 0,3i> -f 0,007 1 1 eiiif. GurtuD« b = 1,60 bj
Contin. Tr. Widerlager a = 0,27 -j- 0,()0(; 1 D'jppelgurtg. b = 1,25 b,
« « Zwiöchenpf. a = 0,45 -|- ^/OIO 1 meinem . . d 0,04 4- 0,009 1.
Walzen. Wenn 1 die Spannweite in in, d der Durclimesber und a
die Läuge der Walzen in eiu, A grösster Anfiagerdruok in t, s zu-
lässige Beanspruclinn^' des Wal/enmaterlals in t pro qcm, u Anzahl
der Walzen, so kann mao setzen:
nss - — ^ f, Zwisohenpfeiler eontin. Träger n = — — — —
ay/dss ay/ds^
far eingleisige Brücken d ^ 10 -h 0,10 1 a = 10 -f- 0,7 1
« zweigleisige « d - 10 + 0,13 1 a = 10 -j- 1,1 1.
Pendel. Bei gloichou Bozeichnungen wie Torstehend und c für die
Pendeldicke oben utul unten set^t Winkler:
für Fisch bauchträger c = 2,6 -f 0,070 1
für andere Träger incL Bogentr&ger o =: 8^3 4* ^«^^ ^
für eingleisige Brücken 1 für zweigleisige Brttcken
d ^ 15 -I- 0,10 1 ' d = 15 -f 0,20 1
Einfache Träger . . . n = ^,0-4- 0,045 1 ( n — 4,5 -f- 0,046 1
Contin. Träger VViderl. n = 3,0 -j- U,U30 1 ■ n — 4,5 4- 0,030 1
n s 0,0 + 0/>46 1.
m « Kndpfl. n = 6,0 -j- 0,046 1
Zur Berechiioiig von Pfeilcrdimensioiicnt namentlich bei Mittel-
pfeilern grosser Strombrttcken, hat Vränkel nachstehende Formel auf*
gestellt, welclie jedoch nur für Strassenbrücken bis zu 60"* Spannweite
anzuwenden ist.
b = 0,26 4- 0,001 . 1 — 0,00058 12 + 0,0009 v . h, . 1 Meter.
Hierin bezeicnnet b die obere Pfeiler breite, I die Spannweite, ▼ die
l^röHsto Ilnchwassergeschwindigkeit, hi den grössten Hochwasserstand
Uber der Fiusssohle. Der letzte Faktor fällt also bei Pfeilern weg, die
nicht in fliessendes Wasser zu stehen kommen.
Für die Bestimmung des Anlaufs empfiehlt sich mit Bücksicht anf
die Bf^'Iingung, dasa der Druck pro Flilelieuoinheit in jedem horizontalen
Pfeilerquersohuitt nahezu glcicli nein soll, die Anwendung der Formel:
s b
— ^ ^orin z die horizontale, y die verticale Coordinate
b. s '
der Pfeüerbegrenzungslinio, P den Druck der Brückcnconstruction, s
das Gewicht der Vulumeinheit des Pleilors be/eichnet.
Die elastische Durchbiegung ^ berechnet sich nach Ku-
gesser, wenn 1 die Stützweite, h = die TrägerhChe, n die Anzahl
der gleichen Felder, k Spannung des Ourtquerschnitts für 1 qem in der
Trflgermitte bedeutet
a) für Parallelträger mit veränderlichem Querschnitte
k 12 / . 0,32 , 0,64 . n\
mit gleichem Querschnitte
k r . 0,25 . 0,425 n\
Digitized by Google
48
'b) Vflr I^arftbelträgeF) wenn k die mittlere Spannung der Gartetftbe
für 1 qcm u.h = ~ die Trägerhöhe in der iMitte bezeichnet
k 1^ , 0,7908
A =
El ist genflgend, wenn die gMuce Duxehbiegnng -— , die eiastiBChe
und die bleibende der Spannweite nicht Uberschreitet.
Preise für 100 kg.
Stahl. Fabrikpreis: Tannebaumstahl 50— -55 Mk^ Bundstabl 60 Mk.,
I'lachstahl 60—65 Mk^ G-usestahl 120 Mk«, Schienen ans Bessemer-
stahl 24 Mk.
Walseiaen. Flachelsen 20 Hk., Bund- nnd Qnadratelsen 20^86 Mk»
L-Eisen 11—19 Mk., T-Eisen 16— 18Mk, T-Eisen 15— 25 Mk., C-Slsen
15—20 Mk., Wellblech SO Mk., Bnckelplalten 80 Mk., Schienen neu
15 Mk , alt 8 Mk.
Schmiedeisen. Flach- und Quadrateisen 30—35 Mk., Schraubbulzen 40 Mk.,
Muttern 50 Mk., Kiete 20^25 Mk.
Gneseiaen. Unterlagsplatten 18 Mk., Sftulen 20—26 Mk.
Zinkblech 66 Mk., Blei 45—50 Mk., BleirOhien 66 Mk^ Bleibleebe 68 Mk.
Kosten des eisernen Oberbaues.
Genietete Träger, Gesammtpreis ohne Montirnngsgerüst 26—86 M, fOr
200 ku; leisen.
HölzernesMontirnTi^sgerüst, Kosten in M.r 1,5 P h, -worin F die Grund*
fläche des Gerüstes und k die Höhe desselben über Erdoberfläche.
Montiren der Trägertheile, bei Brücken unter 10 m SttltEweite 2 M.;
von 10—20 m Stützweite 3 M.; über 20 m Stützweite 4~6 M. für 100 kg.
Oelf arbenanstrich des eisernen ITeberbaiies, 2 malig, kostet 0,5 Mk.
für 1 qm und die anzustreichende Plächo für 100 kg Eisen beträgt
in qm X* s a y , worin für Parallelträger a = 13 — 17 und für Paoh-
werkstrtaer = 10 — 12 anzunehmeu ist. Als Bostschutzmittel dienen
die yon Dr. E. Schaal, Feuerbach bei Stuttgart fabrizirteu Antiozyde.
Kosten der Brückenfahrbahn für 1 qm.
Dopp. Bohlenbelag aus 7 om starken eichenen Bohlen 16 M.; einf.
7 cm st. eichener Bohlenbelag mit 13 cm hohen Eichholz-Pflaster 25 M. ;
desgl. mit 20 cm starker Kiesdcckc 10 M,: Steinpflaster 18 cm hoch 4 M.
Ziegelgowölbe mit iCies 12 M., mit hteinpliaster 14 M.
Kosten der Brückenfusssteige für 1 qm.
Einf. 4 cm st. eichenen Bohlenbelag 4 M.; desgl. mit 8 om starker
Asphalt-Abdeckung 10 M.
Gesammtkosten des eisernen Uebeibaues nebst l^'ahrbahn für StrAssen»
brücken bei 6 m Breite für l m Stützweite in M.:
bei leichten Brücken . • . . 200 4- IQ 1
« schweren « .... 400 4* ^ ^
(1 Stützwelte der Träger in m).
Desgl. bei hölzernem Ueberbau:
bei leiclitrr Fabrbahn . . . 120 4- 10 1
« schwerer ... 180 -f- 12 1.
Gcsammtkosten des eisernen Ucberbaues nebst f ahrbahu einer ein*
gleisigen Eisenbahnbrüeke
bis 10 m Stützweite . . . . 300 4- 10 1
über 10 n ^ .... 300 + 16 1.
Desgl. bei hölzernem Ueberbau 160 -f 12 1.
Auaiuhrlicbe Angaben über Gewinnung, Eigenschaften, Fehler und
Fälschungen, Prüfung und Abnahme, Verwendung, Gewichte nnd Preise
dor Ki?ioul)alin-Matorialien findet man in dem „Wörterbuche der
E i s c ji b a h u -M a t e r i a Ii o n für Oberbau, Werkstiltten, Betrieb und
Telegraphier von J. iirosius, Verlag vgn J. F. Bergmann.
Digitized by Go ^v,i^
49
XYII. Ans dem Masehineubau.
Tm» ProÜMsor P. Lotiow in MBiiebai.
A. KasoMnentheile*
Hfteh Grove.
NietTerbiiuiuii^ccn.
Beseichiiet d die Blechstärke, d dmi Nioddurclimesser, e die Nict-
theilang, e| den Abstand deg ^iietmittels vom Bleohraud und f das
YttrlOUfcniss der Festigkeit der lYietnng zur Festigkeit des yoUen Bleohes,
alles in cm ansgedrliok^ so nelune man b*ei Haadnietnng
d — —
04> 4- <f
Einfache V o r n i e t ii n p :
d
M
M
1,8
M :
M
e
«r
2,33
3,61
4,34
6,14
6,00
6,92
7,91
«1
<r
1,66
2,06
2,49
2,96
8,48
4,03
4,62
f
0,62
0,66
0,69
0/11
0,68
0,66
0,67
Doppelte Vernietung:
d }
1,6
2,0
2,2
2,4
T-
. e
MO
4,4$
6,69
6,89
8,96
9,80
11,45
1,31
1,GC
2,0G
2,49
2,06
3,48
4,03
*
0.66
0,69
0,79
0,74
OJQ
0,78
Kietkopf etwa 0,5 d buch und 1,6 d breit.
'Bis fF ^ 6" kann ttieAbdielitnng durch Teistemmm ersielt <«i^orden.
Bei dünneren Blechen dient als Bichtungsmaterial ein in Mennige ge-
tränkter Leinwand- oder Pafierstreifen. X^ieten uat^r 8<"°^.Darchmesser •
werden kalt vernietet.
Nieten für Eisenkonstraktionen uiid eiserne Brücken siehe S. 46.
S<^hraubeiiverbiiHluiigeii.
Als Befestigungsschrauben werden meistens solohe mit soharf-
gftngigom Gewinde angewandt; das gebräuchlichste System ist das von
Whitirortb« Bei diesem ist der Kantenwinkel 560. — d = äusserer
Durchmesser, di = Kerndnrchmesser, n = Gai)trz:ihl pro 1 engl. Zoll,
n] = Oangzahl pro Durchmesser, D — bchlüsseiweite.
Schraubeuköpf 6 D breit und *h D hoch.
Unterlagschoiben ^/g D Durohmesser.
Flachgängige Schraube: Oewindetlefe t =: 0,046 d + 0,97cm,
Steigung s = ü . t
Die zum Anziehen einer M.utter am Umfang des Sohraubenbolzeus
wirksame Kraft ist etwa gleich der Hälfte der im Schranhenbolsen
herrihr gebrachten Sriigkraft anzunehmen.
Schrauben sollen womöglich nicht anf Abscheeren beansprucht
werden.
XX.V. Bheinhard's Kai. 1898, Gehefteter Theil. UI. 4
Digitized by Google
50-
Tabelle der scharlgftngigen Bo^taubeli nach Whitworth.
Zoll engl. I cm
dt cm
D em
Zulässige
Belastung P
ohne
Torsion
mit
Torsion
Va
l
Vis
1V4
l'/a
W4
2
23/4
8
31/4
81/,
33/:
4
0,64
0/79
0/95
141
1,27
1/59
1/90
2/22
2/54
2/86
8/18
3/49
3,81
4/13
4/45
4,76
5,08
5,72
8,36
6,9»
7,62
8,26
8,80
9,53
10,16
20
18
16
14
12
11
16
8
8
7
7
6
6
5
5
4'/a
4
4
3Va
3«/2
3V4
31/4
3
8
5
öVs
6
eVe
6
.67/8
77/8
8
7^/8
8^/4
8V4
9
8V8
8>/4
87/1«
9
9
10
9^/8
lOVa
10^/16
11'/«
IIV4
12
0,48
0,61
0,76
0,83
1,00
1,29
1/58
1,86
2 13
2^9
2,72
2/95
8,27
3,48
8/80
4,04
4,36
4,01
6,64
6,06
6,69
7,26
7,89
8,44
9,07
1/4
1,6
1,8
2,1
2,3
2/7
3,2
3,6
*,1
4/6
5,0
5,8
6,3
6,7
7/i
7/6
8/6
9/4
10,3
11/2
12,1
13,0
13/8
14,7
37
79
148
218
302
560
897
1756
2260
2993
3564
4441
6070
8107
8949
8155
10454
18488
16182
19S49
23488
97867
31096
37076
22
48
88
181
181
336
638
779
1063
1366
1796
2138
2665
8042
8664
4169
489S
6272
8068
9709
11909
14098
167S0
19198
82246
Bohr flauschen-Vorsch raubung siehe Noxmaltafel Seite 40
des geb. Theiles. Jb^anaulibreitö = 1,5 D 4- 0,4 cm.
Sehrauben an bewegten MaMhinontheUen (ErseliÜtterangen) müsseii
▼or dem liockerwerden gesichert werden durch Splind| ContremitttCT
u. 8. w.
Whitwoxth'soheB Gewinde für
Gasrohre.
I
Aeuseerer
Kern-
laichte Bohrweite
"Durch-
Durch-
Gangzahl
Gewlnäe»
messer .
messer
auf
tiefe
d
1" engl.
Zoll
om
cm
1 -
cm
mm
V4
Va
1
Vl4
l«/4
2
2V3
2V4
8
0,64
0/95
1,27
1,59
2,82
2,54
8,18
8,81
4,45
5,08
5,72
6,86
6,i)9
7,62
1,82
.1/67
2,09
2,29
8^4
8/>2
3/32
4,19
4/78
5,20
5,Mü
tj/57
7,62
8^
8,6ö
1,14
1/60
1/86
2,06
2,41
2,1 i)
8/03
8,90
4,4!)
4/90
5,66
6,28
7,33
7,96
8,66
19
19
14
14
14
14
11
11
11
11
11
11
11
11
U
0,9
0,9
1,15
1,16'
148
1/16
1/45
M&
li46
1i46
IM
1/45
l»i8
Digitized by Google
Zapfen.
Ist P der Zapfendrnck in kg, d = Zaiiforidurchmossor, 1 = Zaj)feii-'
länge 11. n =:= Toarensahl p. Min., go nehme man, so lange n < 100 ist,
für Zapfen von
^ = d SS 0,18 P
(Yiuaeisea • »
Schmiedeeisen
Uussstahl . .
d
i- =B d = 0,12
^ = 1,4, d = 0,096^?
Stimaapfen.
Ist a > 100, so bekomml der BÜmsapfen die Bimeneionen I| dt,
Gabelzapfen erhalten einen Durchmesser ^ Oß von demjenigen dos
gleichbeUMtotea n. gleiehlangen Stinuiapfens.
Spuriapfen ant Omastahl, die aaf einer Spnrplatte ans Bronco
lAttCsii, erbftHen einen Dnrehmetser d = 0/>l4 - n*
liager.
GescbloBsene Stehlager mit Ku grelbe wegu ug.
(Berlin- Anhalt. Maaobinenbau-Actieu - Qesellschaft Dessau.)
Wellen
Gewic>)t
Durch -
Lager«
ITassplatte
äQhlplatte
des
Lagers
der
xneBser
höhe
Sohl-
d
S fl o
|a.
(Mittel)
Lftnge
Breite
Liuge
1 Breite
p 1 >ttte
om
cm
om
cm
em
1 cm
kg
kg
S
12
6,6
19,0
22,0
26,0
7,5
35,0
8,0
6-
6
4
16
7,0
8^2
9,0
38,0
l>,ö
11,0
7
20
10,6
44,5
14
9,6
24
«,6
31,0
I2,r>
5:i,5
1:^,0
22
18
7
28
11,0
36,0
14,0
(il,0
14,5
Hü
26
8
32
11,0
36,0
14,0
61,0
H,ö
?9
26
9
86
12,5
40,0
16,5
69,0
17,0
50
45
10
40
14,0
46,0
19,0
76,0
20,0
85
60
12
16,0
61,6
22,0
85,0
23,0
116
f>5
14
66
18,0
68,0
26,0
96,0
26,0
150
86
Hänge» nnd Wandkonaollager eind je nach Ausladung um 30^200 <Vo
aehwerer.
Welleit«
P SS Terdrehende Kraft in kg,
II = Hebelarm von V in ein, also
P . B = TorsiujiBmomeut der Welle,
K ~ Anzahl Pferdestärken,
n SS Touxenaahl pro Min.,
d = WeUendnroniaeiBer in ctt,
N
dann ist P . B =s 71620 . — nnd gewdhnliebe, eehmiedeeiserne Trans-
missious wellen künuou nach folgender Tabelle bestimmt werden:
P i "R
n
6
.6
,279
3166
4476
0,0039
0,0123
0,0301
0,0625
7
8
9
10
P . Ii
8286
14146
34636
N
n
0,1158
0,1975
0,3104
0^822
K
1.
>n
U
12
14
16
I
50564
71620
132b'm
226866
0,7061
1,0000
I,8'>2ö
3,1606
^^^tfififiHteidbie Wellen können nm 16<^/o schwächer gehalten werden-
4*,
Digitized by Go -^,1^
52-
Bei Hauptantrieben müssen. die Wellen genau auf Biegung und
Torsion berechnet werden.
/ '
Lagerentfernung in Metern =: 0,7 (1 4^ V dorn).
Zweokmftsvige ToureiuaUeii fttr TrauAmiiilouen sind bei normalen
Verhältnissen 100—200, bei raiohlaufenden ArbeitnnaBehinen (Hol>-
boarbeitung) 250—400.
Biemsclieilieii.
V = Geschwindigkeit des Biemens in m pro Sek. =i 0,00105 . B . u;
B = Biemensoheibenhalbmesser in cm;
1 1^ 76 ff
P = 71620 . • — = ~ — = durcii den Riemen übertragene Kraft;
Ii n T
n und K wie Torliin; ß = Biemenbreite, d = Biemendioke.
Bieuientaf oi. ' '
ß
P
Anzahl def Übertragenen P. S. bei t in Metern
cm
cm
kg
10
12 j
14
1
1
j 20
1 22
24
26
80
6
0,4
25
2,7
3,3
4,0
6,3
6,0
6,7
7,3
8,0
8,7
10,0
6
0,4
SO
2,8
3.2
4,U
4,8
5,G
6,4
7,2
8,0
8,8
ü,6
1Ü,4
12,0
8
0,5
50
4,7
5,3
6,7
8,0
9,3
10,7
12,0
18,3
14,7
16,0
17,3
20A>
10
0,0
75
7
8
10
12
14
16
18
20
22
24
26
30
12
0,6
90
8,4
9,G
12,0
14,4
16,8
19,2
21,6
24,0
20,4
28,8
81,2
36,0
U
0,7
140
13,1
14,9
18,7
22,4
26,1
29,9
33,6
37,3
41,1
44,8
48,5
5i>
20
0,7
176
10,3
18,7
23,3
28,0
32,7
37,3
42,0
46,7
61,0
66,0
61
70
2=»
0,7
220
20,5
23,5
29,3
36,2
41,1
4G,0
53
69
64
70
76
88
30
0,0
300
28
32
40
48
ä6
64
72
80
88
96
104
120
40
0,8 j400
37,3
42,7
63
64
75
85
96
107
117
123
139
100
CO
0,8 |600
46,7
53
67
80
08
107
120
188
147
180
173
200
Breite der Riemenscheibe B = 1,1 . /9 -f- 1,5 cm.
Man uolime B ^ 50 d\ die Uebersetzuiig nicht über 6 fach. Der
untere Riemen soll der treibende sein. Man schmiere den Biemen mit
Talg, aber nicht mit Kolophonium,Pec]^u.t.w. Bin güt gehaltener Biemen
kann 10—20 Jahre laufen.
ncqueino Fau tregel: Anzahl Pferdestärken = /!?.B.n, aUe Maasee
in Metern genommen.
In feuchten Bäumen wendet man Gtumnüriemen an. Der unteve
Biemen soll der ziehende Bein.
■
Hanfseiltrieb.
Ein Hanfseil von einem Durehmemr d s om llbertrigt für % m
Soilgeschwindigkoit 1,5 P.S.
Der Seilscheibenhalbmesser K sei > 3,5 d^, muss man B Ideiner
nehmen, so sind Baumwollseile ▼erzttzie&en.
Die beiden Wellen sollen möglichst nicht senkrecht über einander
liopeu. Wichtig ist ein gutes Zusaramenspleissen der Seilendon. Das
untere Seil soll das ziehende sein. Zweckmässige Seilgeschwiudigkeii
10—20 m.
Dauer der Seile 4-*8 Jahre.
Zahiirädei*.
Uebersetzungezahl für Transmissionsräder höchstens S->4, bei lang-
»aineni (iang utnl für Aufzu.'''Tiiaschinen Mb 8 (19)« Zfthneiahl Z für
Trausmissionsrüder nicht unter 11,
Theilung für guBBeisBrne TransmisBlonaräder t «s 0,274 . ^ ^ -
. IN
wobei p — Zuhubieito und 1' = Zahudruck in kg = 7102U . _ , - - .
Digitizecl by Google
68
Man luiumt:
ß S^f,5 t bei langsamem Gang, Aufzngsmaschinen,
ß SS 2,6—3 t Trantmiasionsräder, gewöhnliche,
ß SB ft--3^ t boi MCbem Gang und bearbeitetou Zähucu.
ß s 8,fr— • t M lehT genauer Aitifühning n. kleiner Theilung.
Bei Mdern Ar Anfzugsmaieliitiea nimmt man die Theilung am
SO^fo sohwftcher, bei Bidem, welche StOtsen ausgesetst sind, nm 40— 80i>/o
•tftrker als obigo Formol crgiobt.
Holzkammrüder bekommen eiue 1,4 nml grÖHsere Theilung.
Mau wähle lux die Theilung ein Vielfache» von Tf, damit
8 n
eine abgermtdete Zatat wird.
Die Umfaiigageechwiiidigkeit soll nicht über 16*" betragen.
Ist die Tourenzahl des kleineren Hades n > 50, f^o niues man die
Theilung mit einem AbnOtzungscooffizicnton k ninltij»1i/ir<>n.
n = 60
ksl
100
150
1,44
200
1,61
260
1,76
30«
1,00
600
2,85
700
2,72
1000
8,20
1200
3,4G
Zahndimensionen: Kopflänge 0,3 t, Fuaslüuge 0,i i,
Zahnsttrke = « = 0,477 t — 0,02 cm,
Kraasitärke s: o,45 bei Holikimmen t.
Schraube ohne Ende.
Bezeichnet:
P die an der Schnecke am llcbelsarm r wirk^^ndo Krai't
Q die am Schneckenrad am Hebeisarm H wirkoude Krall;,
m SS Gangsabi dar Sebranbe,
Z = Zilmecahl des Schneckenradee,
n =s GüteYerbUiniae des Mechanismus, so ist
m Q . R
«» Ä ,
Dabei iet an nehmen für
m = 1 und schlechter Oeiuug ^ = Vi,
m = 1 € guter « ^ = Vj,
m 3S 2 « C € 17 SS Vt*
Kurbeln.
Dimeniionen der Handitvrbeln.
Knrbelradins • = 80— 46 cm
Iiinge des Knrbelgriffes für 1 Arbeiter . . = 26— 30 «
« « 4t «2 «... =1 45— 60 <i
Durohmesscr des Kurbelgriffes = 4 — 5 «
Höhe der KnrbelweUe ttber dam Vnnboden s 00—120 «
Bin Haan arbeitat an einer Kurbel mit 10^16 kg bei 0,6— 1/>" Ge-
BObwindigbait in 1 ßebnnde.
Böluren.
Kormalien gusseisemer Böhren eto. siehe Geb. Theil S. 40.
Ist D = innerer Rohrdur( hmesscr, = Wandstärke, n = Druck
in atm., so nehme man für Ilöbren mit innerem Druck aus:
GuBseisen d = 0,00107 . n . D 1,2 cm,
Schmiedeeisen = 0,00120 . n . D 0,2 «
Mossing und Kupfer , . . J = 0,00200 . n . D -f 0,1 «
Blei J = 0,01000 . n . D -f- 0,1 «
Dabei setat man in der Begel fttr n mindestens 10 atm, ein*
Digiti/Cü by Lj^jk.i-.l^
Weiclibleirolire, yerzlnnt oder imYOrziimt, LagerdimCDlJhMuni«
1
J Achter
Durcinueseor
lUIU
TXT ik Ti i1 K vir A
mm '
1
r '
Li e w 1 c 1 1 1
f. d. 1. in
Grösste
TiHnpo eines
geprossteu
Bohres
Zulässiger
X La lUtVJ AUA
Atmi
6
2,0
0,6
48
16
10
2,0
0,9
76
10 -
12
4,0
2,3
82
le
18.
3,0
2,8
82
8
24
3,0
8,0
24
6
30
3,5
4,2
n IT
17
b - •
85
4,0
6,6
12
6,5
40
4,5
7,1
9
. 6^
60
5,0
9,8
9
60
5,5
12,8
G,3
70
6,6
17,7
4,2
4,6
DichtBBgsmaterial der Muffenrohre fttr Gas- und Wasser-
leitungen: ein mit Theer getränkter Hanfstrick und ein Bleieinguse;
das Bl^ wird mit Hammer und Setseisen rerstemmi. — Bei Flsnsohen*
röhren verwendet man Scheibenringe aus Gummi, Blei, Pappe mit
Mennige, Asbestpappe, profilierte Kapferringe n. s. w.
B. Arbeitamasehineii.
S&gemagcliiiieii.
Bin Vertikalgatter mit s Sägen erfordert ca. 4 + ^^/g z Pferde-
stärken und liefert durchsclinlttlioh fllr 1 Säge und Stunde 9 qm hartes
oder 13 qm weiches Holz.
Nasses H0I2 schneidet sich besser als trockenes.
Ansahl der Schnitte = 180—260 in 1 Minute; Fonmiergatter hie 860.
Hub des Gatters gewöhnlich gleich der 1,6 fachen Blockstärko, Vor-
schub 0 bis 7"°™ für den Schnitt, \7ährend des Ganges Terstellbar; im
Mittel 3—4™™ für hartes und ö— 6™™ für weiches Holz.
Mittlere Sohnitigesehwindigkeit fttr leiohte^ S!,6-^>* in 1 Sek.
fUr schwere Gatter.
Kreis sä cren haben 0/)— 1,2™ Durchmesser. ITmfaTigsp:eschwindigkeit
beim Schneidon längs der Holzfaser 40—50"™ in 1 Sekunde, bei (Querholz
26 — 80™ in 1 Sekunde. — Vorschub bis zu 20"^ in 1 Minute.
Kraftbedarf bis sa 90 P.8., gewöhnlich jedoeh nnr rd. 8.
^liihlmühleii.
Bei riachmüllerei erfordert ein Mahlgang' Betriebskraft 10 bis
16 P.S. Für den Gesammtkraftbodarf einer neu einzurichtenden Mahl-
mtthle tnnas man jedoch mit Berflcksichtlgimg sftmmtlieher HUfs-
masehinen 18— 20 P.S. für 1 Mahlgang reehnen.
Lasthebeniaschineii.
Ganz allgemein ist die Arboit der bewegenden Kraft gleich der
Summe aus der Arbeit der Last und der Arbelt der Belbiing in der
Maschine.
Bas üeber setcnngSTcrhältnisB aweier Bäder (Zahnräder
Bollen u. s. w.) ist
y = n, : Dj = £1 : ff) = r : R = z : Z.
Bezeichnet bei einem m^fachen Vorgelege
n = Tourenzahl der ersten treibenden Welle,
Ilm = * « letzten getriebenen *
^1» Tj, r^ . . . = Radien der treibenden Bäder,
. Z|, zj, Z3 . . . Zm = deren Zähnezahlen,
R„ R2, Bs . . . Bm = Bedien der getriebenen Bäder;
Zj, Zo. . . . = deren Zähn^ahlen/Stfirt das Uebecftetsnngs«
Terhältniss der beiden äussersten Wellen:
L lyui^cd by Google
♦ 1
m
Bei jedem der m ^^ahuräderpaare gehen durch Eeibung insgeMmmi
8 — G 0/0 yerloren.
Zahnstangenwinde. (Wagen-windo.) Oesteile früher Hols mit
Eisen beschlagen, jetzt ganz aus Eisen. Last 2000—20000 kg, einfaches
oder doppeltes Vorgelege. Zähnezahl der Trieblinge 3—4. Höhe der
Wagenwinde 0,8"^, Hubhöhe 0^5—0,5'°. Bei starkem Gebrauch rasche
-Abnvtinng.
Schraubenwinden bis SOOOO kg Tragfähigkeit mit SeUitten buy
horizontalen Bewegung der Last oder ohne Schlitten. Bewegung der
Schraubenspindel mittelst Sperrklinkeneinrichtuug oder mit einfachem
Hebel mit durchlochtem Kopf.
Hydraalisohe Hebeböcke für sehr grosse Lasten (Schüfe) bis
[200000 kg Traglfthlgkeit.
Bockwinden (Bamvindcn) mit Seil oder Kette heben 400—4000 kg
.ohne Flasehensng, mit Flatohenang bis 20000 kg.
Schöpfwerke.
Eimerwezk filz unzeine Flüssigkeiten.
Wasser söhn eeka für gzoste Wassermengen, Hubhöhe bis 4,6™,
Wirkungsgzad V — 0,76—0,90.
Wurf- nnd Pumpräder mit Dampfl)etrieb. Hubhöhe bis 5™;
Baddurchmesser bis 10*"} Umfangsgeschwindigkeit 1—8 m/Sek. Wirkungs-
gzad fl SS 0,7—0^
Kolb enpiuupen,
Beseiohnet Q das zu hebende Wasserquantum in cbm in 1 Minute,
'Z die Ansah! der Doppelhübe pro Minute, B den Durohmesser des Pum-
penstiefelt nnd T den Kolbenhub, so ist das theozetische Ansflnssquan-
tum im Miaute 0=.. ^ « ^ ^ .
DiM elfectiTO Ansflnaiqaantnm wizd ezhaitan, wenn Q mit einam
Co0ffieient«n fi = 0,96 (bei sorgfältig ausgeftthzten Pumpen)
= 0,90 (bei guten Pumpen)
= 0,85 — 0/80 (bei älteren, abgenützten Pumpen)
mnltiplieizt wird.
Die Kolbongeschwindigkeit ist bei Pumpen mit massiven Kolbon sa
0,6 — 0,25™ anzunehmen, bei Schaclitpumpon zu 0,ß — 0,8"* in 1 Sccunde, kann
aber bei grossen Querschnitten der Ventile und Bohren bis auf 2"^ vor-
grOssert werden.
Ist a der Querschnitt des Bang- nnd Dznokzohz8| so kt fOz elnfaoh
wizkende Pumpen
14 a 3/3
Die Geschwindigkeit des Wassers ist gewöhnlich
in den Saugröhren zu 0,6—0,8"^ in 1 Secunde,
« « DruokzOhzen « 0/6—1,0"* « «
ansunehmen.
Grössere Geschwindigkeiten als von 1™ sind zu vermeiden, weshalb
gewöhnlich doppelt wirkende Pumpen aufgestellt werden, wenn bei ein-
fach wirkenden diese Qcsohwindigkeit ttberschritten worden müsste. Dez
Qnerschnitt der Köhren wird bei langen Leitungen su bei kuzsen
zu 1/3 des Kolbonqnerschnitta angenommen.
Bei Berechnung der Leistung von Pumpmaschinen wird eine
Kolbengeschwindigkeit = 2/3 der Maximalgeschwindigkeit in dez Dzuok-
leitung zu Grunde gelegt,, um ezfozderlichen I'alls die Fözdezung ycz-
stftrken zu können.
Ist D der Durchmesser der Pumpen, so erhalten die Saugröhren
«inen Durchmesser = 0,86—0,89 D und die DruckrOhzen Ton 03 D.
Der Querschnitt der Ventile soll, um den Hub zu yerringern, mög-
lichst gross sein. Der Querschnitt der Ventile (bei grossen Pumpen
LederklappenventUe) muss mindestens gleich dem Saugrohr- -|- Druck«
zohr uezfl^mltt sein.
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Ist h die Saug- und die Druckhöhe,
ip ein Coefficient = 1,26 bei sorgfältig ausgeführten Pumpen,
bexiehmigBweise = 1,33 bei guten und
=z 1,43 — 1,54 bei gewöhnlichen Pumpen,
80 ist der Kraftverbrauch L einer Pumpe in Pferdekräften bei nicht zu
langen Bohrleitungen
Bezeichnet q den Querschnitt des Saugrohrs in qm und J den Pumpen*
inhalti ao ist J ^ U . q V q und die TourenaaU bei einfach wirkenden
Q Q
Pumpen = bei doppeltwirkenden =: -z—^ anxunehmen. Der Werth Ton
• * •*
J ist wegen der Wasserrerluste noch mit dem Factor ^j^ £u mvtltiplioiren.
Haschinen mit doppelt wirkenden Pumpen erhalten einen Druck-
regulator, einen Windkessel und ein Sicherheitsrentil.. Die Druck-
Windkessel erhalten bei kurzen Leitungen das 2 — Sfache, bei längeren
das 3 — 6 fache Pumpenvohimen; desgl, die ßaugwiiidkessel gewöhn-
lich das 5 — 10 lache, bei langen Leitungen selbst das 15 fache Pumpen-
volumen. Die negativen Windkessel in den Saugröhren und die Druck*
Windkessel werden — 4mal PumpenvoUinion angenommen, die Luftfüllung
- - o,t>7 des Windkegsclvolumens. Der Hauptdrnck Windkessel erhält den
SOfacheu Inhalt der zusammen arbeitenden Pumpen.
Centr if ugalpnmp en .
Besonders prpeignot zur Förderung grosser "Wassermengen auf mässige
Höhen. Saughühe nicht über 5 — 6'"; zum Heben heisser Flüssigkeit soll
die Pumpe so aufgestellt werden, dass ihr die Flüssigkeit zuläuft. Gute
Pumpen haben einen Wirkungsgrad von 50 — 70 ^/o. Wassergeschwindig-
keit in den Saug* und Druckrohren ca,
Centrif ugalpumpen
von G. Schiele A Oo., Bockenheim bei I^ankfttrt a. M.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Förderleistung in obm/Min.
0,11
0,27
0,70
1,20
2,00
2,90
4,00
6,00
8,60
11,5
Weite des Saug- u. Druck-
rohres in mm ....
40
60
90
120
150
180
210
250
300
350
Durchmesser d. Flanschen
135
175
215
260
290
320
365
400
450
SSO
Durchmosser der Biemen-
Scheibe iu mm . • . •
Breite der Biemenseheibe
80
100
120
150
200
250
300
350
400
460
75
85
100
120
135
200
200
250
250
800
Betriobsarbeit für den m
Förderhöhe in P.S. . •
0,06
0,15
0,36
0,53
0,84
1/2.
1,60
2,40
3,40
4,60
Ungefähres Gewicht der
ir,5
Pumpe in kg ....
60
85
275
450
650
850
1200
1750 2100
Umtoh^gssahlj ;
1340
1610
1000
1200
<J05
1080
815
980
620
740
500
600
475
675
445
535
430
510
375
450
1840
1876
1246
1115
850
685
650
610
685
516
Mit einer Handpumpe fördert 1 Mann in 1 Tag ca. 86 cbm auf 1"^
Höhe; Leistung in 1 Htib 0,4—0,5 1 Wasser, Kraftaufwand 6—10 kg.
C. Kraftmasohinen*
Die Pferdestftrke wird gerechnet zu 75 mkg pro Sekunde^
Prony'scher Zaum. Beseiohnet G das Gewicht In kg am Bebel-
arm 1 in IM, welches man anbringen muss, um das Dynamometes iaa
Gleichgewicht zu setzen, so ist die geleistete Arbeit in P.S.:
^ ~ In^ffc • ^ — 0,001886 . al . G,
Digitized by Google
67
wobei n die Tourenzahl der Bremascheibe pro Minute bedeutet. 'Will
man das Bigengewicht dos Hebels und der Wagschale nicht mit in
Bechuoug sieben, so kanu man dasselbe vorher ausbaianciren. Für
kleine Krftfie Und groste Oesehwindigkeiten ist ein Bremifiband (Gurt,
Bfttid«iseii| Draht) xweokmäBrig.
' Belebte Motoren.
Die Leistung eines belebten MoIotf ist bei einer mittleren Xraft P
in kg, einer mittleren Geschwindigkeit v in m pro Sek. und einer mitt-
leren tigllehen Arbeitsxeit in Sek. ein Uazimnm; beseiolmet man
diese maximale tftglicbe Leistimg in mkg mit L, dann iet
L = P • ▼ . t,
Ist die Geschwindigkeit, mit welcher der belebte Motor arbeitet,
nicht V, sondern y^, nnd die t&gliohe Arbeitsseit so bat mau nach
Maschek die Krait
/ 4' \
P' = I8— . — I Pau setzen.
TahoH© der Leistung T., d e r K r a f t P n. s. w. T> e 1 o 1> t e r
Aloturen, bei einer mittleren Arbeitszeit t von ü Stunden =
88800 Sekunden.
Leistung
A-)!' f i! Uotor
P
T
in 1
L = 28800.P.Y
1 Mw. mit Haschine.
c
Sekunde
\
\
kg
in
mkg
mkg
Häsnsoh o. M
15
12
846600
ß 4L am Hebel . . . , .
5
hl
5,5
158400
* an der Kurbel . . .
10
0,8
8
280400
ÜO
1,25
76
21GO0OO
45
0,0
40,5
llßiMOO
60
0,8
48
1382400
05
0,6
30
1123200
50
1/1
55
1584000
« am Gdpel ....
80
0,9
27
777000
40
0,8
32
921600
c am Qöpel
Ii
0,3
11,2
322i>ü0
Wasserkraft-HagehineD,
Bezeichnet H das Gefälle in m, Q die Wassernicnge in 1 Sekunde
in cbm, dann ist der absolute Effekt der WasBerkraft in Pferdestärken
ir» = ""^ '^^ • ° = . (i . H.
Bezeichnet ferner 17 den Wirkungsgrad des Motors, dann ist der
Kntseffekt Kn = 17 . Na.
Wasserräder.
Vortheile: Einfache, billige Anlage, einfache Wartung und leichte
Ausbesseningstahigkeit; gute Ani)assung an veränderliche Wasser-
mengeuj Unempüudlichkeit gegen Grundeiö. Wasäerruder laufen im
Allgemeinen viel langsamer als Turbinen und sind deshalb da zu em-
pfehlen, wo die Arbeitsmaschinen geringe Tourenzahlen haben (Hammer^
werke etc.)
Dagegen Insaeu üich bei Gefällen über 12"^ und Leistungen über rd,
60 P.S. Wasserruder zweckmässig uiclit mehr bauen.
Digitized by Go ^v,i^
58
Wirkungsgrade bei guter Konstruktion.:
Für untorschlächtige Bäder ' . . . . Ij'ss 0,3—0^6
« tiefßchlächtige Kropfräder • . • , « =: 0,4 — 0^
•« Kropfräder mit Ueberfalleinlauf c 0,6—0,7
« rücken scblächtige Zellenräder mit Kulisseneinlauf . « = 0,6 — 0,7
< oberBchläclitige Bäder» kleines QefäUe H < 6"^ . . . « ss 0,6—0,6
€ « « ' grosses ^ c H = 6—12''^ « « = 0,6-^^76
Umfangsgeschwindigkeit t in m in 1 Sekunde:
' Eür unterschlächtige Bäder . . . v = 0,4 . v/sgH
« Poncelet-Räder , « = 0,66 . V2gH .
« Zuppinger-Bäder ..,.....«=: ca. 1"
« aUe übrigen Bäder « ss 1,6—
Halbmesser B:
Für unterachlächtige Bäder K — 2—3,5°»
« Poncelet'Bäder « = 2 II
« Schaufel-Bäder mit Kropf .... « = ca. i;2^y H
« rückenschlächtige Kader « = ca. 0,7 H
< Zuppiiigor-Iiäder « = H bis 1,26 H.
Die Füllung des Wasserrades oder das Verhältniss zwischen dem
Volumen der Wassermasse, welches ein Schaufel- oder ZeUenrapm
aüfiiimmt zum Inhalt eines solcheu liaumos, betragen:
1
Für nntersohläobtige Bäder ^ =3 Vs
1
« Kropfräder mit Ueberfalleinlauf . . ^ = V»-^/3
« Zellenräder • ..i = 1/5 — Va.
m
Wenn man- die Söhanf eldioke Tornachlässigt, so ist
m a . b . v* '
a r= Badtiefe in m, b = Badbreite in m,
Badtiefe a:
Pftr Schaufelräder a s 0,36—0,60™
« Zuppinger-Bäder « = 1/K)— M «
« Zelieniäder « s 0^0—0,4 «
Bchanfel-TheUuug . , . « 8Q-Ö0«».
Tnrbinen.
Eigenschafton: Ausnutzung beliebig grosser Gptallo, rascher Gang
hoher Wirkungsgrad; Tariables Unterwasser (Bückstau) gestattet.
Zur Umhüllung Ton Maschinentheilen aller Art, Pumpen, Böhren,
Wasserkrahnen, T.f^ftnngcn etc. empfiehlt sich die von der Bezirksanstalt
Hilbersdorf hei } reiberg in Sachsen in den Handel gebrachte Flach-
Strohseilverpackuug.
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60
Beieiobniiikgea :
fi^ =s AnsixittBWiiikel aiu» dem Leitrad,
ßx SS Bintrittswinkel in das Laufrad,
SS Anttrittowinkel aus dem Laufrad,
Qo ^ absolute AustrittsgeBchwindigkeit aus dem Leitrad,
▼ = UmfangegeBohwindigkeit,
- 1} SS Wirkungsgrad,
n SS Tourensahl in 1 Minute.
V
»7
Axiale Beactionsturbine:
H <3m, Q> 4obm . . .
(J 0 n V a 1)
H = i/)— 8m, = 1—6 obm
(Joaval)
Hsft— 13 m, Q=s 1—1,5 obm
20
16
78
80
82
16—80
16—80
16—80
0,7V'2gH
0,7 V^2gH
0,7 |^2gH
0,66 V2gH
0,63 V2gH
0,69 ^2gH.
0,75
0,75
0,70
Axiale Actionsturbiiie:
H=0,5— 2 m, (4 > 4cbm .
(begreaster Strahl):
H ssl/6-*8m, Q =s 1—6 obm
30
221/,
120
186
22—26
20
0,89 V 2gH
0,89 >/2gH
0,6 V'2gH
0,46 \/$gH
0,74
0,78
H > &m, < ],2ucbm . .
lö
150
16—20
0,äö ^2gH
ü,43 V/2gH
0,72
Axiale Aotionsturbtnen mit freiem Strahl (Girard) k5nnttn aiolit
im Unterwasser waten; dagegen ist fi um 8— 4^1/0 grOsser, diese Turbinen
müssen Tentilirt werden.
Mittlerer Halbmesser B = 9,65 — .
n
Laufradhöhe = ca. 0.08 + in m.
7,0
Für grosse yariable Wassermengen und Tariables Unterwasser baut
man hente vielfach von aussen beaufschlagte radiale Beactionsturbinim
(Franois) mit kurzem Säaugrohr und Pia koscher Begulimng.
Dampfmas dunen«
DampfkesseL
Beseiebnet:
H SS Heiafläohe des Kessels in qm,
B = Bostfläehe in qm,
D = Dampf Produktion des Kessels In 1 Stunde in kg,
B s BrennmaterialTerbraueb in 1 Stunde in k|^
i7y =3 Wlrkongsgrad der Peuerungt
%= « « Heisflftche,
17 SS i}p . ijn s Wirkungsgrad der gesammten Kesselanlage,
Tt =s Temperatur der Heisgase Uber dem Best,
T, =s « « « am Bode des Kessels.
Mit diesen Bozeichnangen bekommt mau bei mittleren Dampf-
spannungen fttr Kessel mit direkter Heizfläche (Unter- »der luneu-
fcuoruug) bei Yerfenerung mittlerer Steinkohlen (absoluter Ileizwerth
7600 oal) für die Teracliiedenen IToroirungsgrade folgende Tabelle:
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61
•
D
B
B
Axt des Betriebes.
oline
mit
' 2
D
R
B
H
H
B
Vor-
würiaex
kg
qm
1
LangsameVerliretm-
nng, theueres
Brcüauiikterial . .
0,85
0,87
0,7-1
8,5
9,8
U,ö
—
9 10
50
60
1
Mazimiim ....
0,90
—
9,0
—
—
—
2
Gesrivuuter Kessel,
gute W irmeaus-
nütziiDg ....
0^5
0,80
0,08
8
9
240<>
25—40
50-75
8
Normal ....
0,85
0,72
0,61
7
8
3400
21—24
26
75
6
li'lJi iffi' Verbronn-
%
uoK, aiigeetrongte
liokomobile . . .
0,85
O/.l
0,52
1)
7
472"
30-34
20
100
7
Lokoiuotiv - Schiffd-
kesael, kOnstl. Zng
0,76
0,67
0,60
6/6
480«
89—44
65
800—500
Brennmaterialien.
BrennatoCf.
*
Absoluter
Ueizwerth
eal.
Praktische
Vcrdampf-
ziffer
Theore-
tische
Lttffcmenge
kg
I
Wirkliche
Luftmenge
.kg
Schicht-
höhe auf
dem Boe*
om
»
Steinkohle . .
7500
6—0
10,9
21
6—80
Koks ....
Ü700
5—8
9,9
19
20—60
Braaa kohlen .
4500
2--4
7
13
15—20
Torf ....
3000
2—3
6,4
10
bis 50
fiols ....
2800
2,6
4,76
9
« 60
Um 1kg Dampf an erzeagen sind im Mittel oa. 650 oal nHibig j
mit Torwärmer nur oa. 670 oal.
T, ist bei Unter« und Innenfeaerung oa. 9000, bei Yorfeuerung ea.
1200^.
ICaxiiaale BostflXehe 2,25"> lang, 1,75>" breit, B
max ^ * ^l*^*
Schorn et ein.
Bei le™ H5he ist oberer Sohometeinquerflohnittil =
«26«««« « «SS
<86«<«4t«: « « =
allgemein O ä —
V'Hb
B
V
B
5
B
6
.8chorn(;teinhöho Hs = rd. 26 mal lichter oberer Durchmesser.
Bei einer rationellen Anlage BoU die Temperatur im Bohoroeteiii
nicht viel Uber 30ü" betragen.
2. Dampfiuaschiiieii.
ÜB beaeiohne:
Ni die indicirte Leistung der Maschtoo in Pferdekräfton,
Nn =r tj . Ni die effektive Leistong der MaBChine in Pferdestärken,
i] den Wirkungsgrad,
p die absolnte AdmiBsionBspanniing in kgcm,
q die 6egen4ruck8|>annong,
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03
pm = Ke . p der mittlere Triebdrack hinter j Kolben
«ser in om,
8 Kolbenhub in m,
qm — Ka . q « « Oegendxuck Tor
D Cylinderdurchmesser in om^
Bq das Stück des Hubes bis zur Absperrung,
das Stflek dfM Kolbenhubes bis siua Bei^nn der KonyiMiioi^
T = Kolbengeschwindigkeit In m/:iek. . » (
n ==: Umdrehungszahl pro Minute,
dann Ist:
• = T ^' • - ^ «iidT= • "
76
4 (pm qm) • T
30
76 . Nn
_U-Da(pm-qm).T !L = - ^
4 i7(pm->qm).T
Der Gegendruck q beträgt bei Kondensationsmasobinen 0,16 bis
0^ kg/cm, bei AnspnifnMMcIiinett 'i^l'— 1^ kg 'cm. • ^ •
Der Wirkungsgrad i] schwankt je nach GrÖBse tind AualRlliTiuig deir
Haschine zwischen 0^7 und 0,85.
Kolbezigesohwindigkeit v bei gewöhnlichen Betriebsmasohlnen
y s= OfO^S™; ftaaserste Grenzen 0,6'-6"'.
Tabelle der Werthe Ke für verschiedene Fttllnngsgrade
^ bei einem sohftdliohen Baum yonb%tt
e
8
Ke; =
Vs
Va
V3
Vi
Vs
Vio
V,2
»/l4
Vlß
V,e
Vao
0,99
0,97
0,92
0,8ö
0,72
0,63
0,66
0,51
0,44
0,40
0,86
0,33
0,3i
•0,30
0,28
Tabelle der Werthe Ka fflr verschiedene Vexhilinisee
bei einem schädlichen Haum von 6%: ' ]
«0 _
■ - • a' ;
0,94
0^90 .
0,86
0,82
0,78
.0,74
0,70
Ka =
1,03
1/16
1,11
1,17
1,9S
1,80
?/8e
Dampf- und Kofalenrerbranok:
6 Atmosphären Dampf-
überdruck im Kessel.
Dampf-
verbrauch
für 1 eff. V. S.
und 1 Stande
kg
Kohlenverbrauch
für 1 effeot. P. 8 und
1 Stunde bei
«ecksfacherl achtfacher
Verdampfung,
r
Kleine billige Maschine mit
einfachen Muschelschieber .
Dampfmaschine ohne Kondena.
mit etwa D = 30 cm.nnd
B-
_5 = 0,3 . ,
s
Kondensations-Maschine, ohne
i>ampfmantel mit _= = 0,9 .
8
KondenBatiouö - MuöchiLie mit
Mantel, kleinen Bchftdlichen
s_
Käumou J: = 0,12
8
Grosse Compoui)'] in;i.=?chinei^ .
Dreizylindermaschiue
(P = 10 Atm.)
27
20
16
XX
8
6,6
4,ö
2,6
3,4
1/4
.1,0
0,82
Digitized by Google
6S
Gasmotoren ans.der Gasmotor eiifaliirik Deatz in Köln-Deutz.
1. Stellende AnoTdmtiig, einoyL Mod. H2
mit Yeutilateuerung und Glührohrzündung, für Gewerbebetrieb.
Maschineugrösse ia Pferdekräften
1 1
1
2
8
4
6
8
10
■
12
l
0,9
0,95
1
1,05
!
1
1.2
1,35
1.5
1,5
1,0
1.1
1,15
1,25
1,3
1,35
1,45
1,45
H(Hie ' « « « «
1,26
1/S
1,36
1.4
1,45
1/6
1.7
i.7
Preis * 4c * Mark ....
900
1200
1450
1800
•2400
2700
3300
3600
Umdrehungszahl in 1 Minute . . .
30Ü
300
300
800
3ÜU
300
300
300
Borehmes^er des Schwungrades m
1,00
1,10
1,16
1,25
1,30
1,33
1,45
1,46
« der Sienwoheibe m .
0,16
0,25
0,30
0,35
0,40
0,45
0,50
0,60
Breite « « « .
0,16
0,17
0,19
0,21
0,25
0,29
0,33
0^3
Erforderliche Höhe zum Heraus-
' nehmen dea Kolbens m . . .
1,76
1,90
2,00
2,16
2,20
2,45
2,60
2,60
9. LieffQnde Anordnung, eincyl. Mod. £3
m Ii swanglftnüger Y e ntilsteuemng u Glührohrzttndung f. Gewerbebetrieb.
MaBdünengröSBe
ii^ Pferdekräflen
1
2
3
4
6
8
10
12
14
16
20
25
Ütlnge det'MoiQTS
r
in ra
1,47
1.74
2,00
2,16
2,36
2,64
2,85
2,85
3,17
3,17
3,61
3,61
Breite des Motors
in m . . . . .
0,64
0,79
0,91
0,99
1,11
1,26
1,41
1.41
1,54
1,54
.1,86
1,86
HGhe des Motors
in m
1.4
1/6
1,57
1,65
1.7
1,77
1,82
1,82
1.9
1.9
1,95
1,96
Preis des Motors
in Mark. . . .
1050
1350
1050
2000
2650
3000
3G00
3900
4350
4800
öüÜO
6250
UmdiöhungssAhl
in 1 Minute , .
250
260
250
240
240
220
200
200
200
200
200
Durchmesser der
^iemschelbe m . .
0,20
0,30
0,35
0,40
0,50
0,60
0,70
0,85
0,95
1,00
1,20
1,40
Breite der Biem*'
Scheibe m . . .
0,16
0,17
0,21
0,25
0,29
0,31
0,85
0,35
0,37
0,37
0,39
0,4t
Gewicht d. Motors
netto kg . . .
380
560
780
960
1250
1900
2400
2500
3300
3400
3800
4400
' Gast erb ran eh für 1 effektive Pferdekraft und Stunde 0,5—0,7
Leuchtgas und 0,25—0,35 Oelgaa,
^weicylindrisohe Gasmotoren werden bis zu Leistungen ron S00P.8.
gebaut,
Xyill. Notizen über Grund -Erwerb und
Ntttzungs-Entschädiguug.
Die für eino zweigleisige Hanpt-l^ahii mit Nebeii-Anlageu, für weit-
liohe Boden-£utiiahmen und Abiageruugon , an Xiandubschuitttiii, für
kleinere Bahnhöfe nnd Haltestellen zu erwerbenden Flächen können
gerechnet werden, nuter sehr günstigen Terrain- nnd wirthschaftlichon
Yerhältnissen pro JCilomctrir zu etwa 2—3 Hectar,
unter mittleren Yerhältuiääen zu 3,3 «
unter ungünstigen Verhältnissen sn • « < 4 «
Bei Veranschlagungen kann man annehmnn, daaa «Ter ortsübliche
Preis der Ländereieii Ix iiii A nkauf für Eisenbahubauten um 20 bis 50°/o
überschritten wird, ur W ii tiiachafts-ürßchweruisse und Umwege sind
80 bis 30% des .Qesammtwerthes, bei wenig paroelUrt^m Terrain 10 bis
16 '^lo in Ansais «u bringen; an Oultnr- und Nutsungs-Entsohädigungen*
8 biß 100/0. — • ■
Von der Baugesellschaft PI essner Oo. sollen auf neuen Linien im
mittleren Dentsohlaud im Durchschnitt folgende Preise incl. der Kosten
fttr aUe Neben- nnd Wirtbsohaftserschwernisse besahlt sein:
Digitized by Google
u
pip Ar WaldblÖBse und Haide 71/2
« « Kiefern- und Fichtenschonnng, excl. Holz . . , lÖVl «
« « Nadel- und Lanbholz — Wald — Miitelachlag (ohne
Holl) Wh—U «
« «t Nadel- und Laubbolz — Hocbwald lOVa— 24 %
« * Aoker IV. und geringerer Glasse 13 Va — 18 *
« « « III. u. II. Gl. (Boggen- u. U-exstenboden) 27 — 36 «
« « « I. OL (Weisen- und Bapsboden) . • • , i6-«60 %
mm «I. Gl. bei kleinen FaroeUeA in def Kibe
der Ortschaften 76 «
« « Weiden 12 «
« « einsehürige Wiesen S4 «
« « zwei- und dreischtirige Wiesen •••••«• 48 — GO «
« « Dorfgärten und GcmUseländer 90 — 106 «
« « Stadtgärten, Weinberge und ähnliche werthToUe
Besitzungen 10&*-186 «
Bauplätze pro □Meter 3 — 9 «
Gute Obstbäume V. 15— 40 Jahre Alter, pro Sttick(excl.Holz) 18 — 60 «
Jüngere tragi'ühige Bäume &— 12 «
WoinstOcke, je nach Lage und Altev lV»--8 «
Lebende Heckoii pro lfd. Meier • . • • Vt— 1'^ « '
In Baumschulen der Stamm — 1 •«
Torfstiche, je nach Mächtigkeit pro Ar 12 — 30 «
Kohlenlager unter dem Bahnterrain, nach Mftchtlgk. proAr 46 — 60 «
Versetzen u. Umbauen ländl. Gebäude kostet pro Q^leter Grundfläche
tfkt ein zweistöckiges ländliches Wohnhaus .... ca. CO — 80 Mk.
« « einstöckiges « « . . . . « 40—60 «
• « einen Stall mit Halbgcschoss •« 4U-^HI «
4f « Pferde- oder Kuhstull « 30—40 «
« n Schafstall, Schweine- oder Federviehstall . « 20—30 «
« massive Scheunen « 46—60 «
* « Boheunen im Fachwerk « 80—46 «
« das Abbrechen einos Strohdaches, Verstärken
des Dachstuhles und Becken mit Ziegeln . • « 7^^— 10 «
Die Kosten für Leituug des Grund -Erwerbs, für Vermessungen,
Taxationen» OeVichtsgebühren können pro Kilometer*
bei wenig paroellirtem Terrain an * • ' , * 430—700 Mk.
« mehr m « « 700>— 1200 «
gerechnet werden.
Die GesammtKOsten für Grunderwerb haben nach Plessnor bei den
ersten Schlesischen Bahnen (I8r)4 bis 1862) pro Kilometer 6800 Mk.
bei Bahnen in der Nähe von Halle ■ 18200 «
4e « am Bhein v • 19000 «
anf der Oberlaneitzer Bahn (viel Wald nnd Sand) • . 6000 «
auf den neuesten Bahnen in Schlesien 14400 «
auf einigen neuen Linien am Bhein und in Hessen . 22400 — 24000 «
betragen und nach Prooenten des ganzen Anlagekapitals im ebenen und
Httgellande in Nord- und Ostdeutschland bei mittlerem Culturboden im
grossen Durchschnitt 6%, in Bergl&ndern, Sohlesien, Thüringen, Bhein«
land 10— 12«/o.
Als w«item Anhalt füt IftsMugs-Snlacdlädigung dienen naehstehisnde
landwirthschaftliche Daten, welche für 1 Hectar angegeben sind:
Bestellungskosten.
Pflügen : 35 cm tief 40 Mk., 20 cm tief 30 Mk., 10—16 cm tief 20 Mk.
Eggen: Gowöhnliclior Eggestrich 1 Mk., schottischer Eggestrich 2 Mk.
(Küben und Hafer sind bei schweren Boden 6 — 8 Mal, andere
Frachtarten 4 Mal au eggen.)
Walzen: Mit der leichten Walze 60 Pf., mit der schweren Walze 1 Mk.
Düngen: Ausetreuen des Kunstdüngers 80 Pf., Ausstreuen des Mistes 2 Mk
Einlegen ebensoviel.
Säen: Mit der Hand 80 Pf., mit der Maschine 8 — 6 Mk»
Aussaat: Koggen, Laudweizen, Hafer 100 kg, Shixrif-Weisen 240 kg.
Gerste 160 kg, Bohnen 330 kg.
E r u t e k o s t c n.
Mähen, Binden. Aufstiegen, Harken: Bei Winterfrucht 14 Mk. bei
Stuumerkoru 11 Mk. 50 Pf.
Ertrag: Boggen und Weisen 800^-iOOO kg, Bohnen 1900—3800 kg.
I . ■ * - - • r - t . I
y jd by Google
65
XIX. Nelien- und- Kleinbahnen. .
A. Nebenbahnen.
Die Nebeubahnen haben wenig oder gar keinen Durchgangs-
verkehr und befördern entweder Pezsoueu und Guter oder Personen
allein und Güter allein.
Die Nebenbahnen, welche Personen- nnd Güterverkehr auf-
weisen, werden nach der „Bahnordnung für die Nebenbahnen'* ge-
baut und betrieben. Sie Jiaben verschiedene Spurweite, und zwar
die normale von 1,435'", oder eine schmälere von 1,0™ oder
0/76"*. Wenn die Nebenbahn dazu dienen soll, Massengüter der
Hauptbabn zuzuführen , so ist es sweckmässig , die normale Spur
zu wählen, weil dann die Güterwagen ohne Umladen direct aaf die
Hauptbabn übergehen können.
Die Kosten der Schmalspurbahn verhalten sich zu denen der Haupt-
'bahn wie 3:4. Auch entscbeiden die nothwendig werdenden OuTTen*
radien über die lVa}.jc der normalen oder schmalen Spur, weil engere
Curven als von löu'" K. von den jetzt gebräuchlichen Wagen der
Hauptbahnen ihres grossen, festen Badstandes halber nicht durch
laufen werden können. Die Secnndftrbahnon werden ganz dem muth-
maasslichen Verkehr angepasst und so einfach und billig gebaut als
möglich, sollten aber niemals auf Kosten des Betriebes mit den den Bau
billiger machenden stärkeren Steigungen und auch ausnahmsweise
nur mit engeren Curven als nothwendig tracirt werden.
Im Gebirge wendet man Zahnradbahnen zur Ueberwindung
stärkerer Steigungen an. Das bewährteste und betriebssicherste System
ist gegenwftrng dasjenige von Binecker, Abt nnd Co. in Wttrsbarg,
wobei drei Zahnstangen in der Mitte des Geleises nebeneinauderliegen
nnd ein gleichseitiges Singreifen mehrerer Zahnräder in die Zahnstangen
stattfindet.
Die Ermittelung des Verkehrs ist schwierig, hängt jedoch — unter
BerHoksichtigung des Landes und speciell der Gegend — namentlich
von der Einwohnerzahl der Stationsorte ab. Ks kann daher nach
Plessner für Landstriche, auf denen ca. 80 Menschen auf 1 qkm wohnen,
die Bruttoeinnahme der Seoundärbahn ausgedruckt werden durch
die JB'ormel:
B Ä [m . P . ^ (e t) 4- n . T . 2* (e d)] pro km in Mark,
in welcher bezeichnet: Z die ermittelte Volkszahl der Genend pro
Quadratkilometer; e die Einwohnerzahl des betreffenden Stationsortos,
dessen Entfernung von der Endstation (Anschlussstation an die Haupt*
bahn) = t in km; d die mittlere Weglänge der transportirten Güter
in km; P der Tarifsatz pro Personenkilometer =s 0,05 Mk. im Durch-
schnitt; T der Tarifsatz pro Tonnenkilometer = 0,15 Mk. im Durch-
sobaltt; L di« Länge der Bahn in km; ferner sind die Werthe Ton
m und n:
a) für Gegenden, in denen lediglich Viehzucht nnd Ackerbau
getrieben wird;
m ^ 7 Beisende pro Kopf der Stationsorte nnd «pro Jahr,
n = 1,5 Tonnen Güter pro Kopf der Stationsorto und pro Jahr;
b) für Gegenden, in denen Ackerbau, Handel und etwas Industrie
▼orkommt;
m = 10 Beisende pro Kopf der Stationsorte und pro Jahr,
n = 2,5 Tonnen Güter pro Kopf der Stationsorte und pro Jahr;
c) für Gegenden, in denen eine lebhafte Industrie vorhanden ist:
m s: 13 Beisende pro Kopf der Stationsorte nnd pro Jahr,
n = 3— i Tonneu Güter pro Kopf der Stationsorte und pro Jahr.
Ferner sind nacli Plessner die B etri ob s- Ausgaben der
Secundärbahnen nach folgender Formel zu berechnen:
. _ « . n -f 6000 V L -h (4000 -f. 200 L) -|- 0,08 . E
pro Bahnkilometer und Jahr in Mark.
Darin bedeutet: ff einen Coöfficienten, welcher für Bahnen mit 10 "A» Stei-
gungen = 0,5, für Bahnen mit 10— 250/a} Steigungen = 0,6, und fär
Bahnen mit mehr als 2r)"'m Steigungen = 0,7 ist; n die jälirlicli zu
leistenden Nutzkilometer ; L die Bahnlänge in km; E die Brutto-
einnahme der Bahn pro Jahr in Mark. Das erste Glied (a n) drückt die
gesammten Transportkosten mit Personal und Instandhaltung der Be-
XXY. Bheinhard*« KaL 1898. ^ Gehefteter Theil III» feigitized by Co
63
triebsmittol aus ; das zweite Glied ( 6000 l) stellt die Stations- und
Bahii-UuterhaltuDKs-Küsten dar; das dritte Glied (4000 2ü0 1^) die
allgemeinen Verwaltungskoßten; das vierte Glied (0,08 E) gibt (als 8o/n aller
Einnahmen) die Einlagen für deuKeservc- und Erneuerun ^sfoiul wirdor
Der Zugwiderstand auf horizontaler und ger^i ler Jiulu] ist
W| = w (Q 4- Ii + T) in kg; auf horizontaler Bahn in CTuveu sst
W» Ä (Q 4- L + T) (w + — 0*002) in kg; auf gerader iJaim und
auf Steigungen, reep. Geläilen Wj = (Q -f- I-» + T) + iu kg;
in Curven und anf Steigungen« reep. Gefällen W4 = (Q + L -1- T) X
^ ^ ^ 0,002 db in 1^8 1 worin w den WidexBtandBoodfüeientan
bedeutet, welcher für Güterzüge = 0,003, für Personenzüge = 0,0055 und
für Schnellsüge = 0/)lO ißt, B der Carvenradius in Metern bedeutet und
— das Noigungs-Verhftltnlss der Bahn, Q das Gewicht aller Wagetf
eiuea Zuges in kg, L das Gewicht der liocomotive in kg, T das Ge-
wicht des Tenders iu kg ist.
Die Zugkraft der Locomotlvc ist:
Z s= 4,0 (il -|- L + T) in kg für Güterzüge,
Z =r G/> m 4- -r * * * Perbononzüge,
Z ä11,o (Q 4- 4- T) « * « Schnellzüge.
Die Betriebslänge (virtuelle LIUige) einer Bahn ist nach der
0h ega* sehen Pormel zu bestimmen:
I,. = ^ a> + ^[i. Ö + ^")] + ^ ^° ^'
worin ^ (1) die Summe der Langen aller horizontalen Strecken in km;
^(l|) die Bunune der Lftngen der in Steigungen liegenden Strecken in km;
— das SteignngsTerhttltniss; ^(a) Summe der Gentriwinkel aller
n
auf der Stxeeke yorkommenden Curven in Graden bezeichnet.
Die Länge eines Zuges setzt sicli ana Locomotive und Wagen
ziigammen. Eine Tendorlocomotive tiir Secundärbahnen hat 6,0™ und
mehr Länge. Die Länge eines vierräderigeu Wagens ist
bei Personenwagen mit Seitenthttren Ii = 1,76 t 4- 1,40 in Metern,
♦ * « Mittelgang L — 1,76 t 4- 2,60 * «
4t Güterwagen L = 1,76 t -f" 1/20 * «
wenn t den Bad&tand iu Metern bezeichnet.
Allgemeine Verhältnisse.
Maximal-Steigungen im Flachlande . .
4C 4t « Htigollande . .
Minimal-Badiender Curven i. Flachlande
« MM« •« Hügellande
« Kronenb reite in Schienenunter-
kante • •
Kronenbreite nach den ,|Grundzttgen** ,
Höhe der Bettung
Mittlere Planumsbreite
Querschnitt der Bettung
Maximal-Eaddruck
Länge der Querschwellen
Untere Breite der Querschwellen . . .
Fliehkraft ein er AxeiuderMinimal-Ourve
Yerhältniss der Iiängen der TCrschied.
Spurweiten
Mehrlänge der quer unter der Bahn
liegend. Bauwerke gegen die schmälste
Spur
Steigungen von 1 : 10 — 1:50 müssen nach nüiidcstens 2000™ mit einer
hori/ontalcn oder einer hüclistens 1:200 gouoiglon Strecke von mindestens
3ÜU'^ Länge abwechseln. Zwischen zwei Gogencurven iöt eine Grade von
mindestens 50™ Länge einzuschalten. Der Uebergang einer Graden in
eine Gurve ist durch einen Parabelbogen herzustellen. oigitized by Google
Normal-
spur.
Bclunalspiir.
1,436»
1,000™ 1
0,760™
1 : 100
1 : 40
200™
160™
1: 100
1 : 40
100™
70™
1:100
1 : 40
76™
50™
3,00™
3,30™
0,50™
4,50™
1,90 qm
4600 kg
2,14™
0,21»
1200 kg
2,30™
2,60™
0,486™
3,76™
1,50 qm
2500 kg
1,70™
0,16™
1387 kg
1,876™
1,876™
0,476™
6,43™
1,30 qm
2500 kg
1,45™
0,176^
2000 kg
1,000™
1,015™
1,020™
1,00™
0,30™
0™
67
Der Oberbau dorjeuigcn Sccumlärbalmon, welche eigenes Planum
haben, ist der einer Hauptbahn gleicJi, nur schwächer constrnirt. Bei
einer i aiirgeschwindigkeit von 24 km pro iStuude imd einer Ji''reilage der
Schiendll von 0^"* genügt eine 05"*"^ hohe VtgnolBchieno von kir
Gewicht pro m. Hßl/.erne Qucr^chwrllcn .sind 2,2"' lan^' und 0,15X0,20"*
stark. Die Untcrbcttung besteht au8 Kios, Keiuschlag ode r Schlacken. Liegt
die Jiahn aber auf der Straaso und inusb erstere zugleich vom gewöhn-
lichen Fuhrwerk mit benntzt werden, so ist der Trauibahn- Oberbau
(unter Berücksichtif^uns? drr fitärkorcn Bclaßtune) anzuwenden. Das
Holzqucrschwf>l ]f?n-System verdient bei Secundilrbaluion, wo es nicht auf
äusserste Xostenersparnias bei der ersten Anlage ankoiniut, keinen Vor-
sng vor den besseren Systemen des eisernen Oberbaus.
In Strassen ist auf der Feldabahu das eiserne Lanuschwellcu-Systcm
Hartwich augewendet worden, welches sich aber auf HauptWahucn
und auf Pferdebahnen sowie auch bei der Feldabahu auf den frei ge-
führten Strassen nicht bewährt hat. Neuerdings kommt der Haar-
mann'sche Langschwellon-Oberbau öfters zur Anwendung, da
derselsbe sich äusserst ruhig flhrt und daher nur einen geringen Ver-
schleies hat, überdies auch wenig Unterhaltungskosten verursacht.
Die beiden Secundürbalmen von 0,75"* Spurweite : Ocholt-Westerstede
in Oldenburg und Wilkau-Ivircbberg in Sachsen haben Ilolzquorschwenf^r^-
Oberbau und Ötahlschienen, erstere von 12^ kg, letztere von 15,5 kg (ic-
wicht pro lfd. m. Der Oberbau ersterer Bahn kostet fix und fertig 8 Mk.,
letsterer 11 Mk. pro lfd. m Oleis.
L^
Die Spurerweiterung ist E = ^— — E>, wenn L den Radstand In
Aleter, Ii den Curveuradius in Meter, £' den Spielraum der Käder iu der
Geraden in Millimeter bedeutet:
E'
L . .
E
=1
1 4^«
! II
3,5«
6
1 10"^'"
2,5«
3
Ii-"
10000
7000
5000
Die Schienon-üeberhOhitng
in Curven bei 20 -25 km Ge-
schwindigkeit pro Stunde .
Das Gewicht einer breitbasigen Schiene pro Hd. m ist
« = *^ + 2000 h = »'^ + "'S-
Gewicht von 2 Laschen = 0,012 g^ -|- 1,6 in kg,
Gewicht von 4 Bolzen = 0,003 g* -j- 1/* i" kg,
wenn Q der Eaddruck in kg und h die Höhe der Schiene in cm bezeichnet.
Das Widcrstandsmument einer breitoasigen Schiene ist*
Q
0/65 h -|- 0,00016 Q oder ca. -~ auf Centimeter bezogen,
F h ^
oder angen. = —' - » wenn F die Querschnittsflftche bezeichnet.
4 ,
Die Gewichte und die Preise der Wagen betragen:
Offener Guterwagen:
Ladefähigkeit 6000 kg 5000 kg 5000 kg
Eigejugewicht 21 im) m 2I70 « 237o «
Preis . . 1200 :'.ik. 121^0 Mk. 1340 .Mk.
Bedeckter Guterwagen:
Ladefähigkeit r.oon kg 5000 kg 5000 kg
Eigengewicht 291)5 « 3035 « 3030 «
Preis . . 1540 Mk. lOBO Mk. 1790 Mk.
Personenwagen (Goupdsystem):
LiKieffthigkeit 4 000 k-^' 4000 kg 4000 kg
tM^^^^^M i deicht 3UUÜ « 4000 « 6120 ♦
Eigengewicht l ^^.^^^^^^ 408O * 4200 * 6990 *
Preis . . 8260 Mk. 3380 Mk. 4330 Mk.
Personenwagen mit Mittelgang:
Ladefähigkeit 4000 kg 4000 kg 4000 kg
vt^^^r^^^^u* i leicht — * 6600 ♦
Eigengewicht ^^^^^^ _ ^ _ ^ ß330 «
Preis . . — Mk. •- Mk. 4300 Mk.
Die Locomotiven kosten bei einem Leergewichte g derselben
1000 (3 -j- 8) Mark.
Transporteurs oder Kollböcke zur Beförderung der normal-*
spnrigen Wagen auf schmalspurigen Gleisen kosten ca. 4000 Mk. pro StUck.
6*
Digiti/Cü by CjUv.'^ii^
68
Anstatt der kleinen steinernen Dnrohlässe eind meiet elBerno Behren-
durohläsae von SO — 60 om Durch m es ?or xa empfehleui erentaell sind
mehrere Böhreu nebeneinander zu iegüu.
Wegübergänge werden an don Ausseuseiten der Schienen gepflastert
und dacwisohen belrieet. Wegrersehlfiste sind nur bei stark benutzten
oder schwer zu übersehenden Strassen und Chaussoon erforderlich.
Diirchliisso und WepüTjcrßani^e kosten 2500 — 3000 Mk. pro kin*
Draht/äuiie kosten 200—250 Mk. pro km.
li^Altbbtelleii siud 26ü — 3t»ü"^ lang. Es genügt ein zweites Gleis und
ein etwa 80™ Ladegleis» also 8 Weichen. Für jode Station ist dann
1 Aufseher, 1 Weiclicnwärttr und 1 Arbeiter erforderlich. Die Ent-
fernung der Gleise auf den Bahnhöfen beträgt 4,5. Der Curveuhalb-
messer der Weichen ist zu ISO*" anzunehmen. Für die Perrons genügt
eine Lftuge Ton 40"*.
Weichen incl. Herzstüok, Weiehenbockf Sohwellen, Legen etc.
kosten, wenn das Herzstück aus Hartgusa, 450Mk., AUS Stftklgass 650 Mk.,
aus breitbasigeu Schienen besteht, 450 Mk
Drehscheiben mit eisernem Fundameute und desgl. Wandung,
Untermanerimg inol. Montirung, von 2,6 — 3,0*^ Dnrohmeseer, Ton 7^1A
l*onnen Tragkraft kosten 1000--1S00 Mk.
Schiebebühnen zum Verschieben mittelst Hand, versenkt, excl.
Mauerung und Herstellung der Grube und des (rrubengleises für Bad-
stände von 1,8—2,8'", kosten bei 10—15 Tonnen Tragkraft 800—1000 Mk.
Gleis- (oder Boden-} Waagen von 10—20 Tonnen Tragkraft
kosten 2000—8000 Mk.
Drehkrahne, fahrbare^ mit wl,9^ Avtladnng, 5—10 Tonnen Trag-
kraft kosten :^r)iiO-5000 Mk.; freistehender, ca. 2,5"» Ausladung, 5—10
Tonnen Tra^^kratt, 2000—3500 Mk.; ein WandkrahU| ca. 2™ Auaiadnug,
2 Tonnen Tragkrait, ca. 600 :\lk.
Wasserst atiou, wUuscheuswerth in 15 km, nutUweudig in 25 km
Entfernung; Wasserreservoir 4— 6cb"^ Inhalt, ohne Gebinde 1200^1500 Mk.;
Wtisscrkrahn fix und fertig ca. 500 Mk.
Die Workstättenelnrichtu n R für die nothwendigetcn Repara-
turen kostot ca. 1200—1500 Ikik.; für sämmtXiche Beparaturen an Iiooomo*
tiven und Wagen ca. 80000—85 000 Mk.
Hochbauten. In der Begel werden TOrhandeno Bäumlichkeiten
in den Ortschaften als Warte- und Expeditiouslocale benutzt. Die Knd-
Btationen erhalten gewöhnlich besondere Gebinde, welche etwa 90000 Mk.
pro Station kosten.
Ferner kostet:
1 kleiner Güterschuppen 50 Mk. pro qm;
1 Ifocomotivschuppen von 13"* Läoge und IS"* Breite lllr 8 Tendef*
locomotiven, in Fachwerk 16000 Mk.;
1 Abtrittsgebäudo 1000 Mk.;
1 hölzerne Laderampe mit Erdböschung 1000 Mk.;
1 bewegliche hölzerne Bampe 120 Mk.;
1 Woichenstollerbndo mit Ausrüstung 600 Mk.;
1 Wärterhaus lür eine Familie mit Brunnen, Stall und Einfriedigang,
massiv 3000 Mk., in Faoliwerk 2500 Mk.;
1 Wärtorhans fflr swoi Familien 5000—6000 Mk.
DasInventarundMobiliar inol. Auss^ttung der Güterschuppen,
des Personals, Boschaffnng des Werkzeuges für die Bahnunterhaltniig
kostet ca. 400—500 Mk. pro km,
Vorarbeiten incl. Anfertigung der XUäue sind mit 650—1000 Alk.
pro km zu veranschlagen.
Bauleitung, Bananfsicht und V er waltungskosten wäh-
rend der B aus elt sind mit 8— d%aUer Titel in Anreohnung au bringen.
Die i'etriebsverwaltung kostet bei wenigstens 25 km Bahn-
läuge ca. 200 Mk. pro km.
D i o B .1 1m) u n t e r h al t ung desgleichen
bei einer Spur von 1,43.')™ i,oo™ 0,75"*
Oberbau mit Hoizschwellen pro km . 610 Mk. BüO Mk. r*40 Mk.
Biaemer Oberbau pro km , . . . , MO « 540 « 680 •
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6Ö
Öle l'ranspoftverWaltTiTigskostoti
nehmen ab mit wac]isender Spur, pro km . 1830 Mk. 1900 Mk. 1930 Mk.
Die Umladekosten betragen:
pro Tonne rauhesten Guts, als Erz, Bruchsteiue etc. . . . 0,10 Mk.
\ « Steinkohle etc 0^16 «
« « gewöhnlichen, nicht zerbrechlichen Xj^uts • . . 0,25 «
« 4f zerbrechlichen oder sperrigen Guts 0,50 «
Tarife der Happoltsweiler Strassonbahn (4 km lang):
Für eine Fahrt XI. Klasse 0,3ü Mk., III. Klasse 0,20 Mk., Kinder
Ton S— 7 Jahren die HAlfte. Volle Wagenladungen unter und bis za
6000 kg — 8 Mk., 6000—10000 kg = 12 Mk. Eilgut und Gepäck für
Stücke bis zu 50 kg = 0,40 Mk., über 50 kg pro 50 kg und jeden Bruch-
theii davon 0,30 Mk. incL Auf- und Abladen. Stückgüter in gewöhnlicher
Vrwih^ für Jedes Stilok bis sn 50 kg 0,20 Mk., «Iber 60 kg pro 60 kg
und jeden Brnolitheil = 0,16 Mk.
Beserrefonds 0,l--0,2<>/o des Anlagekapital«, bit zn 0,50/^
ID rnenerungsfonds: für Beschaffung netier LocomotiTen etc.
6^70/0^ nener Wagen 5"/o» Oberbau 2— 8^ Wo der Anechaffangskosten.
Die e triebskoston botraj^en durchschnittlich pro Locomotiv-
kilometer 0,00—1.00 Mk. Auf der Ocholt-Westorsteder Bahn haben die-
elbea im Jahr 1880 sogur nur 0,49 Mk. betragen.
Nachstehend sind die Aniagekosteu der Nebenbahnen für
1 km bereobnet unter der YorausBetzung, dase die Baknen nicht durch
grössere Viadncte, Tunnel und grössere Felseinsohnitte vertheuert
werden, vielmehr thunlichst einfach herf^cstpllt werden können, unter
Anrechnung von Mittelpreisen und unter diirchscliHittlif'hpn Vorluiltnissen,
Spurweite
Bezeichnung
1,435
m
! 1,0™
1 0,75
tn
Mk. 1 o/„
1 Mk. j %
Mk.
1%
•
1
6000
!
13,0
3000
9,1
2000
7,4
2
7000
15,2
3000
9,1
2000
7,4
3
200
0,4
200
0,6
200
0,7
4
700
1,5
200
0,6
150
0,0
6
Durchlässe und Brücken ....
2500
M
2000
6,1
1750
6,5
e
Tunnel
7
17000
37,0
13000
39,4
12000
44,5
8
500
0,6
200
0,7
9
ÖOOO
10,9
4000,12,1
3000
11,1
to
Werkstattsanlagen
200
0,4
200
0,6
200
0,7
11
A näserordentliche Anlagen , • •
12
4000
8,7
6000
18,2
5000
18,5
13
1600
3,3
600
l,ö
400
1,5
14
1400
3,1
600 1
1,8
100
0,4
Zusammen . •
46000
88000
27000
Bei der Ermittelung vorstehender TCosten ist angenommen, dass die
Tiänpe der Bahn 20 km bcträpt, ferner, dass die Bahn bei voller Spur
ganz auf eigenem Körper, bei schmaler Spur dagegen meistens auf vor-
audenen Wegen angelegt werden kann. I>ie Anlagekosten für Betriebs-
mittel sind liei schmalspurigen Balmon grösser als bei vollspurigen, da
im crstoreu F;i.llo dio gesanimtc i^racbtmcn^o auf eigenen Wagen be-
fördert werden muss und daher etwa das Droifache an Wageuzahi er«
forderlich ist als bei vollspurigen Bahnen.
Als weiteren Anhalt fdr die Kosten von Nebenbahnen mögen die
Angaben von Laistner dienen. Derselbe berechnet unter Berück«
aichtigung der sonst noch zu machenden Znschlä^re für Bauzinsen etc.
die gesammten Anlagekosten bei etwa 20 km BahnUnge und 16 km
Gesebwindigkeit In der Stundet
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70
1. für den giiustigsten Fall füz 1 km
bei 1^436™ 1^0» 0,76» Spurweite
auf 32—35 000 Mk. 29—32 000 Mk. 27—30000 Mk.
2. nuter mittteten VerliftliniBsen
49—56000 Hk. 43—48 000 Mk. 36-^000 Mk.
3. bei Bchwiorigen Terrain- und Betriebsveibältnisson
68—77 000 Mk. 54—65 000 Mk. 44^-53 000 Mk.
Dio Betriebskosten ntulcrn sich bei den \ ci ?chiedenen Spurweiten
nur Unwesen tlielL Bei 3— i Zügen für l Tag bin und her belaufen sich
die eigentUohen BetriebskOBten anssehl. der Unterhaltung des Oberbaties
und der Botriobsmittel auf 1900—2000 Mk. Sollon dio Wngen und die
leichteren Locojuotivcn der Nomialbalinou auf die Nebeubahueu übergehen
können und liierdurch ein stärkerer überbau nothvvendig werden, so
vermehren sich die Anlagekosten der normalspurigcn Nebenbahn nm
1000—3500 Mk. für 1 km. Dagegen betragen die Umladekostcu bei den
schjnal«i)urigen Hahuou je uacli dem Umfaug des Verkobrs und der
Besc'hallenheit der Güter 50 — 250 Mk. für 1 km.
Die Kosten von Nebenbahnen, welche in der ITauptsache auf flcbon
vorhandcue Strassen gelogt werden können, verringern sich nach dem*
selben Autor um etwa 1/3 unter sonst gleichen Verhältnissen.
B. Kleinbahnen.*)
TJaliTif^n, welche bestimmt sind lokalen Personen- odei* Güterverkehr
den durcligehenden lialinen zuzuführen» könneu als „Kleinbahnen" nach
dem Bau und Betrieb erleichternden ,,Gesetze über Kleinbahnen und
Privatanschlus^bnbuen vom Juli lSü2 ' (S.S. 144) gebaut werden. Die
durch dpri «geringen Verkehr V)e(iiugte Billigkeit wird durch möglichst
ausgcdtihuttj Benutzung vorliandener Straüäeu und Anschmiegung der
Bahnlinie an das Gelände, als> durch Anwendung starker Steigangen
uud scharfer Krümmungen errciclit. Da sich dieses mit der normalen
Spur selten erzielen lässt, so wird meistens die Anwendung einer
schmäleren Spur geboten sein. Ein Ueberlaufen der Fahrzeuge der
Haupt- und Nebenbahnen auf die Kleinbahn ist dann zwar ausgeschlossenf
jedoch läBSt sich ein Uebcrgang dieser Wagen durch IloUböcke — Trans-
porteure — ermöglichen, falls ein Umladen der Guter vermieden
werden soll.
Spurweite. Bei einer noimalspurigeu Bahn ist bei der erforder-
lichen Breite des lichten Raumes von 4fi^ die Benutzung der Straeeen
auf weiten Strecken meistens nicht an^'ilngig. Die Anwendung eines
kleineren Halbmessers als 150"' ist unthunlich. Die normale Spur ist
wegen der grosseren Anlagekosteu bei einer Kleinbahn wirthschaftlich
nur dann gerechtfertigt, wenn ein XJeberlaufen der normalepurigen X*a]ir-
aeuge erforderlicb ist.
Ansser der normalen Spur von 1,435™ Weite ist uach dem Klein-
baliugesetze die Anwendung von 1,0, 0,75 und 0,60™ Spurweite gestattet.
Die Spurweite von 1,0™ bietet aus technischen Gründen für die Klein*
bahn die grössten Vortheile. Bei einer Breite dos lichten Haumes von
2,7"* ist die Benutzung von 7 l»is b"^ breiten Strassen unbedenklich.
Lokomotiven lassen sich rationell und icit^tungstahig bauen. Personen-
wagen sind bequem und Güterwagen können gut ausgenutst werden.
Stabilität der Fahrzeuge ist ausreichend. BemebekoBten Stellen sich
günstiger als bei den schmaleren Spurweiten.
Bei einer Spurweite vou 75 cm ist die Auweiidung eines kleinen
Krünimungshalbniessers, 50*^ anstatt 76*''^ bei der Meterspur, statthaft;
es ist dadurch ein Anschmiegen au unebenes Gelände gut möglich.
Deshalb ist diese Spurweite dort am Platze, wo das verfügbare Bau-
kapital die Anwendung einer Meterspur niclit gestattet, besonders wenn
es sich vorwiegend um Güterverkehr handelt. Profil des lichten Raumes
betrilgt 2,10™. Nachtheile dieser Spurweite sind: Lokomotiven sind zu
schmal, um einfach und rationell gebaut werden au können. Personeu-
') Nailistthendr Angaben fluni theilwriae entiu ninipn aus; Kritische Betrachtungen
Aber Projektirung, !' u und B» trie b der Kleinbahnen (Uahnen von lokaler Bedeutung) von
"W. ilo g t ni ann, Verlag von J. F Hergroann, Wiesbaden 1805, und Eisenbahn-Technik
der Gegenwart I., Verlag von J. F. Bergmann, Wiesbaden 1897. Lokomotiyen für Klein»
bahnen, von ft eimherr and r. Borries.
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71
wagen sind weniger bequem und Gütorwagon uuvortheiliiaft. Die Stabi-
Iftftt der gedeckten Guterwagen und Personenwagen ist gering. Daher
TntissoTi die Wagen und der Oberbau kraftitror gebaut Bein und BOrg-
fältiger unterbalten worden als bei der Meterspur.
Die Babnen mit tiü cm Spurweite 8iud leicht und billig, daher für
bewegliche Bahnen, wIa Feld- und Waidbahnen, mit Vortheil zu ver«
wenden; dagegen sind die Xachtheile, die sich in dpr "Bauart der Loko-
mntiveu und Wagen, in der unffünstigeu Standffistii^^keit derselben und
dem dadurch bedingten Mehraufwand für Anlage und iictrieb echou
bei der 7r> cm weiten Spur zeigten, bei der 60 cm Spur so erheblich ver-
meTirt. dass die Anwendung tüesnr klrinstpn Spur für liahnen mit rpgol-
mässigem Betricbo als ein wirthschattlicher Fehler bezeichnet werden
mnes, selbst bei bedeutenden Torrain-Schwierigkeiten und geringem ver-
fügbaren AulagekapitaL
Lage der Bahn. Vom betriebstechnischen Standpunkte aus be*
trachtet ist die Lage der Bahn auf eigenem Rahnkörper zu empfehlen;
dagegen aus wirthschaftlichcn und bautechnischen Qrlinden ist die Be-
nutzung yorhandoner Strassen vielfach yorzuLziehen. Im letzteren Falle
wird an Grnuderworb gespart, Erdarbeiten und Brückenbauten sind
geringer. Vorhandrnf Wirthshäuser können statt Station ggp1);iude ver-
wandt werden. Dagegen sind die Anlage- und Unterhaltungskosten des
Oberbaues bei Benutzung der Strassen grösser als auf eigenem Bahn-
körper. Das Gleis einer Strassenbahn ist innerhalb eines Ortes in die
Mitto der Strasse zu legen, sofern die Strassonbreite dieses gestattet;
ausserhalb eines Ortes liegt das Gleis besser seitlich der Mitte, zweck-
mässig auf dem unbefestigten Theile der Strasse. Bei längeren Bahnen
und breiten Strassen ist es Tortheilhaft, den Schienenkopfetwa 4 bis 5 cm
fiber Strasscnkrone hervorragen zu lassen, bei engen Strassen und Weg-
übergäugen wird das Gleis dagegen vollständig verfüllt.
Babnen auf eigenem Bahnki^rper werden ebenso sorgfältig hergestellt
und unterhalten wie bei Hauptbahnen.
Oberbau muss sehr gut beschaffen sein* Zu leichte Schienen und
Schwellen Bind zu vermeiden. Bei Bahnen auf eigenem Körper sind
Holzquerschwellen mit Vignolsohienen jedem andern Oberbau vorzu-
sieben. Bei Strassenbahnen hat sich der Hartwich-Oberbau und bei
Pflaster die Billenschiene bewrlhrt. Bei Quersohwellenoberbau soll das
Mindestgewicht der Schiene 9,5 kg (m) betragen
Betriebsmittel, Als treibende Kraft kommt Pferdekraft bei
regelmässigem Betriebe nur ausnahmsweise zur Anwendung, gewöhnlich
Dampfkraft. Die Vereinigung von Motor und Pahrseug, wie heim
Bowan'schen Dampfstrassenwagen^ hat sich wenig bewährt.
Es werden Tender- Lokomotiven verschiedener Anordnung und
Grösse verwandt, bei welchen zur möglichsten Ausnützung der Zugkraft
entweder sämmtUohe Achsen gekuppelt sind, oder nur eine sohwaoh
belastete Laufachse vorhanden ist. Letztere ist bei grösserer ^ug*
goBchwindigkeit und scharfen Krümmungen einstellbar. Meistens werden
Lokomotiven mit drei gekuppelten Achsen verwandt. Beicht diese Au»
sahl nicht ans, so muss man Lokomotiven mit S Triebgestellen nach
den Bauarten Meyer, Mallet-Rimrott, Hagaus, oder mit einstellbaren
Achsen nach den Bauarten Klose, Klien-Lindner oder Doppel-Lokomo-
tiven anwenden.
Bei 600 und 750V"> Spur muss die IPeuerkiste ttber oder hinter die
Pabninn und h'äder gestellt werden Gewöhnlich werden Kastenrahmen
Kraus^^'schor J^auart angewandt. Das Triebwerk ^vird nach aussen ver-
deckt, wenn Menschen oder Thiere hineingerathen können. Bei drei
gekuppelten Achsen empflehll es sich, die mit Spurkränsen rersehene
Mittnl ■ich:^e so weit vci ^rlii>V>l)ar 7Ai machen, dass sie in den Kriiui-
mungeu mit den eigeuen Spurkzäuzcn fährt. Dio'^o Anordnung bedingt,
dass die dritte Achse Triebachse ist. Die grössteu Achsstäude sind in
I 62 der Grs. f. It. angegeben. Die Kessel erhalten möglichst einfache
Form mit rTinder rinsrorer Decke uud Dampfdome mit Heglergehäuso
mit einfachen ISicherhcitaventilen. Für die stets aussen liegende Steue-
rung iät die Anordnung von Stephenson am geeignetsten. Krause*
München wendet oft die Hensinger-Stenerung an, wo es auf gute Dampf-
ausnutzung und verhiiltnissmässig hoho Leistungen ankommt.
Die Zahl der Bremsklötze au jeder Seite sollte nicht geringer sein,
als diejenige der gekuppelten Kader. Zweckmässig wirken au jedem
gebremsten Bade S KlOtae. Als Bahnrftumtr gtnflgeu in der Bogel
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kräftige wagfrechtc, meist wellenförmig gebogene Winkeleieen in 75 bis
jOQium Abstand von S.O. Die Zugkraft ist niobt über 160 kg für 1 t
Triebaohslast und die Leistung nicht über S P.S. für 1 qm Heizfläche
anzunehmen. Nachstehende Zusammenstellnnp piebt die Hanptabmess-
ungen von einer Anzahl aTi^^t^efülirter Tjokoinotivon nn.
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1,1
0,56
0,6
0,44
Für Fahrzeuge bei den Bahnen von 75 und 60 cm Spurweite Ist, be-
sonders bei engen Curven, die Anwendung der Truckgeatolle geboten.
Zur Beförderung der Hauptbahnwagen auf normalspurigen Kleinbahnen
mit Krümmungen von weniger als 150"° Halbmesser oder auf Schmal-
spurbahnen TOn 1,0 und 0,76''^ Spurweite werden Rollsehemel angewandt,
mit wflchen man Krümmungen von 15"* FTalhmesRer befahren kann.
Dio Benutzung dieser Rollschemel ist bei Bahnen von 60 cm Spurweite
ausgeschlossen. PUr die Bremse empfiehlt sich die durchgehende Bremse,
die Yakuumbremse, besonders die Körting'sche selbstwirkende Luftsaug-
bremsd hat sich mehr als die Häberleinbremse bew&brt.
Hochbauten beschränken sich meistens auf einen Lokomotiv-
schuppen mit angehautor W.'isserstation uu<l kleiner Kcparaturwerkstatt.
Statt der Ötatiousgebaudu können vielfach vurtheilhaft Wirthshäuser
verwandt werden, die mit einander telophoniseh oder, wenn es die Bau*
kosten gestatten, mit einem Telegraphen mit Sohreibapparaten vexbnnden
werden.
Baukosten. Anlagekoston anssclilicssl Ich Grunderv erb betragen
im grossen iJurchachiiitt bei Kleinbahnen mit üu cm weiter Spur, leichtem
Oberbau mit 8—10 kg (m) schweren Schienen und leichten Betriebsmittel
12 — 15000 'S!. n<rn)\, bei 75citi Spnrweifn 2H0(I0 ( BrorUhalhahn) bis 28 000
Mark (km) (i'eidabahn). Die Koston der 62 km langen Kreisbahn Flens-
burg-Kappeln stellten sich bei 1"' Spurweite, einBcUliesslich ürunderwerb,
auf 24881 M. (km). Dia Bahnen von l"> Spurweite im Kreise Enskirchen
einschliesslic)^ Ormidor^verb auf 33700 M. (km).
Die vorstehend unter :n obenbahnen aufgeführten Einzelpreise sind
aneh fftr Cleinbahneu gültig.
nyui^cd by Googl
78
XX. Strassenbahnen.
Von X. W. H«ye^, Iii »Bm* q. Betr.-Iäap«1cior,
Die Strastenbahneu dienen znr Efleiohternng des Persouonverkebfi
innerhalb groBSOr Städte und bevölkerter Vororto. Sie outwickolten
sich aus dem Strassenomuibus und wurden anfänglich gleich diesem
ausachliesslich durch Pferde betrieben und auch jetzt noch ist diese
Betriebskraft bei vielen Bahn«ii in Anwendung. In den letzten Jahren
wird die Pferdokraft immer mehr durch mechanische Krafter/puger
ersetzt. Die erste Pferdebahn wurde 1832 in New- York, in Frank-
reich (Paris) 1854, in Kugland (Birkenhead) 18b0, in Dänemark (Kopen-
hagen) 18G2| in Holland (Haag-Scheveningen) 18G8, in Dentseldand
(Berlin) 1865 und in Oesterreich (Wien) 1867 erbänt
Jlll^emeiii.es«
Spurweite. Anfänglich wandte man die normale Spurweite der
Eisenbahnen von 1,435'" an. Da diese Spur jedoch grosse Bogcuhaib-
meeser bedingt nnd eine ecbmAlere Spnr die Anwendung der gewöhn-
lichen Wagenbreite von 2,0" gestattet, so werden in neuerer Zeit die
Strassenbahnen meist mit Spurweiten von 1,10, 1,0, ja sogar mit 0,76™
angelegt. Die Simr von 1,0™ erscheint als die zweckmässigste.
Steigungen. Bei Pferdebahnen beträgt die grösste Steigung,
welche ohne Anwendung von Yorspannpferden befahren werden können,
1 : 25 — 1 : 40, mit Vorspannpferden 1 : 14—1 : 20. Bei Strassenbahnen,
welche mit Dampfkraft betrieben werden, ist noch eine Steigung von
1 : 12,5 zulässig.
Krümmungen können mit einem HalbmesBer Ton 12— lö*" angelegt
werden, wenn der Radstand nicht über 1,3"* gross ist. Bei 25"* Halb-
messer kann der Kadstund 1,8"' betragen. Die Ueborhöhung des äusseren
Schienenstranges beträgt bei 15"^ Halbmebser 70"*"*, bei 100"* Halb-
messer lO™.
Oleialage. Bei Strassen Ton 8"'^ breiter Fahrbahn kann man die
Gleisaxe in die Mitte der Strasse legen; bei schmäleren Strassen muss
die Gleisaxe an die Seite gerückt werden und es soll dann der Abstand
von Bordstein bis Gleisuütte bei einer Wagenbreite von 2,0"* mindestens
l^Sb"" betragen. Bei einer Stxassenbreite von 5,1"* kann ein gewöhnlicher
Wagen an einem Strassenbahnwagen noch eben vorbeifahren und ist
daher dieses die geringste Breite einer Strasse, in welcher eine Strassen-
bahn angelegt werden kann.
Oberbau. Anfang« wandte man Flaohsehienen auf hölzernen Lang
•obwellen und Qüefscliwellen an. Bei Pflaster mit Beton-Unterlage
kann keiue Querachwelle verlegt werden nnd man ging deshalb zur
Satteisobiene tkber, die auf Langschwellen mittelst Klammern befestigt
war: die Quersohwellen als Spurhalter wurden durch Yerbindungsstaugen
aus Flacheiaen ersetzt. Um den Nachtheil dieses Oberbaues, das Lockern
der Schiene, zu beseitigen, ersetzte man den zweithoiligen überbau
durch eine kräftige, die Langschwelle entbehrlich maohende Schiene,
dia tidi der Strassendamm-Befestigung anschliesst nnd die Anwendung
einer starken Stosslasche gestattet.
Von den verschiedenen Oborbanarten, die nach diesen Grundsätzen
gebildet sind, haben die drei nachstehenden sich am meisten bewährt.
1) Die Haarmann'sche Zwillingsschiene besteht aus zwei
Yignolscbienen, die durch Vcrsch rauben und Binlegen von Oussstttcken
fest miteinander verbunden sind. Die seitlichen Hohlrftume der Schiene
sind durch Forrakliukern und der Zwischenraum der beiden Schienen
ist durch Guss ausgefüllt. Die Stosslasche der Laufschiono ist wie
bei den Vignolschionen der Eifenbahnen hergestellt. Die Schiene hat
eine Höhe von 165™™ und eine Stegstärke von 5«/a™. 1" Oleis wiegt
76,6 kg und kostet verlogt 14,76—14,90 Mk. Es ist nicht gelungen, durch
Kinfahrung eines symmetrischen Kadreifens beide Schienen als Lauf-
fläche EU benutzen. Dieser Oberbau hat die Nachtheile, dass sich nach
längerem Betriebe ein heftiges Schlagen am Schiouenstoss einstellt und
dass das Auswechseln und Ausbessern der Stossverbindung sehr kost-
spielig ist; auch ist in Berlin ein Reissen dos Steges bemerkt worden.
Die Einführung des Motorenbetriebes erforderte einen kräftigereo
Oberbau nnd Itthrte in der
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I) PhOarKtolifeiio, waloll« «ufl einer Vlgnoleoliieiie beitelit» In
deren 'Kopf eine Hille eingewalzt ist. Die in Breslau verlegte Schiene
hat eine Länge von 10™, eine Höhe ron 166™™, eine Kopfbreite von
116"". eine Enssbreite von lao™ und eine Stegstärke von 9,6™". Die
tarn Fleoheieen mbOdeten Qnerrerbfndnngen sind in 8" Bntfenrang
engebracht. Die Sohienenenden sind unter einem "Winkel von 45" ab-
geschnitten: die Laschen sind 600™™ lang. 1™ Gleis wiegt einschliesslich
der Nebentheile 82 kg und kostet verlegt 12,70 Mk. Ausser dieser
Sehlenenforak wird die FhOnixiohiene in 45 ▼ersohiedenen Formen
gewalzt, unter denen Bich euch solche mit centralem Drucke befinden.
Bis jetzt Bind über :^000 km Gleise mit FhönizBchieuen verlegt r Von
einer Sohienenform mit centralem Drucke liegen in Hamburg tlber
100 km-fUeis. Die SchienenstOsse sind so stark verlasehti dass StOsee
nicht melir fühlbar sind. Diete Sohiene bildet wohl dae siir Zeit bette
eintheillge Oberbaa-SysteuL
3) Die Haarmann'sche Schwellenschiene. Dieser Oberbau
besteht aus einer sweitheiligen Schwellenschiene, nach der Form einer
Hartwichsohiene gebildoti und einer leichten Scbutzsohiene zur Bildung
der Rille. Der Hohlramn zwischen Lauf- und Schutzschiene ist mit
Kies utid Cementguss aiisg^ifüllt. Die Laufschiene hat eine Kopfbreite
von 45™™, eine Höhe .von 155™™, eine Stegstärke von 6™™ und eine
Fnssbreite ron 120'"™.' Die StOsse der Laufschienenhälften sind na
500™™ vorsetzt. 1™ Gleis wiegt 98,7 kg und kostet verlegt 16,70— 17,20 JOu;
demnach ist 1 km Gleis der SchwcTlonsobiene etwa 6000 Mk. thenerer
als bei Anwendung der Phönixschiene.
Die Weichen müssen aus dem widerstandsfähigsten Material her-
Sesteltt werden. Man rerwendet Hartguss, Stahlgnee und Flnstetalü
azu. Das Weichstück setit man ans Ober- und Untertheil zusammen,
um die der Abnutzung am meisten ausgosetzten Theile leicht entfernen
und ersetzen zu können. Die Zungen sind beweglich oder fest, letztere
sind Torstisiehen nnd Überall ansnbringen, wo ee die Verhftltniese ge-
statten. Der Krümmungshalbmesser der Weichengleise ist 50—60" gross.
Die Gesammtlänge einer Weiche zum Befahren nach beiderlei Richtung
beträgt 60—70™. Länge der Weichenzungen 2—2,5™. Das Stellen der
Zungenwelohe gesohieht direot duroh den Bohaffner, dnreh den Bad-
reifen, dnrch eine vom Kutscherplntze zu handhabende Einrichtung
oder endlich durch das Gewicht des Pferdes. Die letzte Constrtiction
ist in verschiedenen Städten ausgeführt und hat sich gut bewährt. Be-
eehreibung nnd Zeiebnnng fn „Zeitschrift fttr dat gesammte Looal- nnd
fltraseenliabnwesen* IfitHI, & 80.
Betrieb«
I. Pferdebetrieb.
Die bewegende Kraft für Strasaenbahucn bildete anfangs ausschliess-
lich das Pferd und es ist auch jetzt noch dies© Art der Betriebskraft
hei vielen Bahnen, namentlich im Innern der Städte, in Anwendung.
Die Strassnnl)ahii wird meistons einspiuniig botriohon, da der städtische
Verkehr eine rasche Aufeinanderfolge kleiner und leichter Züge bedingt.
Der Pfcrdebetrieh hat den Vorthoil, dass die Anlagekosten gering sind,
daliegen den Nachtheil, dass die bewegende Kraft, welche dem grössten
Verkehre eTit!=i)rechpn muPs, nnch in dor Zeit der Hube annähernd die-
selben UntcrJialtun^?8ko8ten bedingt, als bei der Benutzung. Die Pferde
werden durch das Anziehen der Wagen und dnrob das anhaltende Traben
üborauK'estreuKt uikI miissen nach wruii^'ou Jahren ausgewechselt werden.
Weitere Nuchtlieilo siiul, dass die Botri. l.skraft den wechselnden Wider-
ständen der Bahn nicht genügend angepasst worden kann und dass der
Aufwand fflr Pflasterung sehr kostspielig ist.
Die Fahrgeschwindigkeit beträgt meistens 8^—9,6 km in dor
Stunde. In Stoi^rungen von 1:80 vermindert sich die Geschwindigkeit
auf etwa '6 km.
Wage n. Einspännige geschlossene Wagen sind 8,2" lang, 2,0™ breit,
enthalten 12 Sitz- und 12 Stelipliltze und wiegen 1350 kg. Geschlossene
/weisj)ä!uior mit '20 Sitz- und 12 Stehpliitzon sind 4/j'" lang und wiegen
2300 kg. Geschlossene Zweispänner mit Decksitzen haben 20 Sitzplätze
im Innern, 24 Deoksitse nnd 12 StebpUtse, süid M"^ lang nnd wiegen
2700 kg.
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Q« Betrieb ' durch unmittelbare Binwirkung des Dampfes.
A. Einrichtungen, hei wcIchtMi dio Krafterzeuger
m i t b e w 0 g t werden.
1) D a m p f 8 1 r a 8 F 0 II 1) a h n - Ti o c o ai o t i V e u.*) Die Strasseubahn-
locomotivo ist im Ketriübe städtischer Strassenbahneu fast überall durch
den elektrischen Betrieb verdrängt, ehe eie tn allgemeinerer Verbreitung
gelangte. Die Strassenhahnlooomotivo lässt sich bei äusserster T?o-
ßchrilukung niclit unter 70ü0 kg und bei voller Betriebszuverlässigkeit
nicht unter lOOUO kg horätelien; sie ist also schwerer als ein vollbesetzter
Strasscnbahnwagen und kann nur da als Bweckm&ssig angesehen werden,
wo die Wagen mit niclireren PlerdPii gcfaliren wcrdrii müssoii, oder der
Verkehr so diclit ist, dass innerhalb kurzer ^äeitrauine Züge mit mehr
als einem Wagen zu befördern sind.
Man verwendet zweiazige gekuppelte Tenderlocomotiven. Um das
geräuschvolle Austreten des Dampfe» zu verhüten, wird entweder der
vom Cylinder kommende Damxif iu einen Sammelkastcn geleitet, von wo
aus er ohne Stoss durch den Schornstein eutweichen kann, oder er wird
iu einem besonderen Behälter zu Waeeer verdichtet. Als Hrennstoff
wird meistens Coks verwandt; in Ihirnia, Stid-liusaland, hat man ver-
sucht, die Locomotiven durch Erdöl zu heizen, wodurch sich die Betriebs-
kosten um etwa ^'b verringern sollen.
Bei den Strassenlocomotivcn kann man drei Bauarten unterscheiden:
1) mit aussen liegenden Cylindern von Krauss in München, II oho n-
zolleru in Düsseldorf u. a. m. 2) mit innen liegenden Cylindern von
Henschel in Cassel. 3) mit HebelUbersetzuug von Brown in Winter-
thur
Die Locomotive von Krause zeichnet sich durch grosse Einfachheit
und geringen Coksverbraueli aus, 3,H4 kg für 1 km. Der Führer steht
cur rechten Seite des Langkessels und wechselt seinen Platz nicht.
Die Locomotive wird an den P^ndpunkten der Bahn nicht gedreht. Das
Feuer wird von der Seite des Führers aus bedient. Triebwerk und
Steuerung mit Stephenso n'scher Schwinge sind durch ein Gehäuse
vor dem Strassen schmutze möglichst geschützt. Die Kiederschla^uug
des Bampfes geschieht durch eine auf dem Masobinendache liegende
Anordnung ans 3 Lüiivsleitungen mit 130 Querrohreu. Das sich in einem
W^asserkastcu sammelnde I^iederschlagswasser kann wegen der darin
enthaltenen FettsKuren nicht zur Speisung des Kessels verwandt werden.
Das Betriebsgewicht beträgt 9,7 t, Betriebs- und Kuppelaxbelastung je
4,85 t. Die Leistung bei 10 km Gcschwindi<(koit 10 Pferdokräfto. Preis
15000—20000 Alk. Die Kosten der Bedienung betragen fürs Jahr 1500
bis SSOO Mk. oder 0|OS»04ft Hk. fttrdas Zug-^Kllometer; die Ausbesserungs-
kosten lOuO— 2000 Mk. im Jahre oder 0,09—0,11 Mk. für das km.
Die Bauart von Henschel & Sohn hat den Vorzug; völlig ge-
schützter Lage sämmtlioher Tricbwerkstlieile. Die 1^ iederschlagvorrich-
tung besteht aus einer Anzahl U-förmig gebogener Rohre auf dorn Dache.
Der hier nicht niedergeschlagene Damjif gelangt mit dem Wasser iu den
Kühlwasserbehälter. Der Führer steht an der rechten Langseite des
Kessels, wechselt seinen Stand nicht, hat aber nicht überall hin freie
Aussicht. Am Führerstande befindet sich die mit dem Fusse zu .be-
dienende Bremse, die Steuerung und der Begier. Die Locomotive hat
Cylinder von 200 X 30U™'" Durchmesser, 17 qm Heiz- und 0,57 qm Bost-
liache, 0^ cbm Speise- und O.U cbm Kühlwasserraum und wiegt betriebs-
ffthig 12 t.
Die Locomotive dos Werkes Hohenzollern iuD üsseldorf ist ähnlich
gebaut, hat aber J oy -Steuerung und den Wasserbehälter ausserhalb
der Bahmeu unter dem Fussbleche.
Bei der dritten Bauart, der Locomotive von Wintert hur, liegen
die Cylinder aussen und su hoch, dass die Kraftübertragung durch einen
doppelarmigen Zwisclienhebcl erfolgt. Die Brown'sche Steuerung ist
einfach, übersichtlich und giebt gute Damptvertheilung. Diese Locomo-
tive hat den Vorzug, dass an jedem Snde ein Ftkhrerstand mit Steuerung,
Begier und Bremse vorhanden ist, so dass der Führer völlio: freie Aus-
sicht hat. Der Abdumpf gelangt zunächst in den Auspuffkaston zum
Absetzen der mitgerissenen Fett- und Wassertheilchen. Das Dampf-
e) Znm Tlutttiitnotnnien aus „Bisen Iizlui-Ttehnlk der Oegsnwart L" Locomotiven für
StnHMmtelinon von f . Qie eeok«.
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^7a8ser wird ia deu iCühlwassorrattiu geführt. I)Ie Kiederschlagvorrich-
i mg ist derjenigen Yon Hensobel ännlieh. Der knrse liangkeuel ist
y nz mit Wasser gefüllt, der Pampfraum befindet sich in dem runden
h heu Stohkossel mit runder Fouerbüchsc. Eine in Barcelona anj^e-
wrandte Maschine von Wintert hur ist für eine Steigung von 90 ('/qq und
lim Bogenhalbmesser eingerichtet. Bei einem Dienetgewicht von 16,6 t '
zieht dieselbe in der Kbcne 10 t mit 10—15 kg Geschwindigkeit, bei
eliier Steigung von 80 "/.^ und 8 km Geschwindigkeit 8 — 10 t.
2) Der Rowan'sche Dampfwagen bestellt aus einem Personen-
wagen, der mit einem auf 4 Kadern ruhenden Maschinenwagen zu
^nem Gtosen Terbnnden ist. I>ie Maschine wird rom Wagenkasten
vollständig nmscblnssen. Der Dampf wird in zwei mit einander in
Verbindung stehenden Köhrenkossein, die auf 13 At. Drnck p:eprüft
sind, entwickelti es können 40ü kg Wasser in einer Stunde verdampft
werden. .Di^Cylinder liegen zwischen den Kesseln, die Niederschlagung
des Dampfen i^escliieht durch Begister von 80 qm Abkühlungsfläche,
welche auf dem Dache des Wasens augebrncbt sind. Im Dienst/natande
Wiegt der Wagen 7 t; bei "Beselznng mit 30 Fetßonen beiragt an
grösste Raddruck 1,0 1 Die Wintorwagon haben 9^ die Sommerwagan
60 Plfttze. Die Maschine hat 26 H. P. und ist stark genug, noch einen
«weiten gewöhnlichen Pfordebahnwagen mit 60 Personen zu ziehen. Die
Geschwindigkeit beträgt 10-20 km in der Stunde. Die Bremsvorrichtung
ist so eingerichtet, dass der Wagen auf WagenlAnge aum Stehen gebracht
werden kann. Der Bedarf an Coks beträgt 1,5 kg für 1 km. Das
erforderliche Drehen dos Wagens am Knde der Fahrt geschieht mittelst
Drehscheiben oder Weichendreieck. Der Dampfwagen wird asgawandl
auC der 8,9 km langen Bahn Kurfürstendamm-Gzonawald b«i Barlia und
auf einer 9 km langen Bahn in Kopanhagen.
^ Die feuerlose n Locomotivon haben die Vortheile: Sicherheit
ogeu Feuersgcfahr, Fortfall der Belästigung durch Rauch und Damp^
ann die Billigkeit des Betriebes in Folge der Erzeugung der Betriebs-
kraft an einer Stella. Bs gibt drei Arten feuerloser LocomotiTCiif die
Ton Honigmann, Lamm-Franoq und Yon Mekarski, von denen
dH erste in Anlage und Unterhaltung am billigsten, die letzte am
tHeuersten ist. Die Betriebskosten fttr 1 km betragen bei Honigmann
80 Pfg., bei Mekarski 36 Pfg. und bei Lamm-Francq 40 Pfg.,
wahrend dieselbou bei gewöhnlicher Dampfstrassenlocomotive 60 Pfg.
und bei einer Bcrglocomotive mit Feuerherd 90 Pfg. betragen. An
XiBistungsfÜhigkeit auf 1 t Eigengewicht entwickelt ue Maschine Ton
Ifonigmann (für Bergfahrten) 10, Ton M. 5 und yonIi.-Fr. 1,7 Ffarda-
stärke. Auch an Leistungsfähigkeit ist die H o n i gm ann'sche Locom.
den beiden anderen überlegen} während diese bereits nach Zurttcklegung
Ton 16 km «inar neuen S'ftllung bedürfen, kana dla Loeoas« tph U.
luO km mit einer i'ttllung aurttckiegen.
Die Ho ni gmann'sohe Maschine ist augewandt auf der Aachen-
Burtscheider Strassenbahn, und zwar auf einer Strecke von 1 km Länge
mit 4 Krümmungen von 20°^ Halbmesser und einer stärksten Steigung
▼on 1 : 30. Ausserdem ist sie in Leipzig, Chicago und Minneapolu im
Betriebe.
♦
Die Maschiiie Ton Lamm-Francq nach dem Gesetze gebauL
dass Wasser, welches in einem starken Gefässe über den Siedepunkt
erhitzt ist, dem liestrebon, sich in Dampf zu verwandeln, folgt, sobald
der diesem Bestraben entgegenstehende Druck nachlftsst* Versttcfatweisa
angewandt wurde diese Maschine 1878 auf der Strassenbahn Carolton-
New-Orleaus. Das Wasser war auf 193» C. überhitzt. Die 4 t schwert
Maschine legte 12 km in der Stunde zurück. Eine von Leon-Fr anoG
verbossorte Locom. Ist auf den I/inien 8t. Augustin- Neu illy (4,S kxi
lang), Kueil-Marly lo Koi (Länge 9 km, stSrkste Steigung 1:6) und
Lille-Koubaix (11 km lang) in Anwendung.
B. EinriobtUAges, bei welchen die K ra f t era a^gOf
feststehen.
Taubahne u. Um die Betriebskosten su ▼erringeru, bewegt man
In Amerika die Waken rielfaoh vermittelst eines aadlosen Stahltauet
von einer feststehenden Maschine aus. Zur Aufnahme des Taues is9
neben deu Seidenen ein Tautunnel angelegt, der bei den ersten Versuchen
in Sau Francisco aus hölzernen, mit eisernen Keifen verbundenen Köhren
von 0,70"* Licbtweita, neuerdings aus BetonrOhren hergestellt ist| wclohe
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in 0/90—1/20™ Entfernung durch Joche unterstützt werden* Zur Auf-
nahme des .Tagewassers lind In 90°* Abstand Sammelgruben angelegt.
Der Tautunnel Öffnet sich in einem Sehlitze, dessen Weite in Amerika
auf höchstens 19 cm festgesetzt ist. Zur Unterstützung des Taues sind
im Tunnel in einem Abstände von 0 — 9,b^ Tragrollen von 40 cm Durch-
mosser angebracht. In Krümmungen ßind seitliche FfthrungsroUen er-
forderlich.
Das Tau besteht aus 6 Litzen von je 10 Drähten, die um ein Manila-
Hanfseil geschlungen sind. 1*° Tau wiegt bei 32™'" Durchmesser 3,6 kg.
Pttrch die stOBsweiBO BeanBpniohung werden die Taue bis '/loo ihrer
Länge ausgedehnt und müssen durch Heraushauen eines Stückes ver-
kürzt werden. Die Dauer eines Taues beträgt 9— 12 Monate, das längste
bisher angewandte Tau ist 8900"^ lang bei einer Weglänge von 45Uü"'.
Das Tau bewegt sich mit einer Oeschw. von 10*18 km in der Stunde.
Die Triebrollen haben 3,66™ Durchmesser. Die Spannung des l'aues
beträgt 5,5 t. Die Züge bestehen aus einem Greifwagen, der den ^Greifer",
ein« Vorrichfun« zum Ankuppeln an das Tau, träert und 16—20 Personen
aufnehmen kann, und 1— S angehängten Wagen. Der Greifer muss daa
Seil fest fassen, ohne demselben schädliche Biegungen zu erthciien,
leicht zu lösen sein und muss ein geringes Gleiten dos Taues bohn£i
Verminderung der Geschw. gestatten. Die Fabrik tou Bässler A
Jorisson hat einen Greifer ausgebildet^ welcher im Qefillle und Stei«
gnng von 1:5 sicher wirken soll, auch die Anwendung von Tauen ver-
schiedener Stärke zulässt (Zeitsolir, f, Transportwesen und JStrassenbaa
1886, No. 9), die Taubahnen sind meistens zweigleisig.
Das bei einer Strasseubahn in New- York angewMidte Miller*sche
Zwillingssystcm besitzt 2 Taue, welche durch 2 von einander unab-
hängige Betriebsmaschinen bewegt werden. Von den beiden Tauen,
welche in XanUen pariülld neben einander liegen, ist stets nur das
^e in Thätigkeit; das andere kommt erst sur Anwendung, wenn das
erstere arbeitsunfähig ist. An den Wagen ist für jedes Tau eine Fang-
vorrichtung angebracht. Diese Anordnung des doppelten Taues ge-
stattet bei einem ununterbrochenen Betriebe Jederaeit das nicht benutzte
Tau au untersuchen, was für den Taubetrieb von grösstor Wichtigkeit
ist, da erfalirungsgemäss das Tau mindestens nach je 2 4 Stunden nach-
gesehen werden muss. Um bei dieser Untersuchung das Tau langsam
und leicht bewegen lu können, ohne die Hauptmaschine in Gang^ zu
setzen, sind zwischen den Stationen kleine» stehende Dampfmasohmen
angebracht.
Die Vortheile des Taubetriebs sind: starke Steigungen bis 1:5
bieten keine Sohwierigkeiten. Die Wagen können plötzlich angehalten
werden. Jede gewünschte Geschwindigkeit bis zu 16 km in der Stunde
kann au jeder Stelle der Bahn erzielt werden. Schnee lässt sich leicht
beseitigen, da man mittelst des Taues Sohneepflüge sohnell bewegen
kann. Die Leistungt lUhigkeit [der Bahn kann zu jeder Zeit leicht
dem Verkehr angepasst werden. In Folge der sicheren Bahnunterl arge
ist die Bewegung der Wagen eine gleichmässige und nicht so stossend
wie bei Pferdebahnen. Dagegen ist die Ueberwindung der Krümmungen
stete mit einigen Schwierigkeiten verbunden und erfordert besondere
Vorkehrungen, die das Sj'stom seiner Einfachheit berauben; auch wird
durch die Kreuzung zweier Taubahnen die Einrichtung verwickelt und
der Betrieb schwierig. Der Tautuunel wird leicht durch Strassendreek
Tollgestopft.
Zum Vergleiche der Kosten des Taubotriebes mit denen einer Pferde-
bahn diene eiue gradlinige, 5 km lange Strecke, welche von einem Greif-
wagen mit einem angehängten Personenwagen mit 20 4- 80 Plfttsen.in
Abständen von 5 min. mit einer Seilgeschw. von 10 km bei täglich
13 stündigem Betriebe befahren wird. Um dieselben Personen-Kilomctor
erzielen zu können, muss die Pferdebahn 17 Wageu mit je 53 Plätzen
i^t einer Qesohw* Ton 8 km in der Stunde 'betrieben werden.
Es betragen dann die Kosten: Taubahn: Sferdebahm
der Herstellung der Strecke . . 1,200,000 Mk. 660,000 Mk.
• der-Betriebseinzlohtung , . , . 404,250 * 372,500 ^
1,004,250 Mk. 1,022,500 Mk.
des Betriebes - . ... 127,490 * 181,600 *
Taubahnen sind ausgeführt 1873 in San Francisco 8,2 km mit 1,07»
Qpur, 1877—1888 ebendasäbst 26,1 km, in Oliioago 18,4 km, in PhUMelphlf
^^ km, in Iiondon t«8 km.
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UL Betrieb durch aufgespeiclierte Kraft .
Eloktricität als Botriebskraf t.
Die Anwendung der Eiektrioltät als Betrlebskraft für Straasenb ahnen
ist eine Errungenschaft der Neuzeit und wahrscheinlich wird die Elek«
trloitftt in der Znkonll die Abrigen Betriebskräfte auf den meisten
Bahnen verdrängen. Die elektrische Betriebskraft wird durch einen
feststehenden Krafterzeuger hervorgornfon und den Wagen entweder
durch eine Leitung «ugeführt, oder vermittelst Kraftsammler, Acou-
mnlatOTen, mitgegeben. Ali Krafteffseuger verwendet man meistens eine
Dampfmaschine, die Bonntsaag Ton Wasserkraft würde den Betrieb
billiger gestalten.
1) Betrieb durch eine Leitung. Bei der ersten elektrisolien
BahOft der Bahn zu Lichterfelde» wurden die Scliionen als Leitung be-
nutzt. Die eine Schiene besorgte die Leitung fttr die Hinfahrt, rtie
audere für die Kiickfahrt. Der den Pferdebahn wa^en ähnliche Wagen
tmg swisohen den Azen eine kleine Haschine. Diese Einrichtung hat
den Kaofatbeili dass der Oberbau sich nicht vollständig isuliren lästt«
was grosse Stromverluste zur Folge hat. Besser ist die Zutülirung d^'
Blektricitäi durch zwei Drahtleitungexi| welche an Telegraphenstangen
Iftngs der Bahn angebraehl sind. Bin kleiner grftderiger Stromsehluss*
wagen läuft auf der Iieitnng entlang und führt Termittelst eines
Drahtes der im Wagen angebrachten Dynamomaschine die Eloktricität
Bu. Ausgeführt ist diese Einrichtung auf der Bahn Charlottenburg-
Bpandauer Bock. Bs stellte sich hierbei herans, dass sieh Drähte der
zu grossen LängsändernDg wegen zu Stromleitungen nicht besonders
eignen und man verwendet deshalb besser aufgeschlitzte Röhren. Bei
der Strassenbahn Sachsenhausen-Offenbaoh hat die geschlitzte Röhre
einen Darehmesser von 80"^ nnd wird in Bntfemnngen Ton 80"* dnreh
Stangen unterstützt. In der Röhre läuft ein Stromschluss-Schlitten, von
dem aus ein Drahtseil durch den auf der Unterseite der Röhre befind-
lichen Schlitz zu dem Personenwagen geführt wird. Die Bewegung der
Djnamo wird durch Zahnräder mit ▼erlangsamendem Umsetsnngs-
Terhältnisse auf die Wagenrüder übertragen. Vergl. auch S. 09.
3) Betrieb durch Accumulatoron. Der Betrieb der Btrassen-
bahnen durch Aocumulatoren wird .besonders in den £^ällen aufgewandt,
wo die Zuführung des Stromes dnrch eine Leitung ansgeschlossen
ist. Da die Acc. an den Wagen mitt^enommen worden, so ist es ein
llaupterforderniss, dass sie ein möglichst geringes Gewicht haben, dann
müssen sie stets eine dem Bedarf entsprechende Leistung gewähren und
möglichst geruchlos sein. Die Acc. ron Faure haben sich als unge-
eignet für den Strassenbetriob herausgesteliti angewandt werden die
Aco. von Reckenzaun und von Julien.
' A. Der Aooumnlator Ton Keckensaun besteht aus einem mU
Blei ausgefütterten Kasten von Teakholz, in welchem sich 10 positive
und 11 negative Bleiplatten befinden. Jede Platte stellt einen Rost
dar, dessen liohlriiutMe bei den positiven Platten mit Mennige, bei den
negativen mit !^lglätte ausgefüllt siiid. Als erregende Flüssigkeit
dient Schwefelsäure Tom spec. Gew. 145. Die Acc. worden mit einem
Strome von 32 Amp. geladen, und es beträgt die Aufspeicherungsfähipkcit
einer Zelle 150 Amp.>Stundeu. Die auf langen Trögen aufgestellten
▲oc. werden unter die Sitze der Pahrseuge geschoben. I'ür jeden Wagen
lind 3 Sats Acc. Torhaudeu, von denen der eine den Wagen treibt and
die beiden anderen gefüllt werden. Das Gewicht der Betriebsvorrichtung
eines mit 46 Personen besetzten Wagens, der 20—22 km weit gefahren
werden soll, beträgt etwa 1790 kg. Die Oeschw. kann awisohen 5
und 16 km i. d. St. beliebig geändert werden. Die Betriebskosten sollan
6/3 Pfg. für 1 km betragen einschl. 16% für Abnutzung der Maschinen
nnd 50% für Erneuerung der Aco. o
Ein Ton der Berliner PferdebahnoGesellsohaft benutzter Wagen
nach diesem Systeme wiegt einsohl, der Acc. und Motoren 3750 kg, mit
82 Fahrgästen, Führer und Schaffner ÖOOO kg. Um den Wagen mit
12 km Gesohw. i d. St. und in der Jb^boue fortzubewegen, sind 5 Pferde-
kräfte erforderlich, wosu eine Acc-Batterie von 60 Zellen genügt. Dia
üebertragunfj der Motoren auf die Wagenaxo gescliieht durch eine
Schraube ohne Ende, womit ein Kraftverlust von Ib^lo verbunden ist.
b. Der Accumulator von Julien besteht aus dem sogen. „Julien-
Metall^ welches säurebeständig ist und eine grosse Menge Blektrioitit
aufspeichern kann, ohne von derselben augegriffen zu werden. Die
Aocumulatoren bestehen aus vier Gruppen von je 24 Zellen und werden
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TOB aiiBflen iinter die Wagensits^ geschoben. Unter dem Wagen ist ein
Dynamo untergebracht, welcher mittelst dea auf jeder Plattform beßtul-
lichen Julie naschen Umschalters durch den Wagenführer mit dem
Aocumulator in Verbindung geaetst wird. Durch den Umtohalter ist
M möglich, die Geachw. mu Ter&ndem und wechselnde Widerstände su
Überwinden^ ohne Stromregulator und künstliche Widerstände anzu-
wenden, indem nämlich die vier Accumulatoren entweder alle neben-
einander, SU swoi und swei nebeneAiiander und hintereinander oder
endlich alle hintereinander geiefaaliet wesden. Von der Maschine wird
durch ein SeÜ eine Vorlagewelle und von dieser aus mittelst einer
besonders geformten, sogen. Julien'schen Kette die Wagcuaxe ge-
trieben. Die tTeberietsung erfolgt dabei im TerhUtniet 1 : 10 in'e Lang*
■ama Der Stromverbrauch beträgt für l km Fahrt etwa 400 Amp.
Dieses System ist der Strasaenbahn In Brüssel angewandt. Die
Bahn ist 6,7 km laug und hat viele Steigungen, davon eine 1480™ lang
mit 48<yn Steigung und Krümmungen von 26°^ Halbmesser. Die Anlage
iat für 8 Wagen eingerichtet, 4 sind jetzt im Betriebe. Für die Kraft-
erzeugung sind jetzt 3 Maschinen mit je 60 H. P. und 2 Kessel mit je
60 H. P. und 2 Dynamo mit je 25 H. P. erforderlich. Die Stärke der
Dampfinasohine ei^bt eich ans S.26 + 10 H. P. Stromverlust 60 H. P.
In einem Wagen befinden sich i Acc, Je 350 kg ss 1400 kg lohwer, und
ist hierdurch der Wagen befähigt, eine Strecke von 65 km zurückzu-
legen. Das Einstellen und Ausladen der Aco. wird von 3 Mann in 2 Min.
bewlrkl Das Gewicht eines Wagens im Betriebe setst sieh snsammen
mit 4 Acc. = 1400 kg, Maschine 630 kg, 32 Personen, je 75 kg = 2400 kg
und Wagengewicht = 3290, zusammen 7720 kg. Zwei Kessel mit Ein-
richtung kosten 19200 Mk., 2 Dampfmaschinen 28800 Mk., 4 Dynamo, je
7600, also kostet die Anlage ohne Gebftvde rund 80000 Mk. Die Kosten
der Gebäude und eines dritten Kessels betragen 48000 Mk. Es kostet
demnach die Anlage für 16 Wagen 128000 Mk. oder für einen Wagen
8000 Mk. Ein Wagen kojtet 8520 Mk., mit allen Maschinen 7200 Mk.,
die Ace. kosten 6900 Mk. Die Gesammt- Anlagekosten für 1 Wagen
betragen demnach 22000 Mk. Die Betriebskosten bleiben bis zur
Grenze der Leistungsfähigkeit annähernd gleich, ob viele oder wenige
Wagen verkehren. Der Betriebs-Coöfficient wird also kleiner, je besser
die Anlage ansgenutst wird; andererseits verringern sich die Betriebs* *
kosten, wenn eine Maschine ausser Betrieb gesetzt wird. Es giebt eine
Orensa der YerkehrsgrOsse, bei welcher der elektrische Betrieb billiger
als Pferdebetrieb ist Diese Grösse wird in Brüssel erreicht, sobald
t Wagen verkehren müssen.
Zum Schlüsse sei bemerkt, dass man versncht bat, gepresste I'nfl
oder Kohlensäure als Beriebskraft fftr Strassenbahnen anzuwenden.
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80
XXL Feldelsenbalmen
für land* und forstwIrthsohaftUohen Betrieb.
Die beim Bau von Eisenbalmen, Kanälen und Strassen, ferner beim
Bergbau, in StoinbrQehen, 2ieg«leieii o. s. w. sohon längst gebrftuoli«
liehen BoUbahnou wcrdou uouerdings auch beim Transport der Feld«
und Wa'idfirzeugnisse nach den Tjnt»orräuraen und Verladepiätzen, ferner
von xiunget auf die Felder, zum Ueberführen der Moorlelder mit Sand
bei den MoerdammkuUuren, snm Uebermergelii u. b. w. Verwendet^ wobei
sowohl die Gleis« als auch die Wageuconstruotionen, sowie die Yerlftde-
einrichtungen in hohem Maasse vervollkommnet worden sind.
Die Vortheilo der l'^oldeisenbahnen bestehen in dem geringen Zugs-
wideretand bei der Bewegtin pc der eisernen Bftder auf entspreohend ge*
formtcu Stahl- odor Eiscuschienon (senkrocht stehende Flachschienen
und dorgl. zu Btarkor j\ f>nützung von Schienen und rollendem
Material iührende Piutiio ausgeschlossen), in dem Wegtuil von mit
Steinen, Holz u. s. w. befestigten nnd daher thenren Fahrbahnen, in der
Möglichkeit, die Balnin: loicht und rasch zu verlegen, abzubrechen und
au anderen Orten wieder zu verlegen, derart, dass sie sich jedem Terrain
anpassen uud sich selbät au bteileu Hängeu meist mit geringen Kosten
einflohueiden lassen, endlich darin, dass mit solchen Bahnen der Transport
sehr grosser Massen von Gütern beworkstplHijt Avordcn kann.
Bei den Feld- und Waldeisenbahuen hat man zu iintorschoiden
1) die Stammbahnon, auf welchen die gesammten Producte nach den
Stapel- odor Verladepiätzen, nach den Häfen n. s. w. gebracht werden,
und welche fibor die ganze Dauer des Transports keine Ortsvorändening
erleiden; 2) die Kobcubahneu, welche als Zubringer wirken und je
nach der Dauer des betreifendcn Verkehrs Wochen und Monate lang
liegen bleiben; endlich 3) die fliegenden Bahnen, welche unter Um*
ständen joden Tag, ja stündlich verlegt werdnn müssen.
Da eine gute Crleislage von dem grössten Einfluss auf den Ver-
schleifie der Schienen mit Znbeh5rden und des rollenden Materials ist.
• und da die Abnützung nm so geringer ist, je flüchtiger die Visirc sina
und je weniger Stösse vorhanden sind, so wird das Planum der Stamm-
und Nebenbahuou in der Kegel vor dem Verlegen des Gleises zu-
gerichtet, und bei sehr grossen Transporten überdies ein 8chotterbett
oder eine Sandunterlage hergestellt. Dlv^ ist namentlich bet Holz^
schwellen angezeigt. Zu den Stamm- und Nciienbahnen werden femer
möglichst lange Schieuen (7*" uud mehr) verwendet.
Da die Abnützung der Schienen und des rollenden Materials in
solchen Gefällen, in welchen gebremst werden muss, eine sehr beträcht-
liche ist und sich mit der Zunahme des Gefälls steigert, so empfiehlt es
sich, bei den Stamm- und Nebenbahnen gebrochene Visire anzuwenden, .
derart, dass schwache Gefälle mit starken wechseln und auf letsteren
ein sogen. I?remsl>org angelegt wird. Das Au- und Abkuppeln der
Wagen gebt liier st-hr rasch von statten, die Bremsung erfolgt an den
Seiltrommeln der Bremsberge uud uiclitau den Wagen. Nur bei fliegenden
Bahnen ist auf Bremsung der Wagen Bedacht zu nehmen, wobei jedoch
7<>/o nicht iibcrschritton werden Bolltcn.
Je steiler eine Bahn ist, auf wplcher die Wn^ron gebremst zu Thal
gehen, um so grösser ist die Gefahr der Kutgieiaung, um so leichter
entstehen UnglUcksTällo.
Die Wald- und Feldbahnen eignen sich auch zur Anwendung da,
wo gewöhnlielio Weganlagon zu theuer zu stehen kämen, z. B. wo das
Holz aus einer tief eingoscbuittcncn schmalen Klinge ausgebracht oder
aas einem Thal auf die Höhe gescliafft werden muss. Im ersteren Falle
werden stärkere TTolzstänimeznr UeberbrÜckung derSchluchten verwendet,
im zweiten Seilbahnen mit GöpelaufzUgen oder mit Maschiueubctrieb
unter Benutzung von Dampf- oder Wasserkraft mit Nutzen zur An-
wendung kommen, wobei jedoch die Zubrin^^Mubalinen womöglich derart
anzuleq:en sind, d.js3 f^Ie den Fuss der Seilbahn mit Gefall erreichen,
also nur ein Motor zum Betrieb der letzteren erforderlich wird. Wenn
Sieine, sehr schwere Hölzer u. der gl. von einem Hang aus auf einen
Thalweg auszubringen sind, gentigt in der Kogel ein an einem Baum
u. derffi. befoptißtf r Klascbenzu^^ mit Seil oder Kette zum Ablassen der
an Oit uud Stelle geladenen Wagen«
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8Vj
Ueber die Kutzleiatungr der Wald- tind Veldbalmta.
Während bei gut angelegten Pferdebahnen der bei der Bewegung der
Wagen auf den Schienen auftretende sogenannte WiderstandscoefncientW
= —i- ist, so dass also ein Mann, welcher bei voller 8 stündiger Arbeitg-
150
zeit und bei ca. 0,8" Geschwindigkeit in der Sccundo einen Zug K von
IS kg anszntLben vermag, auf einer solchen, und zwar horizontalou Bahn
einen Wagen mit der Bruttolast von 16 kg = 2250 kg = 4:5 Centner
fortsuschieben Termag, sinkt diese Leistung bei gewöhnlichen, abex
gut gelegten BoUbahuen, da hierbei W durchschnittlich = ist, auf
37,5 Ceutner, bei den meisten Wald* und Feldbahnen dagegen, bei welohei*.
W liöclistons =-~~ angenommen werden darf, auf 30 Centner und noch
weiter herunter. Bei einem mittelschweren Pferd von 76 kg Zugkraft,
1,15"^ Geschwindigkeit bei ebenfalls SsttLndiger Arbeitszeit betragen
dagegen die beireffenden Leistungen auf ebener, horiitontaier Bahn
225 Cenlncr, bczw. 187,5 und 150 Ceutner. Diese Zahlen geben nur die
unter besonderen Verhältnissen erreichten Leistungen an und sind in der
Traxis erheblich zu ermässigon. Es gelit hieraus auch hervor, wie un-
▼ortheilhaft eine schlechte, eckige Lage des Gleises, die Anwendung
vieler Stö-se, also zu vieler kurzer Glelsstücke namentlich beim Trans-
port grösserer Massen werden kann.
Die Förderweite darf für niittolschwevo Pferde zn 18 km in einem Tag
augenommeii werden, welche Entfernung je einmal mit beladenen Fuhr-
werken und leer zurückgelegt werden kann. Es darf angenommen werden,
das^ man mit einem Zweigespann durchschnittlich auf ziemlich ebener
Balm mit auf kurzen Strecken vorhandenen Maximalsteigungen von 2Wo
bei mittelgut gelegten Gleisen i W = - - ] durchschnittlich 9000 kg und
bei gut unterhaltenen Gleisen ca. lOOOO kg Bruttolast fortbewegen kann,
des^l. 1'pi horizontaler Bahn ca. 12000 kg, während auf gut unterhaltenen
chaussirten Waldwegen mit kurzen Steigungen bis zu 2'Vu die ent-
sprechenden Leistungen ca. 4500 kg bozw. 5500 kg betragen. Auf ca.
7|5 km langen Strassen von 5"/o Steigung sinkt die Bruttolast auf 2600 kg
und bei Waldbahnen ( W = ~~\ auf ca. 3600 kg. Man sieht hieraus, wie
\ 100 /
bedeutend die Nutzleistung der "Waldbahnen auf Steigungen abnimmt.
Da das Gewicht eines Langholz- Transx)ortwagens für Strassenverkehr
ca. 1200 kg, dasjenige von zwei Waldbahnwagen der Georgs-Marienhütte
in Osnabrück nur 440 kg beträ^'t, so ist die Nutzlast hiernach ent-
sprechend zu erniilssigen. Die Nutzlast beim Bahntransport ist jedocli
In Folge dieses Gewichtsunterschieds um 760 kg grösser als bei der Ver-
wendung von Strassenfuhrweiken.
Auf kurse Strecken kann man die Zugkraft K der Menschen und
Thiere ura das Doppelte stärker ausnutzen, also die Zugkraft K
bei obigen Beispielen zu 30 kg bozw. zu 150 kg annehmen, wenn im
ersteren Fall die Bampe nicht über 30*", im anderen nicht Uber 160*"
Unge hat.
Die Betriebs- und Forderungskosten hftngen wesentlich von den
für das Verladen getroffenen Auordnunc?cn ab. Die nutzbare Ffirder-
länge verrin<^ert sich sehr erheblich, wenn das Anflndpu und Anrücken
einen höheren Zeitaufwand in Anspruch nimmt und wenn die Förder-
länge Terhältnissmässig klein ist.
In der Oberförsterei Eberswalde wurden B. auf einer 3 km langen
theilweise sanft ansteigenden Waldbahn täglich 50 fm und unter Ein-
rechuung der Wiigenlast ca. 40000 kg je 3 km weit gefordert, worin
jedoch die auf das Anrücken erforderliche Zeit inbegriffen ist, auf hori-
sontales Bahn wäre die Leistung etwa um 25'V*> grösser gewesen. Die
Kosten des Ladens betrugen hier pro fra in Tagschichten 0,09 t, worin
das Verlegen dos Glpi bis zum Stiiinni und die Förderung des
Wagens zum Hauptgleise bis auf 400'" EnUciuuag inbegriffen ist. Im
steileren Terrain erhöht sich der Zeitaufwand pro fm auf 0,10— 0,12t.
Das Abladen tiud Eangiven der leeren Zi\gc erfordert ferner pro fm
0,04 t zusammen also 0,13—0,1(3 t eines Taglohnera. Für Abnützung und
XKV. ühei nhi^xd's £al. 1808| Gehefteter Theil III.
6
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Erneiiening sind bei den StahlielilenMi otw» 4<yo det AntchaffnngspreUee,
beim ^rollenden Material efwft 10 ^/o, fttf die laufend« tTnterliaming des
Gleises eiidlicli etwa 2"/o anzunehmen.
In Mützeiburg kamen auf einem von der Georgs -Marienhütte in
Oenabrack gelegten Gleise^ wobei in einem Wintert ago 24 im anf IS km
LiÄge mit jo 2 Doppelwagen okne Zulittlfenahme eines Bremsers gefttklt
wurden, die Transportkosten pro fm und km auf 2,6 Pf. zu stehen.
Bei Feldbahnen können im Gefälle mit einem Pferd ca. 4'jOO kg Küben
XU dergl. ans einer Bntfemnng Ton 2 km eingebracht werden.
Bine schlechte Qleislage in vertioaler Hinsicht vermindert die Aus-
nutzung der Zugkraft in noch viel höherem Maasse. Bezeichnet z. B.
tiXt Erdtransporte z den Zuwachs der Kosten, h die Hebung in Metern
und B die Steigung »/oo, so wird, bei mit Hand betriebenen Feldeisenbahnen
z = 2^ h -f- 0,26 . 6 und bei Pierdetransport z = h -j- 0/6 . s in Pfennigen.
Wenn also bei einer solchen Bahn und bei einer Nettolast des RoUbahn-
wagens von 1 cbm Boden s= oa. 40 Centnern nur zweimal eine Steigung
▼on SOWoo und hierbei je eine Höhe tou nur O^b'^ zu Überwinden war,
so vertheuerte sich dieser Transport im ersten Fall um 8,75 Pf., im •
■weiten um 18,6 Pf. oder pro Ceutner um ca. 0,22 Pf. bezw. um 0,46 Pf.
£& muss daher besonders bei ständigen Bahuen vor einer zu mangelr
haften Gleisverlegung gewarnt werden, da das Terrain, auf welches
das Grlcis gelegt werden soll, erforderlicheu Falls mit Haue und Schaufel
um ganz geringe Kosten sich so vorbereiten lässt, dass die Zugkraft
ganz ausgenutzt, also entweder der vorhandene Transportwagen voller
geladen oder bei der Wahl der Transportmittel auf die Beschaffung
grösserer Transportgefässe refloctirt werden kann, wodurch sich wieder
die Transportkosten erheblich verringern, überdies wird die Abnützung
der Schienen und der Wagen durch schlechte Gleisverlegung sehr yer-
grOssert^ Für Unglücksfälle sind pro fm je nach der Beschaifeäheit dei
Terrains und der Stämme 6—10 P£ in Bechnung au nehmen.
Constmetion der Bahnen.
Die Constmetion hat sich hauptsächlich nach dem Zwcek, welchem
die Bahnen dienen sollen, sowie danach zu richten, ob die Bahngleise
Öfters abgebrochen werden müssen oder längere Zeit belassen werden
können, ob der Boden fest oder naehgiebig ist und welche Geldmittel
cur Verfügung stehen. Die verschiedenen Systeme sind in zwei Haupt»
klassen, nämlich in den Querschwellcn- uud in den Langschwellen-
oberbau oinzutheilen. Der letztere Oberbau besteht in seiner einfachsten
Form aus swei auf Je einer Seite beschlagenen Läugsbalken, welche
an den StÖBsen auf Querschwellcn ruhen und durch letztere, sowie auch
sonst noch in passenden Zwischenräumen (zur Erhaltung der genauen
Spurweite) zusammen- bezw. auseinandergehalten werden. Auf diesen
liängsbalken werden zur Führung der Transportwagen Flaehschienen
aufgenagelt oder mit versenkten Schrauben auff^'escli raubt. Dieses System
ißt in entlegenen Waldungen, oder da, wo viel, uaiuentlich stärkeres
Holz (z. B. nach Windfällen) rasch aufgearbeitet uud abgeführt werden
soll, gani sweokmässig. Die Längsbaiken werden nach der Abfuhr ab*
gebrochen und weiter verwerthet.
Bei den längere Zeit an einer und derselben Stelle verbleibenden
Bahuen kaun sich auch der eiserne, sowie der combinirte Langschwellen*
Oberbau zur Ausführung empfehlen, wobei der Boden suvor planirt, in
ein möglichst gleichmässiges Yisir gelegt und entwässert wird. Zu
letzterem Zwecke empfiehlt sich auch die Anbringung eines Schotter«
körpers unter dem Gleise.
Die Gleise bestehen gewöhnlich aus stählernen Vignolschienen, welche
von dem Bochuraer Verein für Gussstahlfabrikation, von Krupp in
Essen u. A. symmetrisch, von der Georgs-Marienhütte in Osnabrück
nach dem Haarmann'schen System derart ausgewalzt werden, dass der
äussere Theil des Schienenfuss es erheblich breiter als der innere ist, wo-
durch ein sehr wirksamer Schutz gegen das Umkanten geschaffen wird.
Letztere Absicht wird jedoch in noch viel höherem Maasse durch die
Querverbindungen erreicht, welche theUs auB den tJnterlagsschwelleii,
tlieils aus Querstangen bcBtehen.
Hierlicr gehören die Systeme von Docauville, Spalding, Dol-
bergj Kahler und Anderer, welche eine bestimmte Schienenlänge
und eine eine Theilung der Ijasten bedingende Tragkraft der Transport*
wagen aunelimen, wodurch das Schienenprofil gegeben iet» während
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•ädere Oon«trtictetire fÄr Jeden conoreten Fall die Gröaso and BclaBtunR
des Transportgofasges aud Uiernach ersi die Poriii dos Sclnenenprofils
und dia Zahl der Qversobwelleu bestimmen. Hier ist boeouders Paul
Dietrich in Berlin, Dr. Müller iu Inowrazlav, Oehler in Wildegg
(bcbweiz), G. Schnidor in Mououstadt (Bern) zu nennen.
Spalding und Dolberg ^'erwenden hanptsllchlicb Holzqucr-
scbwcllen, letzterer auf Verlangen auch Ftablquerechwellon, das Bochumer
Werk, Dehler in Wildogg «. A. am /'^\ Eisen, das üdnabrücker Werk
aus Eisen (Profil Haar mann). Die letztere Form ist die vor-
theilhat'tero. Die Gloiso sollen sich nämlich nicht zu tief iu den Iktdeu
eindrücken, anderuthcils aber auch gegou das sog. Wandern der
Schienen genügenden Widerstand bieten.
Es empfiehlt sich daher bei ständigen Gleisen mit iiolz-
8 oh Vellen die Kinschiebuug von 6—0*" Gloisstttoken mit den
Haar man naschen Quorschwellcn
Die Widerstandsmomente dei st ililcrnen Querschwellen sind aus
den Prüspecteii der betr. i'abiikcu zu erbcheu, die Quorschwellcn der
Georgs-MarienhUtte weisen bei 3 bczw. 4 kg Gewicht pro Meter Wider*
atandsmomente von 14C0 bezw. 1880 auf.
Wegen des Bostons ist d is änsserst zulflssi^o Maass der Flciach-
ßt-irko der Schwellen der Sclüenensträuge u s. w. zu 4"^"^, womöglich
über zu ö"*"* anzunehmen. Die Stossyerbindungcn der vori^cliiedeueu
Systeme weisen sehr zahlreiche Constmotlonen auf, welclio bezüglich
ihres Werthea nicht erheblic-b von einander yerschiedcn sind. Tiasclien-
verblnduugen mit schwebendem Stoss sind bei ständigen Gleisen vor-
zuziehen, bei den beweglichen die Ton Dolberg und Spaldiug bei
den Hoizschwellen, die von Dolberg, von der G o o rgs-M ari en hütte
vom Bochum er Verein und von Geh 1 o r in Wildegg bei den eisernen
Querschwellcu. Bei festen Bahnen werden die Liascheuverbinduugcu noch
durch einen Sohranbenbolseu befestigt. Bei den schwebenden Stössen
beträgt die Entfernung der Schwellenmitten ca. 25—40^"*. Werden die
Bcbicnen auf Holzschwellen gestossen, so geschieht die Verbindung
meistens mitteist gnsseiserner Schuhe von etwa 1 kg Gewicht, in welche
die Schienen von beiden Seiten eingesteckt werden. B^ Verwendung
von Dielenschwellen (S palding, Dolberg u. A.) werden die Schlenen-
enden durch eiserne Knacken oder iClammem festgehalten, welche durch
die Dielen geführt sind.
Ein besonderes Iiaugschwollen-Oberbausystem wurde von Fr. Hoff-
manu in Berlin erfunden, \s ol ni die Langiichwellcn zugleich die Lauf-
schienen bilden und aus dreieclcif,' pp.-t;?ltcteu, unton ausgescliweifton
und gekerbten Frofileisen bcgtcbcii. l>a. leutere Schienen ihrer ganzen
IiHnge nach entweder unmittelbar auf dorn Boden oder auf dem
Schotterbett aufliegen, wenn sie gut unterkrampt sind, so kann deren
Flcischstärko ^'^fpcrnübcr dou aiif Quorschwellen ruhenden Schionon ent-
sprechend verniindort worden. Zur Einhaltung der riclitigeu Spurweite
werden die Holfmanu'scheu Schienen thcils durch hölzerne, theils durch
eiserne Unterlagsqnersoliwellen oder durch Rund- oder Flacheisen mit
einander verbuudeu.
y.iu combinirtcr Laugschwellenoberbau entsteht, wenn diese Schionon
(Vignole- oder Hoffmanu-Profll) auf hOlsernon Iiangsch wellen aufliegen.
Die H o f f mann'schen eisernen Laugschwellenachienen sindinFolge
HUBf dieiccki[::cn, den Schub '!or I^fider anfuehmendeu Form gegen seit-
liche Verbiegungen gut gCBichert; es drückt sich in Folge der Ker-
buiig der guschweiftcn Fttsse das Profil in den Boden oder in die Unter-
lagsschweUon fest ein, und zwar desto mehr, je grösser die Last ist, die
darüber bewegt wird. Ein Xachtheil ist die eine rasche Abnützung der
Käder verursachende Sclinialboit des Kopfes der Dreikantschiene und
die ungenügende Sicherung gc^en das Wandern. Diese eisernen Lang-
Bchwellenschienen erhalten gewöhnlich 2,5"' L;inj?o, ruhen auf l'l2<''n
starken Schwellen und letztere an den Stössen auf iT)^"» langen und breiten
Stossbrettern auf, ausserdem befinden sich hier Btossbleche. Eine aus-
gedehntere Anwendung hat dieses System noch nicht gefunden, dasselbe
dürfte sich aberhuupt nur ffir ständige Gleise, nicht aber fOr fliegende
Gleise eignen.
Im Moorboden sind Holzscbwelbn als Schionenunterlager zn
verwenden; neuerdings haben sich auch die eiaonien (^ucracitwcllcn
(Profil Haarmann) dafftr. gut bewährt.
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In BotreC des reinen Vigaoleschlenen-Lanffschwellenoberbaus ist
Nichts besonders xa bemerken. In neuerer Zelt haben sich noch eine
Menge von Oborbauten etugobürgert, welche ciue Combiaation yon
Lang- und QuerschwcUoaoberbau vorstellen, iu Wirklichkeit aber Quer-
Bphwoileugleise sind und sich im Wesontiichon nur durch dio Länge
der Glei«9tüc1ce und die Art der Sohiencnbefestiffttit^ unterscheiden.
Da luan da, wo Feldbahnen zu verlogen sind, in der Kegel Über
gentlgondes Personal vorfügen kann, so dass es also glcicligiltig ist, ob
ein, zwei oder drei Arbeiter zum Transport und zum Verlegen der
Oleiastücko verwendet werden, da ferner ein Gleis mit der zunehmenden
Länge der einzelnen Schienen stabiler und gegen Verbiegungen gesiclier»
lor wird und dann auch weniger Querverbindungen und scuptige Siehe*
ruii^siuittel bedarf, je weniger Stösso yorhaudou, also je läuger die
Bchienen sind, so sollten hei Feld« und Waldbahnen, welche Iftngere
Zeit an einem Orto liegen bleihcu, nur Schienen von eiiinr Längr* von
niiudosteus 5"^ vorwendet worden. Die Anwenduiii? kiirzerer i^chieiieii^
stücke ist hierbei da angezeigt, wo z. Ii. kleine Wasäeiiäufe zu über-
brücken, Anschlüsse an feste Weichen, Drehscheiben n. s.w. hersnstellen
sind u. B. w.
Anders Ho£!fon dio Verhältnisse, v.o in Wald und Feld viele Arboits-
stelieii rubch erreicht und wieder vorlabsca werden müssen uxid wo die
▼on oder zu jeder solchen Stelle zu trausportirenden Massen nicht von
grossem Umfang sind. Hier ist die Verwendung von durchschnittlich
2°^ laugen, fest zusammengesetzten GleisstUcken angezeigt, eine leichte
Verbindung an den Stössen ist hierbei uuerlässlich, da hier dio schnelle
Verlegbarkcit der Gleise dio Hanptbedingung ist. Mit solchen Wald*
und Feldbahnen zweiter Ordnung niuss joder Stamm, jode Holzbcuge
im Walde, jede Arbeitsstelle auf dem Felde leicht erreicht, überdies auch
der Ucbcrgang auf die festliegenden Eahnstreckeu (erster Ordnung) ohne
Aufenthalt bewerkstelligt worden können.
Dio SpurwritG wird am zweckmässigsten zu 0,5 — 0,6°* (ausnahmsweise
beim TrauH|)ort leichter und viel Baum einnehmender Materialien, z. B.
von Torf, and mit höheren Wagenkasten zu 0,7-~0,85'") angenommen, bei
Waldbahnen kommt fast ausschliesslich nur noch das Maass von 0,6*"
zur Anwendung j in Curven hat bei festen Axen und festliegenden Bahnen
eine dem Axstand entsprechende Spurerweiterung einzutreten^ ebenso
eine Erhöhung h des ftnssereii Sohlenenstrangs, welohe vom Krümmungs-
halbmesser B und von der Geschwindigkeit v (in Kilometern pro Stunde),
mit welcher sieh die Vollwagen bewegen, abhängt, wobei h sr in
X»
Miilimoteru anzunehmen ist.
Bei Wagen mit kurzem Axstand und losen Bädern soll man mit
dem Krümmungshalbmesser nicht unter 6°*, bei Wagen mit festen Bädern,
ferner hei LanghoUwagen mit Trackgestellen nicht unter 10^ Badins
herabgehou.
Die Abniitzuiig der Gleise und des rollenden i)ilaterialg iiaugt wesont-
lieh von dem Maass dos Bremsens beim Transport in Geflllleu, sowie
davon ab, oh loicl^t fand und dcrgl. auf die Schienen geräth. Im Flug-
Saudhodeu ist daiicr die Abiii;t:<nug eiue besonders grosso. An solchen
Orteii werdcii daher die "Wai^eu mit Schicucuräumern uu» iiüäeu aus-
gestattot.
Die Gefälle der Haupt- Hahnen dürfen durchschnittlich nicht
übersteigen, nur auf ganz kurzen Strecken und wenn den Gefällen eine
Horizontale oder Contresteigung folgt, sind noch 7 — 80/o zulässig. Wenn
immer tbuulich, sollten die Gleise nicht über 2<>/o Gefäll erhalten, wenn
hierbei der Transport auf grössere Entfernungen stattzufinden hat, da
hei grösseren Gefällen selbst bot Anwendung von ganz guten Bremsen
Unglücksfälle in ITolge von Unaufmerksamkeit leicht vorkommen können.
Wo, wie 2. B* im Gebirge, ein Plateau mit einer Thalbahn vorhanden
werden soll, schaltet mau eiue Seilobene ein, welche bis zu 2^ Steiguug
erhalten kann. Die Bewegung ert'olj^t mittelst Göpehverkon und Vor-
gelegen bei kleinen Massen auf einer Ikihn, bei grossen auf zwei neben-
einander liegenden Bahnen mit oben angebrachten Seiltrommeln. Dio
leeren Wagen werden entweder durch dio heladenen heraufgeftthrt oder
es laufen zu diesem Zweck besondere mit Wasser gefüllte Wagen auf
dem zweiten Gleise zu Thal. In gleicher Weise wird bei Aufwärts-
transporten verfahren.
Die im Gefäll laufenden Wagen sind mit kräftigen Bremsen n
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versehen. In die Zfige wird zuweilen anoh ein liesonderer Bremswaffen
eingeschaltet.
Ist iu grösseren Waldcoraplezen noch ein mässiger Local verkehr
neben dem Bahntransport zu erwarten, so legt man Waldwege au, welche
in den Einschnitten 3/6"\ in den Auffnllungen 4^"> Breite und neben*
Bteheudes Proül in den Einschnitten erhalten:
Hierbei wird die Bahn Über
den Weggraben nnd jede
^ ^^S^ y Pc!iwolle beiderseits auf
L _ 3fcS »w-ßfij eine Sand- oder dergloiflioii
■ Q'^l Bettung gelegt. Für den
^^"^'^ Abtransport und für daa
neben der Bahn gebende
Zugpferd des Waidbahn-
Wagens verbleibt alsdann
noch eine reite von 3,2'"
Zar Heratpllnnc^ von Bahnabzweigungen worden Weicljon (von etwa
4™ Länge) mit Kreuzungen oder Drehscheiben eingelegt, in deren Fort-
setzung gekrümmte Schienenstücke den Uebcrgang zu den geraden
Strecken vermitteln; das Verlegen kurser, gerader Glefsstücko in stark
gekriimmtnn l^Tis^on ist 'wonifjfer 7.11 ompfohlon, lilorfOr werden iu der
Kegel besondere (Jurvenstucke eingeschaltet. Die Kosteu einer i'" langen
.Weiche mit Kreuzung kommen anroliichnittlich auf 50^70 Mark, die
einer Drehscheibe auf Bollen und von ca. 1,6 — 2*" Plattformdurchmesser
auf ca. 60 bezw. 85 Mark zn stehen.
Die Weichen empfehlen sich besonders zur Anwendung bei
grosseren oder bei gekuppelteu, z. B. bei Langholzwagcn, insbesondere
sind die Kletterweichen als eine sehr empfchlonswerthe Coustruktiou zu
l>ezeicbncn. Bei festliegenden Gleisen wendet man die mit dem Fuss
zu bewegenden Zungen- oder die Schleppweichen au, wobei die Schienen
in gleicher Ebene liegen, bei Abzweigungen unter rechtem Winkel nach
Nebengleisen die Kletterweichen. Bei kurzen Transportgefässen eignen
sich eiserne Drehscheiben mit Kugellagern dagegen besser zu Aeu-
derungen in der Fahrrichtung. Diese Drehscheiben erhalten gusscisernCi
zum Zwecke der GewiohtsTerminderung mit Aussparungen Tersehene
Plattformen mit Führungsgleisstückon.
Das Biegen von Schienen geschieht theils durch Werfen, thcils durch
Aufschlagen mit grossen, auf Setzhämmern aufgesetzten Schlegeln, oft
auch nur durch Vorschlagen von Pfählen vor den Schwelleuköpfen.
Ciirvon worden thcils ans heaondcren aus gebogenen Sclüeiien
7u^aiii)nengesetzten Jochen oder nach doiu Vorgang der George-^! arien-
büitc in Osnabrücli aus sogen. Trapezjochen zusammengesetzt. Gewölinlieh
bilden 4 Joche von je 2^ Länge einen Yiertelskreis; 8 solcher Joche
einen Halbkrei«, während 8 Trapezjoche einen Viertelkrei.s herstollen.
Kt^rzere Trapezjoche im Bogen verlegt lassen sclKirfcro Bahnkrüm-
mungf^n zu. Die Trapezjoche können ebensogut zu geraden Strcqkcn
benntzt werden.
Wegekreuzuhgon werden durch Aufnageln von mindestens 3"^ langen
Dielen auf den Unterlagsschwelleu hergestellt, wobei erstere so weit zu
unterfüttern sind, dass die passirenden Fuhrwerke nicht an die Schiencur
köpfe anstossen können.
Eoziiplicli der einfachen Kreuzungs- und Drehschoiben-Con-
struktlonen ist auf die Prospecte der Fabriken zu verweisen.
Bei Verwendung von Viguolerollbahnschienen ist der Seitendruck
der Fahrzeuge besonders zu berücksichtigen, da, wenn daa Profil und
namentlich der Scliienonsteg zu schwacli l)f riifsseu sind, V rViPtrüTiLren
leicht auftreten, und zwar umsomehr, je grösser die Geschwindigkeit
der Vahrzeuge ist und Je mehr Gurven zu befahren sind.
In sehr weichem, sc}) lammigem Boden empfiehlt ca sich, zwei Längs*
)»ftl/er unter die Schwellen zu verlegen, um ?n starken Sackungen und
Vexbiegungeu der Schienen vorzubeugen, falls dieser Zweck nicht besser
durch Ziehung Ton Seiten graben erreicht werden kann. Bei frequenten
Bahnen mit Handbetrieb und hei grosser Fahrg< scli windigkeit werden,
wenn die Schwellen nicht fest in den Boden eingebettet werden können,
dicaolben zuweilen mit ca. 12<^"^ breiten Laufdielen übernagelt, welche zu
gleicher Zeit eine Verseil iebung der Schwellen durch die Tritte der
Arbeiter verhüten. Beim Pferdotransport wird weicher Boden durch
Unterlage von Ecisig, auf welclios Kies, Boden oder Sand bis auf nahezu
Schiouenhöho aufgebracht wird, befestigt, oder man legt hier einen
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förmlichen Prügelweg an, wobei das Pferd sowoh) auf der Seite als auc|i
1d der Mitte des alsdann mit mind. ca. 0,6"^ Spurweite ansulegenden
GleiBcs gehen kann; im letzteren !Fall sind die Prügel jedoch ebenfallB
mit einnr Schichte Kies, Bodon oder Sand zu überdecken.
Bei Gleiäeu mit Holzschwellen und im Gefall empfiehlt sich
zur Verhinderung des Wanderns der Schienen das Yorschlagen
von Pfählen vor den Schwellen etwa in Entfernungen von ca. 8 — 10™,
ebenso gogen seitliche Verschiebungen in den Curven durch
Vorschlagen der Pfähle vor die Schwelienköpfe. Ausserdem sollten die
SchienenfQsse durch ElnkHnkungen fttr Hakennftgel v. dergl. mit den
Schwellen fest verhiiuileu werden.
In Curven ist ferner ein Vorwecliseln der Stösse ein sdhr
wirk^ameä Mittel, um die richtige l^age der Gleise zu erhalten.
In besonderen Fällen, in welchen m kurzer Frist grosse Holzmassen
auf eiueu Stapelplatz gebracht worden sollen, kann sich auch die Ver-
wendung ausgeschossener Haupt-Eisenbahnschienen empfehlen, sofern
die Kosten der Boifuhr der letzteren nicht hoch sind. Zum lieber-
brttoken von WasserUufen von ca^ 5^ Breite werden solche Schienen,
zwischen welchen Laufdielen etngeBchobeu werden» ebenfalle mit Vor-
theil angewendet.
Bereohnong der Trrij^kraft verschiedener iTeldeisenbahn-
(Vignole-) Schienen.
Be/eichnct P das Gewicht, di\^ auf einem Kollwagenrad ruht (unter
normalen Yerhaltuisson und aui ganz ebener Bahn also V4 des Gosammt-
wagengewichts, das jedoch wegen der unvermeidlichen einseitigen Be-
lastun^'on in Folge von Sackuugen der Gleise u. s. w. mn 10 — 15*^/o
erhöht werden muss), ferner 1 die Entternuug der Mitten der Unterlage-
schwellen, 21 das sogenannte Biegungs- und W das sogenannte Wider-
standsmoment der Schiene (das mit jedem Profile wechselt) and bezeich-
net man mit r die zulässige Spannung (bei Stahlschienen sst 2000 Itg
P 1
pro qcm), so ist M =s — *— = W.r, wenn, wie dies die Begel zu sein
4 *
püegt, nur ein Bad auf den Zwischenraum zwischen zwei Schwellen
zu stehen kommt.
Beträgt al-n d is T»r>reehnete Brnttowagengewicht 1600 kg (30 Centner),
die anzunehmende I^laxiraalradbolaatunt? rund 500 kg, ist ferner das
Widerstandsmoment W einer Schieue von i,7 kg Gewicht, 4,ö°™ Höhe,
2,V^^ Kopf- und Fnsebreite =: 6^48 in Gentimetem (e. auch imten)»
so ist M = ^ =5,848.2000, also die für den betreffenden Transport-
5,848.2000.4
wagen zu wählende Entfernung der Unterlagsschwellen =
= 93^7*^"» = 0,95"» rund.
600
Bei kleinen Lasten und auf ebenem und festem Boden, ferner bei
Balinen, auf welchen wegen geringer Falirgeschwindigkeit seitliche
Verbiegungen nicht zu befürchten sind, kann man bei gleichem Gewicht
höhere Vignole-Schienen von geringerer Kopf- und Stegstärke, aber Ton
grOsBcrer Tragkraft verwenden, als bei Bahnen, auf welchen diese günsti-
gen rliältnisse nicht vorliegen; es sollte daher die Wahl deti richtigen
Schiene uprofils Yon Fall zu Fall nach Anleitung von Sachverständigen
stattfinden.
Stahlschienenprofile, Gewichte n. Widerstandsmomente
Ko.
Schienen-
höhe
Kopf-
breite
1
Steg,
breite
Fuss-
breite
Quer-
schnitt.
Träg.
heits-
oment
1 1 0 a>
U ^t> Cä •¥»
Gewicht
pro Meter
in kg.
in Millimetern.
qcm.
für cm.
1
4ü
20
5,0
35
4,69
9,54
18,63
4,78
3,65
46
21
5,5 1
40
6,09
6,02
4,7
3
52
23
7,5
45
8,06
25,28
9,76
6,3
4,3
4 ;
56
18
36
5,44
21,03
7,68
5
G5
25
6,0
50
9,05 ,
57,80
16,00
7,1
ß
45
22,5
(1,5
80
0,81
16,39
7,29
13,58
6,0
7
55
28
7,5
45
10,12
8,0
8
70
35
C,0
55
11,68
73,17
20,91
22,66
9,0
9
70
30
8,0
56 1 13,56
78^4
11,0
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.87
Die Kosten der S*eldei8eiiba!men
richten sich nach dem Zweck, den dieselben erfüllen sollen, also naiueut-
lieh nach der GrOsBe nnd nach der Beechaffenheit der zu transportiren-
(Icn Massen, nach der richtigen Auswahl uud nach den Preisen der
Schienen und Schwellen, sowio der Transportgefässe, endlich bezüglich
der Unterhaltang nach der Güte der verwendeten Materialien und nach
der Befähigung des Betriebsleliere. Auf lehleeht gelegten und unter-
haltenen Bahnen nützen sich sowohl die Schienen als auch die Trans-
portwagengestelle vor der Zeit ab.
Die Kosten der gewalzten Eisenschienen stellen sich bei Bezug
von Quantitäten yon 10000 kg und- mehr Gewicht loco Werk pro 100 kg
durchschnittlich auf 11 Mark bis 11 Mark 50 Pf., dio der Stithlschieneu
auf 12 Mark 50 Pf. bis 14 Mark. Loco Arbeitsplatz dürfen diesen
Preisen je nach der Entfernung vom Werk durchschnittlich 2—3 Mark
zugeschlagen werden. Da die Tragkraft der letzteren aber um ca.
das lV*fache grösser ist als bei den Walzeisenacbiouen und deshalb
auch dio Stahlgleise bei gleicher Tragkraft wie dio Eisenschienengleise
um Vieles leichter worden, überdies leichter verlegbar sind, so kommen
neuerdings Stahlschienen fast ausschliesslich cur Anwendung.
Die Schienen für die festen Gleise werden gewöhnlich in Lttngen
von 5—6"^ geliefert.
Beim Eisenbahn- und Bergbau begnügt mau sich meistens mit dem
Holzschwellenobcrbau aus ganzen oder gespaltenen, gut ausgetrockneten,
möglichst harzreichen Rollern von 9—12*^"' Durchmesser aus Lärchen-,
Bothl'orchen oder Tannonholz, theils in rohem, theils in imprägnirtem
ZuStaude oder man wendet 20 cm breitOi 5 cm starke Dielen fOr StOSS-
schwellen und solche von 12 cm Breite fflr die Zwischenschwelleu an,
welche zum Schutz gegen das Spalten an den Enden mit Querbolzen
versehen werden. Diese Anurduung ist jedoch theurer und weniger
sweckmttssig. Da der fm Nadelholz durchschnittlich loco Feld auf 6 bis
6 Alk. und der Meter Schwelle hierbei auf ca. 18—20 Pf. zu stehen kommt,
desgleichen 100 kg Schuhe für die Stösse ca. 24 Mk. 50 Pf., 100
Stück geschmiedete Hackennägel durchschnittlich 2 Mk. 75 Pfg. (bei
0,U kg Gewicht 126"»» lg. k 4,4 Pf., desgl. von 0,1 kg 110™ lg. k 3,26 Pf.,
bei 0,00 kg 100'""' lg. ä 2,4 Pf.), Schraubenbolzen pro 100 Stück von
* Länge und Dicke 4 Mk. 50 Pf., von J^'/n'""^ 5 Mk. 5u Pf., «V»"^™
0 Mk. 40 Pf. kosten, so stellt sich der Preis der Btahlgleise bei Ifi^
Schwelleulängc, 0,95™ Sehwellendistans und 0^"^ Spurweite bei langen
• Schienen von 4,7 kg Gewicht pro Meter fttr die ganze Schienenlänge auf
crt. 12 Mk. cxcl. Legen, mit letztcrem auf ca. 12 Mk. 80 Pf. oder der
laufende Meter auf 2 Mk., wobei, wie oben erwähnt wurde, die Bahn
von 1600 kf? (30 Centner Brutto) äcbweren Wagen befahren werden kann.
Bas Gewicht einer solchen Dahn beträgt durchschnittlich pro Meter 14 kg
Die Ho f f m a n n' schon Schienen wiegen 2,o:s kg bezw. 2,6 kg,
j,H3 und 7,25 kg pro laufenden Meter werden von dem Hüttenwerk
n Union'' in Dortmund aus Bessemer Stahl ausgewählt und kosten loco
Werk bei 2,03 kg pro Meter Gewicht 50 Pf., bezw. GO Pf., 1 Mk. 50 Pf. und
1 Mk, 75 Pf. pro Äleter, bei grösserem Bezug ermiissigt sich dieser Preis.
Die Stahlgleise mit stählernen (^uersch weilen der Georgs-Marieu-
hatte kosten loco Werk pro lfd. Meter Gleis ca.:
hl p
Oda
«2 o
Schionon-
proüi I,
SohweUen-
profil I.
Schienen-
pro&l II,
Schwellen-
profil XI u. III
Schienen-
profil III,
Schwell«!-
profU in.
Bemerkungen.
2
8
4
5
M.
5
5
4
4
Pf.
70
70
60
60
tu
'S«
o ja
ü ü
CO
2 *i
7-1, <s
M.
4
3
3
3
Pf ! . tcJS u
30
90
30
30
CO
M.
3
3
2
2
PI
GO
30
70
70
»4 M :
■ ■ 1— . <u
_ 4)
^ X
^ * '*
Diese Preise gel-
ten für alle Stoss-
verbinduugen,
sowie fiirTrapez-
joclie; b. Curven-
jocheu ein Zu-
schlagspreis von
0,4 M. pro Meter.
Die Widerstandsmomente der Schienen I, II und III betragen 1S7G0
bezw. 15000 bezw. 10000, auf mm bezogen. Diese Schienen tragen l ei
einer Schwellendistaiia ?oa 2400 kg heaw. 1800 uud 1200 kg A*-
belastung.
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88
Das Terlegen und Verbinden der Yi^^noloschienengleise erfordert Je
nacb demOewIehi derMns«liieii01et«stränge 2— 4 Mann, wenn der Boden
eben und daher uiclit vorxnliereiteu ist. Die Arbeitsleistuug bleibt nahesa
nnverjl-ridort, ob 2, 4 oder 6™ lange Strilngo, die mittelst Wagen an die
Arbcitsstoile geführt werdeoi zu verlegeu sind und beträgt pro Arbeiter
und ArbeUsstnnde im Mittel oa. 110*", wobei jedoch die Beifahr der Mate-,
rialien nicht inbegriffen ist.
Nach anderweitigen Erfahrungen wird ein 1 km langes Gleise mit
4,6 kg schweren je 6'" langen Schienen und mit Holzschwellen von
Bwei Mann in 30 Standen auf SO—SO»^ Entfernung transportirt. toU-
ständig abgebrochen und inoL etwaiger Drehscheiben, CarTcnsciiienen
und der^^^l. frisch verlegt.
Forstliche Bahnen fUr den Transport von bis zu 8 fm starkem
Langbolz, Bowie von Brennholz in Quantitäten Ton oa. 12 obm auf einem
Doppelwagen mit Truckgostellon orlialten zweckmitasig 0,6™ Spurweite
und auf festliegenden Bahnstrecken Joche von ca. 5— ü'" Länge. Als
Schwellen werden entweder 15^'" starke, in der Mitte durchgesägte oder
gespaltene Boiler von 1,0^ Länge; und als Profil der Stahlschienen das
oben unter No. 5 n. 7 aufgeführte von 7,1 bezw. 8 kg Gewicht verwendet,
wobei die Schwellen bei den crstcreu in 1,5% bei den 8 kg schweren
Schienen in 1,8—2,0™ Entfernung zu legen sind, oder aber man wendet
ein Stahlgleiae, wie s. B. oben angegeben wurde, an. Bei schwebenden
Stösaen (mit Laschenvorhindung) erhalten die Schwellen 20*^"* Entfernung
von Mitte zu Mitte, wenn man nicht eine andere Verbindang mit Schuhen
und dergl. auf einer Stossschwclle vorzieht.
Die Zahl der Doppelwagen richtet sich nach dem Materialanfall
und nach der Länge der Bahn; je länger die letztere ist, desto mehr
Wagen sind ein;;nstellen. £in Zug mit 40 fm Nadelholz enthält ge-
w(>hnlich fünf Doppolwagen von 6—6000 kg Tragkraft, wird auf ebener
Bahn von swei Pferden gesogen und von einem bis swei Arbeitern
begleitet.
Die Transportkosten berechnen sich leicht aus der Geschwindigkeit
des Zugpferds und den Qespannskosten pro Tag nnd betragen je nach
der Entfernung durchschnittlich 6^6 Pf. pro fm und km für den Hin-
und Herweg.
Soll aus einem Schlag jährlich eine Holzmeuge von 20000 fm in den
6 Wintermonaten ausgebracht werden, wobei 8 fhi per Doppelwagen
geladen nnd 2 Doppelwagen von einem Zweigespann abgeftlhrt werden
können, so kann man bei 11 km Entfernung mit G Gespannen täglich
etwa 160 fm abführen. Man braucht hierzu 24 Wagen, ausserdem werden
12 Wagen auf der Ablage und 12 Wagen auf der Bückfahrt, 18 Wagen
endlich im Schlag sich befinden, so dass der Wagenpark aus 96 Wagen
bestehen muss.
Die Kosten des Terlegens der Gleise richten sich nach der Gleis-
und nach der Joch(Schienen-)längef nach der Beschaffenheit des Terrains,
nach der Geübtheit der Arbeiter und nach der Construktion und dem
Gewicht der Joche*
Zum erstmaligen Verlegen IncL Aufladen und Transport vom Lager-
platz der Joche zur Baustelle sind durchschnittlich 8 Mann, snm Auf-
nehmen und seitlichen Verlegen 2 Mann erforderlich
Das erstmalige Verlegen von 2"^ langen Jochen erfordert unter gün-
stigen Verhältnissen (Oonstruktion Spalding A Dolberg)' pro 100""
Gleise durchschnittlich 15 Minuten Zeit und bei t sr 9 Arbeitsstunden
Vi2 t; V9 t (mit weniger geübten Arbeitern und bei unzweckmässiger
Oonstruktion); das Verlegon eines Ausweichgleises mit 2 Weichen von
zusammen 80"* L&nge Vtt t; das Aufnehmen vaxä Wiederrerlegen eines
Gleises von 2>^ langen Jochen bis au 10"> Bntfbrnung unter denselben
Verhältnissen wie nboii ca. V4o t.
Das Auiladeu vuu Langholz geschieht theils mittelst der Hcbelade,
theils mittelst eines transportabeln Krahnens oder eines schiefen Bocks.
Das AnrUckeu dPA Holzes kostet in nicht geordneten Schlägen ca.
20 Pf., unter ganz günstigen Verhältnissen nur ca. 6 Pf pro fmj das
Aufladen 20—30 Pf., das Abladen 6-15 Pf. pro fm.
Wenn gewöhnliche Trans])ortwagen auf Feld- oder Waldbahnen
übergehen sollen, so werden einfache llanipen aus Holz angebracht, auf
welche erstere auilahreu, um mit ihren Axen von den Schemeln der
Bahnwagen selbstth&tig auf- und mitgenommen zu werden. In Ähnlicher
Weise erfolgt die Entlastung der Balinwagen am Ende der Bahnen.
Wenn gebremst worden muss, so erhöhen sich die Transportkoston ent-
sprechend der hierauf verwendeten Arbeitsseit des begleitenden Arbeiters
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'f.9
Sm rollende HateriAl and weitere FreisnötiMn.
* ■
Das rollende Material dor Feld- u ml Waldbrihiion wurde in den
letzten Jaliroii iii liolicui Maasse vervollkommnet. Es zeichnen eich hier
besonders die Georgs- Marioahütte in Osnabrück, der Bochumer
ISergwerkBverein, Dolberg in Berlin, Spalding in Jaukow n. A.
aus, aus deren Pre-iscouranten nähere Angaben zu entnehmen sind.
i>c8onders hervorzuheben ist der zu verschiedeneu Zwecken vervreudbaro
UniversalwaReii.
Zu Yerauschlaguügen lullen noch einige Preisnotizen loco Werk
folgen, wob^ die Spurweite Ton zu Gntn^ gelegt ist.
Pveiee der 0eorgt*Marienhfltte in Oenabrttek:
1 Universal wagen mit federnden jfingatangen, Bnffern und
Axen « 175 Mk.
L desgl. ohne Federung ..«••••••.. 115 «
Hieran eine Selweokenbreniso 45 «
l Plattform aus Büdunhols 10 «
1 Gitteraufsatz 45 «
1 Mulde von Eisenblech mit Kippvorrichtung für Va cbm Inhalt 80 «
1 desgl. fOr 3/4 cbm Inhalt M«
I Kippdrehscliemel 00«
1 Klafterholz- uad StangenaufsatK «• 60«
1 grosse Plattform .lu «
1 Seitenkippwagen mit Blechmulde oder mit Gittermnlde nnd
Holzfütterung von cbm Inhalt 140 «
1 desgl. von ^Acbm Inhalt IfiO «
1 Yorderkipper und 1 Gitterwageu je 140 «
1 transportable Laderampe mit 2 Paar Gabelanfefttaea mm
Transport bei adener wagen auf eine Feld- oder Waldbahn
ohne Umladung. ••«.■•••,.* 35«
für Schienen von
7,5 kg 5,8 kg 4,0 kg Gov7.
1 Zungenweiche 06 Mk. 70 Mk. 65 Mk.
1 Schlepp weiche 83 « 76 « 70 «
1 einfache lülotterweiclie . 27 « 24 « 22 «
1 doppelte Kletterweichc 43 « 40 « 37 «
1 Schienenbrücko ....•«...•. 25 « 24 « 28 «
1 Weichen- und Brückenrampe 19 « 18 « 17 «
Wendeplattea • • • • 45 « 45 « 45 «
Drehscheiben aus Stahl 209 « 807 « 204 «
DrebecbeibeA ans Gneseisen 00« 55«
Seiten- und Endkippwagen von Eisenblecli nnd ganz eisernem Gestell
kosten bei u,5 0,75 1,0 cbm Inhalt
ca. 180 220 2C0 Mark.
1 itarker Natsholswu^en, bestehend aus je 2 Plattformwagaa mit Dreh«
sch omoln, Kette und Haken kommt bei 2000 kg Xragkraft auf'Oa.
40O Mk., bei 6000 kg Tragkraft auf ca. 600 Mk. zu stehen.
l desgl. mit niederen Plattformwagen ohne Kette ca 200 MIi.
I Mnldenkipp wagen für BObentransporte und dergl. mit höl-
zerner Mulde von 0,76 cbm Inhalt kostet ca 1.^0 «
Desgl. ganz von Eisen bei 0,5, 0,75 u. 1,0 cbm Inhalt 150, bzw. 150 u. 220 «
.1 Truckplateauwagon für 23 Kürbe vuu je 110 1 lulialt in
S Btagen inoL KOrben 400 «
l desgl. für 5 rm Klafterholz 850 «
l Hüben- oder Dttngcrtransportw itjcn mit ahnohmbureni Trag-
korb für Lasten von 120—150 kg Gewicht kostet 40 «
Der Trttgkorb allein 12 «
1 eiserner Plattformwagen für 300 kg Tragkraft "0 «
2 Stahlaxen mit 4 eiuräudigen Hartgussraderu nnd Axlagcru . 5C «
2 Eisenaxen « 4 « « mit Kapsel verschluss 48 «
S « « 4 « « ohne « 80 «
2 « «4 « gewöhnlichen Gussrüdern ... 2.^ «
1 Bremse 10 «.
] gusseisorne Drehscheibe auf Kugellagern 55 «
l Aufladevorrichtuug für Imnghola mit schiefer Ebene . . . 250 «
Bogenförmige Auflade Vorrichtung 285 «
l droitbcilige « . . • « 215 *
Station.lre Bremto 76 «
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•90
Bei dem Traneport kleinerer Masgen von verschiedener Beßchaffen-
heit ompiielilt sich der JCostenersparniss halber die AnschafCimg abnebm-
barer ObergeBtelle, welobe den betrelTendeii Materialien entspreebend
construirt sein müssen, so dass also die gleichen UntergestellB sowohl
Enm Transport yon Bllben u. dcrgl. im Pommer als auch zum Mistfübien
im Winter u. s. w. verwendet werden können.
. ■ Dia Dolberg 'sehe x^^teutirte Kletterweicho kommt auf ca. 55 Mk.
zu sieben und wiegt ca. 89 leg.
l^ansportable elektrische Feldbahnen.
Die "Firma ArthurKoppel, BeirUn KW, DorotheeuBtr. 83 bef atet sieb
mit der Herstellung vorstehend bezeicbneter Binrichtungen. Der Betrieb
.geschieht durch oberirdische Stromleitung, welche an leicht aufstell-
barezi Jochen dem Motorwagen zugeführt wird. Die Leitungsjoche sind
aus Eisen U förmig hergestellt und ruhen auf einer verlängerten Schwelle
des Gleisrahmens. Durch Anspannung des Ijeitungsdrahtes werden sie
festgehalten, Rückleitung durch die Hchienen. Die Einrichtung an be-
stehenden 1^'eldbahnen soll sich leicht durchführen lassen. Obwohl
bisher Erfahrungen nicht vorliegen, dürfte diese Einrichtung für grössere
Bauten, bel> welchen namentlich eine stehende Dampfmaschine als Eraft-
erzengor ittgleioh- für Beleuehtung dient, mit Vortheil Verwendung
finden.
XXII. Lehr- und Arbeitsgerüste.
- Ymk 0. "Wiloke, XMlibaiiiasiwetor«
A. Lehrgerüste. Die Lehrgerüste kleiner
Spannweiten bis etwa 8™ bestehen meistens aus
Busammengenageltcn Bohlen; für die grösseren
erfolgt Vollständige Verzimmerung, wobei das
System der Bund- und Leergespärre mit Vortheil
cur Anwendung kommen kann. Die auf das Iiehr-
gerOsi radial wirkende Aussenkraft Ist' (Fig. 15):
L = G- . sin ff — ^ G- cos .
Fig. Ii.
9
Fig. 16.'
Für die Stärke d und Breite 1 des Gewölbes, sowie für das Gewicht
pro Cubikeinheit folgt das Gewicht des Steines = G = d}'.
Wenn y — \ und der Reibungscoöfficient f-^ — 0^ ist, wird um =
L = d (sin ii — 0,5 . cos Durch Wiederholung dieser Gonstmctioii
bildet sich die „Druckflächo". Die erforderlichen Materialien bezw. die
Arbeit pro laufenden Meter Tiefe des weiten Bauwerkes
sind naob folgenden, auf Grund ausgeführter Beispiele festgestellten
Gleichungen zu berechnen:
1) cbm Holz: q — 0,05G 1 + 0,0101« ä 40 Mk.,
2) lfd. Meter Bearbeitung: b = 2,6101 + 0,260 1' & 0^6 Mk.,
3) kg Sohmiedeeiten: e = 0,0861 -f 0,091 P a 0,8 Mk.
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'91
Üuter Annahme der beibemerkten Einlieitsprciso entsteht nach Ad»
ditiou folgende Oleichong der Kosten der LehrgerfXste p . m Tiefe für
1"^ weite Bauwerke:
4) K = 3,06 1 -I- 0,5Ü4 P.
In nachstehender Tabelle sind dio betrefl'endeu Wertlie obiger
Gleichungen für die Spannweiten 0,6 bis 16'^ enthalten.
1
1 lfd.
1 lfd.
* DI
1 cbm
1 Meter.
kg
1 Mark.
m
1 cbm
Meter.
kg
Mark.
0^31
1,32
7
"0^82"
30,31
3,86
48,99^
l
0,066
2,77
0,01
0,08
3,61
B
1,083
36,72
5,14
66,50
1^
0,107
4,36
5,84
9
1,314
1,660
43,65
6,61
73,18
s
0,162
0,203
6,0€
0,18
8,36
10
51,10
8,25
86,90
7,90
0,36
11,15
11
1,82G
59,07
10,08
101,79
8
0,258
9,87
0,66
14,23
12
2,11G
67,56
12,08
117,82
4
0,384
14,20
1,02
21,22
14
2,744
80,10
16,65
152,25
6
0,530
0,606
18^45
1,85
29,35
88,60
15
3,090
8,460
96,15
106,72
19,20
21,94
172,66
.«
24/48
. 2,77
16
198,18.
B. Arbeitsgerüst. Auf Grund ausge-
führter, nach Fig. 17 construirton Arbeits-
gerüste erfordern diu auf beiden Seiten des
Bauwerks beftodlichen Büstuni^en (incl. ihrer
gegenseitigen Verbindung, jedoch exd. der
Fahrschlitten) pro qm Ansichtsfläche:
1) 0,1—0,13 vhm Holz ä 40 Mk.,
2) 3,8—4,2 lfd. M. Bearbeitung h 0,35 Mk.,
3) 0,24—0,4 qm liohlon ä 2,5 Mk.,
4) 0,5- 0,8 kg Schmiedeeisen ä 0,8 Mk.
Mit üdcksicht auf die beibemerkten Ein-
heitspreise folgen nach Addition die Ge-
Bammtkosten inro qm Aaelohteflftche 6,88 bis
Mi Mark.
Fig. 17.
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XXin. Elektrotechnik.
Bearbeitet von Prof. Dr. Wedding zu Berlin.
Allgemeines»
Die in der Elektrotechnik gebrauchten Grundmaasse oder Kinheiten
sind dio Einheit dea Widerstandes, die Einheit der Stromstärke und di
Einheit der elektromotorischen Kraft, kurzweg auch Spannung genannt.
Die Einheit des Widerstandes (W) ist das Ohm.
Die Einheit der Stromstfixke (J) ist das Amp&re.
Die ElTiheit der elektromotorisohen Kraft oder Spaimang (S)
ist das Volt.
Ein Ohm ist dargestellt durch den Widerstand, der aich dem Strom
in einer QueckBUbersäule von 106,8 cm Länge und I qmm Qaerscimitt
bei 0^ C. entgegenstellt.
Der Widerstand jedes Leiters der Eiektrisität ist dnrcl^ die Beziehung
gegeben: Ws:»-^. Misst man die Länge (1) in Metern, den Qner-
scbnitt (q) in Quadratmillimetern, so erhält man den Widerstand (W)
in Ohm, wenn (s) den Proportionalitätsfaktor oder die Materialcoustante
darstellt. Die Grösse (s) wird der speoifische Widerstand, der reolproke
Werth 1^ = k| das specifiBehe LeitongsvermOgen genannte
Specifiscb er Widerstand nnd Leitungsverntögen verschiedener Körper
bei 18» C.
Tj e 1 1 n n s w i d e r R t a n d v e r s c h i p d e ii o r K T) r p e r bei 18 ° C.
8
k
■ < ■ • ■
-Bf
Gold, Au
Zink, Zn
ÄlesHing
Platin, Pt
0,017
0,018
0,024
0,007
0,077
0,125
0,14
50 1
54
41
15
13 1
ö
7
Neusilber . . . . |
Nickelin . . . . |
Bheotan . . • • '
(^Quecksilber ....
Ketorteu iCohle , •
0,22
0,25
bis
0,4
0,943
50
bis
2,5
1,06
.0,02
Der Widerstand ändert sich mit der Temperatur und nimmt mit
wachsender Temperatur bei den Metallen zu und bei Kohle ab. Be-
zeichnet mau den Widerstand bei einer Anfangstemperatur (z. B. 0")
mit Wq, bei Erhöhung der Temperatnr um i9 mit vrt, so besteht die
Gleichung: wt ~ (1 i «t),
« nennt man den Tempcraturcoefflcienteu, d. i. die Widerstandsänderung,
die ein Ohm des betreffenden Materiales bei der Erwärmung um 1»
erfährt. Fttr reine feste Metalle beträgt die Widerstandsändemng bei
10 Temperaturdifferens 0,40/(v bei Hg O^O^/o^ bei Neusilber 0,04— 0A>2<>/o,
bei Manganin -j- 0.
Die Widerstände aller flüssigen Leiter (SalZ' und Säurelösungcn)
sind erheblich grösser als die der festen Metalle. VVe^en der Zer-
setzung bei der Durchleitung von Gleichstrom muss bei der Mesenng
Wechselstrom verwendet werden.
Ein Ampöre ist dio Stärke desjenigen Stromes, der während einer
Secunde 1,118 mgr Silber aus einer Silberlösung ausscheidet.
Ein Volt ist durch den Zusammenhang zwischen dem Widerstand
und der Stromstärke in diesem Widerstande gegeben. Diese Beziehons
ist durch das Ohmsclie rresctz als grundlegendes Geset?: gcgobon
Das Ohm sehe Gesetz besagt: In jedem einfachen in sich ge-
schlossenen Stromkreise ist die elektromotorische Kraft gleich dem
Produkte aus dem Widerstande und der Stromstärke in diesem Strom-
kreise. Als Gleichung geschrieben lautet das Gesetz
E = J . W.
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93
Da nicht "nur in dem geBammten {Stromkreise oino bestirnmte elektro-
motorische Kraft vorhaudeu sein wird, sondern auch zwischen irgend
mwei Punkten des Kreises eine gewisse Spannung (Nntsspannnng) auf-
treten wird, welche durch die eleKtromotorisrlie Kraft an der einen
Stelle erzeugt wird, so läsat sich auch auf irgend zwei Punkte des
Stromkreiaes das Uhniäciio Gesetz auwenden. Liegt zwischen den heiden
Punkten des Stromkreises der Widerstand (w) als Theil von (W) und
jQiesst der Strom (J) hindurch, so wird ati den Enden von (w) eine ge-
wisse Spannung (e) herrsoheu. Diese ist nach dem Ohmsoheu Gesetjs
gegeben durch:
e = J . w.
e bezeichnet in dieser (Hoicliung auch den Spaimungsahfall oder
Spannungsvorlnst, den der btrom bei dem DurchÜiessen des Wider-
standes w eiiäiirt.
Kine Verallgemeinerung des Ohmticheu Gesetzes bilden die beiden
Xirehhoffsolien Qesetse. Diese gelten für beliebig verzweigte
Stromkreise.
Betrachtet man die Riclitungen der elektromotorischen Kräfte und
Stromstärken in dem einen Sinne als positiv und in dem anderen als
negativ, so sagt dss erste KirchhofTäche Gesetz, dusä in einem Yer»
sweigungspunkte die Summe aller Stromstärken gleioh Null ist:
Das zweite Gesetz besagt, dass in jedem ▼erzweigten Stromkreise
die Suninio sömmtlicher elektromotorischor Kräfte gleich der Snmine
ans den Produkten der Widere^täude der einzelnen Zweige und der darin
herrschenden Strumstärken ist:
2 B = 2*(J. W).
Die Gesetze der Verzweigungen finden ausgedehnte Anwendung in
der Messung von "WiderBtänden mittelst der Whcatstonc'schen BrUoke,
in der Parallelschaltung und Berechnung von Leitungsanlageu.
Das Jouleache Gesetz beliaudelt die Arbeitsleistung in einem
Widerstand und besagt, dass die in einem Leiter in der Seounde auf-
gezehrte elektrische Arbeit (A) proportional dem Quadrate der Strom*
stärke und dem Widerstande ist:
A =: c. js . W = 0 . E . J = c. (nach dem Ohmschen Gesetz).
vv
Handelt es sich nicht um den gesammten Widerstand (W), in dem
ganzen Stromkreisei sondern nur um einen Theil (w), so wird;
e«
a=c.J2.w = c.e.J = 0. — .
w
Nimmt man als Einheit der Spannung das Volt, als Einheit der
Stromstärke das Ainpöre, so misst man die Arbeit durch das Produkt
aus Spannung und Stromstiirke in dem Widerstande, in Voltampöre
oder Watt.
Da 730 Voltampere ftquivalent mit einer Pferdestärke sind, so ist
die elektriselie Leistung in mocbaDisobe umgerechnet nach der Gleichung
1 r.S. - 7^,t; Watt.
1 Watt-bocunde = 0,240 Grammculorien.
Wirkuniren des 'elektriachen Stromes.
a) Wärmewirkungen.
Die in einem Widerstande entwickelte Wärmemenge ist nach dem
Jonlesclien Gesetze gegeben. In den Leitungen hat mnu bei der Fort-
Icitung des Stromes auf gr^^ssere Entfernung<Mi unter Uiustäiiden grosse
Verluste durch die unbenutzte Umsetzung elektrischer Energie in Warmo.
In der Praxis wird diese Wärme benutzt zum Heizen der elektrischen
Bahnwagen. In Amerika (Cleveland) sind unter den Sit/en in den
• Wagen Spiralen ans Draht rui-rebrucht, die für den Wagen 1 1'. S. an
Energie aufzehren, um die encwickeltc Warmo zur Erhitzung der Luft
im Wagen zu benutzen. Weiter benutzt man die Wärme auf den Bühnen
zur Vermeidung ofifener Flammen zur Erhitzung von Schoeren; ZUid
Plätten und Koclion. Hierbei legt man auf eine Eisenplatte eine Emaille*
Schicht, bettet in diese den zu erhitzenden Draht iu Zickzackform und
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le^t darauf eine zweite Email lescliicht zur Isolirungr. An die freien
£]nden des Drahtes wird durch zwei Klemmen die StromverbiDdung
geführt. Die entwickelte W&nse wird durch Leitang auf die BlBen-
platte und von dirspr direct auf das Werkstück woftcr ü'hcrtra^en.
Beim Scliweisson verwendet Thomson Ströme von niodrijfer Spaummc,
etwa 5 Yolt, aber grosger Stärke (mehrere Tausend Ampere), während
BlaTianoff and Zehrener die im elektrlsohen Idchtbögen ent-
wickelte Wärme bei etwa 50-100 Volt nnd 10—100 Amp. vcrwenden.
-Die Wärmeentwicklung lägst pich weiter zum Jjöthoii, Nieton, Sprengen
in der Miueuzüudung, zur JJarätelluug chemischer Verbiudungen
(Oftleixunearbid) n. 8 f. verwenden.
Wird die Wftmeentwickelnug genügend gesteigert, so tritt neben
der dunklen W&rmestralilong auch helle oder Licht-Strahlung aul
b) Lichtwirkungen.
Die Lichtwirkungen werden in der Belonchtungstechnik in aus-
gedchutem Maaese 2ur Beleuchtung durch Glüh- und BogeuUcht ver-
wendet«
In der Glühlampe wird der verkohlte und dadurch leitend gemachte
Faden einer Kohlen ptnfTverbindung in Folge Beines sehr hohen Wider-
standes bis zur Weiss ^'Inth in einer luftleer gepumpten Glasbirne ge-
bracht, liie Temperatur liegt nicht weit von der Verdampfungstemperatur
des Kohlenstoffes entfernt. Der Bnergieverbrauch einer Glühlampe
richtet sicli nach der verlaiiirten Kerzenstclrke. Man rechnet auf 1 Kerze
3 Watt, mithin auf lü Kerzen rund 60 Watt. Mithin braucht die 100 vol-
tige Lampe 0,5 Ampere au Stromstärke und hat in glühendem Zustande
200 Ohm Widerstand, kalt etwa doppelt so TieL
In der Bogenlampe haben wir nicht einen continuirlichen Iieitei
wie durch den Faden in der Glühlampe, f^nndcrn eine Unterhrochungs-
stelle zwiBchen 2 Kolileustiften. Wegen des hohen Widerstandes der
kalten Luft müssen die Kohlen zuerst auf einander liegen. Bei dem
Stromdurchgang werden sie selbstthätig aus einander gesogen. Dabei
entsteht in der hocherhitzten Luftstrecke ein Lichtbogen (Davy'scher
Bügen), durch den der Strom weiter tibergeht. Die obere positive Kohle
brennt kratertonuig aus und wirft ihr Licht nach unten; die untere
negative Kohle brennt spitz zu. Bei dem Abbrand der Kohlen tritt ein
selbstthätiges Nachregulircn der Kuhlen auf elektromagnetischem Wege
durch den Mechanismus der Lampe ein.
Die Ausnutzunp der autgowendeten Energie ist in der Bogenlampe
günstiger wie in der Glühlampe, da in der Bogenlampe auf 1 Kerze
nur etwa 0,6 Watt zu rechnen sind. Die Glocken der Bogenlampen
absorbiren sehr viel Licht; man kann durchschnittlich 30% rechnen.
Geht die Verbrennung der Kohle im luftdicht abgeschlossenen
Kaumc vor sich (Jandusbogenlampe), so ist der Abbrand der Kohlen
wesentlich langsamer wie sonst, sodass eine solche Lampe etwa 100
Stunden brennen kann, ohne dass eine Erneuerung der Kohlen statt-
findet. Die Ausnutzung ist weniger günstig wie bei den sonst ge-
brauchten Bügeulampen.
Neuordings sind Versuche mit Acetylenbelouchtung besonders von
J. Pintsch gemacht worden. Acetylcn gewinnt mah aus Calcimncarbid,
welches in einem elektrischen Schmelzofen durch Zusammenschmelzen
von Kohle und Kalk in der ITitzo des elektrischen Lichtbogens entsteht.
Aus dem Carbid entsteht das Acetylen durch Uebergiesseu mit Wasser.
Wegen der grossen Explosionsgefahr, welche Acetylen bei einem Druck
über 6 Atmosphären bietet, hat Gerdes bei Pintsch Versuche mit der
BercicliorunL" der üblichen Gase durch Acetylen gemacht und sehr
günstige Bcsultate in Bezug auf Helligkeit und Kosten erzielt.
o) Chemische Wirkungen.
Durch den elektrischen Strom treten Zersetzungen chemischer Vet-
bindijugen ein. Eine außpedehnte Anwendung: findet in der Eloktro-
Chemie in den elektrolytischen Prozessen anorgauischer und organischer
Verbindungen, in dar SalTHnoplaetik Und Galvanostegie statt.
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d) Uagndiifche Wirkungen.
Jeder von einem elel^tritclien Strome dnrcltflossene Leiter erhält
magnctischo Eijjenschaften, da er von einer Wirkiiiigs^phäro umgeben
vrird, i.ie man als Xraftlinienfeld bezeichnet. Je stärker der Strom ist,
' \im so stärker ist auoh das Feld magnetischer Kraftlinien. Umgekehrt
kann man sich jedes magnetische Feld oder einen Stahlmagneten ersetst
'deuken durch stromfAhrende Leiter, weldhe dasselbe Feld von gleidior
Stttrke erzeugen,
Biseuffunff des Stromes.
Sin elektrisoher Strom kann entstehen:
a) Durch direkte ITms'etsnng Ton Wftrme In elektrische
Energie unter Benutsung der Thermoelemente. Erhitzt man die
Löthstelle zweier verschiedener Metalle, so ßutateht ein Strom. Die
- Spannung der Thermoelemente ist so kloin und die Kosten zum Betriebe
der Thermosftulen für grössere technische Betriehe so hooh| dass die
Thermosftulen nur sehr beschriknkte Anwendung finden.
b) durch Umsetzung chemischer 'in elektrische Energie
in den primären und secundäreu Elementen.
Die primären Elemente sind nur noch in beschränktem Maasse
in Benutzung und dienen ausschliesslich nur zur Brseugung schwacher
Ströme von kurzer Dauer. Sie werden hauptsächlich noch im Telegraphen-
und Telephonbetriel), sowie in Hausanlagen für persöulichc Zwecke be-
nutzt. Iläuüger gebrauchte Elemeuto sind die von Meidiuger; Ver-
besserte Form desDaniell-Elementes; das Zink klängt in BittersalzlOsung;
das Kupfer steht in Kupfervitriol; die Flüssigkeiten sind durch ihr ver-
schiedenes specifisches Gewiclit von einander getrennt. Bei der Zu-
sammensetzung des Elementes lässt man in die Bittersalzlösung krystalli-
sirte KupfervitriolstUcke bis auf den Boden fallen. Das Element wird
von der Deutschen Helchstolegraphenverwaltung gebraucht.
De Clan ch 6 -Element: Das Zink steht in Salmiaklösung (25o/„) neben
einem Cylinder aus einer Mischung von Brauustciu und Kohle. Setzt
msn der Losung eine genügende Menge eines indifferenten Stuffes, z. B.
Sägespähne bei, welche die Flüssigkeit aufsaugen und giesst das Element
fest zu, 80 hat man ein Trockenelement.
Die secundären Elemente, SamiuleroderAccumulatoren
bestehen aus Blei und Bleiverbindungon in Schwefelsäure. Die Platten
sind theilö fest mit Riefen auf der Oberfläche zur Aufnahrae der aktiven
Masse, thcils durclibrocheu in Form tou Gitterplatten, in welche die
aktive Masse cingepresst wird. In die Zwischenräume der positiven
^Platten wird Mennige gepresst, welches durch Blektrolyse in Bleisuper-
oxyd vorwandelt wird; in die Zwischenräume der negativen Platten
kommt Bloiglätte, welche in reines Blei von schwammigem Zustande
übergeführt wird. Die fertigen positiven Platten sehen dunkelbraun,
die negaUven grau aus. Um die Aufuahmerähigkcit und Capacit&t der
Zelle zu vergrösscrn, nimmt man eiiio grnsaero Anzahl von Platten, von
denen die positiven untereinander und die negativen untereinander durch
einen aufgelötheten Bleistreifen Toreinigt werden. Je tiefer die Um-
wandlung der Platten erfolgt, um so grösser wird die Capacitilt der
"einzelnen Zelle. Die elektromotorische Kraft jeder Zelle, d. h. die
Spannung zwischen der positiven und negativen Platte oder den beiden
Plattensätzeu beträgt rund 2 Volt. Bei der Entladung und Rttckbildung
des Bleisuperoxydes und reinen Bleies sinkt diese Spannung bis auf
1,8 Volt. Man rechnet daher bei einer Bcleuclitungsanlago mit llOvoltigen
Lampen auf einige (iO Zellen, welche hinter einander, d. h. auf Spannung
geschaltet werden. Bei derl<adung steigt die Spannung allmählich bis
auf 2,G5 Volt, sodass hei einer Batterie von GO Zellen zum Laden eine
"Betriebsspannung von IGO Volt an der Dynamoniaschino vorfii^'bar sein
muss. Die meisten Sammler zeigen eine Capacität \ou i bis ö Ampöre-
stunden fOr Ikg Platten gewicht Yon der bei dem Ladeu aufgewendeten
Energie erh.llt man meistens 80 "/n nutzbar wieder. Die Accum iiliitoren
dienen zur Aufspeicherung elektrischer Euer-^ie in Form cbeuiischer
£nergie bei elektrischen Aulagen mit ungleicluaasäigem Betriebe. Die
Batterien liefern entweder nach Aufhören des Maschinenbetriebes Strom
oder zu Zeiten grosser Beanspruchung oder TTeboranpprnchun^^^ dienen
sie zur Unterstützung dos Masrln'tionbrtriebes. Uci überllüsäiger Itetricbs-
kraft können sie den Ueberschuss aufnehmen und zur Kegulirung und
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bessereu Ausnutzung von Anlagen dienen. Sie werden ferner sum Be-
triebe Ton Strassenbahneii, Booten u. 8* f. benutst.
Zar Beleuohtang der Postwagen auf den Eisenbahnen sind VerBuche
mit AccTimulatoren gemacht worden, die als tragbare Zellen zu mehroreu
in Kästen eingebaut siud. in England werden Accumulatoreu auf den
Bahneu in Verbindung mit einer Dynamomavehiae zni Brsenguug von -
Licht verwendet. Boiju Stiliitaild des Zugfes liefern die Accum alatoren
allein den Strom für die Lampen. Währpiid der Fahrt liefert bei einer
bestimmten Goschwindif^kelt die Dynamomaschine den Strom für die
Batterie und die Lampen. Bei weiter wachsender Geschwindigkeit wird
das Gleiten des Kiemons benutzt, so dass die Spannung der Dynamo«
masohine eine gewisse Qrense nicht tiberschreiten kann. .
c) ITmiefiang mechauie eher In elektrische Energie.
In den Dynamomaschinou bouutzt mau ein Feld maguetisclier Kraft-
linien, uju in bewegten Leitern einen Strom zu erzeugen. Bringt man
nftmlich eine Drahtschleife in ein magnetisches Feld und bewegt sie
derartig, dass in dfr Drabtschlcife magnetische Kraftlinien bald eut-
Btoliof!, baM verbchwinden, so werden in dem die Sohleifo bildenden
Lralite Ströme erzeugt oder inducirt. Zur Erzeugung des magnetischen
Feldes verwendet man nicht mehr permanente Magnete, sondern Elektro-
magnete, da dieselbeu weseutlich stärkere Felder erzeugen. Als Draht-
Bchleifo bildet man den Ank<-r der Dynamomaschine aus, indem man
Über einen Kiscyikeru Draht wickelt und die Enden dos Drahtes an je
einer Knpferschelbe auf der Welle befestigt.' Bei der Botation def
\Vello Bchleifcu auf den Schoiben Kupferbürsten auf, welche die Im
Anker iuducirton Ströme nach aussen zum Gebrauch ableiten.
Zunächst werden in dem Anker jeder Dynamomaschine Wechsel»
ströme inducirt; dies sind Ströme, welche nach einer bestimmten Drehung
des Aukers ihre Richtung ändern. Der Stroinverlauf hat im AlIfj:omeineu
siuusartfge Form, Dift Biditiuigsändcrung oder Wechselzalil pflegt
zwischen bO und 2Uü Wechs In m der Secuudc zu betragen.
Wenn man in dem Augenblick, wo der Strom an der einen Bürste
seine Richtnntr ändern will, diese Bürste mit dem andern Theil de»
Ankers vorlnudot, welches in demselben Augenblick anfängt, einen Strom
in derselben lüciuung zu. induciren, wie der cröto Theil kurz zuvor, so
fliesst nacli aussen hin von den Bürsten ein gleichgerichteter Strom ab.
Diocf. Ynrrirlitnng noinit iiinn einen Commutator. Derselbe ist bei allen
Gleichbtrümniascbiuen ungebraeht und dient dazu, dcu in dnii Anker-
windungen iuducirteu Wecliselatrom als Gleichstrom in den äusseren
Stromkreis abzuführen.
Wenn der nuf dnr Wclhi befestigte Anker in dem magnetischen
Felde sich dreiit, so ist zunächst nur die Arbeit uöthig, um den Wider-
stand in den Lagern uisd durch die Luft zu überwinden. Dies ist die
Lcorlaiifsarbeit der Maschiue* Schliessen wir aber die Maschine, sodass
bei der Rotation durch das magnet5ac)i( I>ld Strom im Anker inducirt
wird| so haben wir auf Kosten der entstehenden elektrischen Energie
einen Mehranfwand an mechanischer Arbeit zur Weiterb owegung des
Ankers an leisten.
Das magnetische Feld bezw. die Speisung der Klektromagneto be-
sorgt jede Gleichstrommaschiue allein auf Grund des dynamoelektrischen
Principes Ton Siemens. Da nämlich jedes einmal magnettsirte Elsen-
stück einen gewissen Betrag von Magnetismus als remaneuten Magnetis-
mns lieibehält, so gelingt es unter Benutzung des geringen vorhandenen
remaneuten Magnetismus ciueu ganz schwachen Strom im Anker zu
induciren. Diesen Strom Torwendet man zunächst snr YexsÜirkiing des
vorl) au denen Magnetismus, indem man ihn durch die Drahtwind angen
anf deti Schenkeln oder Elektromagneten leitet. Durch den vergrösscrteu
Majjnetismus oder die Verstärkung dos Feldes wird wiederum im Anker
ein stftrkerer Strom inducirt und auf diese Weise arbeitet sich die
Spannung der Maschine nach wenigen Umdrehungen selbst in die Höhe.
WccliselFti (uninascliiuon müssen zi\r Erregung entweder einen Theil
des er/.eugten Wcclibeißtrumea erst in üieichstrum umsetzen oder von
einer fremden Stromquelle (Erregermaschine, Accumulatoren) Oleich-
strom für die Speisung der Elektromagnote erhalten.
i'ür die Ankerwickelungcn untci scheidet man Trommel- und Eing-
anker; die Dynamomaschinen bclbst theilt mau in Wechsel- und üleicJi-
strommaschincn; letztere wieder in Hauptschlnss-. NebenschluBS- and
Compoundmaschinen.
Digitizeo by LiüOgle
Elektrische Kraftübertragung.
Jede Dynamomaschine kann als Eloktroraotor benutzt werden, wenn
sie von einer äusseren Stromquelle mit Strom gespeist wird. Der von
$trom durchflösseno Anker beg^inut sich in dem magnetischen Ftide tfi
4^elien und an der "Welle wird mechaniBcho Arbeit frei.
Man unterscheidet Wechsel- und Gleichstrom-Elektromotoren.
Jpoi den ersteren hat man Motoren für einphasigen, zweiphasigen
U^dw dreiphasigen oder Drehstrom. Die einphasigen, Wechselstrom-
motoren haben bis jetzt nur boschränkto Anwendung gefunden, da sie
nur unter bestimmten Bedingungen anlaufen und bei Uoberlastung leicht
stehen bleiben. Die zweiphasigen Wechselstrommotoren haben in Amerika^
4^e dreiphasigen oder Drehstrommotoren besonders in Deutschland neuer-
dings ausgedehnte Anwendung gefunden. Der benutzte Drehstrom ist
eine Verkettung von drei Wechselströmen, welche in ih/er Phase um je
120^ gegeueina:ider verschoben sind.
Die Elektromotoren, finden eine ausgedehnte Anwendung in all€Qi
^[etriebcn, welche leicht an ein Kabelnetz Anschluss erhalten können.
Ftlr Gleichstrom verwendet man fast nur Hauptschluss- oder Neben-
schluss-EleKtromptoren; erstere überall dort, wo es sich uui eine grosser
f^nflngliche Zngltraft xloA Ift^ge^^en gleichbleibenden Beitieb handelt;:
letztere dort, wo es sich Um ein allmfthli^hciB Anlassen nnd constani^
Tourenzahl handelt. ' ! . *
Neuerdings wird man kaum noch grössere technische Botriebe ohne
Apiwendung von Elektromotoren ausführen. Hat man. reich beseiiztfl
Transmissionen mit sehr constant belasteten Mascln'nen, so benutzt man
Gruppenantrieb durch einen einzelnen Eloktroniotor für jede Gruppe;
Bai ungleich belasteten Maschinen nimmt man Einzelantrieb. Die Besul*
t^te durch elektrischen Antrieb sind, durchweg sehr günstig. , Uan hat
geringere StUlstiUide d^r Maschinen Nind wesentliche Kostenerspai^ttsse
er^^ielt.
Bei Kraftübertragungen auf weitete Entfernung verwendet man
liraneformatoren fUc Wechsel- und Drehstrom. Don ersengten niedrig
gespannten Strom transformirt man durch einen Transformator auf einen
hochgespannten von geringer Stärke. In folge dessen kann man für
die grosse Entfernung verhältnissmässig dünne, billige Kupferlcitun^ei^
verwenden und verliert in den Ijeitungen bei Anwendung schwacher
Ströme nicht zu viel von der a^lf^'•owendeten Energie. An der Verbrauchs-
stelle wird der hochgespannte Strom in einen niedrig ^^espannten von
grosser Stärke znrücktransformirt. Die Ti;an8formatoren haben einen
yerlust Ton etwa »"/ij. » . j .
Slektxi^oU^ Balj^en,
Für elektrische Bahnen benutzt man durchweg Hauptschluss-Eloktro-f
motoren bei einer Hetriebsspannnng von 500 Volt. Der Stioni wird dem
Untergestell dos Wagens untergebrachton Elektromotor unter- , od^r
olierirdisoh zugeführt.
Das unterirdische System ist von Siemens* Halsko in Budapest und
Berlin durchgeführt. Das oberirdische System ist in fast sämmtlichen
Stoaten Nord-Amerikas verbreitet und gewinnt auch in Deutschland weitere
.Yerhjceiinng. Der Strom wird ans der Uber den Schienen entlang gespannten
blanken Leitung entnommen und nach dem System Sprague durch eine
Rolle als Contact und einem Arm zu dem Motor des Watjcns zn geführt
tA. jp. G.i Schuckeitj Union u.a.m.), und durch die Schieucu zur Erde
und der Brseugungsstatlon surttckgeleitet oder durch einen breiton Bügel
(Siemens A ITalsko) der oberirdischen Leitung cTitnonnnen. Der breite
Bügel gestattet bei Biegungen an Ecken und Weichen einen sicheren
Contact mit der Leitung, während die Bolle bei einer Biegung leichter
lieransspringen kann, falle die oberirdische Deitnng nicht durch ge^
nügende Verspanuung in einem guten Bogen geführt ist. Die Wagen
sind an die Leitung lihnlich wie Glühlampen angeschaltet d. h. unter
einander parallel. Als liuckleituug dient allgemein der Schienenstrang
nnd die Erde.
Wenn ein Elektromotor still steht, so ist beim directen Anschalten
des Motors au die Leitung die (Iloichung E = JW erfüllt. Sobald der
Anker des Motors anfängt sich zu drehen, sinkt die Stromstärke J Da
nnn B an der Eraeugerstelle constant gehalten wird nnd W oonstant
XXY. Bheitthard'e £aL 2898| aehefteter TheU lU. 7
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ist, so hat man sioh das Abfallen von J mit wachsender Gesohwindigkeit
des Ankers dnzoh die SSntstehnngr einer Hoheenden elektromotorischen
Gegenkraft e im Anker zn erkläreu, so dass bei der Drehung des Ankers
die obige Gleiclmiif^ in die neue Gleicliuiip E — e = i . W tibergeht.
Die Thatsache, daes beim Anfahrou die Stromstärke und damit die
Züffkraft des Motors am grOsstdn ist, mactat ihn gerade fttr Bahnbetrieb
im JkOohstcQ Grade geeignet.
Um bei dem Anfahren den Motor durch zu starken Strom nicht zu
überlasten, benutzt mau Vurächaltewiderstände, die durch eine ii^urbel
mit- wachsender Drehung des Ankers aUmählioh aasgeschaltet werden,
so dass auf deu Motor die volle Spannung E wirkt, sobald die elektro-
motorischo Gej^eukraft gross genu^' geworden ist.
- Zu der iieguUrung der Geschwindigkeit durch einen Yorschalter-
widerstand kann man eine zweite Methode dnrch Yeränderang der Feld-
stärke ftir den Anker nehmen, indem die Anzahl der magnetisirenden
"Windungen auf den Schenkeln des Motors verschieden geschaltet wird.
Man pflegt beim Anfahren sämmtliche Windungen hinter einander und
dnrch eine Anzahl von Zwisohenstellnngen für die tolle Fahrt parallel
an schalton.
Beim Bremsen des Motors pfl-opt man den Strom auszuschalten und
durch eine Kotteubremse deu Wagen zu bremsen. Ausserdem kann man
den Ton der Leitung abgeschalteten Motor anfeinen Widerstand arbeiten
lassen und die lebendijje Kraft des Motors, der als Dynamo lätlft, in
dem Widerstand aufzehren. In Fällen grosser Gefahr kann man die
3tromrichtung in der Maguetwicklung oder im Anker allein umkehren
so dass der Motor entgegengesetst länft. t
Bei den Strassenbahnen wiegt das Untergestell etwa 2000 kg. Zum
Antrieb der Wagenaxen verwendet man eine Stiruradübersetzung von
4 : 1 oder 5 ; 1 . so dass die Motoren etwa mit 400 — 500 Touren laufen.
Bie Yerlnste der in Oel laufenden Getriebe soll 6— 6 o/p betragen. Das
Gewicht der hent gebrauchten Strassenhahnmotoren betrigt etwa BOO
bis 900 kg.
Bei dem Anfahren gebraucht man etwa die sechsfache Zugkraft wie
bei der Fahrt. Bei Strecken, welche nicht mehr als S% Steigung haben,
verwendet man Motoren für etwa 15 P. S. Bei stärkeren Steigungen
lässt man jede Axe durch einen besonderen Motor antreiben. Die Motoren
werden anfangs hinter einander und bei voller Fahrt parallel geschaltet.
Bei kleineren Anlagen fdr 4—6 Wagen pflegt man ftb^ die CentfSBl-
Station etwa 20 P. S. für 1 Wagen zu installiren, bei grösseren Anlagen
(tlber 26 Wagen) etwa nur 10 P. S. für 1 Wagen.
Die Anwendung der Accumulatoren für elektrische Bahnen ist neuer-
dings an verschiedenen Stellen (s. B. Paris, Frankfurt a. U., Berlin,
Hannover) vorsucht worden. Man betreibt die Strecken entweder nur
mit Accumulatoren, die an den Enden der Strecke während der Halte-
seit wieder geladen werden, oder befährt bei gemischtem Betrieb einen
Theil der Strecke mit oberirdischer Leitung bei gleichzeitiger Ladung
der Batterie und den zweiten Theil dor Strecke nur mit Accumulatoren
Bio Accumulatorenfabriken glauben, Platten für die Accumulatoren her-
stellen zu können, die erstens in wenigen Minuten an einer Haltestelle
wieder geladen werden können, und deren Kosten sich aweitens in einem
Jahre amortisireu. Betriebsergebnisse hierüber fehlen noch.
Auch mit Drehstrom betreibt man elektrische Bahnen. Da man aber
zwei von einander isolirte Luftleitungen nöthig hat, die besonders für
Xrenzungen unbrauchbar sind, so wird die Anwendung von Brehstrom
fÜT Bahnen beschränkt bleiben.
Die Firma Arthur Koppel, Berlin, baut transportable elektrische
I'eldbahnen, die au einem Leitungsjoch mit U förmigem Träger auf einer
▼erlftngerteu Schwelle die oberirdische isolirte Iieitung tragen. Bei
Spurweiten von 600™™ an können nach Angabe die Motoren innerhalb
des WagenuntergesteUes an den Xxiebazen federnd aufgestellt werden.
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Gesetze und Normen.
I. Normen fftr einheitliehe Lieferung nnd
Prüfung Ton Portland-Cement.
▲aHEMtellt Tom KönigL preuis. Siinisterium der öffentllehen Arbeiten,
BrItM Yom 88. JoU 1887.
Begriffserklärans von Portland-Cement. — Portland-Cement ist
ein Prodnct, entstanden durch Brennen einer innigen Mischung, von
kalk- und thonhaltigen Materialien als wetentUoh^en BMtandtheilen
bis zur Sinteviing und darauf fölgvnder ZeTkleineAmg bis sur
Jlehlfeinheit.
L Verpackung nnd Oewiclit. — In dor Regel soll Portland-
Oement in Normalfässern von 180 kg brutto und ca. 170 kg
netto und io halben Normaifftssern von 90 kg brutto und
ea. 88 kg netto verpackt werden. ]>as Brtittogewioht soll
•nf den Fässern verzeichnet sein.
Wird der Cement in Fässern von anderem Gewicht oder
.in Sftoken verlangt, so mnse das Brnttogewlohi auf dieseil
Verpackungen ebenfalls dnroh deutliche Aufschrift
kenntlich gemacht werden.
Streu Verlust, sowie etwaige Sckwankungen im Einzel-
gewicht können bis sn 8<Vo nfohi beanstandet werden.
. Die Fässer und Sacke sollen ausser der Gewichtsangabe
auch die Firma oder die Fahrikraarke der betreffenden
Fabrik mit deutlicher Schrift tragen.
Beffi'ündung zu L-i- Im IntexeBse der Käufer und dossichoi cu Geschäfts
Ist die Dnrcbfllhmng eines einheitlichen Gewichts dringend geboten.
'Hierzu ist das weitaus gebräuchlichste und im Weltverkehr fast aus-
BchliessUch geltende Gewicht von 180 kg brutto =r ca. 400 Pfd. englisch
gewählt worden.
II* Biudezeit. — Je nach der Art der Verwendung kann
'Portland-Oement langsam oder ipas^ll binden'd verlangt
werden.
Als langsam bindend sind solclie Comente zu bo-
seichnen, welche erst in zwei Stunden oder in läugeror
Zeit abbinden.
JBSrläuterungen bu IL ^ T7m die Bindezeit eines Oements zu ermitteln,
rühre man den reinen langsam bindenden Cement 3 Minuten, den rasch
bindenden 1 Minute lang mit Wasser zu einom «toi ton Brei an und
bilde auf einer Glasplatte durch nur einumligLd Aufgeben einen etwa
1,6 cm dicken, nach den Rändern hin dann auslaufenden Kuchen. Die
znr Herstellung dieses Kuchens erfordoTliche DickÜUssigkolt des Comont-
breies soll so beschafl'en sein, dass der mit einem Spatel auf die Glas-
platte gebrachte Brei erst durch mehrmaliges Aufstodseu der Glasplatte
nach den Bandern hin ausläuft, wozu in den meisten Fällen 37— 300/o
Anmachwasser genügen. Sobald der Kuchen soweit erstarrt ist, dass
derselbe einem leichten Druck mit dem Fingernagel widersteht, ist der
Oement als abgebunden zu betrachten.
Für genaue Ermittelung der Bindezeit und znr Feststellung des
Beginns des Abbindens, welche (da der Cement vor dem Beginn des
Abbindens verarbeitet sein muss) bei rasch bindenden Cementen von
Wiehtigkeit ist, bedient man sich einer Kormalnadcl von 300 g Gewicht,
welche einen cylindrischen Querschnitt von 1 qmm Fläche hat, und
senkrecht zur Axe abgeschnitten ist. Man fiUIt einen auf eine Glas-
platte gesetiten Metallring von i cm HOhe und 8 cm lichtem Durchmesser
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mit dem Cementbrei von der oben angegebenen Dickfltissigkeit und
bringt denselben unter die Nadel. Der Zeitpunkt, in welchem die
NormalnadcJ den Cementlraclien nicht mehr gftnslloh sn darchdcingen
vermag, gilt als der ^Beginn des Abbindens". Die Zeit, welche verflies st,
biB die Normal nadel auf dem erstarrten Kuohen keinen merklichen
Eindruck mohr hinterlässt, ist die JBiiidezAit*^.
Da das Abbilden Ton Oement anrch die Teinperatnr der Luft und
des zur Verwendung gelangenden Wassers beeiuflusst wird, iusofem
hoho Temperatur dasselbe beschleunigt, niedrige Temperatur es dagegen
verzögert, so empfiehlt es sich, die Versuchei um zu übereinstimmenden
Ergebnissen zu gelangen, bei einer mittleren Temperatur des Wassers
und der Luft von 35—18° C. vorzunehmen.
WÄhreud dos A))l)indens darf langsam bindender Cemeut sich nicht
wesentlich erwurmcu, woliiugegen ra&ch bindende Cemente eine merk«
liehe WärntcerhOhimfr aufweisen kOimeaft
Portland-Coment wird durch längeres Lagern langsamer bindend
und gewinnt bei trockener zugfreier Aufbewahrung an Bindekraft. Die
noch vielfach herrschende Meinung, dass Portland-Cement bei längerem
Lagern an Güte verlierSi ist daher eine irrige und es sollten Vertrags-
bestimmtingen, welelien«* frische-WaareTorsenreiben, in Wei^all kommen.
III. Volumbestandigkeit. — Fort land-Oemant soll. Tolamr
beständig sein. Als entscheidende Probe soll gelten, daes
ein auf einer Glasplatte borgestellter und xar A»ua«-
troeknung ges«htltcter Kuchen ans reinam Giaman.t, nach
24 Stunden unter Wasser gelegt, auch nach längerer
Bcobachtungszeit durchaus- keine YerkrlljninjangAn «Miax
Kauten risse zeigen darf.
Erläutervvgen zu HI, — Zur Ausführung der Probe wird der anr
Bestimmung der Bindeaeit angefertififte Kuoben* bei langsam btedlsodem
Cenient nach 24 Stunden, jedenfalls aber erst nach erfolgtem Abbinden,
unter Wasser gelegt. Bei rasch bindendem Cement kann dies schon
nacli ikürzorcr Frist geschehen. Die Kuchen, namentlich von langsam
bindendem dement, mllssen bis nach erfolgtem Abbinden tot anglnft
und Sonnenschein geschützt werden, am besten durch Aufbewahren in
einem bedeckton Kasten oder auch unter nassen Tüchern. Es wird
hierdurch die Entstehung von Schwindrisseu vermieden, welche in der
Hegel in der Mitte des Kuchens entstehen md Ton Ünk»nd|g6tt für
Treibrisso gehalten werden kOnnen.
Zeigen sich bei der Erhärtung unter Wasser Verkrümraungen oder
Kantenrisse, so deutet dies unzweifelhaft „Treiben" des Cementes an,
d. h. es findet in Folge einer YolnrnTermehrnng ein Zerklüften des
Cementes unter allnuiligcr Lockerung des zuerst gewonnenen Zusammjen*
banges statt, welches bis 2U gänzlichem Zerfallen des Gements fiUiren
kann.
«Die Erscheinungen dss Treibens zeigen sich an den Kuchen in der
Regel bereits nach 8 Tagen; Jedenfalls genllgt eine Beobachtong bis an
28 Tagen.
TV. Feinheit der Mahlnng. — Portland- Cement soll so foin
gemahlen sein, dass eine Probe desselben auf einem, &ieb
▼ on 000 Maschen pro Quadratcentimeter höchstens lO"/«,
Bückstand hinterlftsst. Die Drahtstärke des Siebaa SoU
die Hülfte der Maschenwoite betragen.
BegrümliDifj und ErJäiitD ioigen zu IV* ^ ZvL jeder einseloan Biehj^olM
sind lOÜ g Cenient zu verwunden.
Da Cement fast nur mit Sand, in vielen FäUen sogav mit hohom
Sandzusatz verarbeitet Avird, die Festigkeit eines Mörtels aber um so
grösser ist, je feiner der dazu vorwondoto Cement gemahlen war (weil
dann melir Thcile des Ceuieutes zur Wirkung kommen), so ist die feine
Mahlung des Cementes von nicht zu untersohätaendami WertlMb Bs
scheint daher angezeigt, die Feinheit des Korns dUTOh ein fsinos 8Mb
von obiger Maschenweite einheitlich zu prüfen. j
fis wäre indessen irrig, wollte man aus der feinen Malilung aUein
auf die Güte eines Gementos schUessen, da geringe, weiche Oemani»
weit eher sehr fein gemahlen vorkommen, als gute, scharf gebrannfa.
Iietztere aber werden selbst bei gröberer Mahlung doch in der Kegel
eine höhere Blndekrafi aufweisen als ^a ertteren» Soll 4er Gemei^
mit Kalk gemifoht Torarboitat werdvi,^ so ea»|)Mllt m iMk
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101
gebrannte Cenente von einer aehr feinen Mahlnng so Terwenden, deren
höhere Herstellnngskosten durch wesentliche YerbeMerimg des ilörtels
ansgegliokeii -werden.
' V. Fefiltigkeitsprobeil. — Die EiucUkraft voa Portland-
O0tte«t<8on duroh Prttftriig einer Mischung ▼oii'GemeAt und
S^nd ermittelt worden. Die Prüfung soll auf Zup- und
1>ruokf estigkeit nach einheitliohor Methodo goscliohon,
»nd «war mittels Probekörper von gleicher Ge6t;<iU und
g»l^iobem Queteoh n i t t und mit gleichen Ax)parateQ.
Daneben erapfiolilt es sich, anch die Festigkeit des
reinea Oementes f estz ustcile u.
- J>le iSeariseleevngB proben sind an Probekörporn von5q:cm
%m>MedvBitt der tontfliflftohe, cl4« ]lva«kpvoben an WQirfeln
▼on 50 qom Fläohe ▼OTSVaiFlituen.
•Begründung zu V. — Da man erfahrungsgemäss ans den mit Cement
dtane Sandzusatz gewonnenen Featigkcitsergebuissün nicht einheitlich
«Hf dioMBdMbigkeft mi'Saad telilievsen kann, 'nameiHlfch' wenn es sieh
um Yer^eiohang von Porfland-Cementen aus yerschiedonen Fabriken
handelt, so iBt es geboten, die Prüfung von Portland*Cement anf Sinde-
kraft mittels Saud Zusatz vorzunehmen.
Die PtfOfung des Gementes ohne Sandsnsats empfiehlt eich nament-
lich dann, wenn es sieh um den Vergleich von Portland-Ccmonton mit
gemischten Cementen'und anderen hydrauliecbon Bindemitteln handelt,
weil durch die Selbstfestigkeit die höhere Güte bezw. die besonderen
Big«aieeballenilQePinMU»(M)enientet.>wettAe<den Qbrigen hydranUschen
Bbidemitteln abgelien» besser anm Alwdraok gelangen, als dnreh die
Pirobe mit Sand.
Obgleich das Yerli<niss der Druckfestigkeit zur Zugfestigkeit bei
den hydraolisohen Bindemitteln -ein ▼ereehiedenes ,ist, so wird doch
vielfach nur dio Zugfestigkeit ala Werthmoaser für verschiedene hydrau-
lische Bindemittel benutzt. Dies führt jedoch zu einer unrichtigen
Beurtheilung der letzteren. Da -fornor die Mörtel in der Praxis in
erster Linie anf Druckfestigkeit in Anspruch genommen werden, .flo
kann die maassgcbende FcRtigkoitsprobe nur die Druckprobe sein.
Um die erforderliche Einheitlichkeit bei den Prüfungen zu wahren,
wird empfohlen, derartige Apparate und Geräthe zu benutzen, wie sie
bei der Königllohea PrtlfangBetation in CharlottaAborg^Berlin fai 0e*
bnueh^aind*
VI, Zug- und Bruckfestigkeit. — Langsam bin.dender Port-
lau d-Cement soll bei der Probe mit 3 Gowichtat Ii eilen
Normalsand auf ein Gewichtstheil Cement nach 28 Tagen
BYMrtung — l Tag an der Luft und 27 Tage unter Wasser
— eine Minimal-Zugfesti g keit von IC kg pro Quadrat-
centimeter haben. Die Druckfestigkeit soll mindeetena
160 kg pro Quadr atcentimeter betragen.
Bei lohnell bindenden Portland-Oementen ist die
l^estigkeit nach 28 Tagen im Allgemeinen eine geringere,
als die oben angegebene. Es soll deshalb bei Nennung von
Festigkeitszahlen stets auch die Bindezoit aufgeführt
werden.
Besfrümhtnff und ISrlänierfmpM* — Da verschiedene Gemente hinsicht-
lich ihrer Bindekraft zu Sand, worauf es bei ihrer Verwendung vorzugs-
weise ankommt, sich sehr verschieden verhalten können, so ist ins-
besondere beim Vergleich mehrerer Cemeuto eine Prüfung mit hohem
Sandaasats unbedingt erÜorderlich. Als geeignetes Verhältniss wird an-
genommen: 3 Gewichtstheile Sand auf 1 Gowichtstlioil Cement, da mit
S Theilen Saud der (rrad der Bindefähigkeit bei verschiedenen Cemeuteu
in hinreioUeudem ALaasse zum Ausdruck gelangt
Oement, wektber eine höhere Zugfestigkeit bczw. Druckfestigkeit
zeigt, gestattet in vielen Fällnn einen grösseren Sandzusatz und hat,
aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, sowie oft schon wegen seiner
grösseren Festigkeit bei gleichem Sandzusatz, Anrocht auf einen
entsprechend höheren Preis.
Die maassgebende Festigkeitsprobe ist dio Druckprobo nach 28 Tagen,
weil in kürzerer Zeit, beim Vergleich verschiedener Ccmoute, die iUudc-
kraft nicht genügend zu erkennen ist. So kOnnen s. B. die Vcstigkeith
•vgebniBfe Tersobiedener Ceniente bei dar 28 Tageprobe eicandcr gleicji
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sein, wahr(^Tid klah böi einer Prfifdng nach 7 Tagen' iioeti wesentliiAie
Untersoliiede zeigen.
Als Prttfangsprobo ffir die abgelieferte Waare dient die Zugprobe
nach 28 Tagen. W,iU man jedoch die Prüfung scliou nach 7 Tagen vor-
nehmen, 80 kann dies durch eine Vorprobe geschehen, wenn man das
VerhältnisB der Zugfestigkeit . nach 7 Tagen aur 2S Tagefestigkeit an
dem betreifenden Oraient ermittelt iiat. Auch kann diese Yorprobe mit
reinem Cement ansgefftbrt werden, wenn man das Yerh<niss der
Festigkeit des roinen Oementes cur 28 Tagefeatigkeit bei 8 TheUen
Sand festgestellt hat. '
Es empfiehlt sich, Überall da wo dies zu ermöglioben ist, die
Festigkeitsproben an, zu diesem Zwecke vorräthig angefevÜgten Probe-
körpern auf längere Zeit anszudebneu, um das Verhalten vcrscbiedenex
Cemente auch bei längerer Erhärtungsdaucr kennen zu lernen.
Um. zu übereinstimmenden Ergebnissen zu gelangen, muss überall
Sand Yon ^gleicher Korngrösse nnd gleicher Besehaffenheit benutsi
werden. Dieser Normalsand wird dadurch gewonnen, daas man möglichst
reinoQ Qtiarzsand wäscht, trocknet, durch ein Siob von 60 Maschen pro
Q,uadratccntimeter siebt, dadurch die grobateu Thüile ausscheidet und
ans dem so erhaltenen Sand mittels eines Siebes von 120 Haschen pro
QundratcQntimeter noch die feinsten Theilo entfernt. 3>ie Dcahtstirke
der Siehe soll 0^38 ram bezw. 0,32 mm betragen.
Da nicht alle Quarzsaude bei der gleichen Behandluugsweise die
gleiche Festigkeit ergeben, so hat man sieb n ftbeiheagen, ob der mnx
Verfügung stehende Normalsand mit dem unter der Prüfung des Vor*
Standes des Deutschen Cemeiitfabrikanten -Vereins gelieferten Normal-
send, welcher auch von der Königlichen PrUfungsstation in Charlotteu-
bnrg^Berlln benutst wird, übereinstimmende Feskigkeitsergebnisse giebt.
BesehrefbUHff der iV^fre» mir ErmiHelimg der Zug*- und DrueJefeeHg* ■
heit. — Da es aarauf ankommt, dass bei Prüfung desselben ComcntGs ax
verschiedenen Orten tibereinstimmende Ergebnisse erhielt werden, sc
ist auf die genaue Einhaltung der im Nachstehenden gegebeneu ücgulr
gans besonders sn achten.
Zur Erzielung richtiger Durch schoitts^tahlen sind für jede Frftfting
mindestens 10 Probekörper anzufertigen.
Anfertigung der Cenient' Sand -Proben. — Zugproben. — Die Zug
probo-Körper können entweder durch Handarbeit oder durch masohi*
nelle Vorrichtungen hergestellt werden.
a) Handarbeit. lHan legt auf eine sur Anfertigung der Probet,
dienende Metall- oder starke Glasplatte 6 mit Wasser getränkte Blätt
chcn Fliesspapier und setzt auf diese 5 mit Wasser angenetzte Formen
Mau wiegt 250 g Cement und 750 g trockenen Normalsaud ab und mi&oM
beides In einer Schüssel gut dnrcneinander. Hierauf bringt man VA
cbcm = 100 g reines süsses Wasser hinzu und arbeitet die ganze Masse
5 Minuten lang tüchtig durch. Mit dem so erhaltenen Mörtel werden
die Formen unter Eindrücken auf einmal so hoch. augclUllt, dass sie
stark gewölbt toU werden. Man schlägt nun mittels eines eisernen
Spatels von 6 auf 8 cm Fläche, 35 cm Länge und im Gewicht von ca.
250 g den überstehenden Mörtel Anfangs schwach und von der Seito her,
dann immer stärker, so lange in die Formen ein, bis derselbe elastisch
wird nnd an seiner OberUftche sic^ Wasser zeigt. Ein bis su diesem äSelt-
punkt fottgesetztes Einschlagen von et \ a 1 Minute pro Form ist unbe-
dint?t offorderlich. Ein nachtrflgliclies Aufbringen und Einschlafen von
Mörtel ist nicht statthaft, weil die Probekörper aus demselben Cement
an verschiedenen Tersn'ohsstellen gleiche Dicbteh erhalten sollen. —
Man streicht nun das die Form TTehf» fragende mit einem Messer ab
und glHttct mit dciiisell>nn ih> Oborliä(^hp. Man löst die Form vorsichtig
ab und sot^t die Probekürper lu einen mit Zink ausgeschlagenen Kasten,
der mit Einern Deckel su bedecken ist, um ungleichmässiges Austrockiien
der Proben bf^i verschicfl "^rsf^n Wilrmegraden zu verhindern. 24 Stunden
nach der Anfertigung werden die Probekörper unter Wasser gebracht
und man hat nur darauf zu achten, dass dieselben während der ganzen
Jfirhärtnng^dauer vom Wasser bedeckt bleiben.
b) M aschinonm äs sige Anfertigung. Nachdem die mit dem
Füllkii^ton vcrsohono Form auf der Untorlagsplatte durch die beiden
StelbchiHuben iestgeschxaubt ist, werden für jede Probe 180 g des wie
in a) hergestellten UOrteli in die Form gebracht und wird der eiserne
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m
Formkern eingesetzt. Mnn giebt nun mittels des Schlagapparatea TOn
Dr. Böhme mit dem Harum er von 2 kg 160 Schläge auf den Kern.
Naoh Entfiamang des li^uilkastenB und des Kerns wild der Probe-
kOrper abgeetrichen und geglättet, sammt der J^orm Yon der tJntorlagt*
platte abgozogeu und im Uebrigen behandelt wie unter a).
Bei gena-uer P^inhaltung der angegebenen Vorschriften geben Hand-
arbeit und maschiuenmäsBigo Anfertigung gut Ubereiustinimendo Ergeb-
nisse. In streifigen lUlen ist Jedooh die mesohinenm&ssfge Anfertigung-
die maass^Gbendc.
Druckproben. — Um bei Druckproben an verschiedeneu Versnchs-
stellexi zu übereinetimmendon ErgebnisBen zu gelangen, ist maschinou-
mftesige Anfertigung erforderliob.
Man wiegt 400 g Cemcnt und 1200 g trockenen Kormalsand ab,
mischt beides in einer Schüssel gut durcheinander, bringt 160 cbem
= 160 g Wasser hinzu und arbeitet den Mörtel 5 Minuten laug tüchtig
dnrch. Ton diesem Mdrtel fttUi man 860 g in die mit Ptlllkaeten rertehene
und auf die Unter]agf5platte aufgcschraubto Würfelform. Mau npir.t den
eisernen Korn in dio Form ein und gil^t auf denselben mittels des
Sohlagapparates von Dr. üoiimo mit dem Hammer von 2 kg 150 Schläge.
Ifaoh Bntfernung des PtHlkastens und des Kerns wird der Probe«
kOrper abgestrichen und geglättet, mit der Form TOn der Unterlagsplatte
abgezogen und im Üebrigeu behandelt wie unter ft).
Anfertigung rfpr Proben aus reinem Cetnent, — Man ölt die Fi-rmczi
auf der Innen&eite etwas ein und setzt dieselben auf eine Metall- oder
Glasplatte (ohne Fliesspapier unterzulegen). Man wiegt nun lOCO g
Cement ab, bringt 200 g ~ 200 cbcm Wasser hinzu und arbeitet die Masse
(am besten jnit einem Pistill) 6 Minuten lang durch, füllt die Formen
stark gewölbt toU und verfährt wie unter a>. Die Formen kann man
Jedoch erst dann ablttseut wenn 4er Oement gBüHgend- erhärtet ftsft» ^
Da beim Binsehlagen des reinen Oements Probekörper ton gleicher '
Festigkeit erzielt werden sollen, so ist bei sehr feinem oder bei rasch-
bindendem Cement der Wasserzusatz entsprechend zu erhöhen.
Der angewandte Wasserzusats ist bei Keunung der Festigkeitssahlen
stets anzugeben.
Behandlung der Frohen bei der Prüfunff. — Alle Probon werden so-
fort bei der Entnahme aus dem Wasser geprüft. Da die Zerreissungs*
dauer von Binfluss auf das Besnltat ist, so soll bei der Prüfung auf
Zug die Zunahme der Belastung während des Zerreissens 100 g pro
Seounde betragen. Das Mittel ans den 10 Zugproben soll als die maass-
gebende Zugfestigkeit gelten.
Bei der Prüfung der Druokproben soll, um einbeitlicbe Ergebnisse -
flti machen, der Draok stets auf 2 Seitenflächen der Würfel ausgeübt
werden, nicht aber auf die Bodenflriche und die bearbeitete obere Fläche. '
Das Mittel ans den 10 Proben soll als die maassgebende Druckfestigkeit'
gelten.
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104
II. lusrag: latfii der Bafafiotdniiiig fttr
Neben-Elsenbahnen Deutschlands.
(Vom 6. Juli 1892 mit Abänderungen Tom 24. Märs 1697.)
§ 1. Spurweite. Für Vollspurbahnen soll die Spurweite 1/436 xn^
für Schmalspurbahnen 1,000 m oder 0,750 m betragen; Ausnähmet^ «tald
zulässig mit Genehm, der Landea-AufsichtobehOrde unter Zastimmoiig.
4eB B.-E.-Amte8.
§2. Längsneiguug. Die Längsneigung soll auf freier Slreok»
1:25 in der Bogel uicht überschreiten. Für stärkere Heigungen ist die
Qenehm. der Landes^Aufeiobtshehörde unter Zustimmiiiig des B.-£}.-Amtff
erforderlich.
§8. Krümmungen, Ber Halbmesser der Krümmungen anf mist
Sirecke bei VoUspurbahnen nicht kleiner als 100 m.
§ 4. S p u r e r w e i t e r u n g. In Krümmungen darf die Spnrerweitemng
bei VollBpurbahneu 35 mm nicht überschreiten.
S 6. Fahrbarer Zustand der Bahn. Die Bahn ist fortwährend
in einem solchen banliolien Zustande an halten, dass sie, soweit sie yieh
nicht in Ausbesscnmg iMfindet. mit der festgesetzten grössten Oe-
Bchwindijjfkeit befahren werden kann. Bahnstrecken, auf welchen zeit-
weise die. Fahrgeschwindigkeit ermässigt werden muss, sind durch
Signale an kennaeieluien und uiifabrbare Stieoken» anoh -wenn kein'Zug
erwartiBt wird, dvroli Signale abaosohliessen.
§ 6. tTmgrenanng des lichten Baumes. Sämmtliohe'Oleisemft
voller Spurweite, auf denen Züge bewegt werden, sind von baulichen
Anlagen und lagernden Gregeustäuden mindestens bis 2ur Umgreuaung
des lichten Baumes für Haupteisenbabnen frei zu halten. Dabei ist .in
KiNlnunttngen auf die Spurerweiterung und die XTeberhöhung der ftussex^en
Schiene Bticksicht zu nehmen. Abweichungen von dieser Umgrenzung,
welche bisher bestanden haben, können mit Zustimmung des B.-£i.-Amts
beibehallen werden. Inwieweit bei Ladegleisen- der Vollspurbahnen
Einsclirftnkungen dieser Umgrenzung zulässig sind, bestimmt die Auf*
Sichtsbehörde. Bei ^Neubauten ist die Umgrenzung des von baulichen
Anlagen frei zu haltenden lichten Baumes in dem unteren Theil^ bis
zu den schrägen Umrisslinien aussudehnen. Bei v<dlspnrigen Gleisen
müssen die bis zu 50 nun- über S.-O. hervortretenden unbeweglichen
Gbegenstände atisserbalb des Gleises im Allgemeinen mindestens 150 mm
von der Innenkante des Sohienenkopfes entfernt bleiben; bei unver-
änderlichem Abstände derselben Tor der Fahrschiene darf dies Maas«
auf 135 mm eingeschränkt werden. Innerhalb des Gleises muss ihr
Abstand von der Innenkante des Schieneukopfes mindestens 67 mm
betragen, jedoch kann dieser Abstand bei Zwangsschienen nach dem
mittleren Theile hin allmälig bis auf 41 mm eingeschränkt werden. In
gekrümmten Strecken mit Spurerweiterung muss der Abstand der inner-
halb des Gleises hervortretenden unbeweglichen Gegenstände von der
Innenkante d^s Schieneukopfes um den Betrag der Spurer weiterang
grösser sein, als die rorgenannten Maasse* Vllr Schmalspurbahnen
bleibt die Festsetzung der Umgrenaung des lichten Baumes der Landes-
Aufsichtsbehörde vorbehalten.
§7. Einfriedigungen der Bahn. Ob und an welchen Stellen
Schutzwehren oder andere Sicherhoitsvorrichtungen an Wegen erforder-
lieh sind, welche unmittelbar neben einer mit Lokom. befahrenen Balm
herlaufen oder über die letztere führen, bestimmt die Aufsichtsbehörde.
In angemesHeuer Entfernung der verkehrsreichen Wegeübergängen in
Schieueuhöhe müssen Warnungstafeln aufgestellt sein. Werden zur
Absperrung von Wegeflbergängen Drahtzugschranken angewendet, so
müssen diesclljnu auch mit der Hand geöffnet und geschlossen werden
können. Jeder durch Zugschranken abzuschliessende Uebergang muss
mit einer Glocke zum Vorläuten versehen sein.
§ 8. Abtheilungszeichen, Neigungszeiger, Merkzeichen.
Die Bahn muss mit Abtheilungsseichen yersehen sein, welche Bnt
fernungen von ganzen Kilometern angeben. Neigungszeiger müssen
neben den stärker als 1 : 160 geneigten Strecken angebracht sein^ sofern
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Bich letztere üuf eine "^össere Länge ails ßOO m ausdehnen. Vor 'flön
unbewachten Wegeübergängen soll auf der zur Fahrtrichtung rechts
gelegenen 'Sehe der Bahn ein Kennseiohen rorhanden "Aefn, weliShefe
dem Lokohiotlvftihrer die Annäherung an einen dcrartigon UeberRaii^'
anzeigt. Alnveichungon bestimmt die Anfsichtsbehördc. Zwischen zu-
sammenlaufenden Schienensträngen muss ein Merkzeichen an^robracht
Bein, welohei dia Stelle angiebt, ttber die hinatis auf dem einen Gleise
Fahrzeuge mit keinem ihrer Theile vorgeschoben werden dürfen, ohne'
daes der Durchgang Ton Fahrzeugen auf dem anderen C^leise gehindert
wird.
lofttel«
§ 9. Zustand der Betriebsmittel. Die Jietriebsmittel mUsseu
fortw&hrend in einem eolohen Zustande sein, dass die Fahrten n^t der
grössten zulässigen Geschwindigkeit stattfinden kftnnen.
10. E i nrichtun g von Lokomotiven. Für jede Lokomotive
ist nach IMassgabe ihrer Bauart eine Fahrgeschwindigkeit vorzuschreiben,
welche niemals Überschritten werden darf. Diese Geschwindigkeit muss
an der Lokomotive angezeichnet sein. An jedem Lokomotivkessel muta
sich eine Einrichtung zum Anschlüsse eines Prüfungsmanometcrs be-
finden, durch welches die Sicherheitsventile, Federwaagen und Mano-
meter geprüft werden können. Jode Lokomotive muss versehen sein:
a) mit mind.fli#eiToneinander unabhängigen Vorrichtungen zur Speismg
des Kessels, von denen jede während der Fahrt das erforderliche Wassfer
zuzuführen vermag. Eine dieser Vorrichtungen muss geeignet sein,
auch beim Stillstande der Lokomotive dem Kessel Wasser zuzuführen;
mit mind. zwei Tön einander unabhängigen Vorrii^htnngen zur *Bv»
kennnng der Waeserstandshöhe im Kessel. Hei einer dieser Vorrichtungen
muss die Höhe des Wasserstandes vom Stande des Führers fortwährend
erkennbar uud eine in die Augen fallende Marke des niedrigsten zuHks-
sigen Wasserstandes angebracht seikk; ^> mit wenigstens zwei Sicher-
heitsventilen, von welchen das eine so singerichtet sein soll, dass die
Belastung desselben nicht über das bestimmte Maass gesteigert werden
kann. Die Sicherheitsventile sind so einzurichten, dass sie vom ge-
spannten Dampfe nicht weggeschleudert werden können, wenn eins
4nbca>)sic}itigte Entlastung derselben eintritt. Die Einrichtung der
Sicherheitsventile muss denselben eine senkrechte Bewegung von H mm
gestatten; d) mit einer Vorrichtung, welche den Druck des Dampfes
zuverlässig und fortwährend erkennen lässt. Auf den ZiiTerblättorn der
Manometer muss der höchste zuverlässige Dampfüberdruck durch eine
in die Augen fallende Marke bezeichnet sein; c) mit einer Uanipfpfeife.
§11. Abnahmeprüfung und wiederkehrende Unter-
suchungen der Lokomotiven und Tender. Neue oder mit neuen
BTesseln versehene Lokomotiven dürfen erst in Betrieb gesetzt werden,
nachdem sie bei einer technisch-polizeilichen Abnahmeprüfung sicher
beftiuden sind. Der hierbei als zulässig erkannte höchste Dampfüber-
druck, sowie ' der Käme des 'Fabrikanten der Lokomotive und des
KesBels, die Fabriknummer uud da» Jalir der Anfertigung müssen an
der Lokomotive bezeichnet sein. Nach jeder umfangreicheren Aus-
besserung des Kessels, im Uebrigen in Zeitabschnitten von höchstens
dVei Jahren, sind die Lokomötiven nebst den zugehörigen Tendern in
allen Theilen einer gründlichen Untersuchung zu unterwerfen, mit
Welcher eine Kesseldruckprobe zu verl)inden ist. Diese Zeitabschnitte
sind vom Tage der Inbetriebsetzung nach beendeter Untersuchung bis
zum Tage der Ausserbetriebsetzung zum Zweck der nftohsten Unter*
Buchung zu bemessen. Bei den Druckproben ist der Kessel vom Mantel
ZU' entbiössen, mit Wasser zu füllen und mittelst einer Druckpütape in
prüfen. Der Probedruck soll den höchsten zulässigen Dampfüberdruck
um fünf Atmosphären übersteigen. Bei 'IiokomotiTen, für welche ein
geringerer Probedrucdc bis zum -liikrafttreten dieser ''tfestimmttngen als
zulässig erachtet woirLen ist, kann es mit Gonohmigung der Aufsichts-
behörde hierbei verbleiben. Kessel, welche bei dieser Probe ihre Form
bleiliend lindem, dcrrfeta «In diesttn SmtMitde ttt<At ^wieder in Oieifit
genommen ^rerden. Bei jeder Kesselprobe ist gleichzeittg dfO'BIchtig*
keit der Manometer und Ventilbclastungen der LokomotiTcn zu prüfen.
Der aagewenttete Probedruck ist mittelst eines Profangsmanometers zu
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106
j^MiBen, welobei in AngemaiBenen ZeitalMoliiiltt«!!, auf «eine Biehligkeit
nntersacht werden mnss. LAngstens nehi Jahre nach InbetriebBetanng
eines LokomntiYkessels muss eino innere Untersuchung desselben vor-
genommen werden, bei welcher die Siederohre su entfernen sind. Nach
spftteetens-ja eeelis Jahren ist diete Unterenohong sa wiederholen. ITeber
die BrgebnisBe der Proben nnd Untersaohnngen iet Bnoh ma führen.
§ 12. LftuteVorriohtuugea der Lokomotiven. Soten nnbe-
wachte Wegeübergänge vorkommen, sind die LokomotiTen mit einer
Vorrichtung zum Läuton ausKurüsten.
I 18* Bahnräumer, Aschkasten, Funkenfänger. An der
Stirnseite der Iiokomotiven nnd an der Blickseite der Tender nnd Tender-
lokomotiven müssen Bnharinmer angebradife sein. Jede Lokomotive
mnss mit einem verschliessbaren Aschkasten uud mit Vorrichtungen
versehen sein, welche den Auswurf glühender Kohlen aas dem Asch-
kasten nnd dem Sohomsteih sn verhttten beitimmt sind.
§ 14« Bremsen der Lokomotiven und Tender. Tenderloko-'
motiven nnd Tender müssen mit einer Handbremse versehen sein.
1 16. Federn, Zug.- nnd Stossvorriohtnngen. Sämmtliche
Wagen, mit Ausnahme der nur in Arbeitszfigen laufenden, müssen mit
Tragfedern, sowie an beiden Stirnseiten mit federnden Zug- und ätoss-
vornchtungen versehen sein.
§ 16. äpnrkrftnae. Sämmtliche Bäder müssen Spnrkränse haben
I 17. Sticke - der Badreifen Anf yollspnrhahnen mnss bei
Lokomotiven und Tendern die Stärke der Radreifen mindestens 20 mm
betragen, bei Wagen können die Radreifen bis auf 16 mm abgenutzt
werden. Die Stärke der Beilen ist in der senkrechten Ebene des Lauf-
kreises zn messen, welohe 760 mm von der Mitte der Achse entfernt
amnnehmen ist. Bei Bädern, deren Keifen durch eine Befestigungsnnth
unter der der Abnutzung unterworfenen Fläche geschwächt sind, müssen
noch au der schwächsten Stelle die bezeichneten Maasse inngehalten
werden. Anf Sehmalspnrbalinen mnss die Stärke dar Badretf en der
Lokomotiven nnd Tender mind. IS mm, die der Wagen mind. 10 mm
betragen.
§18. Untersuchung der Wagen. Neue Wagen dürfen erst in
Gebrauch gonomm€}n werden, nachdem sie als sicher befunden sind.
Jeder Wagen ist von Zeit su Zeit einer gründliehen Untersnohnng zv
unterwerfen, bei welcher die Achsen, Lager und Federn abgenommen
werden müssen. Diese UntersTichung hat spätestens drei Jahre nach
der ersten Ingebrauchnahme oder nach der letzten Untersuchung zd
erfolgen. /,
. .$ 19. Bezeichnung der Wagen. Jeder Wagen mnss Beseijeh*
nungen haben, aus welchen zu ersehen ist: die Eisenbahn, zn welcher
er gehört; die Orduungsuummer; das eigene Gewicht einschl. der Achsen
und Bäder und ausschliesslich der losen Auerüstungsgegenstände; bei
Güter- und Gepäckwagen das Ladegewicht und die Tra^Uilgkeit; der
Zeitpunkt der letzten Untorsuchung ; der Radstand; das etwaige Vor-
handensein von Lenkachsen und die Verschiebbarkeit der Mittelachse;
bei Wagen, deren Achslager für periodische Schmierung eingerichtet
sind, der Zeitpunkt der letzten Schmierung. Die drei letzten Beieioli»
nungen können bei Sohmalspurbabnen fortfallen.
§ 20. Uebergan g der Betriebsmittel auf Hauptbahnen.
Betriebsmittel, welche auf Hauptbahnen übergehen, müssen den für
diese Bahnen erlassenen Vorschriften entsprechen, sofern dieselben,
in Züge der Hanpthahnen eingestellt werden.
III. Einriohtungen und Massregeln für die Handhabung
des Betriebes.
§ 21. Bewachung der Bahn. Die Bahnstrecke muss mind. ein-
mal an jedem Tage untersucht werden, sofern die zulässige Gesohwindig»
keit mehr als SO km in der Stnnde beträgt. An Stellen, deren Befahrnng
besondere Vorsicht erfordert, insbesondere auch bei yerkehrsreldien
Wegeübergilngen, ist bei Anwendung einer Geschwindigkeit von mehr
als 16 km in der Stunde eine Bewachung der Bahn erforderlich. Der
Sohrankendienst kann »nek weibUohen Personen anvertraut werden»
107
B.e^ 4^im&hamiig eineg Zngos oder einer eiiuselii fahrenden Itokom. an
einen unbewachten WegeUbergaug hat der Lokomotivführer von der
nach § 8 gekonnzeichneten Stelle au bis nach Erreichung des Ueber-
ganges die Liiutervorridhtnng in Thfttigkeit zu haiton. Ausserdem ist
die Läutevorrichtüng in Thfttigkeit zu setzen, weun Menschen oder
Puhrwerke auf der Buhn oder in gefahrdrohender NAhe' derselben be-
merkt werden. . Beim Schieben der Züge hegt die Verpftichtung anm
Iiftnten dem wachthabenden Beamten oder Arbeiter auf dem Yordersten
Wagen des Zuges ob.
§82. Hechts fahren der Züge« Auf doppelgleisigen Strecken
vollen die Züge in der Hegel das in ihjrer Fahrtrichtung rechts liegende.
Olefs befahren.
§ 23. Starke der Züge. Mehr als 120 Wagenaohsen sollen in
keinem Zuge befördert werden.
§ 24. Zahl der Bremsen eines Zuges. In jedem Zuge müssen
ausser den Bremsen am Tender und an der Lokom. so viele Bremsen
bedient sein, dass durch die letzteren mind. der aus nachstehendem Ver-
zeichnisse zu berechnende Theil der im Zuge bciindlichen Wagenachacn
gebremst werden kann
Auf ^eigungeu
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von
▼on.
; o/oo.
▼om
Verhältniss.
16 1
20 1
80 1
40
km (Stunde)
müssen von je 100 Wagenachsen an bremsen sein
1 : 00
6
6
6
10
1 : 400
0
9
6
14
1 : 300
6
7
12
18
7A
1 : 138
8
10
16
21
10,0
1 : 100
10
13
18
26
I2fi
1 : 80
18
15
21
29
16,0
1 : 66
16
18
24
82
1 : 67
18
21
27
86
20,0 /
1 : 50
20
28
31
89
1 : 44
22
26
34
48
26,0
1 : 40
26
29
87
47
80,0
1 : 88
80
84
48
54
'85,0
I : 28
84
89
49
62 .
40,0
1 : 26
89
46
56
70
Bei der Berechnung der Zahl der zu bremsenden Wagenachsen ist
Folgendes zu beachten: Für Fahrgeschwindigkeiten und Neigungen,
welche zwischen den in dem Verzeichnisse aufgeführten liegen, gilt
jedesmal die grösste Bremszahl. Die Anzahl der zu bremsenden Wagen-
achsen ist für die stärkste Bahnueigung, welche sich ununterbrochen
auf eine Länge von 1000 m oder darüber erstreckt, zu bestimmen. Er-
reicht die stärkste vorkommende Keigung an keiner Stelle die Länge
von 1000 m, so ist die gerade Verbindungslinie zwischen denjenigen
zwei Punkten des Längenschnitts, welche bei 1000 m JBntfernung den
Sössten Höhenunterschied zeigen, als stärkstgeneigte Strecke anzusehen,
8 massgebende Fahrgeschwindigkeit ist diejenige anzunehmen, welche'
der Zug auf der betreffenden Strecke höchstens erreichen darf. Eine
nnbeladene Güterwagenaohse ist als halbe Achse zu rechnen. Die Achsen
von Personen-, Post- und Gepäckwagen sind stets voll in Ansatz zu
bringen. Der bei der Berechnung der Anzahl der zu bremsenden
Wagenachsen sich ergebende überschiessonde Bruchtheil ist stets als
Ganzes zu rechnen. Für Bahnstrecken, welche stärkere Neigungen als
1:25 haben, sind für das Bremsen der Züge von der Landes-Aufsichts^r
behörde besondere Vorschriften zu erlassen. Für Züge und Wagen,
welche auf längeren Strecken ausschliesslich durch die Schwerkraft
oder mit Hülfe stehender Maschinen sich bewegen, werden die erforder*
liehen Sicherheitsvorschriften von der Landes-AufsichtsbehOrde erlassen.'
Das Gleiche gilt auch für Bahnen von aussergewöhnlicher Bauart. Den^
Stationsvorstehern sowie den Lokomotiv- und Zugführern ist bekannt
zu geben, der wievielte Theil der Wagenachsen auf jeder Strecke bei
den vorgeschriebenen Fahrgeschwindigkeiten muss gebremst werden:
können.
108
§'56. Bildung der Ztlgc. Tjb ist daräuf ztiaohten, dasa die Wagen
gehbxig zuBammengekuppelt sind, die Belastung in den einzelnen Wagen
thtfnllehflt gleiolittiftsslg verthellt ist, die nOtlugen Signalvorriolitiiiigcm
angebracht und die erforderlichen BYemaen bedient und thunlichatgloiclH
rnftsBig im Zuge vertheilt sind.
g 26. Erleuchtung der Wagen. Das Innere der Personen- Wagen
iHt^iräliMttd dtnr 'Fabrt bei Dunkelheit und in Tunneln, sn deren Doreb-
fÜIdning mehr als zwei Minuten gebraucht werden, zu erleuchten.
§ 27. Grösste zulässige Fahrgeschwindigkeit. Die grösste
zulässige Fahrgeschwindigkeit für Zage und einzeln fahrende Lokom.
irtxA 'dinrdh dto Iiatndei-AiifBichtBb^Orde festgestellt Grossere Ge-
schwindigkeiten als 30 km in der Stunde bis zu der grössten zulässigen
Geschwindigkeit von 40 km in der Stunde dürfeu nur gestattet werden
auf vollspurigen Bahnstrecken mit eigenem Bahnkörper und nur für
Pmonenitt^ 'welobe nioht mehr als 26 Wagenaehsen f Obren nnd mit
dtirchf7ohonclcr Bremse vorsohen sind. Die Betriebsmittel, welche in diese
scbnellerfahrenden Züge eingestellt werden, müssen den Normen für
den Bau und die Ausrüstung der Hanpteisenbahnen Deutschlands ent-
sprechen. Am Sohlnste eines solchen mit durehgehender Bremse ver-
sehenen Zuges dürfen innerhalb der vorbezoichneten Zugstärke einzelne
Wagen ohne durchgehende Bremse bis zu höchstens 12 Achsen ange-
hängt werdeni in diesem Falle muss auf Neigungen von mehr als 1 : 200
in einer nnnnterbroehenen Iiänge Ton 1000 m oder ^nvttber dee letste
Wagen eine bediente Bremse haben. Wird bei einem Zuge mit durch-
gehender Bremse letztere unterwegs ungangbar, so darf die Fahrt ohne
Verminderung der sonst dafür zugelassenen Geschwindigkeit fortge-
setst werden, sofern die Bedienung der nach % 94 erforderlichen Anaäil
von Bremsen mit der Hand bewirkt wird.
§28. Langsamfahren. Wenn ein Signal zum Langsamfahren
gegeben ist oder ein Hindorniss auf dar Bahn bemerkt wird, muss die
Fahr^chwindiglceit erm&ssigt werden. Anf Streeken, in welchen eine
Drehbrücke liegt oder welche aus einem sonstigen Gruöde stets mit be-
sonderer Vorsicht befahren werden müssen, ist die grösste zulässige Ge-
schwindigkeit für die einzoiuen Zuggattuugen besonders festzusetzen.
S 29. Abfahrt'der Zttge. Kein Zug darf * eine Station verladen,
bevor die Abfahrt von dem zuständigen Beamten gestattet ist. Bei einer
Fahrgeschwindigkeit von mehr als 16 kra darf ein Zug einem anderen
in derselben Bichtung abgelassenen Zuge nur in Statiousabstand folgen.
§ SO. Sonderzüge. Sondenftge nnd einzeln fahrende Lokomotiven,
welche den betheiligten Stationen, sowie dem Bahnbewachungspersonal
nicht vorher angekündigt sind, dürfen mit keiner grösseren Geschwin-
digkeit als 15 km befördert worden. Die Sonderzüge der Allerhöchsten
nnd Höchsten Herrsehnfien htfben behiifs iitlidrtlioher ^BdfSrdemng
überall den Vorrang vor den anderen Zügen.
§ 31. Schieben der Züge. Das Schieben der Zügen, an deren
Spitze sich eine führende Lokomotive nicht befindet, ist nur dann su-
läs^,'Wemi die Stärke derselben nicht mehr «Is 60 Wagenaehsen 'be-
trägt und die Geschwindigkeit 15 km in der Stunde nicht übersteigt.
Der vorderste Wagen mnsH alsdann mit einem wachthabenden Beamten
oder verpflichteten- Arbeiter besetzt sein, welcher eine weithin tönende
Glocke bei sich zn fillhPen hat.
§ 32. Begleitpersonal. Das Begleitpersonal darf während d«r
Fahrt nur einem Beumton nntergeordnet sein. Derselbe hat einen Pahr-
berioht zu führen, in weichem die Abgangs- und Ankunftszeiten anf den
elwelnen AnhttHepunkten «nd vneMrgewMutllolie '7<yikeBnMiisff»'8«ailMi
8D vefzeiehnen sind.
§88.StillstehendeLokoinotivenundWagen. Bei angeheisten
Lokomotiven muss, solange sie still stehen, der Regulator gesehloseen,
düs SteQ6Tnif9ln''itldie'geBetstnttd die Bremso'angezogen sein. Die Lokom.
muss dabei stets unter Aufsicht stehen. Die ohne Aufsicht, wie die» übeT
Nacht auf den Gleisen verbleibenden Wagen sind durch gee^ete Vor-
richtungen festzustellen.
•§ 34. MitfahYSfn auf «11er ljo4iom^vti ve. Ohne Btlaubnlss "dSfr
zuständigen Beamten darf ausseT den durch ihren Dienst '«dasa 'bOMih^
tigten Personen niemand auf der Lokomotive mitfahren.
1^. ^e1nr«Mh dSar Da-mpfpfeif e. Der Gebrauch -««r '©•mpf-
pfeife, sowie ilÄt'CMfaon der Cylinderbähne ist auf die nOtl(wendigste&
Pülle zu besehränken. In der Nähe einer <sflfentlicheu Strasse soll unter
möglichster Vermeidung der Dampfpfeife vorzugsweise die Likiteror*
ricbtting rar Anwendung kommen«
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§.86. Führung der liokomo tiy Bie Füluntnff der UokomoUvea
d&Tl nur solchea Personen übertragen werden, weTohe nündesteDs 21
Jahre alt und unbeacholteneu Eufes sind und ihre Befähigung als Loko-
motivführer unter Beachtung der vom Bundesrath darüber erlassenen
Yorschrifteu nachgewiesen haben. Heizer müssen die Lokomotiven
«tty? od»T zutüeluiUdlen k0nn«n.
IV« SignalwQsexit
§ 37. Streek enslgnale. Auf der Bahn müssen die Signale ge-
geben werden können: der Zug soll langsam fahren und der Zug soll
halten. Bewegliche Brücken, mit Ausschluss derjenigen, weiche nur
»nsnahmsweise bei Toxftbergehender AnsserbetriebsetKung. det betreffen-
den Gleise geöffnet werden, sind nach beiden Richtungen durch Signale
abzuschliessen, welche mit der Brücke dergestalt in gegenseitiger Ab-
hllngigkeit stehen, dass das Fahrsignal nur bei genauer F;e8tBtel^un|F
d^d^'jBrfteke erscheinen kann«
§ 89. Weich 0 nsi gnale. Die Stellttiig der Einfahrtsweichnn muss
durch Signale kenntlich sein, wenn nicht die 'VffeiQhpn djirchi einen
sicheren Verschluss unverrückbar festgellt sind.
f 89. Zug Signale. Jeder Zug mnsi mit Signalen Tereehen eeiii,
welrfie bei Tage den Schluss, bei Dunkelheit aber die Spitze und den
Schluss desselben erkennen lassen; Gleiches gilt für einzeln fahrende
liokomotiyen.
§ 40. Signale des Ikokomotirpereoiiftls. Dm LokomotiTper*
■onal muss die Signalei geben kOnnen,: Aobtmsg, Bremeen änsi^en imd
Bremsen loslassen.
§ 41. Elektrische Verbindungen. Die Bahnhöfe und Halte-
stellen müssen eur Verst&ndigung unter einander mit elektrischen
i^chreibtelegraphen oder Fernsprechern ausgerüstet sein. Ausnahmen
sind mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde zulässig.
$ 42, Signalordnung. Im Uebrigeu bleibt die Einrichtung des
BiiBrimIwesens von der Eigenart des Betriebes auf der betreffenden Bfthn
abhängig. Signale müssen gemäss den Vorschriften in der Si^nalora-
nune^ für die Eisenbahnen DentsohJands s(ehandhabt werden. * .
V» BeartrinniWTigen fnx daa Publikum.
§ 43. Allgemeine Bestimmungeo. Die Eisenbahnreisenden
müssen den allgemeinen Anordnungen nachkommen, welche vou der
Bahnverwaltung behufs Aufrechthaltuug der Ordnung innerhalb des
Bahngebiets und bei der Beförderung v.on Personenund Si^dieB getroffen
werden, und haben den dienstlichen. Anordnoiigei». des BeJbupoUseitie"
amten Folge zu leisten.
§ 44. Betreten der Bahnanlagen und der Statiai.ne.n.
B ah nb esch&d igunge n und Betriebsstörungen sowie. Ver-
halten der Reisend on beim Ein- und Aussteigen und
während der Fahrt. Das Betreten der Bahn, soweit sie nicht zu-
gleich als Weg dient, sowie das Betreten der zur Bahn gehörigen
Böschungen, Dftmme, uräben, Brücken und sonstigen Anlagen ist ohne
Erlaubnisskarte nur den Aufsichtsbehörden und deren Vertretern, den
in der Austibung ilircs Dienstes befindlichen Beamten der Staats-
anwaltschaft, des Forstschutzes und der Polizei, den in Wahrnehmung
des Zoll-» Steuer- und Telcgraphendienstes innerhalb' dos Bahngebiets
begriffenen Beamten, sowie den zu Besichtigungen dienstlich entsandten
deutschen Offizieren, ferner innerhalb des Bereichs von Festungei^ bis
zur ftussersten Grenze der Tragweite der (iesehütee den Offizieren und
in üniform befindlichen Beamten der deutschen Festungsbchördeu ge-
stattet. Die Lczeichneten Personen haben, sofern sie nicht durch ihre
Uniform keuutlich sind, sich durch eine Bescheinigung ihrer vorgesetzten
Dienstbehörde auf Erfordern auszuweisen. Des Publikum darf die Bahn,
soweit sie nicht zugleich als Weg dient» nur au. den zu Uehergängen
bestimmten Stellen betreten, und zwar nur so lange, als dieselben nicht
abgesperrt sind oder sich kein Zug nähert. In allen Fällen ist un-
nöthiger Verzug zu vermeiden. Für das Betreten der Bahn-Anlagen,
soweit dieselben nicht zugleich als Weg dienen, durch Vieh, bleibt der-
jenige verantwortlich, welchem die Aufsiclit über dasselbe oljlicgt. So-
bald sich ein Zug nähert, müssen Fuhrwerke u. s. w. in angemessener
l^nt^erni^ng^ von. der Bahu und zwar«, soferi^ W^xi^uo^H'^^^!^'^^ v^fit^^pn
Digiiizeo by
HO
sind, au diesen halten, beziehongsweise die Eahn schnell räumen. Es
ist untersagt, die ' Schränken oder Einfriedigungen an Offoen oder mu
übersteigen, odct etwas darauf zu legen oder zü hängen. Es ist ver-
boten, die Bahnanlagen, die Telegraphen und die Botriebamittel zu be-
schädigen, feste Gegenstände auf die Fahrbahn zu legen oder sonstige
Ji'abrthindernisse anzubringen, Weichen umzustellen, falschchi Alarm zu
erregen, Signale nachzuahmen oder andere betriebsstörende Handlungen
vorzunehmen. Solanfje ein Zug sich in Bewegung befindet, ist das Ein-
und Aussteigen, sowie das Oeffnen der an den Iiangseiten der Wagen
beflndliohen Thflren rerboten. Es ist untersagt, Gegenstftnde, doxch
welche Personen oder Sachen beschädigt werden kOnnen« wft}irend der
Fahrt aiis dem Wagen zu werfen.
§ 45. Bestrafung vou U ebertr et uugen. Wer den Bestimmungen
.der §§ 4d und 44 und den nachfolgenden Bestimmungen der Verkefirs-
ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands zuwiderbandelt, welche also
lauten: «Feuergefährliche, sowie andere Gegenstände, die auf irgend
eine Weise Schaden verursachen können, insbesondere geladene Ge-
wehre, Schiesspulver, leicht entzündliche Stoffe und dergleichen, sind
Von der Mitnahme äusgeschlossen. Die Eisenbahnbediensteteu sind be-
rechtigt, sich von der Beschaffenheit der mitgenommenen Gegenstände
zu überzeugen. Jägern und im öffentlichen Dienste stehenden Personen
ist die Hmühnuig von" Handmunition gestattet^» vdrd mit ^eldstmCs
bis zu einhundert Mark bestraft, sofern nicht nach den aUgemeilien
Strafbestimmungen eine härtere Strafe vorwirkt ist.
§46. Aushang von Vorschriften. B esch wer debach. Ein
Abdruck der §§ 43 bis 46 dieseir Vorschriften ist in. Jedem. Warteranm i
auszuhängen. Bei jedem Stationsvorstando 'ist -ein dem Pi^blikam au- '
g&ngliches Beschwerdebuch aufzulegen.
, VI. Bahnpolizeibeamte.
§47. Bezeichnung und Befugnisse der Bahupolizeibe-
amteu. Zur Ausübung der Bahnpolizei sind zunächst berufen die-
jenigen Personen, welche mitdenyerrichtiui|feu betraut sind der: Betriebs-
direktoren und Oberingenieure, ' Betfiebsinspektoren und Bauinspek-
toren, Baumeister und Ingenieure, Bahnkontroleure nnd Betriebskon-
troleure, Stationsvorsteher, Stationsaufseher und Stationsassistenten,
Bangirmeister, Bahnmeister, Haltestellenaufseher und WeichoieteUer,
Haltepunkt Wärter und Bahnwärter, Zugführer, Packmeister, Schaffner,
Wagenwärter und Bremser, Stutionsdicner, Nachtwächter. Die Bahn-
polizeibeamten müssen bei Ausübung ihres Dienstes die vorgeschriebene
Dienstuniform oder das festgestellte Dienstabseichen tragen oder mit
einem sonstigen Ausweis über ihre amtliche Eigenschaft versehen sein.
Die Bahnpolizeibeamten sind befugt, einen Jeden vorläufig festzunehmen,
der auf der Uebertretung der im § 45 gedachten Bestimmungen betroffen
oder unmittelbar nach der Uebertretung verfolgt wird und sich über
'seine Person nicht auszuweisen vermag. Derselbe ist mit der Festnahme
zu verschonen, wenn er eine angemessene Sicherheit bestellt. Die
Sicherheit darf den Höchstbetrag der augedrohten Strafe nicht über-
steigen. Enthält die strafbare Handlung ein Verbrechen oder Tergehen,
so kann sicli der Schuldige durch eine Sicherheitsbestellung der vor-
läufigen Festnahme nicht entziehen. Der Festgenommene ist unver«
züglich, sofern er nicht wieder in Freiheit gesetzt wird, dem Amtsrichter
oder der PolizeioehOrde desjenigen Bezirks, in welchem die Festnahme
'erfolgt, vorzuführen. Erfolgt die Ablieferung des Festgenommenen
nicht durch Bahnpolizeibeamte, so hat der die Ablieferung anordnende
Beamte eine mit seinem Namen und seiner Dienststellung bezeichnete
Vestnehmungskarte mitzugeben, auf welcher der Grund der Festnahme
anzuflehen ist.
§ 48. Dienstanweisung. Allen im § 47 genannten Bahnpolizei-
beamten sind von der Eisenbahnverwaltung über ihre Dienstverrich-
tungen und ihr gegenseitiges Dienstverhältniss schriftliche oder ge-
druckte Anweisungen zu ertheilen.
§49. Befähigung. Alle zur Ausübung der Bahnpolizei berufenen
'Beamten müssen mindestens 21 Jahre alt und unbescholtenen Kufes
sein, lesen und schreiben kOnnen und die sonst zu ihrem besonderen
DieuBte erforderlichen Eigenschaften besitzen. Diese müssen bezüglich
der 11 letzten dor im § 47 aufgeführten Beamten den vom Bundesrath
erlassenen Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebs-
uiyiu^üd by Google
III
beamten entsprechen. Die Bahnpolizeibeamten werden vereidigt. Sie
treten alsdann in Besiehnng auf die ihnen übertragenen Dienstver-
richtungen dem Pabliknm gegenüber in die Hechte der öffentlichen
Polizelbeamten. Auf die Offiziere und MannscbafteTi dor luilitiiriachen
Formationen tfXi Eisenbahnzwecke finden obige Vuc^uiiriften über das
Alter und die Yereidigung keine Anwendung.
§ 50. Verhalten der Bahnpolijseibeamten. Personal-
akten. Diejenigen ßahnpolizeiboamten, welche Bich als zur Ausübung
ihres Dienstes ungeeignet zeigen, müssen sofort von der Wahrnehnning
poliseiliober Ternchtungen entfernt werden. Die Bahnverwaltung i^t
verbunden, über jeden Bahnpoliteibeamten Personälaktea anznlegen und
fortzuftthren.
% 51. Bezirk der AmtsthätigKeit. Die Amtsthätigkoit der Bahn-
poUseibeamten erstreokt sich, ohne fifleksicht auf den ihnen ange-
wiesenen Wohnsitz, anf die ganze Bahn, die dnzu gehörigen Anlagen
ixnd soweit, als solches zur Handhabung der für den Eisenbahnbetrieb
geltenden Polizei Verordnungen erforderlich ist.
{ 6S. Gegenseitige TJnterstfitsung der verschiedenen
P olizeibeamten. Die sonstigen Polizeibeamten sind verpflichtet, die
Bahnpolizeibeamten auf deren ErsuclK^n in der Handliabiing der "Bahn-
j>oUzei zu unterstützen. Ebenso sind die Bahnpolizeibeamten verbunden,
den Übrigen Polizeibeamten bei der AusQbung ihres Amts innerhalb
des im vorhergehenden Paragraphen bezeichnen Oebiets Beistand zn
leisten, soweit es die den Bahnbeamten obliegenden besonderem
Pflichten zulassen»
VII. Aufsichtsbehörden.
§ 53. Welche Behörden in jedem Bnndngstnate unter der ■Rezeichn-nng
Landes- Aufsichtsbehörde und AufsiOhtsbehörden im Sinne dieser V^r-
Schriften zu verstehen sind, * wird von der Centraibehörde dea
Bundesstaates bestimmt und dem B»-B>Amt mitgetheilt. FUr die Beichs-
eisonbahnen in EIsass-Lothriuj^on erfolgt diese Festsetzung Und Mit-
theilung durch die zuständige oberste Beichsbehörde. ' '
vm: Uelbergangabeatinuiitmeen.
4 *
f M. Sofern auf einer Bahn einselne in diesen VotSehriffcen vorge-
sehene Einrichtungen noch nicht bestehen, können für xleren Ausfahi»
rang von der betrefiVüden I/andes-Aufsichtsbehördo mit Zustimmung
dee B>»^£*>Amt8 angemessene Fristen bewilligt werden. Befristungen,
weloteHmita bewilligt sind, werden liierron nicht bertthrt.
IX. Schiussbestlmmungeii.
^ 4
§ 65. Diese BahDordnnn^? tritt mit dorn 1. Juli 1897 in Kraft. In
Kücksicht auf besondere V'eriiältniaae eines ßabiiiinteruclimens können
.von der zuständigen Landes-Aufsichtsbehörde mit Zustimmung des
Bb'JB.*Amte Abweichungen von einzelnen der vorstehenden Vorseliäiften
zugelassen werden. Die von den Pundesregierungon oder Eisenbahn Ver-
waltungen erlassenen Auzführungsbestimmungen sind dem Bh-£.-Amt
mitzutheilen. ;
• 4 k
Iii. €irralarerla8s de» jfrems. Miw^t^mm^
vom 8. M&rs 1881.
Bei Aufstellung und Prüfung von Projecten iüx Eiseubahaen upte^-
geordnet^r Bedeutung, für welche die Tifitbeinitziing voiii qh^UBfl^en
5'der anderen öfltentUchen Wegen iu Aussicht geuommen ist, sind bezüg-
lich der Beurtheilung der allgemeinen Bedingungen für die Zulässigkeit
dieser Mitbenutzung, sowie bezüglich der Bemessuug der im Fall der
Mitbenutzung für das Landfubrwerk frei au baltenden Wegebreiten die
Baobfltelieiid angegebenen önindÄätze zn beaoliteii, soweit nicht besondere
Verhältnisse Abweiohnngen zweokmttssig oder nothwendig erscheinen
lassen:
1) Die Mitbenutzung eines öfFontlichen Weges zur Anlage einer
Eiseubahn uutergetord neter Bedeutung in der V\ eise. dass. der B.ahnp
hieraber weitere F^fahr^ugeu vorliegen, in der Regel nur o^nn zu-
gela8d«n werden, wenn die für die Bisenbahnzüge in Aussicht genomme^^
MaximalfahrgeachwiiuUgkeit (§ 27 der Balmorduung für die Neben-
Eisenbahnen TOm 6. Juli 1892) 20 km pro btuude nicht übersteigt.
Ob und in welchem Mnasso eine Beschrankung dieser Maximal-
goschwindigkeit bei dem Durchfahren von Ortschaften oder für einzelne
sonstige besonders frequente. Wegestveckea ▼OMtHctoAtMli ist» mnss der
Bfwftghng und Kestsetonmg ÜQs jedea ai&Mlne» speotaUaii Vul IlbestaMA
bleiben. . ^ . ^ -x
* o) Bas Eisenbahngleis ist in der Begel derarlie; anaaordneiu dass
der für den Verkehr des BandAihrweKka wbteibende WegeÜieil a«f
einer Seite der Eisenbahn liegt ^ , . ^
Bei der Bemessung der Breite dieses Wegctheils wird es nur m
Ausnahmefällen erforderüpl^ seAa, auf eiue solche Breiig der Pahrstrasse
Bedacht zu nehmen, dass der Bisenbahnzug und «wei Landfutarwerke
gleichzeitig auf derselben Stelle an einander vorbeifahren können. Es
wird vielmehr in der Kegel genügen, wenn eine solche Breite neben
dem Bahngleise ilisponibel bleibt, dass sowohl ein Landfuhrwerk von
der grössten ▼orirommenden Ladebseile f^lnva neben einem Baha«
•ange passiren kann, als auch zwei Land fuhrwerke von der grdasten
vorkommenden Ladebreite einander dann ausweichen können, wenn
kein Bal\nzug dieselbe Stelle passirt. Zur Erfüllung dieser Bedingungen
wird es, sofern der Banm swischen nnd neben den Schienen so beichaffeu
ist, dass derselbe von Land fuhrwerk befahren werden kann, genOgei^
wenn, von den am meisten ausladenden Theilon der Locomotiven und
Eisenbahnwagen abgerechnet, eine Breite von 4™ für den Verkehr des
liaudfnhrwerks TÖllig frei bleibt*). ^ .
^ ^ Bei normalspurigen Bahnen würde hiernach unter Zugrundelegung
der in den Normen für Construction etc. der Eisenbahnen Deutschlands
festgesetzten Maximalausladung von 3,15™ die Entfernung der Gleis»
mitte Ton der dnrch die Banmreihe oder in anderer Weise gebildeteil
Begrensnng des- freien Banms des Wegs oa. 6,6"* betragjML
i i») 3,0"» Maximalbreite der Lastwagen 4-0,5"^ Spielraum awisohen
letzteren und dem Eisenbahnfahrseag 4- 0,5™ Abstand swisohen Iiast»
wagen nnd der Linie des Baomsatses.
Digiiized by GoOglc
118
Tst daffeffen der von dem Banffleise in 4nflprnoh genommene
BftTim für Landfulirwerk nlclit benutzblir, so wflrdc die für das Ijana-
fohrwerk erforderliche Wegbreite zwischen dem Pankte, bis zu welchem
dM Bad eiiMS Landftilirwerlts'sioh dem Gleite nUiern kann, und der
Begrenzung des Wegs auf der der Bahn'entgegengosetzten Seite oa. $^
betragen müsseu, wenn das Maximalmaass für die Spurweite der Land-
fuhrwerke zu 1,8"^ angenommen wird. Das Maass für die Entfernung
▼ou Gleismitte bis zur Bavmveihe oder der sonstigen Begrensnnff des
Wega hängt in diesem Falle ausser von der Spurweite des Bahngleises
auch von der Breite des Baums neben der Schiene ab, welcher nach der
gewählten Oberbauconstruction für die Landfuhrwerke nicht benutz-
ar ist.
Bei Annahme der Normalspur (1,436™) würde dieses Maass, je
nachdem ein Oberbau auf Langschwellen oder ein solcher auf Quer-
schwellen angeordnet wird, zwischen 7^ und 7,5"^ variiren.
Bei Fttlinmg einer Bahn durch Ortschaften erscheint es sweckmieelg,
das Gleise, wenn irgend thunlich, in die Mitte der Strasse zu legen.
Sofern, was in der Kogel der Fall sein wird, der Baum zwischen und •
neben den Schienen so beschaffen ist, dass er für Landfuhrwerk benutz- •
bar bleibt, sind die Breiten in der WeiM au bemosseOf dass aaf jeder
Seite eines das Gleise passirenden Zuges eine Breite von 4™ zwischen,
den am wnitesten ausladenden Theilen der Locomotiye und Eisenbahn-'
wagen und der Begrenzung des freien Baums der Strasse erforderlich ist.
£8 berechnet sich hieraus unter der Annahme, dass die Bahn
normalspurig und dementsprechend die zulässige grössto Ausladung der
Fahrzeuge resp. der Ladung =: 8,15™ ist, die erforderliche Breite der
Strasse swisohen den dieselbe begrenzenden Gebftuden, Z&unen u. s. w.
anf ca. 11^"*. i
?st diese Brsite nicht vorhanden, so ist das Gleise auf einer Seite
der Strasse anzuordnen. Die dann unter den vorher für die Spurweite
dar Bahn und die Analadung der Fahraeuge gemaohten Annfthmea.
erforderliche Minimalbreite der Strasse von 7,1*^ wird aber in der Begei
nur für einzelne kurze Strecken, welche durch vorspringende Gebäude,
Zäune etc. besonders eingeschränkt sind, als zulässig zu erachten sein, '
• Ob and eventuell inwieweit neben dem nach den ▼erstehend ange^
gebenen Gesichtspunkten zu bemessenden BanmbedUrfnisse noch beson-
derer Raum zu Lagerplätzen für die zur Unterhaitang der Strasse
erforderlichen Baumaterialien nothwendig ist und ob eventuell für
4ie8en Zweck an einzelnen Stellen der Strasse YerbnÄterungen dexeelhen
▼braunehmen sind, ist in jedem einzelnen Falle nacÄi Lage der beson-
deren Verhältnisse festsusteUen.
XXY« Bfaeinhard*s KaL 1896, Oehefteter TheU IIL 8
Digitized by Google
IM
lY. Auszug aus dem Gesetze über Kleinbahnen
und Frivatansehlussbahnen.
Vom 28. Juli
NebBt Aiisflllixxings-Anweisiiiig rom 22. ^Liigiist 1892.
§. 1. Kleinbahnen sind dem öffentlichen Verkehre dienenden Bahnen
welche wegen ihrer geringen Bedeutung dem Gesetze tlber die Eiseu-
bahnimtdrnehiiiungea rom 8. Kot. 1888 niebt unterliegen. Ob die Vor-
ftuttetoimg flUeses Geaeties Torliegt, eniacbeidet das Staatauinlsteritiin.
§. 2. Zur Herstellung und snm Betriebe einer Kleinbahn bedarf es
der Genehmigung der zuständigen Behörde. Dasselbe gilt für wesent-
liche Erweitorniigeii oder Aenderungen. Diese ist zu versagen, wenn
die Erweiterung die Unterordnung unter daa O. v. 3. Nov. 1838 bedingt.
§. 8. Zur £rtheiluiig der Genehmigung ist zuständig: 1. wenn der
Betrieb mit Maeohlnenkraft beabsichtigt wird: der Beg.-Präsident, für
Berlin der Polizei-Präs., im Einvernehmen mit der vom Minister der
öffentl. Arb. bezeichneten Eisenbahn])ehördo; 2. in allen übrigen Fällen,
und zwar: a) sofern Kunststrassen, welche nicht als städtische Strassen
in' der Verwaltung tou StadtkretBen stehen, benutzt oder von der Bahn
mehrere Kreise oder nicht preusiache Landestheile berührt werden sollen,
der Heg.-Präs., b) sofern mehrere Polizoibczirke desselben Landkreises
berührt werden: der liandratb, c) sofern das Unternehmen innerhalb
eines Polizeibezirks rerbleibt: die Orta-Polizeibehörde. Wenn die zum
Betriebe mit Maschin. einzurichtende Bahn die Bezirke mehrerer Landes-
Polizeibehörde })orülirt, oder in dem Ealle der Nr. 2 a die Kreise nicht
in demselben Regierungsbezirke liegen, bezeichnet der Ober-Präsident|
falls jedooh die Iiandes • Polizeibezirke bezw. Kreise Terscliiedenen'
Provinzen angehören, oder Berlin betheiligt ist, der Minister der 'Öffent-
lichen Arbeiten im Einvernehmen mit dem ^Ministerium des Innern die
zuständige Behörde. Die Zuständigkeit zur Genehmigung von weaent*'
liehen Aenderungen des Unternehmens regelt sich so, als ob das Unter-'
nehmen neu su genehmigen wäre. Jedoch bleibt zur Genehmigung Ton
Aenderungen des Betriebes der in Nr. 1 erwähnten Unternehmungen
diejenige Behörde zuständig, welche die Genehmigung zum Bau und
Betriebe ertheilt hat.
§. 4. Die Yorgängige polizeiliche Prüfung beschränkt sich auf:
1. betriebssichere Beschaffenheit der Bahn und Betriebsmittel, 8. Schutz
gegen schädliche Einwirkungen der Anlage und des Betriebes, 3 tech-
nische Befähigung und Zuverlässigkeit der in dem äusseren Betriebs-
dienste anzustellenden Bediensteten, 4. Wahrung der Interessen des * i
Öffentlichen Verkehrs.
I
§. 6. Dem Antrage auf Ertheilung der Genehmigung aind die zur
Beurtheilung des Unternehmens in technischer und finanzieller Hinsicht I
erforderlichen Unterlagen, insbesondere ein Bauplan, beizufügen.
|. G. Soweit ein öffentlicher AVeg benutzt werden soll, hat der
Unternehmer dir» Zustimmung der zur Unterhaltung dos Weges Ver-
pflichteten beizubringen. Der Unternehmer i.~t zur Unterhaltung des
benutzten Wegetheiles verpflichtet und hat hierfür Sicherheit zu bestellen.
Die Uuterhaltungspflichtij^cn kr^mion für die l^cuutzung des Weges ein
angemessenes Entgelt beanspruchen, iuK'loichen sich den Erwerb der
Bahn nach einer bcbtimmtou Erist gegen Schadloshaltung des Unter-
nehmers vorbehalten.
§ 7. Die Zustimmung der Unterhaltungspflichtigen kann-^rsinst
werden: soweit eine Provinz betheiligt ist, durch den Provinziafrath,
wogegen die Beschwerde an den Minister d. öffentl. Arb. zulässig ist;
soweit eine btadtgemeiude oder ein Kreis betheiligt ist^ oder es sich um
I. Kleinbalinen.
11&
mebsex» Sjreise handelt, durch den BezirksanssohusB, im Uebrigen
durch den Kreisausschuss. Durch den Ergänzniifrsbescbluss wird unter
Ausschluss des RccTitswegos zufj^loicli über die uach §. Ü an den Unter-
nehmer gestellten Ansprüche entschieden.
§. 8. Vor der Genehmigung ist die Wege-Polizeibehörde und, wenn-
die Eisenbahnanlage sich einer Festung nähert, die Pestungsbehörde zu
hOren. In diesem Falle darf die Ghenehmiguug nur im Einverständnisa
mit der Festungsbehörde ertheilt werden. Wenn die Bahn sich einer
Reichstelegraphenanlage nähert, so ist die zuständige Tolographen-
behörde zu hören. Soll eine dem Gesetze vom '6. Nov. 183b unterworfene
Sisenbahn gekreuzt werden, so darf die Genehmigung nur im Sinver-
stftndniBS der £iBenbahnhebörde ertheilt werden.
§. 0. In der Genehmigung sind die Verpflichtungen zn bestimmen,
welchen der Unternehmer im Interesse der LandesTertheidigang und der.
Beichspostrerwaltung n. §. 42 zu {genügen hat.
§. 10. Bei Bahnen, auf welchen die Beförderung von Gütern statt*'
ßnden soll, kann vorbehalten werden, den Unternehmer jederzeit zur
Gestattnng von privaten Ansohlussgl^sen ansuhalten. Art und Ort der
Einführung unterliefet der Gonehmigung der cisenbahntechnischeu Auf-
sichtsbehörde. Die Behörde (§. 3) hat mangeis gütlicher Vereinbarung
der Interessenten auch die Verhältnisse des Bahuunternchmens und des
deik AnBOhlnse Beantragenden ssii einander Vorbehaltlich des BecUtb*
wegea featzusetseu.
§. 11. Bei der Genelimigunf? ist die Art der Sicheratellung für die
Unterhaltung und Wiederherstellung öffentlicher Wege vorzuschreiben.
Für die Eröffnung des Betriebes kann eine Frist festgesetzt un.l Geld-
strafen für den Fall der Nichteinhaltung sowie Sicherheitsstellnng
hierfür gefordert weiden. Auch können Geldstrafen und Sicherheits-
stellung zur Aufreclitt>rhaltTuig des ordnungsmässigen Betriebes während
der Dauer der Genelimigun!^ vorgesehen werden.
§. 12. Der nach diesem Gesetze erforderlichen iäiclier Stellung bedarf
es nicht, wenn das Beich, der Staat oder ein KommmialTerband Unter-
nehmer ist
§. 13. Die Genehmigung hann dauernd oder anf Zeit ertheilt werden.
Sie erfolgt unter dem Vorbehalte der Bechte Dritter, der Ergänzung
und Abänderung durch Feststellung des Bauplanes 17 und lö).
§. 14. Bei der Genehmigung (§. 2) sind durch die zuständige Behörde
der Fahrplan und die Beförderungsproise lestzustellen j zugleich sind
die Zeiträume zu bezeichnen, nach deren Ablauf diese Feststellnngen
wiederholt werden müssen. Von der Feststellung über den Fahrplan
kann für einen bei der Genehmigung festzusetzenden Zeiträum* .abge-
sehen werden. Dieser Zeitraum kann verlängert werden. Die Fest-
stellung der Beförderungsproise steht innerhalb eines beider Genehmigung
festzusetzenden Zeitraumes von mindestens 6 Jahren nach der ErÖflnuug
des Betriebes dem Unternehmer frei.
§. 15. Der Aushändigung der Gcnchmigungsurkunde müssen die
nach §. 11 geforderten Sicherstellungeu vorausgehen.
§. IG. Die Genehmigung, welche für eine Aktiengesellschaft, eine
Kommanditgesellschaft auf Aktien oder eine Gesellschaft mit beschräuter
Haftung behufs Eintragung in das Handelsregister (Artikel 210 Absatz
2 Kr. 4, Artikel 176 Absatz 2 Nr. 4 des Deutschen Handelsgesetzbuchs,
§. 8 Kr. 4 des Beichsgesetzes vom 20. April 1B92 — Beichs-Gesetzbl.
Ö. 477 — ) ausgehändigt worden ist, tritt erst in Wirksamkeit, wenn der
KaehweiSB der Eintragung in dae Handelsregister ge fuhrt ist.
%. 17. Mit dem Bau vf»n Bahnen Tür den Betrieb mit Maschinenkraft
darf erst'begonnen werden, nachdem der Bauplan durch die genehmigende
Behrirde in folgender Woisc festgestellt ist: 1. Di r Planfeststellung
werden flio bei der GejicliTintTTm«^ vorläufig ^etroltonon Festsetzungen
zu Grunde gelegt. 2. Plan nebst Beilagen sind in dem betreffenden
G-emeindebesirke während Tierzehn Tagen offenzulegen. Zeit und Ort
der OflFenlegung iat ortsüblich bekannt zu machen. Wülirond dieser
Zeit kann jedor Betbeiligte im TTmfange seines Interesses Einwendungen
gegen den i?Ian erheben. Aucli der Vorstand des Gemeiudebczirkes
kann Binwendungen gegen die Jtiohtung des Unternehmens oder gegen
8*
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116
Anlagen nach $ 18 erheben. Diejenige Stelle, bei welcher solche Ifiin« '
Sendungen achrifllieh oder mündlich ▼öTznbringen sind, ist zu heseichnen«
S. Kach Ablanf der Frist (Nr. 2) sind die erhobenen EinWendlingen in
oifiem iittthipronfalls an Ort und Stelle durch einen BeauftraQ:ton r\l>za-
haltendeu Tormine, zu dem der Unternehmer und die Betüeiligten
(Nr. 2) vorgeladen werden müssen and SachTerständige zngezogen
werden können, au erörtern. 4. Naeh Beendigung der Verhandlungen
i'ihf'r (Ho erhobenen Einwendungen erfolgt die Feststellung des Plaues
sowie der Anlagen, zu deren Errichtung uud Unterhaltung der Unter-
nehmer verpfliohtet ist (f. 18). Der Pestatellvng bedarf es nicht, wenn
eine Planfestsetaung snm Zwecke der Enteignung- stattfindet.
§. 18. Bern Unternehmer ist bei der PlanfeststeÜnng '(9* 17) die
Herstellung rind Unterhaltung derjenigen Anlagen anfsuerlcpcn, welche
d?V den Jiaupian lostsetÄcnde Behörde zur Sicherung der bouaclibarten
(irundätiickc gegen Ivachtheile oder im öü'eutlichen Intereääe iur erior-
dexllch erachtet.
$. 19. Zur SrAiTnting des Betriebes bedarf es der Srlaübnisa der
aur Ertheilnng der Genehmigung austftndigen BehOrde.
f. 20. Die Bctriebsmaschinen sind vor ihrer Binstellnng in den
Betrieb und nach Vornahme erheblicher Aenderungcn, aiissr-rdem. aber
zeitweilig der Prüfung durch die sustäudige Behörde (§. 22) zu
unterworfen.
I 21. Fahrplan und Preise sowie die Aenderungsn derselben siud
vor ihrer Einftthrnng öffentlich bekannt an machen. Erm&sstgnngea
der Beförderungspreise, welche nicht Jedermann au Gute kommen, sind
unzulässig.
§. 22. Rücksichtlich der l^rfüllung der Vorschriften dieses Gesetzes
ist jede Kleinbahn der Aufsicht der für ihre Genehmigung jeweilig
zuständigen Behörde unterworfen.
§. 2a. Die (jenehmiguug kauu durch die Aufsichtsbehörde für
erloschen erklärt werden, wenn die Ausführung der Bahn oder die
K r ö ffn u Ii g des Betrie.bea nicht innerhalb der bestimmten oder Terlängerten
Frist erfolgt.
§. 24. Die Gcjiolnnigung kann zurückcrenommen werden, wenn der
Bau oder Betrieb ohne genügenden Grund unterbrochen oder wiederliolt
gegen die dem Unternehmer obliegenden Yerpflichtnngen in wesentlicher
Beziehung yerstossen wird.
§. 25. Ueber die Zurücknahme entscheidet das Oberverwaltunga-
gericht.
^. 2»;. Bei Erlöschen der Genehmigung wird die bestellte Sicherheity
Büwüit sie nicht in Anspruch zu nehmen ist, herausgegeben.
§. 27. Ob und inwieweit bei l'^rlöschcn (§. 23) oder Zurücknahme
(§. 24) die bestimmten Geldstrafen verfallen, entscheidet unter Aus-
schluss des Bechtsweges der Minister d. öffentl. Arb.
§. 28. Unternehmer von Kleinbahnen sind verpflichtet , sich den
AnschlusB anderer Bahnen gefallen zu lassen, sofern die Behörde den
AuBciiluss für zulässig erachtet. Dieselbe Behörde regelt in Eruaugelung
einer giuiichen Yereinbarung die Torhftltnisse heider Üntemebmer an
( inander und setzt vorbehaltlich des lleehtsweges die dem erstgedachten
Bahnnnternebmer zu leistende Vergütung fest.
§. 20. Unternehmer von Kleinbahnen können die Oestattung des
Ansclihisses ilircr Bahnen an Eisenbahnen verlangen, welche dem
Gebetzü vom 3. Nov. 1838 unterliegen, sofern der Minister der öffentL
Arb. mit Bücksicht auf die Konstruktiou und Betrieb der letzteren den
Ansehluss für znlüssig erachtet, l'ol ^r die Verhältnisse beider Unter-
nehmer zu einandt r entscheidet, unter Vorbehalt des Bechtsweges, der
Minister der ültcntl. Arbeiten.
§. :';0. Haben Kleinbahnen nach hJntscheidung des Staatsministeriums
eine solche Bedeutung für den öffentlichen Verkehr gewonnen, dasli sie
als Theil des all<;emeincn Eisenbahnnetzes zu behandeln sind, so kanik
der Staat deji rigenthümlichen Erwerb solcher Bahnen gegen Ent-
schädigung dea vollen Werths nach einer mit einjähriger Frist voran-
gegangenen Ankündigung beanspruchen*
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8* 31. Der Erwerb (|. SO) erfolgt unter Binngemässer Anweudung
der Bestimmungeo des % 42 Nr. 4a b d des Gesetzes yom 3. Not. 183^
mit der Massgabe, dass der Berecbntiiig des 25fachen Betrages nach 4S
Nr. 4 a des Torerwähuten Gesetzes das steuerpflichtige Einkommen nach
den Bestimmungen des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juni 1891
(Gesetz-Samml. S. 176) zu Grunde zu legen ist, jedoch hei den Aktien-
geseUschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien der Abzog von
3V2 Prozent des eingezahlten Aktienkapitals (§. 16 Einkomroensteuer-
gesotz) fortfällt. War das zu erwerbende Unternehmen noch nicht
5 Jahre im Betriebe, so ist für die Entschädigung der bisher erzielte
Beingewinn massgebend.
§. 82. Der Unternehmer kann verpflichtet werden, Über jede Bahn,
für welche ihm eine besondere Genehmigung ertheilt worden ist, der-
gestalt Kechnnng zu führen, dass der Beinertrag derselben, daraus mit
Sicherheit entnommen werden kann. Die Vernachlässigung dieser
Verpflichtung begründet für den Staat das Becht, die Berechnung der
Bntsohftdignng nadh dem Bachwerthe (S|. 88 bis 85) an yerlangen.
§. 88. Der Unternehmer kann Entschftdigung nach dem Sachwerthe
verlangen, wenn das Unternehmen noch nicht länger als 15 Jahre
im Eetriebe ist. Erfolgt di© Erwerbung in den ersten 5 Jahren
des Betriebes, so werden dem Sachwerth 20 Prozent, erfolgt sie in den
nachfolgenden lO Jahren, so werden demsdben 10 Proaent snge*
schlagen.
|. 84. Im Falle der Bntschädigong nach dem Sachwerthe bilden
den Gogenataud dps Erwerbes alle dem Unternehmen gewidmeten Sachen
und Bechte des Unternehmers« die Forderungen und Schulden jedoch
nur insoweit, als dieselben nach beiderseitigem Einverständnisse auf
den Staat übergehen sollen. In die mit den Beamten und Arbeitern
bestehenden Verträge tritt der Staat ein, cbnnso in die Verträge zur
Beschaffung von Material* Für alle Bestaudtheiie ist der volle Werth
an vergüten.
fi. 35. Die Abschätzung und die Festsetzung der Eutschädigung (§. 34)
[Bxfolgt nach einem von dem Unternehmer au&astellenden Inventar.
§. 86. Die Festsetsnng der Entschftdignng (§|. 81 und 88. bis 86)
erfolgt, vorbobaltlich des beiden Theileu zustehenden, innerhalb sechs
Monaten nach Znetellung des FestsetzungsboschluBses zu beschreitenden
Bechtswoges, durch den Bezirksausschuisss unter sinngemässer Anwen*
dnng dev ||. 24 bis 91^ des Enteignnngsgesetses Tom 11. Jnni 1871. Der
Bezuksanssohass ist auch für das YollziehungsTerfahren anständig.
§. 37. Auf dio Krmittehirg der EntBchädigungen finden die §§. 24
bis 28, auf die Voliziehnng der Enteignung dio §§. ?/2 big 37, auf das
Verfahren vor dem Bezirksausschüsse und auf die Wirkungen der Ent-
eignung die §g. 30 bis 46 des Enteignnngsgesetses vom 11. Juni 1874
tinngemftsse Anwendung.
§. 33. Erwerbshorrchtipton H) gegenüber greift das Erwerbungs-
recht des Staates gleichfalls Platz. limen ist der volle Werth des
Erwerbsreclitos zu erstatten.
§. SU. Zur Anlegung von Bahnen in JBeriin und Potsdam bedarf es
Königlicher Genehmigung.
f. 40. Die Kleinbahnen werden der Oewerbestener auf Grund des
Gewerbesteuergesetzes vom 2L Juni 1891 (G.-Samrel. S. 205) unterworfen.
Bezüglich der Konnnnnul-Bfstenprniig sind K h iiiliiihnen als Privat-
eisenbaliuunternehmungeii im biuuo des 4 dos (ieaetzuä vum 27. Juli
1885y (G.-Samml. S. 887), nicht an erachten.
§. 41. Dio auf Grund dos Allerh. Eriuöses vom lü. bopt. 1867 (Cieb.-
Samml. S. li^S8), des Gesetses vom 7. März 1888 (G.-8amml. S. 223), des
Gesetzes vom ll. März 1872 (G.-Samml. S. 257) und dor 2 und 3 des
Gesetzes vom H. .Juli 1875 (('.-Samml. S. 497) deu dort ;j;ciia n uten i'rovinzial-
uud iCummuualverbuudeu uberwiebeneu ivupitaiieu und Summen können
auch BUT Förderung yon Kleinbahnen verwendet werden.
§. 42. Die Kleinbahnen unterliegen nachfolgenden Verpflichtungen
gegenflber der Postverwaltung: 1. Die Untemeiimer haben mit jeder
regelmässigen Fahrt einen Postunt( r^paintm mit einem Briefsack und,
soweit dei Plates reicht| auch andere Uuterbeamte im Dienst gegen.
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Zalilniig der AbonnomenlBgebtthr oder, falls solche nicht besteht, der
Hütte dos tarifmHsBigen Personengeldes zu befördern. 2. Die Unter-
nehmer solcher Bahnen , welche sich nicht ausschliesslich mit der
PersononhöfOrderting bofassen, sind rorp fliehtet, mit jeder IPahrt:
a) Postaendnngou jeder Art durch das Zugpersonal zu befördern, und
zwar Tirionjcutol, Brief- und Zeitungepackete für 50 Pf. für jede Fahrt,
die anderen Scncluugen gegen Zahlung des Btückguttarifsatzes der
betreffen den Bahn oder, sofern dieser Betrag höher ist| fttr 2 Pf. fttr je
60 kg und 1 km; b) iu Zügen mit mehr als 1 Wagen, eine Abtheilnng
eines Wap:nn8 für die Postt^endnngen , das Begleitpersoaal tnid die
ort'ordorlichen Postdieutgerathe, gegen Zahlung der in den Artikeln 3
und 6 des BelofaBgesetBeB Tom 20 Dezember 1876 (Reiehe-OeeetzbL 8; 8t8)
und den dazu gehörigen Vollzugsbestimnuingon festgesetxi6n Vergütung,
sowie gegen Eutrichtunj? des halben Stückj:futtarif8at2es einznränmen.
8. l>ie i> OS t Verwaltung ist berechtigt, auf ihre lv.OBten an den Bahuwagen
einen BriefkaBten anbringen und dessen Leerung bewirken an lassen.
II. Privatanaolilussbahueii.
§. 4S. Bahnen, welohe dem öffentlichen Verkehre nicht dienen, aber
mit Eisenbahnen oder mit Kleinhahnen derart in Gleisverbindung
stehen, dasa oin Uebergangder Betriebsmittel stattfinden kann, bedtlrfen,
wenn sie für den Betrieb mit Maschinen eingerichtet werden sollen, zur
baulichen HerBtellnng und cum Betriebe polizeilicher Oenehmigung.
44. Zur Ertheiluug der Qenehmigung ist der Beg.-Präs., für Berlin
der Polizei-Präsident, im Einvernehmen mit der von dem Minister der
öfifentl. Arb. bezeichneten Eisenbahnbehörde zuständig. Berührt die
Bahn mehrere Laudespolizeibezirke, so bestimmt, wenn sie derselben
Provinz angehören, der Oberpräsident, falls sie yerschiedenen Prorinzen
angehören oder Berlin dabei betheiligt ist, der Minister d. öffentl. Arb.
im Einvernehmen mit dem Minister des Innern die zuständige Landes»
Polizeibehörde.
§, 45. Die polizeiliche Prüfung beecliränkt sich 1) auf betriebssichere
Beschaffenheit der Bahn und der Betriebsmittel, 2) auf die technische
Bpf.lhigimg der in dem äusseren Betriebsdienste anzustellenden Be-
diensteten, 'M n TT f den Schutz gegen schädliche Einwirkungen der Anlage
und des Betriebes.
§ 4C. Zur Benutzung öffentlicher Wege bedarf es der Zustimmung
der Unterhaun ngspflichtigen und der Genehmigung der Wegepolizei-
behOrde.
§. -i7. T)ic Bestimmungen der §§. S, 17 bis 20 und 28 8at8 1 finden
auf dieäe Babnen gleichmässige Anwendung.
§. 48. Polizeiliche Bestimmungen über den Betrieb auf solchen
Bahnen können nur im Eiuverständniss mit der Eisenbahnbehördo (§. 44)
erlassen werden.
§. 49. Die Genehmigung kann zurück genommen werden, wann
wiederlioU i-je^'cn die Bedingtin^'on derselben iu wesentlicher Beziehung
vorstossei) wird. Uober die Zurücknahme der Genehmigung entscheidet
auf Klage der Behörde (§. 44) das Oberverwaltungsgericht.
§. 60. Die eiseniiahiitechnische Aufsicht und Ueberwachung der
Privatauschlussbahnen erfolgt durch diejenige Behörde, welcher diese
AnfK ibon bezüglich der dem öffentlichen Verkehre dienenden Baluiy an
welcJie sie anschliessen, obliof^en.
§. 51. Die Rnstiminnni^en der §§. 43 bis 49 finden auf diejenigen
Bahnen, welclio Zubehör eines Bergwerks im Sinne des Allgemeinen
Berggesetzes vom 24. Juni 1865 (G.*Samml. S. 705) bilden, keine An-
wendung. Durch die l{e8timmungin §. 50 wird das auf dem Allgemeinen
Berggesetze vom 24. Juni l«fi5 (G^-Samml. S. TOn) bernbonde AufsichtS-
reoht der Bergbehörden gegenüber diesen Bahnen nicht berülirt.
III. GemeiüBame und Uebergangsbestimmungett.
§. 52. Gog. n dio I^cschlügse der Laudes-Poliszeibohörden und der
eisenbahnteohuischen Aufsichtsbehörden findet Beschwerde nv don
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Minister der ö£fentl. Arb. statt. Im Uebrjgen greifen die nach den
Bestimmnngen der §§. 127 bis ISO des Gesetzes' über die allgemeine
Landeaverwaltung yom 80. Juli 1888 (Qe8etB.-8aminl. 8. 196) afiüftafltgeii
Bechtflmittel Platz.
§. 53. Für bereits genehmigte Kleinbahnen nnd Privatanechluss-
bahnen ist diejenige Behörde zuständig, welcher die Genehmigung nach
diesem Gesetze obgelegen hätte. Auf diese Bahnen finden die §§. 2, 20
bis S2, 24, 25, 40, 42 und 62, beziehungsweise 48 bie 60 des gegenvilrtigen
Gesetzes, sowie die Bedingungen und Yorbdbaltei welclie bei ihrev
Genehmigung yozgesehen sind, Anwendung*
AusftthAungs-Anweisung vom 22. August 1892.
Zu §. 1. Sofern der Antrag auf Genehmigung oder Veränderung
einer Kleinbahn aus dem Gruude abgelehnt wird, well die Bahn dem
Gesetz vom 3. Nov. 1838 zu unterstellen sein würde, ist in der Verfügung
der Grund hierfür anzugeben und zugleich zu bemerken, dass ein
etwaiger Antrag auf ^Entscheidung des Staats-Miuisteriums bei dem
verfügenden Begierungs-Präsidenten binnen einer angemessen festzu^
setzenden Prist einzureichen sei.
Zu §. 2. Die Genehmigung für das üntemehmen. ist dem Antrag*
steller fttr seine Person zu ertheilen.
Zu §. 8. Als Kunststrassen sind anzusehen: a) für den Geltungs-
bereich des Gesetzes vom 20. Juni 1887 (Ges.-Samml. S. 301) die im §. 12
daselbst bezeichneten ICunststrassen; b) für die Provinz Hannover: die
Chausseen und Landstrassen; c) für Schleswig-Holstein mit Ausnahme
des Kreises Herzogthum Lauenburg: die in der Unterhaltung der Provinz
befindlichen Hriin)t- und Neben-Landstrassen und die in der Unter-
haltung der Kreise befindlichen ausgebauten Neben-Landstrassenj d) für
die Provinz Hessen-Nassau : die vormaligen Staatsstrassen, die Provinzial-,
Distrikts- und chaussirtcn Verbindungsstrassen sowie die Landwege;
e) für die Hoheuzollernschen Lande: die Landstrassen; f) fttrdenKreid
Herzogthum Lauenburg: die Landstrassen.
ZvL §. 4. Die Nummern 1 — 4 bezeichnen diejenigen Punkte, auf
welche sich die polizeiliche Prüfung überhaupt nur erstrecken darf; es
Ist aber nicht nothwendig, dass alle dort aufgeführten Punkte zum
Gegenstände polizeilicher Festsetzung gemaclit werden. TJeber das, was
nach dem piiichtmässigen Ermessen der Behörde zur Sicherung der
Öffentlichen Interessen uotli wendig ist, darf in keinem Falle hinaus-
gegangen werden. Sofern die von dem Unternehmer beigebrachten Unter-
Ingen seines Gesuches die erforderliche PrüfTiup im einzelnen noch nicht
gestatten, kann dieselbe bis zur Ausfühiuug dos iiaues und Betriebes vor-
behalten werden. Es wird als im äusseren Betriebsdienst stehend nur
das Personal zu verstehen sein, welches mit der Beförderung oder Bahn*
Unterhaltung unmittelbar zu thun hat (Lukomotivführer, Heizer, Zxi^-
führer, Schafihen Kutscher, Bahnmeister, das mit der Abfertigung der
Züge betraute Personal u. s. w.). Bedingungen und Vorbehalte, an
welche die Genehmigung geknüpft wird, sind stets in die Genehmigungs-
urkunde selbst aufzunehmen.
Zu § 5. Die in technischer Hinsicht beizufügenden Unterlagen
haben lediglich den Zweck, die nach §. 4 Nr. 1 orforderlicho rrüfung
zu ermöglichen. In der liegel werden nicht entbehrt werden können:
1. f ftr Bahnen mit Damfilkraft-Betrieb : a) ein Lageplan und ein Höhen-
plan; b) Zeichnungen der Brücken und Drehscheiben; c) Zeichnungen
des Ober-Baues, der "Weichen uud des Xormalquerprofils; d) Umgrenzung
des lichten Baumes, sowie der grössteu zulässigen Breiten- und Höhen-
inasse der Betriebsmittel; e) Zeichnungen der Betriebsmittel, insbe-
sondere auch der Bremsvorrichtungen nebst den zur Erläuterung crfor-
'derlichen Beschreibungen. 2. für andere Bahnen : a) ein Lageplau,
Zeichnungen der Schienen und Weichen und die vurstehond unter d
und e aufgeführten Vorlagen. Ob einzelne Zeichnungen durch
Beschreibungen ersetzt werden können, bleibt dem Ermessen der
genehmigenden Behörde überlassen. In finanzieller Beziebuug gilt es
zu prüfen, ob der Unternehmer die Mittel zur Herstellung der Bahn
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besitit oder'betehaffen wbt^b, imä oft diesrtSen -snr VofienduDg imd
AüBrMmig der Balm *genü gen. Das letztere kann nur auf Grund eines
KostenanschUges geprüft werden, welcher daher in der Begel an
erfordern ist.
Zu §. 7. Die Prüfung bat sich darauf zu erstrecken, ob Anlass Tor-
liegt, zwangsweise in das Yerfttgungsrecbt des Unterhaltungspflichtigen
einangrelfen.
Zu §. 8. Die Unterlagen (§. 6) sind, wenn Bahnen in Festungen an-
gelegt werden bezw. sich den Festungen bis auf etwa 16 km n&hem
soUoD, vor Ertheilung der Genehmigung der Festungsbehörde vorzulegen.
Zur Genehmigung bedarf es des Einverständnisses dieser Behörde.
Zu §. 9. Bei allen für den Maschinenbetrieb eingerichteten Bahnen
sind im Interesse der Landesvertheidigung folgende Bestimmungen zu
heaehten: I. Gleise, a. Es sind ausser der Normals^ur nur Spurweiten
von 0,600, 0,750 und 1,000 m zuzulassen, b. Sofern Querschwellenoberbau
angewendet wird, soll das Miudestgewlcht der Schienen 9,5 kg auf das
Meter betragen, c. Bei einer Spurweite von 0,600 m soll der kleinste
KrUmmungsIialbmesser 80 m betragen, d. Die liebte Weite der ßpur*
rinnen bei Weichen, Kreuzungen, Ueberwegen u. s. w. soll nicht unter
0,035 m betragen. Die Bestimmungen unter o und d gelten nicht für
Strassenbahnen. II. Bollendes Material, a. Für Bahnen mit einer
Spurweite von 0,600 m sollen Lokomotiven und Wagen derartig gebaut
sein, dtiBs sie Krümmungen von 30 m Halbmesser anstandslos durch-
fahren küunen. b. £s sind nur einflanschige Bäder su verwenden,
c. Die Betriebsmittel der Bahnen mit 0,600 m Spurweite sollen centrale
Buffer in einer Höhe von 0.300 bis 0,840 m über S. O. erhalten, d. Das
Ladegewicht der Wagen, in Kilogramm ausgedrückt, soll durch 500
theilbar sein. HI. Bahnhofseinrichtungen. Sofern die Klein-
bahnen an andere Bahnen anschliessen und ein Uebergang der Wagen
nicht angängig ist, sind sweckentspreohende Vorriehtnngen snm Umladen
lierznstellen.
Zu §. 10. Der Vorbehalt der Verpflichtung der Unternehmer von
Kleinbahnen zur Gestattung von Privatanschlussbahnen muss die J&egel
bilden.
Zu §. 11. Ebenso wird dem Unternehmer die Verpflichtung zur Aus-
fahrung der Bahn und des Betriebes auferlegt werden müssen, sofern
nicht etwa die Bahn für das öffentliche Terkehrsinteresse ohne Werth
Bein sollte, wie z. B. Dralitseilljulmen nach Aussichtspunkten. Die Be-
messung der erwähnten Geldstrafen erfolgt zweckmässig nach Prozenten
des Anlagekapitals. 10 % ist als die ftusserste Qrenae anansehen.
Zu §. 13. Im Allgemeinen wird eine Genehmigung ohne zeitliche
Begrenzung nicht zu ertheilen sein, wenn öffentliche Wege benutat
werden. Bei Anlegung eines eigenen Bahnkörpers ist eine Genehmigung
ohne zeitliche Begrenzung in der Begel uur dann zn ertheilen, wenn
die wirthschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens es erforderlich
erscheinen lassen und öffentliche Interessen nicht entgegenstehen. Die
Dauer der Genehmiguiif? muss ausreichend bemessen sein, um dem
Unternehmen die Möglichkeit der Amortisation des AnlagekaqLitals zu
gewähren.
Zu §. 14. Auch für die Vorbehalte und Anforderungen hinsichtlich
des Fahrplans und der Beförderungepreise kann im wesentlichen nnr
der Grad des an dem Betriebe der Bahn bestehenden öffentlichen Yer-
kehrsinteresses den Massstab abgeben. Was den Fahrplan betrifft, so
erfordert das öffentliche Sicherheitsinteresse in jedem Falle die Fest-
setzung der höchsten znlftsslgen Geschwindigkeit der Züge, welehe die
für Nobeneisenbahnen statthafte Maximalgrenze nicht überschreiten
darf. Im Uel)rigen ist nach den besonderen Verhältnissen zu ermessen,
ob hinsichtlich der Zahl und der Zeit der Züge weitere Anordnungen
zu treffen sind. Wird zunächst hiervon abgesehen, so ist der Zeitraum,
nach dossen Ablauf wiederholte Prüfung einzutreten hat, In der Regel
auf etwa drei Jahre zu bemessen. Diu Mittheilung aller Tarife, Fahr-
pläne und aller etwa zu erlassenden Betriebsreglements an die Auf*
Sichtsbehörde wird bei Jeder Genehmigung vorzubehalten sein.
, Zn g. 17, Die PlanfeststeUuug durch den »eg.-Präsidenteu erfolgt
•im Einvernehmen mit der zuständigen Eisenbahnbehörde.
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.Zq §. 19. Die Erlaubuiäs zur Eröffnung des Betriebes erfolgt auf
Grand eindr 5raiclieD PrOfimg de« Bahn durch die stlx GenehnugiiDg .
xnetftndlge Behörde.
Zu f. 20. Sowohl bei der Einstellung wie auch bei späteren Prüfungen
der BetriebsmaHchinen sind diejenigen Vorschriften zu beachten, welche
für die auf Kebeueisenbahueu zur Verwendung kommenden Butriebs-
maschinen 'gelten. Die Bestimmungen der am 16. Mftns d. J. erlassenen
Anweisung, betrefTend die Genehmigung und Untersuchung der Dampf-
kessel, haben für die Kleinbahnen infolge des. f. 20 des gegenwärtigen
Gesetzes ihre Geltung verloren.
Zu §. 21. Der l^'ahrplan und die Befürderungspreise für Personen
uud für Güter sind mindeätciis in einem öffentlichen Blatte, welches in
der Genehmigungsnrknnde zu diesem Zwecke sa beptimmen ist, sur
Kenntniss des Pabliknma sn bringen..
Zu §. 22. Bie eisenbahntechnische Beaufsichtigung der Kleinbahnen
mit Maschinenbetrieb beschränkt sich auf die Ueberwachung des Be-
triebes im ergeren Sinne, welcher die betriebssichere Unterhaltung der
Bahniuilage und der Betriebsmittel und die sichere und ordnungsmassige
Durchführung der Züge begreift. Anforderungen an die Unternehmer,
welch e die BtLcksicbtauf die Betriebssicherheit nicht nothwendig erheischt,
sind unbedingt zu vermeiden.
Zu §. 32. Von der Verpflichtung des Unternehmers zur Führung
getrennter Betriebsrechnungen kann abgesehen werden, wenn die
Gesamni tunter nehmung keine andere Bahnen enthält, als städtische
Bahnen für den Personenverkehr und Bahnen* welche, wie z. V>. Draht-
seilbahnen, zum Anschlüsse an das Eisenbabmiet?: sich nicht eignen.
Zu §. 45. Die Prüfung der betriebgsichei en Beschaffenheit der Bahn
und der Betriebsmittel bedingt auch für die Anträge auf Genehmigung
der Frlvatansehlussbahnen die in technisoher Binsioht erforderlichen
Unterlagen. Es ist daher auch für diese Bahnen die Anweisung zu §. 6,
soweit sie die technischen Unterlagen betrifft, gleichmäseig zu beachten.
Dagegen ist von dem Verlangen von Unterlagen in finanzieller Hinsicht
abznsehen.
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. ] Norm zur Bereclmuiig des Honoriu^s far .
Arbeiten des Arcliiteliten und Ingenieurs.
Naeh den' BuehlüMen der XVI. Abgeordneten- Versammlung des Verbandes Deutscher
Architekten» nnd Ingeniear-Tereine.
•c ' $.1. Qmndsätze der Berechniing.
Das Honorar wird im Allgemeinen als ein Procentsatz der Bau-
snmmo berechnet, zu desaen Bestimmung folgende GeBiohtspimkte
dienen:
a) Der höhere oder niedere Bang der betreffenden
Bauftnfeführung.
Für ein Banwerk höheren Banget ist ein höherer Proeentsate ma
berechnen, als für ein solches von niederem Bange^ welches die gleichen
Baukosten erfordert. (Siehe §. 2«)
'* b) Die Höhe der Bausumme«
Fttr ein Bauwerk kleineren TJmfanges ist ein höherer Procontsatz zn
berechnen, als für ein grösseres Bauwerk der gleichen Bangclasse.
(Siehe §. 3.)
o) Die Art nnd der Umfang der aufgewendeten
• Thätigkeit.
Das Honorar fttr die hei einer Bauausführung aufknwendende Gbe*
luimmtloistuug seist sich susammen aus Theilbetrftgen, welche den ein-
seinen Leistungen entsprechen. (Siehe §. 4.)
§. 8. • Sintheilung der Bauausführungen naoh Utirem Bange.
Dem Bange nach sind für d'.e Berechnung des Honorars sechs ver-
schiedene Olassen von Bauausffthrungen (Baudassen) zn unterscheiden
I. Classe.
1. Gewöhnliche landwirth^dhafUiche Oebftnde aller Art, die allere
einfachsten ländlichen nnd stftdtischen Wohngebiade.
2. Gebäude, mit grossen hohlen Bäumen yon ganz einfacher Con-
struction nnd Ausstattung, allereinfachste Fabrikgebäude, Xjagerr&nme
Schuppen und dergl.
3. Erdarbeiten jeder Art, einfachste Uferdeckungen (Faschineubau,
Steinwürfe, Pflasterungen), Trockenmanem, AV nnd ZnfUinmgs-
leitungen für Wasser in Gerinnen .oder Gräben ohne Kunstbauten,
Brunnenanlagen einfachster Art, Strassenbefestigungen, Felssprengnngen.
II. Classe.
1. Bessere bürgerliche Wohngebftnde auf dem Lande nnd die Mehr-
zahl (lor gewöhnlich construirten nnd ausgestatteten Wohnhäuser in
Städten (Pfarrhäuser und einfache Villen, gewöhnliche Miethhäuser,
einlache Häuser für einzelne Familien, einfache Gasthäuser und dergl.)«
9. Die einfachsten öffentlichen Oebftnde (Yolksschnlen, einfache Beal-
schuleu uud Gymnasien, ganz einfache Kirchen, Armenhäuser, einfache
Krankenhäuser, Bado- und Waschanstalten, Kasernen, Gefängnisse, Zoll-
häuser, einfache Babnhofs-Uauptgebäude, ganz einfache Bathhäuser,
Gebäude für Amtsgerichte, untere Verwaltungsbehörden nnd dergl.).
3. Die unter I. 2. genannten Gebäude, wenn von schwierigerer Con-
structiou oder complicirtt^ror Anlage, einfache Speicher- und Fabrik-
gebäude, Lagerhäuser, Magazine, grössere Werkstätten, gewöhnliche
Pflanaenhäuser, Orangerien und dergl.
4. Einfache Hafenanlagen, Schifffahrtskanäle ohne deren Kunst-
bauten, Stütz- und FuttcrniuTiern, Bohlwerke, Durchlässe, Deichsiele,
kleinere Thalsperreu, feste Wehre. Trockenlegungen, Ent- und Be-
wässerungen ohne Anwendung Yon Maschinen, Bohnanrt^n oder unter-
irdische Kanäle ohne Verzweigungen, einfache feste gerade Brücken
(bis 10 Spannweite), Eisenbahnen im Flaohlande, Strassenbahnen, ein-
fache Eisenconstmottonen im Hochbau.
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120
• ' ' ' m: Claase. i - .: •
1. Alle reicheren städtischen Wohngebiiude iiud Villen, namentlich
solche mit architektonisch ausgcbildeton Ve&tibülen, Treppenhäusern,
Verkaufs Iii den, Veranden und dergl., Oartenpavillons, reiche Pflanze!^-
Iiänser und Orangerien, architektouiBch ausgebildete Stallgcbiludo, al«
Bcstiiiultheile von Villen oder zoologischen Gärten, Ställe für Xiuxni^
pferde, provisorisohe Ausstellungs- und Pestgobäude und dergl.
2. Alle unter IL 2. aufgeführten öffentlichen Gebäude, falls sie eiiia
reichere architektonische Ausbildung oder ungewöhnliche und zeit-
raubende Studien erfordernde EiAzichtiugeil ethalteD, a. B. fttr HeisuQgi
liüftung oder andere Zwecke.
3. Alle übrigen öffentlichen Gebäude von höherer architektonischer
Ausbildung im Innern sowohl als im Aenesern (Gebäude für höhere
Schulen, Universitäten, reichere Kirchen und Kapellen, Bibliotheken,
Museen, Kursäle und Kurhallen, Bazare, Clubhäusor, Fest-, Ball> und-
Ooncerthäuser, Theater, Börsen- und Bankgebände, Hanptgebällde auf
grossen Bahnhöfen, Rathbäuser in mittleren Städten, Gebäude fttr
Ministerien und Central -Vorwaltungen, Gerichtsböfe).
4. Gründungen aller Art, mit Ausnahme von Luftdruck- und Ge-
friergrüudungen, Schleusen, grössere Hafenanlagen, Hellinge, bewegliche
Wehre, Wasserbauton für Triebwerke, Ent- und BewässerftHgen mit
Stollen- oder Schachtbauten, Schöpfwerks-Anlagen, Entwässerungen von
Städten, Anlagen zur Gewinnung, Beinigung, Aufbewahrung und Ver-
theilung von Gas und Wasser, elektrische Beleuchtnngs-Anlagen,
Speicher und Fabrikgebäude schwierigerer Ausführung mit maschineller
Betriebseinrichtung, Schachtspeicher, grössere Hallen von Holz oder
Eisen, schwierige feste Brücken (von 10 — 60*^ Spannweite), kurze einfache
Tunnel, Eisenbahnen im Hügel-, Marsch- und Moorlande, Drahtseil-
bahnen, Hängebahnen, Strassonbefestigungen unter schwierigen YerhäH-
nissen, schwierige Eisenconstmctionen im Hochbau.
IV. Olasse.
1. Gebäude . in reichster Ausstattung: Wohnhäuser uud Villin,
Schlösser und Paläste, Kirchen und Kapellen, Clubhäuser, Fosträume,
Theater, Museen, liatbhäuser und Parlamentshäuaex, frachtthoie^
Triumphbögen und dergl. ' '
' fi. Luftdruck- und Gefriergrttndungen, Docks, geneigte Sbenen (81i)p»8),
Schiffshobe werke, grössere Thalsperren, besonders schwierige Brücken
(von mehr als üO'" Spannweite), hohe Thalübergäuge, hohe Aquädukte,
Doppelbrüokeu für Strassen, Eisenbahnen und Kanäle, monumentale
Brüoken, bewegliehe Brücken, schiefe BrOcken aus Hausteinen. Traject-
Anstalten, längere schwierige Tunnel, Eisenbahnen im Gebirgslandei
besonders schwierige Eisenconstructionen im Hochbau»
V. Classe. *"*
Künstlerische Ausaehmftoknngen fttr in sich abgeschlossene Bau-
thcile, Ausstattung von Innenräumen an Wänden, Decken und Fuss-
boden, soweit hierzu besondere Entwürfe des Arcbitecten nöthig sind,
KansimObel und Ausstftttuugs-GegenstSiide,' AJtäre, RaxntfUi Tauliteine,
Orgelgehäuse u. s. w., Denkmäler aller Art, Brunnen, deooratiye Fassungen
Tou (Quellen, Sitsplätae in Parks und dergl. ...
YI. Claase.
Masohinenanlagen und maschinenieclmisohe Arbeiten.
%, 3. Abstufimg nach der Höhe der Bausuznme.
Je nach der Höhe der Bausumme sind für die Berechnung des Honorars
AJt>stufungen der Bauausführungen su unterscheiden. (Siehe fi. 5.)
§. 4. Bezeichnung der bei der Honorar-Berechnung in
Betracht kommenden einzelnen Leistung.
Die Thätigkeit des Architekten oder Ingenieurs bei einer Bauaus-
führung setzt flieh im Allgemeinen aus folgenden Leistungen zusammen:
I.Skizze, allgemeiner Entwtirf. Anfertigung der nach Maassen
und auf (xrund der Vorarbeiten aufgetragenen einfachsten und skizzen-
haften Darstellung des beabsichtigten Bauwerkes, mit Kostenschätiiung.
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2. Entwurf. Anfertigung eines vollständigen Entwurfes in Grund-
rissea, Ansichten und Durchschnitten, statische bezw. mechanische Be-
rechnung, soweit für den KTitwurf erforderlich, nehst Koateuschätznnpr.
3. Ar 1> e i 1 8z e 1 c h ri u II g e u und Details. Anfertigung der zur Bau-
auäi'ühruug erforderiiciien Arbeitszeichuungeu, der coustructiYen uud
oruamentolen DetailBoichnungen ubd der statischen besw. mechanischen
BercchimnR'cn.
4. Koste 11 !t n s c }i 1 a ^. Anfertigung eines specieUen Kostenanschlages
bezw. der Lieferungsbedingungen.
5. Ausführnni?. Yerdlngung sämmtlicher Bauarbeiten, ol>ere Irei-
tnn^ der Bauanaführong (generelle P auanffl^oht) event. biei YI. Baa-
claBso ^ipecielle Leitung der Aufstellung
ö. Abrechnung. Prüfung und Feststellung der Rechnungen, mit
Ausschluss der Ausmeasangsarbeites.
§. 6. . Honorar für die Gesammtleistungen des
oder XnseiuLeurB*
Für die in §. 4 benannten Gesammtleistttx^gen ist das stl berechnende
Honorar festgestellt wie folgt:
Betrag des Honorars in Procenten des Kostenanschlags bei
einer Summe von:
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bis
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bis
bis
10000
20000
30000
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Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
Mk.
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bis
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Mk,
bis
300000
Mk.
300000
bis
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Mk.
600000
bis
1,000000
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III.
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2,86
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6,1
5,66
5,3
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bis
bis
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20000
bis
40000
bis
60000
bis
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bis
120000
bis
bis
200000
bis
800000
5000
10000
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8,0
4,0
5,0
6,0
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Bei Ti (Oberen als den hier aufgeführten Bausummen soll der Proccnt-
satz nach dem Gesetz der vorstohenden Tabelle weiter abgemindert worden.
§. 6, welcher zwei einander gegeuUberstoliende Seiten zu Tabellen
erfordert, vergl. die Selten 804 u. 805.
§ 7. Bedingungen, unter welchen die Honoraa>Beredlmans
erfolgt.
a) So lange in den Anfängen einer der Bausttmmenstufen das Honorar,
berechnet nach dem Procentsatze dieser Stufe, einen kleineren Betrag
ergibt, als der Höchstbetrag des Honorars der vorhergehenden Stufe,
berechnet nach deren Procentsatze, bildet dieser Höchstbetrag das
Honorar.
b) Um- und Ausbauten sind, sobald ein besonderer Entwurf hierzu
erforderlich ist, um ein Viertel höher, sobald kein Entwurf hierzu
nöthig ist, um ein Viertel niedriger zu berechnen, als die Tabelle
für Neuhauten feststellt.
c) Umfasst ein Bauauftrag mehrere verschiedenen Classen angehörige
Bauwerke, so darf das Honorar für ein jndns fierselben, nach den
Bauclasaen getrennt, berechnet werden. Insbesondere dürfen Gregen-
stäude der V. Bauclasse, wenn sie in dem ursprünglichen Entwürfe
nicht vorgesehen uud bei der Classifizirung desselben nicht berück«*
sichtigt sind, getrennt üacli der V. Bauclasse berechnet werden.
d; Umfasst ein Bauauftrag mehrere Gegenstände gleicher Art, so ist
da9 Honorar fttr sttmmtiiclie Gegenstitoide au berechnen«
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126
6) Die «Tir Aufstellung rins Entwurffl erforderlichen Aufmessungen^
Nivellements und Vorunteräuchungeu aller Art sind, falls nicbit
Anderes Terejabairt^ von dem Bauherrn an -liefern, erent. boBondere
2U vergüten.
f) Verhandlungen Aber Ornndeiwerb aind atteserhalb dei Honorare an
vergüten.
g) Die Anfertigimv? melireror Kutwürfe für ein und dieaclbo Bauaufgabe
ist besonders zu Iiouuriren, und zwar .mit der üälfte dos bezüglichen
Satses (f. 6) für Jeden aweiten oder ferneren Entwurf.
h) Die Honorarsätae sind unter der Annahme festgesetzt, dass die Batt-
ausführnng durch l'^nbcrnphrnpr geschieht; crfnlgt dieselbe ganz odor
theilweiao iu Kegie, so erhöht sich der Honorarsat/ für „Ausführung
und Abrechuuug^^ (§. 6) für den bezüglichen Theii dar Anschlag-
anmine am die Httlfte.
i) Die Kosten des für die speoielle Bauaufsicht erforderlichen Personales
an Bauführern, Aufsehern uild dergl., wie liaeh deren Banaufwand
hat der Bauherr zu tragen.
k) Ueberschrcitunpcn des Kostenanschlages führen keine Erhöhung
des Honorars herbei, dagegen sind die Kosten von Erweiterungen,
sowohl nach eonstructiver als nach decorativer Seite, welche auf
Veraiilnssiuip: oder mit Einverständniss des Bauherrn geschehen, bei
der Honorarborechnunp m berücksichtigen, event. gemäss der Bau*
cläBse soichor Erweitcruugögegeuätäude.
1) Alle Zeichnungen bleiben geistiges Eigenthum des Architekten oder
Ingeniears; der Bauherr kann eine Copie des Sntwurfs verlangen,
darf diese aber ohne Genehmigung des Verfassers weder fftr sich}
noch für Andere aufs Neue benutzen.
m) Abschlagszahlungen auf das Honorar sind in einer den bereits
beschafften Leistungen entsprechenden Höhe während der Bau-
ansfflhrang anf Verlangen an leisten.
n) Ausser der Honorirung durch den Bauherrn darf der Architekt
oder Ingenieur keinerlei Bezüge durah Lieferanten oder Uebernehmer.
beanspruchen oder annehmen.
5. 8. Xjeistungen, welche nicht nach der Bausiimme
berechnet werden.
I. Für Con 3 IT 1 1 at i o neu , Co.rrespondenzen, Berechnungen,
Anfertigung einzelner Zeichnungen, schriftliche Gut-
achten, Inventuren, Brandschadenta^en, Bebhnungs-
revisionen und dergleiohen, ohne Banausf fthrang.
Pür die Stunde aufgewendeter Zeit wird berechnet: «
1. in der Wohnunj^ oder dem Geschäftsiocale .* • . Mk. 4,00
2. ausserhalb derselben, aber am Wohnorte .... « 5,00
3. für den Bau^C^hrer oder Hülfs-Ingenieur .... « 2,00
4. ifür den Zeichner oder Schreiber « JijdO
Bmohtheile Ton Stünden wei^don ittr rolle Stunden gerechnete
H. Für Belsen im Inlande, ohne Bauausführung.
Neben den • Transportkosten für Personen and Gepäck werden
berechnet:
1. für den Tag ohne Uebemaohtung . . . • \ • . Mk. (0^00
' 9. für den Tag mit Uebernachtung « 60,00
• 8. für den Bauführer oder Httlfs-lngenieur die Hälfte der vor-,
stehenden Sätze.
II. Für Reisen im Inlande, mit Bauausführung.
Wenn ein nach MaBsgabe der Ilonorartabelle zu vergütender
Bauauftrag Reisen im Interesse dieses Baues oder dessen Aus-
führung erforderlich niaclit, so ist, neben dem nach der Anschlags-
siimme zu ermittelnden Honorar und den Trausportkosten für
reraoueu und Gepäck zu. berechnen:
1. für den Tag ohne Uebernachtung Mk. 10,00
2. für den Tag mit Uebernachtung * 20,00
3< für den Bauführer oder Hülfs-Iugenienr die Hälfte der vor-
etehenden Sätze.
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Die nachstehende Bezugsquellenliste
für Eisenbahn* und Ingenieur öedarfy
welche ein alphabetisch geordnetes Ver- j
zeichniss angesehener u. leistungsfähiger
Fir77ien aller Branchen darstellt^ cm-
Pf eklen wir den Herren Interessenten
zur geß. Berücksichtigung bei Be-
schaffu7tgy Lieferung u. Vergebung von
Misenba/m-, Bau- und Bctriebs-Maieriah
Wasser- Versorgung./, Bahnhofe, Städte etc. j
Bahnhofs- und- Strecken-Ausrüstungen.
Werkzeugmaschihen, Werkzeugen, Werk-
stättenbedarf, Schmierm itte hl etc.
Eisc7i' Construktionen^ Wellblech- und
Brückenhauten, Hallen, Dächern etc. !
Sicheriingswerkoiy Weichen, Signalen und i |
Stellwerks- Anlagen. \ \
Telegraphen-Material und Apparaten^. I
Hebezeugen, Krahnen, Waagen u. anderen
mechanischen Hilfsmitteln.
. Betriebs - Dampfmaschinen , Kesseln,
Motoren, Pumpen, Armaturen etc.
Feld-, Industrie' u, Kleinbaftn'A7ilagen.
Strassenbau- u. Er haltungs- Arbeiten.
Canal-, Tunnel-, Brücken- u. Wasserbauten.
Cement-, und Cementwaaren etc.
ßeto7i'Bau- Ausführungen.
Baumaschinen, Strassenbau- u. Erhaltungs-
maschinen u. Materialien.
BeleuchtungS' Anlage?! f Gas u, Electricität,
MesS'Instrumenten, Zeichnen- und Bureau-
bedarf.
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